Entwicklungschristentum

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                     Evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi 5


1. Lebenslanges Lernen


 2.Entwicklungs-Lebens-Individualisierungs-Widerspruch

                                                    ********


                1. Lebenslanges Lernen

I.) Das Gotische Lernprinzip ist die konkrete, individuelle, beschriebene Lebensvielfältigkeit und wird dem inhaltsleeren, umgangsprachlichen Lernbegriff des " Lebenslangen Lernens " entgegengesetzt.


II.) Trotz der vielfachen, umgangssprachlichen Verwendung

des lebenslangen Lernens-Begriffs existiert derzeit keine allgemeine, gültige Definition davon und ist nicht wirklich empirisch untersucht worden oder gilt als gesellschaftlicher Wert. Die Weisheit des lebenslangen Lernens läuft zwar

in allen Gassen, wird  als besonders wichtig “ betont, aber

mehr als triviale Binsenweisheit darüber geredet als gelebt

und hat keinen Lernwert und nachhaltige Wirkung mehr. Im praktischen Lebensalltag ist das lebenslange Lernen und die Aussage "Jetzt habe ich wieder etwas dazugelernt " zu einer inhaltsleeren, entwicklungslosen und nicht ernst zunehmen-

den Redensart verkommen. Es wird auf eine Sprache be-

harrt, in der Worte nur kulturlose Hülsen und Sätze nur

Floskeln sind. Lebenslanges lernen ist evolutionär betrach-

tet der Individualisierungs-Entwicklungs-Prozess-Transzen-

dierungs-Lebens-Weg -Lernen. Es ist der Lernweg " vom

statischen Lebenslang-Lernen-Bewusstsein ", aber ich kann bleiben wie ich bin " zum dynamischen Lebenslang-Lernen-Bewusstseins, wo ich nicht bleiben kann wie ich bin. Es ist

kurz gesagt die Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld

der Entwicklungslosigkeit eines jeden Einzelnen.


III.) Unter dem lebenslangen Lernen wird bestenfalls ein Wis-

sens- und Neuerungslernen und ein Informiert sein, aber kein lebensexistentielles, immanentes, autodidaktisches  Ent-

wicklungs-Veränderungslernen eines kategorischen Individual- Logos im Sinne von Evolutionärer Allzeitnutzung verstan-

den. Lebenslanges Lernen ist nach dem schulischem Ver-

ständnis auch kein eigentliches Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Lernen. Das Lernen ist nur ein dazulernen, Schulbank-

lernen, berufsbegleitendes Lernen, Verhaltenslernen, An-

wendungs- und Begriffswissen lernen wie bspw. Computer-Applikationen), kulturelles Reiseführerwissen, ein berufs-

fachliches Qualifizieren, ein Museumsbesuch, mein neues Smartphone, die nächste, abzugebende Steuererklärung,

eine Lebenskrise, jede Problemlösung, mit seiner Kredit-

karte besser umgehen lernen, nur ein informiert sein, ein Sozialisierungslernen (z.B. " Was ändert sich im Neuen 

Jahr ") und Anpassungs- und Gewöhnungslernen. Das Denken steht im Dienste zu wissen anstatt zu wissen, wie man im

Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn richtig lebt. Jede

neue Erkenntnis wird zur Wissenschaft, aber nicht zu

einem Lebensgrundgefühl. Die Schule hat sich vom dem

lebenslangen Lernen verabschiedet und verselbständigt. Den Schülern "einzubleuen vom lebenslangen Lernen" hat nichts

mit dem wirklichen Entwicklungs-Lebenslernen zu tun" (le-

benslanges Bildungslernen) *.  


* Jegliches lebenslanges Lernen muss scheitern, solange dieses nicht

das gesellschaftliche Normverhalten, die Lebenswirklichkeit, die Lebens-

nähe und den Lebensdruck des Einzelnen widerspiegelt, den individu-

ellen, freiwilligen Reife- und Bereitschaftsgrad berücksichtigt und die Wirkkraft einer Vorbildfunktion fehlt.


IV.) Deshalb gilt, wenn das Leben in der Individualisierungs-

wahrheit nicht gelingt und damit seinen naturgegebenen

Sinn bekommt, jeder Lebensentwurf, alle Wissenschaft, alle Bildung, alle Kultur, alle Religion, aller Wohlstand, alle gesellschaftlichen Werte wie z.B. Familie, Beruf, Besitz,

Heimat, Gesundheit, Freiheit, Sicherheit, alles Wissen, alle Bemühungen und erbrachte Lebensleistung, alles Gelernte

und lebenslange Lernen, alle Lebensziele und alle Zeit der

Welt eigentlich sinnlos und damit am Leben vorbei gelebt,

weil nur die äusserlich und nicht sich selbst gelebt.


* Siehe auch " Wenn ich an meinen Tod denke ist fast alles, was für

mich wichtig ist, im Nachhinein eigentlich lächerlich. Deshalb darf

für das Entwicklungs-Individualisierungsstreben kein Problem zu schwierig, keine Entschuldigung zu billig, kein Preis zu hoch, kein

Vorteil zu verlockend, kein Weg zu lang, kein Frust zu gross, keine Motivation zu niedrig, kein Widerstand zu heftig, kein körperliches

Leiden ein Hindernis, keine Niederlage dauerhaft, kein Konsumver-

zicht ein Opfer, keine Zeit zu lang, die  Evolutionäre Nachfolge Christi

nichts weltfremdes, kein Streit zu schwer sein und nur ich der

alleinige " Schuldige "  bin. Es ist die  Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit des lebenslangen Lernens 

eines jeden Einzelnen in  Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen.


V.) Die Bildungslernzeit ist das Bildungslernprinzip des Le-

bens-Phasens-Lernens als ein schulisches, temporär verstan-

denes Lernverständnis. Zeitlich ist es nur ein Lebensab-

schnitt und der Bildungszeitraum beträgt nur je nach Bil-

dungsgang 10 bis 30 Prozent im Verhältnis  zur Gesamtle-

benszeit (Man kann eben nicht das ganze Leben auf der Schulbank verbringen). Eine Bildungslernzeit darüber hin-

aus bleibt dem persönlichen Bildungsstrebensinteresse und

der eventuellen beruflichen Aus- und Weiterbildung über-

lassen. Eine Entwicklungslernzeit dagegen ist das lebenslange Lernen als individualgeschichtliche Evolution. Der Mensch

bleibt ein ganzes Leben ein Entwickelnder und ein Lebens-

lernender. Es ist das natürliche, dem Leben inneliegendes

lebensführendes Lernen und die ganze Lebenstotalität aus-

füllende Selbst-Individualisierungs-Entwicklung als We-

sensnotwendigkeit eines Lebensgrundgefühls. Die Entwick-

lungslernzeit ist erst einmal eine potentielle Möglichkeit,

welche vom Einzelnen immer wieder neu " im Hier und

jetzt "als Evolutionäre Allzeitnutzung gelernt werden muss,

was  als das Gotisches Lernprinzip genannt wird. Der Mensch 

lernt eigentlich ein Leben lang mit Ausnahme seiner Schul

jahre (Man kann aber das ganze Leben sich entwickeln).


* Siehe auch Entwicklungsstufen


VI.) Entwicklungslernen dagegen ist Evolutionär werden und Evolution ist lebensgesetzliches, lebenslanges lernen, ohne

das es als spezielles (Bildungs)lernen im Bildungsinne dekla-

riert wird. In dem Moment, wo ich geboren werde, werde ich mit Entwicklung konfrontiert und habe ich meinen Entwick-

lungs-Individualisierungs-Lernweg ein Leben lang schon be-

jaht. Es ist die Entwicklung des Einzellebens, welches durch

sich selbst und in sich selbst individuiert und im Entwick-

lungslernen des Gotischen-Lernprinzips seinen Entwick-

lungsausdruck findet. Jeder hat sein eigenes Lebenslern- programm als Entwicklungsschuld einer Entwicklungslosig-

keit zu absolvieren. Es sind die Lebensumstände und der Lebensdruck, welche mich zum lernen drängen, was ich

aus meinem Leben machen kann oder sogar machen werde.

Der Mensch bleibt lebenslang ein zu Entwickelnder und ein Lebenslernender, weil sich auch das Lernen u.a. von der

Gehirnlernnatur nicht verhindern lässt und die Daseinsbe-

rechtigung der Nervenzellen als innewohnendes Prinzip nur

das Lernen ist und neurowissenschaftlich das Lernen als Lebensspannung z.B. das kognitive älter werden verlang-

samt *.


* 1.) Wir unterscheiden zwischen einem biografischen Geburtsalter

und  einem biologischen, (Zell)alter, welches bis zu 20 Jahren diffe-

rieren kann. Dann ist er biologisch jünger als es dem biografischen, zeitlichen  Alter entspricht. Das Alter im " Personalausweis " ist nicht

das kognitive Alter. Der Mensch ist definitiv nur so alt wie seine

Gefäße, Körperzellen und Neuronen.


2.) Beim lebenslangen (Bildungs)lernen) werde ich unwiderruflich

auch biografisch älter (Unverändert bleiben ist statisches Lernen).

Beim lebenslangen (Entwicklungs)lernen) werde ich unwiderruflich

auch biologisch jünger und das kognitive Altern wird verlangsamt (Veränderungsbewegung ist dynamisches lernen).


3.) Die Entwicklungsidee und das Festhalten an Ideen und Aktivitäten

(z.B. Ehrenamt, Busreisen, Sport, kulturelle Neigungen berufliches

Engagement) ist nachweislich verjüngend und erneuert die Lebens energie (z.B. Botenstoffe bei Sport), weil diese mich in Bewegung

und Lebensspannung halten bzw. auch zur Körperzellengenerie-

rung führen und damit die biologische Leistungsfähigkeit des Organis-

mus verbessern. Die sportliche Betätigung wirkt sich auf alle geisti-

gen Fähigkeiten und Gedächtnisprozesse positiv aus und erhöht die Gehirnleistungen. Die Synapsenverbindungen zwischen den Hirn-

zellen werden stärker. Es bilden sich neue Neuronen, verdrahten

sich und verlangsamen das Absterben von alten Nervenzellen. Be-

wegung regt nachweislich die Teilung der Stammzellen zu neuen Nervenzellen an. Der Hippocampus vergrössert sich, der u.a. für

die Gedächtnisleistung zuständig ist. Ein " Ideal im Herzen " hält

jung und erhöht die genetische Qualität der Nervenzellen. Die

Krankheiten Alzheimer und Parkinson zum Beispiel sind davon ge-

kennzeichnet, dass sich immer mehr " toxischer Zellschrott " in

den Nervenzellen des Gehirns und um sie herum ansammelt, was sie

letztlich zugrunde richtet. Für ein gesundes Altern aber ist der

Körper auf eine Balance zwischen Zellaufbau- und Zellabbaumaß-

nahmen ( z.B.  Zellverzehrung beim Fasten) angewiesen. Statt

ständig zu wachsen und aufzubauen, muss der Körper aber auch

mal den Zellmüll, der dabei anfällt, abbauen. Unser Körperzellen

reinigen und verjüngen sich von selbst.


