Die Zukunft des Christentums I.) Die Webpräsenz " www.entwicklungschristentum.de " (Berufungs- und Lebensleistungsdomäne) wird die Zukunft des Christentums " im Hier und Jetzt " dargestellt als Ver- wirklichung eines (un)religiösen Entwicklungsgefühls. Es wird die säkulare (Berufs)homepage www.entwicklungszu- kunft.de nicht als theologischer Gelehrter schriftexegetisch, sondern von einem theologischen Autodidakten hermeneu- tisch, lebensexistentiell interpretiert und weicht diametral von der amtlichen Rechtslehrmeinung ab. Von der Theologie verstehe ich als Autor wenig, aber das ist für ein " Entwick- lungs-Lebens-Christentum als Entwicklungstun " eher hinder- lich als förderlich, weil nur das Entwicklungs-Individualisie- rungs-Leben recht hat und alles andere Lärm und leeres, " gedroschenes Stroh " ist, wie einst der Reformator Martin Luther zu sagen pflegte. Die konkrete, gelebte, säkulare Entwicklungstheologie wird zu einer abstrakten, reli- giösen, lebensindividuellen Theologie und das transzen- dente Jenseits zum immanenten Diesseits. Alles ist nur Zeichen für ihn und will auf Höheres verweisen, was ver- wirklicht werden soll. Entwicklung als Transzendierungs- Prozess kann sich nur auf der religiösen Ebene vollziehen und hat sich immer auf ihr vollzogen, weil sich das Le- ben nur religiös begründen lässt einerseits, weil Gott in jedem einzelnen Menschen nach Meister Eckhart in der Individuierung sich selber will und andererseits wegen der Unsterblichkeitshypothese, welche quantenphysikalisch die religiöse " Weiterleben nach dem Tode-Hoffnungs-Spe- kulation " bestätigt. II.) Menschlich zu existieren heisst immer religiös zu existie- ren. Das Religiöse lässt sich vom Entwicklungs-Lebens-Indivi- dualisierungs-Prozess-Bewusstseins-Transzendierungsakt nicht trennen und ist, wenn religiös gedeutet, immer mitge- geben. Das Heilige ist immer etwas weltliches, nachdem er sich sehnt und was ihn fasziniert. In der persönlichen Ent- wicklung liegt alle Religion eingeschlossen, die der Mensch braucht. Die religiöse Deutung der Evolution als die Ent- wicklungsindividuation ist das, worauf es nur ankommt. Es ist der kleine Unterschied ob Religion gelebt wird (ausserhalb von mir als lehramtlicher Akt) oder das Leben zur Religion wird (innerhalb von mir als Akt des Suchens). Es ist die Religionsentwicklung vom Standort des Geistesleben zur Religionsentwicklung vom Standort des Einzelnen, wo der Gottesbegriff fast identisch mit dem Entwicklungsbegriff ist und die Auffassung von Entwicklung eine sakrale ist. Natür- liche Religiosität ohne Ideologie und nicht in Philosophie aufgelöst ist im theologischen Sinne völlig unreligiös, aber das kategorische " Individualisierungs-Logos-Prinzip " gilt wirkungs-individualgeschichtlich-theologisch als ein Religionsverständnis in höchster Potenz und kann als eine "ecclesia universalis " vom kirchlich abgelösten Christentum verstanden werden. Das Heil ist ja nicht wo die Kirche ist, sondern die Kirche ist da, wo das Heil ist *. * 1.) Das Christentum ist eine Religion der Individualitäts(geschichte). Das Individualitätsprinzip bezieht sich auf das persönliche Gottverhältnis. Sollte der Mensch einmal Rechenschaft abgeben müssen, wird er nicht gefragt z.B. welchen Beruf und Besitz er einmal hatte, sondern nur, ob er sich selber treu und entwicklungsehrlich geblieben ist. 2.) Siehe auch die Hypothese " Das Lebens ist unsterblich und nicht tot zu kriegen " in Das Leben ist unsterblich 3.) Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg
4.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Religionsbegriffs-,Entwick- lungs-und Vermittlungsverständnis eines Meister Eckhart III.) Religion ist die längst bewiesene und zu überwindende, dualistische Gott-Welt oder Diesseits-Jenseits-Sichtweise, die es aber durch das Verschränkheitsprinzip der Quantenphysik als Interverbundenheit faktisch nicht gibt, miteinander ver- woben ist und das Spannungsverhältnis des religiösen Dualis- mus zum ad absurdum geführt hat, weil Gott im Diesseits jenseitig ist. Das dualistische und deterministische Denken gilt im heutigen, aufgeklärten, nachquantischen Mikrophy- sikzeitalter der Beziehungen und Ganzheit, weil alles mit allem verbunden ist, wissenschaftlich als überholt, auch wenn dieses getrennt sein im Lebensalltag noch vorherr- schend ist, dass erst der Dualismus Religion und die Tren- nung zwischen Gottes-und Lebenswort notwendig macht. Jede Religion wird nur ein Weg zu dieser universellen Einheit betrachtet. Wenn dieses Faktum zum Grundsatz einer jeden Religion wird, sind alle Religionen versöhnt und es wird die Quantenphysik praktisch verstanden.Gott ist Subjekt und kann nie zum Objekt gemacht werden.
Es ist die Gleichsetzung von Gott und der Schöpfung. Gott ist nicht in der Ferne, das Jenseitige, Transzendente, der im Himmel und ausserhalb der Erde wohnt, sondern er wohnt in allem und mitten im Leben eines jeden Einzel- nen. Religion darf kein vom Leben abgesonderter Sonn- tagsbereich gelten und eine Angelegenheit nur von Kirchen sein. Es gilt eine neue, nicht-dualistische Welt einzurichten im nachquantischen Zeitalter, eine Entwicklungs-(Individua- lisierungs)-Lebensart zu entwickeln, die zeitlos von dem ständigen Wandel unberührt bleibt. Die Lebensfrage bleibt immer, wie viel Ewiges in der Zeit geschaffen wurde *.
* 1.) Das Jenseits Gottes ist nicht das Jenseits unseres Erkenntnisvermö- gens, denn Gott ist mitten in unserem Leben jenseitig. 2. ) Alle Teile des Universums stehen grundsätzlich in einer Wechselbe- ziehung zueinander und jedes Ding, Natur und Tierwelt, jeder Prozess und jeder Bewusstseinsakt hängt mit anderen Dingen, der Natur, den Pro- zessen und Bewusstseinsakten zusammen in einer durchdachten und ge- ordneten, schöpferischen Beziehung zum grössten, möglichen Ganzen. Durch das Verschränkungsprinzip als kollektives Gedächtnis sind wir nicht nur mit jedem Individuum, sondern auch mit jedem Punkt des Univer- sums zu jedem Zeitpunkt verbunden. Jedes Individuum ein Teil des grossen Ganzen, mit dem grossen Ganzen verbunden, befindet sich in Übereinstimmung mit dem Ganzen, da auch die komplexen Vorgänge des Bewusstseins den geist-psychischen Plastizitäts-Gesetzmässigkeiten der Quantenphysik unterliegen. Der Gesamt- und Einheitscharakter ist an keinem der isolierten Teile vorzufinden. Ein Teil ist ein Relationsbegriff, der nur in Beziehung auf sein Korrelat " Ganzes " sinnvoll ist. Jedes Teil erhält seine Bedeutung nur im Zusammenhang für das Ganze, was seine Bedeutungserklärung in sich trägt ungeachtet des Gefühls der Ge- trenntheit. Jeder Teil ist nur bedeutsam für das Ganze durch das Ganze. 3.) Erkenntnistheoretisch sind (zur Zeit) die Einheitssichtweise der Inter- verbundenheit, eine gesamthafte Erfassung, der Geist der Synthese, universelles Erkennen und die Totalität als Ganzes als Parallelwelt kein Gegenstand des Erkennens, um den Dualismus zu überwinden. Der Wahrnehmungsprozess kann das Ganze nicht erfassen, weil wir selbst nur Teile des Ganzen sind. Die Endlichkeit kann nicht die Unendlichkeit verstehen. Die Gesamtheit der einzelwissenschaftlichen Erkenntnisse bilden trotzdem nicht das Ganze und die Einheit ab und der gesamt- und einheitliche Charakter ist aber an keinem der isolierten Teile vor zu finden. Die Wissenschaft liefert nur Bausteine, aber kein Gebäude. Dass man vom sinnlichen, partiellen Bildungsbewusstsein zum unsinnlichen, ganzheitlichen Entwicklungs- und quantenphysikalischen Bewusstsein kommen kann und das Bewusstsein die Totalität einmal abdecken wird, hat sich als grosser Irrtum der Neuzeit und der Moderne herausgestellt. Es führt nicht zum ganz-und einheitlichen Verständnis der Natur und ihrer gegenseitigen Abhängigkeit, sondern eher davon weg. Dieses war nur möglich, dass Natur und Kultur im Experiment durch die mathemati- sche Methode erfasst und mit dem Ganzen gleichgesetzt wurde. 4.) Eine Einheits- und Ganzheitssichtweise ist z.B. möglich durch den Glauben. Der Glaube wird als objektiver Begriff angesehen und hat nichts mit kirchlicher Frömmigkeit zu tun, weil dieser das Ganze, also auch die unbekannte Wirklichkeit (nicht planbare) in der Totalität mit erfasst. Der Glaube schliesst die noch zu erfahrene Realität mit ein und deshalb ist der Glaube umfassender als das Wissen. Die Totalität lässt sich nur durch den Glauben erfassen und lässt sich nicht durch eine Wissens- und Erkenntnissumme rationalisieren und objektivieren. Wenn ich in " unbekanntes Terrain " vorstosse, nützt mir meine Ratio, mein ganzes Wissen, alle Beratung und meine Erfahrung wenig, aber wenn ich einen starken Glauben habe, nützt dieser mir das sehr viel. Die Aufklärung will nur wissen, und nicht glauben. Die heutige Glau- bensskepsis ist geprägt von Kants " Vernunft gegen den Glauben ". Er hat der Glaubenserfahrung jegliche Wirklichkeit abgesprochen. Aber die moderne Naturwissenschaft ist die Widerlegung " Kants Vernunft gegenüber dem Glauben", welche nachgewiesen hat, das der Glaube nichts abstraktes, weltanschauliches, sondern eine konkrete, wis- senschaftliche Kategorie ist, welche Wirklichkeiten erschafft. Quantenphysikalisch ist der Glaube ein übergeordnetes, ein alles überlagertes energetisches Kraftfeld der, wenn zum sicheren Wissen geworden, seine Wirkung zeigt. 5.) Eine weitere Möglichkeit der Einheits- und Ganzheitssichtweise ist das Lebensvertrauen, wo ich mich durch den Lebensdruck führen lasse und das subjektive Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenskonformi- täts-Gewissen die letzte Entscheidung ist. Die Gewissenswahrheit als ein Mitwissen an der Wahrheit (Ganzheit) entzieht sich den Bewusst- seinskategorien und hat die Kraft des Wirkens. Es wird als intrinische Normüberwachung und als ein Abwehrmechanismus als Fehlerreaktion angesehen, um das gestörte innere Gleichgewicht (Ganzheit) wieder herzustellen. Die Gewissensruhe bleibt aller Gewissensunruhe Such- ziel. Wir können aber das Gewissen als " höhere, zeitlose Intelligenz und Führungs-Orientierungs-Instrument " nicht einfach ignorieren, w as immer schon richtig war. Wenn das Gewissen als der zentrale Ort er- scheint, an dem die Dinge des Menschen und der Welt immer entschie- den werden und die Spaltung (Dualismus) des Menschen überwunden werden kann. Deshalb ist das Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Konformitäts-Gewissen der archimedische Punkt des Menschen, von dem alles ausgeht und bewegt wird. 6.) Siehe auch den Gliederungspunkt " Kultur und Bewusstsein " in
