Entwicklungschristentum

  • Die Zukunft des Christentums
  • Evolutionärer Gottesbegriff
  • Evolutionäre Nachfolge Christi 1
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  • Das Leben ist unsterblich
  • Meister Eckhart
  • In Vorbereitung/Impressum

 

  

 

 

                           Meister Eckhart

 

                                     Gliederung


  • Wer ist Meister Eckhart ?
  • Die Mystik des Meister Eckhart.
  • Das Gottes(entwicklungs)verständnis des Meister Eckhart ist der Kernpunkt seiner neuen Theologie.
  • Individualgeschichtliches Verständnis eines Meister Eckharts.
  • Meister Eckhart und die deutsche Sprache.
  • Wirkungsgeschichte Meister Eckhart.
  • Wie lebensnachvollziehbar ist die spekulative Theologie und das Mystikerideal eines Meister Eckharts ?
  • Meister Eckhart Aphorismen.


                Wer ist Meister Eckhart ?


I.) Meister Eckhart ist eine Schlüsselgestalt der (Individual)-

Geschichte. Mit ihm oder gegen ihn werden Entscheidungen getroffen und machen den Sinn oder Unsinn der Lebensexis-

tenz aus. Er lässt sich nicht konfessionell einreihen und hat

mit seiner Religionsphilosophie die Enge der kirchlichen Lehre gesprengt und das Lehrgebäude weit hinter sich gelassen. Er

hat das Christentum als eine Selbsterkenntnis- und Selbst-

entwicklungsreligion geformt als grosse Konfession, die im Idealfall das kirchliche Lehramt überflüssig macht und die wahren Wurzeln des Christentums freigelegt. Es ist das Abstreifen nicht-individueller Religionsweisen als Wirklich-

keitsreligion als Zukunft des Christentums. Er hat die äus-

seren, theologischen Lehren und starren Formen als Meister

der scholastischen Begriffkunst transzendiert, um aus aller Lehre das tiefere Innere herauszuholen und in das Innere

der Religion vorzustossen als Fundamentaltheologie. Die Theologie und Dogmatik, die philosophische, theologische Urdeutung war für ihn nicht wichtig, sondern Meister Eck-

harts Forderung nach der Urreligion, der Urgrund, das Eine,

was die Ursache für alles ist *.


* Die Theologie ist nur ein möglicher Weg sich Gott anzunähern. Das Genie des Dichters Friedrich Hölderlin z.B. ist nicht so sehr das Genie einer Dichtkunst,  sondern das ein frommes, mystisches Wunder der Poesie als letzte ausschließliche Wahrheit als Evangelium. Dieses war

für ihn eine Form der Gottsuche wie  es die  Theologie und Philosophie ist.


II.) Meister Eckhart, einer der grössten deutschen Denker des Mittelalters, als höchste theologische Autorität und grösster Vertreter der deutschen Mystik, Siegelbewahrer, Philosoph

und religiöses Genie, gilt als " DER " christliche Mystiker

schlecht hin, wenn nicht des westlichen Denkens überhaupt.

Er hat die theologische Wissenschaft ganz in den Dienst  der Mystik gestellt, indem er den Weg der Seele  zu Gott  be-

schrieb. Es  ist die Verwendung der deutschen Sprache,  wel-

che die christliche Mystik zur deutschen Mystik macht. Er ist

auch der  ausstrahlenste, unerschöpfbarste und keimträch-

tigste Genius der deutschen Welt und  als der herausragende

und einflussreichste Lehrer, den Deutschland je hervorge-

bracht hat und hat den Bildungsbegriff mit dem Entwick-

lungsbegriff gleichgesetzt. Wenn der höchste Seelenkenner

der beste Erzieher ist, sollte Meister Eckhart wegen seiner Vorbild-Wirkkraft-Funktion Erziehungsvorbild für alle Men-

schen werden. Es ist die Überwindung der passiven, kontem-

plativen, weltverneinenden Klostermystik durch eine aktive Welt und das Leben im höchsten Maße bejahende Lebens-

mystik, deren tätiges, ethisches Handeln aus dem tiefsten Inneren angestossen wird als das Gotische Lernprinzip eines  Entwicklungs-Kultur-Lernens. Das Religiöse wird profanisiert (entweiht) und das Profane wird religiös (geweiht).Es ist

keine Spirtualität von oben, sondern eine Spritualität von

unten, welche sich aus der Lebenskrisen sichbar, hörbar,

lebbar und verständlich entwickelt.


III.) Es ist die graue Eminenz eines  grossen National-und Weltweisen, ein Weltpädagoge,der grösste Gottsucher, für

viele der wahre, nicht kanonisierte Heilige, dessen Zug ins Universale als titanischer Geist am tiefsten gedacht und

seine theologischen, religiösen, transzendenten Begriff-

lichkeiten mit säkularen Lebens- und umgangsprachlichen Worten austauschbar sind ohne ihre (religiöse) Kraft zu ver-

lieren. Der grösste Vertreter und Gottessucher der deutschen Mystik ist Meister Eckhart. 


IV.) Die philosophische Schule  der Mystiker,  besonders in

der Rheinebene beeinflusst die neue Frömmigkeit der Men-

schen. Eckharts Aufenthalt in Straßburg, oft als sein " Straß-

burger Jahrzehnt " bezeichnet, soll von 1313/1314 bis 1322/1324 gedauert haben und hat auch im Straßburger Müns-

ter (Baubeginn 1176) gepredigt. Für Feinfühlige ist sein

Geist überall noch spürbar und gegenwärtig. Nur Begeiste-

rung darf ihm nahen. Meister Eckhart ist nichts,  wenn es nicht von innen her erlebt wurde. Bei Meister Eckhart hat man nie das  Gefühl, dass er ein Mann der Kirche und der Klöster ist, sondern mehr ein guter Freund und geistlicher Ratgeber. 


IV.) Nach einer Bewusstseins-Zahlen-Skala  wird Meister Eckhart mit 700 + kalibriert und besitzt damit einen ähnlichen Spiri-

tualitätswert wie die Religionsgründer Buddha, Jesus, Moha-

med oder Moses. Die Bewusstseinszahlenskala, zeigt Qualitäts-

veränderungen der Entwicklungsstufen des Menschen auf. Der z.B. Durchschnitts-Bewusstseins-Normwert liegt zwischen  200-250 und findet seinen mathematischen Ausdruck im Intelligenz-Quotienten (linke Gehirnhemisphäre). Ein höhe-

rer Bewusstseins-Durchschnittsnormwert z.B. 500 (erst bei Entwicklungsreife) findet seinen Ausdruck im Entwicklungs-Transzendierungs-Quotienten (rechte Gehirnhemisphäre).

Die Bewusstseinszahlenskala ist eine Grössenordnung abstrak-

ter, symbolischer Art, weniger formaler, empirischer, wis-

senschaftlicher Beweisnatur und endet bei dem Wert 1000 *.


* Das z.B. Bildungslernen findet seinen Kalibrierungsausdruck im In-

telligenzquotient (IQ), was als Bemessungsgrundlage für den Qualifi-

kations-,Ego- und gesellschaftlichen Nutzenwert gilt. Das Entwick-

lungslernen findet seinen Kalibrierungsausdruck im spirituellen/ Ent-

wicklungs-Quotient (EQ), was als Bemessungsgrundlage für den Ent-

wicklungs-, Individualisierungs- und gesellschaftlichen Entwicklungs-

fortschritt gilt.


V.) Meister Eckhart wird von vielen auf höchste geschätzt und innigst geliebt, aber in der traditionellen Theologie und

bei den Dialektiker ist er aufs heftigste umstritten, obwohl

viele seiner Zitate wissenschaftlich in der Quantenphysik bestätigt wurden. Auch wurde er des Pantheismus beschul-

digt, die Verwischung der Grenze zwischen Gott und Welt

und der Mangel an historischen Sinn. Man kann über Eckhart 

geteilter Meinung sein, aber unumstritten steht fest, dass

er die Ungebundenheit aller Religion einem geschenkt hat

und dass er am Ende einmal einer zukünftigen, " deutschen Entwicklungsfrömmigkeit " die Grundgedanken für die

grosse, neue Wirklichkeitsreligion geliefert hat. Das die Scholastik der Vergangenheit angehört, hier hat Papst Jo-

hannes der XXIII  ihm auf dem zweiten vatikanischen Konzil

der römisch-katholischen Kirche Recht gegeben." Alle Kir-

chen leben von ihren so genannten (kirchenuntreuen) Ket-

zern und die christliche Kirche lebt besonders von ihren

grossen Ketzern  "*. 


* In Köln wurde im Jahre 1325 Meister Eckhart am Ende seines Lebens

der Häresie angeklagt (Abweichung von der Rechtsgläubigkeit). Dieser 

Prozess der Schultheologen war der tragische Kampf zwischen Kirche

und Religion, weil Meister Eckhart das kirchliche Lehrgebäude weit

hinter sich gelassen hatte. Es bleibt immer der Kampf zwischen

Meister Eckhart der Reinheit des religiösen Gefühls (Mystik) und die

Reinheit des Denkens eines Wilhelm von Ockham (Scholastiker, Haupt-

vertreter des Nominalismus, Philosophie, Logik, Experiment). Scholastik

und Mystik sind keine Gegensätze, sondern Korrelate. Die Mystik will Verinnerlichung und Erleben der durch die Scholastik begründeten

Lehre von der Gottesgemeinschaft. Meister Eckhart war und ist in der

Tat für die Traditionskirche viel gefährlicher, weil tiefer und

transzendierter, als der Reformator Martin Luther es war.

 

                  Die Mystik des Meister Eckhart.


I.) Christliche Mystik ist nach dem Schrifttum  Eckhartsche Mystik, welche durch Entwicklung zu Gott hinführt. Bei Meis-

ter Eckhart ist eine mystische Tatsache gemeint und nicht

fromme Überschwenglichkeit eines mystisch, schwärmeri-

schen Exaltierten, sondern  volkstümliche Theologie und Lebenswahrheit. Das ist der Punkt, an dem sich die Mystik vom Mystizismus unterscheidet. Das ständige Ineinander von Lehre und Leben ist bezeichnend, besonders für seine Predigten. Meister Eckhart will Anleitung geben zur " cogito dei  experi-

mentalis ". Beim ihm gehören die " Vita contemplativa " und

die " Vita aktiva " als  eine notwendige, zusammengehörige Einheit zusammen, die Wendung nach innen (Gottesnähe)

und die Wendung nach aussen (Lebensnähe). Meister Eckhart

ist kein Mann der Kirche, sondern der Welt. Er ist nicht der

Lehr- sondern der Lebemeister, der nur die eigenen Erfah-

rungen weitergibt und damit die Mystik alltagslebenstaug-

lich gemacht hat. So etwas lässt sich nicht ausdenken, son-

dern muss durch das Leben erfahren worden sein. Es ist der

Weg der Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendie-

rungs-Auseineinandersetzung in der persönlichen Lebens-

welt als individualgeschichtliche, Entwicklungs-Individualisie- rungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit in der evolutio-

naeren,säkularen Nachfolge-Christi.


II.) Der ungeschichtliche Charakter der Mystik, weil der Kern        für alle Zeiten identisch ist. Religion beruht im Gegensatz

dazu nicht auf Gnosis (Erkenntnis), sondern auf Theologie,

also auf einem intellektuellen Deutungssystem, dass dem unmittelbaren Erleben der Gnosis nachträglich aufgepfropft wurde. Die Urkraft der Mystik ist kontur-,und richtungs-und grenzenlos, zielt einzig ins Unendliche ins Chaos. Weil aus dem

Ewigen stammend fliesst sie auch ins Ewige zurück. Mystiker

wissen nicht um ihren Weg, um ihren Sinn, weil sie vom Un-

endlichen nur Unendliches erfahren. Von ihrer Geschichte

her war und ist Spiritualität  immer mystagogisch. Es ging ihr darum, den Menschen in die Erfahrung Gottes einzuführen.

 Die zahlreichen Versuche die mystische Erfahrung zu institu-

tionalisieren und sie als neue, allumfassende Weltrelgion zu etablieren, erweisen sich aber letztlich allesamt als frucht-

los. Die damit einhergehende Dogmatisierung verwässert und entstellte die ursprünglich mystische Ausrichtung. Mysik be-

darf einer Erfahrung. Die spirituelle Theologie hatte sich im

Mittelalter noch nicht vor der spekulativen Theologie gelöst
Der Mystiker bleibt ein potentieller Ketzer, eine Renegat

und Abtrünniger. Die Erklärung des Mystischen teilen sich Quantenphysiker und Theologen. Sie bedarf keines Glau-

bensaktes und keiner Frömmigkeit. Die sogenannte "Mate-

rie“ löst sich auf, je tiefer ich  als Physiker  oder als  

Mystiker blicke.


IV.) Nach Meister Eckhart umfasst, durchtränkt und durchflu-

tet Gott die Gesamtheit der Schöpfung, einschliesslich der Menschheit. Mit anderen Worten gibt es zwischen dem

Kosmos, der Natur, dem Menschen und Gott keinen Unter-

schied und setzt Gott mit seiner Schöpfung gleich. " Wirklich

ist nur Gott und alle Kreatur nur, sofern sie gotterfüllt ist.

Das Sein der Kreatur ist das Sein Gottes. Gott ist in allem

und bleibt unberührt von allem. In den Tiefen allen Seins

ruht die Tiefe Gottes ". Während der Theismus Gott und

Natur strikt trennt, Gott zum Schöpfer der Natur erhebt,

weil die Natur vergänglich ist, Gott aber nicht. Man kann die Anleihen im Neuplatonismus nicht mit blossen Pantheismus 

abtun als eine alles durchdringende, spiegelübergeordnete, wohlwollende und intelligente Instanz, sondern sie ist mehr

als eine gotische (Heimweh)frömmigkeit zu verstehen.


