Entwicklungschristentum

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Vom traditionellen, statischen Gottes-Begriffs-Jenseits-Verständnis zum evolutionären, dynamischen Gottes- 

            Entwicklungs-Diesseits-Verständnis *


* Der Gottesbegriff hat sich gegenüber alle anderen Begriffsbildungen 
immer wieder durchgesetzt und ist bis heute geblieben. Über Gott sagt

das deutsche Wort gar nichts aus, aber es ist der deutscheste aller Begriffe und der zentrale Punkt des Abendlandes. Das individualge-

geschichtliche Gottesbegriffs-,Entwicklungs-und Vermittlungsverständ-

nis von Meister Eckhart gilt als konstitutiv.


I.) Ein " Entwicklungs-Lebens-Friedens-Grundgefühl " ist eine

Form des Gottesgefühls und vergleichbar mit den unter-

schiedlichen Gottesgefühlen eines Thomas von Aquin, eines  Meister Eckhart eines Bernhard von Clairveaux oder eines  Joachim Floris. Es erübrigt sich damit auch jede Überzeugungs-, Bekehrungs- und Missionierungsbemühung. Daneben steht der theologische, begrifflich, abstrakte, unpersönliche Gott als Fügung, Schicksal, Allmacht, Vorse-

hung und in welcher Gestalt er existiert und wie ich

mit ihm etwas anfangen soll, wird offen gelassen. Es ist auch

ein anderer Gott, der über den Schlafzimmerbett unserer Grossväter und Urgrossväter hing *.


*1.)  Der Mensch soll sich nicht genügen lassen an einen gedachten Gott; wenn der Gedanke vergeht, vergeht auch Gott. Man soll vielmehr einen wesenhaften (Lebensfriedensgrundgefühl) Gott haben, der weit erhaben ist über die Gedanken der Menschen und aller Kreaturen.

 


2.) Nur der Entwicklungs-Prozess-Transzendierungs-Geist als " Gottes-

geist " ist das Wirkliche, weil nicht der Mensch, sondern die Entwick-

lung den Menschen macht. Es ist das Individualisierungsverständnis

des Meister Eckhart, dass Gott in jedem Menschen werden will, durch mein Leben ich Gott unmittelbar bin und Gott erst er in der Entwicklung Mensch wird. Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausser-

halb seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem Auseinanderset-

zungs-Entwicklungs-Prozess-Transzenzendierungs (Auflösung)-Trans-

formations (Gestaltungs)-Geschehen.Gott kennt nur ein Gesetz, die Entwicklung seiner selbst. Deshalb ist Ruhe aller Suchunruhe Ziel. Gott

hat kein Gesicht, er ist Frieden.


II.) Gott ist der Name für einen inhaltsleeren Begriff. Gott ist kein verifizierender Begriff und größer, was genannt werden kann, weil er das Ganze  ist und ausser dem Ganzen nichts ist. Das Ganze kann kein einzelnes (begriffliches) Teil sein. Gott

ist nichts als der Urgrund von allem, damit würden wir Gott festlegen. Gott ist immer  zugleich alles,  was   wir  von ihm aussagen.

 

III.) Wo Entwicklung ist, da ist auch Gott und wo Gott nicht

ist, ist das Leben nicht in Ordnung (entwicklungskonform).

Die Lebensfrage ist immer die Gottesfrage und die Gottes-

frage bleibt die persönliche Gottentwicklungsfrage. Wie der Mensch ist, so ist sein Gott. Der Gottesbegriff wird aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus entwickelt 

und damit individualisiert sich die Religion immer mehr.

Wenn Gott als Lebensmittelpunkt gefunden, ist die Lebens-

frage gelöst. Der Mensch ist nur und hat nur so viel  Wert,

wie viel er von Gott (entwickelt) hat, wie viel Lebenszeit Entwicklungszeit ist, wie viel Sinn in seinem Leben gegeben wurde, Zeitloses in der Zeit, Wesenhaftes im Wesenlosen, Immaterielles im Materiellen, Zweckfreies im Zweckhaften, Natürliches im Unnatürlichen, Ausseralltägliches im Alltäg-

lichen, Unbeschränktes im Beschränkten, Einheit in der Viel-

heit und Ruhe in der Unruhe geschaffen etc. wird. Die In-

dividualisierung ist Lebensauftrag und Lebenssinn, um sei-

nen persönlichen Gott zu finden. Alles andere ist zweit-

rangig.