7.) Siehe auch Quantenwirklichkeitsbewusstsein 8.) Siehe auch Evolutionärer Gewissensbegriff IV.) Die Zukunft aller Religionen besteht in der natürlichen Religiösität, welche dem Menschen eigen ist als die Entwick- lung zur individuellen Menschwerdung, die Transzendierung der Immanenz durch den Entwicklungstransformationspro- zess, welcher individualgeschichtlich wird. Alle grossen Weltoffenbarungs-Religionen sind nur noch archaische Relikte, weil diese wie alles in der Welt dem Gesetz des geschicht- lichen Werdens und Vergehens unterliegen, während die Ent- wicklungs-Individualisierungs-Wahrheiten ewig jung sind und die Kraft der zeitlosen religiösen Wahrheiten haben. Die Mit- telbarkeit des persönliches Entwicklungs-Individualisierungs-Lebensprozesses als Lebensführung religiös gedeutet ist ehrlicher, als die abstrakte Vermittlung der Gebote, Tugenden und Wahrheiten. Entwicklungswahrheiten sind individuell gültige Wahrheiten. Deshalb existieren für den Einzelnen keine allgemein gültigen Wahrheiten, weil die Entwicklungs- wahrheitsfrage immer individueller Wahrheitsnatur ist. Wenn es theologisch ausgedrückt wird, geht es am Leben vorbei und vor dem Reformator Martin Luther sprach Gott Latein, ob- wohl das Christentum keine eigene Sprache besitzt. Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens und der Einzelne ist nur wahr und existiert wirklich, wenn er individuell wird. " Die Seele " wird als Lebensmetapher für den Individuations-Entwicklungs-Transzendierungs-Prozess verstanden. Das Leben lebt nur durch die Seele und diese verleiht auch dem menschlichen Körper seine Form. Es ist der formbildende Lebensprozess, welcher sich selbst hervor bringt (Emanation) *. * 1.) In der Aufklärung als Welterklärungsmodell ohne Götter- und über- natürliche Kräfte hat sich der rätselhafte und mit Religion behaftete See- lenbegriff zur Psyche und Psychophysik (Lehre von den seelischen Kräf- ten) gewandelt. Er wurde durch den " Bewusstseinsbegriff " ersetzt und dadurch völlig unreligiös verwendet. Obwohl es verschiedene Seelen- auffassungen gibt, hat " die Idee der Seele " alle wissenschaftlichen Begriffsbildungen, obwohl kein Gegenstand des Erkennens, überlebt und " der Tummelplatz die Seele als Psyche ",was nicht das mythische Wesen und das Individual-Logos dieses Entwicklungs-Prozess-Lebens-Empfindung-Kernes ist ", erst einmal durchschritten werden muss *. * Nach Meister Eckhart ist die eigentliche Lebensarbeit die Entfaltung der Seele und durch mein Leben und deshalb bin ich Gott unmittel- bar. Durch Evolution in der persönlichen Entwicklung wird die Got- tes seele sich selbst und Gott wird erst Mensch. Das Einzelleben ist die Offenbarung Gottes. Gott muss Mensch werden, um selbst sein und selbst werden zu können. 2.) Nach dem traditionellen, religiösen Verständnis hat fast jede Reli- gion und philosophische Weltanschauung (Kant, Hegel, Wittgenstein etc.) ihre eigene Seeleninterpretation. Im Christentum spielen die Begriffe " Geist und Seele " eine grössere Rolle als der wissenschaft- liche Bewusstseinsbegriff. Die Seele wird aber als das Ganze und als umfassende Einheit betrachtet. Das gegenständliche, materielle Universum als Ganzes und als Einheit ist für sich selbst genommen ungegenständlich, hat weder Form noch eine materielle Erscheinung und es hat noch niemand eine Seele gesehen. 3. Der Seelenbegriff und das Seelenleben als die Gesamtheit aller Ge- fühlsregungen und geistigen Vorgänge des Innenlebens wurde intellek- tuell, materialistisch zergliedert und zur empirischen Wissenschaft der Psychologie, Neurologie, Biochemie, Medizin und anderer Fach- disziplinen gemacht. In der Religion ist die Seele das Menschliche, das was auch den Tod überlebt. Die Existenz einer einheitlichen, menschlichen Seele lässt sich empirisch nicht belegen und wird des- halb als leerer Begriff angesehen. Die Problematik die sich hier ergibt ist, dass die Seele kein Erfahrungsobjekt und als immate- riale Entität sich der empirischen Forschung entzieht und deshalb keine anthropologische Qualität besitzt. Es können nur die seeli- schen Auswirkungen als Lebensäusserungs-Hinweise als Aussfluss und Verhältnis der Psyche beobachtet und interpretiert werden, aber nicht das Erkenntnisobjekt selbst. Innenwahrnehmungen können neurologisch nicht erfasst werden. Eine exakte Zuordnung von Gedanken, Wahrnehmungen, Gefühlen oder sonstigen Bewusst- seinsaktivitäten in einem genau festgelegten Hirnareal ist nicht möglich, nur die Feststellung, dass die Hirnrinde im Bewusstseinserleben eine wichtige Rolle spielt. Weil es im Gehirn keine Bewusstseins- zellen gibt und keiner weiss, wie Gedanken überhaupt entstehen gibt es die Hypothese, dass das menschliche Bewusstsein nicht im Gehirn lokalisiert ist. 4.) (Religiöse) Bewusstseinsentwicklung wird als die Wahrnehmung von Veränderung definiert und es ist der Entwicklungs-Lebens-Werde-Form- wille-Prozess in der Geistdurchdrungenheit, wo dieses Bewusstsein gebildet wird. Im Umwandlungsprozess verschwindet das Bewusstsein, weil dieses nur als Gegenstandsbewusstsein denkbar ist. Der Entwick- lungslernprozess ist eine dynamische Auffassung der Formenerfassung als Prozessprägekraft des Formens, wo das Gestaltlose des Entwicklungs- geschehens durch Transzendierung " als Kernspaltung des Seins ( " Individual-Logos ") meiner Lebenswirklichkeit zur Wissens-Form- Klarheit transformiert wird, wo das Innerliche veräusserlicht und eine Nichtform in eine neue (Wissens)form gebracht wird.
5.) Beim Bildungs-Lernen werden Wahrheiten, Werte und Tugenden ver- mittelt, aber das höchste Gut und die Entwicklungsreife lässt sich nicht durch eine Tugendvervollkommnung erreichen, was auch immer " ein Kampf gegen Windmühlen " bleibt. Beim Entwicklungs-Lernen geht es nur um die Befolgung das Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissens, reli- giös betrachtet als " Wille Gottes " genannt, der sich im Frieden/Ruhe oder Unfrieden/Unruhe als Lebensempfindungsausdruck äussert und dadurch alles erreicht wird. 6.) Siehe auch " Der emeritierte Papst Benedikt XVI hatte in den sechzi- ger Jahren des letzten Jahrhunderts als Theologieprofessor an der Universität Tübingen Gott mit den Quantenwellen verglichen, welche den nicht-materiellen Urgrund aller Materie bilden „ im Gliederungs- punkt vom traditionellen, statischen Gottes-Begriffs-Jenseits-Verständ- nis zum evolutionären, dynamischen Gottes-Entwicklungs-Diesseits-Verständnis in Evolutionärer Gottesbegriff
7.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit 8.) Siehe auch Quantenwirklichkeitsbewusstsein 9.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottesbegriffs,-Entwick- lungs- und Vermittlungs-Verständnis eines Meister Eckhart V.) Die religiöse Sinndeutung der Evolution im Lebens- und Berufsalltag und vom Leben anders zu denken ist das, worauf es ankommt. Durch die Entwicklungssichtweise wird die Lebensempfindung zur Religion und das Leben erhält " quasi " eine religiöse Weihe " als Privatreligion " und die Religion wird in ihr Wesen aufgelöst. Die Zukunft der Religion ist die Religion " zum individuellen " Christ werden und Christ sein " als säkulare Nachfolge Christi " auf dem persönlichen Ent- wicklungsweg, scheinbar unreligiös, aber hochreligiös zu- gleich, wo die Lebensarmut als die grösste Schwäche der Religion überwunden wird, weil bisher keine Religion wirklich das diesseitige Leben des Menschen bisher verän- dert hat. Es ist der Weg vom rechts- und lehrgültigen, didak- tischen Interpretations- und Vermittlungs-Christentum von oben herab als Vorentwicklungsstufe zum autodidaktischen Individualisierungs-Entwicklungs-Lebens-Christentum von unten herauf, wo die Individualisierungswahrheiten selbst entwickelnd als zeitlose Bibelwahrheiten interpretiert wer- den, weil in der Bibel das Programm für die individuelle Befreiung fehlt. Die Vertreter des " gotischen Geistes " dul- den keine Mittler zwischen Gott und sich selbst. Es muss eine Kirche (Organisation) von unten sein oder sie verwirkt ihren Daseinszweck. VI.) Wir befinden uns inmitten eines religiösen Aufbruchs, wo die christliche Religion auf eine neue Stufe ihrer Ent- wicklung gehoben wird, vom gottgefälligen zum entwick- lungsgefälligen Leben jenseits von Bekenntnissen und Denominationen. Früher wurden die Freiheiten der Reli- gion untergeordnet und endeten meisten damit als dogma- tische, geistige Norm, während heute in der Freiheit die Religion erst entdeckt und zurück errungen wird als höchste Entwicklungsstufe einer Religion einer individu- ellen, seelischen Erregtheit. Es ist die Sehnsucht nach kirchlicher Erneuerung, die auf eigener Erfahrung gründet und zu ihrem Ursprung zurückführen will. Mit der theolo- gischen Dialektik wird kein Mensch erneuert. Auch be- steht die Sehnsucht nach Spiritualität und was das Leben übersteigt beim Einzelnen wegen der Relativität der Weltwerte weiter und dieses Suchvakuum, was die bei- den grossen Kirchen in Deutschland hinterlassen haben, nicht von was und wem auch immer gefüllt werden kann und auch keine Erneuerung mehr zugetraut wird. Jede Religion löst sich auf, je mehr sie auf Kultus, Ritual, Tradition, auf Fremdvermittlung, bequeme Zustim- mung und wenig Eigenengagement erfordert. Das Christen- tum ist nicht rückständig, sondern nur die Vermittlung der biblischen Botschaft entspricht nicht mehr den religiösen Bedürfnisinteressen des heutigen Menschen. Deshalb wird wegen der Religion die traditionelle Religion abgelehnt.
Die Gottessuche durch die Theologie ist nur ein möglicher Weg aber nicht der Einzigste. Sie ist nur da, für das Entwicklungs-Lebens-Christentum " als Tun " transzen- diert zu werden. Entwicklung ist das Religiöse im Leben als Individualisierungs-Sinn-Zweck und der religiöse Raum ist die Welt. Wenn die biblische Botschaft entwicklungs- individualisierungsmässig nach dem Gotischen Lernprinzip interpretiert wird, dann ruft für Gläubige " Jesus " nicht zu einer wahren Religion auf, sondern zum Leben. VII.) Eine Philosophie aus dem Leben und für das Leben als Bergpredigt gab es bisher noch nicht. Eine Religion ist nur gut, sie dem Leben einen Sinn gibt.Die traditionelle Theo- logie muss den Bruch mit dem Leben überwinden, eingehen auf Interessen und die Probleme des heutigen Menschen als Einzelner, also für den Zeitgeist da sein, aber ohne dem Zeit- geist zu verfallen und von jedem lebensernst genommen wird. Das Wesen einer Religion besteht aber gerade darin, dass es die zeitlichen Formen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft überschreitet und diese transzendiert. Das Christentum war immer eine Individual(schuld)religion und der Genius des Christentums findet seine Entsprechung in der Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissens-Bring- schuld der Entwicklungslosigkeit des eigenen, nicht gegange- nen Entwicklungsweges ohne Schuldgefühle der Gegenwart und Vergangenheit ", weil nur der Einzelne vor Gott ge- stellt ist. Dadurch wird das Christentum in der Zeit über die Zeit in neuem Gewande gerettet. Es ist der Weg vom Traditionschristentum gestern zum Entwicklungs-Lebens-Urchristentum heute. Das Entwicklungschristentum ist nichts anderes als eine grosse Konfession. Religion und Entwicklung stehen sich fremd, aber auch zugleich be- freundet gegenüber, wie das von Ernst Rietschel geschaf- fene Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar oder wie der Morgenstern und die Morgenröte.Jener verkündet den Tag und dieser bringt ihn. Der rote Faden dieser Webpräsenz bleibt " die evolutionaere,säkulare Nachfolge-Christi" als individualgeschichtliche Entwicklungsindividualisierung in allen Lebensbereichen entsprechend der persönlichen Entwicklungsreifebereitschaft als die Sehnsucht nach dem Leben. Das Religiöse wird profanisiert (entweiht) und das Profane wird religiös (geweiht).Die Heilsverwaltung wird zur Heilsgestaltung, die Enzauberung der Religion wird zur zauberhaften Religion als eine geistige (Entwicklungs)bewe- gung überkonfessioneller Art und wird zur Krone aller Kirchen. Wenn kein Gott aufruft in der Not, muss man ihm selbst entgegen gehen*. 1.) Diese Gesellschaft ist voller Religiosität und Sehnsüchte wie kaum eine andere Gesellschaft zuvor. Die aufgespeicherte, religiöse Substanz hat sich nur ökonomisiert und sozialisiert in den Begriffen Materialis- mus, Fortschritt, Geld, Sozialstaatlichkeit, Wissenschaft, Konsumis- mus, gesellschaftliche Bestätigung, Lebenssicherheit etc. Jeder ist aufgerufen sich ein anderes " Bestätigungs-Gegenüber " zu suchen, was nur ausserhalb der relativen Welt zu finden ist. Jetzt erst ist die Notwendigkeit und Reife gegeben, dass das geschichtliche Christen- tum in neuer Gestalt fortgeführt, die Entwicklungsidee im Lebenssinne eines Meister Eckhart christlich gedeutet und das Christentum als Ent- wicklungslebenstun verstanden wird. 3.) Beim " Experiment Entwicklungslebenschristentum " ist die Evolution der individuelle, eingeborene " Entwicklungs-Individualisierungs-Weg " als säkulare Nachfolge Christi zu mehr Gottentwicklung im Sinne von Meister Eckhart im Gesellschaftsleben und Beruf. Entwicklung ist kein Religionser- satz, sondern von allen grossen Religionen, Philosophien und Wissenschaft unstrittiges und auch von Nichtreligionen mit zutragendes, ethisches Erbe der Menschheit *. 4.) Siehe auch Evolutionäre Nachfolge Christi 4.) Der Lebensverlauf des Menschen ist ein unbiblischer Text, aber voller Religion. In der Bibel fehlt das Programm für die individuelle Befreiung. Die Beschreibung und Verkündigung des Heilsgeschehen alleine führt noch nicht zum Heil. Die christliche Botschaft versteht man nicht von selbst, sondern sie muss verständlich gemacht werden, während die individuellen Entwicklungsweg-Botschaften als Lebensdruckhinweis jeder versteht.