 IV. Das dunkle Mittelalter hat das hellste Licht (Mystik) hervorgebacht. Die Mystik des Mittelalters, besonders die

des Meister Eckharts ist die erste Neugestaltung des über-

nommenen Christentums, deren Umgestaltung sich in den grossen Bewegungen des ausgehenden Mittelalters im Hu-

manismus und der Reformation fortsetzt. Das Christentum begründet sich in den grossen kirchlichen Systemen, nament-

lich dem Thomistischen, was die Form des Christentum bildet. Dieser Rationalismus war ein grossartiger Versuch die Religion vernunftsgemässs zu formen, aber es ist keine Befreiung

vom Irrationalen und dem Unbegreiflichen geworden, was

das Wesen einer jeden Religion ausmacht. Sie ist auch nicht imstande das Gemüt und die Seele wirklich zu erwärmen

oder eine Aufbruchstimmung zu erwecken, bis zum heutigen Tage.

 

V.) Mystik beinhaltet immer Evolution. Evolution und Schöp-

fung sind das Gleiche. Es ist die Überwindung der spekula-

tiven Mystik der Gotik mit dem Ziel der Gotteinswerdung

als "Unio Mystica"  als geistliches Fühlen zur Entwicklungs-

prozesserfahrung und Lebensdialektik als säkularisierte

Mystik und entmystifizierte Religion des Alltags, welche
zur praktischen Lebensveränderung führt. Eckhards Vor-

stellungen sind reine Mystik und er ist damit der aller-

stärkste Gottesrealist den es gibt. Zwar lehrte er Theolo-

gie, aber seine eigenen mystischen Erfahrungen hatten ihn

überzeugt, dass letzen Endes nichts von Gott abgetrennt

ist *.


* Die Mystik des Kirchenraumes einer gotischen Kathdreale entspricht vollkommen dem Rhythmus der Musik. Die ekstatische Suche nach Gott

in der mystischen Eins-Werde-Erfahrung findet sich z.B. in der Dyna-

mik der Baugestalt, im Vertikalen des Kathedralenbaues, im Raumideal der Tiefenbewegung und Lichtdurchflutung wieder. Die gotische Bau-

weise gilt vielen Deutschen auch heute noch als der Typ des Kirchen-

baues überhaupt,was der Empfindungswelt und dem Raumgefühl der Deutschen entspricht.


VI.) Jede Wissenschaft war einmal Pseudowissenschaft  und Spekulation wegen dem mangelnden Erkenntnisstand. Alles

was früher einmal Mythos war, wurde zur Theologie, die Metaphysik zur Physik, der Determinismus zum Indeterminis-mus, der Dualismus/Rationalismus zum Universalismus/In-

terverbundenheit und die Kausalitätsprämisse zu den Wechsel-und abfolgenden Zusammenheitswirkungen. Die Physik (Auf-

klärung), Philosophie (Vernunftseinsicht) und Theologie (Glauben) sind durch die Quantenphysik (Aufklärung der Aufklärung), Quantenphilosophie (Erkenntniseinsicht ) und Quantentheologie (Wissen) abgelöst worden. Die Frage ist,

ob die Quantentheorie die Erkenntnisideen der Mystik als

die Urquelle aller Religion wiederspiegelt ?  Es muss ganz

klar gesagt werden, dass die Quantenphysik kein Beweis

für die Mystik ist und das die "Schroedingersche Wellenfunk-

tion" absolut nichts mit einer spirituellen Wirklichkeit zu

tun hat, abgesehen davon, dass alles eine geistige Manifes-

tation ist. Wenn wir annehmen, dass der derzeitige Er-

kenntnisstand der  Quantenphysik nur von einer anderen Perspektive aus betrachtet die Lehren z.B. Meister Eck-

harts wiedergeben, muss das in die wissenschaftliche Irr-

tumsecke gestellt werden.


VII.) Eine Erleuchtung findet auf einer unaussprechlichen

Bewusstseinsebene statt, die erst im jahrelangen, kontem-

plativen Ringen von einem religiösen Genie durch die "Gnade" erreicht wurde und tiefer liegen muss, während die Quan-

tentheorie eine naturwissenschaftliche Theorie wie jede

andere auch "nur" durch intellektuelles Nachdenken und

durch das Lernen von mathematischen Gleichungen ratio-

nal zu verstehen ist. Die Erfassung und Formulierung eines Gesetzes durch die Quantenphysik ist noch nicht das Gesetz

der Entwicklungsreife, die einem geschenkt wird und nicht

über mehr Bildung zu er-langen ist. Wenn Quantenphysi-

ker Mystiker und gläubig waren und sind, dann nicht we-

gen, sondern trotz der Physik. Gott wird als allumfassende

Liebe von den Mystikern angesehen und wer religiös veran-

langt ist, wird nicht bezweifeln, dass dieses viel mehr ist,

als nur Energie und Information. Die Quantenphysik in Augenhöhe mit der Mystik zu stellen, käme einer transzen-

denten Erhöhung der Wissenschaft gleich.


VIII.) Die Wissenschaftler erfassen das Gewordene, aber

nicht das Werdende. Auch die Frage nach der und Motive schliessen die Naturwissenschaften als Forschungsgegen-

stand naturgemäss aus, weil naturwissenschaftliche Metho-

den sich nicht auf das Leben übertragen Es liegt auch in der Methodologie der Naturwissenschaften alles Individuelle auszuklammern. Die modernen Wissenschaften, welche mit Geist, Freiheit anderen Wertbegriffen operieren, werden

nicht als wissenschaftlich angesehen, weil diese nicht die

Auswahlkriterien der wissenschaftlichen Betrachtungsweise  

erfüllen. Für die Wissenschaft ist nur das Erkennbare in-

teressant und nicht das Geglaubte.


 

Das Gottes(entwicklungs)verständnis des Meister Eck-

     hart ist der Kernpunkt seiner neuen Theologie.

                                        

I.) Gott ist für Meister Eckhard keine Vaterperson, sondern

das Absolute, die allumfassende, durchdringende,  wohl-

wollende, sich werdende Transzendenz in allem Wesen-

den, keine Kraft der Natur, sondern ihr Grund. Auf den Punkt gebracht ist Gott innerer Frieden und Freiheit. Weil der Mensch nicht atmet, sondern geatmet wird, ist Gott das  Leben selbst.

Er lebt viel mehr im christlichen Mysterium und versucht von hier aus auch die Dinge der niedrigen und vergänglichen Welt

zu verstehen. Es geht im Kern um die permanente Wieder-

holung des einmaligen Geschichtsereignis der Christi Geburt

bei jedem Einzelnen. Das unwiderrufliche Vergangene wird

zur lebensvollen Gegenwart.


II.) Gott ist nicht in der Ferne, Jenseitige, Transzendente, der

im Himmel und ausserhalb der Erde wohnt, sondern mitten

im Leben des Einzelnen. Er ist einerseits die in sich ruhende, transzendente Einheit aber andererseits auch der Beweger 

und der wirkende Gott. Es ist die längst bewiesene und zu überwindende, dualistische Gott-Welt oder Diesseits-Jenseits-Sichtweise, die es aber durch das Verschränkheitsprinzip der Quantenphysik als Interverbundenheit faktisch nicht gibt

und das Spannungsverhältnis des religiösen Dualismus zum

ad absurdum geführt hat, weil Gott im Diesseits jenseitig ist *.


 * 1.) Es ist auch das unpersönliche Gottesverständnis der Quanten- oder

Mikrophysik, wo vereinfacht gesprochen, wenn unbeobachtet, alles nur

eine Welle ist und wenn beobachtet, alles ein Teilchen. Nur der Entwick-

lungs-Geist ist das Wirkliche und die Dinge existieren nur in Verbindung zu einem Bewusstsein.


2.) Der emeritierte Papst Benedikt XVI hatte in den 60er Jahren des

letzten Jahrhunderts  als Theologieprofessor an der Universität Tü-

bingen Gott mit den Quantenwellen verglichen, welche den nicht-materiellen Urgrund aller Materie bilden. In der Theologie wird Gott

als der Urgrund allen Seins betrachtet (Gott ist keine Kraft der Natur, sondern ihr Grund), während analog aus mikrophysikalischer Sicht-

weise alles auf dieser Welt seinen Ursprung in den Quantenwellen hat. Die Quanten- oder Mikrophysik ist kurz gesagt, wenn unbeo-

bachtet alles eine Welle und wenn beobachtet, alles ein Teilchen. Die ursprüngliche Form der Quantenwellen können wir nie beobachten. Sobald wir dies versuchen, verwandeln sich die Wellen in tatsäch-

liche, materielle Objekte unserer Welt. Die Quantenphysik ist ver-

einfacht nicht materialistisch, sondern gehört der Sphäre des Geistes an. Nur der Geist ist das Wirkliche und die Dinge existieren nur in Verbindung zu einem Bewusstsein. Die Erkenntnisse, meine Einstel-

lung, was ich wahrnehme, fühle und glaube richten sich nicht nach

dem Gegenstand aus, sondern dieser richtet sich nach mir aus.(" Die Realität wird erst durch Beobachtung geschaffen oder eine Erschei-

nung ist nur eine Erscheinung, wenn sie eine beobachtete Erschei-

nung ist, Niels Bohr, dänischer Physiker und Nobelpreisträger ").

Deshalb ist das Gottesverständnis immer ein persönliches.


3.) Es ist die profunde Erkenntnis-Glaubens-Weisheit des Kirchen-

lehrers Augustinus dass, wer " Gott " geschaut hat d.h., in allem seine Ruhe gefunden hat und immer wieder neu findet, nichts mehr dazu lernen braucht und deshalb alles (Wissen) gelernt hat, was es zu

lernen gibt. Dieser innere Frieden als ein Einheits-Geist-Bewusstsein

ist die stärkste Wirk- und Schaffenskraft und das quantenphysika-

lische (unreligiöse) Phänomen, dass nur der Geist  die Ursache aller Materie ist und die Lösung aller Probleme. Der traditionelle Gottes-

begriff hat aber alle bisherigen Begriffsbildungen überdauert. Über Gott 

sagt das deutsche Wort gar nichts aus, aber es ist der deutscheste aller 

Begriffe und der zentrale Punkt des Abendlandes.


3.) " Soweit in Frieden (und frei), soweit in Gott "*


* Meister Eckhart


4.) Bei Meister Eckhart steht nicht so sehr der Friede  mit Gott im Mittelpunkt, sondern die Einheit mit ihm als das höchste, anzustre-

bende Ziel. Der natürliche, errungene (Friedens)zustand ist ihm noch ungenügend, gottfern und unvollkommen.


5.) Siehe auch Ruhe und Frieden ist aller Unruhebewegung Suchziel


6.) Siehe auch  Individualgeschichtlichkeit


7.) Siehe auch " Transzendierung als Bewusstseinsentwicklung wird als

die Wahrnehmung von Veränderung definiert als Auflösung und Ent-

sinnlichung eines Dinges, eines Zustandes und es ist der Entwick-

lungs-Lebens-Werde-Form-Wille-Prozess in der Geistdurchdrungen-

heit, wo dieses neue Bewusstsein gebildet wird “ im Gliederungs-

punkt " Nur der Geist ist Wirklichkeit und die Ursache für die trans-

zendierende  Realität “ Nr.VI Textabschnitte Nr.1 bis Nr.6 in  

Quantenwirklichkeitsbewusstsein


III.) Meister Eckhart hat eine neue Schöpfungstheolgie und Ekklesiologie entwickelt. Er unterscheidet nicht wie die kirchliche Orthodoxie zwischen dem Wirklichkeitssein Got-

tes auf der einen Seite und dem Realitätssein der Welt, son-

dern ihm ist alles Gottes Sein. Das kreatürliche Sein ist

nichts anders als das Sein  Gottes, weil es nur eine Schöpfung Gottes gibt und deshalb das Leben eine Erscheinung Gottes

ist. Wirklich ist nur Gott und alle Kreatur, nur sofern sie

gotterfüllt ist. Es ist die Gleichsetzung von Gott und der Schöp-

fung. Gott ist nicht in der Ferne, das Jenseitige, Transzen-

dente, der im Himmel und ausserhalb der Erde wohnt, son-

dern er wohnt in allem und mitten im Leben eines jeden Einzelnen. Gott ist Subjekt und kann nicht zum Objekt gemacht werden. In den Tiefen des Seins ruht die Tiefe Gottes. Alle Schöpfung ist gottgegebene Gotteswirklichkeit und doch ist

alle Schöpfung die tiefe, gottgegebene Sehnsucht nach Gott-

verwirklichung in der Individualisierung. In Wahrheit macht nicht der Schöpfer das Geschöpf, sondern das Geschöpf den Schöpfer. Jeder  Mensch bezeugt im Letzten nur den Gott,

den er schuf. Das Ziel der Schöpfung ist die Rückkehr in die ursprüngliche Einheit, in das Göttliche, " alles in allem ".

Gott ist schöpferischer Grund aller Weltwirksamkeit und allen wahren Lebens. Nicht der Mensch macht Entwicklung, son-

dern die Entwicklung macht den Menschen. Er ist die ausser-

seelische Wirklichkeit, welche den Menschen erfasst, erfüllt, durchdringt und ihm erst wahres Leben gibt. Gott ist eigen-

schaftslos, unpersönliche Energie und er ist das absolut Überbegreifliche, Nicht-Rationale, die letzte,  unnennbare Wirklichkeit, einfach nur Frieden als " stille Wüste "*.


* Die Hypothese, " dass nicht der Mensch die Entwicklung, son-

dern die Entwicklung den Menschen macht oder das Goethe Wort

" du glaubst zu schieben aber du wirst geschoben " findet seine

Bestätigungsentsprechung  ideen-und erfahrungsgeschichtlich bei

vielen Philosophen, Weltweisen und Religionen z.B. in dem Metapher

" Der Mensch denkt, Gott lenkt. Der Mensch dachte, aber Gott lachte".