IV.) Christlich interpretiert ist die Welt eine Lehre von Gott

und Gott leuchtet aus allen Dingen. Das Niedrige ist nur da

um zum Höheren (Gott) zu gelangen und in allem seinen

Gott zu begreifen als Gleichnis, welches auf Höheres ver-

weist, was verwirklicht werden soll als Mittel zum Entwick-

lungs-Individualisierungszweck, als " Gottesebenbildlichkeit ". Alles ist nur da, um zur Entwicklungsreife zu seinem einzig-

artigen Entwicklungs-Lebens-Suchweg zu gelangen. Gott

ist in allen Dingen, denn er ist die Ursache aller Dinge.

Gott gibt alle seine Gaben, damit er sich selber geben kann.

Es ist die gegenseitige Durchdringung materieller Wirklich-

keit und göttlichem Sein. Das Entwicklungswesen in den

Dingen erkennen, heisst Gott erkennen. Vor Gott ist nichts

leer und alles ist Zeichen für ihn. Jede Natur ist Gottes voll,

um darin seinen Gott zu erkennen und alle Dinge auf ihr Höchstes hin zu vollenden. “ Soll Gott eingehen, muss die Kreatur hinausgehen ".


* Meister Eckhart

 

V.) " Der Mensch soll sich nicht genügen lassen an einem ge-

dachten Gott. Wer Gott im Sein hat, dem leuchtet er in allen Dingen; denn alle Dinge schmecken ihm nach Gott, und Got-

tes Bild wird ihm aus allen Dingen sichtbar (alles dient der Entwicklung zum Selbstverbesserungs-Sinn-Zweck). Dazu

gehört Eifer und Hingabe und ein genaues Achten auf des Menschen Inneres. Er muss eine innere Einsamkeit lernen,

wo und bei wem er auch sei. Er muss lernen, die Dinge zu

durch brechen (überwinden) und seinen Gott (Entwick-

lungsbesseres) darin zu ergreifen. Fürwahr, soll er die Kunst

beherrschen, so muss er sich viel und oft in dieser Tätigkeit

üben" 


* In Anlehnung an Meister Eckhart

 

VI.) Für ein z.B. weiter entwickeltes christliches Verständnis

ist Gott das Leben selbst, weil Gott in jedem einzelnen Men-

schen seine einmalige Individualität entwickeln will, ist das Leben Theologie und das Leben löst sich als das Wesen der Religion in Theologie auf. Weil das Reich Gottes das Reich

der persönlichen Entwicklung ist, stellen sich alle theolo-

gischen Fragen vom Leben her und alle Lebensfragen wer-

den beantwortet, als wenn sie Religion wären. Aber Selbst-

entwicklung ist der Kern des Christentums, indem mein

Leben Gottes Leben ist und ich es in der Entwicklung an-

nehme. Der statische Gottesbegriff (Gott als Objekt) wandelt sich zum dynamischen Gottesbegriff (Gott als Subjekt). Der Entwicklungslebensbegriff wird zum neuen Gottesbegriff und Entwicklung wird zum Synonym für Gottentwicklung im gesellschaftlichen, beruflichen und privaten Leben, bei Lebenserfolg und Lebenskrisen in einer stillen Stunde in

allem seinen Gott immer mehr zu erfassen und ein persön-

liches Gottverhältnis zu schaffen. Gott wird in jedem Ent-

wicklungsschritt und jeder Entwicklungserkenntnis wie-

der neu geboren und ist in der Entwicklung einem immer

mit gegeben. Gott braucht nach Meister Eckhart den Men-

schen notwendiger als der  Mensch Gott um sich selbst zu werden und ist dem Menschen auch näher als er sich selbst. Jede entwickungsinterpretative Sichtweise und jeder Ent-

wicklungsvollzug in allem führt zu mehr Selbst- und Gott-

entwicklung als Zunahme des Selbstbewusstseins als Selbst-

sein.  

 

VII.) Der emeritierte Papst Benedikt XVI hatte in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts  als Theologieprofessor an

der Universität Tübingen Gott mit den Quantenwellen ver-

glichen, welche den nicht-materiellen Urgrund aller Mate-

rie bilden. In der Theologie wird Gott als der Urgrund allen

Seins betrachtet (Gott ist keine Kraft der Natur, sondern ihr Grund), während analog aus mikrophysikalischer Sichtweise

alles auf dieser Welt seinen Ursprung in den Quantenwellen

hat. Die ursprüngliche Form der Quantenwellen können wir

nie beobachten. Sobald wir dies versuchen, verwandeln sich

die Wellen in tatsächliche, materielle Objekte unserer 

Welt. Die Quanten- oder Mikrophysik ist kurz gesagt, wenn unbeobachtet, alles eine Welle und wenn beobachtet, alles