5.) Beim Entwicklungs-Lebenschristentum ist im persönlichen Entwick- lungsleben alle Religion, welche der Mensch braucht innerhalb und nicht ausserhalb von mir zu finden. Gott wird nicht im Jenseits " jen- seitig " gesucht und angebetet, sondern im Diesseits jenseitig gefun- den und gestaltet, weil er auch keine andere Hände hat als die Meinigen. Es stellt die Entwicklungs-Individualisierung-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit des Einzelnen in den Vordergrund,weil es das Einzige ist, was den Menschen vor Gott begründet. Weil jeder Einzelne " vor Gott gestellt " ist, ist das Entwicklungs-Individualisierungs-Prinzip der Genius des Christentums. Darüber hinaus baut es auf der (bewiese- nen) Hypothese auf, dass das Leben unsterblich ist und nicht mit dem Tod endet. Ein Leben ohne Entwicklung wird nicht nur als sinnlos angesehen, sondern birgt auch die Gefahr, einen schlechten Tod zu riskieren ", weil ich nur " ein angepasster Entwicklungsloser " geblie- ben bin, meine Lebenszeit viel " Lächerlichem" gewidmet habe und eine Weiterentwicklung " im Leben danach " nicht mehr möglich ist. Die innere (Geist)welt ist nur reine Information. Daher kann sie aus sich heraus nichts Neues schaffen. Eine Weiterentwicklung in der inne- ren Welt kann nur über den Umweg des Informationsaustausches der materiellen, sinnlichen Welt als Mittel zum Entwicklungs-Individuali- sierungs-Sinnzweck geschaffen werden. 6.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben ist unsterblich und ist nicht tot zu kriegen " in Das-Leben-ist-unsterblich 7.) Bei der Konzeption menschlicher Individualität ist das europäische Denken über lange Zeit maßgeblich von der jüdisch-christlichen Theologie geprägt worden. In dieser Tradition steht der einzelne Mensch als Person seinem Schöpfergott alleine gegenüber. Die menschliche Individualität gründet theologisch auf einer unverfügbaren, unsterblichen Seele, die den Menschen von allen anderen Wesen unterscheidet. 8.) Das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch. Jede Religion ist der Gegensatz zum praktischen Leben, um diese im alltäglichen Leben mit Hilfe des Gotischen Lernprinzips in der Individualisierungs-Transzen- dierung aufzulösen. 9.) Siehe auch " Die Individualität als die begriffliche Fassung des Lebens " in Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg 10.).) Siehe auch Entwicklungsindividualreife 11.) Siehe auch " Wenn man die Frage nach dem Einzelnen stellt, ge- fährdet man die Grundlage der Gesellschaft. Veränderungen sind nur innerhalb der festgezurrten Strukturen des gesellschaftlichen Systems möglich. Die Krise der Gesellschaft sind aber immer weniger Einzelne, aber die Zukunft der Gesellschaft sind immer mehr Einzelne " in Gesellschafts-und Entwicklungsmensch 12.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit 13.).) Siehe auch " Gotisches Lernprinzip in der Berufs- und Arbeits- welt " in Wandlung der Arbeits-und Berufswelt 14.) Siehe auch Evolutionäre Bringschuld der Entwicklungslosigkeit
15.) Siehe auch " Die Nachfolge Christi ist immer nur der eigene, zu gehende Entwicklungs- Individualisierungs-Weg in der Welt " in Evolutionäre Nachfolge Christi 16.) Siehe auch " Wahrheitsrezeption als Entwicklungs-Individualisie- rungs-Prozesswahrheit " in Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung VIII.) " Die göttliche Botschaft " muss auch den Zeitgeist in sich aufnehmen, ohne dem Zeitgeist zu verfallen, wenn diese ernst genommen werden will. Die Kirche ist nur noch eine Institution des positiven Rechts, die um ihre Daseinsberech- tigung ringt und die Lehrautorität der Kirche überzeugt nur noch wenige. Die Tradition fortführen, wo Tradition immer weniger gilt, kann nicht der richtige Weg sein. Die traditio- nellen, geschichtlichen Religionsgemeinschaften helfen dem Einzelnen für die Beantwortung seiner konkreten Le- bensfragen und für die kulturelle Individualisierungsentwick- lung nicht wirklich weiter und sind salopp gesagt, weil nicht von der Welt, völlig " unsexy ". Wenn die Kirche unglaub würdig wird, hilft die Evolution bei der Suche nach einem neuen Weg. IX.) Wenn alle Geschichte menschliche Heilsgeschichte ist, dann muss diese in der Individualgeschichtlichkeit möglich sein und " die Anwesenheit Gottes " auch in den Zeichen (Möglichkeitsmitteln) der Zeit und der Welt zu entdecken sein. Dass Religion nur mit Kirchturm, Theologie, Orden und ordinierten Klerus zu tun hat, gehört dann der Ver- gangenheit an. Entwicklung ist nicht mehr nur auf die Bibel oder auf eine Weltanschauung beschränkt, sondern schliesst die gesamte Schöpfung mit ein. Es ist die alte Weisheit, dass es gut ist in der Väterreligion geboren zu werden, aber schlecht ist, in der Väterreligion zu sterben. Seit 2000 Jahren leben wir in der christlichen Zeitrech- nung und die Frage muss sein, wann werden wir beginnen, wirkliche Christen jenseits von Bekenntnissen und Denominationen eines Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenstums ohne die dualistische Gott-Welt-Sichtweise zu sein * ? Der Mensch ist von Natur aus religiös, besonders auch in säkularisierter Form. XII.) Religion ist die Substanz der Kultur und Kultur ist die Form der Religion. Jede Kultur ist nichts anderes als die Verwirklichung und Gestaltung einer grossen Seele. Ohne sich über die religiöse Substanz bewusst zu sein, von der es selber getragen wurde, wurde die Existenz nur auf Kultur und Bewusstsein ohne das göttliche Gegenüber gestellt. Das Wesen aller Kultur war und ist aber immer Religion und die Grundlagen des Denkens sind religiöser Natur. Folglich ist das Wesen aller Zivilisationskultur Irrreligion. Nur wo eine Religion stark ist, ist der künstlerische Ausdruck auch stark und analog wo nur das Entwicklungsstreben stark ist, ist auch die Entwicklung stark. Jede religiöse Kunst ist das Spiegelbild für die Ehrlichkeit, Wahrheit, Tiefe, aber auch für die Krise einer Religion. Bei der Kultur steht die Kraft und Grösse des Menschen als das Maß der Dinge im Vordergrund, während bei der Reli- gion es um die Schwächen und Nichtigkeit des Men- schen geht. Bildung versucht die kulturelle Entwicklung und Lebenssinnbestimmung in der geistigen Interessens-Auseinandersetzung mit den Kulturschöpfungen zu er- reichen als Bildungskonstruktion und ästhetischer Hedo- nismus. Religion dagegen versucht die kulturelle Entwick- lung und Lebenssinnbestimmung in der praktischen Aus- einandersetzung an den Widerständen und Krisen des Lebensalltages zu erreichen als Bildungsdekonstruktion und innerweltliche Überwindungsaskese, weil die Tugend immer noch in der Schwachheit vollbracht wird *. * Siehe auch Das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch. " Gott braucht den Teufel als Irrtumswahrheit, um den Weg zu sich zu zeigen. Die Tugend wird nur in der Verführungsschwachheit vollbracht, weil diese zur Entfaltung das Gegenteil bedarf. Nur, weil ich der Versuchung widerstanden habe, bin ich dadurch stärker und gereifter daraus her- vorgegangen und " der Fluch wurde zum Segen " in Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Widerspruch
XIII.) Denn alle kulturellen Werte waren nicht möglich ohne die Religion. In allen bekannten geschichtlichen Kulturen ist Religion wesentliches Element der Kultur und ihre bestim- mende Mitte. Fast 90 Prozent unserer Gesetze und kultu- rellen Werte haben ihre Wurzeln in der Bibel. Keine Verfas- sung alleine kann für wirkliche Ordnung in einem Lande sorgen. Es gibt keine religionsfreie Kultur ausserhalb der modernen, technischen Zivilisation. Religion und Kultur gehören zusammen wie der Schlüssel zum Schlüsselloch, aber die Kultur und Kunst kann nicht zur Religion gemacht werden. Der abstrakte Geist liegt tiefer als die sinnliche Anschauung, der Begriff Religion wiegt schwerer und ist geschichtlicher als die Begriffe der Kultur und Objekte der Kunst. Kunst und Religion in uns muss kein Antagonismus sein. Ohne sich über die religiöse Substanz bewusst zu sein, von der es selber getragen wurde, wurde die Existenz nur auf Kultur und Bewusstsein ohne das göttliche Gegenüber gestellt *. * 1.) Jede religiöse Kunst ist das Spiegelbild für die Ehrlichkeit, Wahrheit, Tiefe, aber auch für die Krise einer Religion. 2.) In manchem Kirchenvater sind mehr zeitlose Substanz und Lebenstiefe enthalten, als in einem dutzend, moderner Bildungsprofessoren.
XIV.) Entwicklung und Erkenntnisbildung kann sich nur auf der religiösen Ebene vollziehen und hat sich immer auf ihr voll- zogen, weil sich das Leben nur religiös sich begründen lässt (weil Gott in jedem einzelnen Menschen sich selber werden will). Menschlich zu existieren heisst immer religiös zu exis- tieren. Das Religiöse lässt sich vom Entwicklungs-Lebens-Individualisierungs-Prozess-Bewusstseins-Schaffensakt nicht trennen und ist, wenn religiös gedeutet, immer mitgegeben. In der persönlichen Entwicklung liegt alle Religion einge- schlossen, die der Mensch braucht. Die religiöse Deutung der Evolution als die Entwicklungsindividuation ist das, worauf es nur ankommt. Es ist der kleine Unterschied ob Religion gelebt wird (ausserhalb von mir als lehramtlicher Akt) oder das Leben zur Religion wird (innerhalb von mir als Akt des Suchens).Es ist die Religionsentwicklung vom Stand- ort des Geistesleben zur Religionsentwicklung vom Standort des Einzelnen, wo der Religionsbegriff fast identisch ist mit dem Entwicklungs-Individualisierungs-Begriff und die Auf- fassung von Entwicklung eine sakrale ist. Das Heilige ist im- mer etwas weltliches, nachdem er sich sehnt und was ihn fasziniert. Natürliche Religiösität ohne Ideologie und nicht in Philosophie aufgelöst ist im theologischen Sinne völlig unreligiös, aber das " Individualisierungs-Logos-Prinzip " gilt wirkungs-individual-geschichtlich-theologisch als ein Religionsverständnis in höchster Potenz *. * I.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen " im Das Leben ist unsterblich II.) Siehe auch " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Le- bens in " Individualisierungsentwicklung als Lebensweg " in Individua- lisierungs-Entwicklung als Lebensweg
III.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottesbegriffs-,Entwicklungs- und Vermittlungsverständnis eines Meister Eckhart XV.) Religion ist die längst bewiesene und zu überwindende, dualistische Gott-Welt oder Diesseits-Jenseits-Sichtweise, die es aber durch das Verschränkheitsprinzip der Quantenphysik als Interverbundenheit faktisch nicht gibt, das Spannungsver- hältnis des religiösen Dualismus zum ad absurdum geführt hat. Das Jenseits Gottes ist nicht das Jenseits unseres Er- kenntnisvermögens, denn Gott ist mitten in unserem Leben jenseitig. Das dualistische und deterministische Denken gilt im heutigen, aufgeklärten, nachquantischen Mikro- physikzeitalter der Beziehungen und Ganzheit, weil alles mit allem verbunden ist, wissenschaftlich als überholt, auch wenn dieses getrennt sein im Lebensalltag noch vorherr- schend ist, dass erst der Dualismus Religion notwendig macht. Religion darf kein vom Leben abgesonderter Bereich gelten. Es gilt eine neue, nicht-dualistische Welt einzurichten im nachquantischen Zeitalter, eine Entwicklungs-(Individuali- sierungs)-Lebensart zu entwickeln, die zeitlos von dem ständigen Wandel unberührt bleibt. Die Lebensfrage bleibt immer, wie viel Ewiges in der Zeit geschaffen wurde *. * Alle Teile des Universums stehen grundsätzlich in einer Wechselbe- ziehung zueinander und jedes Ding, Natur und Tierwelt, jeder Prozess und jeder Bewusstseinsakt hängt mit anderen Dingen, der Natur, den Pro- zessen und Bewusstseinsakten zusammen in einer durchdachten und ge- ordneten, schöpferischen Beziehung zum grössten, möglichen Ganzen. Durch das Verschränkungsprinzip als kollektives Gedächtnis sind wir nicht nur mit jedem Individuum, sondern auch mit jedem Punkt des Univer- sums zu jedem Zeitpunkt verbunden. Jedes Individuum ein Teil des grossen Ganzen, mit dem grossen Ganzen verbunden, befindet sich in Übereinstimmung mit dem Ganzen, da auch die komplexen Vorgänge des Bewusstseins den geist-psychischen Plastizitäts-Gesetzmässigkeiten der Quantenphysik unterliegen. Der Gesamt- und Einheitscharakter ist an keinem der isolierten Teile vorzufinden. Ein Teil ist ein Relationsbegriff, der nur in Beziehung auf sein Korrelat " Ganzes " sinnvoll ist. Jedes Teil erhält seine Bedeutung nur im Zusammenhang für das Ganze, was seine Bedeutungserklärung in sich trägt ungeachtet des Gefühls der Ge- trenntheit. Jeder Teil ist nur bedeutsam für das Ganze durch das Ganze. XVI.) Die religiöse Sinndeutung der Evolution im Lebens- und Berufsalltag und vom Leben anders zu denken ist das, worauf es ankommt. Durch die Entwicklungssichtweise wird die Lebensempfindung zur Religion und das Leben erhält " quasi " eine religiöse Weihe " als Privatreligion " und die Religion wird in ihr Wesen aufgelöst. Die Zukunft der Religion ist die Religion " zum individuellen " Christ werden und Christ sein " als säkulare Nachfolge Christi " auf dem persönlichen Ent- wicklungsweg, scheinbar unreligiös, aber tief religiös zu- gleich, wo die Lebensarmut als die grösste Schwäche der Religion überwunden wird, weil bisher keine Religion wirklich das Leben bisher verändert hat. Es ist der Weg vom rechts- und lehrgültigen, didaktischen Interpretations- und Vermittlungs-Christentum von oben herab als Vorent- wicklungsstufe zum autodidaktischen Individualisierungs-Entwicklungs-Lebens-Christentum von unten herauf, wo die Individualisierungswahrheiten selbst entwickelnd als zeitlose Bibelwahrheiten interpretiert werden, weil in der Bibel das Programm für die individuelle Befreiung fehlt. Die Vertreter des gotischen Geistes dulden keine Mittler zwischen Gott und sich selbst.Es muss eine Kirche von unten sein oder sie verwirkt ihren Daseinszweck. XVII.) Die Welt vom Mittelalter bis zur heutigen Postmoderne darf weniger als ein Abfall von Gott verstanden werden, son- dern als ein weltsuchender Weg zu Gott. Es ist nur ein Zu- ende- und zum Wendepunkt kommen in Richtung der Ver- tikalen, was Jahrhunderte lang schon den Verfallskeim der Auflösung in sich trägt, als eine Form der Selbstzerstörung und deshalb in die Bewusstseinskrise der Erkenntnis