 

IV.) Jeder ist vor Gott gestellt, weil  Gott in jedem sich wer-

den will und wie Goethe einst mit prophetischer Sicherheit und Sperberblick schon erkannt hat, " dass die Gottheit uns voll-

endet einst gedacht ".  Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem Entwicklungs-Auseinandersetzung-Prozess-Tranzendierungs-(Auflösungs)-Transformations(Gestaltungs)geschehen und deshalb ist Gott mir nahe. Die eigentliche Lebensarbeit ist die Entfaltung Gottes und durch mein Leben und  deshalb bin ich Gott unmittelbar. Durch Evolution in der persönlichen Entwick-

lung wird sich erst Gott selbst. In meiner Entwicklung wird

Gott erst Mensch. Das Einzelleben ist die Offenbarung Got-

tes. Gott muss Mensch werden, um selbst sein und selbst

werden zu können. Gott braucht mich, dass er sich werden

kann und seine Gottheit hängt davon ab, dass er wirken

muss. Wie der Mensch das Göttliche braucht um nicht zu vergehen, ebenso braucht das  Göttliche den  Menschen,

um wahrhaft zu werden  und   zu  sein. Deshalb ist Gott

mir näher, als ich (" mein Ego ") mir selber bin, d.h., der Mensch ist ein hybrides Wesen.


V.) Entwicklung ist der Individualisierungs- Lebensform-

Plan-Wille Gottes. Das Maß Gottes ist dass Maß meiner Ent-

wicklungskraft und Entwicklungsmöglichkeiten. In jeder

Möglichkeit ist der Mensch einzeln. Nur die nichts gleich sind, sind Gott gleich. Gott wird durch die Individualisierungsent-

wicklung neu geboren und  das Entwicklungsstreben ist die

Selbsterziehung zu Gott hin. Gott kennt nur ein Gesetz, die Entwicklung seiner selbst und zieht alles an sich. Gott kennt

nur sich allein und liebt nichts ausser seiner selbst. Gott wird einem erst in der Entwicklung gegeben und Entwicklung trägt die Seele zu Gott hin und wird damit zum Mittelpunkt eines säkularen und evolutionären Christentums. Gott als Träger des Lebens ist  das Lebensprinzip schlechthin und Quelle allen Seins.Durch mein " ich-werde-geatmetes Leben " bin  ich Gott unmittelbar. Entwicklung ist, wo Gott in jedem Einzelnen zu

sich kommt und das Göttliche ist nicht mehr in unsinnlicher Abstraktion jenseitig des Irdischen und Weltlichen, sondern

wird lebensnah im Brennpunkt des eigenen Selbst innerlich

von mir als Wirkkraft wahrgenommen Der Grund warum ich

lebe ist, das  Gott etwas " Grosses und über den Zeitgeist Bleibendes " mit vor hat ( Determination) Als uns Gott schuf hatte er uns schon verplant *.


* Siehe auch Gotisches Lernprinzip


VI.) Gott  ist nicht in Begriffen, Büchern und will nicht

angebetet sondern sich selbst werden und durch mich in die Welt zurück kommen. Der jenseitige Kirchengott wird zum diesseitigen Lebensgott. Es wird nicht mehr gewartet auf Gott sondern Gott wird in der Entwicklung gesucht. Es ist nicht

mehr der gedachte Gott der Griechen, sondern der leben-

dige Gott  Meister Eckharts. Der statische Bildungsbegriff wird zum dynamischen Entwicklungsbegriff. Wer von sich selbst

weiss, weiss auch viel von Gott. Gott ist kein Notnagel, wenn

der Mensch nicht mehr weiter weiss, sondern selbstver-

ständliche Alltagsrealität, damit  ich weiter weiss. Wenn

kein Gott aufruft in der Not, muss man ihm selbst entgegen

gehen. Nach Meister Eckhart ist Gott  auf eine Formel ge-

bracht Frieden und was noch nicht Gott geworden ist ist Unfrieden *.


* 1.) Der deutsche Bildungsbegriff entstand in der Mystik des 14.

Jahrhunderts und ist der Bildungsbegriff des Meister Eckhart. Der

Bildungsbegriff wurde im Rahmen der Imagolehre " von Gott her

" verstanden als Aktualisierung der " Gottesebenbildlichkeit " des

Menschen, als wieder gebildet werden in Gott, als Wiedervereinigung

mit Gott, aus Gottes Gnade und das Einbilden Gottes in die mensch-

liche Seele. Es ist die Individualisierungsentwicklung des Selbstwer-

dens der eingefalteten Eigenart. Es ist nicht die Aufgabe des Menschen sich selbst von aussen zu bilden, sondern es ist ein herangetragener

von inneren heraus selbst wirkender Entwicklungsprozess, weil nicht

der Mensch, sondern Entwicklung den Menschen macht. Erst durch

ihn wird die Aufklärung aufgeklärt. Eigentlich ist der Bildungsbegriff

von Meister Eckhart identisch mit dem Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Begriff des Gotischen Lernprinzips, welcher wieder identisch

ist mit dem Gottesbegriff. 


2.) Siehe auch  Vom Bildungs-zum Entwicklungs-Kultur-Lernen

     

3.) Siehe auch " Entwicklungs-Bildungs-Begriffsrezeption eines Meister 

Eckhart " Nr.107 und Nr.108 " Vom Bildungs-und Entwicklungs-

lernen


 VII.)  Weil das Reich Gottes das Reich der persönlichen Entwicklung ist, stellen sich alle theologischen Fragen vom Leben her und alle Lebensfragen werden beantwortet, als

wenn sie Religion wären. Weil Gott in jedem einzelnen

Menschen seine  einmalige Individualität entwickeln  will,

ist das Leben Theologie und das Leben löst sich als das We-

sen der Religion in Theologie auf. Es ist die Vollendung des

Einzelnen als eine individuelle Eschatologie. Der Entwick-

lungs-Lebensbegriff wird zum neuen Gottesbegriff und

Entwicklung wird zum Synonym für Gottentwicklung und

die säkulare Christusnachfolge als das Wesen des Christen-

tums überhaupt. Erst beim Individualisierungsstreben als  Lebens-Sinnauftrag der " säkularen Nachfolge Christi " 

kommt Gott als Einzelner zu seiner Freiheit.


* 1.)  Siehe auch " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens " im Gliederungspunkt Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg


2.) Siehe auch  Evolutionäre Nachfolge Christi


IX.) Kein anderes Wissen als Gott haben ist kein anderes Wis-

sen als Entwicklung haben. Weil der Glaube an Gott dem Menschen in seiner Entwicklungs-Individualisierungs-Anlage mitgegeben ist (weil ich Gott brauche, sonst kann ich nicht

zum Frieden kommen), muss es ihn auch geben. Wo Entwick-

lung ist, da ist auch Gott und wo Gott nicht ist, ist das Leben nicht in Ordnung (Unfrieden).Gott hat kein Gesicht, sondern

er ist Frieden und z.B. die gotische Kathedrale steht für den Entwicklungs-Auseinandersetzungsweg, um zu seinem Frie-

den zu gelangen, weil Ruhe aller Suchunruhe Ziel ist. Des-

halb ist die Lebensfrage  immer die Gottesfrage und diese

bleibt die persönliche Entwicklungsfrage, weil jeder Einzelne nur vor Gott gestellt ist, welche im " Individualisierungsstre-

ben " und im " das Bessere zu wollen ", immer gegeben ist,

was als Entwicklungsbringschuld einer Entwicklungslo-

sigkeit bezeichnet wird. Wie der Mensch ist, so ist sein Gott.

Der Gottesbegriff wird aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus entwickelt und damit individualisiert sich

die Religion immer mehr. Gott ist Wahrheit, aber die Wahr-

heit lässt sich nicht besitzen, sondern diese ist das Ergebnis einer ständigen Auseinandersetzung als Unfrieden bis wie-

der der innere Frieden vorherrscht. Wenn Gott als Le-

bensmittelpunkt gefunden ist, ist die Lebenssinnfrage gelöst. Alles andere ist zweitrangig, weil ohne Sinn alles keinen Sinn macht. 


* Siehe auch Ruhe-ist-aller-Bewegung-Suchziel


X.) Meister Eckhart hat Gott mit Leiden gleichgesetzt, ein Gotterleiden, was noch nicht Gott geworden ist. Es leidet

immer nur das Ungleiche.


Es sind die Irrtums-Lebens-Prozess-Korrekturen der Lebensübereinstimmung was er als Geburt bezeichnet, " wo

Gott seinen Sohn im Menschen gebiert " und jede Geburt ist

mit Schmerzen verbunden ist. Es geht hier nicht um Gott schauen, sondern ein Können durch Erleiden. Erst in der Krise weiss ich, wer ich bin. Nach Meister Eckhart haben die wahren Menchen gelitten und deshalb hat er grosse Ehrfurcht vor dem Leiden als das letzte Geheimnis der Erde. Die Seele ist nichts

ist als ein Gefäss Gottes für die Gottesgeburt in der Seele

als Metapher für die Individuationsentwicklung. Es geht im

Kern nur um den Entwicklungs-Individualisierungs-Geist in

der Auseinandersetzung im Entwicklungsprozess,was Meister Eckhart als Empfängnis (Mariatum) und Befruchtung (Schöp-

fertum) zugleich " als ein Gott erleiden und ein Leiden, was gottähnlicher macht " bezeichnet und hat damit das Ent-

wicklungskonzept des Gotischen Lernprinzips auf den Punkt gebracht *.



 *1.) Nur über Armut, Entbehrung und  Leiden ging  bisher  der Weg

aller Religionen ins Göttliche. Erst das  Leiden hat der Menschheit das  Gefühl der Religion, den Gedanken eines  Gottes  erschaffen. Mystische Erfahrung ist ohne den Durchgang von Leiden nicht zu erreichen.


2.) Alle  Formen,  welche die Gotik hervorbrachten waren Formen des

Leidens. Allen Köpfen der gotischen Bildhauer-und Schnitzerkunst bspw.

ist eine tief ernste, fast düstere Stimmung gemeinsam, weil die Menschen

der Gotik von Unglücken und der Pest verfolgt waren. Sie hatten Sehn-

sucht nach einer besseren Welt im Jenseits. In ihrer Not und Verzweif-

lung suchten sie Trost und Hilfe bei den Heilmitteln der Kirche. Nur so

sind die asketische Vergeistigung und der der fanatische Baurausch zu verstehen.


3.) Alles Wissen kommt aus Leiden. Erst der grosse Schmerz ist der

letzte Befreier des Geistes.Er allein zwingt uns in unsere letzte Tiefe

zu steigen. Wer auf sein Leid  tritt, tritt höher. Er steht fortan über seinem persönlichen Leben und über seinem Leiden. Bewusstsein begründet sich auf Leiden und alle höheren Bewusstseinbegriffe sind steigendes Leiden. Je mehr der Mensch leidet, umso seliger erkennt er den Sinn und die  Notwendigkeit des Weltleidens


4.) Nach dem  Philosophen Friedrich Nietzsche wirkt veredelnd  nur jeder  Schmerz, den zu überwinden, wir  Kraft besitzen. Es war für

ihn nicht der  Tribut, den man  zahlen muss um das  Tor der ewigen Seeligkeit zu öffnen. Der Schmerz war für ihn eine Macht, mit diesem man sich furchtlos mit allen möglichen Therapien auseinandersetzen muss, um ihn zu überwinden. Leiden war  für  ihn eine  Schule

der Weisheit. Wer viel gelitten hat, weiss  mehr als die Weisesten

wissen können. Seinem Siechtum verdankte er mehr als seiner Ge-

sundheit. Alle seine Krankheiten waren Stimulanz zum mehr erleben

und entdeckte das Leben gleichsam neu. Es ist das amor fati, das Notwendige  nicht nur zu ertragen, sondern auch zu lieben. Je

mehr ein Mensch zukunftsbestimmt ist, je  grösser sein Leiden, weil

die gestalterischen Kräfte sich abstosssen.


5.) " Ohne Leiden bildet  sich kein Charakter  "*.


* Freiherr von Feuchtersleben


6.) Der Mathematiker Blaise Pascal betrachtete die Krankheit als

der natürliche, glückliche Zustand  des Christen.


XI.) Meister Eckhart " kühnste Gottspekulationen " werden vielfach von der modernen Wissenschaft bestätigt. Darüber hinaus sind seine Gottesaussagen bspw." Wer Gott hat, hat

auch alles andere " oder " Gott als Lösung aller Probleme

"oder " wenn ich nicht mehr will, muss Gott für mich wollen

und viele, viele andere mehr lebensempirisch ausserhalb

des religiösen Raumes überhaupt nicht ausgedeutet. Es ist

auch das persönliche Gottesverständnis der Quanten- oder Mikrophysik, wo vereinfacht gesprochen, wenn unbeo-

bachtet, alles nur eine Welle ist und wenn beobachtet, alles

ein Teilchen. Nur der Entwicklungs-Geist ist das Wirkliche

und die Dinge existieren nur in Verbindung zu einem Be-

wusstsein. Der Glaube, die Gefühle, die Erkenntnis, Gewis-

sensentscheidungen, die Einstellungs-Sichtweise, die Ent-

wicklungs-Prozess-Transzendenz sind keine wissenschaft-

liche, anwendbare Begriffe, aber in der Mikrophysik sind

es gefühlte Fakten mit der Kraft Wirkens, des " wahr

machens " und die materialisierende Entität.  Die Dinge

sind, weil sie erkannt werden. Die Erkenntnis richtet sich

nicht nach den Gegenständen, sondern die Gegenstände

richten sich nach der Erkenntnis. Sie steuern die Materie, bewerten die Situation, sind die Ursache von Lerner-

fahrungen und bilden die Ganzheit ab. Nach Meister Eckhart bedeutet das: " Wer auf Gott sieht, trägt Gott in alle Dinge oder in allen Dingen sah er Gott und als er Gott sah, sah er

alle Dinge als ein Nichts " . Es ist die Weisheit, dass hinter

der Nichtigkeit der Materie, des Raumes und der Zeit eine

letzte Wahrheit steht. Nur der Entwicklungs-Transzendie-

rungs-Geist als " Gottesgeist " ist das Wirkliche, weil nicht

der Mensch, sondern die Entwicklung den Menschen macht *.


* 1.) Siehe auch " Transzendierung als Bewusstseinsentwicklung wird

als die Wahrnehmung von Veränderung definiert als Auflösung und Entsinnlichung eines Dinges, eines Zustandes und es ist der Entwick-

lungs-Lebens-Werde-Form-Wille-Prozess in der Geistdurchdrungen-

heit, wo dieses neue Bewusstsein gebildet wird “ im Gliederungs-

punkt " Nur der Geist ist Wirklichkeit und die Ursache für die trans-

zendierende  Realität “in Quantenwirklichkeitsbewusstsein


2.) Siehe auch " Was ist Geist " in " Bildungs-Denk-Geist-Bewusstsein und Entwicklungs-Transzendierungs-Geistlichen Bewusstsein


 

      Individualgeschichtliches Verständnis eines

                        Meister Eckhart.


