Entwicklungschristentum

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  • In Vorbereitung/Impressum

 

  

 

 



               Evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi 7

            ( im geistigen und nicht im buchstäblichen Sinne).

Siehe auch die evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi ist immer

der eigene zu  gehende Individuations-Entwicklungsweg.


 Vom Bildungs-Zivilisations-Kultur-Lernen (Bildungs-

 lernprinzip eines alten Zeitalters) zum Kulturations-Entwicklungs-Kultur-Lernen (gotisches Lernprinzip  

               eines neuen Zeitalters).

                                    oder

Vom Bildungs-Denk-Geist-Bewustsein zum Entwicklungs-Transzen-

                             dierungs-Geist Bewusstsein.



                                              Vorwort


I.) Das traditionelle, statische Bildungs-Kultur-Lernen steht dem evolutionären, dynamischen Entwicklungs-Kultur-Lernen als gotisches Lernprinzip polar aber auch komple-

mentär gegenüber, was exemplarisch in den > 980 nach-
stehenden, beliebigen verschiedenen Lebensbereichs-

beispielen zum Ausdruck kommt. Im Grunde genommen stehen sich  Kulturwerte (Elementardrang als ein Verhält-

nis zur Seele, die Wirklichkeit hinter der sichtbaren Welt)

und Zivilisationswerte (wissenschaftliche, sinnliche Abbil-

dung der Welt) gegenüber. Das sichtbare, materielle ist die Form und die äussere Erscheinung, die unsichtbaren Ent-

wicklungseigenschaften hinter der Erscheinung (das Ding an sich wie es beim Philosophen Immanuel Kant heisst)machen

aber den wahren Wert aus. Dieses sind keine dualen Ge-

gensätze, sondern nur unterschiedliche Entwicklungszu-

stände die Welt und das Leben besser zu verstehen. Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht es um Lehrsätze, Einzel-

heiten und die schulische Wissenshorizontalität steht

im Vordergrund (vor der Reife). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen stehen die Lebensgrundsätze, das Ganze und die Lebensvertikalität im Mittelpunkt (nach der Reife). Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die  Bewusstseinsausbildung

im Mittelpunkt allen Bildungsbemühens (vor der Reife).

Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen steht eine  tiefgreifende Bewusstseinsveränderung im Zentrum allen Bemühens (nach der Reife).


* Siehe auch weitere Textbeispiele  "Bis zum Reifezeitpunkt"...und  "Beim Reifezeitpunkt... in Nr.782


II.) Stirn an Stirn stehen sich zwei Denkformen, zwei Lern-

methoden gegenüber von so senkrechter Verschiedenheit, dass es zwischen Ihnen  eine Verständigung weder gibt noch geben kann. Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird in der Zeit gelernt, während beim Entwicklungs-Kultur-Lernen die Zeit transzendiert wird. Jede Lernform versteht sich reifege-

mäss und situativ zu seiner Zeit. Die Bildungslernidee lebt

für die Bildungsinstitution, weil sie aus der Institution und dem Lehrkörper kommt (geistige Bildungssignatur Hum-

boldts). Die Entwicklungslernidee (gotisches Lernprinzip)

lebt für den Menschen, weil sie aus dem Menschen kommt (seelische Enwicklungssignatur Meister-Eckhart). Sie ist zugleich die Destruktion im Gotischen als Formwerdung,

die das  Objekt vernichtet, um etwas neues zu schaffen,
weil immer nur das eine durch das Andere gefunden wird.

Einer entwicklungslichtlosen Zeit wird die " Entwicklungs-

lichtgestalt " einer gotischen Kathedrale als Lebensgrund-

gefühl der Entwicklung und  Höhepunkt europäischer Kunst als Ideal für die Jugend und " Altjugend "gegenübergestellt.
Dass es lernpsychologisch gesehen natürlich keinen reinen entweder oder Typus gibt, muss nicht eigentlich betont wer-

den. Im allerletzten Moment wird dem Entwicklungs-Kultur-Lernen dem Kulturpessimismus ein neuer optimistischer Kulturbegriff  gegenüber gestellt, der im gotischen Lern-

prinzip unserer Lebenswelt verankert ist und über dieses unerschöpfte Bergwerk nachdenken und nicht mehr zur Ruhe kommen lässt.


III.) Bildungs-Kultur-Lernen und Entwicklungs-Kultur-Lernen stehen sich fremd, aber auch zugleich befreundet gegenüber wie das von Ernst Rietschel geschaffene Goethe-Schiller Denkmal in Weimar oder wie der Morgenstern und die Morgenröte. Jener verkündet den Tag und dieser bringt ihn. Der Weg des Bildungs-Kultur-Lernen ist von der individuellen Natur zur Zivilisationskultur. Der Weg des Entwicklungs-

Kultur-Lernens ist von der individuellen Natur über die ureigene Unnatur und durch die Zivilisationskultur zur Individualkultur. Das  gotische Lernprinzip besitzt einen höheren Autoritätsanspruch wie die Bildung, weil die Ent-

wicklungsgrundsätze sich nicht von  pädagogischen Axiomen herleiten, sondern kategorisch lebensgültig und wider-

spruchslos sind. Deshalb kommt das Bildungslernende

" des cogito ergo sum" mit grossem Abstand erst danach.

Das Individuelle liegt metaphysisch tiefer als das Allge-

meine. Eine geistige Erneuerung kann nicht vom bil-

dungsmässigen kommen,  weil diese die Bildungs-Ratio-

nalität übersteigen muss. Alles was auf die Mittelbarkeit gerichtet ist, kann niemals Orientierung und Erneuerung sein. Alle Wissenschaft ist Spaltung und hat seiner Natur nach keine Tiefe mehr. Vom Vergangenen, Gewussten und Abgeschlossenen kann keine neue Entwicklungsaufbruch- stimmung eingeleitet werden. Das Elementare siegt immer über das Ephemere. Eine gute Bildung ist erst die halbe, aber eine Entwicklungsreife ist die ganze Wahrheit*.


* Jegliches lebenslanges Lernen muss scheitern, solange dieses nicht

das gesellschaftliche Normverhalten, die Lebenswirklichkeit, die Lebensnähe und den Lebensdruck des Einzelnen widerspiegelt, den individuellen, freiwilligen Reife- und Bereitschaftsgrad berücksichtigt und die Wirkkraft einer Vorbildfunktion fehlt.


IV.)" Kultur ist das Spiegelbild der äusseren angeeigneten und überarbeiteten Umwelt des  Menschen, die ihn von der Angst befreit und ihm die Freiheit zugeführt  hat. Eine Kultur wird in dem Augenblick geboren, wo eine große Seele aus dem urseelenhaften Zustand ewiglichen Menschentums erwacht, sich ablöst, eine Gestalt aus dem Gestaltlosen, ein Begrenztes und Vergängliches aus dem Grenzenlosen und Verhaarenden". Eine Kultur stirbt, wenn diese Seele  die volle Summe ihrer Möglichkeiten in der Gestalt von Völkern, Sprachen, Glaubenslehren, Künsten, Staaten Wissenschaf-

ten verwirklicht hat und damit wieder ins Urseelentum zu- rückkehrt*.


* Aus  Untergang des Abendlandes, Umrisse einer Morphologie der Weltge- schichte, Oswalt Spengler.


                                         *******

       Nr.1-Nr.14 Metapher-Kulturlernbeispiele "gotische Kathedrale"


1.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Straßburg besuchen, um

vom " Liebfrauen Münster " mehr zu erfahren und zu wis-

sen (Antizipation). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist nach Straßburg zu fahren, um in der Auseinandersetzung mit

dem Münster mehr von sich zu erfahren und zu wissen (Reflektion)*. 


* Siehe auch Zukunft Strassburger Muenster 1


2.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen besitze ich z.B. historisches Gebäude- und Baustilfaktenwissen über einen Sakralbau

z.B. Straßburger Münster (was ich wissen soll). Beim Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen ist es ein kulturelles Baustilwis-

sen von „dem  Geist, der in Stein gemeißelt wurde ", dem dynamischen, gotischen Lernprinzip und der Steinauflö-

sung etc. als Analogie und Ausdruck meines Entwick-

ungsstrebens und Lebensgrundgefühls (was ich einmal werden soll). Es ist von dem Geld-touristischen, flüchtigen Sehenswürdigkeits-Besuch der gotischen Kathedrale

(Objekt-Wahrnehmungs-Bewusstsein des Wissens) zum kulturellen, nachhaltigen Entwicklungsbesuch der goti-

schen Kathedrale, nachdem die kritische Masse für Verän-

derungen als Sättigungsgrad erreicht ist und nach dem allgemeinen Gleichgewichts- und individuellen Reifege-

setz der quantitativen in qualitative Veränderung um-

schlägt (Subjekt-Erkenntnis-Bewusstsein des Ergriffen seins)*.


* I.) Es ist z.B. von einem Besuch einer gotischen Kathedrale als Kulturtourist,wo kunstgeschichtliches Wissen und Bibelkenntnisse zum Verständnis der Bibelgleichnisse, Sinnbilder und Symbol-

sprache sinnvoll ist zum Besuch einer gotischen Kathedrale als Entwickler, wo ich mich verändern muss, um die architektonische Formen- und Allegoriensprache  als Lebenssymbolik einer goti-

schen Kathedrale zu verstehen, " um vom Höchsten und Grössten ergriffen zu werden ".Ich wünsche jedem Homepagebesucher

über einen kulturlosen, obligatorischen, touristischen Kathe-

dralenbesuch als Sehenswürdigkeit hinaus diese emotionale Ent-

wicklungsbetroffenheit und leuchtende Augen beim Anblick einer West fassade der gotischen Kathedrale. Es ist nicht der allbekannte, touristische Besichtigungsort, sondern das Selbstentdeckte. Der Unterschied liegt darin, wenn ich etwas gesehen und kennen ge-

lernt habe, interessiert es mich nicht mehr, aber wenn ich davon gelernt habe, will ich immerfort noch mehr davon lernen. Es geht

um eine reflexiv erinnernde Wiederaneignung des verlorenen gegangenen, christlichen Erbgutes als das Gotische Lernprinzip in Stein als das Wesen der Kathedrale. Wenn ich mich im gotischen Baustil wieder erkenne, ist diese mir ebenbürtig. Keiner mag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat. Jede gotische Kathedrale bildet den geistigen, seelischen kulturellen Mittelpunkt der Stadt und ist  ein  "Wirkkraftfeld " für jeden Besucher, das auch

ein Gefühl des endlich zu Hause angekommen auslöst und das Ziel

der Sehnsucht erreicht zu haben. Die von dem Baumeister Erwin Steinbach entworfene Westfassade im Rosengeschoss des Straß-

burger Liebfrauenmünsters ist als " steinerne Ekstase  künstle-

rische Vollendung des Christentums" so überwältigend, dass man glaubt, sich im Nabel der Christenheit zu finden. Weil es die Seele berührt, bringt es die Seele in Wallung. Nicht dadurch kommt Er-

kenntnis im Leben zustande, dass man darüber nachdenkt und studiert, sondern dadurch, wo das  Leben zum Ausdruck kommt

durch die Empatie des ganzen Menschen. Wer von diesem kultu-
rellen Kleinod ergriffen wird, der würde jedes Gramm des Münster -

vogesensandsteins in Gold aufwiegen und diese seelische Errregt-

heit lässt sich mit keinen noch so kraftvollen Sprachausdruck, sondern nur schweigend erfassen.


II.) Einmal davon ergriffen, lässt es einen nicht mehr los. Es ist der Lebenswille und die Ideengeistesmacht, ein mächtiges, urweltliches, unbekanntes Lebensgefühl, der einst elementar in die Formen gelegt wurde und diese Willenskraft ergreift jeden " gotischen Menschen "
und reisst  ihn mit und der hohe Münsterturm zwingt den Blick auto-
matisch nach oben zum Himmel als symbolische Nähe zu Gott. Es ist
ein Elementardrang als ein ewiger Kampf zwischen Unruhe und Ruhe, zwischen Rausch und Besonnenheit, zwischen Unzufriedenheit und Zufriedenheit, wischen Ungeduld und Geduld als ewig menschliche Sehnsucht nach dem Unendlichen und die Loslösung von dem Irdi-
schen. Es ist ein Lebensgrundgefühl, was immer gegenwärtig ist,
wenn etwas Neues mit urweltlicher Kraft zutage tritt. Jede gotische Kunstform will vor allem eins;" motivieren". Es ist das neue Ideal und kultureller Bezugspunkt für die Aufbruch- und Suchjugend/Altjugend,
für das es zu leben (und auch zu sterben lohnt).


III.) Es ist der kulturelle Fortschritt vom vergangenen, unsinnlichen, konservativen, idealistischen  Bildungs-Vorbild Johann Wolfgang Goethe in Frankfurt und Weimar zum zukünftigen, sinnlichen, evolutiven wirklichkeits-realistischen Entwicklungsvorbild Meister Eckhart in Erfurt und Straßburg. Weimar steht für das Alte-, Be-

wahrens- und Verwaltenswerte, während Straßburg für das ewig junge, Aufbruchs- und Erneuerungswerte steht. Es ist die Weiter-

entwicklung der Bildung mit seinen statischen, entwicklungs-

losen Bildungs(lern)begriffen, welche von den geistigen Wurzeln romanisch und griechisch sind und als Ausdruck der erstarrten Bildungsklassik gelten zur Entwicklungs-Individualisierungs-

Selbstbildung als dynamischer Entwicklungs(prozesslern)begriff, welcher seinem Wesen nach dem gotischen (Lern)prinzip angelegt

ist.


IV.) Der Geist der Gotik und der Geist der Entwicklung durchdringen

sich gegenseitig. Die gotischen Kathedralenlernprinzipien sind das, was jeder Mensch seit seiner Geburt in sich trägt. Materie wird Geist als " lapis philosophorum , harter Stein wird geschmeidig zu Geist geformt und ist voller biblischer Bildsprache, so lässt sich das We-

sen einer gotischen Kathedrale zusammenfassen. Als religiöses Erbgut ist das gotische Lernprinzip ohne ideologischen Ballast eine welterobernde Macht, welches der Menschheit einen neuen Be-

griff vom substanzbildenden Leben schenkt, um vom Sichtbaren

zum Unsichtbaren zu gelangen und damit die dualiatiache Dies-

seits-Jenseitssichtweise aufhebt und eine neue Entwicklung der Mensch heit ankündigt. Was zu mehr Entwicklungs-Individuali-

sierungs-Wahrheit, zu mehr Kultur, zu mehr Zeitlosem, zu mehr Frieden, zu mehr geistiger Gesundheit, zu mehr sterben lernen
und zu mehr Gottentwicklung im Sinne von Meister Eckhart
führt, wird als wertvollster Schatz der Menschheit betrachtet.

Das  gotische-Lernprinzip wird mit Recht als "ducis divina" be-

zeichnet, wo der Himmel die Erde berührt und eine Lebens-

führung " von oben her ". Das gotische Lernprinzip wird zum

neuen Kulturbegriff und diesen nicht zu kennen nicht nur eine Bildungslücke darstellt, sondern einem Lebensdaseinsverlust

gleich kommt.


V.) Es ist die Weiterentwicklung der Bildung mit seinen statischen Bildungs(lern)begriffen, welche von den geistigen Wurzeln roma-

nisch und griechisch sind und als Ausdruck der erstarrten Bil-

dungsklassik gelten zur Entwicklungs-Individualisierungs-Selbst-

bildung als dynamischer Entwicklungs(lern)begriff, welcher seinem Wesen nach dem gotischen (Lern)prinzip angelegt ist.


VI.) Die Zukunft allen Lernens ist nicht das Bildungslernprinzip (Breite, Äussere, Sinnliche, architektonische Bauvokabular der künstlerischen Formensprache z.B. der Gotik ), sondern das gotische Lernprinzip als Entwicklungslernprinzip (Tiefe, Innere, Sinnenhafte, symbolische Entwicklungsvokabular als transzendierende Univer-

salsprache) .Das Bildungs-Kultur-Lernen wird zu einer benötigten Fußnote degradiert .

3.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen besuche ich das Straßbur-

ger Münster, weil es ein Kulturerbe der Menschheit ist.

Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen besuche ich das Straß-

burger Münster, weil ich vom Genius der Gotik infiziert

bin und mein persönlicher Entwicklungs-Individuations-

Lebensweg nur über und durch die gotische Kathedrale zu finden ist*.


* I.) Es ist von Holiday z.B. Besuch eines Freizeitparks als Touris-

musmagnet  und Zeitvertreib (Unterhaltung, Fotos, Wissen durch Erleben und Geschichtslosigkeit ) zu Holy-Day z.B. den Besuch einer gotischen Kathedrale als Entwicklungsmagnet und Entwicklungs-

zeit (Veränderungsreflexion, Wissen durch Erkenntnis und das Historische wird anziehend, weil selbst individualhistorisch).


II.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen  wird versucht durch eine  Gottes-

dienstpredigt z.B. im Straßburger Münster als Mittel der Wahr-

heitsverkündigung Religion ins Leben des Einzelnen zu bringen

(durch die Predigt belehrt werden).  Beim Entwicklungs-Kul-

tur-Lernen predigt sich  in der religiösen Bausymbolik, in den Farbglasfenster und Figurendarstellungen das  Münster selbst

und möchte jeden zur Christus-Nachfolge zwingen. Es ist der Lebenswille und die Ideengeistesmacht, ein mächtiges, direktes, urweltliches, unbekanntes Gottes-Bewusstseins-Lebensgrund-Urgefühl, der einst elementar in die Formen gelegt wurde und die Zukunft aller und von allem ist. Diese Willenskraft ergreift jeden " gotischen Menschen " und reisst ihn mit und der hohe Münster-

turm zwingt den Blick automatisch nach oben zum Himmel als metaphorische Nähe zu Gott (durch Leben gezogen werden).


III.) Der gotische Baustil ist voller Mystik wie eine Barockfassade, ein Gedicht von Johann Wolfgang Goethe, Beethovens Sextett, wie jedes Kunstwerk von Rang oder alles, was das seelische Innenleben befruchtet und erhöht und schlicht einfach Kultur genannt wird.


IV.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist es  lohnend bspw. in einer " Quizveranstaltung"zu wissen, dass die architektonische Höhe des Nordturms des Straßburger Münsters 142 Meter beträgt (weiß ich). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen lohnt sich die Turmsymbolik zu wissen, welche für die Lebensblick-Richtung nach oben steht, wel-

ches auf Höheres verweist, was verwirklicht werden soll was tiefer liegt und lebens-indivdualisierungs-wegweisender ist. Es steht für

die tiefste Sehnsucht," in den Gottesursprung " (Frieden) zurück zukehren (bin ich und werde es einmal sein).


V.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gibt es über den gotischen Baustil viele kunstgeschichtliche Literatur zu kaufen und kann viele farbige Webseiten "  googeln". Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sucht man vergeblich Literatur über Gotik als Entwicklungs-Lebens-Stil eines gotischen Lernprinzips  zu finden und viele Suchbegriffe sind der Suchmaschine unbekannt.


VI.) Bildungs-Kultur-Lernen ist z.B. eine gotische Kathedrale besichtigen und versuchen dessen Geist bildungskulturmässig zu erfassen. Entwicklungs- Kultur-Lernen findet es abwegig, sich mit Bildung abzugeben, wenn es um unsere Seele oder neudeutsch um den " Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Prozess geht. Zum Glauben kommt man nicht durch Bücher oder Deduktio-
nen von Gedanken. Die Beschreibung des Glaubens führt noch nicht zum Glauben. Auch der Glaube und das religiöse Gefühl lassen sich nicht kulturell fördern. Mit dem Bildungs-Kultur-Lernen kann " ich nicht zu Gott kommen, weil die Seele keine Lust an der Bildung hat und diese nicht an die Seele heranreicht". Ein kultureller Fort -

schritt  kann nicht vom rationalen Bildungsweltlichen kommen, sondern von etwas, was dieses übersteigt und wird einem ge-

schenkt.


VII.) Siehe auch eine weitere Vielzahl von Symbolwahrheitsbeispie-

len der architektonischen, gotischen Formensprache in Entwick-

lungsgotik 1 bis Entwicklungsgotik 9


4.) Bildungs-Kultur-Lernen ist z.B. eine gotische Kathedrale besichtigen und versuchen dessen Geist bildungskultur-

mässig zu erfassen. Entwicklungs- Kultur-Lernen findet es abwegig, sich mit Bildung abzugeben, wenn es um unsere Seele oder neudeutsch um den " Entwicklungs-Individuali-

sierungs-Transzendierungs-Prozess geht. Zum Glauben kommt man nicht durch Bücher oder Deduktionen von Gedanken. Die Beschreibung des Glaubens führt noch

nicht zum Glauben. Auch der Glaube und das religiöse

Gefühl lassen sich nicht kulturell fördern. Mit der Bil-

dungskultur kann " ich nicht zu Gott kommen, weil die

Seele keine Lust hat an der Bildung". Ein kultureller Fort-

schritt  kann nicht vom rationalen Bildungsweltlichen kommen, sondern von etwas, was dieses übersteigt und

wird einem geschenkt.


5.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird zweckhaft von

Lehrern, Büchern und von den modernen Medien gelernt (Schrifttum, Internet und andere Wissensquellen). Beim
Entwicklungs-Kultur-Lernen wird zweckfrei von den gotischen Kathedralen gelernt (Sach-, Symbol- und Lebensquellen)*.


* I.) Der Lernende wird zum Einzelnen, weil das Gelernte individua-
lisiert wird und dadurch der Einzelne nicht zum Lernenden wird.
Man arbeitet sich an grossen Gedanken empor und setzt sich mit den Gleichnissen und Allegorien als auch mit den tiefen Hinweis- und Symbolgedanken auseinander und erkennt sich darin selbst.


II.) Bildungs-Kultur-Lernen ist zweckhaftes Schul-, Bücher und von

den modernen Medien lernen (Bücher, Internet und andere Wis-

sensquellen). Entwicklungs-Kultur-Lernen  ist zweckfreies Ler-

nen bspw. von den gotischen Kathedralen, von denen ich mehr gelernt habe (Lebens-Individualisierungs-Tiefe) als bei allen mei-

nen Bildungen wie Bildungswissen, Berufskönnen und Lebens-

erfahrungen (Sach-, Symbol- und Lebensquellen).

6.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist die gotischen Kathe-

drale ein religiöses Gottesdiensthaus, wo ich bete und zur Ruhe komme. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die gotische Kathedrale eine kulturelle Entwicklungs-Lern-

schule für den " Lebensgottesdienst ", indem ich durch

die Entwicklung als Beschreiten  meines noch von nie-

manden gegangenen  Entwicklungs-Lebens-Individualisie-

rungs-Weges als lebenslanges Entwicklungs-Lernen mein Leben bete.


7.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen und seinem statischen Bildungs(lern)begriff, welcher von den geistigen Wurzeln romanisch und griechisch ist und als Ausdruck der erstarrten Bildungsklassik gilt zum Entwicklungs-Kultur-Lernen und seinem dynamischen Entwicklungs(lern)begriff, welcher seinem Wesen nach gotischen (Lern)prinzipien angelegt ist. Materie wird Geist als " lapis philosophorum , harter Stein wird geschmeidig zu Geist geformt und ist voller biblischer Bildsprache, so lässt sich das Wesen einer gotischen Kathe-
drale zusammenfassen und  ist " der in Stein gehaune Lernprozess-Ausdruck der dynamischen Entwicklung schlechthin "*.


* Wenn der gotische Dom einmal fertig werden sollte,"dann geht, wie das Sprichwort in der Stadt Köln lautet, die Welt unter" (Ewigkeits-
baustelle). Aber die Sorge bleibt unbegründet, weil immer etwas
zu tun ist und verbessert  werden muss.

8.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen lerne ich z.B.dass vielen Kathedralen nach dem "Try and Error-Prinzip "gebaut wur-

den und wegen fehlenden mathematischen, statischen Berechnungen zusammen stürzten. Es wurden beim Wie-

deraufbau der neuen Kathedrale auch die alten Kathedra-

lenbausteine wieder verwendet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird als Vergleichmetapher eine tiefgreifende Lebenskrise des Menschen, wo das alte Lebensmodell zu-

sammenbricht,  eine notwendige Entwicklungs-Inkuba-

tions-Wartephase zum Schaffen der Entwicklungsreife voraussetzungen, welche in die nächst höhere Entwick-

lungs-Lebensstufe mit einfliessen und überwundene Irr-

tums-Erfahrungen Verwendung finden.