schliess- lich führen muss, weil der Mensch das ist, was er nicht hat und sich nicht bewusst ist. Wir befinden uns inmitten eines religiösen Aufbruchs, wo die christliche Religion auf eine neue Stufe ihrer Entwicklung gehoben wird, vom gottge- fälligen zum entwicklungsgefälligen Leben jenseits von Be- kenntnissen und Denominationen. XVIII.) Früher wurden die Freiheiten der Religion unterge- ordnet und endeten meistens damit als dogmatische, geistige Norm, während heute in der Freiheit die Religion erst entdeckt und zurück errungen wird als höchste Ent- wicklungsstufe einer Religion der individuellen, seelischen Erregtheit. Oder wie der Physiker und Nobelpreisträger Werner Heisenberg * einst sagte: " Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott !" Es ist die Sehn- sucht nach kirchlicher Erneuerung, die auf eigener Er- fahrung gründet und zu ihrem Ursprung zurückführen will. Mit der theologischen Dialektik wird kein Mensch erneuert. Auch besteht die Sehnsucht nach Spiritualität und was das Leben übersteigt beim Einzelnen wegen der Relativität der Weltwerte weiter und dieses Suchvakuum, was die beiden grossen Kirchen in Deutschland hinterlassen haben, nicht von was und wem auch immer gefüllt werden kann und auch keine Erneuerung mehr zugetraut wird. Jede Religion löst sich auf, je mehr sie auf Kultus, Ritual, Tradition, auf Fremdvermittlung, bequeme Zustim- mung und wenig Eigenengagement erfordert.Des- halb wird wegen der Religion die traditionelle Religion abgelehnt. Sie ist nur da, für das Entwicklungs-Lebens- Christentum als tun transzendiert zu werden.Entwicklung ist das Religiöse im Leben als Individualisierungs-Sinn- Zweck und der religiöse Raum ist die Welt *. * Das Werner Heisenberg zugewiesene Zitat ist umstritten und wird familiärerseits als fromme Fälschung betrachtet. * 1.) Religion wird als eine private Angelegenheit und hat erst einmal nichts mit dem Bildungsauftrag zu tun. Wenn sich die Religion erst bei der Gnade oder Entwicklungsreife (als Geschenk) sich erschliesst, dann kann die Religion als Bildungs- und Schulfach bestenfalls nur ein frei- williges, interessierendes Bildungswahlfach sein. Zum Christentum kann man nicht durch den Vernunfts- und einen Sozialisierungs-Wissens-Prozess gelangen. Zum Glauben kommt man nicht durch Bücher oder Deduktionen von Gedanken und die Beschreibung des Glaubens führt noch nicht zum Glauben. Auch der Glaube und das religiöse Gefühl lässt sich nicht pädagogisch fördern und mit der Bildung kann " ich nicht zu Gott kommen. " Die Seele hat keine Lust an der Bildung". Hat die Bildung die Seele des einzelnen Menschen als solche vorwärts gebracht ? Man muss diese Frage eindeutig verneinen. Es ist abwegig sich mit Bildung abzugeben, wenn es um unsere Seele oder neu-deutsch um den " Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Prozess geht. Ein Entwicklungsfortschritt kann nicht vom rationalen Bildungswelt- lichen kommen, sondern von etwas, was dieses übersteigt. Was auf die Mittelbarkeit gerichtet ist, kann niemals Orientierung und ein ver- lässlicher Halt sein. Ob ich an Gott glaube, ist auch nicht eine Sache des Verstandes, der Vernunft oder irgendwelcher Diskussionen, sondern der Lebenskrisen, Lebenserschütterungen und der Individualisierungsreife. Nur durch jeden Lebensdruck und in jeder Lebensprüfung ,wo ich zwischen Welt- und Lebensvertrauen entscheiden muss, lässt sich nur unerschütterliches Gottvertrauen entwickeln. Wenn der Glaube nicht mit Irrtümer, Verzweiflung und Opfer verbunden ist, wächst er nicht. Bei einer religiösen Schulbildung wird nur der Schein vermittelt (Kenntnis), aber nicht die Sache selbst (Erkenntnis). Religion muss immer persönlich erlebt und erfahren werden und die Religionsmündigkeit erschliesst sich erst im Entwicklungslebenstun und meistens in der nach-und ausser- schulischen Lebensphase.
2.) Es gibt ebenso wenig christliche Werte, wie es eine christliche Bildung gibt. Die Bildung ist autonom und die Werte sind universell menschlich. Es müssen die christlichen Werte im Kontext der allgemeinen mensch- lichen Werte interpretiert werden. Weil es keine für jedermann allge- meingültigen Werte gibt, muss jeder persönlich seine eigenen Werte und Maßstäbe finden. Aber auf der anderen Seite sind rechtsstaatliche und gesellschaftliche Grundwerte nicht ausreichend und erst mit dem Kennen und der Auseinandersetzung mit der (christlichen) Tradition lassen sich individuelle Wertvorstellungen entwickeln *. * Der Staat muss auch die Wahrheit über das Recht immer wieder von aussen empfangen, da er diese nicht in sich selbst trägt. Recht und Ge- setze wandeln sich, aber Entwicklungswahrheiten sind absolut, zeitlos, unwandel- und nicht diskutierbar. Was nicht vergeht, kann auch nicht ver- bessert und geändert zu werden.
3.) Auch " wenn das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wurde ", weil es zur Zeit keinen Ersatz dafür gibt und Religion eine universale Perspektive eröffnet, die anderswo nicht eröffnet werden kann. Erst durch Traditi- onen wird dem Menschen " geprägtes Leben " vermittelt und dadurch Freiheitsvoraussetzungen für den eigenen Lebensweg geschaffen. Es war der folgenschwere Grundirrtum der Aufklärung zu glauben, der Mensch könne Kraft der kritischen Vernunft bei sich selbst und bei Null beginnen. Am Anfang allen personalen Tuns steht nicht die autonome, kritische Beurteilung, sondern es ist erst einmal ein Urvertrauen in tradierte Wertvorstellungen, welche dann in persönlicher Verant- wortungsfreiheit übernommen, abgelegt oder weiterentwickelt werden können. Ohne Traditionen wird der Mensch nicht freier, kritischer oder mündiger, sondern er braucht erst einmal die gemachten Menschheits- fahrungen und auch die Gesellschaft, um in der persönlichen Ausein- andersetzung seinen Entwicklungsweg zu finden. Transzendierung ist nur möglich, wenn etwas zu Überwindendes da ist. Nur wer weiss, wo er her kommt, kann auch wissen, wohin er gehen soll.
4.) Von der Bildungsfreiheit, welche sich für einen weltanschauungs- freien Werteunterricht einsetzt zum " Entwicklung-Lebens-Christentum-Unterricht" (ehemals Religionsunterricht der Glaubensgemeinschaften), welches sich für die Individualisierungs-Werte-Entwicklung einsetzt. XIX.) Die Ökonomie hat das letzte Wort und tritt an die Stelle der Religion als " Letzt-Begründungs-Instanz ". Wirtschaft, Politik, Wissenschaft haben infolge der einseitigen, entwick- lungslosen Ausrichtung immer wieder ins Chaos geführt, da sie nur relative Werte, aber nicht den höchsten Wert darstel- len können und deshalb einer höheren Ordnung bedürfen, die nur durch die Entwicklungsindividualisierung gegeben ist. Europa ist seine gemeinsame religiöse,- kulturelle,- wissen- schaftliche- und Sprachgeschichte. Das abendländische Euro- pa definierte sich im Mittelalter über die Begriffe " Christia- nitas und Latinitas " als kulturelle Einheit. Es ist die eigent- liche Substanz Europas, das besondere, einzigartige ge- schichtliche Erbe, das sein Wesen begründet. Europa hat die Grundlagen seiner religiösen Identität verloren. Euro- päische Integration, Lastenverteilung, nationale Egoismen, Wirtschaftswachstum, Wissenschafts-, Geld- und Fortschritts- gläubigkeit ist die Religion unserer Tage.Das moderne, heu- tige Europa aber ist nichts anderes mehr, als ein ratio- naler, wirtschaftlicher und bürokratischer in Glaspalästen sitzender, nüchternder, anonymer " Verwaltungsvorschrif- ten- und Geldverteilungsapparat " umgeben von einer Viel- zahl von lobbyistischen, nationalen Begehrlichkeiten und versorgter " Nichtse ". Europa ist zu einem versteinerten, vergreisenden (Bevölkerungsrückgang), geschichtslosen Kontinent geworden. Die bestehenden, nationalen und in- ternationalen Institutionen sind wegen ihrer systemischen Vorbelastung nicht geeignet, den Weg für das neue Europa aufzuzeigen, weil zur Zeit nur das Geld im Mittelpunkt steht. XX.) Die modernen Gesellschaften mit ihren derzeitigen nationalen Ausprägungen und Identitäten haben wegen den Eigeninteressen, unterschiedlichen Entwicklungs- stufen und fehlenden kulturellen Regenerationskraft der Entwicklung keine Zukunft mehr. Europa ist zwar keine kulturelle Einheit, aber mehr als seine Nationen, Einzelin- teressen und auch mehr als nur die Euroländer. Europa verdankt seine kulturelle Identität dem christlichen Erbgut. Ohne eine Religionserneuerung " im neuen Gewande " in Polarität zur traditionellen, christlichen Religion wird es keine Identität in Europa geben. Das Einzige, wodurch Europa gerettet werden kann, ist durch eine neue Philosophie, weil keine der bisherigen Philosophien über ihre Zeit hinaus Be- stand hatten. Ob Europa in dieser weltgeschichtlichen, neuen Konstellation von Kultur und Religion in diesem kulturellen Neuanfang zu jener zeugenden, geistigen Kraft, aus der es sich geformt hat und gross geworden ist zurück findet, hängt vom dem Religionsverständnis der Zukunft ab, ob sich eine Religion als " Entwicklungslebenschristentum " wie im folgenden Absatz beschrieben als kultureller Bezugs- punkt sich durchsetzt . Es ist das Verschränkungs- prinzip der Quantenphysik, dass jedes Individuum ein Teil des grossen Ganzen, mit dem grossen Ganzen verbunden, sich in Übereinstimmung mit dem Ganzen befindet und das Kennzeichen dieser Bewegung die ständige Zunahme von Organisiertheit und organischer Einheit nicht aufzuhalten ist. Auch wird sich die europäische Kollektivgeschichte für die jetzige Generation und die zukünftigen Generatio- nen zur Individualgeschichtlichkeit wandeln *. *1.) " Religion ist die fortgeschrittenste Weltanschauung "*. * Leo Tolstoi
2.) Siehe auch " Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzel-
dingen, sondern eine mit einander verbundene Ganz- und Einheit (Plasti-
zität) als Interverbundenheit, woran es nicht der geringste wissenschaft- liche Zweifel gibt " im Gliederungspunkt " Jedes Individuum ist ein Teil des Ganzen und alle Teile stehen in einer Wechselbeziehung zueinander (Verschränktheitsprinzip) " in Quantenwirklichkeitsbewusstsein 3.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit XXI.) Wir suchen im Grunde genommen alle bewusst oder unbewusst nach Spirituellem oder nach einem Ersatz, weil Religion ein fundamentales Bedürfnis des menschlichen Le- bens ist und dieses sich nicht rational oder material be- friedigen lässt. Welt und Religion sind nur zusammen über- lebensfähig. (Die Mehrheit der Deutschen ist nach einer Um- frage (unkonfessionell) religiös und der Gottesglaube wird statistisch mit 53 Prozent angegeben). Der Kreislauf des Vergehens und Werdens ist aber ein ehernes Entwicklungs- gesetz, dem sich die Religion auch nicht entziehen kann. Die vorherrschenden Religionen sind nicht mehr gegen- warts- und in dieser Form überlebensfähig. Das bspw.über- lieferte Traditionschristentum ist für die Zukunft schwer an- nehmbar, weil zu dogmatisch, idealistisch, welt-,lebens- und theologisch sprachlich weltfremd, obwohl ein religiöses Erbe tausend mal mehr wert ist als ein grosses finanzielles Erbe. Was zu mehr Gotteswahrheit und Gottesnähe führt, wird immer als " wertvollster Schatz " der Menschheit be- trachtet. XXII.) " Die göttliche Botschaft " muss auch den Zeitgeist in sich aufnehmen, ohne dem Zeitgeist zu verfallen, wenn diese ernst genommen werden will. Die Kirche ist nur noch eine Institution des positiven Rechts, die um ihre Daseinsbe- rechtigung ringt und die Lehrautorität der Kirche überzeugt nur noch wenige. Die Tradition fortführen, wo Tradition immer weniger gilt, kann nicht der richtige Weg sein. Wenn die Kirche unglaubwürdig wird, hilft die Evolution bei der Suche nach einem neuen Weg. XXIII.) Die ehemalige Christianisierung ist heute nur noch eine oberflächliche, unbedeutende Randerscheinung. Mit der Bekehrung zum Christentum durch die Missionierung bildete sich der " deutsche Volkskörper ", aber die Kirche war bei unseren Vorfahren im germanischen Volksgeist immer ein Fremdkörper und nur übergestülpt und die ande- ren Gottheiten wurden oft beibehalten, was bei einer Missionierung auch nicht anders sein kann. Weil die romani- schen und germanischen Völker das Christentum von den Römern in lateinischer Sprache übernommen wurden, war es nie verwurzelt und es wurde nie internalisiert. Der ein- zelne Mensch hat sich seit über 1000 Jahren (Tradition) kaum religiös weiter entwickelt. Wenn es mit der Väterreli- gion nicht mehr weitergeht, sucht sich der Weltgeist, in Abwandlung an den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel ein anderes Medium. Das Christentum war essentiell eine unvollkommene Religion und wie Martin Luther meinte einer neuen Inhaltsinterpretation bedarf und mit neuer Bedeutung gefüllt werden muss, wenn es nicht untergehen soll. XXIV.) Die Kultur ist eine tragende Säule der Gesellschaft und
auch der Evolution unterworfen. Unsere kulturelle Tradi-
tion ist auf Erfassen von Stillstand und Festigkeit ausge-
richtet. Die westliche Welt denkt nur statisch. Aber wir kön-
nen nicht einerseits immer kultureller werden und ander-
seits an dem sozialen, technischen und materiellen Fort-
schritt weiter so festhalten, als wenn es absolut wäre. Georg
Wilhelm Friedrich Hegels (Philosoph) berühmte These vom
Ende der Kunst will besagen, dass die Zeit gekommen ist,
in der die Wahrheit in ihrer Ausdrucksform nicht mehr der
Verkleidung eines Kunstwerkes z.B. Architektur, Musik, Phi-
losophie, Malerei, Religion, Dichtung, Schriftstellerei Wissen- schaft bedarf, wenn es mit der Kunst oder Religion nicht mehr weiter geht, sondern dann durch einen anderen Kultur- träger als Medium vermittelt wird. Denkbar wäre es z.B. der Kunst wieder ihr Entwicklungsgesicht durch das Gotische Lernprinzip als Medium der Wahrheits-Individualisierung zu geben und die Kultur wieder über sich hinausweist auf etwas, was hinter ihr steht und durch sie verwirklicht werden soll. Die kulturellen Verkleidungen nicht mehr geeignet auf Höheres zu verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist. Diese Fülle der kulturellen Werte lebte ursprünglich nicht selber aus sich heraus, sondern sie war nur Wegweiser und Mittler für den Weg nach oben und als Mittel zum Entwicklungs-Indivi- dualisierungs-Reifezweck.