4.) Siehe auch Evolutionaere-Altjugend


5.) Siehe auch  Evolutionäre Bringschuld der Entwicklungslosigkeit


6.) Siehe auch " Das Zeitmass wird also nicht eigentlich von der Uhr be-

stimmt, sondern von der Bewegtheit des Objektes, wie es einstmals Albert Einstein in seiner berühmten Relativitätstheorie feststellte. Die Zeit ist von der Geschwindigkeit der Bewegung des Körpers abhängig. Mittlerweile wissen wir, je schneller wir uns bewegen, desto lang-

samer vergeht die Zeit. Im logischen Umkehrschluss wäre das eine Erklärung, warum Bewegung die biologische Zellalterung verlang-

samt " in Evolutionäre Allzeitnutzung


VII.) Lebenslanges Lernen  ist eine ständige Aufforderung des noch nicht Gelernten, weil alles wert ist studiert zu werden.

Ich könnte mir ständig Neues notieren, weil ich aus allem et-

was lernen kann. Wenn ich z.B. eine Stunde spazieren gehen, habe ich schon wieder drei neue Gedankeneinfälle, welche

es wert sind aufgeschrieben zu werden und individualge-

schichtlich betrachtet, der Welt fehlen würde. Es sind die Lebensumstände, welche  mich bilden, weiterentwickeln

und nicht zur Ruhe kommen lassen, weil nur die Ruhe

(Frieden) als Einigung aller Bewegungsunruhe Lernzielein-

heit als archimedischer Punkt ist, von dem aus alles gesteu-

ert und bewegt wird. Lebenslanges Lernen bedeutet, dass

jeder Tag, der kein Entwicklungs-Individualisierungs-(lern)

tag, ein verlorener Lebenstag ist. " Das Jetzt " ist der Zeit-

kern, der Zeitsinn, die Einmaligkeit und die Ewigkeit des Augenblicks als nächster Individuations-Entwicklungs-Lern

schritt und ist lebenslanges Lernen in Hoch-und Reinkul-

tur. Diese Notwendigkeit des selbstgesteuerten, lebens-

langen Lernens entwertet die bisherige Monopolstellung

der Schule als  primäre Bildungsanstalt. Die dritte wich-

tigste Aufgabe der Bildung ist die Wissensvermittlung der Bildungsfächer, die zweite wichtigste Aufgabe bleibt

aber die Überleitung zu den Entwicklungs-Lebens-Lern-

Tugend-Eigenschaften  als das gotische Lernprinzip in

jedem Bildungsfach. Die wichtige Aufgabe ist, dass das lebenslange Lernen, welches  auch für die Lehrer, die

Schule, den Staat und die ganze Bildungspädagogik gilt. Nur

dann ist der Bildungsabschluss erfolgreich, wenn er einen bewussten, selbst gewollten Entwicklungsbeginn initiiert *.


* 1.) Siehe auch Evolutionäre Allzeitnutzung


2.)Siehe auch  Individualgeschichtlichkeit


3.) Siehe auch  Wirkkraftfeld eines Entwicklers


4.) Siehe auch Entwicklungs-Lebens-Lern-Tugend-Eigenschaften im Gotischen-Lernprinzip


VIII.) Nach Schätzungen findet siebzig Prozent des lebenslangen Lernens ausserhalb von Bildungsinstitutionen statt (z.B. Johann Wolfgang von Goethe, Vincent van Gogh, Michael Faraday, Theodor Storm, Bertrand Russel, Jean Jacques Rousseau waren überwiegend Autodidakten). Auch das Internet stellt die Domi-

nationsmacht der Bildung immer mehr in Frage, weil es auf

die autodidaktische Selbstvermittlung (Wirkungsmacht) und 

nicht  mehr die didaktische Fremdvermittlung ankommt (lebensgesetzliches Entwicklungslernen *.


*1.) Die digitalen Medien haben die Gesellschaft demokratischer, freier wissender und selbstbewusster gemacht. In der Anonymität des Inter-

nets entfällt jegliche Hierarchie, der Einzelne ist selbstkritischer

und in der Computerwelt (Blocks, Meinungsaustausch in sozialen Netzwerken, Webseiten, Videos etc.) ist der Mensch unbewertet sich selbst und anerkannt. Die Didaktik des fremd organisierten Lernens

wird zur Autodidaktik des selbst organisierten Lernens und die Be-

lehrung wird zur Erkenntnis. Erst als Autodidakt wird man unabhängig, freigeistig, vor Autoritätsgläubigkeit bewahrt und ist auch nicht vom schnellen Erfolg abhängig. Autodidaktisch wird im Entwicklungssinne als   

Evolutionäre Allzeitnutzung verstanden.


* In Deutschland gilt nach einem Entscheid des BVG das Recht auf informelle Selbstbestimmung.


II.) Das digitale Zeitalter hat bspw.eine praktische, virtuelle ökonomi-

sche, Bildungs- Berufs-, Kommunikations- und Kulturdimension und eine noch viel tiefere, transzendierende Lebens-Entwicklungs-Dimension

z.B. vergleichbar mit der Erfindung der Buchdruckerkunst konnten erst Martin Luthers reformatorische Ideen eine Verbreitung finden und zu einer Bewegung werden. Die weltweite Vernetzung erlaubt es, was als eine höhere technische Entwicklungsstufe der Ideenverbreitung welt-

weit eingestuft wird, dass z.B. ein heute noch Unbekannter,  aus ein-

fachen Verhältnissen wie " ein Phönix aus der Asche empor steigt ", 

im gesellschaftlichen Mittelpunkt steht und Verantwortung für

andere übernommen hat, den bisher niemand auf der Rechnung

hatte. Keiner ahnte, aus welchem Holz der ehemalige, geistige ver-

kannte Schulversager und Schulabbrecher geschnitzt war und nun alle

mit sich zieht, weil ein "digitaler Idealist " als Genie der Selbstevolu-

tion, nicht Anerkannter,  Unbekannter und nur sich selbst Bekannter,

eine Entwicklungsnatur, von den Eltern nur als Träumer titulierter

und " stilles,  verborgenes Vorbild " bspw. " im Leseraum Internet " schweigend in einem Block, in sozialen Medien oder auf der eigenen Webseite das Wort ergriffen hat in Anlehnung an den Philosophen Friedrich Nietzsche dass, wenn Schweiger reden, die Welt den Atem anhält. Es hat sich noch immer nicht überall herum gesprochen,

dass bisher nur " Träumer " die Welt verändert haben und verändern,

die im vorherrschenden Reich nicht wahrgenommen werden und ihr eigenes Reich für alle erschaffen. Alle, die eine Schulklasse wieder-

holen müssen, werden eines Tages alle anderen überholen. Das er sie

alle erkennt, ohne selbst erkannt zu werden. Wer seinen Mittel-

punkt gefunden hat, der auch zum Mittelpunkt  für die anderen  wird. Was einer geworden ist und noch wird, ist er immer nur aus

sich selbst geworden und es waren nicht andere Menschen und keine Bildungserlebnisse, welche ihn geformt haben, weil jeder Entwick-

lungs-Individualisierungs-Lebensweg immer autobiografisch, autodi-

daktisch und bildungsdialektisch angelegt ist. Aussenseiter-Meinungen können zum " Massengeschmack und zur Mehrheitsmeinung " werden.

Nur die geistige Tiefe der Qualifikation als Exzellenz stellt eine re-

volutionäre Internetmacht dar. Es ist das Verschränkungsprinzip als Interverbundenheit des kollektiven Gedächtnisses der Quanten-

physik, welches es bewirkt, um es mit dem französischen Schrift-

steller Victor Hugo zu sagen, " dass nichts mächtiger ist, als eine Idee, deren Zeit gekommen ist ". Es ist der gleiche, dynamische Quanten-

sprung einer kulturellen Medienrevolution des modernen Buchdrucks durch die beweglichen Metall-Lettern der Druckerpresse von Johan-

nes Gutenberg zu Beginn der Neuzeit wie zum World-Wide-Web des Internets, wo Ideen noch schnellere und umfangreichere Verbreitung finden *.

 

*  " Gleichzeitig unterstützt die Digitalisierung das Streben nach persönlicher Autonomie und die Entwicklung abgehobener Eliten ". 

 

* Quelle Wikepedia " Digitale Revolution "

 

III.) Siehe auch Neues, digitales Zeitalter


IV.) " Stille Menschen haben die lautesten Gedanken " *.

 

* Stephan Hawking "

 

V.) Selten sind die verstehenden Naturen auch die Vollbringenden.

 

VI.) " Ich wurde intelligent geboren, aber das Schulsystem hat mich ruiniert. Theoretisch kann ich praktisch alles "*.

 

* Quelle unbekannt

 

VII.) Es ist Victor Hugos (französischer Schriftsteller) Feststellung, dass nichts auf der Welt so mächtig ist, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist. Es geht um die Macht der Idee, welche nur in der Einzelseele des Urhebers ihre ganze Stoßrichtung hat. Der Mann kann unterliegen, aber die Sache wird triumphieren. Alle Eroberungen gehen von ideen aus

und werden dann zu Bewegungen um der Macht willen. Die Lebens-

ordnung bewegt sich vornehmlich vom Inneren zum Äusseren und von

der unsichtbaren zur sichtbaren Welt. Die Wahrheit ist immer stärker

als alle Widerstände, Umstände und der derzeitige Zeitgeist. Entwick-

lung erweist sich nicht als wahr, weil diese sich durchsetzt, sondern sie setzt sich durch, weil sie wahr ist. Die Wahrheit entschädigt dafür, dass sie wahr ist und von der Zukunft mehr zu hoffen ist *.

 

II.) Was immer ein freier und unbefangener Geist souverän berührt, wird neu für eine in überlebten Vorstellungen befangene Welt. Kein Gedanke der Menschheit, wenn der über die Vernunft hinaus getrieben verliert auf die Dauer seine schöpferische Macht. Deshalb ist der stärkste Mann ist immer der Mann eines einzigen Gedankens. Denn alles was

an Lebenstat-,Willens-und Glaubenskraft, an Intelligenz und  Idealis-

mus, Empathie, finanziellen Mitteln, an Nervenanspannung und Opfer-

bereitschaft darin investiert und aufgespeichert hat, entwickelt eine Eigendynamik und erzeugt eine Wucht, der selten die Welt wider-

steht. Die Idee entspringt nicht aus  dem intellektuellen Reich des  Denkgeistes, sondern aus dem überintellektuellen schöpferischen und wirklichkeitserschaffenden geistlichen Reich*.


* In Textanlehnung an Stefan Zweig, Schriftsteller

 

VIII.)  Siehe auch oben Nr. 100 " Weil wir nichts sind, suchen,  bewun-

dern wir, ahmen wir nach, vergleichen uns mit anderen und lassen uns von anderen aus der Ruhe bringen  zum weil ich mich selbst werde und bin, bin das Besondere und mache den Unterschied aus. Durch immer mehr Selbstähnlichkeit neutralisieren wir die Fremdartigkeit und jeder Personenkult wird mir fremd "in Bildungs-und Entwicklungslernen

 

IX.) " Wer nicht mehr liebt und nicht mehr  irrt (als Lebenslernen),

der  lasse sich begraben " *.


* Johann Wolfgang Goethe war ein deutscher Dichter und Naturfor-

scher. Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung.