I.) Das Christentum ist eine Religion der Individualitäts(ge-

schichte). Das Individualitätsprinzip bezieht sich auf das persönliche Gottverhältnis. Sollte der Mensch einmal Rechen-

schaft abgeben müssen, wird er nicht gefragt z.B. welchen

Beruf und Besitz er einmal hatte, wie prominent er gewe-

sen war, sondern nur, ob er sich selber treu und entwick-

lungsbringschuld ehrlich geblieben ist.

 

II.) Es ist der Heilsplan Gottes, der gegen alles Bemühen des Menschen die Geschichte selbst zu gestalten und sich selbst durchzusetzen will als teleologische Geschichtsauslegung und Sinngebung des Geschichtsbewusstseins. Der Weg der Trans-

zendenz und der Mystik ist erst zu Ende, wenn der Weg

der Geschichte zu Ende ist. Gottesgeburt ist auch Chris-

tusgeburt, aber zuvor muss er sterben, was als ein absterben und Überwindungs-Tranzendierung in der Welt gedeutet

werden kann. Die Gottes Geburt realisiert sich ewig in der Wiedergeburt (bei Reife*) in der menschlichen Seele. Meister Eckhart betont nicht das Kreuz, sondern die Geburt Christi in der Seele als das zentrale Heilsgeschehen und nicht die his-

torische Menschwerdung. Für den Philosophen Georg Wil-

helm Friedrich Hegel war die Erneuerung des Christentums 

der Moment, wo jeder Einzelne in seiner Fortentwicklung

Gott entfaltet als die Geschichte der Neuzeit. Es ist auch das immanente, eingeborene,  kategorische  Logos-Individual-

prinzip des Gotischen Lernprinzips.


III.) Grundsätzlich gilt, dass die christliche Wahrheit immer nur als geschichtliche, absolute Wahrheit gültig, wenn der histo-

rische Entwicklungscharakter des Erkenntnisprozesses und

der Erkenntnis zum Ausdruck kommt. Bei seiner Person und seinem Weg geht es nicht um eine philosophische Möglichkeit,

sondern um eine historische Wirklichkeit. Anders als eine

Idee oder einer moralischen Norm kann eine historische

Person nicht schlechthin überholt werden durch eine andere. Sie ist einzigartig, unersetzbar und gilt ein für alle mal. Evo-

lution vollzieht sich in der Lebensgeschichte eines jeden Einzelnen, weil die menschliche Natur im wesentlichen geschichtlich ist. Es ist die Evolutionstheorie vom Sinn

der Geschichte des Menschen als Fortsetzung der Geschichte

des Einzellebens. Geschichte als Biografie der Menschheit

wird zur Geschichte als Biografie des einzelnen Menschen.

Die Individualgenese des Menschen wird als eine historische Kategorialität des Werdens als " säkulare Nachfolge Christi "verstanden, wo wir uns immer mehr selber sind. Das Chris-

tentum ist eine Religion der Individualgeschichte. Das Indivi-

dualitätsprinzip bezieht sich auf das persönliche Gottverhält-

nis.


IV.) Was in der Fülle der Zeit im " Heiligen Land " geschah,

bleibt kein einmaliges Geschichtsereignis und ein einmaliges Widerfährnis eines bestimmten historischen Menschen. Die Gottesgeburt ereignet sich immer wieder in jedem Entwick-

lungs-Individualisierungs-Prozess in jedem Einzelnen unab-

hängig von Raum und Zeit. Das unwiderrufliche Vergangene

wird zur lebensvollen Gegenwart im Hier und Jetzt. Es ist der Weg vom historischen Jesus zur individualgeschichtlichen Nachfolge Jesus. Es wird nicht daraus gefolgert, dass die geschichtliche, objektive Heilstatsache vom subjektiven Heils-

ereignis abhängig gemacht wird. Es ist auch der Zweizeiler

des Angelus Silesius in seinem cherubinischen Wandersmann: " Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren und nicht in dir, du bleibst ewiglich verloren ".


V.) Aber dieses in der Geschichte ist nicht  als ein geschicht-

liches Werden Gottes zu verstehen, sondern Gottes eigenes Handeln zur Geschichte, indem die Zeit erst entsteht. Es ist

auch der wissenschaftliche Zeitbegriff der Relativitätstheorie, wo  Raum und Zeit stehen nicht fest stehen, sondern als Bewegungsdauer Teil des physikalischen Geschehens bzw. ein Teil des Entwicklungsprozesses sind. Wo sich nichts bewegt, verändert, entwickelt, fliesst, geschieht, in Form gebracht

wird etc, da vergeht keine Zeit, so dass da auch keine Zeit

ist. Und wo keine Zeit ist, ist auch keine Evolution und damit verlorene Zeit.

 

VI.) Für Meister Eckhart und jeden Entwickler kann die Gottesgeburt kein blosses Geschichtsdatum sein, sondern ein fortschreitender, gegenwärtiger Prozess. Es geht im Kern um

die permanente Wiederholung des einmaligen Geschichtsereig-

nis der Christi Geburt bei jedem Einzelnen. Es sind die Irrtums-Lebens-Prozess-Korrekturen was er als Geburt bezeichnet,

" wo Gott seinen Sohn im Menschen gebiert " und jede Ge-

burt ist mit Schmerzen verbunden ist. In der Entwicklung wird Gott erst Mensch. Gott muss Mensch werden, um selbst sein

und selbst werden zu können. Gott braucht mich, dass er sich werden kann. Gott offenbart sich jedem Menschen in seiner persönlichen Entwicklungsgeschichte und nicht mehr nur wenigen Menschen. Dadurch macht jeder die gleiche Er-

fahrung wie in der Heiligen Schrift. Die Geschichte Gottes ist

die Geschichte des einzelnen Menschen und die persönliche Entwicklungsgeschichte führt zur Menschwerdung Gottes. Geschichte ist die Wirklichkeit einer einzelnen Seele und 

die Enträtselung der Gottesidee ist individuelle Gottesge-

schichte. So wird die Erzählung der eigenen Geschichte zum religiösen Akt der Person, die mit sich und Gott ins Reine kom-

men will. Wenn alles zu Gott zurück fliesst wo alles her-

kommt,  dann steht Gott in der Mitte der Geschichte und so-

lange Gott im Mittelpunkt steht, ist diese Macht Geschichte

und Schicksalsraum des Menschen.


VI.) Es ist der Heilsplan Gottes der gegen alles Bemühen des Menschen die Geschichte selbst zu gestalten und sich selbst durchzusetzen will als teleologische Geschichtsauslegung und Sinngebung des Geschichtsbewusstseins. Der Weg der Trans-

zendenz und der Mystik ist erst zu Ende, wenn der Weg der Geschichte zu Ende ist. Die Gottes Geburt realisiert sich ewig

in der Wiedergeburt (bei Reife*) in der menschlichen Seele.

Wenn Gott beim Einzelnen nicht aufsteht wird er nie auf-

erstehen. Meister Eckhart ist nicht historisch, weil er im Metaphysischen die Seligkeit findet, wo alle Geschichte auf-

gelöst wird in ewiges Geschehen*.


* 1.) Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg


2.) Siehe auch " Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzel-

dingen, sondern eine mit einander verbundene Ganz- und Einheit (Plasti-

zität) als Interverbundenheit, woran es nicht der geringste wissenschaftliche Zweifel gibt " im Gliederungspunkt "  Jedes Individuum ist ein Teil des Ganzen und alle Teile stehen in einer Wechselbeziehung zueinander (Verschränkt-

heitsprinzip) " in Quantenwirklichkeitsbewusstsein


3.) Siehe auch Wirkkraffeld eines  Entwicklervorbildes


4.) Siehe auch " Eine säkulare Nachfolge Christi ist immer der 

eigene, zu gehende Entwicklungs-Individualisierungsweg als Entwick-

lungs-Individualisierungs-Lebens-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit

in der Welt " in  Evolutionäre Nachfolge Christi 


5.) Siehe auch  Individualgeschichtlichkeit


          Meister Eckhart und die deutsche Sprache.


I.) Die ehemalige Christianisierung ist heute nur noch eine oberflächliche, unbedeutende und kaum noch ernst zunehmende Randerscheinung. Mit der Bekehrung zum Christentum durch die Missionierung bildete sich der " deut-

sche Volkskörper ", aber die Kirche war bei unseren Vorfahren im germanischen Volksgeist immer ein Fremdkörper und nur übergestülpt und die anderen Gottheiten wurden oft bei behalten, was bei einer Missionierung nicht anders sein kann. Weil die romanischen und germanischen Völker das Christen-

tum von den Römern in lateinischer Sprache übernom-

men haben, war es nie verwurzelt, authentisch und es wurde nie internalisiert. Das Latein ist niemals die Sprache des

Herzens gewesen.


II.) Seine lateinischen Schriften bewegen sich noch im scho-

lastischen Systemaufbau, aber erst namentlich durch seine deutschen Schriften wird die nüchterne Scholastik überwun-

den was Jahrhunderte lang im Dogma verschlossen war und seinen Predigten zum " prallen Leben " selbst. Meister Eckhart hat die deutsche Sprache sprachschöpferisch geadelt und

damit eine " echte deutsche, wesensgemässe, verwurzelte, nationale-Erbtugend-Theologie " geschaffen, indem er sprachprägend das Unsagbare und die tiefsten, seelischen Lebensempfindungen in der deutschen Sprache auszu-

drücken vermochte und sich keiner dieser Sprachkraft ent-

ziehen kann. Er musste klug gewesen sein, weil er das Schwierigste einfach sagte. Er ist der Künder und Vorbild

eines Christentums, was dem muttersprachlichen " deutschen Gemüt und Charakter " entspricht,  dem auch die (deutsche) Weihnachts-Frömmigkeits-Sehnsucht als das gotische Le-

bensgefühl eine unserem Volke typisch eigene, lebens-

besinnliche Religion nachgesagt wird. Man kann Meister

Eckhart als den Schöpfer " einer typisch deutschen Religion " nennen. Deshalb so lautet die Hypothese, dass die deutsche  Urtümlichkeit nicht mehr von Meister Eckehart los kommt *.

 

* Kein Baustil ist so eng mit Weihnachten verknüpft wie die Gotik. Der Zauber der Weihnacht versöhnt die Weihnachtsstimmung mit einem religiösen Gefühl. Weihnachten wird als ein typisch deutsches Fest betrachtet, weil " die Entwicklungsseele (Tiefenunruhe), der meta-

physische Ernst als Element des deutschen Wesens " ein deutsches Charakterphänomen " ist wie das ewige (Weihnachts)lied " Stille Nacht, Heilige Nacht ," wie Meister Eckhart, und das Straßburger Münster.


III.) Es fehlt immer noch der Sprachforscher, der die gewal-

tige Bedeutung Eckharts für die Entwicklung der deutschen Sprache, der sein besonders und höchst schöpferisches Ausdrucksvermögen eines ungebundenen, freien, individu-

ellen, prosaischen Sprachausdruckes wertet. Er hat deut-

sche Jedermanns-Begriffe (Tugenden) für die Individualisie-

rung (Gottwerdung) geschaffen und ist in einem Atemzug mit dem genialen Sprachschöpfer und sprachgewaltigen Reforma-

tor Martin Luther zu nennen *.


* Siehe auch " Gotische Entwicklungs-Individualisierungs-Eigenschafts-Tugenden und Entwicklungs-Lern-Grundprinzipien im Gotischen Lern-

prinzip.


IV.) Dieser Entwicklungsgeist in traditioneller, theologischer Begriffsdiktion ausserhalb vom Leben)bedarf einer begriffs-

sprachlichen Fortsetzung ohne Substanzverlust (innerhalb

des Lebens) als religionslose Religion jenseits von Bekennt-

nissen und Denominationen.Im alltäglichen Entwicklungsle-

ben ist alle(r) Religion(sfrieden) zu finden, die der Einzelne braucht und dieses bedarf keiner unpersönlichen, dogma-

tischen, theologischen Ausdrucksweise, sondern kann in

der direkten, lebendigen Alltags-Umgangs-muttersprach-

lichen-Entwicklungsbegriffs-Sprache, wo sich jeder an-

gesprochen fühlt und jeder versteht, gesagt werden. Es ist lebenssprichwörtlich " auf gut deutsch " sagen, " weil Gott  Deutsch spricht ", sonst hätte er mich nicht verstanden.

Religion ist immer individuell und deshalb ist die Sprache

immer individueller Sprachnatur und nicht formelhaftes,

kaltes Latein, welches den Sprachkern, die semantische Sprachfülle, die Sprachdichte und das muttersprachliche

Gefühl nicht erschliesst.


V.) Das Christentum hat keine eigene Sprache. Die Wahrheit

bleibt trotzdem immer die Gleiche. Die Entwicklungsauf-richtigkeit das Bessere " im Hier und Jetzt zu wollen " ist

das Entscheidende. Deshalb braucht das Entwicklungs-Lebens-Christentum als Tun keine eigene, nicht für den Alltagsmen-

schen unverständliche, lebensabstrakte Sprache einer abge-

laufenen Tradition (Bis Martin Luther kam, sprach Gott

Latein). Es ist das Entwicklungsindividuelle als manifestie-

rter Lebensausdruck und es ist die Sprache des persönlichen Lebens der Konkretheit, des Bedrückenden, des Beklagens-

werten, des Jetzigen und des Entwicklungsnotwendigen. Die Wahrheit bleibt immer die Gleiche *.


* 1.) Die deutsche Sprache wird als Kultur- und Entwicklungssprache höchsten Ranges verstanden und diese Entwicklungsinterpretation lässt sich auch in andere Sprachen inkultivieren, weil dieses Religionsver-

ständnis der ganzen Menschheit gehört. Völker und Sprachen gibt es viele, aber es gibt nur eine Menschheit (interkulturelle Entwicklungs-

prinzipien). Es ist der Kosmopolitismus, dem alle grossen Geister und Gebildeten gehuldigt haben. Jede Wahrheit ist konfessionslos und ideologiefrei. (Entwicklungs)ethik ist wichtiger als jede Religion. Wir kommen nicht als Mitglieder einer bestimmten Religions-gemeinschaft  auf die Welt, aber die ethischen Prinzipen sind angeborener, mensch-

licher Natur.