XXV.) Damit würde sich die Museumskunst (zweite Natur) zur Entwicklungslebenskunst (Natur), die akademische Kultur zur Selbstkultivierung erhöht und z.B. das Musikgeschichtliche wird zum Individualgeschichtlichen.Es wäre eine Kultur, wel- che den ganzen Menschen erfasst, wovon Friedrich Schiller und alle Romantiker immer nur geträumt haben. Die Rahmen- bedingungen für die individuelle Entwicklung als die Entwick- lung des Weltgeistes (Hegel), der persönlichen (Selbst)erzie- hung des Menschen (Herder) in der (Entwicklungs)freiheit (Kant) als Ganzes ist jetzt erst möglich, weil wir in der besten aller(Entwicklungs)zeiten leben und jetzt erst die Voraus- setzungen und potentielle Individualisierungs-Entwicklungs- möglichkeiten geschaffen worden sind. Jede Philosophie hat ihren Zeitkern und ihren geschichtlichen Stellenwert und die vergangenen, gedachten, philosophischen Systeme sind nicht für die Zukunft geeignet. Eine vergangene Philosophie wieder aufzuwärmen, das ist so wenig möglich, wie ein altes Kunstwerk wegen des Zeitgeistes und der Einmaligkeit noch- mals zu schaffen. Im abendländischen Denken gab es immer wieder Umbruchsituationen, an denen sich die Weichen für eine neue Erkenntnisrichtung stellten und die zukünftige Entwicklung aller festlegte * .
*1.) Es ist eine Interpretation der berühmten These des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegels vom Ende der Kunst als traditioneller Kulturträger, wenn es mit der Kunst und Religion nicht mehr weiter geht und diese keinen wirklichen, tieferen Einfluss mehr auf die kultu- relle Entwicklung des Menschen haben, weil sie auch dem geschicht- lichen Gesetz des Werdens und Vergehens unterliegen und deshalb die Zeit gekommen ist, wo der Wahrheitsausdruck eines anderen Mediums als Kulturträger bedarf. In kulturellen Entwicklungsphasen der Mensch- heit fand immer eine gesetzmässige Häufung statt, wo viele Künstler wie Musiker, Dichter, Maler etc. gleichzeitig als das kulturelle Medium der Zeit auftraten, was auch für das jetzige Entwicklungszeitalter für die Individualisierung als das kulturelle Medium genauso zutreffen wird.
2.) Trotz des kulturellen Erbe muss sich jeder Einzelne selbst besinnen und seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten entsprechend sich kulturell entwickeln und wie Sisphus den (Kultur)stein nach oben wälzen, um nicht überrollt zu werden. Dass der Einzelmensch ein unentwickeltes Wesen geblieben ist, das den eigentlichen Engpass der Kulturentwick- lung darstellt, weil er durch die bürgerliche Anpassung (Die Freiheit wurde der Ordnung untergeordnet) seine Individualisierung als Mensch-Werde-Dasein aufgegeben hat. Aber Kulturen werden von Einzelnen aufgebaut und erneuert und sind das Ergebnis der Entwicklungs-Transzendierungs-Auseinandersetzung und die Veränderung des Einzel- nen ist der kulturelle, schöpferische Akt. 3.) Während man auf der einen Seite an der alt hergebrachten Anschau- ung einer einzigartigen Geschlossenheit und Unwandelbarkeit des Christentums für alle Völker gleichermaßen festhält, steht dagegen die Einzigartigkeit eines jedes Volkes hinsichtlich der Religions- und Christentumsgestaltung. Missonierungserfahrungen haben gezeigt, dass verschiedene Völker von ihren kulturellen Wurzeln, der seelischen Verfassung und ihrem Wesen nach offen waren für die Botschaft des Christentums, aber auch verschiedene Völker in dieser spezifischen europäischen Form das Christentum strikt ablehnten. 4.) Von dem neutestamentlichen Missionsauftrag nach dem christlichen Verständnis als bibelinterpretative Begründung für eine Mission (Fremd- körper) zum Entwicklungsauftrag des Meister Eckhart als metaphorische Begründung, dass ein Stück Entwicklung mehr wert ist, als eine neue Welt erschaffen, weil Entwicklung ewiglich bleibt (Authentizität).
5.) Die Mystik des Mittelalters, besonders die des Meister Eckharts ist die erste Neugestaltung des übernommenen Christentums, deren Umgestaltung sich in den grossen Bewegungen des ausgehenden Mittel- alters im Humanismus und der Reformation fortsetzt. Das Christentum begründet sich in den grossen kirchlichen Systemen, namentlich dem Thomistischen, was die Form des Christentum bildet. Dieser Rationalis- mus war ein großartiger Versuch die Religion vernunftsgemässs zu formen, aber es ist keine Befreiung vom Irrationalen und dem Unbe- greiflichen geworden, was das Wesen einer jeden Religion ausmacht. Sie ist auch nicht imstande das Gemüt und die Seele wirklich zu befrie- digen und den Zeitgeist zu erfassen, bis zum heutigen Tage. 6.) Meister Eckhart hat das Christentum als eine Selbsterkenntnis- und Selbstentwicklungsreligion geformt, die im Idealfall das kirchliche Lehr- amt überflüssig macht, das Abstreifen nicht-individueller Religions- weisen bedeutet und die Zukunft des Christentums als Entwicklungs- lebenstun darstellt. Er hat die äusseren, theologischen Lehren und starren scholastischen Formen transzendiert, um aus aller Lehre das tiefere Innere herauszuholen und in das Innere der Religion vorzu- stossen. Die Theologie und Dogmatik als äussere Form war für ihn nicht wichtig, sondern nur der Urgrund, das Eine, was die Ursache für alles ist. Die Lebensfrage ist immer die Gottesfrage und die Gottesfrage bleibt die persönliche Entwicklungsfrage, welche im " Individualisie- rungsstreben " und im " das Bessere zu wollen ", immer gegeben ist. Wie der Mensch ist, so ist sein Gott. Der Gottesbegriff wird aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus entwickelt und damit indi- vidualisiert sich die Religion immer mehr. 7.) Seine lateinischen Schriften bewegen sich noch im scholastischen Sys- temaufbau, aber erst namentlich durch seine deutschen Schriften wird die nüchterne Scholastik überwunden und seinen Predigten zum " prallen Leben " selbst. Meister Eckhart hat die deutsche Sprache sprachschöpfe- risch geadelt und damit eine "deutsche, wesensgemässe Individual-Theo- logie " geschaffen, indem er das Unsagbare und die tiefsten, seelischen Lebensempfindungen in der deutschen Sprache auszudrücken vermochte und sich keiner dieser Sprachkraft entziehen kann. Er ist der Künder und Vorbild eines Christentums, was dem muttersprachlichen " deutschen Gemüt und Charakter " entspricht, dem auch die (deutsche) Weihnachts- Frömmigkeits-Sehnsucht als das gotische Lebensgefühl eine unserem Volke typisch eigene, lebensbesinnliche Religion nachgesagt wird. Man kann Meister Eckhart als den Schöpfer " einer typisch deutschen Religion " nennen. 8.) Man kann über Eckhart geteilter Meinung sein, aber unumstritten steht fest, dass er die Ungebundenheit aller Religion einem geschenkt hat und dass er am Ende einmal einer zukünftigen, " deutschen Ent- wicklungsfrömmigkeit " die Grundgedanken für die grosse, neue Wirklichkeitsreligion geliefert hat. " Alle Kirchen leben von ihren so genannten (kirchenuntreuen) Ketzern und die christliche Kirche lebt besonders von ihren grossen Ketzern ". 9.) Siehe auch Meister Eckhart XXVI.) Die eschatologische Kraft des abendländischen Menschen, jene elementare, religiöse Dynamik, die in den Tiefen einen jeden einzelnen Menschen wurzelt, ihn geformt und geprägt hat, der alles entspringt, alle kulturelle Substanz aufbaut und die Ursache allen kulturellen Fortschritts, ist erloschen. Diese starken, mytischen Kräfte in der Tiefe des abendländischen Menschen sind religiöser Natur, die sich dem bewussten Zugriff entziehen und umso mehr unheimlich wirksam sind. Die Ge- schichte hat nicht mehr die Kraft die Menschen zu tragen
und der Mensch hat wegen fehlender Entwicklungssubstanz nicht mehr die Kraft, die Geschichte zu formen. Er existiert nur noch aus der Zersetzung der kulturellen Restsubstanz und wenn diese aufgebraucht ist, nur noch das künstliche Korsett der Gesetze alles zusammenhält. Zum ersten Male in der Geschichte steht der Mensch überall nur sich selbst gegen- über. Wenn eine Geschichtsepoche vorüber ist, versagen plötzlich ihre Werte und ihre Methoden. Fest steht, dass wir uns inmitten einer neuen Weltstunde einem religiösen Ereig- nisses befinden, wo sich das Jenseits im Diesseits offenbart, denn in Wahrheit ist erst heute die Berufungs-Reifezeit für das Gotische Lernprinzip der Individualisierungsentwicklung als Entwicklungsbringschuld für den abendländischen Men- schen gegeben. Das Christentum ist eine Religion der Individua- litäts(geschichte). Das Individualitätsprinzip bezieht sich auf das persönliche Gottverhältnis *. * 1.) Diese Abschnittsrezension erfolgte zum Teil in inhaltlicher Textan- lehnung an Hans Zehrer, " Der Mensch in dieser Welt ", Rowohlt Hamburg , Stuttgart 1949) 2.) " Es gibt nicht stilleres als eine geladene Kanone ", Christian Johann Heinrich Heine war einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schrift- steller und Journalisten des 19. Jahrhunderts. Heine gilt als letzter Dichter der Romantik und zugleich als deren Überwinder. 3.) Siehe auch den Gliederungspunkt " Die Individualität ist die begriff- liche Fassung des Lebens " in Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg
XXVII.) Der Mensch gründet sich auf das menschliche Bewusst- sein, aber nur dieses bildet nicht den Menschen in seiner leiblich-seelischen Totalität und Ganzheit ab. Wo sich der
Mensch restlos an die äusseren Formen seiner Bewusstseins-
kultur fortgegeben hat, in dem Maße ist er selber leer und hilflos geworden und es kann ihm niemand mehr sagen wer er ist, wozu er eigentlich lebt, welchen Sinn das Leben hat und was über ihn hinausweist, was verwirklicht werden soll. Die heutige Kultur und deren vielfältigen Ausdrucks- formen ist nur die letzte von vielen aufgetragenen Firnis- schichten, welche die eigentliche, eschatologische Kraft als der tiefste Grund und erste Ursache der Fortschrittsent- entwicklung und dem alles entspringt, alle Substanz aufbaut und aller Sinn zu finden ist, verdeckt und über alle Kultur-
bemühungen spottet. So bleibt nur die Deutung übrig, dass hinter dem Geschehen eine verborgene Absicht sich be- findet, die dem Menschen offenbaren will, dass das, was geschieht und geschehen wird, ein Auftrag und ein Anliegen darstellt, das entziffert und verstanden werden muss und als " Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Ent- wicklungslosigkeit" gedeutet werden kann. Nur deshalb be- findet sich der Mensch in der (Kultur)krise, weil er diesen Auftrag und das Anliegen noch nicht verstanden hat und erst der Lebenskrisenveränderungsdruck ihn darüber nachdenken lässt * .