9.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht es beim Bau der gotischen Kathedrale in erster Linie  um architektonische  Baustilfragen und die theologische Sichtweise, wo es

darum geht, die Kirche zu einem Instrument des christ-

lichen Geistes zu machen. Beim Entwicklungs-Kultur-

Lernen sind die Ziele nicht bautechnischer Entwick-

lungsnatur oder religiöse Aspekte, sondern es geht um meinen Entwicklungs-Individuations-Berufungs-Lebens-

lauf, welcher in dem Satz zum Ausdruck kommt: Was  ich

habe und bin ist nichts, aber was ich einmal sein werde

ist alles. Nicht die sinnliche Erscheinung in allen Lebens-

bereichen wird wichtig, sondern das Wesen hinter der Erscheinung als Gleichnis, Prüfstein, Chiffre und  Höher-

weisersinn, welches auf Höheres verweist, was verwirk-

licht werden soll. Alles im Leben wird uns nur geschenkt

als  Erkenntnismittel zum Entwicklungs-Individuations-

Lebens-Sinn-Zweck, um seiner Entwicklungs-Individuations-Lebens-Gewissens-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit und des Sterben lernens  gerecht zu werden.


10.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden Anleihen bei goti-
schen Kathedralen  bei bspw. profanen Bankenhochhaus-
architektur bezüglich der Licht-, Raum- und Meditations-
eigenschaften  genommen. Beim Entwicklungs-Kultur-Ler-
nen wird zur sakralen, gotischen Kathedralenarchitektur als
Höhepunkt europäischer Kunst und Quelle zurückgekehrt,
in der sich die Wahrheit und der Genius der christlichen
Religion (als Entwicklungs-Lebens-Christentum) symbolhaft
als universalistische Sprache in den Formenelementen wieder findet *.


*  Siehe auch der gotische Baustil


11.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird versucht das abstrakte Ideal des ewigen Strebens z.B. von Lessing, Kant und Goethe zu begreifen. Beim Entwicklungs-Kultur-Ler-

nen ist man ergriffen von dem konkreten Ideal des eigenen Entwicklungsstrebens. Das Individuelle kann aber nicht gesucht und intellektuell begriffen werden, weil dieses die Suchende und Ergreifende ist. Es geht um eine reflexiv er-

innernde Wiederaneignung des verlorenen gegangenen, christlichen Erbgutes als das Gotische Lernprinzip in Stein

gehauen.Materie wird Geist als " lapis philosophorum, har-

ter Stein wird geschmeidig zu Geist geformt und ist voller biblischer Bildsprache, so lässt sich das Wesen einer gotischen Kathedrale zusammenfassen. Das gotische Lernprinzip und die gotische Kathedrale sind das Symbol

und ein sinnliches, greifbares Spiegel- und neuzeitliches Abbild der menschlichen Entwicklung. Es ist Versinnlichung des religiösen Lebens als Verinnerlichung des Religiösen*.


*I.)  An der Westfassade des Straßburger Münsters (Riss B) ist die Baukrönung der sich harmonischen Formenmyraden erreicht wor-

den. Jeder wird überwältigt und innerlich berührt von dem anziehen-

den Kraftfeld der Kathedrale, der emporziehenden Lebensbewegt-

heit, dem unwiderstehlichen Bauschauwillen, der mitreissenden Steindynamik der Münsterwestfassade, welche den Blick nach oben schweifen lässt, wenn er von der " Rue de Merciére " auf die Kathe-

drale zu schreitet. Es ist der Lebenswille, der einst elementar in die gotische Formen gelegt wurde und diese Willenskraft ergreift je-

den " gotischen (Entwicklungs)menschen " und  reisst ihn mit.

Wer vom Geist des Münsters ergriffen wird, bei dem wird jede Straßburgfahrt zu einem besonderen, entwicklungsergreifenden Ereignis, wo aus dem Empfindungserleben höchste Subjektivität geboren wird und ist mit einer touristischen Städtefahrt nicht vergleichbar.


II.) Die von dem Baumeister Erwin Steinbach entworfene Westfas-

sade des Straßburger Liebefraeunmüsters ist eine " steinerne Eks-

tase als künstlerische Vollendung des Christentums" so überwäl-

tigend, dass man glaubt, sich im Nabel der Christenheit zu finden. Weil es die Seele berührt, bringt es die Seele in Wallung. Nicht da-

durch kommt Erkenntnis des Entwicklungslebens zustande, dass

man darüber nachdenkt und studiert, sondern dadurch, wo

das  Leben zum Ausdruck kommt durch die Emphatie des ganzen Menschen. Wer von diesem kulturellen Kleinod ergriffen wird, der würde jedes Gramm des Münstervogesensandsteins in Gold  auf-

wiegen und diese seelische Errregtheit lässt sich mit keinen noch so kraftvollen Sprachausdruck, sondern nur schweigend erfassen.


12.) Bildungs-Kultur-Lernen hat die Tendenz des Konser-

vativen, zum Gewohnten und Bewahrenden, der Verharrung, Versteinerung und ewig gestrigen. Die Signatur ist das erlöschen der seelischen Gestaltungskraft, materialistische, ökonomische Weltanschauung, Kultus der Wissenschaft des Nutzens und des Glücks, weltstädtische, irreligiöse Zivili-

sation und Bürger zweier Welten. Entwicklungs-Kultur-Lernen steht für das Frühlingshafte, eine notwendige Entwicklung für Aufbruch in eine neue Zeitenwende ana-

log dem gotischen Zeitalter und dem Bau der gotischen Kathedralen. Der gotische Mensch war ein Entwicklungs-

mensch. Materie wird Geist als " lapis philosophorum, har-

ter Stein wird geschmeidig zu Geist geformt und ist voller biblischer Bildsprache und Gleichnissen, so lässt sich das Wesen einer gotischen Kathedrale zusammenfassen. Es sind mächtige Schöpfungen einer erwachenden Seele überper-

sönlicher Einheit als  Ausdruck eines  Gottesgefühls, deren grösste Vertreter z.B. Thomas von Aquin, Meister Eckhart, Joachim Fiori, Abt Sugar und Bernhard von Clairvaux wa-

ren*.


* Entwicklung aufhalten zu wollen ist genauso absurd, wie einen

300 km/h schnellen ICE-Zug mit blossen Händen stoppen zu wollen.


Entwicklungs-Kultur-Lernen-metaphorische Beispiel-Ver-

gleiche mit  der architektonischen allegorischen Formen-

sprache als Symbol, Gleichnis und Höherweisersinn der

                          gotischen Kathedralen.


       (aus der Webpräsenz die gotische Kathedrale 1-9)


I.) Von dem aufwärts strebenden Elan der Gotik als mächtige Bewe-

gung, welche die gesamte Architektur und die ganze Fassade erfasst zum aufwärts strebenden Elan der mächtigen Bewegung des " Entwicklungs-Sturm und Drang " der Jungen und " jungen Alten",   welche die gesamte Lebensarchitektur und die gesellschaftliche Lebensfassade erfasst.


II.) Von der Gotik als eine Epoche der europäischen Architektur im Mittelalter (allgemein)  zu jede gotische Kathedrale ist unvergleich-
bar einzigartig, weil nur die nichts gleich sind, " Gott gleich sind ",
weil Gott sich in jedem Einzelnen sich werden will  (individuell)*.


* "Weil Gott sich in jedem Einzelnen sich werden will "siehe auch Meister Eckhart

III.) Der grosse, bewegungserfüllte Raum einer Kathedrale ist sinn-

bildlich ein Ewigkeitsraum der Sehnsucht nach Freiheit, Unendlich-

keit und Vollkommenheit (Erlösung aus der Endlichkeit) zum dyna-

mischen Entwicklungsfreiraum als sinnbildlicher Ausdruck der Sehnsucht nach der persönlichen Entwicklungsbefreiung, weil Ent-

wicklung nur im " Hier und Jetzt stattfindet (Befreiung aus der Zeitlichkeit).


IV.) Der gotische Mensch ist mit den Elementen des Lebens ringender, suchender und auseinandersetzender Mensch. Deshalb liegt im Entwicklungscharakter eine gewisse Unruhe, aber er wusste, wo er Ruhe finden konnte. Der heutige Mensch ist genauso mit den Ele-

menten des Lebens ringender, suchender und auseinandersetzen-

der Mensch. Deshalb liegt im Entwicklungscharakter ein gewisse Unruhe, aber er weiss nicht, wo er Ruhe finden kann.

V.) Von den gotischen Kathedralen, als eine Bauherausforderung für Generationen, weil oft hunderte Jahre lang daran gebaut wurde und die Menschen, welche mit dem Bau begonnen hatten wussten, dass sie diese Bauschöpfung nie vollendet sehen würden zur Entwick-

lungsindividualisierung als Herausforderung für jede Generation

und wo jede Generation erst die notwendigen Entwicklungsvor-

aussetzungen erschafft, für die nächste Individualisierungs-Entwick-

lungsstufe der jetzigen Generation und das Individualisierungs-

streben kein Ende kennt.


VI.) Von wenn die gotischen Kathedralen einmal verwittern und ver-

fallen werden, weil sie nicht mehr den Zeitgeistgeschmack treffen, der Sinn nicht mehr verstanden wird, dass die Kathedrale auf

etwas hinweist, was das Leben übersteigt und deshalb niemand

mehr bereit ist, für die permanente Renovierung und Restaurierung Geld zu spenden zum Geist der Gotik, dem gotischen Lern- und Entwicklungs-Individualisierungs-Prinzip als der Genius des Christen-

tums in architektonischer Entwicklungsbaugestalt, welcher nicht verwittert, weil die Wahrheit ewiglich und ohne Geld zu haben ist.


VII.) Von wenn kein Geld zum Bau der gotischen Kathedrale da war, konnte nicht gebaut werden und der Bau musste ruhen, weil sonst die Rechnungen nicht bezahlt werden konnten (Brot vor Geist oder Welt vor Gott) zur Selbstentwicklung (z.B. " Berufspausen "), wo

auch heute trotz des allgemeinen Wohlstandes und sozialer Stabili-

tät " erst einmal Brot vor Geist " wegen den wirtschaftlichen

Sachzwängen Vorrang hat. Wenn aber alles " als Mittel zum Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck zur Selbstkultivierung " (dem Entwickler dienen auch die unwidrigsten Umstände zum

Besten) betrachtet wird, dann heisst es nicht mehr nur  " Brot vor Geist ",sondern auch " Brot und Geist " bedingen sich gegenseitig
und die kulturelle Entwicklung verlagert sich von aussen nach

innen.


VIII.) Von einem kulturtouristischen Besuch der gotischen Kathe-

drale, bei dem eine Entdeckeranspannung und Wissensneugierde vorherrscht, die ich ergreifen will und wenn ich wieder die gotische Kathedrale verlasse, ist das Wissen aber schnell vergessen und ich

bin der Gleiche wie zuvor zu einem Entwicklungs-Individualisierungs-Besuch einer gotischen Kathedrale, wo eine emotionale Betroffenheit der fortwährenden zeugenden, gebärenden Kraft als das Selbstent-

deckte in der gotischen Kathedrale vorherrscht, von der ich ergriffen werde und wenn ich die gotische Kathedrale wieder verlasse, bin ich verwandelt und nicht mehr der Alte wie zuvor.


IX.) Von dem dynamischen gotischen Baustil der so vorherrschend ist, dass alles andere nur als Mittel zu diesem Zweck erscheint und alles in der Welt dient nur Gott näher zu kommen zum dynamischen Ent-

wicklungsstrebestil, was so vorherrschend ist, dass alles in der Welt nur als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck dient alles nur Zeichen ist und auf Höheres und Besseres verweist, was verwirklicht werden soll.


X.) Vom  Gotikbegriff, der bis spät ins 18.Jahrhundert südlich der Alpen als Inbegriff eines primitiven Stils, barbarisch, verbauert, ungehobelt und rückständig interpretiert wurde, aber in Wahr-
heit dieser primitive, barbarische Wesenszug ein individuelles Charakteristikum der Ursprünglichkeit, Lebensdirektheit, Mittel-

barkeit, Lebenswirklichkeit und Lebensindividualisierung war, der sich der Anpassung und Normierung widersetzte zu den verkannten (gotischen) Entwicklungsnaturen, die oft als ungebildete Träumer

und hinterwäldlerisch betrachtet werden, aber in Wahrheit ist im menschlichen Kulturleben der Starke der Nichtangepasste. Der individuelle Sinn ist der Gemeinschafts- sinn und die Individualität findet sich in der Einheit aller Einzelnen wieder. Ein Mann macht viele und Mann und Masse  gehören zusammen. Der Entwickler ist uner-

setzbar und weil das wertvollste Mitglied der Gesellschaft (" system-

relevant "). Er ist es, der die anderen durch " sein-anders-sein " wei-

terbringt. Einer muss es zuerst gedacht und getan haben. Das

Ganze erhält seinen Sinn vom Einzelnen und umgekehrt. Eine Gesellschaft wird sich nie als Kulturvolk begreifen, sondern Kultur

hat nur der Einzelne. Kultur ist das Ergebnis der Lebensindividu-

alisierung des Einzelnen und sein Entwicklungsprozess ist der kulturelle, formschöpferische Akt * .


XI.) Von der gotischen Kathedrale, welche als Zufluchtsort bei krie-

gerischen Auseinandersetzungen von der Stadtbevölkerung als Schutzraum im Mittelalter aufgesucht wurde zur gotischen Kathe-

drale heute, welche als kulturelle " Arche Noah" für unseres bes-

seres sein können und sein wollen als Rettung vor uns selbst alter-

nativlos ist, weil jeder Entwicklungs-Individualisierungs-Weg nur durch und über die gotische Kathedrale geht. Im ersten Schritt

lernen wir " auf diese Steine kannst du bauen und vertrauen " (Weltgebäude) und nachdem dieses (z.B. Lebenskrise) zusammen-

gestürzt ist lernen wir, " nur auf diese Steine kannst du bauen und vertrauen " (Gebäude der  gotischen Kathedrale).


XII.) Von einem Kreuzgang  als viereckiger, von Arkadengängen geschlossener Hof, der an der Kirche angebaut ist und sich  sowohl

bei Stifts-, und Dom- als auch bei Klosterkirchen befinden, um die Leidensstationen der Passion Christi nach zu vollziehen (Theologie

des Kreuzes) zur Individualisierung im Beruf als Berufungsweg in

der evolutionären,säkularen Nachfolge Christi, was nur gegen die vorherrschenden  Arbeits-, Berufs- und gesellschaftliche Werte zu haben ist. Seinen individuellen Weg gehen, der in der vorherrschen-
den Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen ist, bleibt eine Grad -

anderung der Marginalisierung und vorübergehenden Ortslosigkeit als Bürger (gelungenes Leben) und Bohemien (verpfuschtes Leben) zugleich, ein Gesellschaftsmensch nach aussen, aber ein Einzelner nach innen, in der kulturlosen Zivilisation leben, aber die Zivilisation im Verborgenen als " Namenloser " und stilles Vorbild kultivieren. Hier wird ein Kreuzweg als eine eigene Passion gelebt, der christlicher nicht sein kann. Wer so etwas tut hat so viel getan wie der Papst in Rom und noch viel, viel mehr (Teleologie der Entwicklung).


XIII.) Von der Katharinenkapelle im Straßburger Münster als Ge-
bets- und Andachtsräumlichkeit zur täglichen, stillen Stunde mit

sich selbst bspw. auf dem Balkon ( " als Privatkapelle "),um abends den Tag entwicklungsmässig zu reflektieren *.


* I.) " Die stille (halbe)Stunde für sich " am Tag ist die Beschäftigung nur mit seinen persönlichen Entwicklungs-Tages-Gedanken als Reflexion und nicht mit den Gedanken und dem Leben anderer z.B. einer Zeitung, in einem Buch oder in den elektronischen Medien. In dieser Zeit hat niemand etwas von einem zu wollen, denn sie gehört einem allein und dass sich laut einer Umfrage die Menschen sich kaum Zeit nehmen für sich selbst, gehört der Vergangenheit an. Für die evolutionäre Allzeitnutzung gilt es zu lernen, nach jedem Tag sich einige Minuten Zeit zu nehmen, eine schriftliche Tages-Entwicklungs-Erkenntnis-Reflexion vorzunehmen, um den Erkenntnisgewinn, die Entwicklungsfortschritte, aber auch die Fehler des Tages zu bilan-

zieren, jede Lebenstätigkeit und jedes Verhalten entwicklungsmässig zu hinterfragen, was als persönliche Meditation verstanden werden kann. Wenn ich am Tag mindestens drei Dinge nicht verbessert

und drei Gelegenheiten nicht überwunden habe, dann war es kein erfolgreicher Tag.


XIV.) Von einem Besuch einer gotischen Kathedrale als Kulturtou-

rist , wo kunstgeschichtliches Wissen und Bibelkenntnisse zum Ver-

ständnis der Bibelgleichnisse, Sinnbilder und Symbolsprache sinn-

voll ist zum Besuch einer gotischen Kathedrale als Entwickler, wo

ich mich verändern muss, um die architektonische Formen- und Allegoriensprache  als Lebenssymbolik einer gotischen Kathedrale

zu verstehen, " um vom Höchsten und Grössten ergriffen zu wer-

den ".


XV.) Von der gotischen Pracht der lichtdurchfluteten, farbigen

zahlreichen Glasfenster (z.B. 176 Fenster in der Notre Dame von Chartres) in denen Bibelszenen dargestellt wurden, um die Men-

schen Gott näher zu bringen um gottgleicher zu werden (sinn-

liches Bewusstsein) zur Pracht des Gotischen Lernprinzips mit

seinen lebensdurchfluteten, individualisierungs-pädagogischen, zahlreichen Entwicklungsmöglichkeiten, wo Lebenszenarien dar-

gestellt werden, um ein Einzelner zu werden. Die niemanden gleich sind, sind Gott gleich (transzendiertes Bewusstsein) *.


XVI.) Von der gotischen Kathedrale, welche eine Vision einer anderen Welt verwirklichen wollte zum Entwicklungslebenskonzept, wo bei Entwicklungsreife die Vision der persönlichen Individualisierungs-Entwicklungswelt verwirklicht wird.


XVII.) Von den Strebesystemen der gotischen Kathedralen, welche

erst die Auflösung der Mauermassen und damit die Lichtfülle ermöglichen zum Entwicklungsstreben des Lebens, weil alles zum Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck als Gleichnis, Pro-

bierstein und Höherweisersinn betrachtet wird, was verwirklicht werden soll und erst die Lebenslichtfülle ermöglicht.


XVIII.) Mit den gotischen Kathedralen ist das unsichtbare Jahrhun-

dert angebrochen (Höhepunkt der Mystik) zu mit Albert Einstein (theoretischer Physiker) ist das unsichtbare Jahrhundert ange-

brochen (neues, universalistisches Weltbild der modernen Natur-

wisssenschaften).


XIX.) Von einer religiösen-Numerologie-Arithmetik, heiligen Geo-
metrie und allegorischen Zahlensymbolik, welche bei der Bauplanung der gotischen Kathedrale wichtig waren wie z.B. die Zahl eins steht für Gott als Einheit, die Zahl drei  ist die Analogie für die Dreifaltigkeit, die Zahl zehn verweist auf die zehn Gebote und die Zahl zwölf er -

innert an die zwölf Apostel. Diese symbolische Zahlenbeziehungen gelten heute als unwissenschaftlich und sind bedeutungslos ge-

worden. Von dieser religiösen Metaphysik zur Physik des Materiel-

len, Dinglichen, Geldlichen, welche als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungszweck dienlich und Wegweiser und Mittler für

den Weg nach oben sind, was den Menschen übersteigt und was über sich hinaus weist auf etwas, was hinter ihnen steht und durch diese verwirklicht werden soll.


XX.) Von den gotischen Kathedralen als heiliger, bedeutungsgela-

dener, universaler Kirchenraum zu es gibt keine expliziten, heiligen Räume, weil Gott überall zuhause, alles heiliger Entwicklungs-

lebensraum ist "und alles und jeder mit jedem Punkt des Univer-

sums zu jedem Zeitpunkt verbunden ist.


XXI.) Von den Zeitgeistmoden der Jahrhunderte, welche wie eine  Generationenschicht auf dem Baudenkmal lagern, es verfremden

und die Kathedralenbedeutung, welche auf etwas über sich hin-

ausweist und was hinter ihr steht beschnitten haben zu den Zeitgeistmoden der Übertechnisierung, der Konsum- und Unter-

haltungsgesellschaft, der relativen, moralischen-Besitz- und Be-

stätigungswerte und Statussymbole als objektiv gewordene Kultur,
welche nicht mehr über sich hinausweist auf etwas, was hinter
ihr steht und verwirklicht werden soll, sondern nur noch auf sich selber verweist, als das bestätigte, stolze  Erkenntnis-Ich-Bewusst- sein " des Cogito ergo sum " des Menschen *.


* Nachdem Descartes im cogito ergo sum die Selbstgewissheit des
Bewusstsein behauptet und an die Stelle der Selbstgewissheit der religiösen Erfahrung gesetzt hatte, hat die Philosophie der Neuzeit
das Bewusstsein als alleinige Realität vertreten. Die Welt ist vom " Ich " aufgebaut und deshalb ist das Denken in den Nihilismus geraten. Der Mensch darf sich nicht auf Wissenschaft, Kultur und Bewusstsein begründen, sein Glück und Heil von diesen erwarten und seine Exis -

enz davon abhängig machen, weil das in Wahrheit einer anderen Begründung bedarf. Wissenschaft, Kultur und Bewusstsein sind nur Bestimmungsstücke des Ganzen aber sind nicht das Ganze als Ein-

heit. Das Bewusstsein des Menschen ist Nichts gesichertes und konsistentes, sondern etwas ungewisses und labiles. Es bedarf nur einer Veränderung oder einer Krise, welche die Sicherheit des Be-

wusstseins erschüttert.


XXII.) Von der gotischen Kathedrale, wo das Nichtsichtbare die Voraussetzung war für das Gelingen eines solchen Bauwerkes

(z.B. Fundament, Steinbruch,Spenden) zur Entwicklungs- individua-

lisierung, wo das Nichtsichtbare (z.B. Lebenskrisen, Entwicklungs-

 reife, Vorbildfunktion,Wesen der Dinge den wahren Wert des Menschen und der Dinge aus macht erst ausmacht *.


* I.) Die Gotik ist ein Baustil wo das Sichtbare das Unsichtbare wieder-
spiegelt.


II.) Das Sichtbare z.B. das äussere Erscheinungsbild oder der Preis macht den Warenwert aus, aber die unsichtbaren Entwicklungs-

eigenschaften hinter der Erscheinung als verkleidete Tugenden machen den wahren Wert aus.  Im Kern geht es  und die Feststellung von Meister Eckhart, dass jegliche Kreatur Gottes voll ist wie ein aufgeschlagenes Buch und wer darin recht zu lesen weiss, der

braucht keine Predigt mehr.Jedes Ding, jeder Begriff, jede Situation, jeder Eindruck, jede Lebenslage, jede Erfahrung, jede Lebensdis-

harmonie, jeder Konsum, jede Technik, jede Unterhaltung, jedes Problem und Krise, jedesgute oder schlechte Tun, jeder Lebensdruck, jedes Erlebnis, jede Bewertung,  jede Empfindung, jedes Leiden seine eigene Gotteswahrheit hat und automatisch zur Individualisierungs-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit wird,wenn diese nicht als Mittel zum Individualisierungs-Sinnzweck verwendet wird, welcher auf Höheres verweist, was verwirklicht werden soll. Es sind alles nur Wegweiser,  Hilfen und Mittler für den Weg  nach oben was den Menschen übersteigt und sind  nur je nach kultureller Affinität Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Reifezweck, welche nicht an

die Seele heranreichen. Alles dient nur dem einen Ziel durch die Dinge hindurch zugehen, um ihnen gegenüberstehen. Erst dann ist es mög-

lich, diese in der Entwicklungs-Transzendierung zu überwinden und zu einem Stück mehr Frieden zu gelangen, weil Ruhe aller Unruhe-

bewegung Suchziel bleibt. Das Viele ist nur da sagt Meister Eckhart, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen, und dieses Eine ist Frieden.


XXIII.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen habe ich Informatik, Betriebs-

wirtschaft oder Astronomie studiert, aber weiss nicht mehr von mir und über mich als vor den Studien. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen habe ich das gotische Lernprinzip kennen gelernt und weiss alles
von mir und über mich.


XXIV.) Von der gotischen Kathedrale und dem Rathaus als Spaltung
von Gott und Welt, dem Jenseits und dem Diesseits zur gotischen Kathedrale, wo durch das gotische Lernprinzip dieser anachronis-
tische zwei-Welten-Dualismus aufgehoben wird.