2.) Wie wird aus der Sprache als Mittel zum Denken eine Sprache als

Mittel zur Entwicklung ? Welche Worte können die menschliche Grund-

angst nehmen und welche Worte können den Menschen freier machen ? 

Wie wird das Leben als Entwicklung zur Religion, wo ich mich in der Lebenssprache wieder finde, reden und tun eins sind, weil die Sprache 

aller Menschen die Entwicklungslebenssprache ist. " In Wahrheit nämlich

steckt die Sprache nicht im Menschen, sondern der Mensch steht in 

der Sprache und redet aus ihr, Martin Buber ". Neben Meister Eckhart

(deutsche Predigten) ist Martin Luther (Bibelübersetzung) jemand, der

die Kraft der Muttersprache erkannt hat. Die Übersetzung, welche Luther

von der Bibel gemacht hat, ist von unschätzbaren, sprachschöpferischen 

" Werthe" für die Sprachentwicklung des deutschen Volkes gewesen.

Das gleiche trifft für die Traktate und deutsche Predigten des Meister

Eckharts zu. Bleibt eine vollkommene Sprache nur ein Traum oder ist es möglich, den Begriffsdualismus und den Begriffsdeterminismus durch

einen Entwicklungsuniversalismus zu überwinden. Wie durchbreche ich offizielle, abstrakte theologische Sprachregelungen, um dadurch eine 

neue Lebensperspektive zu gewinnen.


3.) Siehe auch „ Sprachrezeption Vom traditionellen, statischen Bildungs-Schul-Eigenschafts-Sozialisierungs-Lernen  (BL) zum evolutionären, dynamischen Entwicklungs-Lebens-Eigenschafts-Individualisierungs-Lernen “ ab Nr.243 Nr. 250 in Bildungs-Entwicklungslernen

        

                    Wirkungsgeschichte Meister Eckhart.


* I.) Was die Wirkungsgeschichte des Meisters anbelangt, so

steht fest, dass er der ganzen deutschen Mystik der Zeit nach ihm den Stempel aufgedrückt hat und die leuchtesten Gestal-

ten schlossen sich ihm an. Seine Vorbild-Funktions-Kom-

petenz ist unzweifelhaft, weil solche Gedanken kann man nur aus  lebendiger Gotteserfahrung schreiben. Diese braucht zur Bestätigung,  keine anderen literarischen Autoritäten oder kirchliche Amtsträger. Deshalb ist ihm jegliche philosophi-

sche Spekulation fremd, und ist mehr als göttliches Glücksge-

fühl im Irdischen, weil er aus eigenem Erleben schöpft.

 

II.) Es liegt Gold in Meister Eckharts Predigen.Er predigt nicht nur christliche Gedanken, sondern die volle und auch zu-

künftige Religionswahrheit des Entwicklungs-Christen-Le-

benstums. Im Kern geht es um die Wahrheit des christli-

chen Lebenssystems und den Genius der christlichen Reli-

gion in neuer, selbstehrlicher  Entwicklungsgestalt. Deine

eine ist konfessionell religiös aber sein anderes ist ge-

lebte Religion. Meister Eckhart war nicht nur ein christ-

licher Mystiker, sondern in erster Linie ein mystischer

Christ. Warum sind die Lehren Meister Eckharts kein lehramtliches Glaubensgut, sondern nur " kostbare Perlen "

für Hobbytheologen ? Warum hat der Schatz der eckehart-

schen Schriften so lange in den Kellern der Gelehrsamkeit

geruht ?.Es ist die höchst persönliche Individualisierungs-Entwicklung eines jeden Einzelnen als seine Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit

 als Evolutionäre,säkulare Nachfolge Christi, weil jeder nur einzeln vor Gott gestellt ist, was der rote Faden von dieser Domain " die-gotische-kathedrale" ist und eine Fundmental-

theologie ausmacht.


III.) Der Theologe Karl Barth, bemerkte  einmal, dass die

Rückkehr zu Meister Eckhart ein vorwärts schreiten in die Zukunft bedeutet. Diese Theologie ist keine Frömmigkeit

mehr, sondern ein Ausdruck für die unsere Zeit gehende Sehnsucht nach dem Objektiven. Wenn vor die Wahl ge-

stellt  " Mystik oder das Wort ", dann bleibt in Erinnerung gerufen die Aussage " vom religionslosen Christentum " des Theologen Dietrich Bonhoeffer nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, dem nicht wenige gefolgt sind, welche die

Grenzen des Katholizismus und Protestantismus überschrei-

tet. Meister Eckharts Mystik hat nur in der theologischen

Lebensanwendung als " Individualisierungsentwicklung "

das Potenzial zu einer Massenbewegung zu werden. Er hat

hat auf jeden Einfluss ausgeübt (Vorbildkraftfeld der Inter-

verbundenheit), obwohl ihn noch nicht einmal 0,1 %  (Sym-

bolzahl) der Deutschen Bevölkerung ihn kennen und sich

mit ihm auseinandergesetzt haben. Der Schriftsteller Stefan Zweig schrieb einmal :" Was immer ein freier und unbefange-

ner Geist souverän berührt, wird neu für eine in über-

lebten Vorstellungen befangene Welt. Kein Gedanke der Menschheit, wenn der über die Vernunft hinausgetrieben, verliert auf die Dauer seiner schöpferische Macht ".

IV.) Die adlige Gesinnung des Meisters wird einmal zum selbstverständlichen Allgemein-Entwicklungs-Formgut eines jeden Einzelnen, "  weil warten niemals unnütz ist, wenn auf

Gott gewartet wird ". Deshalb sind wir alle Geistesverwandte von Meister Eckhart und erst heute, weil die beste aller Entwicklungszeiten, ist die Zeitgeistreife für ein Entwick-

lungs-Lebens-Christentum im Sinne von Meister Eckhart ge-

geben. Jede Zeit hat seine Propheten.


V.) Es ist auch die Feststellung des französischen Schriftstel-

lers Victor Hugos Feststellung, dass  nichts auf der Welt so mächtig ist, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist. Es geht

um die Macht der Idee, welche nur in der Einzelseele

des Urhebers ihre ganze Stoßrichtung hat. Der Mann kann unterliegen, aber die Sache wird triumphieren. Alle Ero-

berungen gehen von Ideen  aus und werden dann zu Be-

wegungen um der Macht willen. Die Lebensordnung bewegt

sich vornehmlich vom Inneren zum Äusseren und von der unsichtbaren zur sichtbaren Welt. Die Wahrheit ist immer stärker als alle Widerstände, Umstände und der derzeitige Zeitgeist. Entwicklung erweist sich nicht als wahr, weil

diese sich durchsetzt, sondern sie setzt sich durch, weil sie

wahr ist. Die Wahrheit entschädigt dafür, dass sie wahr ist und von der Zukunft mehr zu hoffen ist. Wer ein neues

Ideal zu beglaubigen weiss, der wird Führer einer ganzen Nation.


VI.) Die Entdeckung eines neuen (Selbst)erforschungsraumes, diese fundamentale Umstellung und ungeheure Erweiterung

des seelischen Kraftfeldes bedeutet die eigentliche Genialität Meister Eckharts. Mit einem Schlage ist die erkennbare See-

len- und Gottessphäre auf ein Vielfaches ihres bisherigen theologischen Inhaltes ausgeweitet und zur Oberflächen-

dimension die Tiefendimension dazu gekommen. Er hat zukünftigen Generationen das Weltbild vertieft, aber nicht verschönert. Denn das Radikale beglückt niemals, es bringt

nur Entscheidungen d.h.,  jeder Einzelne kann sich nicht

mehr dieser Wirklichkeits(ur)religion entziehen ohne sich (entwicklungs)bringschuldig zu machen.


VII.) Es ist die revolutionäre Erkenntnis von Meister Eckhart gewesen, die Gleichsetzung von Gott und Schöpfung und das

der Mensch nicht alleine von der Gnade abhängiges, unvoll-

kommenes Abbild des göttlichen Urbildes sei, sondern re-

lativ selbst vollkommenheitsfähig ist und damit die Not-

wendigkeit der Heilsvermittlung der Kirche in Frage gestellt wird. Für Eckhart existiert die Welt und die Kreatur des Menschen in der Welt nicht wirklich. Die Weltphänomene quellen von Augenblick zu Augenblick zeitlos aus der Einzel-

seele hervor, in deren Urgrund sich das göttliche Eine be-

findet. Das göttliche " Eine " gebiert sich in die Einzelseele

hinein und alles weltliche Sein ist miteinander verbunden

und ununterscheidbar mit dem " All-Einen ". Gott   erschafft

die Welt nicht, sondern lässt sie in Stufen heraustreten (Emanation), so hat Gott mit seinem ersten Blick schon alles   erschaffen.


VIII.) Seine Gedanken sind wegen seiner Gemütstiefe so

voll kommen und wahrheitsstark, dass man das Gefühl hat, " Gott spricht mit mir " und es sich nicht persönlicher sagen

lässt. Es ist ein sich (im Entwicklungslebens-Transzendie-

rungs-Prozess) ständig freimachen von allem, was Gott

(Frieden) nicht ist und jeder sieht sich in der Unmittelbar-

keit im Inneren alleine vor Gott gestellt. Gott wird mensch-

lich, weil er sich im Lebens-Transzendierungs-Prozess einer Erlebnisfrömmigkeit selbst erfährt und vollkommen abbildet. Meister Eckhards hat Gott endgütlig aus dem Himmel  geholt.

Wir haben alle noch abendländisches in den Adern und sind

noch Christ in unserem Grundgefühl. Das Christliche ist uns mitgegeben gleich wie unchristlich wir heute geworden sind.

Wir können nie mehr ganz " unfromm " werden und wer

die Predigten und Traktate Meister Eckhart liesst, weiss erst

recht warum.


IX.) Es gilt in Anlehnung an das Wort von Meister Eckhart:

" Einen Menschen zur Entwicklung anleiten ist mehr wert,

als eine neue Welt zu erschaffen ". Entwicklung wird als

etwas lebendiges, zeitloses, tragendes und bleibendes

was erschaffend ist betrachtet, während die erschaffene

Welt als leblos und dem vergänglichen Zeiten- und Werte-

wandel unterworfen ist. Deshalb ist jede Neuschöpfung (Ent-

wicklung) dem schon Geschaffenen überlegen und entzieht

sich der Gefahr, dass z.B. eine Lebensleistung durch den

Wandel des neuen Zeitgeist entwertet wird. Darüber hinaus

gilt der niedrigere Materialismus-Sinn nur als Mittel zum

höheren Entwicklungs-Individualisierungs-Werde-Sinn-Zweck. Deshalb ist ein Stück Entwicklung mehr wert, als alle  Schätze

der Welt. Der Rat des Meister Eckhart ist: " Man soll Gott

nicht ausserhalb von einem erfassen und ansehen, sondern

als sein Eigen und als das, was in Einem ist. Jegliche Kreatur

ist Gottes voll und ist ein aufgeschlagenes Buch, und wer

darin recht zu lesen weiss, der braucht keine Predigt mehr.

Der Mensch soll nicht vor den Dingen fliehen und sich in

die Einöde begeben, sondern er muss lernen durch die

Dinge hindurch zu brechen und darin seinen Gott zu er-

greifen. Dass Gott die Welt und alle Dinge um des Menschen willen erschaffen habe, den Menschen jedoch um seiner

selbst willen *. 


X.) Weil sich das Weltbild vom metaphysischen zum natur-

wissenschaftlichen Weltbild gewandelt hat, die religiöse, theologische Diktion heute als unwissenschaftlich gilt, würde heute Meister Eckehart die gleiche Wahrheit vielleicht so predigen: Materialismusentwicklung ist die Weiterentwick-

lung des negativ belegten Materialismusgedankens in

allen Lebensbereichen, dass alles Sichtbare mit unsicht-

baren Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungseigen-

schaften als Symbol, Gleichnis, Prüfstein, Selbsterzie-

hungsmittel zum Individualisierungszweck geschaffen

wurde und über den Gebrauchsnutzen und den materiel-

len Wert hinausgeht. Es ist die Rematerialisierung als Ge-

setzmässigkeit zur Erhaltung von Energie und Materie im Weiterentwicklungs-Sinne, was über die Dinge hinaus auf

etwas Höheres verweisen will, wozu der Mensch  durch

seine Entwicklung fähig sein kann. Dieses kann als eine

höhere Entwicklungsstufe der (Geld)Materie als verdichte-

ter, gebundener Geist als Chiffre, welcher für den Geist geschaffen wurde betrachtet werden, um sich durch Transzendierungs-Überwindung von ihr zu befreien. Das

Haben wollen des Materialismus als Besitz (vom) wird

zum Sein wollen als kultureller Fortschritt und Selbst-

besitz. 


* 1.) Siehe  auch Materialismus-mit-Entwicklungs-Transzendierungs-Bewusstsein


 2.) Siehe auch  Vom Bildungs-zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


XI.) Von dem neutestamentlichen Missionsauftrag nach dem christlichen Verständnis als bibelinterpretative Begründung

für eine Mission (Fremdkörper) zum Entwicklungsauftrag

eines Meister Eckhart als metaphorische Begründung, dass

ein Stück Entwicklung mehr wert ist, als eine neue Welt erschaffen (Authentizität). Die religiöse Vermittlungstradition durch Missionierung, Sozialisierung, Predigt und Religion als Schulfach durch Priester, Lehrautoritäten und sonstigen

Heilvermittlern wird der evolutionären, religiösen auto-

didaktischen Selbst-Vermittlung durchs Leben in der Web-

präsenz www.Entwicklungschristentum.de nach und nach

als Weiterentwicklung polar gegenübergestellt (z.B im Jahre 1990 gab es in Deutschland ca 20 00 Priester, während im

Jahre 2020 nur noch 13 000 Priester die gleiche.Die Ent-

wicklungsfreiheit wird nicht mehr der Religion unterge-

ordnet, sondern in der Entwicklungsfreiheit wird die Reli-

gion erst errungen. Das Leben beinhaltet alle Religion, die

der Mensch braucht. Dass Menschen, welche in der evolu-

tionären Nachfolge Christi nicht die gleiche Verbindung zu

Gott haben wie geweihte Priester, dürfte wohl keinen mehr überzeugen.