* 1.) Unter Firnisschichten werden alle positivistischen Entwicklungs- stufen der Neuzeit verstanden. Das Weltbild der Theologie des Mittel- alters wurde abgelöst durch das Weltbild des Materialismus und Mecha- nismus der Naturwissenschaften, welches wiederum in der Metaphysik des 16.und 17. Jahrhunderts seine Fortsetzungsentwicklung fand, wo die Einheit des Lebens und des Denkens, des Seins und des Bewusst- seins, bisher religiös begründet und durch die Theologie gesichert, neu zu schaffen und auf natürliche Art und Weise zu erklären. In dieser Sinnlinie erfolgte dann zwangsläufig die Aufklärungsphilosophie des 18.Jahrhunderts , wo sich das Bewusstsein autonom setzte. Die Ökono- mie, Soziologie des 19.Jahrhunderts und die modernen Natur-, Informa- tions- und Kommunikationswissenschaften und Technik des 20. und 21.Jahrhunderts, der Staat als Übervater, die Sozialisierungs-Verpflech- tungen, die Konsumsegnungen der Wirtschaft bilden den derzeitigen Abschluss der weiteren Rationalisierungs-Firnisschichten, die uns von der Quelle und Ursprung des Lebens abriegeln. 2.) Seinen Entwicklungsweg gehen bedeutet alle Firnisschichten der letzten 500 Jahre abzutragen. Es muss nach und nach die Wohlfühl- gesellschaft der Sicherheiten, der Ordnung und die seit Generationen gegangenen etablierten Wege verlassen und erst einmal in die Unge- borgenheit, Unsicherheit und Unordnung seiner Existenz zurückkehren und sich ein anderes Gegensüber der Geborgenheit, Sicherheit und Ordnung suchen. Es muss die Scheinwirklichkeit der Kultur und des Bewusstsein aufgegeben werden, an die man sich geklammert hatte und bestätigt wurde. Diese Befreiung als Individualisierungsentwick- lung kann nur unmittelbar erlebt werden und nicht aus den Bezirken des gesicherten wissenschaftlichen Bewusstseins der angeeigneten Um- welt erfasst werden weil, es das noch nicht Erkannte und Erfasste darstellt. Dieser Weg führt erst einmal durch das Nichts hindurch. 3.) Siehe auch " Individualisierung in der Gesellschaft " in Gesellschafts-
5.) Der zukünftige Entwicklungsweg des Menschen führt nicht von der Gegenwart unmittelbar wie wir es gewohnt sind nach vorne weiter, weil " das Vorne " von der Vergangenheit schuldmässig vorbelegt und deshalb vorbestimmt ist. Dem Menschen kann in Zukunft nur das be- gegnen, was er früher war. Er kann sich nicht heute einfach wandeln zu einem Anderen und Besseren, der er sein möchte und ignoriert die Aufarbeitung seiner entwicklungslosen Vergangenheitsschuld. Die Vergangenheit muss erst bereinigt werden, damit eine bessere Zukunft entstehen kann. Bevor es zur Wandlung kommt muss " der Weg des Rausches, der Lebenskrisen und der Verzweiflung " gegangen wer- den, weil sich der Mensch von der Gegenwartsexistenz sich erst zu lösen vermag, wenn er die Vergangenheit seiner Existenz, welche in die Zukunft hinaus als lebendige Wirklichkeit nachwirkend ist, diese auch erkennt, akzeptiert und durch die Auseinandersetzung damit in der Überwindung sich davon gelöst hat. Weil es zum Besseren in der Überwindungstranszendierung gedient hat, ist es gesühnt. Unbestrit- ten gilt; wenn jetzt ein Mensch "gut" ist, ist er sogut, als wenn er nie " schlecht " gewesen wäre. 6.) Der Entwicklungsindividualisierungsweg ist nicht das Gelernte, Gewohnte und Vertraute, sondern das Fremde, Ungewohnte und uns Auferlegte. Entwickler stehen im entscheidenden Augenblick auf ihrem Gradwanderungsweg alleine da und es gibt niemanden mehr, von dem man lernen, einen Rat oder Hilfe holen und sich anlehnen kann, weil keiner meinen persönlichen, unverwechselbaren Weg gegangen ist und auch dieser Weg oft gesellschaftlich noch nicht verankert ist, weil er visionär ist. Wer seinen Lebensweg gegen alle Konventionen und Erwartungen anderer beschreitet, ist ein Gewinn und eine Berei- cherung für andere und alle. Der Einzelne geht seinen Weg und die anderen werden erzogen und mitgezogen. Jede Entwicklungsent- scheidung bedeutet das Verlassen des wirklich Überschaubaren. Der Sicherheit (Unfreiheit) steht das Entwicklungswagnis (Freiheit) gegen- über. Der Entwicklungslebensweg ist nur auf eigenes Risiko möglich. Ohne das Risiko der Irrtumskrise (Erfahrung) oder des Scheiterns (Nullpunkt) ist Entwicklung nicht möglich. " Erst nach einer Krise steht mir die Welt offen ". Seinen Platz in der Gesellschaft finden und seinen über Jahrzehnten geprüften Weg der Geborgenheit und Sicherheit gehen, ist fast jedem gegeben und gilt als Staatsbürgerpflicht. Sei- nen persönlichen, noch nicht gegangenen Entwicklungsweg ausser- halb der Gesellschaftsnorm in der Unsicherheit und Ungeborgenheit aber gehen, ist bisher nur wenigen gegeben. 7.) Siehe auch Entwicklungsindividualisierung in der Gesellschaft in
Gesellschafts-und Entwicklungsmensch
8.) Siehe auch Individualisierung im Berufs-und Arbeitsleben in
Wandlung der Arbeits-und Berufswelt 9.) Was uns derzeit oft hindert unseren Entwicklungsweg zu gehen ist, dass die Daseinsfrage, und nicht die Sinnfrage im Mittelpunkt des gesell- schaftlichen Interesses steht und der einzelne Mensch nur noch Bürger oder Quote ist. Es ist die fehlende Entwicklungsreife, welche blockiert und ersetzt wird durch die bürgerliche Sozialisierung und gesellschaft- liche Eingliederungsanpassung der Gleichgültigkeit, der Gewöhnungen, der technischen Lebens-Erleichterungen, der solidarischen oder selbst geschaffenen Abhängigkeiten. Es ist so bequem, wenn ich bleiben kann wie ich bin. Erst durch die Überwindung der vielen Konsum- und Unterhaltungsreize, nicht nur den Ehrgeiz zu haben den Lebensstan- dard zu halten und ihn weiter zu optimieren, wird eine Entwicklungs- reife geschaffen. Erst dann wird ein Drang und eine Notwendigkeit nach dem Individuellen und Ideellen, nach Lebenssinn oder etwas was das Leben übersteigt spürbar, wenn die Interessenlosigkeit über das Alltägliche hinaus, sich mit seiner beruflichen und gesellschaftlichen Rolle (unzufrieden) abgefunden haben, nur weiter machen wollen wie bisher, aufgeben wird. Das Anpassungs- und Nachahmungsleben, was uns zur Unselbständigkeit, Vermassung und Selbstverleugnung verdammt (Gewöhnungsgeist) wird dann zum Entwicklungsstreben im Individualisierungs-Freiheits-Akt werden (Aufbruchsgeist)*. 10.) Siehe auch " Weil wir nichts sind, suchen, bewundern wir, ahmen wir nach, vergleichen uns mit anderen und lassen uns von anderen aus der Ruhe bringen zum weil ich mich selbst werde und bin, bin das Besondere und mache den Unterschied aus. Durch immer mehr Selbstähnlichkeit neutralisieren wir die Fremdartigkeit und jeder Personenkult wird mir fremd " in " Vom Bildungs-Wissens-Lernen zum Entwicklungs-Individualisierungs-Lernen " Nr.100 in Bildungs-
11.) Es ist die selbst geschaffene und ständig neu zu erobernde und zu gewinnende Freiheit durch das Entwicklungs-Freiheits-Lernen über sei- nen Individualisierungs-Entwicklungsweg zu sich selbst zugelangen. Es ist sich freimachen von Entwicklungsblockaden, selbstgeschaffenen Abhängigkeiten, Verstrickungen, Beharrungseinstellungen, Illusions- werten, Entwicklungsüberflüssigem etc. Es ist die Freiheit der Ent- wicklungsmöglichkeiten eintauschen gegen die Fetische der Gesell- schaft. Es ist der von der Angst befreite Teil in der Ungeborgenheit, Unsicherheit und Selbstzerrissenheit, des erst einmal alleine da- stehens, der dem Menschen ein gewisses Maß an Freiheit zuführt. Deshalb beinhaltet Freiheit immer Not und diese wird zur Tugend. Freiheit ist nicht das was ich tun will, sondern das was sich tun soll als die Willensimpulse des " Entwicklungs-Individualisierungs-Gewis- sens " und sich diese Freiheit erst bei der Entwicklungsreife voll erschliesst *. 12.) Siehe auch Evolutionärer Gewissensbegriff
13.).) Die Individualisierung ist eine Entwicklungs-Lebens-Gewissens Bring-Schuld einer Entwicklungslosigkeit eines jeden einzelnen Men- schen. Bevor es zur Wandlung kommt muss " der Weg des Rausches, der Anpassungsbequemung, der Lebenskrisen, der Irrtümer und der Verzweiflung als Lebensführungsdruck bis zur Entwicklungsreife ge- gangen werden, weil sich der Mensch von der Gegenwartsexistenz sich erst zu lösen vermag, wenn er die Vergangenheit seiner Existenz, welche in die Zukunft hinaus als lebendige Wirklichkeit nachwirkend ist, diese auch erkennt, akzeptiert und durch die Auseinandersetzung mit ihr sich damit in der Entwicklungsüberwindung davon gelöst hat. 14.) Diese Individualisierungs-Lebensbringschuld bedeutet aber auch, dass das vorherrschende gesellschaftliche Leben erst einmal scheitern muss, wenn es gelingen soll d.h., zur Kultur wird. Das ist aber das höchste Individualisierungshindernis in der Gesellschaft, wo viel Platz ist für Reiche, aber wenig Raum ist für Entwicklungsmenschen, welche ihren Individualisierungsweg suchen.
XXVIII.) Kulturentwicklung ist Geschichtsentwicklung. Deshalb geht der Entwicklungsweg vom ungeschichtlichen Bildungs- menschen ( jeder hat seine eigene Lebensgeschichte als Selbstbiografie) zum geschichtlichen Einzelmenschen (jeder schreibt seine eigene Lebensgeschichte als Entwicklungs- lebensbiografie. Die Aufklärung als Geschichtsereignis wan- delt sich zur Aufklärung der eigenen Geschichte. Entwick- lung wird zum Chiffre für geschichtliches Bewusstsein ( evo- lutionäre Geschichtsdeutung). Der Mensch ist von der Grund- struktur seiner Wirklichkeit historisch notwendig und steht in der Absolutheit seiner selbst als das Selbstverständnis des Menschen in seiner Geschichtlichkeit. Der Einzelne hat keinen Wert ausser im Dienste seiner individuellen Lebens- geschichte, welcher individualgeschichtlich betrachtet der Menschheit fehlen würde. Diese Individuation wird in www.entwicklungszukunft.de als Entwicklungs-Individuali- sierungs-Lebensweg tiefgreifend als Essay rezipiert *. * 1.) Siehe auch Gliederungspunkt " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens " in Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg 2.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit XXIX.) Dieses abendländische religiöse und kulturelle Ge- dankenerbgut lässt sich in jede andere Kultur inkultivieren, weil dieses universell, trans- und interkulturell, überkon- fessionell und nationenübergreifend der ganzen Menschheit gehört und die Menscheneinzelwürde der Entwicklung ein konstitutiver Menschenrechtswert darstellt, gleich auf welcher Entwicklungsstufe und wo immer auf der Welt sich jemand befindet. Es sind subjektive, angeborene Persönlichkeits-Menschenrechte aufgrund des Mensch- und Daseins, die universell für jeden gelten und damit eine Allgemeingültig- keit besitzen. Dieses ist mehr als ein Versuch wert, weil bis heute jede religiöse oder philosophische (universelle) Idee über alle Völker gescheitert ist. Jeder Mensch ist entwick- lungsfähig und bei jedem wirkt der Lebensauftrieb eines Individuallogos. Entwicklungsethik ist der Pulsschlag des Lebens und in jedem Menschen als Lebensprinzip, Bewe- gungsursache und Formursache als das Ursächlichste, Eigentliche und Träger der Lebensvorgänge in gleicher Weise " als individuelles Eigengesetz " angelegt und bei Entwicklungsreife ist es " höchstes Leben in Aktion " ein Leben lang. Keiner kann aus diesem Gesetz heraustreten. Es ist die Idee, welche im jedem Leben steckt, um das eigene Lebensgefühl zu formen und der Punkt, von dem aus das eigene Leben universell begriffen werden kann. Die Vielfalt der Kulturen und vielen Religionen verstehen sich nur in einem Entwicklungsgeiste und jedes hervor- heben einer kulturellen Identität, die geburtsgemäss als Lebensmittelpunkt immer mitgegeben ist, hat nichts mit Intoleranz und Ausländerfeindlichkeit zu tun, denn jede Kultur kennt nur eines; " die Mitte ". Es ist der höchste Bezugspunkt als ein " universalistische Ethik ", was gemeinsam als das Gute zum Wohl der Menschen gehalten wird *. * Auch der gotische Baustil und das Gotische-Lernprinzip sind nicht nur typisch für das mittelalterliche Europa, sondern diese Elementarkraft in in allen Kulturen zu finden, wenn mit urweltlicher Kraft Neues zutage tritt. XXX.) Jede Kultur lebt und wird befruchtet aus von anderen Kulturen und Religionen. Es ist das friedliche Nebeneinander des Unversöhnlichen, weil dieses nicht gewollt werden kann, sondern aus sich heraus nur ereignen kann. Wie kein Sterb- licher im Besitz der ganzen Wahrheit ist, wegen der Ent- wicklungs-Wahrheits-Individualisierung, jeder ein Teil der Wahrheit ist und deshalb diese nie im Besitz eines Volkes, einer bestimmten Religion oder einer bestimmten Zeit sein kann. Denn das eigentliche Leben aller Weltgeschichte entwickelt sich aus dem Wechselspiel der einheimischen und den fremden Kulturen der einzelnen Völker. Die Reli- gionsvielheit sind nur Wege zur Lebenseinheit. Kultur ist nicht nur ein gefühlter, globaler Humanismus, sondern versteht sich auch als eine übergreifende Solidarität mit denen, welche für ihre (kulturelle) Entwicklung innerhalb ihrer Kultur kämpfen müssen. Unser (Selbst)bewusstsein steht nach dem Verschränktheitsprinzip in Verbindung mit dem universellen Ganzheitsbewusstsein, was alles über- lagert, alles zusammenhält und jeder daran Anteil hat.