XXV.) Beispiel-Mehrtext-Fortsetzung siehe die gotische Kathedra-

le 1-9.

13.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist stolz auf seine Dichter
und Denker, seine Komponisten und Erfinder, seine Geistes-
und Kulturgrössen. Bspw. gilt Meister Eckhart unumstritten
der tiefste Geist in Deutschland, Italien wird mit Dante in Verbindung gebracht, wer Rembrandt sagt meint Holland, Shakespeare  gehört nach England und Spanien ist stolz auf Cervantes. Der französische Held aber, das ist die gotische Kathedrale. Nur wen interessiert das heute noch wirklich,
weil unsere kulturellen Errungenschaften, welche in der
Bildung vermittelt werden keinen wirklichen Einfluss mehr
auf die kulturelle Entwicklung des Einzelnen haben. Die
Sprache und der Geist der grossen Denker sind nicht mehr imstande dem Neuen, was gesagt werden muss, zündenden Ausdruck zu verleihen? Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen
brennt das Feuer in einem und Kulturgrössen wie bspw.
Vincent van Gogh, das Straßburger Münster oder Meister
Eckhart lassen einen nicht mehr los (kulturelle Reife).


14.) Bildungs-Kultur-Lernen ist z.B. eine gotische Kathe-
drale besichtigen und versuchen dessen Geistbildungs-
kultur wissensmässig zu erfassen.Entwicklungs-Kultur-Lernen findet es abwegig, sich mit Bildung abzugeben,
wenn es um unsere Seele oder neudeutsch um den " Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-
Prozess" geht. Zum Glauben kommt man nicht durch
Bücher oder Deduktionen von Gedanken. Die Beschreibung
des Glaubens führt noch nicht zum Glauben. Auch der
Glaube und das religiöse Gefühl lassen sich nicht kulturell
und mit keiner Denkmalpflege fördern. Mit der Bildungs-
kultur kann " ich nicht zu Gott kommen, weil die Seele keine Lust hat an der Bildung". Ein kultureller Fortschritt  kann
nicht vom rationalen Bildungsweltlichen kommen, sondern
von etwas, was dieses übersteigt und wird einem geschenkt.


15.) Von allgemeinen, kulturell erworbenen Bildungswerten, wie ich zu sein habe und welche mich tragen sollen (Kul-

turvermittlung aus den Quellen der geistigen Tradition als passives Kulturbewusstsein) zur Entfaltung nach dem in-

dividuellen Eigengesetz in der Auseinandersetzungs-Indi-

vidualisierungs-Transzendierung erworbenen Entwick-

lungswerten mit denen ich authentisch bin und welche in sich selber tragend ist (Kulturentwicklung aus dem kate-

gorischen Individual-Logos als aktives Kulturbewusst-

sein) *.


* I.) Der Mensch existiert nur als halbwegs kultivierter Mensch,

was als (künstliche) Zivilisation bezeichnet wird, weil sich ohne

diese innerhalb der gesetzlichen Normen, der gesellschaftlichen-

und wirtschaftlichen Ordnungsspielregeln auch ganz gut kultur-

im Sinne von Entwicklungslosigkeit leben lässt. Trotz aller tech-

nischen, ökonomischen, demokratischen, medizinischen, bil-

dungspolitischen, sozialen und  anderen zivilisatorischen Errun-

genschaften, steht der einzelne Mensch (entwicklungs)kulturell

noch am Anfang seiner Entwicklung.


II.) Siehe auch den Gliederungsspunkt " Religion ist die Substanz der Kultur und Kultur ist die Form der Religion" in Die-Zukunft-des-Christentums


III.) Siehe auch Gesellschaft- und Entwicklungsmensch


16.) Bei der jetzigen Bildungs-Kultur-Philosophie wird noch versucht durch den allgemeinen, klassischen Bildungsgeist die Schüler zu bewegen und zu begeistern (z.B. mit Goethes " Leiden des jungen Werthers "). Ich kenne die Werke von

bspw. Albert Camus, Hermann Hesse, Fjodor Michailowitsch Dostojewski oder Shakespeare (Geistleben). Bei der Entwick-

lungs-Kultur-Philosophie sind es die reifeindividuellen, zeit-

geistigen Entwicklungs(teil)wahrheiten, welche  den Einzel-

nen bewegen und begeistern (z.B. Diskussions-Inter-

netblock-Forum). Ich kenne die biografische Seite der

Schriftsteller von Albert Camus, Hermann  Hesse oder

Fjodor Michailowitsch Dostojewskials das eigentliche Vorbild-Lebenswerk (Sinnenleben)*.



* I.) Goethe und Schiller, aber auch Dante Alighieri oder Shakes-

peare und viele andere grosse Dichter und Denker sind als " Entwicklungsvorbilder " nicht mehr nachahmungsgemäss. Ihre Zeit

ist zeitlich und geistig vorbei, weil alles dem ehernen Gesetz des Vergehens und Werdens unterliegt. Ihre dichterische Wertesigna-

tur ist nicht mehr imstande, lebensnah das zu sagen, was gesagt werden muss und hat keinen lebenspraktischen Bezug zum Berufs- und Lebensalltag des Einzelnen, weil jede Zeit seine eigene Pro-

pheten hervorbringt. und in die Zeit neu interpretiert werden.

Der revolutionäre Freiheitsbegriff Schillers und Beethovens z.B.

als äusserer Befreiungsdrang und idealistisches Postulat von Unterdrückern kann in der individualgeschichtlichen Fortsetzungs-Sinnline als evolutionäre, innere Selbstbefreiung neu gedeutet werden. Es ist sich freimachen von selbst geschaffenen Überab-

hängigkeiten, Bequemungen, Anpassungen, Konsumgewöhnungen, gesellschaftlichen überkommenen Werten etc., was als notwen-

dige Voraussetzung für die Individualisierungsentwicklung gilt

und nur gegen vorherrschenden Normen zu haben ist.

II.)  Die Weimarer Klassiker wird zu  einseitig vermittelt. Einerseits sind die Bildungsinhalte sind noch das bürgerliche Kulturideal

vom allseitigen befreiten Menschen im 18.und zu Beginn des 19.Jahrhunderts und bspw. im goethischen Denken kann die Erfahrung nicht erschlossen werden.  Zu einer gesunden Persön-

lichkeit gehört aber nicht nur die geistige, helle, sondern auch die körperliche, dunkle  Lebensfreude, die Versöhnung von Geist und Sinnlichkeit. Deshalb ist unter Umständen in einer Biografie eine

grössere Lese- und Lernidentifikation gegeben als in einem geisti-

gen Werk, weil dort auch die polare, notwendige, dunkle Lebens-

seite mitgegeben ist. Die Autoren, die über Goethe schreiben und

die Lehrer, die darüber unterrichten, sollten auch wie Goethe

leben, mit Ausnahme der Biografen.


III.) Durch Literatur, Dichtung, Kunst, klassische Musik oder auch religiöse Sozialisierung werden einfach keine zündenden Werte

mehr vermittelt. Die indirekten, abstrakten, philosophischen, wissenschaftlichen, theologischen, pädagogischen Fach- und Idealbegriffe sind für die Alltagslebensbewältigung und das indi-

viduelle Entwicklungsindividualisierungsgeschehen ungeeignet.

Es muss durch die direkte Sprache des Lebens, welche die Kon-

kretheit, das Bedrückende, das Notwendige und besonders den individuellen Reifegrad und die "Individuations-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit " erfasst, gesagt werden. Der allgemeine, klassische museale und schulische Bildungsgeist interessiert,

bewegt und begeistert nicht mehr, sondern es sind die individu-

ellen, zeitgeistigen Entwicklungswahrheiten, welche jeden Einzel-

nen bewegen und begeistern, weil es eben immer nur den Einzelnen persönlich betrifft.



17.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Suche nach dem, was weiterentwickelt ist, aber nicht gefunden wird, weil ich es selbst noch nicht geworden bin und  deshalb unbefriedi-

gend bleibt (unwürdigend). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist selbst werdend und Selbstsein, wo ich nicht mehr suchend bin, weil ich es im Entwicklungslernprozess transzendiert habe und damit selber geworden bin (würdigend) *.


* Siehe auch " Die Zukunft vom Straßburger Münster und anderer gotischen Kathedralen " in Zukunft Strassburger Muenster


18.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die Kraft und Grösse

des Menschen als das Maß der Dinge im Vordergrund. Es wird  versucht die kulturelle Entwicklung und Lebenssinn-

bestimmung in der geistigen Interessens-Auseinander-

setzung mit den Kulturschöpfungen der Menschheit zu erreichen als Bildungskonstruktion und ästhetischer He-

donismus (die Tugend wird zum Wissen). Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen stehen  die Schwächen und die Nichtigkeit des Menschen im Vordergrund. Es wird ver-

sucht die kulturelle Entwicklung und Lebenssinnbestim-

mung in der praktischen Auseinandersetzung an den Widerständen, dem Ungeplanten, in den Krisen des Lebensalltages und Untugenden zu erreichen als Bil-

dungsdekonstruktion und innerweltliche Transzendie-

rungsaskese ( Das Wissen wird zur Tugend) *.


* Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Widerspruch


19.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen herrscht das allgemeine Kulturverständnis des Suchens des Absoluten in den kultu-

rellen Schöpfungen. Das Absolute ist erfassbar in der Kultur als zweite Natur. Es steht die kulturelle Entwicklung einzelner Grosser,  welche sich in den Kulturausdrucks-

formen und Kulturschöpfungen der Architektur (z.B. Gro-

pius),  Musik (z.B. Mozart), Dichtung (z.B. Goethe) Malerei (z.B. Cezanne), Philosophie (z.B. Schelling), Wissenschaft

etc. an denen wir weiter uns bilden und entwickeln kön-

nen und sollen im Mittelpunkt (normativ). Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen herrscht das individuelle Kulturver-

ständnis des Findens des Absoluten in der Entwicklungs-

verfassung des eigenen Lebens vor als erste Natur. Es steht das dynamische Individuallogos  der Selbst-Individuali-

sierungs-Kultivierung im Mittelpunkt, weil alles Lebens-

geschehen als Kultivierungsquellen einschliesslich Krisen, Niederlagen, Krankheit, Unwahrheitebn Irrtümer, Dinge, Ereignisse, Untugenden etc. als Erkenntniswiderspruchs-

mittel und Weg weiser zum Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Transzendierungs-Sinn-Zweck betrachtet wird, an denen wir uns entwickeln und sterben lernen können und sollen (konstitutiv) *.  



*I.) Mit jedem richtigen Lernen ist das Unrichtige gegeben. Mit

jeder Wahrheit ist auch die Unwahrheit und der Sinn im Unsinn mitgegeben. Jede Kehrseite existiert ja kausal und final nur durch ihre Polarität.Der (Krisen)weg aller Entwicklung ist das schilleri-

sche Diktum von der Natur durch die Unnatur zur Natur zurück.
Die Entwicklungsunruhe ist der natürliche Zustand eines jeden Körpers und die Ruhe (Frieden) bleibt aller Entwicklungsun-
ruhe Suchziel. Die dialektische Gegenüberstellung als entge-
gen gesetzter Standpunkt eröffnet dem Denken erst neue
Wege und diese Spannungspolarität zeigt die Entwicklungs-
perspektiven auf. Erst die lebenswidersprüchlichen Lebens-
gegensätze führen zu einer höheren Lebenseinheit und die
polar entgegengesetzten Prinzipien sind aufeinander bezogen.

Das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch. Die Tugend wird nur in

der Verführungsschwachheit vollbracht, weil diese zur Entfaltung

das Gegenteil bedarf. Das Gute ist erst das Gute und eine Tugend,

wenn es vom negativen Pol gereinigt wurde. Wo keine Untugend,

da ist auch keine Tugend möglich. Die Untugend ist nur eine ver-

kleidete Tugend. Nur weil ich der Versuchung widerstanden habe,

bin ich dadurch stärker und tugendhafter daraus hervor gegangen und das Böse wird zum Guten. In der Auseinandersetzungs-Trans-

zendierung wird der Widerspruch erst aufgelöst. Es ist das Nobel-

dilemma in allem. Der Friedensnobelpreis wird an den und diejeni-

gen verliehen, welche sich für den Frieden einsetzen und seine Erfindung (Dynamit als Waffe) nicht andere gegen anwenden.


II.) Jeder kennt die Redensart "alle guten Ding sind drei". In der Numerologie umfasst die Zahl drei die Zahlen eins und zwei in der polaren Widerspruchsspannung zu einem neuen Ganzen zusam-
men. Die drei ist der Wille zum Ganzen als Synthese. Es gibt heute kein Gebiet des menschlichen Denkens, das nicht von dieser drei beherrscht wird weder in der Natur- und noch in der Geisteswis-
senschaft.


20.) Die Grundsätze des Bildungs-Kultur-Lernens kommen aus der säkularen Pädagogik und sind kulturell geprägt (Quellen sind Wissenschaft und die praktische Vernunft).

Die Grundsätze des Entwicklungs-Kultur-Lernens kommen aus den existentiellen Lebenserfahrungen und sind evo-

lutionär geprägt  (Quellen sind die abendländische (christ-

liche) Kultur und das individuelle Entwicklungsgewissen)*.


* Der Konformismus und die gesellschaftliche Anpassung ersetzt

das Gewissen. Das Gesetz (äussere Kontrolle) ersetzt das Gewissen (innere Kontrolle). Wir haben jetzt die Gesetze, die sagen was

richtig bzw. falsch ist oder was ich tun muss oder nicht darf. Ich

habe kein schlechtes Gewissen, wenn ich mich masslos egoistisch

bin, aber es legal  ist und ich es mir leisten kann. Die Handlung wird nicht durch den Gewissensfilter ethisch beurteilt, sondern das Verhalten orientiert sich an gesellschaftlichen Spielregeln und

ist geleitet von den vorherrschenden Werten und der öffent-

lichen Meinung. Wir haben sogar keine Gewissensbisse oder leben

in Unfrieden, wenn wir ein Gesetz übertreten oder die Unwahrheit sagen. Beim Entwicklungs-Individuations-Gewissen wird die Hand-

lung nach Entwicklungswertmaßstäben beurteilt. Weil nur der Einzelne ein Gewissen hat und das Kollektiv gewissenlos ist,

steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesellschaftlicher Konformismus.


21.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen muss ich Mathematik üben, um z.B. die kubische Gleichung zu verstehen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen muss ich mich verändern, um die architektonische Formensprache als Lebenssymbolik einer gotischen Kathedrale zu verstehen, "um vom Höchsten und Grössten ergriffen zu werden " *.


* "Ganz Paris zählt nicht soviel,wie die Kathedrale von Straßburg be-
merkte einmal Honore des Balzac emphatisch " (französischer Schriftsteller) beim Anblick dieser Kulturschöpfung. Eine gotische Kathedrale beweist gar nichts und zieht trotzdem viele Millionen Besucher jedes Jahr in Bann.

22.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist verbunden mit der Entwicklung der menschlichen elf Sinne. Das Entwick-

lungs-Kultur-Lernen ist verbunden mit der Entfaltung des Entwicklungs-Individualisierungs-Sinnes *


* I.) Neurowissenschaftler unterscheiden 11 Sinne:


1.) Sehen, die visuelle Wahrnehmung mit den Augen und die Gesichts-

      empfindung (Gesicht)

2.) Hören, die auditive Wahrnehmung mit den Ohren (Gehör)

3.) Riechen, die olfaktorische Wahrnehmung mit der Nase (Geruch)

4.) Schmecken, die gustorischen Wahrnehmung mit der Zunge (Geschmack)

5.) Tasten, die taktile Wahrnehmung mit der Haut (Gefühl)

6.) Vestibulärer Sinn (Gleichgewichtssinn)

7.) Thermorezeption (Temperatursinn)

8.) Nozizeption (Schmerzempfindung)

9.) Proprozeption (Tiefensensibiltät der Körperempfindung)

10.) Viszeralen Sinne (Wahrnehmung der inneren Organe wie bspw.Hunger, Durst...)


11.) Sensus numinis als ein Lebensgrundgefühl und eine entwickel-

tes Lebenssensibilitätsbewusstsein für das Überweltliche, die Wahrheit hinter der Erscheinung, die Rückbindung des Lebens, religiöser Wahrnehmungssinn, Friedensbewusstsein, mystisches Bewusstsein, Lichtsinn,der Entwicklungsprozess, wo Himmel und

Erde zusammenfallen, Gottesbegriffsbewusstsein eines Meister Eckhart, wo Subjekt und Objekt verschmilzt und eine Realität ist, Ganzheits-und Einheitsbewusstsein, ein Terminus für eine unsag-

bare Wirklichkeit.


 

II.) Der Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn ist die Entfaltung von Entwicklungseigenschaften, Entwicklungsattributen und Entwick-

lungstugenden der rechten Gehirnhemisphäre als Entwicklungs-Individualisierungs-Quotient (EQ) und gotisches Lernprinzip genannt.


III.) Der Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn bedeutet in der Lebens-

praxis in der Entwicklungsunruhebewegung Stabilität zu finden, eine permanente Entwicklungswertsetzung in allem vorzunehmen, jedem

Tag seinen Entwicklungswert zu geben, den Entwicklungsbegriff zum Handlungsbegriff werden zu lassen, zu lernen, sich selbst zum Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Tages-Programm zu haben und ein-

fach nur immer das Bessere und Höhere jetzt zu wollen. Es ist die Entwicklungs-Individuations-Bringschuld der Entwicklungslosig-

keit eines jeden Einzelnen.   


23.) Das Bildungs-Kultur-Lernen schöpft sein kulturelles Wissen aus der abendländischen Kultur, welche sich auf

die Weisheit der Alten und Götter beruft und man der Meinung ist, dass sich die menschliche Kultur dadurch erhält, dass sie weitergegeben wird (kulturelle Summe

voran gegangener Generationen durch das soziale Lernen der Aufklärung). Das Entwicklungs-Kultur-Lernen schöpft sein kulturelles Wissen im Auseinandersetzungs-Trans-

zendierungs-Prozess der Individualisierungsbewältigung,

wie der Mensch sich selbstgestaltend hervorbringt und 

man der Überzeugung ist, dass die menschliche Kultur sich nur erhält, wenn diese vom Einzelnen entwickelt wird  (kulturelles Nichts, weil jeder neu anfangen und die über-

lieferten Erfahrungs- und Erkenntnisschritte voran ge-

gangener Generationen  durch das existentielle Lernen nachvollziehen muss als Aufklärung der Aufklärung) *.

 

* I.) Wenn ich Kultur bezahlen kann, glaube ich diese zu besitzen (Kunst  als Ware und Kunst als Spekulationsobjekt), aber wenn ich mich mit  ihr auseinandergesetzt und mich dadurch entwickelt habe, besitze ich sie erst wirklich.


II.) Der Gradmesser für die Höhe einer Kultur des Volkes sind nicht das Bildungsniveau des Einzelnen, die Höhe des Sozialproduktes

oder die  Anzahl der Museen, sondern die Anzahl der Entwick-

 lungseinzelnen.


III.) Deshalb gilt, wenn das Leben aber nicht individuell gelingt und damit seinen Sinn bekommt, waren jeder Lebensentwurf, alle Wissenschaft, alle Bildung, alle Kultur, alle Religion, aller Wohl-

stand, alle gesellschaftlichen Werte wie z.B. Familie, Beruf, Besitz, Heimat, Gesundheit, Freiheit, Sicherheit, alles Wissen, alle Be-

mühungen und erbrachte Lebensleistung, alles Gelernte, alle Lebensziele und alle Zeit der Welt eigentlich sinnlos und damit

am Leben vorbei gelebt und hat nicht selbst gelebt. Deshalb darf

für das Individualisierungsstreben kein Problem zu schwierig,

keine Entschuldigung zu billig, kein Preis zu hoch, kein Vorteil zu verlockend, kein Weg zu lang, kein Frust zu gross, keine Motiva-

tion zu niedrig, kein Widerstand zu heftig, kein körperliches Lei-

den ein Grund, keine Niederlage dauerhaft, kein Konsumverzicht

ein Opfer, keine Zeit zu lang, kein Streit zu schwer sein und kein gesellschaftliches Anpassungsnormverhalten ein Hindernis und nur ich der alleinige Schuldige bin. Wo andere nur Schwierigkeiten,

Un mögliches, Konventionen, Gründe, Risiken und Verbotsschilder sehen, sehe ich wieder Möglichkeiten und bin stärker als die stärk-

ste Ausrede. Wer das tut, der hat er soviel getan, wie der Papst in

Rom und noch viel mehr. Auch wenn jeder sagt, dass es unmöglich

ist und weil ich dieses nicht weiss, mache ich es trotzdem.

  

IV.) Siehe auch " Eine Gesellschaft wird sich nie als Kulturvolk begreifen, sondern es ist immer nur der Einzelne " in Gesellschafts- und Entwicklungsmensch


24.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die allgemeine Geistes-

kultur und Objektkunst als Überlieferungsform. Kultur ist ein Zustand und das was der Mensch in seiner allgemeinen Kulturgeschichte hervorbrachte und hervorbringt. Es sind auch  Kulturtechniken wie bspw. lesen, schreiben, rechnen, sprechen, Problemlösungstechniken lernen als  gebannte Schrift- und Objekt-Schul-Kultur eines veräusserlichtes, sinnliches Kulturschaffens (passiver Kulturbesitz ausser-

halb von uns). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die indi-

viduelle  Entwicklungskultur und Lebensobjektkunst 

als Entwicklungs-und Erschaffensform. Es ist eine noch

zu bannende Schrift- und objektlose, verinnerlichte Ent-

wicklungs-Lebens-Kultur (Kulturentwicklung , wo in der Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Übereinstim-

mungs-Bewegung dem Leben Formwert, individualge-

schichtliche Bedeutung, täglicher Lebenssinn und mehr innerer Frieden gegeben wird und der Mensch selbst-

gestaltend hervorbringt (aktive Kultur innerhalb von uns) *.


* I.) Die Kultur ist zur Zivilisation geworden.

 

II.) Die Kunst wird zum Kunstgewerbe und das Leben hat sich öko-

nomisiert. Früher war die kulturelle Leistung einer Nation von Bedeutung und Wert, heute ist es der Reichtum Einzelner und das Sozialprodukt als die wirtschaftliche Leistung des Landes. Aber es lassen sich keine kulturellen Bindungen auf der Grundlage wirt-

 schaftlicher Indikatoren aufbauen. Das Wesentliche der Kultur besteht nicht aus materiellen Errungenschaften.

  

III.)" Die Kunst ist mächtiger als die Erkenntnis, denn sie will das Leben, und jene erreicht als letztes Ziel nur die Vernichtung "*.


* Friedrich Wilhelm Nietzsche, klassischer Philologe und Philosoph. 

 

IV.) Der höchste Grad der menschlichen Kultur ist der höchste Grad der Entwicklungsspannung, die der Mensch im Entwicklungsun-

leichgewicht aushalten kann, um in der Instabilität seines Lebens Stabilität zu finden.


V.)  Der Besichtungs-Kulturtourismus findet sich in einem Erlebnis-

bericht eines " Kulturbustouristen " auf der Fahrt nach der Kultur-

metropole Florenz wieder, der vier Stunden Zeit hatte, sich die Stadt anzuschauen. Im strömenden Regen irrte er mit seiner Partnerin durch die Strassen und wie Vulkanmagma wälzte sich die Masse vorwärts. Sie kapitulierten vor den anstehenden" Menschenschlan-

gen und den langen Warteanstehzeiten " vor den Museen und Kirchen. Immer wieder war der Blick auf die Kunst verstellt,

mussten sich ständig fliegender Händler erwehren und waren end-

lich froh, nach vier Stunden wieder genervt und müde im Bus zu sitzen. Bei dem Menschengewühle, welches sich durch die histori-

sche Altstadt schiebt und nichts anderes tun als den Selfstick hoch-

zu halten, um dann in den sozialen Medien vorzuführen, was sie tolles gesehen und erlebt haben. Von Erholung, Genuss und Erbauung konnte wirklich keine Rede mehr sein.


VI.) Was eigentlich zur menschlichen Mitte der Ruhe führen soll bringt nur noch mehr Unfrieden. Wir machen uns nur etwas vor. Der Kulturtourismus  ist zu einem Geschäft verkommen und verbraucht unsere besten Kräfte, ist nur Unruhe und kostet Geld ohne bleiben-

den Wert,  aber die Kulturschöpfungen warum es eigentlich geht, bleiben auf der Strecke. In Museen wird wieso kein persönlicher Entwicklungsweg gefunden. Ein beschaulicher und besinnlicher Kulturtourismus ist bei den Massen an Besuchern und Urlaubern

gar nicht mehr möglich. Bei diesem "Sight-Seeing-Schelldurchlauf"

hat das Individuelle keine Chance und keinen Gestaltungsfreiraum mehr. Wahre Kultur als Individualkultur d.h., wenn man sich in einer Kunstausdrucksform erkennt, was einen übersteigt, ist dagegen erkraftend, aufbauend, erhebend, zeitlos und diese gibt es umsonst, andernfalls ist es wert- und sinnlose Lärmkultur.