IX.) Beim Bildungslernen wird lebenslanges Lernen durch die Wissenshalbwertszeit, Veränderungsdynamik und gewandel-

ten Anforderungen der Lebenswelt, der Wechsel der unter-

schiedlichen Lebensphasen und besonders durch den Lebens-

führungsdruck der persönlichen Problemkrisen etc. als

(über)lebensnotwendiges Lernen angesehen. Beim Entwick-

lungslernen ist lebenslanges Lernen das Lernverständnis

eines Leonardo da Vinci ; " Und die ganze Zeit, da ich dachte,

ich lernte zu leben, da lernte ich zu sterben *.

 

*  Es wird in der Einstellung gelernt, als wenn ich noch 500 Jahre Zeit hätte meine Entwicklungs-Individualisierung zu vollenden und es sogleich auch tue, als wenn ich heute noch sterben müsste.    

  

X.) Beim Bildungslernen geht oft die Lust zum Lernen verlo-

ren und das lebenslange Lernen bleibt eine Illusion, weil es

mit der Lernunlust der Schule in Verbindung gebracht wird (unauthentisches Wiederholungslernen). Das Entwick-

lungslernen ist bei Reife eine reine Lust, weil es mein persönliches Leben betrifft und die eigene Lebensentwick-

lung das Wichtigste und sich zu individualisieren das

Spannenste ist, was es gibt (lernauthentisches Entwicklungs-Individualisierungs-Lernen) *.


* 1.) Siehe auch Entwicklungsindividualreife


2.) Siehe auch " Das Individuelle kann aber nicht gesucht werden und in-

tellektuell begriffen werden, weil dieses die Suchende und Ergreifende

ist " als  Lernauthentizität  in Zukunft Strassburger Muenster


XI.) Von Theodor Gottlieb von Hippel d. Ä., der mit seinem aufklärerischen Anspruch nicht mehr an die natur- und gottgegebene Unterscheidung zwischen den Geschlechtern glaubte. Er setzte sich für Bildung und Wissen der Frauen

ein, weil es unverzeihlich sei, die Hälfte der menschlichen Kräfte unerkannt und ungenutzt schlummern zu lassen zur Aufklärung der Bildungsaufklärung, dass es ist unverzeihlich

ist, dass Entwicklung und lebenslanges Lernen nur noch

nicht ernst genommene, belanglose Wortfloskeln sind und

als " brotlose Kunst " angesehen werden, im vorherrschen-

den Bildungswesen als naturgegebener, pädagogischer Widerspruchslernpol nicht vorkommt, in der Gesellschaft

nur die soziale Integration und nicht die Individualisie-

rungsentwicklung einen Wert darstellt, nur ein reicher

Mensch, aber keine Entwicklungsindividualisierung seinen

Platz hat und diese (Genie)strebekräfte im Einzelnen uner-

kannt und ungenutzt schlummern zu lassen * .

 

* 1.) Theodor Gottlieb von Hippel d. Ä.war Staatsmann und Sozialkri-

tiker und übte in seinem wichtigen Werk zur Frauenemanzipation  über " die bürgerliche Verbesserung der Weiber "  Kritik am patriarchalischen Ehewesen.


2.) Siehe auch Gesellschafts-und Entwicklungsmensch

 

3.) Siehe auch Genie der Selbstevolution


4.) Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Widerspruch


XII.) Bildungslernen erfolgt in einer Lebensabschnittsphase

im widerstandsfreien Lernzustand für ein geordnetes, ge-

sellschaftliches Anpassungsleben. Unbestritten gilt aber,

dass das Leben erst einmal scheitern muss, wenn es gelingen soll. Nur in der absoluten Zerrissenheit ist ein " sich selber werden " erst möglich, was nur lebenslanges Lernen bedeuten kann *.


* Siehe auch Entwicklungsstufen


XIII.) Die unberirrte, individuelle Lebensrichtung ist einge-

boren und es ist der Lebensformwille als das kategorische

" Individual-Logos " des entwicklungsschöpferischen Bau-

plan-Lebensprinzips der Unverwechselbarkeit und Ein-

zigartigkeit. Es ist die Entwicklung des Einzellebens, wel-

ches durch sich selbst und in sich selbst individuiert und

durch das Entwicklungs-Individualisierungs-Lernen als  

Gotisches-Lernprinzip seinen Lebensausdruck erhält. Noch

nicht geboren, habe ich meinen Entwicklungs-Individuali-

sierungsweg als lebenslanges Lernen schon bejaht, welcher

erst einmal bei der gesellschaftlichen Sozialisierung

verneint wird.


XIV.)  Lebenslanges Lernen ist die permanente Abtragung der 

Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwick- lungslosigkeit. Es ist das, was einem im Entwicklungs-Individualisierungsstreben als Anlage gegeben und potentiell möglich ist, dieses als Lebensauftrags(pflicht)zu entfalten.

Wo der Wille zur Entwicklungs-Individualsierungs-Trans-

zendierung fehlt, automatisch zur  Schuld wird. Die Schuld besteht alleine nur darin, das Entwicklungsbessere als Mög-

liches " im Hier und Jetzt " nicht zu  wollen. Die Aufrichtig-

keit und die Ausrichtung nach mehr Entwicklungswahrheit

sind das Entscheidende, damit Entwicklung zugelassen wird

als Selbstverpflichtung zur Entfaltung der Individualitäts-

kräfte der Entpersönlichung d.h.,ein Absterben in der Welt *.


*1.) Ein Entwicklungs-Individualisierungsleben kann zur ars vivendi

(Kunst des Lebens) als ars moriendi (Kunst des Sterbens) werden und nicht mehr auf den Tod gewartet, sondern dieser erwartet wird. Je

mehr man sich (mit seinem Leben) auseinandersetzt, desto mehr wird (der Tod) überwunden, ein " Sterben auf Raten", weil ich immer

weniger sinnlichen Reizen zugeneigt bin und das wirklich Lebens-

wesentliche in meinen Aufmerksamkeitsfokus rückt. Es ist nur die Beschäftigung mit dem Leben als Entwicklungsprozess, was den Tod überwindet, weil es den Tod als endgültig ja nicht gibt. Der Grund,

warum wir Angst vor dem Tod haben ist die dualistische, getrennte Subjekt-Objekt, statt das Einheits- und Ganzheitsverständnis. Das

Leben und der Tod werden als zwei verschiedene Aspekte betrach-

tet, obwohl es durch die Interverbundenheit als Einheit nach Adam

Riese kein Gegenteil geben kann. Der Verstand sieht eine Dualität,

wo faktisch keine ist. Es ist die Reduktion auf das oberflächliche Empirische und es wird ausgeblendet, dass es Wirklichkeiten gibt,

die jenseits unseres Erkenntnisvermögens liegen. Wer das verstehen

lernt, verliert die Angst vor dem Tod, ein Bedauern ist ihm fern und

akzeptiert diesen als Teil des Lebens. Dieses ist eine neutrale, unab-

hängige Weltsichtweise, ob jemand tiefgläubig oder ein Atheist ist. 

Wirklich Angst hat nur der, der den Tod tabuisiert und verdrängt hat.

  

2.) Siehe auch " Lebenslanges Lernen " " Glücklich ist der, welcher sein Arbeits- und Lebensende mit dem Anfang seines Lebens in Verbindung setzen kann und die Kindheit sich darin vollendet und ist sich sicher,

dass dieser Weg von Anfang an in der Kindheit als Lebensfunda-

ment festgelegt war, weil er seinen Träumen sein Leben schuldet " in 

Evolutionaere-Altjugend


3.) Siehe auch " Lebenslanges lernen " als Evolutionäre Allzeitnutzung


XV.) Beim Bildungslernen habe ich, wenn der Tag zu Ende

geht, alles richtig und genug gemacht (Lebens-Abschnitts-Lernen). Beim Entwicklungslernen mache ich  jeden Abend

eine schriftliche Tagesreflexion, um den Tag zu  hinterfra-

gen, ob ich meinem Entwicklungsziel näher gekommen bin

und  was ich weiter noch verbessern kann (lebenslanges Ler-

nen) *.

* Siehe auch Evolutionäre Allzeitnutzung


XVI.) Beim Bildungslernen gilt das äussere Lernen, was all-

gemein gewusst werden soll und dieses Lernen als richtig

angesehen wird (Bildungs-Nützlichkeits-Lernen). Beim Ent-

wicklungslernen gilt das innere Lernen, was individuell ge-

wusst werden muss und als das bessere Lernen der Zukunft angesehen wird. Der Mensch ist mehr auf seine Entwicklung

als seine Bildung angewiesen. Nicht der Mensch macht Ent-

wicklung, sondern die  Entwicklung  macht den Menschen

(Entwicklungs-Lebenslang-Lernen).


XVII.) Das Bildungslernen liegt darin, die persönliche und berufliche Sozialisierungsnorm zu lernen und das lebenslange Lernen wird als ein Anpassungs-und Eingliederungslernen verstanden. Entwicklungslernen ist zu lernen, wie " sein

Leben tickt " um im Lebensfluss entwicklungskonform zu

fühlen, zu denken und zu handeln und das lebenslange

Lernen wird als Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissens-Lernen verstanden*.


* Siehe auch  Evolutionärer Gewissensbegriff


XVIII.) Bei der traditionellen Berufs(ausbildungs)karriere bedeutet lebenslanges Lernen innerhalb seiner Arbeits- und Berufswelt Qualifizierung, Flexibilisierungs lernen, sich auf

neue Arbeitssituationen einstellen etc. (Fach-und Sozial-

kompetenz und lernen, weil ich dafür bezahlt werde).

Beim Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf bedeutet lebenslanges Lernen " über den Berufs-und Arbeits-Teller-

rand " hinaus alles Lebenslernen als evolutionäres Lernen (Berufs- und Lebenskompetenz, was nicht zu hinterfragen

ist) *.


*1.) Siehe auch Wandlung der Arbeits-und Berufswelt


2.) Siehe auch Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dyna- mischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf


3.) Siehe  auch Vom Beruf zur Berufung


4.) Siehe auch Gotisches-Lernprinzip


XIX) Einen tieferen Aspekt des lebenslangen Lernens als evo-

lutionäre Zeitnutzung ist die Beschäftigung mit dem zeit-

losen Ewigkeitsaspekt. Die Frage ist, ob die These stimmt,

dass das Leben unsterblich ist, der Tod es in Wahrheit nicht

gibt, das Leben nicht sterben kann, sondern nur das

Belebte, dass ich weder geboren bin noch sterbe, jedes Einzelleben (theologische Diktion Seele) nicht tot zu krie-

gen ist und aufhören kann zu leben, weil es ein Teil des (Gesamt)lebens (theologische Diktion Gott) ist. Diese 

Glaubensspekulation wird in der Begegnung mit der mode-

rnen Physik als religiöse Erfahrung empfunden, weil diese Aussagen von der Quantenphysik als Faktum unstrittig em-

pirisch bestätigt werden. Wer stirbt, ist nicht tot, weil

jedes Einzelleben ein Teil des Gesamtlebens ist und das Universum auf Weiterleben programmiert ist. Der Mensch unterliegt ein Leben lang Veränderungs- und Wandlungs-

prozessen und der Tod gehört dazu. Das Leben verändert lediglich nur seine Erscheinungsform,weil das Sterbliche

nur  mit dem Unsterblichen vertauscht wird. Dieses erfolgt

in der Nicht-Raum-Zeit, in einer anderen Dimension, einer anderen Parallelwelt, in einem anderen Bewusstseins-Transbereich und ist nicht in unserer Raum-Zeit loka-

lisierbar. Wenn der Mensch sich treu bleiben will, muss er

sich wandeln. Der Tod ist die letzte Wandlung des Menschen

im Leben, hat damit seine Bestimmung erfüllt und er ist angekommen. Der Tod gibt es in Wahrheit nicht und das

Leben wird nur transformiert, was eigentlich in jedem Ent-

wicklungs-Lebens-Auseinander-Transzendierungs-Prozess stattfindet. Wenn ich mich in einem Lebenspunkt weiter entwickelt habe, bin ich nicht mehr der Gleiche wie zuvor * .