   Wie lebensnachvollziehbar ist die spekulative Theo-

  logie und das Mystikerideal eines Meister Eckharts ?


I.) Was in diesem Gliederungspunkt gesagt wird, sollte nur als  Aufklärungskritik verstanden werden, was sein religiöses Genie

und seine geschichtliche Bedeutung nicht im geringsten

mindert und seine zeitlosen Gedanken weiter bis in die heutige Zeit wirksam sind. Wer sich mit Meister Eckhart beschäftigt sollte im Vorfeld wissen, dass die eckhartsche Lehre keine" ein zu eins "nachvollziehbare Lebenstheologie ist. Eckhart weiss gar wohl, dass hier auf Erden die Unvollkommenheit unser Los ist und bleibt. Er sagte selbst sein Ideal der äusseren Werke ledig zu sein, ist in der Welt unmöglich. Er zeichnet ein Ideal dem wir nachzustreben haben. Er schildert es als vollzogen und ver-

senkt sich so tief in diese Schilderung, dass es ihm selber als Reales und Verhandenes gilt. Aber im Grunde genommen bleibt er sich wohl bewusst,dass die Durchwirkung des ganzen Men-

schen durch das göttliche Leben in diesem zeitlichen Dasein

und irdischen Leben immer nur Aufgabe und die Erfüllung

und die höchste Vollkommenheit, von der man sprechen kann dem Jenseits vorbehalten bleibt. Die Seele wird Gott in Gott, aber soweit dieses einer Kreatur möglich ist. Der Abschluss

der eckhartschen Heilslehre bildete die vollkommene Einigung mit Gott, was auch als überzeitliches Moment gedacht war *.  


* Was immer ein freier und unbefangener Geist souverän berührt, wird neu für eine in überlebten Vorstellungen befangene Welt. Kein Gedanke der Menschheit, wenn der über die Vernunft hinaus getrieben verliert auf die Dauer seine schöpferische Macht.Nie lässt sich die geborene Kraft einer Idee, eines Werkes auf Dauer verbergen und verschliessen. Deshalb ist der stärkste Mann ist immer der Mann eines einzigen Gedankens. Denn alles was an Lebenstat-,Willens-und Glau-

benskraft, an Intelligenz und  Idealismus, Empathie, finanziellen

Mitteln, an Nervenanspannung und Opferbereitschaft darin investiert und aufgespeichert hat, entwickelt eine Eigendynamik und erzeugt

eine Wucht, der selten die Welt widersteht. Die Idee entspringt nicht

aus  dem intellektuellen Reich des  Denkgeistes, sondern aus dem überintellektuellen schöpferischen und wirklichkeitserschaffenden geistlichen Reich. Ein lebendiger Gedanke will nie bei einem einzigen sterblichen Menschen leben und vergehen. Er will Raum, Welt und Freiheit. Immer kommt darum bei jedem Denker die Stunde, dass seine Lebensidee von innen nach aussen drängt wie ein Kind aus dem Mutter-

leibe und wie eine Frucht aus der Schale*.


* In Textanlehnung an den österreichischen Schriftsteller Stefan

Zweig


II.) Meister Eckhart vertrat das Gotische Lernprinzip der

ideellen Möglichkeit, dass niemand etwas für unmöglich

halten soll und sich nicht mit einem geringeren Standpunkte begnügen lassen. Was den Menschen von Gott trennt, das ist

nur das äusserliche Unwesentliche, aber im Wesentlichen ist

er latent und unbewusst mit Gott eins. Die bloße Möglichkeit

kann im nächsten Augenblick zur sichtbaren Wirklichkeit wer-

den. In seiner Konsequenz gab es keine Kompromisse*.


* Trivia: " Alle sagten, es ist unmöglich. Dann kam einer, der davon nichts

wusste und machte es einfach ".

 

III.) Auch wenn das innere Leben an sich selber das Bessere ist, so ist zuweilen das Äussere das Bessere. Denn niemand kann allzeit und beständig in der Beschauung verharren, weil  das wirkende Leben den Lebensunterhalt sichert und beschützt.

Er arbeitet mit den Gedanken und dem Anschauungsmaterial seiner Zeit, aber seinem mönchischen Stand und seiner Auf-

fassung sind in dieser Beziehung  Grenzen gesetzt. Zu einer Wissenschaft der Natur fehlt bei ihm nicht weniger als alles,

weil die Theologie die Königin aller Wissenschaften war. Eck-

harts Blick ist immer auf die zeitlose Totalität des Ideals gerichtet und auf das einfache Wesen in aller Erscheinung, die Endlichkeit, die individuelle Daseinsform,der Weg dahin wird übersehen und als das blosses Nichts bezeichnet. Darüber hinaus sind seine Gedanken nur auf der höchsten Entwicklungsstufe wirklich erst nachvollziehbar. Man kann sich nur auf seinem persönlichen  Entwicklungs-Indivdualisierungs-Wahrheitsweg

von ihm inspirieren und leiten lassen, sich immer mehr Gott annähern, aber mit der übermenschlichen, herkulischen  Aufgabe, weil die Welt nur da ist, immer mehr diese zu überwinden als Voraussetzung, da stehe ich erst einmal

alleine im Regen. Bei Meister Eckehart suche ich  auch ver-

geblich nach Kniggeverhaltensregeln und von Computer, Co-

rona, Jobcenter und von meiner Lebenswelt  der  Postmo-

derne wusste er damals auch noch nichts. Nichtsdestotrotz

werden alle seine nachstehenden, zeitlosen Aphorismen für jeden Einzelnen bei Reife als Lebensführungshilfe empfun-

den,als wenn diese nur für mich geschaffen worden wären.


IV.) Auch in seinem Jahrhundert waren die Besten nicht reif

dem Meister zu folgen. Er stand allein und in einsamer Höhe,

die anderen liessen sich vom ihm erbauen, erwärmen und schwärmerisch von ihm sprechen, aber auf seine Höhe mit ihm zu folgen vermochte niemand. Wie wenige mussten im Stande

sein dem spekulativen Gedankenflug und dem  Lehrgebäude

des Meisters zu folgen. Viele haben Meister Eckhart jahrelang studiert, ohne jemals seine Gedanken weiter empfohlen oder eine verantwortbare Textinterpretation herausgegeben zu haben. Weil sich theologische, vollkommene Gedanken nicht chemisch rein in der Welt zu realisieren sind, verbergen sie für schwache, religiöse Naturen ein selbstzerstörerisches Potential.


V.) Der Philosoph und Theologie Nikolaus von Kues (latinisiert Nicolaus Cusanus) wollte mit Recht im 15 Jahrhundert  die Schriften, in denen für Verständige viel gutes enthalten sei, den Händen der ungelehrten Menschen entzogen wissen, wegen

der latenten Gefahr der gefühlten begriffslosen Unklarheit,

dem Verschwommenheits-und Schwärmereigefühl, dem inhaltlosen Nichts, mit der Gottwerdung als Abtriften ins Nir-

vana und damit in die Selbstzerstörung führen kann. Glücklich

kann sich dann einer schätzen, wenn " das Meister Eckhart Feuer in ihm brannte ", wenn er von anderen erst einmal gestützt und vor dem Abgrund gerettet wurde. Mystik ist keine Scheinlehre, aber der Anspruch für die Reife der Unmittelbarkeit ist nicht

für jedermann geeignet und es gehört sehr viel Irrtumser-

fahrung dazu, sich auf dem Boden sicherer Haltung damit zu bewegen.

 

VI.) Aber es gibt noch eine zweite Meinung die sagt, dass die Angst nicht zu irren der grösste Irrtum ist und deshalb keiner Patronisierung bedarf, auch wenn die Freiheit der Selbstver-

wirklichung eingeschränkt ist, wo diese auf Kosten anderer

geht. Aber der anfängliche Fluch der Mystik wird dann zum Segen der Mystik, das Wissen darum zur Tugend und dieser Mensch wird wie im nachstehenden Text erläutert zum " wertvollsten Mitglied " der Gesellschaft .Weil nur der Einzelne ein Gewissen hat, das Kollektiv gewissenlos ist, steht das Einzel-

gewissen höher, als jeder gesellschaftlicher Konformismus *.


*1.) Bildungslernen ist statisch (lernabgeschlossen) und will vor Irrtum be-

wahren. Der Irrtum ist eigentlich nicht vorgesehen. Die intellektuelle Konstitution und die Logik der Erkenntnisweisen kennen nur die intellek-

tuelle Richtigkeit. Sie will vor Irrtum schützen, weil Irrtum krumme und

dumme Wege sind als Unfreiheit der Patronisierung und Recht behalten. Entwicklungslernen dagegen ist dynamisch (lernoffen) und der Irrtum

gilt als unvorsehbares, notwendiges Lebenswegkorrektiv. Der Irrtum ist

von der Entwicklungszielursache zu verstehen und kann nur durch den

Irrtum selbst aufgeklärt werden. Ein neuer Irrtum ist mir lieber als alle Bildungsgewissheit als vermeintlcihe Sicherheit. Es gilt die Angst zu irren

als der grösste Irrtum. Es ist die Freiheit zu haben Irrtümer zu begehen

und sich empor zu irren.


2.) Der Staat lebt und ist angewiesen von der Entwicklungswider-

standskraft und dem Entwicklungsmut eines jeden Einzelnen und

nicht vom genormten, standardisierten Menschentypus, dem aus-

wechselbaren und austauschbaren Massenmenschen. Der gesellschaft-

liche Zustand ist der Zustand Einzelner, die Entwicklung gewagt

haben und wagen, weil der gesellschaftliche, angepasste Mensch

wenig kulturfähig ist. Kultur ist das Ergebnis der Entwicklungsaus-

einandersetzung des Einzelnen und der Entwicklungsprozess ist der kulturelle, formschöpferische Akt. Eine entwicklungsmoralische Vorbildwirkung kann aber nur vom einzelnen Menschen ausgehen.

Weil nur der Einzelne ein Gewissen hat, das Kollektiv gewissenlos

ist, steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesellschaftlicher Konformismus. Die Gesellschaft ist aber nicht fähig aus sich heraus

sich zu wandeln, der Gesellschaftsmensch ist wenig entwicklungs-

fähig und nicht der wirkliche Mensch, sondern nur der sich ent-

wickelnde Einzelne ist wirklich und die tragende Kraft unserer Gesellschaft und gibt die Werderichtung mit seinen Entwicklungs-

impulsen an. Es ist die bei Weihnachts- und Neuansprache gefor-

derte Zivilcourage der Singularisierung, welche als vorübergehende, notwendige Einzelerscheinung, die dem Ganzen letzten Endes dien-

licher ist, als nur eine Vergesellschaftung.


3.) Es muss klar gesagt werden, das damit keine grenzenlose, egozen-

trische Selbstverwirklichung auf Kosten anderer gemeint ist, sondern

eine Selbstverwirklichung im Sinne von der positiven Gestaltung ge-

sellschaftlichen Lebens und späterer, höherer Verantwortungsüber-

nahme. Es ist die Bodenhaftung mit dem tatsächlichen Leben, aber

auch das bodenlose Streben nach einem ideellem Individualisierungs-Leben, was das Leben übersteigt. Der Entwickler ist unersetzbar

und weil das wertvollste Mitglied, " das Salz der Gesellschaft " und

deshalb " systemrelevant ". Er ist es, der die Anderen durch " sein-

anders-sein " weiterbringt. Entwickler machen den Unterschied aus,

weil es die Anderen schon gibt. Einer muss es zuerst gedacht und getan haben. Durch ihn wird die Welt zu einem besseren Ort.


4.) Der umgangssprachliche Begriff der " Selbstverwirklichung " ist mit

Recht negativ belegt, weil diese meistens auf Kosten anderer und ohne Erfolgsaussichten angelegt ist. Individualisierung im Berufs- und Gesell-

schaftsleben und wo sonst der Mensch noch im Leben steht, ist etwas völlig anderes, weil sich das Leben seinen Weg sucht der schon vor der Geburt bejaht wurde und bei Individualisierungsreife ich nicht  anders kann. Ich bin dann nur " egoistisch für andere ". Was früher nur welt-

fremd als idealistisch wahrgenommen wurde, wird durch die zunehmende Entwicklungs-Individualisierung zur lebensrealistischen Einzelwirklich-

keit. Hinter dem alten und heute noch publizierten  Idealismusbegriff verbirgt  sich nur die unproduktive Schwäche des Jeweiligen das nächst liegende nicht zu tun als ein jugendlicher Schwarmgeist, der in Über-

steigerungen denkt, weil er sich noch nicht selbst eins geworden ist.

Der neue Idealismusbegriff trägt sich selbst aus einem tiefen, entwick-

lungsreifen Vollendungswillen durch permanente Entwicklungswert-

setzung, um in der Entwicklungsbewegung der Lebensveränderung Stabilität zu finden. Er trägt seinen Wert selbst, trägt seinen Grund

allein in sich und genügt sich selbst. Es ist eine durch sich selbst und " vom-  selbst-her " vollendende Ideal-Substanzierung als Selbst-Werdedrang des nächsten Entwicklungsschrittes. Ein Ideal wird

"chemisch rein "nie zu erreichen sein, aber es wird nie aufgehört,

es zu versuchen. Dieses Ideal wird auch nie in eine Begriffsform ge-

fasst oder von anderen gefordert.