VII.) Für Touristen sind mittlerweile viele Kulturmetropolen mehr ein Alp-als ein Besuchertraum und andererseits sind für viele einheim-

ische Bewohner dieser Städte die Massen an Besucher( obwohl sie

das Geld bringen) zur " Plage " geworden, gegen die man sich schüt-

zen sollte und nicht mehr willkommen sind (" Tourist go home "), weil ihr Lebensraum gefährdet ist. Der Massentourismus überfordert nicht nur die Bewohner und die Infrastruktur vor Ort, die mit unge-

wohnten Menschenansammlungen konfrontiert werden, sondern gefährden auch das ökologische Gleichgewicht sensibler Regionen und die Lebensgewohnheiten der Menschen. Der Tourist zerstört etwas, was er eigentlich liebt. Mit prophetischer Sicherheit und

einem Röntgenblick lässt sich sagen, dass diese Art des touristi-

schen, lärmenden, leeren und krisenanfälligen Monokulturtou-

rismus eines Kauf-, Verzehr-, Unterhaltungs- und fotografierenden Besichtigungstourismus bald der Vergangenheit angehört. Die Pandemie  " Covid 19 " in jüngerer Zeit zeigte, wie krisenanfällig dieser traditionelle Tourismus ist, viele  Menschen vor Ort plötzlich zum Sozialempfänger werden und sich allmählich zu einer höheren Tourismus-Entwicklungsstufe eines kulturellen-Individualisierungs-Tourismus durchringt wie bspw. eine Busfahrt in die Stadt  Straß-

burg um die Stadt kennen zu lernen und vom " Liebfrauen Münster " mehr zu erfahren und zu wissen (Antizipation) zum Individual-

tourist, welcher nach Straßburg fährt, um in der Auseinanderset-

zung mit dem Liebfrauen-Münster mehr von sich zu erfahren und

zu wissen (Reflektion)*.


*  Das Straßburger Münster ist eine Welt für sich. Es wäre nur eine Touristenattraktion und die Symbolik reiner Schein, wenn die Ka-

thedrale nur ein architektonischer Baustil wäre und nicht das Chris-

tentum widerspiegeln würde. Es geht im Kern um die Wahrheit des christlichen Lebenssystems und den Genius der christlichen Religion in architektonischer, kunstgeschichtlicher Gestalt. Materie wird zu Geist, so liesse sich das Wesen der Kathedrale  zusammenfassen. Die Mystik des gotischen Domes berührt die tiefsten Empfindungen der religiösen Seele, was die wertvollsten Momente im Leben des Men-

schen sind. Die Sehenswürdigkeit wird zur Sehnsuchtswürdigkeit.

Die gotische Kathedrale ist Sinnbild der eschatologischen Kraft

des abendländischen Menschen, jene elementare, religiöse Dyna-

mik, die in den Tiefen einen jeden einzelnen Menschen wurzelt, ihn geformt und geprägt hat, der alles entspringt, alle kulturelle Substanz aufbaut und die Ursache allen kulturellen Fortschritts ist. Dass ist ihre eigentliche Seele, aber auch ihre Lebenstiefe und Lebens-

schwere.


VIII.) Das bedeutet auch  bspw. in Deutschland für die Touristenme-

ropolen Rüdesheim, Rotenburg ob der Tauber oder Heidelberg wird wieder Ruhe einkehren. Das nur Schöne, Idyllische, Postkartenmo-

tivische, der entwicklungslose " Kitsch und Kommerz ", nur essen

und  trinken , kaufen und " schunkeln "und in der Hauptsache billig

wird Platz machen müssen für das Individual-Besondere eines intel-

ligenteren Entwicklungs-Individual-Kultur-Tourismus und es werden

immer mehr Einzelne  werden. Nur was ich in mir trage und bin, kann

ich auch kulturell erkennen. Der  Kreuzfahrttourismus, wo Tausen-

de  von Menschen z.B. drei Stunden Zeit haben und ein touristi-

sches  Kleinod in Beschlag nehmen, kann als ein Maximum an

oberflächlichem Tourismus gedeutet werden. Um es auf den Punkt

zu bringen, der gesamte Welttourismus war durch die Corona-Pan-

demie  zwischenzeitlich zusammen gebrochen und hat den Ruf nach einer neuen Qualität des Tourismus verstärkt. Wenn die Wirt-

schaftsleistung vom Tourismus abhängig ist und die Touristen weg bleiben, fehlt etwas im Geldbeutel und der ehemalige Segen  wird zum Fluch. Der Tourismus des Aus- und Erlebens und " nix wie weg "

hat seine Zeit gehabt und der Tourismus einer Selbstverwirk-

lichungsentwicklung hat jetzt seine Zeit. Deshalb sind nur entwick-

lungs(individual)konforme " Tourismus-Investitionen " auch die besseren und zukunftssicheren Investitionen.


* Wegen dem Klimaschutz müssen in naher Zukunft Abstriche bei den Konsum- und Lebensgewohnheiten gemacht werden. Aufgrund der schlechten Umweltbilanz ist " mal schnell übers Wochenende " nach Venedig fliegen nicht mehr verantwortbar.


IX.) Die Einschränkungen der Reisefreiheit und der Beinahestillstand des sozialen Lebens durch die Corona Pandemie lassen das natürliche Aus- und Erleben als Entwicklungsstufe erst gar nicht mehr zu, um zur inneren Ruhe zu gelangen, weil Ruhe und Frieden aller Unruhebe-

wegung Suchziel ist. Auch ist dieses wiederum ein Wertewandel-Signum, dass der krisenanfällige Monokulturtourismus eines nur Kauf-, Verzehr-, Unterhaltungs-, Vergnügungs- und fotografieren-

den eisschleckenden Besichtigungs-Tourismus bald der Vergangen-

heit angehört und sich zu einer höheren Entwicklungsstufe eines kulturellen-Individualisierungs-Tourismus durchringt. Viele gehen

ja auch nicht wegen den Bildern ins Museum oder wegen der Aufführung ins Theater, sondern es ist ein " Glamour Faktor " des sehen und gesehen " werdens. Wer kann schon ein angebotenes Gläschen Sekt und dazu ein Lachshäppchen ausschlagen ? Der boomende " Pilger-Bibeltourismus "  im Heiligen Land  und der" Geschäfts-Neugierde- Gewohnheits-Besucher-Tourismus " ist nur

eine kultur- und religionsgeschichtliche, notwendige Übergangser-

scheinung des Menschen, der das darstellt, was er sich bewusst ist zum Menschen, der nur das ist, was er sich nicht bewusst ist.

 

X.)" Das Drei-Gang-Menü "nach dem kulturellen Pflichtprogramm interessiert  immer  noch viele Besucher mehr, als noch zwei weitere Kirchenbesuche. Es ist vordergründig eine Kulturreise, aber zu Hause angekommen, wird über essen, trinken und  kaufen " erzählt. Die kulturellen Schöpfungen stehen auf dem Markplatz, in den Museen, aber sie erreichen die Menschen nicht wirklich mehr. Wie heisst es in einem Bonmot so treffend," dass die Touristen die Kathedralen besuchen und die Einheimischen  die Kneipen ". In Wirklichkeit ist unsere Kultur " ein Friedhof des Vergangenen " und die Summe des Erkannten und Geformten. Sie hat als Kultur nur noch einen akade-

mischen, vorkulturellen, vorbewussten Bildungswissens- und Mu-

seumswert und die Kunst ist als Ware, Spekulationsobjekt und als leerer Besichtigungstourismus entartet, welcher nicht mehr an die Seele heranreicht. Unsere Kultur ist  zur blossen Zivilisation ver-

kommen und hat ihr Greisentum erreicht.


XI.) Auch der (Welt)tourismus unterliegt auch dem ewigen ge-

schichtlichen Gesetz des Vergehens und Werdens einer Wen-

deltreppespiralförmigen Weiterentwicklung und eine Entwicklung zurück kann es von ihrer Gesetzesnatur nicht geben. Die Entwick-

lung ist irreversibel, da jede Stufe auf der vorhergehenden aufbaut. Vergangenheit ist verflossene, alte Energie und die Verschiebung hat bereits den Punkt der Rückkehr überschritten. Damit ist der Ent-

wicklungsprozess nicht mehr umkehrbar d.h., es gibt keine Ent-

wicklung zurück. Kulturkritisch betrachtet ist der oberflächliche Besucher-Tourismus ein vorkultureller Entwicklungsfortschritt auf der Horizontalen als ein Näher- und Weiterkommen (von der Be-

wusstseinserkenntnis ging die Krise aus, welche nie die Totalität

und das Ganze darstellt, weil der Mensch glaubt das zu sein, was er
hat und sich bewusst ist ) zum kulturellen Fortschritt als ein nur Zuende- und zum Wendepunkt kommen in Richtung der Vertikalen, was Jahrzehnte und Jahrhunderte lang schon den Verfallskeim der Auflösung in sich trägt, als eine Form der Selbstzerstörung (zu des -

halb in die Bewusstseinskrise der Erkenntnis schliesslich führen muss, weil der Mensch nur das ist, was er nicht hat und sich nicht bewusst ist).


XII.) Meister Eckhart sagt  Gott ist nicht in Begriffen und Büchern zu finden und will auch nicht angebetet, sondern sich selbst werden und durch mich in die Welt zurück kommen. Im Leben ist alle Religion zu finden, welche der Mensch braucht. Im Kern geht es ist um die Fest -

stellung Meister Eckharts, das jedes Ding, jeder Begriff, jede Situ-

ation, jeder Eindruck, jede Lebenslage, jede Erfahrung, jede Lebens-

disharmonie, jedes Problem und Krise, jedes gute oder schlechte

Tun, jeder Lebensdruck, jedes Erlebnis, jede Bewertung, jede Emp-

findung, jedes Leiden seine eigene Gotteswahrheit hat. Man soll nicht stehen bleiben bei dem äusseren Zeichen, sondern in das Innere der Wahrheit, in das Wesen einer Sache als Sinngehalt  eindringen und durch die Dinge hindurch gehen, um ihnen gegenüber zu stehen.

Die Materieatome werden gespalten und zertrümmert, um zum Geistwahrheitskern vorzustossen. Von der Quantenphysik wissen

wir, dass es keine Materie gibt. Nur der Geist ist Wirklichkeit und die Ursache für die transzendierende Realität. Noch vor nicht allzu langer Zeit dachten wir, alles besteht aus Materie. Im Grunde genommen gibt es die reine Materie gar nicht. Die Wissenschaft hat mit der

Quantenphysik nachgewiesen, dass Geist und Materie austausch-

bar sind und Materie nur materialisiertes Bewusstsein ist. Nicht

die sichtbare Materie, sondern der Geist ist das Wirkliche.


XXIII.) Es ist eine höhere Entwicklungsstufe der Materie (Reise) als verdichteter, gebundener Geist und als kulturelle Verkleidung, welche auf Höheres verweist,  um die (Erkenntnis)sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenauf-

gabe und der Sinn alles weltlichen ist. Es ist alles Sinnliche, welches für den Geist geschaffen wurde, um sich von ihr zu befreien und damit das alte, egoistische, kapitalistische Materialismus-Ding-Haben-Verständnis als Mittel zum Zweck zur neuen Bestimmung aufwertet. Durch eine Entwicklungs-Transzendierungs-Sichtweise wird der bisherige Materiehauptzweck als Mittel zum Entwick-

lungs-Lebens-Zweck als Rematerialisierung angesehen. Die Ent-

wicklungsidee macht erst den Wert aus, weil die Entwicklung ihren Wert in sich trägt. Der Entwicklungswert wird wichtiger, als der Nutzen und Geldwert einer Sache. Etwas Erkanntes ist mehr wert

als etwas Verdientes.


XXIV.) Am Beispiel einer " Wochenende-Städtefahrt bedeutet dieses:

Für den Reisenden ohne die Meister Eckhart Erkenntnisbrille war

es am Montag danach nur ein erzählreicher, aber schnell vergesse-

ner Städtetrip mehr und der Termin für die nächste  Wochenend-Städtefahrt steht schon fest. Es zählt immer nur wo ich gewesen bin, was ich gesehen und erlebt habe und was es gekostet hat (Erleb-

nisreise eine Touristen).Weil das eine nur durch ein anderes endlos ersetzt  wird, war die Reise sinn- und wertlos. Für den Erkenntnis-

sammler dagegen  ist/war die Fahrt ein Entwicklungssegen und

z.B. die 350 Euro für die Städtefahrt die beste Ent-wicklungsinves-

tition, welche noch mehr (Geld)segen bringt (Erkenntnisreise eines Individualisten). Es sind gemachte Erfahrungen, welche nur dort gemacht werden können aber im Grunde genommen keinen anderen Menschen interessieren. Neben den vergänglichen Reiseerlebnissen gesellen sich jetzt bleibende Entwicklungs-Erkenntnisse. Das sicht-

bare, materielle ist die Form und die äussere Erscheinung, die un-
sichtbaren Entwicklungseigenschaften hinter der Erscheinung machen aber den wahren Wert aus. Der immaterielle Erkenntnis-

gewinn ist viel grösser und nachhaltiger als die materiellen Kosten und das kurzzeitige Urlaubsgefühl. Nicht der Preis bestimmt den Wert, sondern der Wert den Preis. Wenn ich etwas nicht mehr brauche, ist dieses mehr wert, als wenn ich es mir kaufen kann.

Das Vermögen sich der Dinge zu enthalten, gibt dem Menschen

mehr Ver mögen, als die Dinge zu besitzen. Die Wahrheit zu besitzen ist (bis zur Entwicklungsreife) nicht so erstrebenswert, wie viel Geld zu besitzen, während Entwicklung nie zu einem Besitz wird. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen geht es um das Wesen einer Sache und damit ums Geld haben. Das Höhere schliesst automatisch das Niedrige (Geld) mit ein oder wie Meister Eckhart es sagt: "Wer Gott hat, hat auch alles andere". Siehe Textfortsetzung in Meister Eckhart.

XV.) Entwicklungsstufen ehemaliger und heutiger religiöser und kultureller Wirtschaftsfaktoren:

  • Reliquien, Kirchen, Papstbesuch.
  • Johann Wolfgang Goethe, Pariser Eifelturm, Museen,Events.
  • " Das brennende Feuer in mir", weil ich es selbst bin, Individualisierungskonformität, individuelle Kulturwahrheit.


25.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bin ich bspw. als Buch-
autor tätig und es erscheint im Buchhandel ein neues Buch über " Kunst und Kultur ", welches durch die Unlebendig-

keit den Zeitgeist nicht übersteht (in der Zeit ein kultur-

loser Bestseller). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen verfasse ich bspw. im Internet einen Block über " Kunst und Kultur ", der ständig von mir immer wieder aktualisiert und ver-

bessert   wird, nur durch diese Lebendigkeit erst seine wirkliche Reife erhält und zeitlos bleibt (über den Zeitgeist hinaus ein bleibender Bestseller und deshalb erst Kultur).

   

26.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Traditions-Lern-Kultur

der klassischen Bildung (lesen, schreiben, zuhören, antwor-

ten). Es ist das Lernen durch Belehrung, Ermahnung,

Gesetz, Strafe etc. als ein rationales Verstandes- und Vernunftslernen " vom Schlechten zum Guten " (Übungs-

charakter). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist  die neue Lernkultur des Gotischen-Lernprinzips in all seinen Lern-Eigenschafts-Ausprägungen. Es ist auch das Lernen der Er-

fahrung vom " Schlechten zum Guten " (Erfahrungscha-

rakter)*.


* Siehe auch Das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch


27.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sind dogmatische, verwal-

tende Wahrheiten als ein Wissensverhältnis zur fremden Wahrheit oder relative  funktionierende Nützlichkeits-

und Alltagswahrheiten kennen lernen (wahr ist, was funk-

tioniert, gegen kein Gesetz verstösst, Geld bringt, eine mathematische oder eine religiöse Wahrheit). Mit und

durch die allgemeinen, abstrakten Bildungswahrheiten

kann ich aber nicht zur inneren Ruhe und zur Lebensüber-

einstimmung gelangen (Unruhe ist aller Bildungsbewegung Ziel, weil statische, analytische und physische Wissensak-

kumulation). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist sich den Entwicklungswahrheiten annähern und somit von der Wahrheit gereinigt und ihr gleich werden. Es ist die selbst erkannte Entwicklungsprozesswahrheit im persönlichen Wahrheitserleben. Bei der Entwicklungswahrheit ist alles, was nicht eigenes ist, nicht  wahr, weil  es nicht auf die gelehrte Wahrheit ankommt, sondern im Einzelfall auf die gelebte Wahrheit. Die individuelle Wahrheit ist wahr für mich, aber nicht wahr an sich, weil der Weg zur Wahrheit wichtiger ist als die Wahrheit selbst. Mit und durch die individuellen, lebenskonkreten Entwicklungswahrheiten gelange ich zur Ruhe und inneren Lebenseinheit (Ruhe

bleibt aller Entwicklungsbewegung Suchziel, weil dynami-

sche, ganzheitliche Lebensübereinstimmung und  Wissens-Wahrheits-Gleichheit*.


* " Die Wahrheit nachbilden mag gut sein, aber die Wahrheit erfinden ist besser, viel besser "*.


* Giuseppe Fortunino Francesco Verdi, italienischer Komponist.

28.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist man im Besitz der gelehrten, ruhenden Wahrheit. Es sind fremde vermitteln-

de, papierne, gelehrte, akademisch verpackte viele schöne Wahrheiten, aber auf die erlittene und nicht abstrakte Wahrheit kommt es an. Die Wahrheit wurde auf den Begriff gebracht und ist damit eingegrenzt, weil sie das Individuelle ausschliesst. Wissende Wahrheit ist nur ein Stück der Wahrheit. Wer nur in der Literatur die Wahrheit sucht

gilt höchstens gebildet, weil die allgemeine Wahrheit zur Schulweisheit wird und für die Wahrheitsentwicklung

nur noch bedingt geeignet ist. Das Leben ist der abstrakten Wahrheit immer ein Schritt voraus, das Ausgedachte wird durch die realisierte Wirklichkeit überholt. Der Besitz der Wahrheit macht stolz, träge, gelehrig, übermütig und wägt sich in trügerischer, dogmatischer Sicherheit. Entwicklungs-Kultur-Lernen dagegen ist eine dynamische Auffassung als Wahrheitsentwicklung. Man ist auf der Suche nach ihr und irrt sich zur Wahrheit empor. Der Mensch schreitet nicht vom Irrtum zur Wahrheit, sondern von Wahrheit zu Wahr-

heit, von einer niedrigeren zur höheren Wahrheit. Über

die Wahrheit informiert man sich nicht, sie geschieht und

ist an die Lebenspraxis gebundene Wahrheit. Es  gibt keine andere Entwicklungswahrheit als die unseres alltäglichen Tuns. Alles was nichts eigenes, ist nicht wahr. Nicht die Wahrheit, sondern der Weg zur Wahrheit ist wichtig und

ein Teil unserer Kultur. Nicht nur die Wahrheit sagen (Gedankengebäude), sondern nur die aufrichtige Bemühung "im Hier und Jetzt" hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert eines   Menschen aus (erlebte Wirklichkeit). Wenn Wahrheit wahr sein und sich beweisen soll, dann im " Hier und im Jetzt " in der permanenten Entwicklungs-Individuali-

sierungs-Auseinandersetzungs-Prozess-Transzendierung.

Die Entwicklungswahrheit entspricht der inneren Lebens-

notwendigkeit als die Wahrheit, welche sich einem er-

schliesst. Die Wahrheit enthält nur soviel Wahrheit, wie

sie selbst errungene Entwicklungswahrheit enthält. Der Wahrheitsbegriff der Aufklärung betrachtet Entwicklung selbst als Wahrheitsfundament, dass im strebenden Be-

mühen des Menschen liegt seine Lebensmitte zu finden.


29.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden dem Lernenden Weisheiten, Werte, Tugenden und Erkenntnisse des Bil-

dungs- und Kulturgutes vermittelt, um wissender zu wer-

den. Es ist die bequeme Wahrheit, die in der Belehrung

und in den Appellen der Lehrer, Eltern und Politiker zu finden ist. Es ist leicht die Wahrheit zu wissen, aber

schwer in der Wahrheit zu leben. Es ist die pädagogische gedachte, gelernte Bildungswahrheit. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen beginnt der Lernende diese gelernten

Weisheiten auf ihren Wahrheitsgehalt in der eigenen Lebenserfahrung zu prüfen, bevor er sie zu eigen ge-

macht, um weiser zu werden. Wenn die allgemeine Wahr-

heit zur Schulweisheit wird, ist sie für die persönliche

Entwicklung nicht mehr brauchbar. Die Wahrheit, die

z.B. nur in der Literatur oder Ethikunterricht gesucht,

aber nicht im Leben angewendet wird, bleibt bedeu-

tungslos. Wer zu einer Wahrheitserkenntnis gelangt,

muss alles war er über Wahrheit weiss, erst einmal vergessen. Die unmittelbare und selbst erfahrene und getane, transzendierte Entwicklungslebenswahrheit  hat eine höhere Autorität, als die vermittelte Wahrheit. 

Entwicklungs-Kultur-Lernen ist sich den individuellen  Entwicklungswahrheiten annähern und somit von der Wahrheit gereinigt und ihr gleich werden. Es ist die

selbst erkannte Entwicklungsprozesswahrheit im

persönlichen Wahrheitserleben (dann wäre z.B. " blau machen am Arbeitsplatz " undenkbar). Es ist die Wahr-

heit, welche sich bei Reife für mich erst erschliesst und deshalb steht der Entwickler in der Wahrheit und ist ein Mensch der Entwicklungswahrheit. Bei der Entwick-

ungswahrheit ist alles, was nicht eigenes ist, nicht wahr,

weil es nicht auf die gelehrte Wahrheit ankommt , sondern

im Einzelfall auf die gelebte Wahrheit. Die Wahrheit offenbart sich jedem nach seiner Art. Wahrheit ist ein Lebensimperativ, der in jeder Lebenssituation stets neu erfüllt und sich bewähren muss als Ziel dauerhaften Ent-

wicklungsstrebens (Hätte z.B. Vincent van Gogh nicht

seine individuelle, empfundene Wahrheit gemalt, son-

dern wäre wie ursprünglich aus der wirtschaftlichen Not heraus geplant " Verkaufsmaler " geworden, wären seine Bilder heute vergessen)*.


*I.) Was noch nicht volle Wahrheit ist verhindert sie zu erkennen. Denn solange der Mensch dieser Wahrheit nicht gleich ist, kann

er diese Rede nicht verstehen. Die Wahrheit offenbart sich, indem man selbst zur Wahrheit wird*.


* Meister-Eckhart


II.) Siehe auch  Entwicklungs-Wahrheits-Individuation


III.) Die Bildungsgleichheit ist mit dem Begriff der Wahrheit unver-

einbar. Die Gleichheit steht " Gott sei Dank " nur auf dem geduldi-

gen Papier. Es lässt sich damit nicht die menschliche Natur aus-

treiben. Die individuelle Wahrheit und nicht die gleiche Wahrheit macht den Einzelnen aus. Jeder gebildete Mensch hat Anteil an der Wahrheit, weiss von ihr, ist im Besitze der Wahrheit und trägt sie

nur abstrakt mit sich herum. Wahrheit ist nun das was gelehrt

wird und die Mehrheit ist, obwohl es in Wahrheit keine Wahr-

heit gibt. Damit ist das Postulat des Individualisierungs-Entwick-

lungsstrebens nach der Wahrheit zu forschen überflüssig gewor-

den. Der Entwickler gewinnt, aber die Wahrheit nur, indem er in

der absoluten Selbstzerrissenheit und inneren Unruhe zu sich

selber und zu seinem Frieden findet. Es gelten nicht mehr die einseitigen, verkündeten Schulwahrheiten, sondern eine lebens-

gemeinsame, sokratische Suche nach der Wahrheit.    