* 1.) Siehe auch den Gliederungspunkt " Philosophische Jetztzeit als

Ewigkeit " in Evolutionäre Allzeitnutzung


3.) Siehe auch Das Leben ist unsterblich


XX.) Jetzt kommt die evolutionäre Zeitnutzung als lebens-

langes Lernen, das lernen im " Hier und Jetzt " über das zeitliche Leben hinaus ins Spiel.  Wenn die weitere These zutreffen sollte, dass es im " Totenreich " weder Tun noch Selbsterlösung nach dem Kirchenlehrer Alfons Maria von

Liguori gibt, im anderen Leben keine Zeit mehr da ist zu

wirken, kein erwarten von Verdiensten, keine Weisheit,

keine Chance mehr besteht, Gutes zu tun und keine Gele-

genheit mehr gibt, sich zu entwickeln, sich zu vervoll-

kommnen, dann muss sich jeder die Frage stellen, einer-

seits wie viel Lebenszeit durch leere Unterhaltungen, konsumistische Zerstreuungen und materialistische Lebens-

wertsetzungen vergeudet wurden, weil die " Daseins-Jetzt-

Frage " und nicht die Lebens-Sinnfrage des Einzelnen nur

im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses steht. Wenn

ich den Tod als die lebenszugehörige, zweite Seite ver-

dränge und ausblende wird eine Entwicklungsschuld ange-

häuft. Es fehlt dann das halbe Leben und die gelebte Halb-

heit war noch dazu sinnlos, weil nur durch die Entwicklung

sich der Mensch als Individuum begründet und definiert. Der

Tod wird als gesellschaftliches Tabu verdrängt, will eigent-

lich immer nur noch " ein paar Jährchen " leben und diese ausgelassene Chance gar nicht be- und gewusst ist und damit 

auch " ein schlechtes Leben danach " wegen der Entwick-

lungslosigkeit des " Nicht-Lebenslanges Lernens" riskiert

wird. Im hektischen Lebensalltag ist keine Zeit nur an-

nähernd darüber nachzudenken und bspw. als Beerdigungs-

gast wird die Trauerfeier nur " über sich ergehen lassen " 

und die Worte und Rituale z.B. des Pfarrers sind wirkungs-

und beziehungslos geworden. Der Fehler ist, dass man denkt, man hätte noch genug Zeit, aber das Jetzt ist die Zeit,  die

wir uns in fünf oder zehn Jahren zurück wünschen. Wenn

nicht jetzt, wann dann, sollte man sich fragen ?


* 1.) Diese Liguori-Aussage findet wiederum auch ihr wissenschaftliches Spiegelbild in der Quantenphysik. Die innere (Geist)welt ist nur reine Information. Daher kann sie aus sich heraus nichts Neues schaffen.

Eine Weiterentwicklung in der inneren Welt kann nur über den Umweg des Informationsaustausches der materiellen, sinnlichen Welt als

Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungszweck geschaffen werden. Auch in der Relativitätstheorie definiert sich die Zeit erstrangig als

eine Bewegungsdauer. Wo sich nichts bewegt und verändert, da

vergeht keine Zeit, so dass da auch keine Zeit ist. Die Ewigkeit, weil

alle Zeit, kann deshalb auch keine Zeit eingehen. Entwicklung ist

aber immer nur, solange die alles verändernde Zeit währt. Und wo

keine Zeit ist, verändert und entwickelt sich nichts. Der Geist braucht

die Beziehung mit der materiellen Welt als polare Spannung, die erst

in den sinnlichen Entwicklungsreizen des praktischen Alltagswelt-

lebens gegeben ist. Daher kann sie aus sich heraus nichts Neues

schaffen. Geist ist nicht ohne leibliches Wesen.


*  Alfonso Maria de' Liguori (* 27.September 1696 in Marianella bei Neapel; †  1.August 1787 in Pagani bei Salerno) war ein italienischer Jurist, Moraltheologe, Bischof und Ordensgründer, der heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer erhoben wurde. Einen Namen machte sich Liguori auch als Komponist geistlicher Lieder. So stammt das bekannteste italienische Weihnachtslied " Tu scendi dalle stelle " von ihm.


 2.) " Es ist alles lächerlich, wenn man an den Tod denkt " * .


* Thomas Bernhard, österreichischer Schriftsteller


3.) Siehe auch die Hypothese "  Das Leben ist unsterblich und nicht tot

zu kriegen " in  Das Leben ist unsterblich


XXII.) Wer das gotische Lernprinzip des " Lebenslangen-Jetzt-Lernens "  begriffen hat, hat sein Leben begriffen.


XXIII.)  Sollte der Mensch einmal Rechenschaft abgeben müssen, wird er nicht gefragt z.B. welchen Beruf und Besitz er einmal hatte, sondern nur, ob er dem lebenslangen Lernen treu und sich selber entwicklungsehrlich geblieben ist.


 *1.) Siehe auch " Gross sind nur die Zeiten, welche Entwicklungszeiten waren und sind, welche im bisherigen Sprachgebrauch als lebenslanges Lernen bezeichnet wird " in Heute-ist-die-beste-aller-Zeiten


2.) Siehe auch " Vom statischen Bildungslernen zum dynnamischen Entwicklungslernen " in Bildungs-und Entwicklungslernen


3.) Siehe auch Vom Bildungs-zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


XXIV.) Lebenslanges Lernen  ist die Sensibilisierung seines (Entwicklungs)Gewissens.)Die letzte Entscheidung bleibt

dann immer das subjektive Entwicklungsgewissen, ein Mit-

wissen an der Wahrheit als ringende Erkenntnis-Einsichts-

form, bei der man nie eine andere Wahl gehabt hat (indivi-

duelles, entwicklungskonformes, lebenssynchrones Gewissen).


*1.) Die unberirrte, individuelle Lebensrichtung ist eingeboren und

es ist der Lebensformwille als das  kategorische " Individual-Logos "

des entwicklungsschöpferischen Bauplan-Lebensprinzips der Unver-

wechselbarkeit und Einzigartigkeit (was erst durch die permanenten Gewissenseinzelentscheidungen ermöglicht wird). Es ist die Entwick-

lung des Einzellebens welches durch sich selbst und in sich selbst individuiert.


2.) Siehe auch  Evolutionärer Gewissensbegriff


XXV.)  Lebenslanges Lernen ist eine säkulare, evolutionäre Nachfolge Christi unreligiös und trotzdem tief religiös zugleich.

Weil ich nur das Bessere will, habe ich so viel getan wie der Papst in  Rom,  aber  noch viel, viel  mehr.


                   Weiterer (Viel)text folgt

Siehe auch evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi 6

                Evolutionäre Allzeitnutzung



2.Entwicklungs-Lebens-Individualisierungs-Widerspruch


I.) Das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch. Die Tugend wird nur in der Verführungsschwachheit vollbracht, weil diese zur Entfaltung das Gegenteil bedarf. Das Gute ist erst das Gute

und eine Tugend, wenn es vom negativen Pol gereinigt wur-

de. Wo keine Untugend, da ist auch keine Tugend möglich.

Die Untugend ist nur eine verkleidete Tugend. Nur weil ich

der Versuchung widerstanden habe, bin ich dadurch stärker

und tugendhafter daraus hervor gegangen und das Böse wird zum Guten. In der Auseinandersetzungs-Transzendierung

wird der Widerspruch erst aufgelöst. Nur tugendhaft leben

führt auch zu psychomatischen Störungen. Keine Tugend ist

ein Selbstläufer, sondern jede menschliche Charaktereigen-

schaft muss Tugend üben. Sie muss in jeder Handlung neu produziert werden. Das Sprichwort " Wer für die Sünde 

zu alt ist, preist die Tugend ", das war gestern.


II.) Der (Krisen)weg aller Entwicklung ist das schillerische

Diktum von der Natur durch die Unnatur zur Natur zurück.

Die Entwicklungsunruhe ist der natürliche Zustand eines jeden Körpers und die Ruhe (Frieden) bleibt aller Entwicklungsun-

ruhe Suchziel. Die dialektische Gegenüberstellung als entge-

gen gesetzter Standpunkt eröffnet dem Denken erst neue

Wege und diese Spannungspolarität zeigt die Entwicklungs-

perspektiven auf. Erst die lebenswidersprüchlichen Lebens-

gegensätze führen zu einer höheren Lebenseinheit und die

polar gegensetzliche Prinzipien sind aufeinander bezogen.

Wenn eine Kraft (z.B. Bildungsbewusstseinswert) zu stark

wird, sich eine (Widerstands)gegenkraft (z.B. Entwicklungs-

bewusstseinswert) automatisch bildet. Jede Kraft erzeugt

immer eine gleich grosse Gegenkraft, welche auf den

Gegenpol Druck ausübt. Der Lebenswiderspruch als Lebens-

widerstand ist automatisch gegeben, wenn mein Wille nicht

mit dem Entwicklungs-Lebens-Willen übereinstimmt oder

dem Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen wider-

spricht.


III.) Das Positive wie das Negative, das Lebensaufbauende wie das Selbstzerstörerische sind die zwei Seiten des Ganzen.

Nur eine einzelne Kraftseite gibt es nicht. Es ist das getrenn-

te (Welt)sein als Anschauungsform. Erst die lebenswider-

sprüchlichen Lebensgegensätze führen zu einer höheren Lebenseinheit und die polar entgegen gesetzten Prinzipien

sind aufeinander bezogen. Dieses Polaritätsgesetz trifft für

alle materialistischen Erscheinungsformen zu bis ihr innen-

liegender Sinn als Mittel zum Entwicklungs-Individualisie-

rungszweck erreicht ist. Jede Seite existiert kausal und final

nur durch ihr Spiegelbild. Gäbe es die Polarität nicht, gäbe

es auch keine Entwicklung, weil nur durch Kritik als Polarität

der Entwicklungs-Auseinandersetzungs-Spannungszustand entsteht. Nach der Phase der Ruhe erfolgt eine Phase der

Auflösung. An den alten Begriffen nagt ihr Gegensatz. Ne-

gative Tendenzen schlagen bei Reife in ihr Gegenteil um.