ein Teilchen. Nur der Geist ist das Wirkliche und die Dinge existieren nur in Verbindung zu einem Bewusstsein. Die Er-

kenntnisse, meine Einstellung, was ich wahrnehme, fühle

und glaube richten sich nicht nach dem Gegenstand aus,

sondern dieser richtet sich nach mir aus. Deshalb ist das Gottesverständnis immer ein persönliches. Es ist die pro-

funde Erkenntnis-Glaubens-Weisheit des Kirchenlehrers Augustinus dass, wer " Gott " geschaut hat d.h., in allem 

seine Ruhe gefunden hat und immer wieder neu findet,

nichts mehr dazu lernen braucht und deshalb alles (Wissen) gelernt hat, was es zu lernen gibt. Dieser innere Frieden als

ein Einheits-Geist-Bewusstsein ist die stärkste Wirk- und Schaffenskraft und das quantenphysikalische (unreligiöse) Phänomen, dass nur der Geist  die Ursache aller Materie ist

und die Lösung aller Probleme.


VIII.) Jeder ist vor Gott gestellt, weil  Gott in jedem sich

werden will. Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem Entwicklungs-

prozessgeschehen und deshalb ist mir Gott nahe. Durch

mein Leben bin ich Gott unmittelbar. In der Entwicklung wird

Gott erst Mensch, ohne Entwicklung nicht. Gott muss Mensch werden, um sich selbst sein und selbst werden zu können

und bekommt wird durch meine Entwicklung zum Frieden.

Gott braucht mich, dass er sich werden kann. Deshalb ist

Gott mir näher, als ich ("mein Ego") mir selber bin.  Wo Entwicklung ist, da ist auch Gott und wo Gott nicht ist, ist

das Leben nicht in Ordnung (entwicklungskonform). Wo

Gott nicht ist da setze all dein Bemühen, dass dir Gott

gross werde und dass all dein Streben auf Fleiss ihm zuge-

wandt sein in allem deinen Tun und Lassen oder warum

wurde Gott Mensch ? (lat."Cur deus homo ?) Darum, dass ich

als derselbe Gott geboren werden " als das Gottesverständnis eines Meister Eckhart.


IX.) In den Tiefen des Seins ruht die Tiefe Gottes, was auch die quantenphysikalische Wirklichkeit ist. Alle Schöpfung ist gottgegebene Gotteswirklichkeit und doch ist alle Schöpfung

die tiefe, gottgegebene Sehnsucht nach Gottverwirklichung in der Individualisierungsentwicklung. Das Ziel der Schöpfung ist die Rückkehr in die ursprüngliche Einheit, in das Göttliche, " alles in allem " als unseren Ursprung. Weil der Glaube an Gott dem Menschen in seiner Entwicklungsanlage mitgegeben ist

(weil ich Gott brauche, sonst kann ich nicht zum Frieden kommen), muss es ihn auch geben. Die Lebensfrage ist im-

mer die Gottesfrage und die Gottesfrage bleibt die persön-

liche Gottentwicklungsfrage. Wie der Mensch ist, so ist sein

Gott. Der Gottesbegriff wird aus der persönlichen Situation

des Einzelnen heraus entwickelt und damit individualisiert

sich die Religion immer mehr. 


X.) Das Christentum ist eine Religion der Individualität und

das Individualitätsprinzip bezieht sich auf das persönliche Verhältnis des Einzelnen zu Gott, was das eigentliche, christ-

liche Erbe darstellt. Die Individualität ist die begriffliche

Fassung des Lebens und der Einzelne ist nur wahr, wenn er individuell wird. Der Mensch, der nicht individuell wird, 

existiert eigentlich nicht und hat seine persönliche Frei-

heit aufgegeben. Für ein evolutionäres, christliches Ver-

ständnis " ist z.B. Gott das Leben selbst, weil Gott in jedem einzelnen Menschen seine einmalige Individualität entwickeln will, ist das Leben gelebte Theologie und löst sich in das

Wesen der Religion auf. Weil das Reich Gottes das Reich

der persönlichen Entwicklung ist, stellen sich alle theolo-

gischen Fragen vom Leben her und alle Lebensfragen werden beantwortet, als wenn sie Religion wären. Es ist die Vollen-

dung des Einzelnen als eine individuelle Eschatologie. Es

gibt keinen Unterschied zwischen religiöser und profaner

Praxis, vita activa und contemplativa, Glauben und Welt.