30.) Bildungs-Kultur-Lernen ist für Besucher, welche sich 

von Vorträgen und Seminaren, im Lesen überregionaler Zeitungen mit publizistischen Anspruch erbauen lassen,

in Internet-Foren, Online Zeitungen, auf sozialen Platt-

formen  und  Blocks publikativ  sind und natürlich wissen, was besser gemacht werden kann und wie es in Zukunft

sein sollte. Das Allgemeine steht im Mittelpunkt des philosophierens (" die lauten Intellektuellen im Lan-

de "). Entwicklungs-Kultur-Lernen geschieht in der all-

täglichen Individualisierungs-Auseinandersetzung, wie

der Tag entwicklungsmässig genutzt und durch perma-

nente Entwicklungswertsetzung zum Programm werden kann, nehmen sich abends eine Reflexionsauszeit und  bessern entsprechend dem gotischen Lernprinzip ständig nur bei sich nach. Nur einzelne Mensch  steht im Mittel-

punkt des philosophierens (" die stillen, verborgenen (Vorbild)entwickler im Lande ") *.



* I.)  Es  ist eine Hochstapelei im Verschweigen von Qualifikationen und eine Tiefstapelei im Erzählen von seinen Entwicklungszielen.


II.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklers


III.) Siehe auch Evolutionäre Allzeit-Jetzt-Lebensnutzung


 

31.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden Lernbedürfnisse als  Bildungsdefizite empfunden. Beim Entwicklungs-Kul-

tur-Lernen werden Entwicklungsbedürfnisse als Entwick-

lungsmöglichkeiten empfunden *. 


* Es ist weniger die Kunst des Möglichen, sondern im Rahmen des Möglichen, wozu ich auch wirklich individualisierungsreifebereit bin als eine neue Kulturkategorie, wo ich meiner Lebenswelt im Beruf und in der Gesellschaft der Individualiserungs-Auseinandersetzung gegenüber trete und im Entwicklungs-Transzendierungs-Prozess Kultur schaffe. 


32.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werde ich für Fehler machen getadelt, belehrt und gegebenfalls sogar be-

straft. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen mache ich keine Fehler, sondern lerne nur dazu (Wer einen tadelt, stellt sich mit ihm gleich, hat Goethe einmal bemerkt)*.

 

* Durch schlechte Schulnoten wurde mir die Lernlust z.B. für das Unterrichtsfach Deutsch genommen und der " Geheimrat Goethe vermiest", aber erst durch einen kulturellen Weimarbesuch und durch das Lesen von Goethe-Biografien habe ich " den Geheimrat

und Altmeister " im ersten Schritt wieder lieben gelernt, im zweiten Schritt viel von ihm gelernt, im dritten Schritt  was ich noch alles lernen muss und im vierten wichtigsten Schritt  in der Auseinander-

setzung mit ihm mehr von mir erfahren.


33.) Bildungs-Kultur-Lernen wurde schon einmal als " Kul-

turkampf " bezeichnet im Sinne von Unwissenheit, Rück-

ständigkeit und Borniertheit. Entwicklung-Kultur-Lernen

ist in der Fortsetzungs-Sinnline ein " Kulturkampf " gegen Entwicklungsunwissenheit, Anpassungsgewöhnung, Be-

quemlichkeit, Gewissenstaubheit und Entwicklungsresis-

tenz *.


* Nur weil Entwicklung noch kein gesellschaftlicher Wert darstellt, kein
Gesetz zu etwas verpflichtet  und Individualentwicklung Pri-

vatsache bleibt, wird es in der Regel auch nicht getan. Aber es wird einmal eine Zeit kommen, wo " Entwicklungsresistente " als Unbelehrbare gelten und dafür sanktioniert werden.



34.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht das gefunden haben

und besitzen im Mittelpunkt des Denkens (wenn ich mich

darauf ausruhe, werde ich alt). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen steht das Suchen im Mittelpunkt des Lebensstre-

bens (solange ich suche, bleibe ich jung) *.


* Siehe auch Evolutionaere-Altjugend


35.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bedeutet Leben  eine lineare, stetig, steigende Verbesserung bis zum Optimum. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen besteht das Leben aus Lebensumbrüchen, Neuanfängen und es bleibt eine stän-

dige " Berg- und Talfahrt ". Es ist ein fliessender Prozess,

der weder beginnt noch endet, sondern ineinander über-

geht. 


36.) Bildungs-Kultur-Lernen ist das Maß der Bildung, was

der Mensch als Nutzen braucht, um in der Gesellschaft seinen Platz und Anerkennung zu finden und seinen Beruf

zu üben (Der Mensch macht die Entwicklung). Entwick-

lungs-Kultur-Lernen ist das Maß an Entwicklung, was über jeglichen Zwecknutzen hinaus geht, um seinem Leben einen Sinn zu geben und dass das Leben individuationsmässig gelingt (Die Entwicklung macht den Menschen)*.


* Was von uns selbst hervorgeht ist geworden, was von uns gewollt

ist ist gemacht.Wir haben es nicht in der Hand, können es nicht machen, sondern müssen es geschen lasen.Jeder Eingriff ist eine Störung.Es kann nichts werden, wo man keine Zeit hat es schwei-

gend auszutragen.Das übermässige Tun und alles selber machen wollen wirkt zerstörerisch.

37.) Die Grundlage des Bildungs-Kultur-Lernens ist unser Bildungs-Stufensystem bestehend aus Primärstufe

(Grundschule, Realschule, Gymnasium), Sekundarstufe (berufsausbildungsfachlich), Elitärstufe (Universität) und Qualitätsstufe (Fort- und Weiterbildung). Die Grundlage

des Entwicklungs-Kultur-Lernens ist die neue  Individuali-

sierungsstufe eines gotischen Lernprinzips. 


38.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird eine Hochschule gebraucht, die sich dem Problem der Gegenwart zuwendet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird eine Hochschule gebraucht, welche sich der Entwicklung des Einzelnen zuwendet *.


* I.) Wilhelm Merton, Unternehmer, Sozialpolitiker, Philanthrop und Universitätsstifter.


II.) Der Mönch Bernhard von Clairveaux meinte, es seien viele selig geworden, ohne die sieben freien Künste (mittelalterlichen Bildungs- grundlagen).  


39.) Bildungs-Kultur-Lernen ist es u.a. die Welt der Bücher und der Kulturtechniken. Wenn Entwicklungs-Kultur-Ler-

nen " seine Stunde hat ", werden Millionen von Büchern überholt sein und zur Makulatur werden und die traditi-

onellen Kulturtechniken werden durch neue z.B. durch das gotische Lernprinzip abgelöst werden.


40.) Bildungs-Kultur-Lernen ist an einer Kulturreise auf Goethes  Spuren " teilnehmen. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist seinen eigenen Entwicklungs-Individuationsweg gehen und auf diesem Spuren hinterlassen.


41.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen fahre ich in die ehema-

lige Kulturhauptstadt Weimar in Thüringen, weil ich von

dem Altmeister Johann Wolfgang Goethe mehr erfahren und wissen möchte. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen fahre ich in die Kulturhauptstadt Weimar, um in der Auseinander-

setzung mit dem Altmeister Goethe mehr von mir zu erfahren und wissen möchte. 


42.) Bildungs-Kultur-Lernen stellt die These auf, dass fast jedes Jahrhundert eine andere Vorstellung vom Menschen hat und deshalb keine feste Bestimmung und ein Lebens-

zielsinn des Menschen gibt. Entwicklungs-Kultur-Lernen vertritt die Gegenthese, dass die unbeirrte Lebensrichtung  eingeboren ist und der Lebensformwille als das Bauplan-Lebensprinzip (Individual-Logos) der Unverwechselbar-

keit, Einzigartigkeit, Nichtaustauschbarkeit als Individua- tionsentfaltung nach dem individuellen Eigengesetz der Lebenszielsinn ist *.


* Siehe auch " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens" im Gliederungspunkt " Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg


43.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gibt es bspw. Noten, Versetzungen und Schulabschlüsse. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gibt es immer wieder im hier und jetzt Chancen, Möglichkeiten,Entwicklungsanstösse in Hülle

und Fülle und schliesst nie ab.


44.) Die Bildungs-Kultur-Lern-Kunst kommt vom Können.

Die Entwicklungs-Kultur-Lern-Kunst kommt von müssen.


45.) Bildungs-Kultur-Lernen ist sich an grossen Taten, Leistungen, Gedanken und Kulturschöpfungen anderer schulen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen arbeitet man sich an grossen Gedanken und den Kulturleistungen

empor und es  gilt, " dass die meisten grossen Taten und

die meisten grossen Gedanken einen belächelnswerten Anfang haben " *.


* Albert Camus, französischer Schriftsteller und Philosoph.

              

46.) Bildungs-Kultur-Lernen unterstützt z.B. " die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ", weil jeder möchte, dass unsere (Kultur)vergangenheit eine Zukunft hat (Gegenwarts- und Zukunfts-Bezogenheit). Entwicklungs-Kultur-Lernen un-

terstützt nur die eigene Vergangenheitsbewältigung, dass ich eine Zukunft habe (Vergangenheits-Bezogenheit)*.


*  Bevor es zur Wandlung kommt muss " der Weg des Rausches, der Anpassungsbequemung, der Lebenskrisen, der Irrtümer und der Verzweiflung als Lebensführungsdruck bis zur Entwicklungsreife gegangen werden, weil sich der Mensch von der Gegenwartsexis-

tenz sich erst zu lösen vermag, wenn er die Vergangenheit seiner Existenz, welche in die Zukunft hinaus als lebendige Wirklichkeit nachwirkend ist, diese auch erkennt, akzeptiert und durch die Auseinandersetzung mit ihr sich damit in der Entwicklungs-Über-

windungs-Transzendierung davon gelöst hat. Siehe Volltext Nr.644



47.) Bildungs-Kultur-Lernen erfolgt meistens in der (schu-

lischen) Jugendzeit. Entwicklungs-Kultur-Lernen erfolgt meistens in der (ausserschulischen) Altjugendzeit*.


* I.) Siehe auch das Essay Das-Leben ist unsterblich

II.) Siehe auch Evolutionaere-Altjugend


48.) Bildungs-Kultur-Lernen versteht unter Kunst veräusser-
lichtes, sinnliches Kunstschaffen als Beseelung der materi-
ellen Kunstgegenstände (körperliche, Objektkunst). Ent- wicklungs-Kultur-Lernen versteht unter Entwicklungskunst
ein verinnerlichtes Entwicklungsschaffen, indem ich mei-
nem Leben Wert, Bedeutung und jedem Tag Sinn gebe (körperlose, Sinngebende Lebenskunst).


49.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen hat Brot und Frieden hat immer Vorrang vor Geist und Kultur. Früher galt nur der Bildungsgeist kultivierend und eine wirtschaftliche Pros-

perität war die Voraussetzung und deshalb galt " Brot vor Geist ". Es ist die Abhängigkeit als Wechselwirkung von ökonomischer, äusserer und kultureller Entwicklung. Es

ist nicht die Wahlfreiheit zu haben, sondern vom Zwange

der äusseren und wirtschaftlichen Notwendigkeit getrie-

ben sein. Es ist auch die Tatsache, dass in unruhigen Zeiten und bei existentiellen Nöten wenig oder kein Interesse für den das Kulturelle gegeben ist, was auch nicht erst einmal nicht anders sein kann. Weil aber immer  " Brot vor Geist

gilt " und Bildungsfreiheit erst einmal nur Not bedeutet

bis sie zur Tugend wird, hat sich die Bildung mit der Schu-

le faktisch verabschiedet. (Aufwertung der abstrakten Bildung). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen bedingen sich  " Brot und Geist " gegenseitig und die kulturelle Entwick-

lung verlagert sich von aussen nach innen, weil jede 

Wahrheit kostenlos zu haben und in allem zu finden ist. Wenn alles einschliesslich Bildung im Leben als Mittel

zum Individualisierungs-Sinn-Zweck verstanden wird was

im Hier und Jetzt auf Höheres und Besseres verweist, ist

 die Selbstkultivierung im beruflichen Alltag und in  der Gesellschaft auch unter Geld- und Zeitdruck oder anderen Sachzwängen möglich, schon deshalb, weil diese als Er-

kenntnismittel zum Individualisierungszweck betrachtet werden. Die ge- oder ungenutzen Entwicklungsmöglich-

keiten sind nicht von einem " wenn-dann "  abhängig,

wenn ich einmal mehr Zeit habe oder ob es mir ökono-

misch gut  oder schlecht geht, stupide Arbeitstätigkeiten jeden Tag im Büro verrichten muss  oder was im Wider-

spruch zum Leben geschieht (Entwertung der abstrakten Bildung) *.


* I.) " Erst kommt das Brot dann der Geist". Kunstwerke  konnten nur
geschaffen werden, wo Geld und Kunstmäzene dieses Schaffen er-
möglichten z.B. in der Renaissance. Die Weiter-Entwicklungs-Sinn-
line dieses Kunstschaffen wären die Kunstwerke, welche auf etwas Höheres hinweisen was man selbst nicht ist, das eigene Lebenskunst-
werk. Das Kunstschaffen erfolgt in der persönlichen, permanenten Entwicklung, um zu  Höherem zu gelangen, was ich heute noch nicht
bin, aber mein Leben zu einem Kunstwerk zu machen, Lebensauftrag
ist, weil der Mensch, der nicht individuell ist, eigentlich nicht exis-
tiert. Dieses Individualisierungs-Kunstverständnis wird für jedermann
erst durch das andauernde Wirtschaftswunder und den Sozialstaat ermöglicht.


II.)  Früher galt nur der Bildungsgeist kultivierend und eine wirt-

schaftliche Prosperität war die Voraussetzung und deshalb galt

" Brot vor Geist ". Die Kulturepoche der Renaissance z.B. war nur denkbar einerseits durch die  politische Freiheit der Städte und andererseits durch den Wohlstand, welcher erst der Handel er-

möglichte und private und öffentliche Kunstschöpfungen in Auf-

trag gegeben werden konnten. Freigeistigkeit und eine ökono-
mische Autonomie galten ausnahmslos als Kulturvoraussetzung. Wenn aber  alles " als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Erkenntnis-Zweck zur Selbstkultivierung " betrachtet wird, dann heisst es nicht mehr nur " Brot vor Geist ", sondern auch " Brot

und Entwicklungs-Individualisierungs-Geist " bedingen sich gegen-

seitig und die kulturelle Entwicklung verlagert sich von aussen

nach innen, weil jede Wahrheit kostenlos zu haben und in allem
auch im Unvernünftigen, Krisen- und Untugendhaften und Exzes-

siven zu finden ist.


III.) Wenn die kulturelle Kraft der Kunst zu nehmen soll, muss sich
auch der Künstler charakterlich weiter entwickeln. Bisher wurde nur
das Kunstschaffen bewertet und die moralische Integrität der Vita
war nur eine Fussnote. Weil jeder Mensch ein Teil der Menschheit
eines universellen Ganzheitsbewusstseins ist und erst, wenn es vom Einzelnen realisiert wurde, wirkt die kulturelle Kraft für das Ganze.
Von dem Grad der Selbstbeherrschung wird der Grad der charakter-
lichen Gleichwilligkeit der Anderen bestimmt. Wer nicht durch " die Verworfenheit des Lebens " als Vorbild gegangen ist, bleibt auch als Künstler autoritäts- und damit kunstschwach. Wir verändern die Welt nicht mit dem was wir sagen, schreiben und künstlerisch erschaf-
fen, sondern nur durch das, was  wir durch die Individualisierungs-
entwicklung geworden sind.


50.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen stehen die äusseren, sinnlichen Gegenstände, Gegebenheiten, Kulturschöp-

fungen  und andere Menschen im Mittelpunkt meines Daseins. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen stehen die Gegenstände, Gegebenheiten, Kulturschöpfungen und andere Menschen als äussere, sinnliche Mittel zum in-

neren Individualisierungs-Sinn-Zweck und nur ich selbst stehe im Mittelpunkt des Daseins, weil in der Welt und um uns herum viel geschieht, aber in Wahrheit geschieht

alles nur in mir*.


* I.) Es kann weiterhin nicht oft genug wiederholt werden, dass es unwichtig ist was die neuesten Nachrichten sind, was andere sagen und tun, wie prominent jemand ist, sondern nur was ich tue. Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahr-

heit geschieht alles nur in mir.  Es ist der Weg von der Verwand-

lung der Welt, um diese in der Aussenwelt bspw. durch Reformen, Technik und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen und der Mensch will und kann bleiben wie er ist zur Verwandlung des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Entwick-

lungs-Individualisierungs-Prozess wandelt und dieses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht und deshalb

ist er " der Nabel der Welt ".


II.) Es geht nicht mehr um die Wandlung der gesellschaftlichen For-

men, sondern um eine Wandlung des Menschen selber. Jede Le-
benskrise trägt keine Wirklichkeit in sich, weil sie sich immer im Innern des Menschen abspielt und deshalb von Reformen von aus-
serhalb nicht zu beheben ist. Nur was von innen kommt lebt wirk-
lich. Dem gesicherten Bewusstsein der angeeigneten Umwelt ist
eine Problemlösung nicht möglich, weil die Krise das noch Erkannte und Erfasste darstellt. Die Tatsächlichkeit liegt vornehmlich inner-
halb des Lebens und nicht ihm gegenüber. Der existentielle Le-
benskampf nach aussen enthebt und entlastet ihn, mit sich selbst
zu kämpfen. einer vermag über das hinaus zu wirken, was er nicht selber in sich hat. Wir verändern und verbessern als Orientierungs-
vakuum die Welt nicht mit dem was wir sagen und schreiben, son-
dern nur durch das, was wir durch den gegangenen Vorbild-Ent-
wicklungs-Lebensweg geworden oder nicht geworden sind. Wenn
ich etwas mache, was ich nicht wirklich bin, das ist Verwässerung.
Es fehlt das " Herzblut " als Stosskraft und ist eigentlich nur eine flüchtige Erfahrung mehr.

 


51.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der Mensch das, was

er sich bewusst ist (was ich bin und habe). Beim Entwick- lungs-Kultur-Lernen ist der Mensch das,  was er nicht hat

und sich nicht bewusst ist (was ich sein werde und habe als hätte ich nicht).


52.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen weiss und kann ich alles, weil ich es eben gelernt, studiert und Erfahrungen ge-

sammelt habe (alte Kulturkategorie als Wissender durch Einmal-Lernen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen mache

ich alles zum ersten Mal, jeder Tag ist anders und muss

mich ständig mit neuen Aufgaben und Situationen aus-

einandersetzen und die Probleme lösen. Jede Antwort

wird zu einer neuen Frage (neue Kulturkategorie des lebenslangen Lernens als Suchender).


53.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen schreibt man Bildungs-

sätze nur einmal als Lernwissen auf und die Erkenntnis-

bildung am Gegenstand und Objekt stehen im Mittelpunkt des Lernens (der Dualismus der Bildungs-Schrift-Kultur). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen schreibt man Entwick-

lungssätze wiederholend auf, bis diese in Fleisch und Blut übergehen und ich durch die ständige Rezitation mit dem Geschriebenen lebensauthentisch bin. Es gibt mit jeder Entwicklungs-Transzendierung keinen Gegenstand und kein Objekt der Erfahrungserkenntnis mehr, nur die Erkenntnis bleibt. Wo ich mich in der Entwicklung wieder erkenne, ist die Erkenntnis mir ebenbürtig (der Universalismus der Entwicklungs-Lern-Natur).  


54.) Bildungs-Kultur-Lernen ist ein abstraktes, totes Buch- staben- und Zahlenverhältnis zum Weltwissen und der Weltkultur-Tradition. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist ein konkretes, lebendiges Verhältnis zum Lebenswissen und

der Lebenskultur-Individuation.



55.) Bildungs-Kultur-Lernen ist äusseres Scheinkultur-Wissens-Lernen. Wenn z.B. das Demonstrationsgrundrecht zum Zwecke der Meinungsäusserung in Anspruch genom-

men wird, besteht die Gefahr, das diese zu Gewalttätig-

keiten von Chaoten (Kulturvandalen) missbraucht wird

und auch vor Kunstwerken mit ihrer Beschädigungs- und Zerstörungswut nicht halt machen. Entwicklungs-Kul-

tur- Lernen führt zu einer inneren Kulturverankerung

und die Kulturgüter sind jedem heilig. Jede Kundgebung

wird friedlich ablaufen und die öffentliche Ordnung wird nicht gefährdet.


56.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gibt es ein grosses Mäzänatentum und Sponsorship für Kunst, Museen und andere statische Kulturobjektträger. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen steht die Entwicklungs- und Talentförde-

rung einzelner Personen als lebendige und schaffende Kul-

turträger im Mittelpunkt einer Kulturförderung oder der Einzelne steht alleine, verlassen und ohne Existenzgrund-

lage da*. Siehe auch Textfortsetzung Nr.193.


*I.) Siehe auch vom vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwicklungs-Individuations-Lebenslauf


II.) Siehe auch Gesellschaft- und Entwicklungsmensch


57.) Beim Bildungskulturlernen ist mit dem Bildung-und Berufsausbildungsabschluss und Verlassen der Schule/

Universität die menschliche (Entwicklungs)natur zur

Ruhe gekommen, während beim Entwicklungs-Kultur-

Lernen die menschliche (Entwicklungs)natur in der Unruhe angekommen ist, weil Ruhe aller Unruhebewegung Such-

ziel bleibt. Kein Geschöpf kennt Ruhe und Rast, bis es seinen Individualisierungs-Rhythmus gefunden hat*.


* Kulturelle Schöpfungen, wo die " Seele " ihre Ruhe findet sind z.B.

die sixtinische Madonna oder das klassische Parlament in Wien, Unruhe strahlt  dagegen Vincent van Goghs " Sternennacht " oder

die " Westfassade " des Straßburger Münsters aus.


58.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen  gilt in Anlehnung an den irischen Schriftsteller Oscar Wilde, wohlerzogen sein ist heutzutage in der Gesellschaft und Wirtschaft von grossem Vorteil, weil dieses gute Bildungs- und berufliche Mög-

lichkeiten erschliesst (linearer, nicht dialektischer An-

passungs-Lebensweg). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen dagegen gilt, wohlerzogen sein ist heutzutage von grossem Nachteil, weil es einen von der Individualisierung aus-

schliesst (nicht-linearer, dialektischer Individualisierungs-Lebensweg).


59.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die Wissens- und Lebenskultur, die Besitzmentalität des Kunsterwerbs und das Ego des Künstlers im Mittelpunkt. Die Kunst wird  ge-

schaffen, um zu schmücken, zu repräsentieren oder zu verkaufen, aber sie  muss nur wahr sein. (Kunst kommt

von können und ist unbezahlbar). Beim Entwicklungs-

Kultur-Lernen werden die kulturellen Schöpfungen

der Menschheit wie bspw. die Dichtung,  die Malerei, die Musik, die Philosophie, die Architektur, welche sich aus-

serhalb des einzelnen Menschen befinden, als Mittel zur Selbstkultivierung betrachtet, welche auf Höheres ver-

weisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was

man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist (Kunst kommt von müssen und sein Dasein ist unersetzbar)*.



* I.) Von denen, die nur für Geld, Macht, Ego, Glück und " von der Leichtigkeit des Seins ", um der Auflagenhöhe und Schönheit
willen schreiben, malen, bildhauern und die Wahrheit zu opfern,

von denen will ich nichts wissen, weil es wieso nichts taugt*.


*Quelle unbekannt.


II.) Einen Namen hat man erst, wenn man keinen Wert mehr auf seinen Titel legt.


* Sigmund Kraft, Deutscher Schriftsteller.


III.) Ich teile die Meinung der Dichterin Anette-Droste von Hülshoff,
welche nicht gerühmt werden, sondern nur in hundert Jahren gelesen werden wollte und das ihre Bücher nicht zur leblosen Literatur wird.

 

IV.) Der Wert der Kultur wird gemessen an der Kaufkraft, den Quo-

ten, dem Aktienkurs, am Technisierungsgrad, dem Stand des

Gesundheitssystems, der sozialen Stabilität, am neuen Opernhaus,

an der modernen Architektur, den Besucherzahlen der kulturel-

len Einrichtungen, der Bildungsqualität, den Kulturreisen, dem Mäzenatentum  etc. Heute wird alles gleich zur Kultur. Einkaufs-

und Verkaufskultur, Spasskultur, Ess- und Trinkkultur ( "McDo-

naldisierung "),  Palaverkultur (Talkshows), Fernsehen- und Inter-

net kultur, Aktienkultur, Unternehmens- und Geschäftskultur,

Fahr- und Reisekultur, Trauerkultur, Sportkultur, Bildungskultur, Wohnkultur, Arbeitskultur, Beziehungs-und Trennungskultur (Scheidung) Unterhaltungs(bezahl)kultur, Museums-und Kunst-

auktionskultur, was aber alles im kulturellen Entwicklungs- Be-

griffssinne eigentlich kultur(widerstands)los ist.