Es ist immer im Leben so, dass die Konzentration auf einen statischen Pol als die überbewertete Seite den unterdrückten Erziehungsgegenpol als Korrektiv den neuen dynamischen Begriff entfaltet und zu einem neuen Entwicklungszustand führt. Gegenkräfte bilden sich immer, wenn etwas nicht in Ordnung ist," weil die Zeit dafür abgelaufen“ ist.  Es ist der Ausgleich von Gegensätzen als Gleichgewichtspunkt.  


IV.) Im Worte Dialektik steckt etwas vom Ursprung des Zeu-

gens und Empfangens, das aus dem Leben entspringt. Das Schöpfungsgesetz ist die Einheit des Gegensatzes. Aus beiden Gegensätzen realisiert sich ein drittes eigenständiges Neues. Polaritäten stehen immer unter dem Gesetz der wechsel-

seitigen Beeinflussung und der Angleichung, die auf Synthese

und einen Ausgleich zutreiben und die Kompensation

zwangsläufig  erfolgt als sich vollendende Wahrheit. Alles menschliche ist relativ, weil alles auf Gegensätzlichkeit

beruht. Durch den Lebenswiderspruch erfolgt ein Span-

nungszustand als dynamischer Bewegungseffekt als Lebens-

druck für den Lebensübergang. Der Widerspruch als Irrtum

wirkt entwicklungsschöpferisch und führt zur Lebensüber-

einstimmung. Zwischen Chaos und Ordnung gedeiht die Evolu-

tion am besten. Geist, Natur und Leben bilden sich stets im Übergang. Es ist der Lebensrhythmus, welcher jeglichem organischen Leben erst die Vollendung gibt. Es ist durch die

Unruhe des hektischen Lebensalltages in sich ruhend werden

und die Weisheit nicht das Ruhesame, sondern das Mühsame, den Geist nicht auf der hellen, widerstandsfreien, entwick-

lungslosen Lebensseite, sondern auf der dunklen Lebens-

entwicklungs-Auseinandersetzungsseite zu suchen.


V.) Während in der Raum-Zeit-Realität die polaren Gegen-

sätze (groß und klein, gesund und krank, leicht und schwer, reich und arm usw.) nach dem Gesetz der Polarität immer „getrennt“ auftreten müssen (in der Polarität kann ich zum Beispiel niemals gesund und krank zugleich sein), erkennen

wir die scheinbaren Gegensätze im vereinigten Feld als in Wahrheit eins. Diese tiefere Sichtweise ist es, die uns in der Realität  " fehlt ", wenn wir beispielsweise krank sind oder

wenn uns in einer Krise befinden *.


* 1.) Erkenntnistheoretisch sind (zur Zeit) die zeitlose Ganzheits-,

Einheits-, Zukunfts- und  Individualisierungs-Bestimmungs-Sichtweise

der Interverbundenheit kein Gegenstand des Erkennens.


* 2.) Die Qi-Dynamik in der Spannung von " Yin und Yang findet sich

z.B. in der traditionellen, chinesischen Medizin wieder *.


* Yin und Yang (chinesisch sind zwei Begriffe der chinesischen Philoso-

sophie, insbesondere des Daoismus. Sie stehen für polar einander entgegen gesetzte und dennoch aufeinander bezogene Kräfte oder Prinzipien.


3.) Dialektik ist ein ideologischer, marxistischer, belasteter Ausdruck

für eine nüchternde, materielle Dialektik. Der Philosph Karl Marx hatte die hegelsche Dialektik von den Mystifikationen befreit. Er sagte, die Dialektik sei nichts Geistiges wie beim Philosophen Hegel, sondern es sei das  Bewegungsprinzip  des Materiellen, wobei der Geist dessen Widerspiegelung sei.

 

4.) Nach dem Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel muss die

Unendlichkeit dialektisch erfasst werden, als das sich im Endlichen

durch das endliche Realisierende, dessen aufgezwungene Grenzen gedacht und dann verneint werden. Die Negation der Negation führt

zu seiner Affirmation. Das Endliche ist nicht transzendent, sondern im Endlichen immanent. Allein die konkrete Totalität ist das Wahre. Das Endliche enthält das Unendliche in sich und das Unendliche verwirk-

licht sich nur im Endlichen. 


VI.) Im Lebenswiderspruch liegt die Quelle und Triebkraft

aller Entwicklung und dieser ist komplementär lebenszuge-

hörig und passen zusammen wie der Schlüssel zum Schlüssel-

loch wie nachstehende vielfältige Beispielauswahl bis zum Ende der Rezeption aufzeigen:


  • Der Honig befindet sich nicht weit vom Stachel.
  • Nur Träumer verändern die Welt.
  • Müßiggang ist aller Entwicklungsstreben Anfang.
  • Der Zynismus fordert den Humor heraus.
  • Das Geheimnis des Giftes, dass es Heilkraft in sich schliesst, wenn es künstlich destilliert und die Heilkräfte zusammen gepresst werden.
  • Der Preis für das Gute ist das Übel als die Überzeugung, dass z.B. nur durch Kriege der Frieden zu haben ist. Erst in Kriegszeiten kann eine dauerhafte Frieden entstehen. Je mehr Widerstand, desto mehr Wahrheit. Wer zu nichts nütze ist, ist zu allem nütze.
  • Christoph Columbus musste nach Westen segeln, um den Weg nach Osten zu finden. Er musste von Indien träumen, um Amerika zu finden. 
  • Das Paradox ist, dass Christoph Columbus Amerika entdeckt, aber nicht als Erdteil erkannt hat, während Amerigo Ves- pucci (Kaufmann) es zwar nicht entdeckt, aber Amerika als einen neuen Kontinent erkannt hat
  • Jede übertriebene Körperanstrengung bindet den Geist,    die übertriebene Anstrengung des Geistes den Körper. Jede Anstrengung in der einen Richtung wirkt sich kontrapro- duktiv in der anderen Richtung aus.
  • Was gestern während der französischen Revolution als  republikanische Pflicht und Tugend galt z.B. 1600 Menschen nieder zu kartäschen und die Kirchen zu plündern galt dann später notwendigerweise als Verbre- chen. Die Ankläger von gestern wurden zu den Ange- klagten von morgen.
  • Ohne schlechte Menschen gäbe es keine guten Anwälte.
  • Eine Weiterentwicklung am Arbeitsplatz tritt meistens erst ein, wenn man den Arbeitsplatz verliert. 

  • Je größer die Belastung, desto größer die Entspannung. Das Ergebenis ist ein ständiges Gleichgewicht der Kräfte.
  •  " Per ardua  ad Astra " (durch Schwierigkeiten zu den Sternen).
  • Jedes Stück errungene Freiheit im Leben bedeutet immer erst Not, Auseinandersetzung und Opfer, bis diese zur Tugend wird. 
  • Unglück und das Glück liegen eng zusammen. Es hatte sich jemand einmal das Bein gebrochen, was als Unglück betrachtet, aber später für den Kriegsdienst deshalb als untauglich eingestuft, was wieder als Glück empfunden wurde.
  • Der Bauer sagt: " Es ist gut, dass es regnet. So können die Pflanzen wachsen ".  Der Veranstalter sagt: Es ist schlecht, dass es regnet. Regen verdirbt die Grillparty.
  • Das Zeitalter des leichtlebigen Rokoko wurde jäh durch die französische Revolution beendet.
  • Viele,die arm sind haben einen verbissenen Drang  zum Reichtum hin.
  • Das gotische Lernprinzip deckt sich mit den berühmten Worten Goethes, dass er die Anlagen zu allen Schändlich- keiten und Verbrechen in sich empfand. Denn seine ganze gewaltige Entwicklung bedeutet nichts als eine ungeheure Anstrengung diese gefährlich wuchernden Keime in sich auszurotten. Der Olympier will zur Harmonie, sein höchste Sehnsucht ist die Zerstörung des Gegensatzes.
  • Es ist die Entwicklungs(übergangseintritts)zeit gekommen die, wie damals Johann Wolfgang Goethe, im deutschen Lande den Funken der " Gotikbesessenheit " entzün-

    dete. Später hat Goethe die herrlichen Jugendideale vor dem Straßburger Müsnter verleugnet,auf alles gotische ärgerlich gescholten und babarisch genannt (im Dityrambus).

  • Eine eroberte, erlittene Gesundheit ist tausendmal leben- diger als das stumpfe Wohlbehagen eines Gesunden.
  • Einer ungeheuren Leidensfähigkeit (Verzweiflung) steht eine ungeheure Leidenskraft entgegen (Gesundung).
  • Aber gerade der Widersinn gegen die Wirklichkeit ist ja immer das sichtlichste Symptom des Wunderbaren.
  • Der derzeitige Abstieg und Zusammenbruch ist Voraus-setzung für den Aufstieg und Aufbruch, weil Zukunft ist Zerstörung und Aufbau zugleich ist.
  • " Wahrlich, keiner  ist weise, der nicht das Dunkel kennt " *.

    * Hermann Hesse, Schriftsteller


  • Was uns nützt und weiterbringt liegt meistens entgegen- gesetzt unserem Planungswollen und Egowünschen.
  • Die Leistung liegt im Mißerfolg, dass Erfolg sich einstellen kann.
  • Das Gesetz des Lebens ist die Irrtumswahrheit, deshalb irren wir uns empor.
  • Erst nach einer Krise steht mir die Welt offen und diese gehört dann mir. Erst wenn man im Leben nicht mehr  weiter weiss, findet man zu sich selbst.

  • Jede religiöse Bewegung wird unter Krisen und Spannungen geboren.
  • Wo alles heil ist, ist nichts heil.
  • Alles, selbst die Lüge ist eine (Verhüllungs)wahrheit.
  • Wenn man nichts darstellt fällt es schwer zu schweigen, aber wenn man etwas darstellt ist einem nichts lieber als zu schweigen.
  • Das Lernen am Niedrigsten entfaltet erst das Höchste. Das Vollkommene offenbart sich im Unvollkommenen
  • Es ist die Weisheit nicht das Ruhesame, sondern das Mühsame, den Geist der Wahrheit nicht auf der hellen, widerstandsfreien Bildungsseite, sondern auf der dunklen Lebens-Entwicklungs-Widerstandsseite zu suchen.
  • Auch entpuppen sich oft ehemalige, verkannte " Schul- taugenichtse und zu nichts nutze "  im späteren Leben als Segen für die Menschheit.
  • Es ist das getrennte (Welt)sein als Anschauungsform. Das Geniale kann sich nur am Törichten und das Ewige nur am Vergänglichen entfalten. 
  • Man trifft am besten, wie es in einem Jägerspruch heisst, wenn man daneben zielt *. 

* Ins Schwarze getroffen, obwohl ins Blaue spekuliert.