Es ist säkular und religiös zugleich und der religiöse Raum

ist die Welt. Der Weg muss aus der Welt kommen und darf

nicht ausserhalb von der Welt sein. Das dualistische Dies-

seits-Jenseitsverständnis gilt wieso im nachquantischen Zeit-

alter als überholt und überwunden. Die Lebensarmut gilt

als die grosse Schwäche der Religion. Deshalb ist die Reli-

gion, welche nicht die persönliche Lebensrealität zum

Inhalt hat, zum Scheitern verurteilt. 


XI.) Ein Entwicklungs-Lebens-Christentum sind keine " Ge-

setzestafeln ", sondern mehr ein Lebensgrundgefühl, welches erst bei Entwicklungsindividualisierungsreife des Einzelnen verstanden wird. Religion und Entwicklung stehen sich fremd, aber auch zugleich befreundet gegenüber, wie das von Ernst Rietschel geschaffene Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar

oder wie der Morgenstern und die Morgenröte. Jener verkün-

det den Tag und dieser bringt ihn. Das Reich Gottes ist das

Reich der persönlichen Entwicklung. Die Freiheit, durch

seinen Entwicklungsweg zu sich selbst zu gelangen, als die

Entfaltung nach dem individuellen Eigengesetz. Nach dem (religiösen), evolutionären Verständnis entwickelt sich der Mensch nach einem von Gott eingepflanzten Entfaltungs-

gesetz. Die Seele wird als Lebensmetapher für die Indivi-

duationsentwicklung verstanden. Das Leben lebt nur durch

die Seele und diese verleiht auch dem menschlichen Körper seine Form. Es ist der formbildende Lebensprozess, welcher

sich selbst hervor bringt (Emanation). Das Leben, als eine Erscheinung Gottes und mein persönliches Leben ist ein

" Gott-Werde-Selbst-Sein ". Gott wird in der Entwicklung

erst wieder neu geboren und ist in der Entwicklung einem

immer mit gegeben. Gott ist Subjekt und kann nicht zum

Objekt gemacht werden. Das Religiöse lässt sich nicht vom Entwicklungslebensprozessakt trennen und ist, wenn religiös interpretiert, immer mitgegeben *.


1.) In der Aufklärung als Welterklärungsmodell ohne Götter- und überna-

türliche Kräfte hat sich der rätselhafte und mit Religion behaftete See-

lenbegriff zur Psyche und Psychophysik (Lehre von den seelischen

Kräften) als Wissenschaft gewandelt. Er wurde durch den " Bewusst-

seins begriff " ersetzt und dadurch völlig unreligiös verwendet. Ob-

wohl es verschiedene Seelenauffassungen gibt, hat " die Idee der un-

wissenschaftlichen Seele " alle wissenschaftlichen Begriffsbildungen, obwohl kein Gegenstand  des  Erkennens, überlebt und " der Tummel-

platz die Seele als Psyche ",was nicht das tiefere Wesen und das kate-

gorische Individual-Logos dieses Entwicklungs-Prozess-Lebens-Kernes

ist ", erst einmal durchschritten werden muss.


2.) Religion ist die längst bewiesene und zu überwindende, dualis-

tische Gott-Welt oder Diesseits-Jenseits-Sichtweise, die es aber durch

das Verschränktheitsprinzip der Quantenphysik als Interverbunden-

heit faktisch nicht gibt und das Spannungsverhältnis des religiösen Dualismus zum ad absurdum geführt hat. Das dualistische und deter-

ministische Denken gilt im heutigen, nachquantischen Mikrophysik-

zeitalter der Beziehungen und Ganzheit, weil alles mit allem ver-

bunden ist, wissenschaftlich als überholt, auch wenn dieses im Le-

bensalltag noch vorherrschend ist und dass erst der Dualismus Reli-

gion notwendig macht.


3.) Diese Relativität der Zeit hat Konsequenzen für ein mögliches Gottesverständnis: Wenn Gott ein reines Geistwesen ist, nicht ge-

bunden an Materie, wird für ihn die Zeit ganz anders verlaufen als für uns. Die Relativitätstheorie macht vor allem auch die Frage nach der

Zeit vor der (vermutbaren) Urknalltheorie überflüssig, da die  Zeit ja

erst mit dem Urknall entstand. Gott hat mit der Welt zugleich die Zeit erschaffen, und er ist nicht der Zeit unterworfen.