V.) Die Bilder von bspw. Vincent van Gogh kann man, viel Geld vorausgesetzt, kaufen, aber seinen Geist(Genie) nicht. Auch pro-

duziert die moderne Kulturindustrie (Musik, Medien, Kino, Fernse-

hen etc.) keine lebenswichtigen Bedürfnisse mehr, sondern stellt

eine Eigenwelt dar, welche die Bedürfnisse erst dafür weckt. Was

wir als Kultur bezeichnen, ist in Wahrheit die Gegenkultur als Zersetzung unserer Restkultur. Was eigentlich zur menschlichen

Mitte der Ruhe führen soll, bringt nur noch mehr Unruhe. 


VI.) Kulturkritisch betrachtet ist es die Entwicklung vom wissen-

schaft-lichen und technischen Fortschritt auf der Horizontalen,

als ein Näher- und Weiterkommen (von der Bewusstseinserkennt-

nis ging die Krise aus, welche nie die Totalität und das Ganze dar-

stellt, weil der Mensch glaubt das zu sein, was er hat und sich

bewusst ist ) zum wissenschaftlichen und technischen Fortschritt,

als ein nur Zuende- und zum Wendepunkt kommen in Richtung

der Vertikalen, was Jahrhunderte lang schon den Verfallskeim

der Auflösung in sich trägt, als eine Form der Selbstzerstörung

und deshalb in die Bewusstseinskrise der Erkenntnis schliesslich führen muss, weil der Mensch das ist, was er nicht hat und sich

nicht bewusst ist.


VII.) Die Kultur ist eine tragende Säule der Gesellschaft und auch der Evolution unterworfen. Unsere kulturelle Tradition ist auf Erfassen von Stillstand und Festigkeit ausgerichtet. Die westliche Welt denkt nur statisch. Aber wir können nicht einerseits immer kultureller werden und anderseits an dem sozialen, technischen und materi-

ellen Fortschritt weiter so festhalten, als wenn es absolut wäre.
Georg Wilhelm Friedrich Hegels (Philosoph) berühmte These vom Ende der Kunst will besagen, dass die Zeit gekommen ist, in der

die Wahrheit in ihrer Ausdrucksform nicht mehr der Verkleidung eines Kunstwerkes z.B. Architektur, Musik, Philosophie, Malerei, Religion, Dichtung, Schriftstellerei, Wissenschaft  bedarf, wenn es

mit der Kunst oder Religion nicht mehr weiter geht und diese

keinen wirklichen, tieferen Einfluss mehr auf die kulturelle Ent-

wicklung des Einzelmenschen haben (Kunst ist nur Ausdrucksmit-

tel aber noch kein Frieden). Eine vergangene Philosophie wieder aufzuwärmen, das ist so wenig möglich, wie ein altes Kunstwerk
wegen des Zeitgeistes und der Einmaligkeit nochmals zu schaffen. Weil diese auch dem entwicklungsgeschichtlichen Gesetz des-

Werdens und Vergehens unterliegen ist die Zeit gekommen ist,

wo der Wahrheitslebensausdruck eines anderen Mediums als

Kulturträger bedarf wie zum Beispiel die Wahrheits-Individuali-

sierung durch das gotische Lernprinzip.


VIII.) Die kulturellen Verkleidungen sind nicht mehr geeignet auf Höheres zu verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist. Diese Fülle

der kulturellen Werte lebten ursprünglich nicht aus sich selber heraus, z.B. die Brandenburgischen Konzerte von Bach, eine Stra-

divari des gleichnamigen Geigenbauers, ein Gemälde von Vincent

van Gogh oder eine gotische Kathedrale sondern diese waren nur Wegweiser und Mittler für den Weg nach oben was den Menschen übersteigt und sind nur je nach kultureller Affinität Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Reifezweck, was über sich hin-

aus weist auf etwas, was hinter ihr steht und durch sie verwirk-

licht werden soll. Bewusstsein und Kultur sind Mittel die zur Verwandlung führen, aber sie sind diese Verandlung nicht selber.

Sie sollen diese nur ermöglichen. In kulturellen Entwicklungspha-

sen der Menschheit fand immer eine gesetzmässige Häufung statt, wo viele Künstler wie Musiker, Dichter, Maler etc. gleichzeitig als

das kulturelle Medium der Zeit auftraten, was auch für das jetzige Entwicklungszeitalter für die Individualisierung als das kulturelle

Medium genauso zutreffen wird.


IX.) Damit würde sich die Museumskunst (zweite Natur) zur Entwicklungslebenskunst (Natur), die akademische Kultur zur Selbstkultivierung erhöht und z.B. das Musikgeschichtliche
wird zum Individualgeschichtlichen. Es wäre eine Kultur, wel-
che den ganzen Menschen erfasst, wovon Friedrich Schiller
und alle Romantiker immer nur geträumt haben. Die Rahmen-
bedingungen für die individuelle Entwicklung als die Entwick-
lung des Weltgeistes (Hegel), der persönlichen (Selbst)erzie-
hung  des Menschen (Herder) in der (Entwicklungs)freiheit (Kant)

als Ganzes ist jetzt erst möglich, weil wir in der besten aller (Ent-

wicklungs)zeiten leben und jetzt erst die Voraussetzungen und potentielle Individualisierungs-Entwicklungsmöglichkeiten ge-

schaffen worden sind. Jede Philosophie hat ihren Zeitkern und

ihren geschichtlichen Stellenwert und die vergangenen, gedach-

ten, philosophischen Systeme sind nicht für die Zukunft geeignet.

Im abendländischen Denken gab es immer wieder Umbruchsitu-

ationen, an denen sich die Weichen für eine neue Erkenntnis-

richtung  stellten und die zukünftige Entwicklung aller festlegte.

 

X.) Die moderne Kunst entbehrt einer gewissen Monumentalität

und es herrscht der nivellierende, demokratische, ökonomische

Geist. Die moderne Kunst hat keine  Kraft mehr etwas zu verän-

dern, verheisst noch nicht das Rettende, Lebenstragende, Frie-

densgebende, gibt keine verlässliche Orientierung und drängt

auch nicht nach Auflösung der Lebensspannungen. Die Moderne versagt, das Leben in den (Entwicklungs)griff zu bekommen, um eine Entwicklungs- Individualisierungs-Bewegung auszulösen, was

zur kulturellen Höherentwicklung führen würde.

 

XI.) Kultur hat nichts mit einem " Geschäft "  zu tun, sondern es

ist die positive Polaritätssichtsweise des Materialismus und

Kapitalismus, dass man erst einen Besitz haben muss, bevor man

es als Mittel zum höheren Entwicklungs-Werde-Zweck transzen-

dieren kann. Es ist die Rematerialisierung als Gesetzmässigkeit zur Erhaltung von Energie und Materie im Weiterentwicklungs-Sinne,

weil alles in der Welt nur eine Metapher und Mittel zum Entwick-

lungs-Sinn-Zweck ist, was über die Dinge hinaus auf etwas Höhe-

res verweisen will, was über den Menschen hinausragt und wozu

er durch seine Entwicklung fähig sein kann. Kultur und Bewusstsein sind nur Mittel, die zur Verwandlung führen, aber sie sind nicht die Wandlung selber, sie sollen diese nur ermöglichen. 


60.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sind Kultur und Kunst stets ein Produkt der äusseren Freiheit. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind Kultur und Kunst  stets ein Produkt der inneren Einheit. 


61.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen hat Mensch seine gesamte Existenz auf die äussere Kultur und sein selbstherrliches Ich-Bewusstsein gegründet und dieses wird durch die Bestäti-

gung der Anderen und Legalisierung zur (absoluten) unum-

stösslichen Wirklichkeit. Die Erscheinung und das Wesen der Erscheinung oder wie es der Philosoph Immanuel Kant einmal sagte "das Ding an sich " werden gleichgesetzt. Alle (Kultur)werte sind nicht mehr nur Gleichnis und Chiffre für etwas, sondern erhalten  einen Eigenwert, welche den Menschen in ihren Dienst zwingen, entleeren und abhängig machen. Kultur und Bewusstsein weist damit nicht mehr über sich hinaus auf etwas, das hinter diesem steht und durch dieses verwirklicht werden soll, sondern verweist nur auf sich selber und bestätigt das Bewusstsein des Men-

schen der dieses schuf und als gegebenes Faktum hin-

nimmt. Kultur und Bewusstein sind Mittel die zur Ver-

wandlung führen, aber sie sind diese Verwandlung nicht selber. Sie sollen diese nur ermöglichen. Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen besteht der Mensch nicht nur aus Bewusstsein, wie die Wissenschaft seit Descartes ihm glaubhaft zu versichern versucht hat, sondern dass sein Wesen noch über weitere Kräfte verfügt,was vom Be-

wusstein nicht zu erschliessen ist. Der ganze Mensch ist

nur zum geringen Teil ein bewusstes Wesen, Kultur und Bewusstsein tragen keine Wirklichkeit in sich und sind nur Mittel zum Individuationszweck. Sie sind nur labile Größen, die nicht aus eigener Kraft getragen und erhalten werden und abhängig von der Kraft des Menschen sie zu tragen, zu pflegen und weiter zu entwickeln. Das ganze Kultur- und Bewusstseinsgebäude  bricht  in dem Augenblick zusam-

men, indem diese Erhaltungs- und Erneuerungskraft des "homo faber" nachlässt und zu erlahmen beginnt. Das Bewusstsein des Menschen ist nichts gesichertes, festes

und verlässliches, sondern etwas unzuverlässiges, un-

sicheres, unplanbares,undefinierbares. Es bedarf nur weniger Schwankungen, Veränderungen, Modenwechsel, Lebens-und Weltkrisen oder einer falschen Entscheidung,

um den Menschen wieder in die magische Schicksalswelt sinken zu lassen. Hier  beginnt der Einzelne wieder zu begreifen, das Sein und Bewusstsein,das Wesen hinter der Erscheinung und die Erscheinung selbst nicht identisch sind, dass seine Selbstgewissenheit, seine Autonomie auf schwankenden Füßen steht und seine Lebensexistenz sich nicht mehr alleine darauf begründen lässt  und einer weiteren Fundamentierung bedarf*.


* I.) Nachdem Descartes im "Cogitio ergo sum die Selbstgewissheit des Bewusstseins behauptet und an die Stelle der Selbstgewissheit der religiösen Erfahrung gesetzt hatte (das Bewusstsein hat die Stelle Gottes angenommen), hat die Philosophie der Neuzeit über Berkeley, Kant, Schopenhauer bis zu Gentile die alleinige Realität des Be-

wusstseins vertreten und die natürliche sichtbare greifbare Umwelt des Menschen entwertet und ausgeschaltet. Es ist die heutige Na-

turwissenschft, welche in der Subjekt-Objektspaltung  die Welt

vom Ich her aufbaut und das Denken  in den Nihilismus geraten ist
geraten ist. Als unfertiges und unvollkommenes Wesen ist der Mensch weder von seiner Vergangenheit noch von seinr Gegen-

wart her zu bestimmen, sondern er ist nur von dem Zukünftigen

her zu erfassen. Er ist nicht vom Terminus a quo, sondern vom Ter-

minus a quem zu begreifen, also vom Ziel seiner Entwicklung einer Vollkommenheit und zur Ruhe und Frieden zu gelangen.


II.) Die Entwicklungstheorie hat einen stark teleologischen Charak-

ter, weil sie unterstellt, dass die menschheitsgeschichtliche Ent-

wicklung auf ein bestimmtes, von vornherein feststehendes Ein-

heitsziel gerichtet ist. Vorgegeben sind mit jeder Geburt das indi-

viduelle Eigengesetz der Entfaltung, wodurch der Grundcharakter

als Werde-Stetigkeits-Komponente und der Lebensauftrieb als  Werdedrang mit gegeben sind. Die Entwicklung hat ihren Ursprung und Quellpunkt im schöpferischen Entwicklungswillen

des Menschen und dieser Wille entspringt wiederum aus dem Drang nach oben, der dem Menschen von allen anderen organischen Wesen unterscheidet und ihn über die reine biologische Naturhaftigkeit erhebt. Der Mensch findet sich bei Entwicklungsreife nicht damit

ab, im Lebenslauf und nur in der Fortpflanzung hin stets derselbe

sein und das zu tun was der gesellschaftliche Wille ist.  


62.) Bildungs-Kultur-Lernen ist bezwungene, kategorisierte Entwicklung der vorhergehenden Generationen. Das Ziel ist es vom materiellen und immateriellen überlieferten, kul-

turellen (Welt)erbe als Stolz einer Nation und der Mensch-

heit mit der Bewahrungsverpflichtung des Kulturgutes für zukünftige Vermittlungsweitergabe an die nächste Gene-

ration(Kultur und Kunst als stets ein Produkt der äusseren Freiheit). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen muss jede Generation und jeder Einzelne metaphorisch gleich " wie Sisyphos seinen Felsblock der kulturellen Erbsubstanz berg-

auf wälzen,um nicht überrollt zu werden ". Diese geschicht-

liche kulturelle Erbsubstanz ist nur von bleibenden und tragenden Lebenswert, wenn der gegangene geschichtliche Erkenntnis- und Erfahrungsweg als persönlicher Entwick-

lungsweg nochmals als Gewandelter gegangen wird und zu gleichen Wissen und Erkenntnissen führt. Trotz aller tech-

nischen, ökonomischen-, demokratischen-, medizinischen-, bildungs-, politischen-, sozialen und  anderen zivilisatori-

schen Errungenschaften, steht der einzelne Mensch kultu-

rell noch am Anfang seiner Entwicklung. Es ist die " Ent-

wicklungs-Individuations-Lebens-Bringschuld der Ent-

wicklungslosigkeit eines jeden Einzelnen (Entwicklungs-

kultur und Entwicklungskunst sind stets ein Produkt der inneren Einheit)*.

* Ein hoher Lebensstandard und Eigentum als auch die demokrati-

schen Grundwerte bilden erst die Grundlage  jeglicher sozialen Ord-

nung und sind Voraussetzung für das " Entwicklungswohlergehen ". Jede Generation schafft erst  die notwendigen Entwicklungsvoraus-

setzungen für die nächste Entwicklungsstufe der jetzigen Generation. Die heutige Erbgeneration kann nur dankbar die heutigen sozial-ökonomischen Verhältnisse als Erbe und die Werte der " Aufbau-Nach-Kriegs-Generation nach 1945 in Deutschland " in Empfang neh-

men und dieses für die kommende Generation nicht nur zu bewahren, sondern den darin liegenden, möglichen Entwicklungs-

segen als Zinsen durch die Individualgenese in der Weiterentwick-

lung entfalten.


63.) Bildungs-Kultur-Lernen ist geprägt von der vorherrschen-

den  Gesellschafts- und kulturellen Zivilisation, welche nur zwangssolidarisch ver- und aufteilen kann. Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen wird erst im Verzicht oder als Mittel

zum Entwicklungs-Individualisierungs-Zweck subsidär kul-

turelle Substanz geschaffen und kann nicht durch Konsum

und Reichtum, sondern nur durch die Askese und Entsagung begründet und erhalten werden.


64.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gelten die  Kultur und

Kunst als Ware,  Kulturbesitz, Besichtigungs- und Speku-

lationsobjekt (je teurer die Kunst und der materielle Geld-

wert, desto grösser die Kunst). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ruft  Kultur und Kunst jeden die Sehnsucht nach

oben wach, weil durch die Dinge hindurchgegangen und

durch sich auf Höheres verweist wird, wozu er durch seine Entwicklung fähig sein kann (je grösser die Kunst als im-

materieller Wahrheitsgehalt, desto grösser der kulturelle Entwicklungswert) *.


* I.) Das Sichtbare ist die Form, der Bekanntheitsgrad, die Han-

delsware etc., aber das Unsichtbare macht erst den Wert, Sinn und das kulturelle Wesen aus. Das Kunstwerk ist umso grösser, je mehr Ideelles es wieder spiegelt.  

 

II.) Es sind Status- und Vermögensobjekte für ihn geworden, zwi-

schen denen er stolz und selbstbewusst als Subjekt herumwandert ohne innerlich selbst kulturell zu sein.    

 

III.) Kultur und Bewusstsein sind zur Wirklichkeit geworden und haben  ihren vermittelnden "Entwicklung-Individualisierungs-Mit-

tel-Erkenntniszweck-Charakter" verloren. Die Kultur weist nicht

mehr über sich hinaus auf etwas, was hinter ihr steht und durch

sie verwirklicht werden soll, sondern sie verweist nur noch auf sich selber und bestätigt das sinnliche (Erkenntnis)bewusstsein des Menschen. Der Mensch steht der Kultur nicht mehr gegenüber, sondern ist nur noch ein (besessener) Teil von ihr.



65.) Bildungs-Kultur-Lernen begründet sich auf eine  abge-

schlossene Bildungstradition und künstliche Zivilisations-

kultur als " Stolzkultur " ausserhalb von uns (Kulturwissens-

besitz und Kulturpflege. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen

wird jeder Einzelne zum Kulturträger und natürlichen Ent-

wicklungszivilisation als lebendige Entwicklungswürdekultur

in uns (Kulturentwicklung als Bewusstseinswahrnehmung

von Veränderung, wo dieses im Entwicklungs-Lebens-Trans-

zendierungs-Prozess neu gebildet wird).

       

66.)  Beim Bildungs-Kultur-Lernen lernen ist der Gegen-

stand Objekt unserer Herrschaft und Eroberung. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der Gegenstand Objekt

als Erkenntnismittel zum Individuationszweck.


67.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen will der Zivilisations-

mensch etwas darstellen will (selbstbezogener Individua-

lismus als " Protz "- und Erfolgskultur). Es ist die allgemei-

nen Meinung, wenn einmal im bildungsmässigen, beruf-

lichen, gesellschaftlichen Leben anerkannt und wirt-

schaftlich begründet, kaum noch dazu lernen und sich verändern zu müssen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen

will der Entwicklungsmensch erst etwas  werden. Es erfüllt sich dann die profunde Prophezeiung in Anlehnung an den Lyriker Friedrich Hölderlin: " Was ich bin, gemacht, gelernt, studiert, geleistet habe, meinte, plante, wollte und was ich besitze ist nichts, war nur Ego, Irrweg und weil Spaltung,

Unfrieden, aber was ich suche, erkannt habe, schaffe, nicht wollte, nicht plante aber einmal sein werde, das ist alles. Weil ich egoistisch bin für andere, lebe ich für das Ganze

und dieser Altruismus hebt die Spaltung auf und führt

zum Frieden. Es  ist eine Hochstapelei im Verschweigen

von Qualifikationen und eine Tiefstapelei im Erzählen (Schweigen) von seinen Entwicklungszielen. Was ich bin, konzentriert sich auf meine Stärken, was ich nicht bin,

auf meine Schwächen.Es ist der Entwicklungsverlauf " von der klassischen, kartesianischen, dualistischen Denkfor-

mel: " Ich denke, also bin ich " zur umgekehrten, para-

phrasierten, kartesianischen Denkformel: Ich entwickle mich, deshalb werde ich ". Die Vision des Werdenden ist mächtiger als die Bestandsaufnahme des Gewesenen. ".

Der Mensch ist kein fertiges und vollkommenes Wesen, dessen Entwicklung z.B. im Erwachsenenalter abgeschlos-

sen und vollendet ist, sondern er ist noch unfertig, unreif, unvollkommen und befindet sich inmitten einer Ent-

wicklung, welche auf etwas anderes und höheres angelegt ist, was er zur Zeit darstellt. Es ist die produktive Unzufrie-

denheit als der spannungshafte Bezug zum Ganzen, welcher mich in Lauf hält und nicht zur Ruhe kommen lässt. 


68.) Bildungs-Kultur-Lernen ist vergesellschaftliche De-

generierung durch den Konformitätsdruck der Zivilisation

als organisierter Wille aller (Kultur ist zur Zivilisation ge-

worden). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist gesellschaft-

liche Genese durch die Überwindung der Zivilisation. In

der Individuationsentwicklung ist man erst zivilisiert

als Entwicklungswille des Einzelnen (Zivilisation wird zur Kultur) *.


I.) Weil die Gesellschaft nur einen reichen und systemischen, aber

keinen individuellen Menschen zulässt, der seinem " Entwicklungs-Individuations-Gewissen " mehr folgt und dem Gemeinwohl mit Zukunftsblick dient, was nur gegen die Gesellschaft zu haben ist,

als das was der Staat, die Wirtschaft und die Gesellschaft ihnen zu

folgen vorschreibt.


II.) Der Konformismus und die gesellschaftliche Anpassung ersetzt

das  Gewissen. Ich habe kein schlechtes Gewissen, wenn ich mich

masslos  auslebe, aber es legal ist und ich es mir leisten kann. Die Handlung wird  nicht durch den Gewissensfilter ethisch beurteilt,

sondern das Verhalten orientiert sich an gesellschaftlichen Spiel-

regeln und ist geleitet von den vorherrschenden Werten und der öffentlichen Meinung. Wir haben sogar keine Gewissensbisse, wenn

wir ein Gesetz übertreten. Beim Entwicklungsgewissen wird die Hand-

lung nach dem Entwicklungs-Individualisierungs-Wertmaßstab beur-

teilt. Wir können das Gewissen als " höhere, zeitlose Intelligenz und Führungs-Orientierungs-Instrument" nicht einfach  ignorieren, was

immer schon richtig war. Wenn das Gewissen als der zentrale Ort erscheint, an dem die Dinge des Menschen und der Welt immer

entschieden werden und die Spaltung des Menschen überwunden

werden kann, ist das Entwicklungsgewissen der archimedische Punkt

des Menschen, von dem alles ausgeht und bewegt wird. Ohne Gewis-

sen hört der Mensch auf als Einzelner zu existieren, denn nur im Einzelnen ist das Gewissen wach und nur als Einzelner besitzt der

Mensch Zugang zum Gewissen. Das Gewissen ist im Einzelnen gebun-

den und wird im Kollektiv aufgehoben. Nur der Einzelne wird von

seinem Gewissen bedrängt, während das Kollektiv gewissenlos ist *. 


69.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen hängt von dem, was aus

dem Menschen wird davon ab, was ihm kulturell angeboten wird (geschaffene Objektkunst-Kultur als kulturelles Erbe des Besichtungskulturtourismus und multikulturelle Viel-

falt) Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen hängt davon ab, was aus dem Menschen wird, was er entwicklungskulturmässig aus sich macht (schaffende  Entwicklungs-Kultur als see-

lische Substanz, welche nur vom Einzelnen in der Ent-

wicklungs-Individualisierung geschaffen wird und multi-individuelle Vielfalt).


70.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt " die Kraft und Grösse

des Menschen" als das Maß der Dinge ".Deshalb wird ver-

sucht, die kulturelle Bildung und die Lebenssinnbestim-

mung in der geistigen Interessens-Auseinandersetzung

mit den Kulturschöpfungen zu erreichen (die Tugend wird zum Wissen als ästhetischer Hedonismus). Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen stehen die Schwächen des Menschen und seine Nichtigkeit im Mittelpunkt im und deshalb der

Versuch einer Entwicklungskultur und Lebens-Sinnbe-

stimmung in der praktischen Auseinandersetzung an den Widerständen und in den Krisen des Lebensalltages zu erreichen. Die Tugend wird nur in der Verführungs-

schwachheit vollbracht, weil diese zur Entfaltung das

Gegenteil bedarf. Nur, weil ich der Versuchung widerstan-

den habe, bin ich dadurch stärker und gereifter daraus hervorgegangen (als Bildungsdekonstruktion und inner-

weltliche Transzendierungsaskese. *.


* Siehe auch Das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch


71.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist die Regel das Inte-

resse zu wissen. Einmal gelesen wird z.B. das Buch wieder

in den Schrank gestellt oder kommt  zu seinem Besitzer zurück. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ( bspw. die

Webpräsenz" die gotische Kathedrale " )  will ich immer-

fort noch mehr davon lernen. Es geht um eine reflexiv erinnernde Wiederaneignung. (Lernen besteht in einem Erinnern seit Generationen in der Seele des Menschen-Sokrates im Dialog mit seinem Kollegen Platon) ".Wenn ich mich im gotischen Baustil wieder erkenne, ist dieser mir ebenbürtig. Keiner vermag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat. Wenn ich mich in der Erkenntnis wiedererkenne, handelt es sich um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird. Das Subjekt und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die  Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung sind eins. Nur mit der

blossen Macht des Daseins werden Entscheidungen herbeigeführt, ein Geschehen, was von selbst geschieht.

Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht*.