  • Nur Kritik führt zu Verbesserungen.
  • Immanuel Kant, der grosse Philosoph aus Königsberg, kam nie über die Stadtgrenzen hinaus aber seine Gedanken erleuchteten die ganze Welt.
  • Erst in der Unsicherheit werde ich mir sicher.
  • Freiheit bedeutet immer Not und diese transzendiert zur Tugend wird. Es ist der von der Angst befreite Teil der Ungeborgenheit, Unsicherheit und Selbstzerrissenheit, der dem Menschen ein gewisses Maß an Freiheit zugeführt hat.
  • Misserfolge sind ein Segen, weil diese vom falschen Weg abhalten. 
  • Es führt automatisch zum Widerspruch, wenn der Egowille  mit dem Gewissenswillen als Lebenswille nicht überein- stimmt. Das Zauberwort für die Lösung aller Probleme ist  bei Meister Eckhart nicht mein, sondern sein Wille (Gottes- wille) geschehe.
  • Erst durch die Widersprüche werden fragilen Unwerte zu tragenden Werten.
  • Was eigentlich zur menschlichen Mitte der Ruhe führen soll (z.B. Kulturtourismus), bringt nur noch mehr Unruhe.
  • Die Kälte existiert (nicht) nur wegen fehlender Wärme.
  • Die Dunkelheit existiert ebenso wenig und ist in Wirk- lichkeit nur ein Lichtmangel. Das Licht lässt sich untersuchen, die Dunkelheit nicht. Dunkelheit ist ein Begriff, den der Mensch erfunden hat, um zu beschreiben, dass etwas lichtlos ist.
  • Jede Religion ist der Gegensatz zum praktischen Leben, um diese im alltäglichen Leben mit Hilfe des Gotischen Lernprinzips in der Individualisierungs-Transzendierung aufzulösen.
  • Die Entwicklungsdisharmonie ist oft Voraussetzung und Vorbereitung als der dialektische Lebenswiderspruch für eine Lebenskonformität.
  • Die Natürlichkeit kann sich nur am Unnatürlichen, das Geniale nur am Törichten und das Ewige nur am Ver- gänglichen entfalten. 
  • Gerade jene Länder, die am stärksten von der Intoleranz  durchdrungen waren, sind überraschenderweise die ersten Freistätten der Toleranz geworden.

  • Der Mensch muss erst zweifeln lernen und verzweifeln an der ererbten Kultur, ehe er befähigt ist, die neue zu begrei- fen.

  • Es ist erst einmal den Weg nach oben zu gehen, um den Weg nach unten zu finden.
  • Das Leben muss erst scheitern, wenn es  gelingen soll.
  • Jede Religion ist der Gegensatz zum praktischen Leben, um diesen mit Hilfe des Gotischen Lernprinzips in der Individua- lisierungs-Transzendierung aufzulösen.
  • Lebenskrisen führen erst zur Weiterentwicklung, " weil ein satter Gaul nicht gerne über Hürden springt " .
  • Ein nicht angepasstes Leben ist Voraussetzung für ein aussergewöhnliches Leben.
  • Ist das Chaos da, ist die Schöpfung nah. 
  • Die Antwort eines Uhrenliebhabers. Je komplizierter, desto besser als Ehrfurcht vor dem Unverstandenen. Wenn ich es verstehe, kaufe ich sie nicht.
  • Aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, werden zu Entwicklungsbausteinen.
  • Eine Individualisierungsentwicklung ist nur gegen die nor- mierte und festgezurrte Lebenswelt möglich.
  • Grösse gibt es nur gegen die Welt als Standpunkt ausserhalb der vorherrschenden Arbeits- und Gesellschaftsordnung des Alltäglichen, Zeitgeistigen, Anpassenden, Regelhaften und Meinungsmachenden und nicht mit der Welt.
  • Was mich schein hinderte, fördert mich jetzt. 
  • Einen guten Seemann erkennt man erst beim schlechten Wetter.
  • Nur durch Aufgabe des Egos in der Transzendierung wird Selbstbewusstsein geschaffen.
  • Im Unsinn steckt immer noch ein tieferer Sinn, den es zu erfassen gilt.
  • Ein männliches Wesen wird erst durch seine Frau Mann und ein weibliches Wesen wird erst durch seinen Mann eine Frau.
  • In den Goethes Faust Versen 1.335 bis 1.336  lässt Goethe den Teufel auf die Frage, wer er denn sei, sagen: " Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft. Gott und Welt sind Gegensätze, die sich gegenseitig bedingen.
  • Gott ist am meisten Licht, wo er am wenigsten Licht ist.  Er braucht den Teufel als Irrtumswahrheit, um den Weg zu sich zu zeigen. Der Teufel hat keine Macht, nur in der Versuchung.
  • Nur wer ein Teufel war, kann ein Engel werden, wenn nicht Saulus dann auch nicht Paulus.
  • Ich wäre bereit sogar mit dem Teufel zu reden, wenn es um die Wahrheit, die Religion und die Menschenrechte geht sagte einst Johannes Paul II und ehemaliger Papst der römisch-katholischen Kirche" einmal.
  • In den Himmel kommt man nur durch die Hölle.
  • " Der  Weg der Maßlosigkeit führt zum Palast der Weis-     heit " * ( Der nicht entwicklungsgemässe Gebrauch bringt den Materialismusverfall) *.

 * William Blake, englischer Dichter, Naturmystiker, Maler und der Erfinder der Reliefradierung


  • " Fürchte nicht das Chaos, denn in ihm wird das Neue geboren " *.

* Carl Gustav Jung, meist kurz C. G. Jung, war ein Schweizer Psychiater und der Begründer der analytischen Psychologie


  • " Das Rouge et Noir " des  Rouletts, dieses in seinem primi- tiven Dualismus so grausame gefährliche Spiel " *.

* Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller


  • " Der eignene Hund macht keinen Lärm (er bellt nur)".

* Kurt Tucholsky,Journalist


  • " Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist nur ein kleiner Schritt ".

* Napoleon Bonaparte


  • " Man sollte nie aus sich herausgehen, bevor man nicht in sich gegangen ist "*.

* Günter Baruschke, deutscher Aphoristiker


  •  Es ist schon schizophren, wenn einer zu Hause bei seiner Frau sagt: " Ich will zum Nordpol und ist er am Nordpol will er nur noch zu seiner Frau "*.

* Ausspruch eines Polarforscher


  • Nach der Kreuzigung erfolgte die Auferstehung und die Königskrone war einmal eine Dornenkrone.
  • Das Leben ist da, um Sterben zu lernen.
  • Wer nicht feiern kann, kann auch nicht meditieren.
  • Jede und jeder, der z.B. im Christentum kanonisiert, d.h. heilig gesprochen wird durch Nachweis einer heroischen Tugendtat und aufgrund seiner lichten Charakterseite, hat und hatte auch eine unheilige, dunkle Charakterseite.
  • Der Reformator Martin Luther hetzte gegen die Juden, Muslime, verbündete sich mit brutalen Fürsten und ver- ursachte indirekt auch den 30-jährigen Krieg mit. Auf der andere Seite gilt er als der grosse Initiator der Reformation. Aus diesem Polaritätsgesetz kann keiner heraustreten.
  • Nach dem Genfer Moralapostel Johannes Calvin mit seinem Zuchtsystem folgte als  geschichtliche Gegenbewegung der  Genfer Befreier z.B. Jean-Jacques  Rousseau als Wegberei- ter der Aufklärung. Erst in seinem unabhängigsten Bürger, Jean Jacques Rousseau konnte die Stadt Genf sich von der Tugendiktatur Joannes Calvins völlig befreien können.

*1.) Das man viel Unheil anrichten kann mit der Absicht Gutes zu tun bewies der Theologe und Reformator Johannes Calvin mit seiner

Ansicht, dass nur durch fortwährende Bestrafung eine moralische Mensch-

heit entstehen kann. Das Weib und die Musik z.B. bedeutet diesem Antigriechen " DAS Böse schlechthin " weil die Sinnlichkeit ablenken

von moralischen Prinzipien und zur Sünde der Fleischlichkeit führt. 
Er versuchte gegen alle Widerstände der Welt ein einziges System zu kasanieren. Je mehr wir moralisieren, desto weniger Lebendigkeit

haben wir in uns. Denn unfruchtbar, unschöpferisch und steril bleibt die Welt und erfrostet in einem starren System, wenn sie sie nicht ge-

tränkt und gefördert wird durch Freiheit und Sinnen- und Lebens-

freude. Nach der Anspannung erfolgt naturgemäss eine Entspan-nung, sonst besteht die Gefahr von psychischen Neurosen. Keinem Staat hat

auf die Dauer Calvis Theokratie ihre Allmacht aufzwingen können

und der Widerstand dieser seelischen Realität zersetzt bald nach

seinem Tode die Lebens- und Kunstfeindlichkeit seiner unerbitter-

lichen Dsiziplin. Denn immer ist das sinnliche Leben stärker als die abstrakte Lehre.


2.) Durch seine moralische Tugenddiktatur entmannte der Theologe Johannes Calvin in Genf den Kunsttrieb für Jahrhunderte. Stellen sie

sich einmal vor das neunzehnte Jahrhundert Europas ohne Musik, ohne Maler, ohne Theater, ohne Tanz, ohne sein üppige Architektur, ohne seine Feste und verfeinerte Erotik und sein Raffinement der Geselligkeit. Ein Rembrandt van Rijn wäre Müllerknecht geblieben, der Schauspieler Molière ein Tapezierer oder Bedienter.  Wolfgang Amadeus Mozart

wird verhindert an seiner heiligen Heiterkeit, ein Ludwig van Beet-

hoven erniedrigt zur Vertonung vom Psalmengesang. Die Philoso-

phen Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche können nur im Schat-

ten der Moral ihre Denkwelt aufbauen. Nur kahle Kirchen und strenge Predigten als Erbauung, nur Zucht und Demut und Gottesfürchtigkeit. Hallejula ! *.


* Die Textabschnitte 1+2 von Johannes Calvin sind aus dem Buch

" Castellio gegen Calvin "entlehnt, Autor  Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller


  • Das Gesetz des Widerspruchs findet sich auch in histori-schen Dimensionen wieder. Napoleon Bonaparte gilt bspw. als Gigant der Geschichte der als  Genie gefeiert  wurde  (und heute teilweise noch verehrt wird. Einerseits wird er als cäsarischer, rücksichtsloser und selbstherrlicher Feld-herr beschrieben, dem Kriegsführen zur Manie geworden war. Der immer wieder um seines persönlichen Machtlust- willens Völker zugrunde richtete, die Welt rücksichtslos in mörderische Abenteuer riss und zu dem Diplomaten von Metternich die Worte sprach, dass ein Mann wie er auf das Leben von 1 Million Menschen pfeife. Um seinen Willen durchzusetzen ging er buchstäblich in seinen Feldzügen über Leichen(ca. 3,5 Millionen Kriegstote,Quelle Online Spiegel).  Andererseits war es derselbe Napoleon als Konsul, der durch Klugheit und Energie herausragende Reformen mit dem " Code civil " im postrevolutionären Frankreich durchsetzte. Er stellte die rechtsstaatliche Ordnung, den Religionsfrieden und die Freiheitsrechte wieder her. Auch das Gymnasium, das metrische System, die Hausnummerierung und der Franc als Währung sind ihm zu verdanken. Die Ideen der franzö- sischen Revolution " Freiheit,  Gleichheit und Brüderlich- keit" befruchteten durch seine Feldzüge und Besatzerzeit ganz Europa. Diese führten aber wiederum zu den Be- freiungskriegen, welche ihn dann endgültig besiegten.
  • Ein weiteres historisches Beispiel ist Robespierre mit seiner Tugenddiktatur und hat viel Unheil angerichtet mit der Absicht Gutes zu tun.Die Vorstellung, dass der Zweck die Mittel heiligt, führte in der Geschichte schon mehrmals in Katastrophen. Er versuchte als asketischer Despot die Tugend mit Terror durchzusetzen und wurde selber dann Opfer des Terrors. Wer nicht selbst das menschliche voll- freudig miterlebt, wird immer unmenschlich gegen die Menchen sein*.