 

VII.) Erst nach einer Krise ist die Welt offen und dann gehört

die Welt mir. Ein Lebensentwurf, bei dem von Zeit zu Zeit

nicht alles auf dem Spiel steht, ist nichts wert. Das Leben

muss erst einmal scheitern, wenn es gelingen soll und das

bleibt die höchste Individualisierungshürde. Wenn man dem Leben die Irrtumsentwicklung nimmt, verliert das Leben seine Kraft, seinen Sinn und sein Menschsein. Solange keine Reife

und Interesse dafür gegeben ist, wird man von der eckhart-

schen Denkweise gar nicht berührt. Meister Eckhart lässt 

sich auch nicht lehren, sondern man wird ergriffen (und dann

ist es mit einer Warnungsbelehrung wieso zu spät)  und jede

seiner Aussagen werden in der Auseinandersetzung mit ihm entwickelt.


VIII.) Als Kontrastbeispiel dienen die Dichter Friedrich Hölderlin und Johann Wolfgang Goethe, welche aus der derselben tiefen (mystischen) Quelle in ihren Werken geschöpft haben. Während Goethe die Gradwanderung und das Spagat gelungen ist trotzdem erdverbunden und verwurzelt zu bleiben, trieb es Hölderlin in seiner Überspannung  ins Unendliche, Elementa-

rische, Richtungslose und ins mystische Nichts. Er suchte nur

die bessere, reine Welt, aber auf und von dieser sich bekannt-

lich nicht leben lässt. Das normale Alltagsleben war für ihn

nicht lebenswert und ausserhalb der Exstase war alles schal

und sinnlos. Die Lebenswirklichkeit wurde als  Feindseligkeit empfunden. Er ist nicht wissender geworden, sondern Träumer geblieben Hand in Hand mit der inneren Selbstzerstörung und Verwirrung der Vernunft *.


*  1.) Johann Wolfgang Goethe dagegen war Sinnliches und Geistiges zugleich. Einerseits die Bodenhaftung mit dem tatsächlichen Leben, Verbindlichkeit und Verwurzeltheit mit der Welt, Familie, Besitz und gesellschaftlicher Mittelpunkt und  andererseits das bodenlose Streben nach höherem, was den Menschen übersteigt und erst einmal da stehen im Leeren und schaffen im Leeren. Für Goethe war Dichtung nur Teil seines Lebens, für Hölderlin war es  der Sinn des Lebens,  dem einen

nur persönliche Notwendigkeit und dem anderen ein überpersönlicher, innerer Auftrag. Beide sind sich in Weimar begegnet. Er hat Goethe im geistigen Sinne nicht erkannt und Goethe ihn auch nicht. Goethe

machte schon zu Lebzeiten Karriere und war der geistige Mittelpunkt

des damaligen Deutschlands, während Hölderlin eine späte Karriere,

aber erst nach seinem Tod machte. Goethe  brauchte nicht die Erde zu verlassen, um das Unendliche zu erreichen uns erweiterte sich ohne einen Teil seines Selbst aufzugeben.Er brauchte sich nie zu verleugnen, um sich zu steigern. Er war Idealist und Kenner der menschlichen Natur. Goethe hasste das nebulöse Mystische, denn gerade er wusste,  wie leicht  man philosophischen Wunschträumen besonders in der Sturm- und Drangzeit  verfällt. Er will immer  Herr seines Schicksals bleiben und

von den Dingen nur genau so viel nehmen als es ihnen erlaubt,

indes  Hölderlin als Verschwender sich immer ungeteilt mit ganzer

Seele grenzenlos hin gibt. Auch zur Musik stand Goethe vorsichtig und skeptisch gegenüber, weil dort die Gefahr zum Ausbruch in die Unend-

lichkeit  bestand.

 

2.) " Dämonisch wird hier die eingeborene, wesenhafte Unruhe des  schöpferischen Menschen verstanden, welche ihn ins Unendliche, Richtungslose, Elementarische treibt und wer nur ein leidenschaft-

licher Idealist und nicht auch ein erdgebundener, nüchterner Realist

ist, ins Chaos, in die Selbstzerstörung  bis in den Untergang führt. Dieser Dämon ist nur solange eine freundliche, fördernde Macht, wo er die heilsame Spannung aufrecht erhält, diese nicht zur Überspannung  ausartet, wo der Mensch Besessener einer höheren Macht wird ".


* Die Textabschnitte 1+2 sind in Bibliographieanlehnung  von dem österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig " Der Kampf  mit dem

Dämon: Hölderlin, Kleist, Nietzsche ".


3.) Siehe auch weitere Tragikfiguren des Geistes, wo Wahnsinn und Genie eins geworden sind, wo das Genie im Denken, aber nicht im Leben exis-

terte" im Gliederungspunkt Nr. IX in Genie der Selbstevolution

·    

4.) Siehe auch "Gott als Schutzschirm gegen den Corona-Virus" ist nur auf

den höheren Entwicklungsebenen für einzelne, religiöse Naturen eine zutreffende Wirklichkeitswahrheit, aber für den gesellschaftlichen Durchschnitts- und Massenmenschen eine illusorische Irreführung. Das Mystikerideal eines Meister Eckhart " wer Gott hat (Höhere), hat auch alles andere (Niedrige) oder " Gott ist die Lösung aller Probleme" obwohl auf der höchsten religiösen Entwicklungsstufe theologisch im Prinzip wahr, wird erst einmal  als schlechter Rat, als Schwärmerei, " ein abtriften ins Nirvana ", keine realistische Lösungshilfe und als eine Erfahrung mehr verstanden. Wer darauf sein  Gesundheitheil setzt,

dem ist erst einmal nicht mehr zu helfen " in  http://www.die-gotische-kathedrale.de/Covid-19


IX.) Die Webpräsenz www.die-gotische-kathedrale.de ist

ein Versuch, den Ideenkreis des Meister Eckharts in der Weiterentwicklung als Apostolat mit Lebensnähe für jeden nachvollziehbar neu zu erschliessen,  weil jeder  Entwick-

lungs-Individualisierungs-Weg  nur über und durch die go-

tische Kathedrale geht. Meister Eckhart Gedanken sind  kein durchgearbeitetes, theologisches System, sondern es

sind überzeugende, blutvolle lebensauthentische Anregungen, die einen immer  in Bann ziehen, weil es  das immanente, eingeborene, kategorische  Individual-Logos als Gotisches Lernprinzip in jedem ist. Wie und  was er geschrieben und gesagt hat, hat die  Lust auf der Erde zu leben vermehrt.


X.) Die ihm nachgesagten Aphorismen sind Ausdruck sind seines gewaltigen Geistes, seiner Beredsamkeit und Volksnähe.

Das Grösste, Höchste, Tiefste und Wahrheitliche sollte für

meine Lebensführung gerade gut genug und Vorbild sein.

Diese sollten zum roten Faden eines jeden Entwicklungs-

Strebe-Individualisierungs-Lebenslaufes werden. Die Lebensidee, soweit diese einer mystagogischen Begriffsfas-

sung zugänglich ist, sollte in die Hände der Entwicklung ge-

legt werden. In der Rezitation mit seiner Prosaik erfolgt unbe-

wusst eine persönliche Gottesannährung. Es ist die alt bekannte Weisheit, dass was mich begeistert, ist auch in mir zu finden.

Die nachstehen den Aphorismen sind nicht mit Gold aufzu-

wiegen und gehören zu den kostbarsten Schätzen der Mensch-

heit.


                          Meister Eckhart Aphorismen


 Nachstehend sind weitere mitreissende Meister Eckhart-Aphorismen, die es auf den Lebenspunkt bringen, weil diese so jung, frisch und zeitlos sind wie zur Zeit, als sie gesprochen wurden. Wirkungstheologisch strahlen sie sie eine Friedens-

schwingung  aus, führen zu einem Gottesgefühl und es breitet sich der Wunsch nach noch mehr aus *.

  

* 1.) Wenn Gott nicht wäre, wäre ich nicht; wenn ich nicht

wäre, wäre Gott nicht.

 

2.) Gott ist immer in uns,  nur wir  sind selten zu Hause. Gott

ist in uns daheim, wir sind draussen.


3.) Warum wurde Gott Mensch ? (lat."Cur deus homo ?) Darum, dass ich als derselbe Gott geboren werde.   

 

4.) So wahr das ist, dass Gott Mensch geworden ist, so wahr

ist der Mensch Gott geworden.

 

5.) Man soll  Gott nicht ausserhalb von einem erfassen und ansehen, sondern als sein Eigen und als das, was in Einem ist.


6.) Es gilt das zu werden, was ich immer schon im unerschaf-

fenen Grund der Seele bin; Spiegel des göttlichen Seins, Re-

flex des Ausströmens göttlicher Liebe.  

 

7.) Darauf setze all dein Bemühen, dass dir Gott gross werde

und dass all dein Streben auf Fleiss ihm zugewandt sein in

allem deinen Tun und Lassen. 

 

8.) Willst du allen Kreatürlichen nützlich sein, so lebe, als

sei keine Kreatur ausser dir (als Individualisierungsauftrag Meister Eckharts). 

 

9.) Dass Gott die Welt und alle Dinge um des Menschen

willen erschaffen habe, den Menschen jedoch um seiner

selbst willen. 

 

10.) Wer Gott im Sein hat, dem leuchtet er in allen Dingen;

denn alle Dinge schmecken ihm nach Gott und Gottes Bild

wird ihm aus allen Dingen sichtbar (alles dient der Entwick-

lung zum Selbstverbesserungs-Sinn-Zweck). Dazu gehört

Eifer und Hingabe und ein genaues Achten auf des Menschen Inneres. Er muss eine innere Einsamkeit lernen, wo und bei 

wem er auch sei. Er muss lernen, die Dinge zu durchbrechen (überwindungstranszendierung) und seinen Gott (Entwick-

lungsbessere) darin zu ergreifen. Fürwahr, soll er die Kunst beherrschen, so muss er sich viel und oft in dieser Tätigkeit üben.

 

11.) Was ist Leben ? Gottes Wesen ist mein Leben. Es braucht kein warum und wozu, sondern trägt alles wesenhaft in

sich. Gott lebt aus ihm und in ihm. Das Leben hat seinen Sinn

in sich selber und quillt aus seinem eigenem göttlichen Grunde ohne ein warum.


12.) Jegliche Kreatur ist Gottes voll und ist ein aufgeschlage-

nes Buch und wer darin recht zu lesen weiss, der braucht

keine Predigt mehr. Das Viele ist nur da, um zu dem Einen

(Gott) zu gelangen.

13.) Die Dinge sind (und werden), weil Gott sie erkennt.


14.) In allen Dingen (Umständen, Krisen, Krankheiten) sah er Gott (innere Bewusstseinserkenntnis) und als er Gott sah,

sah er alle Dinge als ein Nichts (innere Wahrheitserkenntnis).


15.) Weil Gott alle Dinge ledig ist, ist er alle Dinge.


16.) Je mehr ich Gott in und hinter den Dingen sehe, je mehr werden einem die Dinge gegeben. Wenn ich nicht mehr will, muss Gott wollen*.


* Es ist die allbekannte Tatsache, dass nicht der (ursächliche) Mensch, sondern die (wirkungsursächliche) Entwicklung den Menschen und

das Geschehen machen.


17.) Leidest du um deiner selbst willen, in welcher Weise es immer sei, so tut dir dieses Leiden weh und ist dir schwer zu ertragen. Leidest du aber um Gott und um Gottes willen allein, so tut dir dieses Leiden nicht weh und ist dir auch nicht

schwer, denn Gott trägt die Last.


18.) Ein Lebemeister ist besser als tausend Lehrmeister.


19.) Man muss lernen, bei allem was man tut, innerlich frei

zu bleiben.


20.) Wir sind selbst die Ursache (Menschenwille) unserer Hindernisse.


21.) Man soll sein Heil nicht setzen auf sein tun, sondern auf sein Sein*.


* Weil kein Arzt der Welt einen Menschen gesund machen kann und

jede Heilung nur Selbstheilung ist, geschieht diese z.B., wenn ich im Frieden bin als "Sein" in der Ganz-und Einheit lebe.

 

22.) Hätte ich einen Gott, den ich verstehen könnte, ich wollte ihn nimmer für Gott halten *.


* I.) Alles von Gott, was ins Denken des Menschen eingeht und was dieser verstehen und sich bildlich vorstellen kann, ist nicht Gott. Wenn der

Mensch mit seinen Sinnen und seinem Denken ihn begreifen und verstehen könnte, dann wäre Gott geringer als der Mensch.


II.) " Gott ist an allen Orten und an allen Orten ist er ganz ". Jeder ist

Teil eines grossen Ganzen. Durch das Verschränkungsprinzip sind wir

nicht nur mit jedem Individuum, sondern auch mit jedem Punkt des

Universums zu jedem Zeitpunkt verbunden, was auch als kollektives Gedächtnis bezeichnet wird. Jedes Individuum ein Teil des grossen Ganzen, mit dem grossen Ganzen verbunden, befindet sich in Über-

einstimmung mit dem Ganzen, da auch die komplexen Vorgänge des Bewusstseins den geist-psychischen Plastizitäts-Gesetzmässigkeiten der Quantenphysik unterliegen. Die Quantenphysik beweist die Existenz

eines universelles Bewusstseins und das wir Teile dieser Superpo-

sition sind als das entscheidende Merkmal der Quantentenphysik.

Aber eine gesamthafte Sichtweise, der Geist der Synthese, univer-

selles Erkennen und die Totalität als Ganzes sind kein Gegenstand

des Erkennens, nur des Glaubens. Dass man vom Bildungs-Wissens Bewusstsein der linken Gehirnseite zum Entwicklungs-Transzendie-

rungs-Prozess- und dem empirischen Quantenbewusstsein der rechten Gehirnhemisphäre kommen kann, das Bewusstsein die Totalität einmal abdecken wird, hat sich als grosser Irrtum der Neuzeit und der Moderne herausgestellt  und führt nicht zum ganzheitlichen Verständnis der

Natur und ihrer gegenseitigen Abhängigkeit, sondern eher davon weg.


III.) Siehe auch " Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzel-

dingen, sondern eine mit einander verbundene Ganz- und Einheit (Plasti-

zität) als Interverbundenheit, woran es nicht der geringste wissenschaft-

liche Zweifel gibt " im Gliederungspunkt  "  Jedes Individuum ist ein Teil

des Ganzen und alle Teile stehen in einer Wechselbeziehung zueinander (Verschränktheitsprinzip)  " in Quantenwirklichkeitsbewusstsein


23.) Und plötzlich weisst Du: Es ist Zeit etwas Neues zu

beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.