Deshalb tragen wir alle die gleiche Wahrheit in uns, des- halb ist jede Wahrheit konfessionslos und ideologiefrei. XXXI.)" Kein Weg zu Gott ist direkter als ein anderer ". " Keine Religion ist die einzig wahre Religion“. " Kein Volk ist das auserwählte Volk"." Kein Prophet ist der grösste Pro- phet ".Die ganze Wahrheit ist nie in einem Buch, in einer Religion oder sonstigen Ideologie zu finden. Es würde ja dann die anderen Religionen ausschliessen. Wenn irgend- wo etwas wahr ist, ist es überall wahr, zu allen Zeiten,an allen Orten und in allen Kulturen. Für jugendliche Unge- stümmtheit und religiöse Eiferer gilt die Erkenntnis, dass sich die Wahrheit nicht fest- und auslegen lässt, sondern als " logos spermitkos " (Vernunftskeim) sich ständig neu erschafft *. * 1.) Diese zelotischen Eiferer und Fanatiker als Genius der Einseitig- keit und Erbfeinde der Universalität, Gefangene einer einzigen Idee, welche in ihr Gefängnis die ganze Welt zerren und sperren zu versuchen und trotz aller Widerstandsmeinungen der Welt in ein einziges System zu kasanieren. Ihr einzelnes System des Daseins, des Denkens und des Glaubens wird für jedermann um Allgemein- gültigen erklärt als einzige erlaubte Glaubens- und Lebensform des ganzen Universums. Diese Fanatiker zerspalten die menschliche Gemeinschaft in Feinde und Freunde, Anhänger und Gegner, Helden und Verbrecher, Gläubige und Ketzer, weil sie nur ihr System und ihre Wahrheit anerkennen. Deshalb müssen sie zur Gewalt greifen, um die anderen innerhalb der gottgewollten Vielfalt der Erscheinungen zu unterdrücken.
2.) Der russiche Schriftsteller Lew Nikolajewitsch Tolstoi sowie der italienische Bußprediger und Politiker Girolamo Savonarola z.B. wollten gleich das ganze Kulturgut der Menschheit auf dem Scheiterhaufen verbrennen, dass nur damit eine neue und bessere Theologie gerecht- fertigt sei. Auf ihr religiöses Kommando hin sollte wir sofort unsere kulturellen Wurzeln aufgeben, hingeben und preisgeben mit denen wir sozialisiert und seit Jahrhunderten verbunden sind *. * Die Textabschnitte 1+2 lehnen sich inhaltlich an den österreichi- schen Schriftsteller Stefan Zweig, " Drei Dichter ihres Lebens: Casanova, Stendhal,Tolstoi " an.
XXI.) Alle Religionen haben das gleiche Schicksal, Zweck und alle Menschen werden auch gleich beerdigt, weil keiner mit Bestimmtheit weiss, was einen danach erwartet. Da gibt es nur Spekulationen, Hypothesen,Rituale und Glauben. Es ist keine Religion oder Gesetz höher als die Wahrheit. Es gibt viele Religionen, aber nur eine Moral (John Ruskin).(Entwicklungs) ethik ist wichtiger als jede Religion. Wir kom- men nicht als Mitglieder einer bestimmten Religionsgemein- schaft auf die Welt, aber die ethischen Entwicklungs-Indivi- dualisierungs-Prinzipien als das Individual-Logos sind ange- borener, menschlicher Natur. Völker, Kulturen, Religionen und Sprachen gibt es viele und sind im universellen Zu- sammenhang bedeutungslos, aber es gibt nur eine Mensch- heit. Die Nationalität wird zu einem wertfreien Begriff. Es gibt nur eine Gleichheit der Menschen vor Gott, aber es gibt keine Gleichheit der Menschen in der Gesellschaft. Diese Vielheit ist auch die Stärke der Menschheit, weil jeder Einzelne verschiedene Tugenden und einzigartige Werte verkörpert und diese der Menschheit als Einheit von Nutzen sind. Darin liegt auch der Toleranzgedanke der interkulturellen Kompetenz der menschlichen Vielheit begründet.Deshalb sind alle Verhaltensweisen abzulehnen die zu Hass, Gewalt und Extremismus führen *. * 1.) Interkulturelle Kompetenz ist die Fähigkeit, mit Individuen und Gruppen anderer Kulturen erfolgreich und angemessen zu interagieren, im engeren Sinne die Fähigkeit zum beidseitig zufriedenstellenden Umgang mit Menschen unterschiedlicher kultureller Orientierung. Diese Fähigkeit kann schon in jungen Jahren vorhanden sein oder im Rahmen der Enkulturation (direkte und indirekte Erziehung) auch ent- wickelt und gefördert werden. Dieser Prozess wird als interkulturelles Lernen bezeichnet. Die Basis für erfolgreiche interkulturelle Kommu- nikation ist emotionale Kompetenz und interkulturelle Sensibilität *. * Wikepedia Definition 2.) Der subjektive Charakter des Gewissens ist ungeeignet als allgemeine Norm zu gelten. Jeder Entwicklungs-Individualisierungsweg ist einzig- artig und weil noch nicht gegangen, kann niemand dazu auch einen Rat geben. Deshalb hat der Frömmste und Klügste nicht das Recht, sein Gewissen anderen zum Gesetz zu machen. 3.) "Jede Schädigung von Kulturgut, gleichgültig welchem Volke es gehört, bedeutet eine Schädigung des kulturellen Erbes der ganzen Menschheit, weil jedes Volk seinen Beitrag zur Kultur der Welt leistet “*. * Präambel der UNESCO
4.) Es gibt keine Wahrheit, die nur für einen Bereich Geltung und für einen anderen Bereich keine Geltung hat. Die Wahrheit lässt sich nicht in zwei logische Grundaussagen aufspalten. Die Wahrheit ist univer- sell und hat kein Gegenteil. Die Wahrheit ist Einheit, Ganzheit und unteilbar. 5.) Der Gesamt- und Einheitscharakter ist an keinem der isolierten Teile vorzufinden. Ein Teil ist ein Relationsbegriff, der nur in Beziehung auf sein Korrelat " Ganzes " sinnvoll ist. Jedes Teil erhält seine Bedeutung nur im Zusammenhang für das Ganze, was seine Bedeutungserklärung in sich trägt ungeachtet des Gefühls der Getrenntheit. Jeder Teil ist nur bedeutsam für das Ganze durch das Ganze. Erkenntnistheoretisch ist die Einheit kein Gegenstand des Erkennens. 6.) Eine Gesellschaft, welche auf Gleichheit setzt, nimmt automatisch die Entwicklungsunfreiheit des Einzelnen in Kauf. Das Lebensprinzip ist das Ungleichheitsprinzip der Individualisierung. Das Individuelle und nicht das Gleiche macht den Einzelnen aus und die Gleichheit und die Individualität vertragen sich so gut, wie Wasser und Natrium. Mit dem Postulat der Gleichheit in allen Lebensbereichen wird ausge- schlossen und widerspricht dem, was im menschlichen Leben verwirk- licht werden soll. Werte entstehen nur dort, wo sie in den Auseinan- derdersetzungs-Bemühungen des Einzelnen um " das göttliche Gegen- über " zu mehr Individualität errungen werden. Darüber hinaus gibt es eine nicht zu verleugnende Ungleichheit in unserem Lebensalltag, welche in dem Herkunftsland, der Sozialisierung, der Bildung, den Entwicklungsanlagen, dem individuellen Lebenssinn, dem Beruf, der gesellschaftlichen Anerkennung und Bestätigung etc. begründet liegt und berücksichtigt werden muss. Deshalb steht die Gleichheit Gott sei Dank nur als Postulat auf dem Papier (und gilt nur vor dem Gesetz). Es lässt sich damit nicht die menschliche Entwicklungsnatur und die Lebenswirklichkeit damit wirklich austreiben. 7.) Die Individualisierung endet, wenn sich der Einzelne sich nicht mehr seine Bestätigung von oben, sondern von unten geben lässt und damit als Einzelner aufhört zu existieren und wieder in das Kollektiv der Gesell- schaft zurückkehrt. Das Individualisierungsprinzip wird sakral begründet, weil jeder Einzelne vor Gott gestellt ist als " Entwicklungs-Individualisie- rungs-Lebens-Bringschuld-Prinzip ". Der Gottesbegriff wird religiös aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus entwickelnd interpre- tiert. Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem Entwicklungs-Prozess-Geschehen und des- halb ist Gott nahe. Durch mein Leben bin ich Gott unmittelbar. Im Entwicklungsprozess wird Gott erst Mensch. Er muss Mensch werden, um selbst sein und selbst werden zu können und bekommt erst durch meine Entwicklung seinen individuellen " Lebens-Gesichts-Werdeaus- druck " und seinen Namen. Gott braucht mich, dass er sich werden kann. Deshalb ist Gott mir näher, als ich (" mein Ego ") mir selber bin. 8.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottbegriffs-,Entwicklungs- und Vermittlungs-Verständnis eines Meister Eckhart 9.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben kann nicht sterben und ist nicht tot zu kriegen " in Das Leben ist unsterblich XXXII.) Es ist der Kosmopolitismus und die säkulare Ethik, der alle grossen Geister und Gebildeten gehuldigt haben, der bis- her nur durch die abstrakte Vernunftseinsicht, aber nicht durch den wissenden Verstand und Erkenntnis-Reife-Einsicht und nicht durch das Verschränkungsprinzips der Quantenphysik begründet war, dass wir mit jedem Individuum und mit jedem Punkt des Universums zu jedem Zeitpunkt verbunden sind. Wer das nicht begreift, könnte man in Anlehnung an den dänischen Physiker und Nobelpreisträger Nils Bohr sagen, hat die Quantenphysik nicht verstanden. Entwicklung setzt sich seinen Wert selbst und " als Lebenseigentlichkeit " und diese rechtfertigt den Menschen. Jeder Mensch trägt das gleiche Vollkommenheitsprinzip in sich. In jedem Men- schen ohne Ausnahme ist ein Strebedrang nach mehr indivi- dueller Einzigartigkeit inne, was nach dem Gottverständnis eines Meister Eckharts als " Gott-will in jedem Einzelnen seinen individuellen Ausdruck finden religiös " interpretiert werden kann. Die Sprache aller Menschen ist die Entwick- lungslebenssprache. Gott spricht deutsch, japanisch, jiddisch oder türkisch, sonst hätte er mich nicht verstanden. Der Geist kennt kein Geschlecht, keine Hautfarbe, Nationalität, Kulturunterschiede, Volks- oder Glaubenszugehörigkeit, weil der " allumfassende Geist ", die Beziehung aller Teile zum Ganzen und zu seinen Teilen ist. Alle Teile des Univer- sums stehen grundsätzlich in einer Wechselbeziehung zuein- ander und jedes Ding, Natur und Tierwelt, jeder Prozess und jeder Bewusstseinsakt hängt mit anderen Dingen, der Natur, den Prozessen und Bewusstseinsakten zusammen in einer durchdachten und geordneten, schöpferischen Beziehung zum grössten, möglichen Ganzen, welches folglich nach " Adam Riese * " nur ein Einziges sein kann. Deshalb ist auch jede Rassenlehre wie (pseudo)wissenschaftlich oder evolutionstheoretisch diese auch begründet sein mag, wel- che biologische, ethnische, kulturell-religiöse, geschicht- liche oder geografische Unterschiede als Begründung zwischen Rasse, Intelligenz und der Menschenwürde ansieht, mathe- matisch falsch, diffamierend und hochgradig unethisch, sind subjektive, angeborene Persönlichkeits-Menschenrechte aufgrund des Mensch- und Daseins, die universell für jeden gelten und damit eine Allgemeingültigkeit besitzen.Deshalb gilt Null Toleranz für jegliche Form von Diskriminierung. Auch wer aufrichtig Gott sucht, da ist es gleich, zu welchem Geschlecht es jemand hinzieht und da ist jede Vorverur- teilung fehl am Platze. Jedes Einzelleben ist etwas beson- deres und individualgeschichtlich betrachtet für die Mensch- heitsentwicklung notwendig. Es ist nur eine Reifefrage der Wahrheitsentwicklungszeit, wo diese Sichtweise zur Selbst- verständlichkeit wird *. *1.) Beim Bildungslernen gehört die Kritik, das Bewerten, die persönliche Einschätzung, ein Besserwissen und die Vor-Verurteilung in unserer Leis- tungsgesellschaft zur Methodologie des Lernens (Intoleranzlernen, weil durch die Vor-Verurteilung und negative Kritik ich keinen besseren Menschen zulasse). Beim Entwicklungslernen gilt: " Wenn ich nichts Nettes sagen kann, sage ich lieber gar nichts und schweige, was " quan- tenphysikalisch als besserg betrachtet wird. Es kann jeder so bleiben und wird akzeptiert wie er ist und die Nicht-Vor-Verurteilung gehört zur Methodologie des Lernens. Es wird zugehört ohne Wertung als begleitendes Verstehen (Toleranzhilfelernen, weil der Mensch so wird, wie ihn andere sehen). 