* Maximilien de Robespierre, häufig nur Maximilien Robespierre, auch „der Unbestechliche“ genannt, war ein französischer Rechtsanwalt, Revolutionär und führender Politiker der Jakobiner.


  • Wegen seiner Autoritätsverachtung wurde Albert Einstein eine Autorität als theoretischer Physiker.
  • Ludwig der XIV war der Vater der französischen Revolution.
  • Nur solange Karthago als Gegner da war, war Rom stark (Wehrwille).
  • Auch Sigmund Freud, Begründer der Psychoanalyse war zutiefst Atheist und Materialist, aber seine Lebensleistungs- wahrheit bestand darin, Menschen mit seiner Psychoanalyse zu helfen und dieses entspricht  " dem Gebot der christ- lichen Nächstenliebe " als höchste Tugend. 
  • Fouché ,der vor einem vierteljahrhundert mit eigener    Hand die Kruzifixe auf den Altären zerschlug, er kniet jetzt mit gebeugtem, weissem Haar vor den lächerlichen Zeichen des Aberglaubens, die er zerschlug *.

* I.) Joseph Fouché war ein französischer Politiker während der Zeit der Revolution und Polizeiminister im Kaiserreich und in der Restauration).


II.)  Aus dem Buch Joseph Fouché: " Bildnis eine politischen Menschen, von Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller


  • Dostojewski bildete sein Ideal als schöpferischer Dualist in der Antithese und seine schriftstellerische Grösse und das Erhabene fand er in Schnapszimmern, bei verlumpten Menschen,bei Tagedieben, im Erbärmlichen und in der Spielbank. Möge ich selbst untergehen, wenn die anderen glücklich sind. Er vernichtet sich als Gegensatzmensch umd den besseren, zukünftigen Menschen auferstehen zu lassen*.

*I.) Fjodor Michailowitsch Dostojewski gilt als einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller.


II.) Die anderen Dichter schaffen ihr Ideal gewöhnlich aus der Steigerung ihrer Persönlichkeit. Indem sie sich selber nachbildene, gereingt, verklärt, verbessert, erhoben, indem sie den zukünftigen Menschen gewissermassen als den geläuterten Typus ihrer selbst betrachten.


III.) Aus dem Buch Joseph Fouche: " Dostojewski, die Tradögdie seines Lebens "von Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller


  • Den Don Quichotte verdanken wir den öden Kerkerjahren des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes, die schönsten Blätter des französischen Schriftstellers Stendahl den Jahren seines Exils in Civitavecchia und die göttliche Komödie verdanken wird der Verbannung des italienischen Dichters und Philosophen Dante Alighieri *.

 * In inhaltlicher Textanlehnung an Stefan Zweig, östereichischer Schriftsteller


  •  Erst die strenge Erziehung und der militärische Drill haben Friedrich Schiller zu einem dichterischen Freiheitskämpfer werden lassen *.

* Die schönsten Träume von Freiheit werden im Kerker geträumt*.


* Friedrich Schiller, Arzt, Philosoph und Historiker


  • Die Gesetze dienen meistens nicht dazu besseres zu entwickeln, sondern nur zur Abwehr des Schlechten.
  • Nur wer als Kind wie bspw. Erich Kästner, Schriftsteller un-glücklich war und es schwer hatte, kann schöne Kinder- bücher schreiben *. 

* Emil Erich Kästner war ein deutscher Schriftsteller, Publizist, Drehbuch-autor und Kabaretdichter.


  • Individualität ist immer Polarisation und nur dadurch wird man erst wahrgenommen. 
  • Erst in der Schwäche wächst die Kraft.
  • Die ersten zwei Drittel des Lebens müssen bspw. total sinnlos sein, damit das letzte Lebensdrittel seinen tieferen Sinn bekommt.
  • Der Philosoph Immanuel Kant ist nie aus dem engsten Bannkreis seiner Heimatstadt Königsberg heraus gekom-  men, aber er zählt zu den bedeutendsten Vertretern der abendländischen Philosophie und  sein Geist umspannte die ganze Welt.
  • In der Not werden die schönsten Dinge geboren z.B. " Das ewige Lied Stille Nacht, HeiligeNacht " wurde nur getextet und komponiert,, weil die Kirchenorgel defekt war.
  • Es ist das Nobeldilemma in allem. Der Friedensnobelpreis wird an den und die verliehen, die sich für den Frieden einsetzen und seine Erfindung (Dynamit) nicht andere gegen anwenden. 
  •  "Aus Blei Gold machen“ war das grosse Ziel eines Alche- misten und ist eine Metapher für einen inneren Entwick- lungs-Tranzendierungs-Prozess-Vorgang, mit dem wir aus etwas scheinbar  " Negativem " (Blei, als eine belastende Situation bspw. eine Berufskrise, Krankheit, Geldmangel oder was auch immer) etwas potentiell Positives als Wachstumsmittel kreieren können. Wenn es mich weiter gebracht hat war es ein Segen und bin im Nachhinein für dieses (gelöste) Problem dankbar.  
  • Die Nichtwahrheit, das Krumme, der Schmerz, das Unvollkommene, der Irrtum und die letzte Verzweiflung führen erst zur Wahrheit. Der Widerspruch und die Niederlage sind der Maßstab für die Wahrheit. Diese wird erreicht, dass sich die innere Wahrheit  dialektisch nach  den notwendigen Gesetzen entfaltet, indem die Wider- sprüche bewusst ergriffen und zu einer dialektischen Synthese zum Ganzen durch Transzendierung gebracht werden, wo sie entsprungen sind. Der Widerspruch wirkt entwicklungstranszendierend und führt zur Lebens- übereinstimmung als Lösung. Es ist der Weg von der Zwei- heit zur Einheit und es gilt den Spannungszustand zwischen der Realität zur (gesunden) Idealität auszuhalten. Je grösser die Polarität als Spannungszustand, desto grösser und er- habener wird das Werk und besser der neue Lebenszu-  stand *.

* 1.) Entwicklungs-Irrtums-Lernen ist vom Irrtum zur Wahrheit reifen

und zu seinen Lebensirrtümern, weil lebenszugehörig diese einzu-

gestehen. " Das Leben bekommt immer Schrammen" und für die Lebensunerfahrenheit der Jugend und meiner " Sturm- und Drangzeit " habe ich in der Regel auch auf " das Konto Lehrgeld " eingezahlt. Im Nachhinein ist jeder " im Stillen" für den Irrtum dankbar, weil dieser entwicklungsmässig wegweisend war förderlicher war, als wenn er

diesen Fehler nie gemacht hätte. Unbestritten gilt, wenn ein Mensch

jetzt gut ist, ist er so gut, als wenn er nie einen Fehler gemacht hätte.

Zu dieser Lebensgrundwahrheit in Zweifelsfällen (auch wenn höchst unangenehm) stehen ist entwappnend und weil ich in der Wahrheit

stehe, bin ich " kugelfest "  und brauche nie vor Irrtumsfolgen Angst

zu haben. Alles  andere um mich herum ist dann nur Lärm und kann

mir gleichgültig sein.


2.) Individualisierte Entwicklungswahrheiten sind immer nur Irrtums-

wahrheiten. Der Weg des Irrtums  ist auch der Weg der Wahrheits-

suche. Der Irrtum kann nur durch den Irrtum geheilt werden. Irrtümer sind letztes Endes billiger als diese um jeden Preis vermeiden wollen.  Durch Worte erziehen wird zu einer Erziehung durch den Lebensreife-Schmerz-Erfahrungs-Druck, was allmählich zu einem befreiten Leben durch die Entwicklungs-Prozess-Transzendierung wird. 


3.) Siehe auch Nr. 301 " Es gilt die Angst zu irren als der grösste

Irrtum " in Bildungs-und Entwicklungslernen


  • Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt Böse gilt als Synonym für eine Theologie der Schwachheit und das Symbol für den  Fall, für Lebensfehler, für Lebensirrtum und Lebensverlust. Der Irrtum ist gar nicht vorgesehen und will durch Auf- klärung vor ihm schützen (Patronisierung). Alles Böse ist grundsätzlich verwerflich und wird bekämpft und bestraft (Theologie des Guten als negativer Kampf). Eine Entwick- lungsdialektik, ist in dem vorherrschenden Moral- ,Erfolgs- schema und gesetzlichen Regelungen gar nicht vorgesehen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird das Böse als Wachs- tums- und Aufstiegsmöglichkeit gedeutet, als Symbol für Entwicklung, für Lebensfreiheit, Wegweisung als Selbst- werdung. Das Böse ist als ein Teil von mir zu akzeptieren und zu transzendieren, weil religiös gedeutet " Gott das Böse als Erziehungssinnmittel " zugelassen hat. Das Böse existiert nicht Oder wenigstens nicht aus sich selbst. Das Böse ist ein Begriff, den der Mensch erfunden hat, um die Abwesenheit Gottes zu beschreiben. Das " moralische Böse " geschieht mit absoluter Lebensnotwendigkeit, dass daraus Besserung geschieht. Daraus folgt: " Gott im Gottlosen suchen führt zu mehr Gott (Theologie der Krise als positiver Kampf). 
  •  Der französische Philosoph Petrus Abaelardus  setzt an die Stelle des Charakters mit seinen Tugenden und Untugenden den Willen Gottes (Friede/Unfrieden). Das höchste Gut erreicht der Mensch nicht durch moralische und gesetzliche Belehrung, einem tugendhaften Leben, sondern Unab- hängigkeit von der Tugendhaftigkeit, weil ein tugendhaf-   tes Leben " ein Kampf gegen die Windmühlen " bleibt. Lebensentwürfe, welche auf der Tugend aufbauen haben keine Verankerung.  Es geht es nur um die Befolgung des Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissens, religiös betrachtet als " Wille Gottes " genannt wird und der sich im Frieden/Ruhe oder Unfrieden/Unruhe als Lebensempfin-dungsausdruck äussert und dadurch alles erreicht wird.  Dieses steht im Meinungsgegensatz von Martin Luther (Theologe) und Thomas von Aquin (Philosoph und Theolo- ge), welche die die Tugend neu entdeckten. 
  • Nicht mehr nur alleine durch die Offenbarung, sondern auch durch den Verstand ist die göttliche Wahrheit erkennen (Thomas von Aquin).Die christlichen Grundsätze erweisen sich  als vernünftig, die natürlichen von der Vernunft gefundenen Gesetze als göttlich, während Augustinus von unmittelbarer Selbsterkenntnis ausgeht.
  • Wenn aus einer " Hure erst eine Heilige " wird, wenn aus einem " Spieler ein Grosser " wird, dann ist jeder noch so verruchte, unmoralische, sogar illegale Weg, wenn er zur Heiligung führt legitim richtiger Weg. An das Gute im Men- schen zu glauben ist eine Tugend, aber an das Böse im     Menschen zu Glauben frei nach dem Motto  " auf böse Men- schen ist Verlass, sie ändern sich nicht " ist eine Torheit.  Nur wer sich entfaltet, bewirkt Gutes oder Entwicklungs-Individualisierung nicht zu tun ist schlimmer, als etwas  schlechtes zu tun.
  • Beispielhaft gilt auch die Biografie Vincent van Gogh. Sein Malerleben beginnt im dunklen Nuenen/ Holland und endete im hellsten Licht der Provence in Arles. Es ist der selbst- ehrliche, selbstquälerische, lebensdialektische Entwick- lungs-Malersuchweg vom Dunkel der Gotikschwere zum  Licht der Gotik und diese Lichtvermittlung ist in den je- weiligen Schaffensphasen der besondere Ausdruck seines künstlerischen OEuvre.  
  • " Der Asket macht aus der Tugend eine Not (Friedrich Nietzsche) "zu der Entwicklungsasket macht aus der Not  eine Tugend ".Benutzt man weiter seine Terminologie um  die Gegensätze zu bezeichnen, so stehen sich der dionysiche und apollinariche  gegenüber*.