24.) Sei bereit, jeden Morgen ein Anfang zu sein.


25.) Wo die Seele (Entwicklung) ist, da ist ist Gott und wo

Gott ist (Entwicklung), da ist die Seele.


26.) Gott muss ohne Weise (Religionsgebäude) genommen werden, denn die Weise bleibt im Kreatürlichen stecken.


27.) In allen Dingen sah er nichts als Gott. Wenn es in Gott

gelangt ist fällt das Eigene weg (selber machen wollen).Was

zu Gott kommt wird verwandelt *.


* Was zu Gott kommt wird zur Einheit gebracht, die Spaltung  ist aufgehoben und damit ist das Problem  gelöst.


* Es ist der Weg von der Verwandlung der Welt, um diese  in  der Aus-

senwelt bspw. durch Reformen, Technik und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen und der Mensch willund kann bleiben wie er ist zur Verwandlung des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Entwicklungs-Individualisierungsprozess wandelt und dieses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht und deshalb ist er

" der Nabel der Welt ". Es geht nicht mehr um die Wandlung der gesell-

schaftlichen Formen, sondern um eine Wandlung des Menschen selber.

Die Tatsächlichkeit liegt vornehmlich innerhalb des Lebens und nicht

ihm gegenüber " Nur Gott ist im Gebet ansprechbar, aber das Problem nicht.


28.) Wenn unser Wille Gottes Wille wird, das ist gut. Wenn aber Gottes Wille unser Wille wird, dass ist das Allerbeste.


29.) Der Mensch soll nicht suchen, weder Erkennen noch Wis-

sen, noch Innerlichkeit, sondern einzig allein den Willen Gottes (weil alles ausser dem Willen Gottes ein nichts ist). 


30.) Der Mensch soll nicht vor den Dingen fliehen und sich in

die Einöde begeben, sondern er muss lernen durch die Dinge

hindurch zu brechen und darin seinen Gott zu ergreifen.


31.) Der Mensch soll sich daran gewöhnen, nicht das Seine in

den Dingen zu suchen, sondern in allen Dingen Gott zu

suchen (in allem seinen Gott begreifen) und zu nehmen.

Die Welt wäre nicht geschaffen worden, wenn sie nicht da

wäre Gott zu finden *.


* Entwicklungsmaterialismus ist die Weiterentwicklung des negativ be-

legten Materialismusgedankens in allen Lebensbereichen, dass alles Sicht-

bare mit unsichtbaren, immanenten Entwicklungsmöglichkeiten und Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Eigenschaften als Symbol, Gleichnis, Prüf-

stein, Selbsterziehungsmittel und Höherweisersinn zum Individualisie-

rungs-Entwicklungszweck geschaffen wurde und der Entwicklungs-

wert (die verborgene Tatsächlichkeit als das Ding an sich) über den Gebrauchsnutzen und materiellen Wert hinausgeht. Dieses kann als eine höhere Entwicklungsstufe der (Geld)Materie als verdichteter, gebunde-

ner Geist als Chiffre und Verhüllungswahrheit, welcher für die Entwick-

lungs-Individualisierung da ist, um sich durch Transzendierungs-Überwin-

dung von ihr zu befreien und damit das alte, egoistische, kapitalisti-

sche Materialismus-Ding-Haben-Verständnis als Mittel zum Zweck und neue Bestimmung aufwertet.

 

32.) Der Mensch lasse zuerst sich selbst, dann hat er alles gelassen.

 

33.) Das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat

es nicht erfasst .

 

34.) So weit du ausgehst aus allen Dingen so weit, nicht weni-

ger und nicht mehr, geht Gott ein mit all dem Seinen. Soll

Gott eingehen, muss die Kreatur hinausgehen *.


* Je eher z.B. eine Sache mir egal und gleichgültig ist, umso eher ge-

schieht es (erfolgreich).


35.) Wer auf Gott sieht, trägt Gott in alle Dinge.

 

36.) Gott denkt nichts anderes als sein " Sein "*. 


* Gott hat kein Gesicht, Gott ist Frieden und Freiheit. Soweit in Frieden)

soweit in seinem (Selbst)sein.

 

37.) Alles fliesst zu Gott zurück (Urknalltheorie).

 

38.) Es ist eine notwendige Wahrheit, dass man Gott alleine

im Sinne haben muss.

 

39.) Wer arm an allen Dingen geworden ist, der empfängt alle Dinge.


40.) Was noch nicht volle Wahrheit ist verhindert sie zu er-

kennen. Denn solange der Mensch dieser Wahrheit nicht gleich ist, kann er diese Rede nicht verstehen. Die Wahrheit offenbart sich, indem man selbst zur Wahrheit wird.


41.) Jeder Begriff, jedes Ding hat seine eigene Gotteswahrheit. Immer wenn ich mich entwickele, rufe ich Gott ins Dasein und Gott ist wirklich *.


42.) Alles worauf du dein Streben richtest, was nicht Gott in

sich selbst ist, das kann niemals gut sein, dass es dir nicht ein Hindernis für die höchste Wahrheit ist.

 

43.) Darin, wo ich von meinem " ICH " lasse, da muss er für

mich notwendig alles das wollen, was er für sich selbst will, nicht weniger noch mehr.

 

44.) Das ganze Leben und alles Tun soll man nur als eine Übung und Probierstein (als Mittel zum Entwicklungs-Individuali-

sierungs-Sinnzweck) betrachten. Damit sind wir in die Zeit gestellt, dass wir Gott ähnlicher werden.


45.) Man soll laufen in den Frieden, man soll nicht anfangen im Frieden. Der Mensch, der sich im beständigen  Laufen befindet, und zwar in den Frieden,  der ist ein himmlischer Mensch. Es

ist etwas was alle bewegt, alle Dinge in Lauf setzt, dass sie zurückkommen, woraus sie geflossen sind. Je edler das

Ding, desto beständiger läuft es. Wer sich aus der Ruhe brin-

gen lässt, dem sind noch nicht alle Dinge Gott geworden (was noch nicht transzendiert worden ist). Wer Gott hat, den be-

hindert keine Unruhe. Wer Gott gefunden hat (Frieden) dem ist alles zuwider, was Gott nicht selbst nicht ist. Im Kreatürlichen findet man keinen Frieden, weil alles dem Veränderungs-

gesetz des Vergehens und Werdens unterliegt. Niemals ist ein Unfriede in dir, der nicht aus dem Eigenwillen kommt *. 


* I.) Es ist ein sich (im Entwicklungs-Lebens-Transzendierungs-Prozess) 

ständiges freimachen von allem, was Gott (Frieden) nicht ist.


II.) Siehe auch Ruhe und Frieden ist aller Unruhebewegung Suchziel

 

46.) Je mehr die Seele über die irdischen Dinge erhaben ist, desto mehr Kraft hat sie.


47.) Wäre das Wort Danke das einzige Gebet was du sprichst,

so würde es genügen *.


* Der Sinn des Dankens dem Leben gegenüber ist es, dass man bereits

für etwas dankt, als ob man es bereits erhalten hat und damit verlegt

man die Erfüllung ins Jetzt.


48.) Wer arm ist an allen Dingen, der empfängt alle Dinge.


49.) Der Mensch soll sich nicht genügen lassen an einen ge-

dachten Gott; wenn der Gedanke vergeht, vergeht auch Gott. Man soll vielmehr einen wesenhaften (Lebensfriedensgrund-

gefühl) Gott haben, der weit erhaben ist über die Gedanken

der Menschen und aller Kreaturen.


50.) Wer Gott im Sein hat, dem leuchtet er in allen Dingen;

denn alle Dinge schmecken ihm nach Gott, und Gottes Bild

wird ihm aus allen Dingen sichtbar (alles dient der Entwicklung zum Selbstverbesserungs-Sinn-Zweck). Dazu gehört Eifer und Hingabe und ein genaues Achten auf des Menschen Inneres.

Er muss eine innere Einsamkeit lernen, wo und bei wem er

auch sei. Er muss lernen, die Dinge zu durchbrechen (über-

winden) und seinen Gott (Entwicklungsbesseres) darin zu ergreifen. Fürwahr, soll er die Kunst beherrschen, so muss er
sich viel und oft in dieser Tätigkeit üben.


51.) Soll das Werk vollkommen sein, so muss Gott es alleine wirken und du musst es lediglich erleiden. Gott wirkt und ich werde.


52.) Das  Leben hat  seinen  Sinn in sich selber und quillt aus seinem eigenen göttlichen Grunde ohne ein warum.


53.) Es ist eine Kraft  in der Seele die weiter ist als  die ganze Welt.


54.) Einen Sünder  bekehren ist mehr  wert als  eine  neue

Welt erschaffen.


55.) Eckehard lehrte, es ist besser Gott zu erkennen als ihn

zu lieben. Liebe weckt  Verlangen, aber das Erkennen kei-

nen einzigen Gedanken hinzudenkt.


56.) Denn ehe die Geschöpfe waren, war Gott (noch) nicht.

Gott, er war vielmehr was er war. Aber als die Kreaturen wurden, und ihr geschaffenen Sein empfingen, da war Gott

nicht Gott in sich selbst, sondern er war Gott in den Geschöp-

fen.  Denn " geschöpfliches Sein " ist ja nichts aus sich selbst heraus, sondern es ist ursprünglich und es bleibt Teilhabe am Sein Gottes. Das bedeutet, das der Mensch (und die Schöp-

fung) nicht nur vor Gott steht, sondern auch in Gott ist und an seinem Sein teilt hat.


57.) Gott ist gut, Gott ist weise, Gott ist unendlich, Gott ist gerecht – das alles ist so unsinnig, als wenn ich das Schwarze weiss nennen würde. Du bist es, was du über deinen Gott denkst, und lästerst ihn, wenn du ihn damit behängst. Nimm

ihn ohne Eigenschaft als überseiendes Sein und eine übersei-

ende Nichtheit ".


58.) Das Zauberwort für die Lösung aller Probleme ist bei Meister Eckhart nicht mein, sondern sein Wille geschehe.



59.) Jeder Einzelne ist vor Gott gestellt. Gott zählt Mensch

nicht eins, zwei, drei sondern eins, eins, eins.


*  Prof. Ernst Fuchs (1930-2015) österreichischer Maler, Grafiker, Bildhauer, Architekt, Komponist, visionärer Philosoph, Gründer der Wiener Schule des phantastischen Realismus, Autor


60.) " Es gibt nur für den keinen Gott, der ihn nicht sucht.

Suche ihn, und er wird sich dir offenbaren "*.

 

* Leo  Tolstoi (1828-1910) russischer Romanschriftsteller, Essayist


61.) Siehe viele weitere " Meister Eckhart Aphorismen " in

der Erfurter Prediger-Kirche *


* I.) Die Erfurter Predigerkirche und das Predigerkloster sind nicht nur

als Bauwerke mit ihrer gegenwärtigen Lebendigkeit von Bedeutung. Als 

einzige bis heute erhaltene authentische Orte des Lebens und Wirkens von Meister Eckhart stehen sie insbesondere für die Erinnerung an einen der bedeutsamsten Theologen und Denker des Mittelalters, der bis heute und gerade heute viele Menschen mit seinen Gedanken zu genauem Nachdenken und tiefer Frömmigkeit anregt *.


2.) Siehe auch z.B. weitere Informationen über Meister Eckhart z.B. Deutsche Predigten und Traktate, Josef Quint, Taschenbuch, Diogenes Verlag

3.) In www.die-gotische-kathedrale.de, www.entwicklungszukunft.de

und www.entwicklungschristentum.de ist der rote Meister-Eckhart-Leitfaden unschwer zu erkennen und ich bin mir zu 99,9999 Prozent sicher, dass Meister Eckhart entwicklungs,- zeitgeist-,reife-, lebens-

individualgeschichtlich und christlich wirkungstheologisch heute nur " neuhochdeutsch " gepredigt hätte. Wenn sich die Frage stellt entwe-

der die Mystik oder das Wort. Nicht wenige folgten damals nach dem

Ende des Zweiten Weltkrieges den Worten Bonhoeffers von einem religionslosen, gotischen Christentum im Sinne von Meister Eckhart*.


* Dietrich Bonhoeffer war ein lutherischer Theologe, profilierter Ver-

treter der Bekennenden Kirche und am deutschen Widerstand gegen 

den Nationalsozialismus beteiligt. 


4.) Siehe auch "Gotisches Christentum" in Zukunft Strassburger Muenster


5.)  Weil der Mensch nicht atmet, sondern geatmet wird, ist nur Gott das

Leben selbst. " Wer auf Gott sieht, trägt  Gott in alle Dinge ". Wer seinen Selbstheilungsprozesss von kranken Zellen anregen will und die " Geist- 

und Glaubensheilung " eine Komplementärmedizin-Alternative für ihn bedeutet, der sollte sich  als  " Gegenüber " auf das  " ICH WERDE GEAT-

MET " konzentrieren und gleichzeitig Meister Eckhart Aphorismen

rezitieren. Diese bewusste Atemrezitation (Prana) vom Wurzelchakra

am  unteren Ende der Wirbelsäule (Quelle) zum Kopfchakra (Lösung) der beiden Energiezentren genügt. Wo die ganzheitliche, fühlende Lust und  Frieden des Atems die Heilung übernimmt,  da verstummt das Denken, das Sehen, das Hören und alle Medizinwissenschaft. Dieses ist kein Abtriften ins Nirwana, sondern eine Jahrtausend Jahre alte funktionierende Selbstheilungsmethode *.


*  Vielen, den es  geholfen hat, damit ihre Zipperleins zu lindern sagten 

ganz pragmatisch: " Mir ist es gleich, ob die Katze schwarz oder weiss ist,  die Hauptsache bleibt, sie fängt Mäuse ".



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Der Autor stellt die These auf, Meister Eckhart nicht zu kennen, einer Lebensverfehlung gleich kommt und das Leben dann nur ein grosser Irrtum war. Er ist eine Schlüsselgestalt

der Individual-Geschichte und mit ihm oder gegen ihn werden die Lebensentscheidungen getroffen, welche den Sinn oder Unsinn unserer Daseinsexistenz ausmachen.



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