* I.) Ein " Buchbestseller" sollte nicht an der verkauften Auflagen-

höhe gemessen werden, sondern wie oft Einzelne es immer wieder lesen und davon gefesselt werden, sich ständig damit auseinan-

dergesetzt wird, zu einem " Kopfkissenbuch " wird und es zur Le-

bens-Handlungs-Anleitung wird. Man trennt sich ungern von

diesen Herzensbücher, weil diese ein Teil von mir geworden 

sind.


II.) Beim Bildungs(eigenschafts)lernen leihe ich mir z.B. Bücher in

der Bibliothek aus, behandle diese pfleglich und gebe sie inner-

halb der Leihfrist wieder zurück. Entwicklungs(eigenschafts)lernen

dagegen ist eine bewusste, schriftliche Entwicklungsauseinan-

dersetzung mit dem Gelesenen im Buch selbst. Es ist das allbe-

kannte " Bleistiftlesen" als sechster Finger. Das Gelesene wird

durch herausschreiben, durch Markierungen oder sogar durch " Blätter rausreissen" verlebendigt und am Ende ist das Buch " zer-

lesen ". Es bleibt die höchste Ehre für ein Buch, wenn es diese Lese-

auseinandersetzung nicht übersteht. Meine Bibliothek ist der Papierkorb.


III.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen  liest man Bücher interessens- und wissensmässig. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen lese ich Bücher in einen Sinnzusammenhang.


IV.) Ein gutes Buch muss eine folgenreiche Gefahr darstellen für die bestehende gesellschaftliche Ordnung.


V.) Wenn man schreibt, sollte man in der Überzeugung schreiben,

als wenn man die Vollmacht besitzt und beauftragt worden ist, es zu schreiben und vom einzigen Menschen, der es so schreiben konnte. 


VI.) Das Schreiben wird von vielen Autoren als eine Therapie und als

ein Stück Freiheit verstanden. 


VII.) " Wenn nicht jeder Satz, der geschrieben wird, der wichtigste ist,

sollte jeder Autor das Schreiben sein lassen.


VIII.) Ein gutes Buch sagt nichts Neues. Nur wenn ich es mache, ist

alles neu.


IX.) Johann Wolfgang Goethe meinte, nur wenn man eine Million

Leser (heute eine Million Webseitenbesucher) erwartet, sollte man nicht anfangen zu schreiben (heute keine Webpräsenz online stellen).


X.) Ein guter Spruch ist oft die Wahrheit eines ganzen Buches.


XI.) " Hätte ich mehr gelitten, umso grösser wäre das Werk gewor-
den " *.


* Autor unbekannt.


XII.) Je grösser ein Schriftsteller, desto stärker treten die Widersprü-

che  seiner Zeit und die zugeschütteten Notwendigkeiten in seinem Schaffen ans Tageslicht.


XIII.) Mich interessiert eigentlich nicht, ob es jemand liest was ich
schreibe, sondern ich muss es nur um der " Wahrheits-Liebe-Willen"
aufs Papier gebracht werden. Es ist Meister Eckhart Rigorosität, dass
er die Wahrheit auch dem Opferstock gepredigt hätte, wenn ihm keiner zugehört hätte.


XV.) " Ich glaube, man schreibt immer das gleiche Buch "*.


* Françoise Sagan, Schriftstellerin.


XVI.) Auch das schelchteste Buch hat seine gute Seite; die Letzte*.


* John Osborn,Opernsänger.

72.) Beim Bildungskultur-Lernen ist das Buch nur ein gutes Buch wenn es sich als Lehrbuch durchsetzt oder als ein Bestseller bezeichnet wird. Beim Entwicklungs-Kultur-Ler-

nen ist das Buch ist nur ein gutes Buch, wenn man sich mit ihm mehr auseinandersetzt als nur liest. Wenn der Geist

der Entwicklungs-Individualtions-Wahrheit zur beherr-

schenden Domäne wird, werden Millionen von (systemi-

schen) Bildungs-Büchern zur Makulatur werden*.


* I.) Jedes gute Buch ist ohne das Leben des Verfassers nie richtig

zu begreifen, weil es sein Entwicklungsweg war, sein Leben in philo-

sophische Form gebracht hat. Er wollte etwas loswerden in der Absicht, dass keiner daran vorbeikommt. Der Wert des Geschriebe-

nen und Gesagten wird eingeschätzt nach der Kraft, Aufrichtigkeit und der Entschiedenheit, nach der Tiefe und der Wahrheit in der Behandlung einer Idee oder eines Themas. Bei vielen Bücher hat es die meiste Kraft gekostet nicht so sehr das Buch zu schreiben, sondern es  gegen die vorherrschenden gesellschaftlichen und

wirtschaftlichen Ordnungs- und Beharrungswiderstände zu voll-

enden. Für den Autor besteht auch immer (wegen der Ungeduld)

die Gefahr, am eigenen Anspruch zu scheitern. Die längste Zeit ist immer die Zeit der Reife, die Vollendung geschieht dann meistens sehr schnell. Wer einen hohen Turm bauen will, muss lange am Fundament verweilen. Ein gutes Buch wurzelt immer in einem Kindertraum und dieses kann man nicht ausdenken oder wollen, sondern es muss sich aus dem Leben heraus entwickelnd ergeben und dass man noch nicht einmal  etwas dagegen tun konnte. Bü-

cher haben ihre Schicksale, die zum Schicksal der anderen werden können. Es geht nicht darum, die Flut der Bücher (Domains) durch eins (eine) zu vermehren, sondern ein Buch zu schreiben, was kein anderer so sagen kann, die Welt darauf gewartet hat und dieses

der Welt fehlen würde, weil wir erst durch ein gutes Buch wissen,

was der Welt fehlt. Es ist nur ein gutes Buch, wenn es sich in der Einheit wieder findet und ich mich durch die Interverbundenheit darin wieder finde. Wenn sich nur ein Buchgedanke in der Mensch-

heit durchsetzt, haben sich alle Mühen gelohnt und auf dem Grab-

stein sind später die Worte  " non inutilis vis " (ich habe nicht unnütz gelebt) zu lesen. Aktuell sind eine Millon Buchtitel abrufbar.Welchen Einfluss haben die Bücher wirklich auf die Entwicklung der Mensch-

heit, sollte man sich fragen? Ein besonderes Buch darf nicht aus der Welt kommen.


73.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sind der Mathematik-

lehrer, der Schuldirektor, der Reiseführer und das Museum wichtig. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind nur noch

die (Lebens)lehren, sich treu zu bleiben und die Entwick-

lungs-Individuations-Bringsschuld der Entwicklungslosig-

keit wichtig. 


74.) Bildungs-Kultur-Lernen ist sich an den Kulturschöp-

fungen der Menschheit sich erfreuen, diese zu besichtigen,

sich daran zivilisieren und bilden. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die Welt zu einem besseren Ort machen, weil ich bei mir anfange und deshalb auch noch daran schuld sein werde.


75.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bedeutet Freiheit mehr

Wissen und weniger Gesetze, besonders wenn dieses umge-

münzt werden kann. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen be-

deutet Freiheit immer Not und diese wird zur Tugend.


76.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gibt es für alles Worte, Begründungen und über alles lässt sich medial berichten (Gerede). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gibt es viel Elend, Leiden und Ungerechtigkeiten, wo die Sprache versagt und blosse Worte ihrer nicht würdig sind, aber z.B.persönliches Bürgerengagement und ein " stilles Gebet " die richtige

Hilfen sind (Getan).


77.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht durch die Welt-

wertsichtweise der Werterhalt und der Zuwachs im Mittel-

punkt des Bestrebens. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen

findet durch die neue Entwicklungs-Zweck-Sichtweise ein Wertewandel statt und die Vermögensschmelze ist nicht

nominal, sondern evolutional. Die Dinge werden durch die

neue Einstellung ihrer Autorität beraubt, erhalten einen höheren Wert und die Spannung zwischen Subjekt und Objekt ist aufgehoben.


78.) Bildungs-Kultur-Lernen als Bildungsinteresse besteht

nur solange, bis es durch das Entwicklungs-Kultur-Lernen

bei Individualisierungsreife abgelöst wird.


79.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird notgedrungen ge-

folgt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen drängt es mich zu folgen, dass ich nicht in Entwicklungsnot komme.


80.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist es geschrieben wor-

den, dass es gelernt werden kann. Beim Entwicklungs-Kul-

tur-Lernen ist es geschrieben worden, damit es transzen- diert /individualisiert werden kann.


81.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird ein Buch geschrie-

ben, was er seine " Fachkompetenz " nennt. Beim Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen wird ein Buch geschrieben, was

er sein Kind nennt*.


* I.) Sublimare lat. heisst hochheben, Umleitung, Sinnverschiebung, erhöhen und wird durch die Transzendierung als Verwandlungs-
prozess auf eine höhere Stufe gebracht. Nur in der Sublimierung
wird Substanz  gebildet. Die Libidio wendet sich zu einem Objekt als neues Ziel zu, wo sie  ihre Gefühlsspannung übertragen kann. Die Leidenschaft der Liebesnacht wird bspw. zu einem neuen Roman.
Es ist die schöpferische,höhere Art und Weise seine Sexualität zu leben und diese zu transzendieren.


II.) Wo Leidenschaft ist, da ist Grösse und diese wird erst durch Sub-
limierung gross. Siehe Textfortzung Nr. 369.


82.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird alles als richtig hingenommen " als sei es Gottes Wort ". Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen wird alles Bisherige erst einmal als fragwürdig betrachtet und nichts ist in Stein gemeißelt hingenommen.



83.) Bildungs-Kultur-Lernen lässt sich studieren, besichti-

gen und bezahlen. Entwicklungs-Kultur-Lernen hat seine Wurzeln bspw. in der Kindheit und Jugendjahren, in der Genese, in der religiösen Sozialisierung, im Eltern- und Erbgut, in den Landschaftseindrücken der Region, welche einen geprägt haben*.


I.) Glücklich ist der, wer seine Kindheit und Jugend zur Berufung machen kann.


II.) Siehe auch  Der Kinderspielplatz ist mindestens genauso wichtig wie z.B. die Goethe-Schule. " Hier wurde die Schlacht von Waterloo geschlagen, sagte Arthur Wellesley, 1 Duke of Wellington/ Mili-

tärführer", als er seinen Spielplatz von Eton besichtigte.Nr. 441.


III.) Siehe auch evolutionäre Allzeitnutzung


84.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird das Leben in Phasen eingeteilt (z.B. Kindheit-, Bildungs- und Ausbildungs-, Ar-

beits- und die Altersruhezeit). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gibt es nur eine nicht sozialisierte,zeitlose Ent-

wicklungslebenszeit*.


* Siehe  auch geistige Entwicklungsstufen und Lernphasen

85.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Wahrheit suchen in den kulturellen  Verkleidungen der Wissenschaft, Kunst, Religion, Musik, Dichtung, Philosophie, Schriftstellerei, Malerei, Literatur, Architektur und der Bildungsgleichen mehr. Aber dieser kulturelle Ausdruck weist nicht mehr über sich
hinaus auf etwas, was hinter ihr steht, was durch sie verwirklicht werden soll und wozu der Mensch durch seine Entwicklung fähig sein kann. Sie weisen nur auf sich selber und bestätigt das Bewusstsein des Menschen, der sie schuf und vermittelt das Gefühl eine Vollkommenheit erreicht zu haben, wo das Sein und das Bewusstsein, das Wesen der Escheinung und die Erscheinung selbst als Lebenseinheit sich decken. Es ist eine Interpretation der berühmten These des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegels vom Ende der traditionellen Kulturträger (Musik, Literatur,Architektur, Religion etc), welche keinen wirklichen, tieferen Einfluss mehr auf die kulturelle Entwicklung des Menschen haben, weil diese auch dem geschichtlichen Gesetz des Werdens und Vergehens unterliegen und deshalb die Zeit gekommen ist, wo der Wahrheitsausdruck eines anderen Mediums bedarf.  Diese sind nicht mehr geeignet auf Höheres zu verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist. Diese Fülle der kulturellen Werte lebte ursprünglich nicht selber aus sich heraus, sondern z.B. eine Zeichnung von Dürer, die Bran-

denburgischen Konzerte von Bach, eine Stradivari des gleichnamigen Geigenbauers, ein Gemälde von Vincent van Gogh oder eine gotische Kathedrale  waren nur Wegweiser und Mittler für den Weg  nach oben was den Menschen übersteigt und sind  nur je nach kultureller Affinität Erkenntnismittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck. Unsere kulturelle Tradition ist auf Erfassen von Stillstand und Festigkeit ausgerichtet. Die westliche Welt denkt nur statisch. Aber wir können nicht einerseits immer kultureller werden und anderseits an dem sozialen, techni-

schen und materiellen Fortschritt weiter so festhalten, als wenn er absolut und unveränderlich wäre. Eine vergangene Philosophie wieder aufzuwärmen, das ist so wenig möglich, wie ein altes Kunstwerk wegen des Zeitgeistes und der Ein-

maligkeit nochmals zu schaffen.  Entwicklungs-Kultur-Ler-

nen ist die Wahrheits-Individualisierung durch das gotische Lernprinzip, welches ohne ideologischen Ballast ist und der Menschheit einen neuen Begriff vom Leben geschenkt hat. Hier Mensch begreift langsam, dass die Kultur für ihn da sein soll und dass er deshalb jeder Zeit das Recht und die Wahl-

möglichkeit besitzt diese abzuwählen, wenn diese seinem Wesen, dem Zeitgeist und seinen Erwartungen nicht mehr entspricht. In kulturellen Entwicklungsphasen der Mensch-

heit fand immer eine gesetzmässige Häufung statt, wo viele Künstler wie Musiker, Dichter, Maler etc. gleichzeitig als das kulturelle Medium der Zeit auftraten, was auch für das jetzige Entwicklungs-Individualisierungs-Zeitalter das goti-

sche Lernprinzip als das kulturelle Medium genauso zu-

treffen wird. Im abendländischen Denken gab es immer wieder Umbruchsituationen, an denen sich die Weichen

für eine neue Erkenntnisrichtung stellten und die zukünftige Entwicklung aller festlegte*.


* I.) Die Kultur ist eine tragende Säule der Gesellschaft und auch
der Evolution unterworfen. Alles unterliegt dem ewigen geschicht -

ichen Entwicklungsgesetz Gesetz des Vergehens und des Werdens einer spiralförmigen, wendeltreppenförmigen Weiterentwicklung

und deshalb eine Entwicklung zurück von ihrer Gesetzesnatur nicht geben kann. Die Entwicklung ist irreversibel, da jede Stufe auf der vorhergehenden aufbaut. Vergangenheit ist verflossene, alte Ener-

gie und die Verschiebung hat bereits den Punkt der Rückkehr über-

schritten. Damit ist der Entwicklungsprozess nicht mehr umkehr-

bar d.h., es gibt keine Entwicklung zurück*.


* So faszinierend der gotische Baustil auch heute noch sein mag,

aber die Sonne des Mittelalters ist untergegangen und mit ihr der gotische Geist und ihre erste religiöse Bestimmungszeit, weil alles

im Leben dem geschichtlichen Gesetz des Vergehens und Wer-

dens unterliegt. Auch der Rückgriff auf Vergangenes, eine Nach-

ahmung der epigonenhaften Romantik des 19. Jahrhunderts, wie

die Neugotik um die vorletzte Jahrhundertwende als Spielart des

Historismus vorgenommen wurde, hat nur schale Kopien ohne inneres, dynamisches, wirkkräftiges, gotisches (Nachahmungs)-

stilgefühl hervorgebracht. Die Kathedralen sind zwar nach dem gotischen Formenprinzip konstruiert und auf wissenschaftlicher Statikgrundlage gebaut worden, aber der Lebenswille und die Ideengeistesmacht, ein mächtiges, direktes, urweltliches, unbe-

kanntes Gottes-Bewusstseins-Lebensgrund-Urgefühl, der einst elementar in die Formen gelegt wurde fehlt. Der geistige Aufriss

und der abbildende Sinn des anagogischen Entwicklungscharak-

ters der gotischen Kathedrale des " weiter, höher und hinauf als

die Fähigkeit den Geist zur höchsten Wahrheit zu erheben ", die
Pole Glück und Leid, Leichtigkeit und Schwere zwischen denen alles religiöse Platz findet und der gotische Geist, welcher das Objekt

vernichtet, um Grösseres zu schaffen, wurde in diesem Sinne in der Romantik noch nicht verstanden und ist nicht beabsichtigt worden.


III.) Durch das  gotische Lernprinzip würde sich die Museumskunst (zweite Natur) zur Entwicklungslebenskunst (Natur), die akademi-

sche Kultur zur Selbstkultivierung erhöht und z.B. das Musikge-

schichtliche wird zum Individualgeschichtlichen. Es wäre eine

Kultur, welche den ganzen Menschen erfasst, wovon Friedrich

Schiller und alle Romantiker immer nur geträumt haben. Die Rahmenbedingungen für die individuelle Entwicklung als die

Entwicklung des Weltgeistes (Hegel), der persönlichen (Selbst)-

erziehung des Menschen (Herder) in der (Entwicklungs)freiheit

(Kant) als Ganzes ist jetzt erst möglich, weil wir in der besten aller(Entwicklungs)zeiten leben und jetzt erst die Voraussetzungen und potentielle Individualisierungs-Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen worden sind. Jede Philosophie hat ihren Zeitkern und ihren geschichtlichen Stellenwert und die vergangenen, gedachten, philosophischen Systeme sind nicht für die Zukunft geeignet.


86.) Bildungs-Kultur-Lernen ist auf der Universität Philo-

sophie studieren. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind/werden alle Menschen mehr oder weniger Philosophen.

 

87.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Goethes-Faust-Tragödie des fleischgewordenen Menschen Teil eins. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist Goethes Faust Tragödie Teil zwei, wo die menschliche Seele ihre Gesundheit und Erlösung findet.


88.) Bildungs-Kultur-Lernen ist das" cogito ergo sum" des Rene Descartes (ich denke, also bin ich d.h., das "Ich", was durch unser Denken gesetzt ist, ergibt unser Ich als Selbstbewusstsein). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist das

cogito dei experimentalis des Meister Eckhart (ich ent-

wickele mich d.h., das Selbst, was durch unsere Entwick-

lungsreflexion durch die Transzendierung erst gesetzt wird (exposito ergo sum), ergibt unser Selbstbewusstsein*.


*I.) Die Entwicklung besitzt einen höheren Autoritätsanspruch wie
die Bildung, weil die Entwicklungsgrundsätze sich nicht von Bil-
dungsfach zu Bildungsfach herleiten, sondern kategorisch lebens-
gültig und widerspruchslos sind. Deshalb kommt das Bildungs-
lernende des "cogito ergo sum" mit grossem Abstand erst danach.

II.) Siehe auch " Bewusstsein ensteht durch Leiden und je mehr Bewusstein, desto mehr Leiden" in Meister Eckhart


89.) Bildungs-Kultur-Lernen wird Goethes Roman  " Die

Leiden des jungen Werthers ", ein Ideal vor etwa 250

Jahren, was eine neue Sturm- und Drangzeit auslöste,

gelesen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die Entwicklungs-Individualisierungs-Bewegung als ein neues Jugendideal eine Aufbruchstimmung auslösen und der

Jugend ihren Wert und Würde zurückgeben.


90.) Bildungs-Kultur-Lernen ist apollinarisch, weil von der griechischen Philosophie der Grundgedanke stammt, dass

die Welt nur auf Buchstaben und Zahlen aufgebaut ist.  Entwicklungs-Kultur-Lernen ist faustisch, weil der abend-

ländische Mensch davon ausgeht; " Wer Gott erkannt hat,

(seinen Frieden hat) nichts mehr dazu zu lernen ", d.h. die Buchstaben und  Zahlen nicht mehr braucht.Siehe weiteren Volltext Nr.403


* Es ist die Weiterentwicklung der Bildung mit seinen statischen Bil-

dungs(lern)begriffen, welche von den geistigen Wurzeln romanisch und griechisch sind und als Ausdruck der erstarrten Bildungsklassik gelten zur Entwicklungs-Individualisierungs-Selbstbildung als dyna-

mischer Entwicklungs(lern)begriff, welcher naturgemäss das Indi-

viduallogos als das Gotische Lernprinzip ist.


91.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden u.a. die Ideale der Menschheit gelehrt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen braucht nur der Mensch sein Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Ideal als  Lebenszielsinn.


92.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die gesellschaftliche Integrationsschuldigkeit im Vordergrund des Lernens. Beim

Entwicklungs-Kultur-Lernen steht die Individuations-Bring- schuldigkeit einer Entwicklungslosigkeit  des Einzelnen

im Mittelpunkt des Lernens.


93.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen interessiere ich mich für

die Geschichte meines Landes und anderer Nationen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen interessiere ich mich für meine Entwicklungs-Individuations-Lebens-Geschichte *.


* I.) Evolution vollzieht sich in der Lebensgeschichte eines jeden Ein-

zelnen, weil die menschliche Natur im wesenlichen geschichtlich ist.

Der Einzelne hat keinen Sinn und Wert ausser im Dienste seiner in-

dividuellen Lebensgeschichte, welcher der Menschheit fehlt. Es ist

die Evolutionstheorie vom Sinn der Geschichte des Menschen als Fort-

setzung der Geschichte des Einzellebens. Geschichte als Biografie der Menschheit wird zur Geschichte als Biografie des einzelnen Menschen.  


II.) Siehe auch Individuationsgeschichtlichkeit


94.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen war die Bildungs- und Ausbildungsinvestition es wert, wenn ich danach mit dem Gelernten Geld verdiene (Das Geld steht im Lebensmittel-

punkt, weil der vorübergehende Geldwert grösser ist als

der Bildungswert). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen war

meine Irrtums-Erkenntnis-Erfahrung, welche auf das " Konto Lehrgeld " gebucht wurde, das Geld wert (Die Investition in

die eigene Entwicklung steht im Mittelpunkt und der blei-

bende Entwicklungserfahrungswert ist grösser als der Geld-

wert).


95.) Bildungs-Kultur-Lernen sucht den Kulturreiz des Neuen, Anderen, Schrillen, Unterhaltsamen, Sensationellen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen steht die allmähliche, ständige Individualisierungs-Verbesserung als ein prozessuales im-

mer mehr Selbst werden im Lernzentrum, welches sich als Wirkkraft des Neuen in der Welt manifestiert. Etwas völlig Neues oder anderes würde dem Prinzip der Entsprechung " wie innen so aussen " widersprechen. Es wäre auch die

Umkehrung des quantenphysikalischen Gesetzes, dass nur der Geist die Materie  schafft *. 


* I.) Nur der Geist ist Wirklichkeit und die Ursache für die trans-

zendierende Realität. In der klassischen Physik  ist unser Bewusst-

sein und die geistige Welt losgelöst von der Materie. Noch vor

vierzig Jahren dachten wir, alles besteht aus Materie. Im Grunde genommen gibt es die reine Materie gar nicht. Die Dinge der Welt existieren nur in Verbindung zu einem Bewusstsein (" kosmischer Geist "). Das Atom ist kein toter, lebloser Baustein, auf dem sich

das Gebäude des Materialismus und Mechanismus errichten lässt,

in dem der Rationalismus und Intellektualismus geborgen und gesichert sind, sondern das Atom ist ein lebendiger Mikrokos-

mos der wie ein Subjekt verschieden reagieren kann. Der Geist
ist die Kausalität für die Dinge, Lebensumstände, sich ergeben-

den Erscheinungen, menschlichen Beziehungen etc. Die neue auf Licht und Materiewellen begründete Quantenphysik, die mit Unschärfebeziehungen, Unbestimmtheiten, Ungenauigkeit und Wahrscheinlichkeiten rechnet, führt wieder so in die rätselhafte

Welt, in der das Kausalgesetz mit seinem Determinismus versagt

und der Zufall, die Freiheit, die individuelle Wahrnehmungs- und Einstellungs-Sichtweise, Gefühle und Glaubensüberzeugung wieder eine Rolle zu spielen beginnt.


II.) Die Wissenschaft hat mit der Quantenphysik nachgewiesen,

dass Geist und Materie austauschbar sind und Materie nur mate-

rialisiertes Bewusstsein ist. Es existiert im Innersten der Materie nichts dinghaftes, festes mehr, sondern nur fliessende Energie ist,

die alles in Bewegung hält. Es leuchtet jedem ein, wenn es nicht so ,
wäre sich nichts verändern würde. Im Grunde genommen gibt es im umgangssprachlichen Sinne keine Materie, sondern nur ein Bezie -

hungsgefüge, ständiger Wandel und Lebendigkeit. Nicht die sicht-

bare, gegenständliche Materie, sondern der Geist ist das Wirkliche.