* Apollinisch-dionysisch ist ein bipolares, philosophisches Begriffspaar, welches zwei gegensätzliche Charakterzüge des Menschen beschreibt

und sich dazu der Eigenschaften bedient, die den griechischen Göttern Apollon und Dionysos zugeschrieben werden. Hierbei steht apollinisch

für Form und Ordnung und dionysisch für Rauschhaftigkeit und einen

alle Formen sprengenden Schöpfungsdrang.


  •  Schon der Philosoph Georg Friedrich Wilhelm Hegel wusste, dass mit der Leugnung des Bösen das ganze Christentum abgetan ist. Das Böse dient bei der Überwindung dem Guten und ist die andere Seite des Guten.    Das Leben muss dazwischen liegen als die Auseinandersetzungs-Reifemasse für das Bessere. Alle scheinbaren Gegensatzpaare sind Illusionen von Polarität, die automatisch aus einer Denk- position erwachsen, um den Umkehrprozess einzuleiten.  Der Lebenswiderspruch ist die sich vollendende Wahrheit. Polaritäten stehen immer unter dem Gesetz der wechsel- seitigen Beeinflussung und der Angleichung, die auf Syn- these und einen Ausgleich zutreiben und der Ausgleich als selbstorganisierender Entwicklungssprozess zwangsläufig erfolgt und den Dualismus überwindet. Nicht die passive Ruhe, sondern die Suchbewegung ist der natürliche Zustand eines jeden Körper.  
  • Entwicklungslernen ist vom moralisch Bösen  zum Guten" und meistens nur oft negative, lebenswidersprüchliche Lerneinflüsse.Natürlich gibt es kein geistliches Leben ohne Moral.Aber die Moral folgt der geistlichen Erfahrung und nicht umgekehrt. Es gibt kein  anderes Denken, als solches in Gegensätzen. Diese bilden die Maßbegriffe mit derer wir   die gegebene Wirklichkeit bestimmen. Mit jedem richtigen Lernen ist das Unrichtige gegeben und mit jeder Unwahr- heit  auch die Wahrheit. Es ist die Wahrheit, welche im Abgrund wohnt. Wenn ich daraus lernen kann, entfallen    die zweiwertigen, moralischen "Gut-Böse Normen".    
  • Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden dem Lernenden Weisheiten, Werte, Tugenden und  Erkenntnisse des Bildungs- und Kulturgutes vermittelt, um wissender zu werden. Es ist die bequeme Wahrheit, die in der Belehrung und in den Appellen der Lehrer, Eltern und Politiker zu finden ist ( Es ist leicht die Wahrheit zu wissen, aber schwer in der Wahrheit zu leben). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen beginnt der Lernende diese gelernten Weisheiten auf ihren Wahrheitsgehalt in der eigenen Lebenserfahrung zu prüfen, bevor er sie zu eigen gemacht, um weiser zu werden. Wenn die allgemeine Wahrheit zur Schulweisheit wird, ist sie für die Entwicklung nicht mehr brauchbar. Die Wahrheit, die z.B. nur in der Literatur oder Ethikunterricht gesucht, aber nicht im Leben angewendet wird, bleibt bedeutungslos.   Wer zu einer Wahrheitserkenntnis gelangt, muss alles war er über Wahrheit weiss, erst einmal vergessen. Über die Wahrheit informiert man sich nicht, sondern sie geschieht. Die unmittelbare und selbst erfahrene Wahrheit hat eine höhere Autorität, als die vermittelte Wahrheit.

* Siehe auch Vom Bildungs-zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


  • Ein weiteres Beispiel, wo der Lebenswiderspruch gegeben ist, sind die vielen, grossen Denker und Dichter wie Goethe und Schiller, aber auch Dante Alighieri, Shakespeare  und viele andere als " Entwicklungsvorbilder " nicht mehr nachahmungsgemäss. Ihre Zeit ist zeitlich und geistig vorbei. Ihre dichterische Wertesignatur ist nicht mehr imstande, lebensnah das zu sagen, was gesagt werden muss und hat keinen lebenspraktischen Bezug zum Berufs- und Lebens- alltag des Einzelnen. Darüber hinaus werden diese Klas- siker einseitig vermittelt. Zu einer gesunden Persönlichkeit gehört nicht nur die geistige helle, sondern auch die kör- perliche, dunkle Seite der Lebensfreude, die Versöhnung von Geist und Sinnlichkeit. Deshalb ist unter Umständen in einer Biografie eine grössere Lese- und Lernidentifikation gegeben als in einem geistigen Werk, weil dort auch die polare, notwendige, dunkle Lebensseite mitgegeben ist. Durch Literatur, Dichtung, Kunst, klassische Musik oder auch religiöse Sozialisierung werden einfach keine zündenden Werte mehr vermittelt. Die indirekten, abstrakten, philoso-phischen, wissenschaftlichen, theologischen, pädagogischen Fach- und Idealbegriffe sind für die Alltagslebensbewälti- gung und das individuelle Entwicklungsgeschehen unge- eignet. Es muss durch die direkte Sprache des Lebens, welche die Konkretheit, das Bedrückende, das Notwendige und besonders den individuellen Reifegrad und die Ent- wicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungs- losigkeit erfasst, gesagt werden. Der allgemeine, klassische Bildungsgeist interessiert, bewegt und begeistert nicht mehr, sondern es sind die individuellen, zeitgeistigen Entwick- lungswahrheiten, welche jeden Einzelnen bewegen und begeistern, weil es eben nur den Einzelnen persönlich betrifft.
  • Das Lerninteresse für die Wissensgüter wirkt nur bildend.   Es gibt aber kein anderes analytisches Denken als in Gegen- sätzen. Diese bilden die Maßbegriffe, mit derer wir die gegebene Wirklichkeit bestimmen. Es fehlt dem Bildungs- lernen der entgegen gesetzte Erziehungspol. Gleich und gleich sind nicht erzieherisch. Die Eigenkräfte verkümmern ohne Widerstandserlebnis. Entwicklung geschieht aber nur gegen und nicht mit etwas. Der Gegenpol ist aber notwendig für die Erzeugung der Entwicklungs-Transzendierungs-Überwindungs-Spannkraft. 
  • Der Widerspruch bei der Arbeit liegt z.B. darin, je länger ich leere, stupide, beinahe unsinnige, banale und überflüssige Tätigkeiten aus finanzieller Notwendigkeit verrichten muss, desto anspruchsvoller und grösser ist später meine Be- rufungsaufgabe und die darin liegende Verantwortung.  Wenn eine Kraft (z.B. Arbeitgeber) zu stark wird, sich eine Widerstandsgegenkraft (z.B. Gewerkschaften) automatisch bildet und Druck auf den Gegenpol ausübt *.

* 1.) Siehe auch Wandlung der Arbeits-und Berufswelt


2.) Siehe auch  Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dyna- mischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf


3.) Siehe auch Vom Beruf zur Berufung


  • Die Grundgefühle Glück und Leid und Urkräfte der Seele als die beiden Pole des menschlichen Lebens überhaupt, ist die Formel, mit der die ganze Entwicklungsgeschichte eines Menschen gedacht werden und das ganze Leben universell abgeleitet werden kann. Zwischen ihnen findet  alles Platz, was jemals geschaffen worden ist. Letztes Endes weist alles auf dieses einen grossen Gegensatz zurück ,der in der Natur des Menschen begründet liegt. Es ist die Ehrfurcht vor dem Gesetzlichen. In der  menschlichen Kultur wechseln die griechischen und die gotischen Formenwelten miteinander ab, sie bestimmen, beeinflussen und durchdringen sich gegenseitig und wirken im ewigen Wechselspiel gegenein- ander *.

* In Anlehnung an Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist.   


  • Nach dem alten Kunstgesetz soll Harmonie, die sich aus dem disharmonischen Widerspruch heraus bildet, höher zu schätzen sein, als solche, die sich aus der Harmonie selbst entwickelt.Wie alle bedeutenden Leistungen des mensch- lichen Geistes sind auch die großen Kunstwerke Produkt eines dialektischen Prozesses. Gäbe es die Polarität nicht, gäbe es auch keine Entwicklung, weil nur Widerspruch als Polarität der Entwicklungsspannungszustand entsteht. Im Lebenswiderstand liegt die Quelle und Triebkraft aller Entwicklung und dieser ist komplementär lebenszugehörig und passen zusammen wie der Schlüssel zum Schlüsselloch. Ein grosses Kunstwerk entsteht aus dieser Wechselwirkung. Es ist im wesentlichen Kritik an seinem Vorbildes und seiner Quelle. Je bedeutender der Künstler umso, ausgesprochener werden in seinem Werk zerstörerische Tendenzen gegen-über dem Einfluss hervortreten, an dem es sich entzündet hat.
  •  Ein weiteres Beispiel für die Widerspruchslogik als Illogik des Lebens ist die Tatsache, dass oft die ersten beiden Lebensdrittel oft Chaos herrschte, mit scheinbar sinnlosen Tätigkeiten und seinen Verpflichtungen nachgekommen und vergeudet wurde( als Reifeinkubationszeit), aber im letzten Lebensdrittel eine unsterbliche, über den Tod hinaus bleibende Leistung  geschaffen wurde und wird. Das Leben muss oft (fast)erst scheitern, wenn es gelingen soll*.

* 1.) Auch wenn bspw. das Leben vieler Genies und Künstler von kurzer Dauer war (z.B. Vincent van Gogh (37),Mozart (35), Elvis Presley (42),

Amy Winehouse (37), haben diese in ihrem Leben Sinnspuren hinter-

lassen oder sogar zeitloses und Bleibendes geschaffen. Aber auch gibt

es viele Beispiele, wo die Lebenssinnleistung erst im hohen Alter geschaffen wurde (Georg Bernard Shaw 94 Jahre, Immanuel Kant 80 Jahre oder einfach nur " Lis Kirkby hat ihren " Doktor " im zarten Alter von 92 Jahren gemacht "). 


2.) Siehe auch  Evolutionäre Altjugend


      

                                Weiterer Text folgt



 

 

  

 

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