2.) Beim Bildungslernen wird über andere Länder, andere Kulturen, andere Völker andere Nationen im Sinne von Andersartigkeit, Spaltung, und Getrennt sein einer Geburtsgemeinschaft gesprochen und diese werden als Fremde, Ausländer, Emigranten bezeichnet. Entwicklungs- lernen sieht dieses nur als wert-und spaltungsfreie Vorstufe einer Inter- verbundenheit an, weil jedes Individuum ein ein Teil des grossen Ganzen, mit dem grossen mit dem Ganzen verbunden ist und sich in Übereinstim- mung mit dem Ganzen befindet. Jedes Einzelleben ist ein Tel des Ge- samtlebens, weil der " allumfassende Geist ", die Beziehung aller Teile zum Ganzen und zu seinen Teilen ist. Unser (Selbst)bewusstsein steht in Verbindung mit dem universellen Ganzheitsbewusstsein, was alles überlagert, alles zusammen hält und jeder daran Anteil hat. 3.) " Wenn ein Mensch jetzt gut ist, mit sich im Reinen ist und in seinem Frieden lebt, ist er so gut, als wenn er nie schlecht gewesen wäre". 4.) Wer einen tadelt, stellt sich mit ihm gleich, hat Johann Wolfgang Goethe einmal bemerkt. 5.) Siehe auch " Wer einen Menschen für gut hält, macht ihn besser ", weil in der Quantenphysik gilt, dass die individuelle Interpretation des Wahrnehmens nicht nur als kognitiver Akt zu verstehen ist, sondern zugleich im Sinne eines Wahrmachens als dingspezifische bisher unbe- achtete Eigenschaft der Materie. Nur die Geist ist das Wirkliche und die Ursache für die transzendierende Erscheinungsrealität. Alles exis- tiert nur in Verbindung mit einem Bewusstsein. Es ist das quanten- physikalische Faktum, dass es ohne Bewusstsein keine Materie gibt, alle Dinge nur in Beziehung zum Bewusstsein existieren und alles Bewusstsein zur Realität führt. Da es in der ganzen Schöpfung nichts formloses gibt, hat auch der Geist Gestalt und Form, weil das Materielle nur ein Abbild des Geistigen darstellt in Quantenwirklichkeitsbewusst-
6.) Siehe auch " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens " im Gliederungspunkt Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg XXXIII.) Individuelle wirtschaftliche, kulturelle, politische, ge- schichtliche , religiöse, geografische, soziale Unterschiede sind aufgrund des unterschiedlichen Entwicklungsstandes der Menschen, der Völkervielfalt als auch der Einzigartig- keit des Menschen naturgemäss immer gegeben, aber die Gleichheit vor dem Gesetz z.B. " Religionsfreiheit " wird damit nicht aufgehoben und ist konstitutiv. Darüber hin- aus schlägt nach dem quantenphysikalischen " Ursache-Wir- kungs-Verschränkungsgesetz der Wiederkehr des Gleichen " alle Irrtums- und Unwahrheit mehr oder weniger " selbtbestrafend " auf den Urheber zurück. Wenn ich ein Teil das Ganzen bin, dann muss folgelogisch alles Positive oder Negative als " Gegenschlag " an den Verursacher zu- rückkommen und gewaltbereite, extremistische Weltan- schauungen selbstzerstörerisch sein. Aus diesem geschicht- lichen und quantenphysikalischen Gesetz kann keiner her- austreten. Entwicklung ist welt- und wertanschaulich neu- tral, weder demokratisch noch undemokratisch, weder schwarz noch weiss, weder reich noch arm, weder tolerant noch intolerant, weder intellektuell zu erfassen noch voraus- wissend. Dieses erfordert erneut Respekt vor den Lebenswei- sen, Schicksalen und Gedanken anderer, die nicht weniger Anteil an dieser Welt haben, als unsere eigenen. Die beste Garantie eigene Interessen durchzusetzen geschieht, indem ich die Interessen anderer auch ernst nehme und bereit bin wenn Not ist, zu helfen*. * 1.) Man entgeht wohl oft der Strafe, nicht aber dem Gewissen. Angst und Gewissen verjähren nie. 2.) Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt*. * Thomas Mann, Schriftsteller 3.) Dieses ist aus der Naturrechtsbrille betrachtet, dass es das Rechte und Falsche einfach gibt, in der großen Natur ebenso wie in der Natur des Menschen und dass es sich mit Vernunft erkennen lässt. Der Rechts- positivismus hingegen geht davon aus, dass das Recht von Menschen gemacht sei. Dass die Unterscheidung von Richtig und Falsch nur Men- schenwerk sei und sich darum auch wieder ändern lasse. 4.) Adam Ries oder Adam Riese, deutscher Rechenmeister gilt als " Vater des modernen Rechnens ". Er hat mit seinen Werken entscheidend dazu beigetragen, dass die römische Zahlendarstellung als unhandlich erkannt wurde und diese durch die nach dem Stellenwertsystem strukturierten indisch-arabischen Zahlzeichen ersetzt wurde. Sein Name ist aus der Redewendung " nach Adam Riese für mathematische Korrektheit um- gangssprachlich geläufig. 5.) " Es ist kein Volk besser als das andere, es gibt in jedem Volke solche und solche " *. * Theodor Heuss, ehemaliger, deutscher Bundespräsident 6.) Die moderne Physik und Kosmologie haben das Bild vom Universum
(lat. universus „gesamt“, von unus und versus „in eins gekehrt") als
ein unteilbares, dynamisches Ganzes unwiderruflich bewiesen. Alle Teile
des Universums stehen grundsätzlich in einer Wechselbeziehung
zueinander und jedes Ding, Natur und Tierwelt, jeder Prozess und jeder
Bewusstseinsakt hängt mit anderen Dingen, der Natur, den Prozessen
und Bewusstseinsakten zusammen in einer durchdachten und geord-
neten, schöpferischen Beziehung zum grössten, möglichen Ganzen,
welches folglich nach Adam Riese nur ein Einziges sein kann. Ein Quan-
tenpotential durchdringt den gesamten Weltraum und verbindet die Quantensysteme miteinander. Das menschliche Wesen ist ein Teil des
Ganzen und die scheinbare Trennung vom Anderen ist nur eine op-
tische Täuschung oder noch ein Relikt unseres dualistischen Bewusst-
seins. Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzeldingen,
sondern eine mit einander verbundene Ganz- und Einheit. Jedes Indivi-
duum ein Teil des grossen Ganzen, mit dem grossen Ganzen verbunden,
befindet sich in Übereinstimmung mit dem Ganzen, da auch die kom-
plexen Vorgänge des Bewusstseins den geist-psychischen Plastizitäts-
Gesetzmässigkeiten der Quantenphysik unterliegen. Die Quantentheorie
beweist die Existenz eines universelles Bewusstseins und das wir Teile
dieser Superposition sind als das entscheidende Merkmal der Quanten-
tenphysik. Grob gesagt hat der (vermutliche) " Big Bang " vor ca. 18,8 Milliarden die Masseeinheit in viele Einzelteile zerborsten, aber die Teile sind innerlich nachweislich affinitäts- und gravitationsmässig weiter verbunden, auch wenn sie sich Lichtjahre auseinander bewegt haben. Sie wissen voneinander und es findet ein ständiger Informations- austausch statt (Verschränkungsprinzip). Da nun die Lebenskraft in und um alles ist und mit dem Geist verbunden ist, folgt daraus, dass in allem Geschaffenen eine verbindende Geistkraft innewohnt. Wenn sich der Einzelne nicht nur als Teil des Ganzen begreift, sondern als Teil des Ganzen ergriffen wird, erst dann ist der Bewusstseinssprung " vom Ich zum Wir " und vom dualistischen zum universalistischen Bewusstsein als die Quantenfelder in uns und um uns herum erreicht *. 7.) Immanenz und Transzendenz als Einheit und in der Ganzheit sind aufeinander bezogen und nicht von einander zu trennen als die beiden lebensambivalenten Pole eines Spannungsfeldes, in das der Mensch ge- stellt ist. Deshalb findet alles, was in den Tiefen des menschlichen Wesens geschieht, seinen kosmischen Ausdruck im " Himmel ". Was sich im Menschen offenbart, findet zugleich seine Offenbarung im " Himmel " als ein interverbundenes, für die Entwicklung der Menschheit, ein geschichtliches Geistgeschehnis von säkularer Bedeutung. 8.) Es ist der nächste Globalisierungsschritt im heutigen Sinne bspw des Umweltschutzes, der Ökonomie, der Wissenschaften, der digitalen Vernetzung, das Zusammenwachsen der Kulturen zur Globalisierung im Sinne der Bewusstseins-Interverbundenheit des Gotischen Lernprin- zips der Quantenphysik. 9.) Evolution strebt auf das Ganze hin und in allem liegt eine Tendenz zur Einheit inne. Alles befindet sich in einer Selbstbewegung, wo das Ende dem Anfang zustrebt und deshalb ist die Evolution der absolute Bestimmungsrahmen an dem jeder bewusst oder unbewusst, gefragt der ungefragt ,wollend oder nicht wollend mitwirkt und beteiligt ist. Entwicklung ist das Absolute, welche seine Zielsetzung in sich hat und Ruhe aller Entwicklungssuchbewegung eigenes Ziel ist. Entwicklung ist den Menschen vom Zukünftigen her zu erfassen und was in ihm zielhaft angelegt ist, aber das wird noch nicht wahrgenommen. Weil Entwick- lung als die einzige Selbsterrettungschance betrachtet und die Indivi- dualisierung als Lebensauftrag angesehen wird, kann die Zukunft und der Lebenssinn nur Entwicklung eines jeden Einzelnen sein. Individua- lisierung bedeutet, etwas auf seine ureigene Art anderen etwas geben zu können, was keiner so kann. Der Mensch, der nicht individuell wird, existiert eigentlich nicht und hat seine persönliche Freiheit aufgegeben. 10.) Erkenntnistheoretisch sind (zur Zeit) die Einheitssichtweise der Interverbundenheit, eine gesamthafte Erfassung, der Geist der Synthese, universelles Erkennen und die Totalität als Ganzes als Parallelwelt kein Gegenstand des Erkennens, um den Dualismus zu überwinden.Der Wahrnehmungsprozess kann das Ganze nicht erfassen, weil wir selbst nur Teile des Ganzen sind. Die Endlichkeit kann nicht die Unendlichkeit verstehen.
11.) " Die ganze Welt ein gemeinsames Vaterland proklamiert Erasmus in seiner " Querela pacis "*. * Erasmus von Rotterdam, war ein Theologie und bedeutender Gelehrter des Renaissance-Humanismus 12.) Siehe auch " Individualisierung in der Gesellschaft gegen die Gleich- machungswiderstände in der Gesellschaft " in Gesellschafts-und Ent-
13.) Siehe auch " Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzel-
dingen, sondern eine mit einander verbundene Ganz- und Einheit (Plasti-
zität) als Interverbundenheit, woran es nicht der geringste wissenschaft- liche Zweifel gibt " im Gliederungspunkt " Jedes Individuum ist ein Teil des Ganzen und alle Teile stehen in einer Wechselbeziehung zueinander (Verschränktheitsprinzip) " in Quantenwirklichkeitsbewusstsein
14.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottesbegriffs-,Entwick- lungsund Vermittlungs-Verständnis eines Meister Eckharts " in Meister Eckhart XXXIV.) Auch jede Religion wird nur ein Weg zu dieser univer- sellen Einheit quantenphysikalisch betrachtet. Wenn dieses Faktum zum Grundsatz einer jeden Religion wird, sind alle Religionen versöhnt und es wird die Quantenphysik ver- standen. Damit entfallen auch alle religionsmotivierten
Streitigkeiten in der Welt. Wenn der Gottesbegriff bei jeder Religion als Synonym " für Frieden " verstanden wird, woran sich alle Religionen orientieren, wird jeder Religionsdis- kurs ins ad Absurdum geführt. Dieses wäre das Denken
der Zukunft von Albert Einstein, (Religions)kriege unmöglich zu machen. Es wäre die Überwindung der Religion nicht alleine durch gemeinsame Humanitätsprinzipien, sondern auch durch die wissenschaftliche Vernunft *. * Siehe auch " Humanitätsideal eines Erasmus von Rotterdam" in "Von der Evolutionstheorie vom Sinn der Geschichte der Menschheit zur Fortsetzung der Geschichte in der Individualisierungsentwick- lung " Gliederungspunkt 3 Absatz 9 in Individualgeschichtlichkeit Weiterer Vieltext folgt |
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