XII.) Die Lebensfrage ist immer die Gottesfrage und die Got-

tesfrage bleibt die persönliche Gottentwicklungsfrage. Wie

der Mensch ist, so ist sein Gott. Wenn Gott als Lebensmit-

telpunkt gefunden, ist die Lebensfrage gelöst. Alles andere

ist zweitrangig. Es ist die tiefe Spruchwahrheit des Kirchen-

lehrers Augustinus von Hippo der einmal sagte; Wer Gott geschaut hat d.h.,in allem seine Ruhe gefunden hat, nichts

mehr dazu zu lernen braucht, weil er alles gelernt hat, was

es zu lernen gibt. Die Zukunft der Religion besteht in der natürlichen Religiosität, welche dem Menschen eigen ist,

als die Entwicklung zur individuellen, säkularen Christus-Nachfolge. Weil nur Entwicklung (zu Gott hin) den Menschen begründet und rechtfertigt, wird bekommt das Leben in

dem Maße nur einen Sinn, wie es sich entwickelt und 

ist jeder Tag, der " kein Entwicklungs-Weg-Tag ", ein ver-

lorener Lebenstag  ist, was noch bisher nicht so zum Allge-

meinbewusstsein geworden ist.


XIII.) Das evolutionäres Gottesverständnis findet sich auch in

der Aussage von Max Planck wieder, welcher sagte; Wir sind

von der Wissenschaft und Technik vom Aberglauben erlöst,

aber der neue Glaube an die Beherrschbarkeit unserer Le-

benswelt erweist sich zunehmend als Irr- und Aberglaube.

Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende seiner Überlegung *.


* Max Planck, theoretischer Physiker und Nobelpreisträger". 


XIV.) Auch für den Philosophen Nietzsche ist die Aufklärung

auf dem halben Wege stehen geblieben. Es war die Aufklärung selbst, die uns in die Unmündigkeit geführt hat und die Auf-

klärung wird erst durch eine neue Aufklärung " als ihre Hauptarbeit " (mit einem Gottesverständnis) zu Ende ge-

bracht ".


XV.) Jede Wissenschaft war einmal Pseudowissenschaft  und Spekulation wegen dem  mangelnden Erkenntnisstand. Alles

was früher einmal Mythos war, wurde zur Theologie, die Me-

taphysik zur Physik, der Determinismus zum Indeterminis-

mus, der Dualismus/Rationalismus zum Universalismus/ In-

terverbundenheit und die Kausalitätsprämisse zu den

Wechsel-und abfolgenden Zusammenheitswirkungen. Die

Physik (Aufklärung), Philosophie (Vernunftseinsicht) und Theologie (Glauben) sind durch die Quantenphysik (Auf-

klärung der Aufklärung). Die Frage ist, ob die Quantenphy-

sik die Erkenntnisideen der Mystik als die Urquelle aller

Religion wiederspiegelt ? Es muss ganz klar gesagt werden,

dass die Quantenphysik kein Beweis für die Mystik ist und

dass die " Schroedingersche Wellenfunktion " absolut 

nichts mit einer spirituellen Wirklichkeit zu tun hat, abge-

sehen davon, dass alles eine geistige Manifestation ist. Wenn

wir annehmen, dass der derzeitige Erkenntnisstand der

Quantenphysik nur von einer anderen Perspektive aus be-

trachtet die Lehren z.B. Meister Eckhart wieder geben,

muss das in die wissenschaftliche Irrtumsecke gestellt

werden.Die Quantenphsyik kann nichts über Gott ausagen.


XVI.) Eine Erleuchtung findet auf einer anderen Bewusst-

seinsebene statt, die erst im jahrelangen, kontemplativen

Ringen von einem religiösen Genie durch die " Gnade " er-

reicht wurde und tiefer liegen muss, während die Quan-

tenphysik bestehend aus zwei Theorien-der Quantenme-

chanik und der Quantenfeldtheorie eine naturwissenschaft-

liche Theorie wie jede andere andere auch, " nur " durch intellektuelles Nachdenken und durch das Lernen von ma-

thematischen Gleichungen rational zu verstehen ist. Die

Erfassung und Formulierung eines Gesetzes durch die

Quantenphysik ist noch nicht das Gesetz der Entwicklungs-

Individualisierungsreife, die einem geschenkt wird und nicht

über mehr Bildung oder einen höheren Intelligenzquotient

zu erlangen ist. Wenn Quantenphysiker Mystiker und gläubig waren und sind, dann nicht wegen, sondern trotz der Physik. Für die meisten Menschen steht Gott am Anfang und

für die meisten Quantenphysiker steht Gott am Ende als Wahrheit fest. Gott wird als allumfassende Liebe von den Mystikern angesehen und wer religiös veranlagt ist, wird

nicht bezweifeln, dass dieses viel mehr ist, als nur unper-

sönliche Energie und Information. Die Quantentheorie in Augenhöhe mit der Mystik zu stellen, käme einer trans-

zendenten Erhöhung der Wissenschaft gleich.



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