Es ist die Weisheit, dass hinter der Nichtigkeit der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit steht.


96.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das Kulturphänomen

ein eigenes, vom Leben abgetrenntes Ereignis und danach

geht es wieder zum Alltag zurück. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird dieser Dualismus dadurch überwunden, indem

die Lebensentwicklung zu einem kulturellen Ereignis wird.

Der Kulturbegriff wird ins Leben aufgelöst. Das gotische Lernprinzip wird zum neuen Kulturbegriff.


97.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen redet man über das

kulturelle Erbe als Besitzstand. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen leidet man am kulturellen Erbe als entwicklungs-

loser Zustand.


98.) Bildungs-Kultur-Lernen ist bspw. das Kunstmuseums Louvre mit seiner statischen Objekt-Besichtigungs-Kunst, welches derzeit zehn Millionen Besuchern im Jahr in Bann

zieht(Ich erkenne nur, was ich weiss). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist bspw. das Straßburger Münster mit dem in Stein gemeißelten gotischen Lernprinzip, welches derzeit drei Millionen Besucher im Jahr in Bann zieht. Die Zukunft der gotischen Kathedralen wird die Besucherzahlen von der Objekt-Besichtigungs-Kunst zur Entwicklungslebens- Individualisierungs-Kunst immer mehr umkehren (ich erkenne nur, wenn ich es glaube, ich erkenne es nur, wenn ich mich verändere) *.


*I.) Wenn ich mich im gotischen Baustil wieder erkenne, ist diese
mir ebenbürtig. Keiner vermag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat. Wenn ich mich in der Erkenntnis wiedererkenne, handelt es sich um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird.Das Subjekt
und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die  Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung sind eins.
Nur mit der blossen

Macht des Daseins werden Entscheidungen herbeigeführt, ein Geschehen, was von selbst geschieht. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht.


II.) Das gotische Lernprinzip besitzt einen höheren Autoritäts-

anspruch wie die Bildung, weil die Entwicklungsgrundsätze sich

nicht von pädagogischen Axiomen herleiten, sondern katego-

risch lebensgültig und wider spruchslos sind. Deshalb kommt der Bildungslernende des "cogito ergo sum " mit grossem Abstand erst danach.


III.) Siehe auch Zukunft Strassburger Muenster


99.) Bildungs-Kultur-Lernen geschieht in einem kogni-

tiven Denkakt (Bildungs-Traditions-Vermittlungs-Kulturgut). Entwicklungs-Kultur-Lernen geschieht in einem Entwick-

lungs-Transzendierungs-Prozess als ein Akt des kulturellen Entwicklungs-Lebensvertrauens (Glaubens-Traditions-Lern-Kulturgut)*.



100.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die didaktische Lernver-

mittlungskultur der Bildung ( lesen, zuhören, antworten).

Es ist das Lernen durch Belehrung, Ermahnung, Lob, Gesetz

etc. als ein rationales Verstandes- und Vernunftslernen,

aber der Mensch kann bei fehlender Entwicklungsreife

nicht besser werden, auch wenn er will (Irrtumscharakter). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die neue Lernkultur der Entwicklungs-Individualisierungs-Auseinandersetzungs-Transzendierungs-Individualisierungs-Erfahrung. Es ist

das Entwicklungs-Reife-Geduld-Ausdauer-Lernen  als ein evolutionäres Lebens-Grund-Gefühl-Lernen. Der Mensch

wird besser ohne zu wollen und kann noch nicht einmal etwas dagegen tun (Entwicklungscharakter).


101.) Bildungs-Kultur-Lernen sind  Kulturtechniken wie z.B. lesen, schreiben, rechnen, sprechen, Problemlösungstechni-

ken, gesellschaftliche und religiöse Werte lernen ( gebannte Schrift- und Objekt-Schulbildung als Traditions-Kulturbesitz ausserhalb von uns). Entwicklungs-Kultur-Lernen sind Ent-

wicklungstechniken wie bspw. Entwicklungsfähigkeits-, Ent-

wicklungsreife-, Entwicklungsvertrauen-, Reflektions-,

Transzendierungs-, Vergangeheitslernen, Wirklichkeits-

erschaffens- und Lebensübereinstimmungs- als Individua-

lisierungs-Lernen. Es ist in der Entwicklungsbewegung

Stabilität zu finden, die Entwicklungswertsetzung in

allem vorzunehmen und lernen den Entwicklungsbegriff zum  Handlungsbegriff im Jetzt werden zu lassen (leben-

dige Schrift- und objektlose Entwicklungslebenskultur als lebendige Werde-Selbst-Kulturation innerhalb von uns)*.


* Vergangenheitslernen-Der Mensch muss seine Vergangenheit aufarbeiten,indem er sich wandelt und nochmals so leben und han-
 deln, der er einmal sein möchte. Wir sind durch die frühere Un-

wahrheit gebunden und müssen uns von ihr freimachen. Eine an-

dere Zukunft kann sich nur aus einer anderen Vergangenheit entwickeln. Es ist die schon fast paradoxe Ausgangslage, dass

man eine bessere Zukunft nur erwarten kann, indem man ihr erst

den Rücken kehrt und sich der Aufarbeitung seiner "Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit des

nicht gegangenen Entwicklungsweges widmet, welche tausend Masken trägt. Die Zukunft ist nicht in dem Sinne offen, dass ich

vom Standpunkt der Gegenwart nur planen und mir neue Mög-
lichkeiten erschliessen muss, um damit die Zukunft zu gestalten, sondern sie ist bereits durch die Vergangenheit vorherbestimmt, abgesteckt, eingegrenzt und vorentschieden worden. Wer da-

rüber nach denkt wird erkennen, dass der Mensch, der die unbe-

wältigte (Schuld)vergangenheit ausblendet und nur nach vorne

lebt, seine (Planungs)zukunft bereits hinter sich hat.
     

102.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen  ist man der Meinung,

dass sich die menschliche Kultur dadurch erhält, dass sie weitergegeben wird (Ergebnis des sozialen Lernens). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist man der Überzeugung, dass

die menschliche Kultur sich nur erhält, wenn diese vom Einzelnen entwickelt wird (Ergebnis eines existentiellen Lernens)*.

 

* I.) Eine Gesellschaft wird sich nie als Kulturvolk begreifen, sondern

es sind  immer nur Einzelne.   


II.) Es ist auch Franz Kafkas (Schriftsteller) tiefe Erkenntnis, dass er

" die  Verneinung der Kultur unseres Geistes als Rettung des Geistes " ansieht. 


103.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die geistesbildende Bildungs-Wissens-Kultur des Massenhaften, um das Ego zu zivilisieren

und um der gesellschaftlichen Anerkennung willen. Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen ist die lebensformbildende In-

dividualisierungs-Kultur des Einzelnen, um " egoistisch zu

sein für die Anderen " und um seiner Bringschuld seiner Entwicklungs-Individuationslosigkeit nachzukommen.


104.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird die Entwicklungs-
individualsierungsidee nur intellektuell, geistig und
ethisch wieder gegeben (erkannte Bildungserkenntnisse). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der Einzelne von
der Entwicklungsidee individualisierungsmässig ergriffen
(gelebte Entwicklungs-Prozess-Transzendierungs-Erfahrungs-Erkenntnisse).


105.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wurde schon bevor ich geboren wurde über meine (Un)freiheit durch die Erzie-

hung, Bildung, Sozialisierungseingliederung, Ökonomisie-
rung, berufliche Integration etc. entschieden, wie ich als unpersönliches Werkzeug der Zivilisation zu sein habe (was erst einmal nicht anderes sein kann).Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen entscheide ich über meine (Entwicklungs) -

freiheit, wie ich zum persönlichen Werkzeug der Zivilisa-

tion durch die Individualisierungsentwicklung zu sein habe (was bei Entwicklungsreife sein muss)*.


* Siehe auch Individuationsentwicklung in der Gesellschaft

106.) Das Bildungs-Kultur-Lernen wird immer noch be-

herrscht von der materialistischen Habenmentalität der Aufbau- und Erschaffensgeneration aus ökonomisch-exis-

tentiellen Gründen, sich durch den Wohlstand der Sta-

tussymbole gesellschaftlich zu definieren und das Erar-

beitete und Ersparte zu geniessen (alte Materialismus-

ideologie "als tote ich-habe-Idee " ) zur Entwicklungs-

mentalität der heutigen Entwicklerbgeneration, welche

sich über die dynamische Macht der schöpferischen Be-

wusstseinsmöglichkeiten definiert, um seinem bisherigen Leben einen Indivdualisierungssinn, Lebenswert und eine Entwicklungsbedeutung zu verleihen (Entwicklungslebens-

prinzip "als kraftvolle ich-kann-haben-was-ich-will-Idee) *.


* An wichtigen Punkten der Evolution treten Wertwenden auf d.h.,was bis dahin entwicklungsförderlich war (Maß, Sinn, Wert)
wird entwicklungsschädlich (Maß-, Sinn- und Wertlosigkeit), die werbende Kraft der Anziehung lässt nach und die Involution zur Evolution. Beim Reifezeitpunkt wird die kritische Masse für Ver-
änderungen erreicht (Sättigungsgrad) und nach dem allgemeinen Gleichgewichts- und Reifegesetz und dem Gesetz " des Vergehens
und des Werdens "schlägt die quantitative Veränderung in quali-
tative Veränderung, um als nächste, höhere Entwicklungsstufe, welche die Ermattung des Denkens der jetzigen, geistigen (Krisen)-
situation überwindet.Siehe Fortsetzung in https://www.die-gotische-kathedrale.de/


107.) Beim Bildungskultur-Lernen beginnt die religiöse Sozialisierung (wenn überhaupt) im Elternhaus, in der

Schule oder wenn persönliches Interesse. Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen beginnt Religion z.B. erst bei Lebenskrisen, auch wenn es erst gar nicht nach Religion aussieht, aber der Lebens-Entwicklungs-Prozess als Reli-

gion gedeutet werden kann, weil das Leben alle Religion enthält, welches es braucht.

 
108.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen war und ist der theo-

logische Lebens(bibel)gehalt) wichtig für das religiöse Leben des Menschen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der teleologische Lebens(Logos)gehalt wichtig für das individualgeschichtliche Entwicklungsleben des einzelnen

Menschen.


109.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist man stolz auf den

 " Best Country Report ", wo z.B. Deutschland im internatio-
nalen Ländervergleich bei den Juroen als bestes Land we-

gen der stabilen, politischen und wirtschaftlichen Lage,

dem hohen Lebensstandard und sozialen Absicherungs-

systemen, der gesellschaftlichen Ausländer-Integra-
tions-Toleranz und dem guten Bildungs- und Ausbildungs -

system bewertet wurde. Beim Entwicklungs-Kultur-Ler-

nen gelten diese positiven Ranking-Parameter nur als notwendige, äussere Entwicklungsvoraussetzungen und werden nur  als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck-Streben in der Gesellschaft angesehen,

  •  wo der einzelne Entwicklungsmensch mehr zählt als nur ein reicher, angepasster und gebildeter Mensch,
  • die Freiheit einer vorübergehenden Lebensunordnung als Entwicklungsfortschritt einen höheren Wert darstellt als eine dauerhafte, gesellschaftliche (scheinbare Lebens- absicherung*, 

* Es wird die Tugend nur in der Verführungsschwachheit vollbracht, weil die Kraft erst in der Schwachheit zur Entfaltung kommt. Ohne die Untugend gibt es auch keine Tugend Es gibt kein anderes Denken, als solches in Gegensätzen. Diese bilden die Maßbegriffe mit derer wir die gegebene Wirklichkeit bestimmen. Mit jedem richtigen Lernen ist das Unrichtige gegeben und mit jeder Unwahrheit auch die Wahrheit.


  • die Entwicklungstugenden des gotischen Lernprinzips den Bürger- und Sozialtugenden übergeordnet sind,
  • der einzelne Mensch sich aus seiner Individualisierungs-Freiheit definiert und nicht mit seinem Sozialstatus,
  • dass dieses Individualisierungsstreben nach der Erzie- hungs-, Bildungs-, Berufs- und Sozialisierungsraison gefördert wird.
  • Dann steht nicht mehr nur alleine die Anpassungs- und Daseinsbewältigungsfrage, sondern die Menschheits-Entwicklungswürde und Lebenssinnfrage des Einzelnen im Mittelpunkt und Endziel allen Lebensbemühens.
  • Dass ist der Grund und Sinn, warum ich geboren wur-    de *.


* Das war der grösste Fehler, dass die Geburtsgeschichte des ehe-

maligen Bürgertums weniger aus dem Geiste der Freiheit, sondern aus dem Geiste der Ordnung und Sicherheit erfolgte.


110.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht der traditionelle Berufslebenslauf mit dem vorgegebenen, äusseren, biografi-

schen, formalen Berufsbildungsgang als berufliche
Karriere und berufliche Stationen, was ich gemacht habe, was ich alles kann und noch machen werde im Mittelpunkt allen Bemühens (Berufs-Tätigkeits-Merkmalseite). Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen spiegelt  die Stationen der inne-   ren Entwicklungsbiografie als ein exemplarisches Leben wieder  als lebensgeschichtlicher Kontext der Person und Entwicklungsstationen, was ich bin und insbesondere

was ich einmal sein werde (Entwicklungs-Lebensarbeits-Merkmal-Seite) *.


* Deshalb ist der berufliche (Karriere)lebenslauf dem Entwick-

lungslebenslauf untergeordnet und nur eine notwendige, dazu-

gehörige Entwicklungsphase, welche für eine nächst höhere Entwicklungsstufe durchschritten werden muss. Der Entwick-

lungslebenslauf ist von " einer Weisheit gesegnet ", die der Bil-

dungslebenslauf nicht kennt.


111.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der Berufslebenslauf  ein gesellschaftliches Spiegelbild der Herkunft, Schulbildung, aus Sachzwängen heraus Geld verdienen müssen oder weil ich nicht wusste, was ich studieren sollte, eine arbeitsmarkt- gängige Ausbildung und jugendlicher Erstberuf. Der Bil-

dungswerdegang ist geprägt von Qualifikation, Promotion und Erfolg. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der Entwicklungslebenslauf von der Lebensgenese her be-

trachtet. Wichtige Lebensparameter wie  Erb-, Kindheits-, Erziehungs- und Elterngut, Jugendjahre, Jugendfreunde, Zeitgeist, Landschaftseindrücke der Region (jede Heimat

hat ihre eigenen, monumentalen Eigenschaften), welche einen jahrelang geprägt haben, wesenhafte Neigungen, kulturelle, religiöse Sozialisation und Traditionen, Um-

welteinflüsse, persönliche Erlebnisse und Interessen, Ent-

wicklungs-Charaktermerkmale, Leidenschaften, Lebens-

krisen, Handicaps finden hier ihre Begründungswurzeln.

Diese Eigenschaften in den Sturm- und Drangjahren sind im traditionellen Lebenslauf bisher ohne Würdigung*.


*Siehe auch  Jeder ist ein potentielles Genie der Selbstevolution


112.) Bildungs-Kultur-Lernen ist dem traditionellen, ent-

wicklungslosen, alten Arbeitslosenverständnis der Öko-

nomie, welches nur den beschäftigten Menschen kennt (Arbeit oder Arbeitsamt) verhaftet. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist dem evolutionären Arbeitslosenverständnis

des Entwicklers verhaftet, welcher nie arbeitslos ist und

jede Berufskrise als notwendiger Entwicklungsübergangs-

notstand zur nächsten, höheren Arbeitsplatzstufe ansieht (Neues Arbeitsverständnis als Arbeit an sich selbst als Arbeitsindividualisierung)*.


* Siehe auch altes -und neues Arbeitsverständnis

113.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen haben laut einer aktu-

ellen Studie die Hälfte "der Deutschen" Angst vor der unge-  wissen Zukunft und was alles kommen wird (versteinertes Lebensunsicherheitsgefühl). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen freuen sich die Entwickler auf eine bessere Zu-

kunft, weil sie diese ständig neu erschaffen. Sie leben mit einem Zukunftsvertrauen, wenn sie die Welt einmal ver-

lassen werden, diese ein wenig besser durch sie geworden

ist und auch noch daran schuld sind (Aufbruch-Lebens-Sicherheits-Grundgefühl).

                                         

114.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die kulturelle Ent-

wicklung Einzelner im Mittelpunkt, an deren Kulturschöp-

fungen wir uns bilden können und sollen wie bspw. Gropius (Architektur), Mozart (Musik), Goethe (Dichtung), Malerei (Cezanne) Philosophie (Schelling) usw. (normativ). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen steht die Selbstkultivierung durch das gotische Lernprinzip als Individuierung im Mit-

telpunkt der Lebens-Selbst-Schöpfung. Es sind die eigenen Lebensquellen und täglichen Anregungen, an denen wir uns entwickeln können und sollen (konstitutiv) *.  


* Das statische Bildungs-Kultur-Lernen weist nicht mehr über sich

hinaus auf etwas, was hinter ihr steht und durch sie verwirklicht

werden soll, sondern es verweist nur noch auf sich selber und be-

stätigt das Erkenntnisbewusstsein des Menschen. Die Vielfalt der Kulturwerte und Kulturwerke sind nicht zum Selbstzweck geschaf-

fen worden, sondern nur als Wegweiser und Erkenntnisvermittler

für die Entwicklungskultur nach oben. Jede Sache ist umso grösser,

je mehr Ideelles es wieder spiegelt.


115.) Bildungs-Kultur-Lernen  ist der Bildungstypus vom allgemeinen, kulturell äusserlichen, austauschbaren Menschen. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der Typus vom einzigartigen, notwendigen, kulturell innerlichen uner-

setzlichen Menschen *.



* I.) Siehe auch  Gesellschafts -und Entwicklungsmensch

II.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


III.) Siehe auch Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwicklungs-Individuations-Lebenslauf


116.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist ein Bildungslernprozess

an einem bestimmten Lebensabschnitt oder bestimmten Tagen und Uhrzeiten (Wissens-Training). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der Lernprozess an keinem Lebensab-

schnitt oder an einer Uhrzeit als lebenslanges  Lernen fest-

gemacht, sondern tritt geplant und ungeplant perma-

nent in Erscheinung, was wir nicht als schulisches Lernen bezeichnen würden (Entwicklungs-Individualisierungs-

Eigenschafts-Lernen des gotischen Lernprinzips.


*Unbestimmtheit und offener Entwicklungsausgang sind eine fundamentale Aussage der Entwicklung.Siehe Textfortsetzung Nr.247


117.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen tragen neunundneunzig Prozent aller Bürger zum Selbst- und Systems-Bewah-

rungserhalt der Wiederholung des Status Quo als Zukunft der Gesellschaft bei (Zukunft als Herstellung der alten Zustände, Verlängerung der Vergangenheit als Entwick-

lung zurück und Solidaritätsprinzip als Symptomthera-

pie). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen tragen ein Prozent der Bürger zur Systementwicklung und gesellschaftlichen Erneuerung bei (Zukunftsgestaltung in der evolutionären Selbsttransformierung und Verschränkungsprinzip als Subsidiärherapie.

 

118.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird bspw. gesagt; wenn

er tot ist, das er ein guter Mensch gewesen war. Beim Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen gilt, wer aufhört jeden Tag

besser zu werden, hat nicht aufgehört gut zu sein *.


*  Siehe auch Das Leben ist unsterblich


119.) Für das Bildungs-Kultur-Wissens-Lernen gibt es unzäh-

lige Vertreter auf alle Wissenschafts- und Kulturbereiche

verteilt. Für das Entwicklungs-Kultur-Transzendierungs-

Lernen gilt besonders die Autorität " Meister Eckhart  ",

als der herausragende und einflussreichste Lehrer, den Deutschland je hervorgebracht hat. Er ist eine Schlüssel-

gestalt der Individual-Geschichte und mit ihm oder gegen

ihn werden die Lebensentscheidungen getroffen, welche

den Sinn oder Unsinn unserer Daseinsexistenz ausmachen.

   

120.) Der Weg des Bildungs-Kultur-Lernens ist von der indi-

viduellen Natur zur gesellschaftlichen (Zivilisations)kultur.

Der Weg des Entwicklungs-Kultur-Lernens ist von der in-

dividuellen Natur durch die ureigene Unnatur zur Individual-

kultur*.


* I.) Jede Kultur ist immer Selbstkultur, jede Bildung ist Selbstbildung,

jede Erziehung ist Selbsterziehung und jede Hilfe bleibt die Selbst-

hilfe. Nur die Selbsterziehung überwindet alles. Deshalb ist jeder für seine Selbstentwicklung verantwortlich und dieses ist immer die Sache des Einzelnen.


II.) Der Geist der Gotik und der Geist der Entwicklung durchdringen sich gegenseitig. Deshalb geht jeder Entwicklungsweg nur über und durch die gotische Kathedrale als gotisches Lernprinzip.


III.) Siehe auch "In den Himmel kommt man nur durch die Hölle" in

Das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch


121.) Von der äusseren Museums(kultur), welche subven-

tioniert und beworben werden muss (Kunstschöpfung) zur inneren Individualisierungs-Kultur eines jeden Einzelnen, die keiner Subventionen und keiner Überredungskünste bedarf (Lebensschöpfung)*.


* Es ist meistens die Kultur der Vergangenheit als nicht abgeschlos-

sene, offene Kultur, die sich in der Gegenwart als Entwicklungskultur des Lebenssubstanzlernens neu erschliesst.   


122.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das Kulturphänomen

ein eigenes, vom Leben abgetrenntes Ereignis und danach

geht es wieder zum Alltag zurück (schöne Stunde). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird dieser Dualismus da-

durch überwunden, indem die Lebens-Individuations-Entwicklung zu einem kulturellen Ereignis und damit der Kulturbegriff aufgelöst oder damit ein neuer Kulturbegriff geschaffen wird (schönes Leben) .


123.) Wenn eine Entwicklungstradition begründet wird,

dann wandelt sich die alte Bildungs-Kultur-Kategorie (Kul-

tur als Besitz) zur neuen Entwicklungs-Kultur-Kategorie

(selbst kulturell sein), indem ich ihr gegenüber trete.


124.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen heisst es wehe dem, der seinen Lebensentwurf nicht an den der öffentlichen Ge-

meinschaft geknüpft hat. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen heisst es glücklich sei der, der seine Lebensentwicklung

nicht an die der öffentlichen Gemeinschaft geknüpft hat*.


*Siehe auch Gesellschafts- und Entwicklungsmensch


125.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist ein " Ich-Werde-Ler-

nen ".Das Entwicklungs-Kultur-Lernen ist ein "Ich-werde- Selbstsein"-Lernen ".Es ist die Auflösung der Spaltung

vom Ich- zum Selbstbewusstsein. In der Übergangs-Indivi-

duierungsphase bin ich nichts mehr und weiss auch noch nicht, wer und was ich einmal sein werde. Ist der " Selbst-Sein-Werde-Prozess abgeschlossen weiss ich, dass mein " Bildungs-Ich " als Erscheinung nicht mein wirkliches " Ent- wicklungs-Ich " das Wesen hinter der Erscheinung war.


126.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen findet bspw. bei der

dualen Berufsausbildung in z.B. sechs verschiedenen Schul-

bildungsfächer je 45 Minuten am Tag anstatt (vieles, aber

nicht Eines). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen findet in Lebenssituationen, in Lebensprüfungen, bei Irrtümern, in Alltags- und Berufszusammenhängen, in Lebenskrisen als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Transzen-

dierungs-Zweck etc. anstatt Unruhe bleibt der Ruhe Such-

ziel (eines durch Vieles).


127.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das, was ich über mich weiss, von anderen und kam ausserhalb von mir. Beim Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen habe ich mich gelöst von dem,

was ich ausserhalb von mir wusste. Was ich von mir

weiss,  kommt innerhalb von mir.


128.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen richten wir uns nach der

Zeit und die Zeit des Ausübens und des Lernens fallen zusammen. Wenn man die Uhr ansieht, denkt man an die

Zeit. Es ist lernen in Raum und in der Zeit und für die Zeit

nach dem Lernen und zeitgeistiges Lernen (Zeit- und Raum-

bildungslernen als äusserer Zeitsinn und es vergeht jeden Tag einen Tag. Die Zeit wird von der Uhr bestimmt). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind Raum und Zeit in uns

und  es wird in der Zeit gelernt. Wenn man die Uhr an-

sieht denkt man nicht an die Zeit. Weder existiert Zeit,

noch verändert sie sich oder hat Dauer. Sie ist stillstehend (Das Lernen in der Zeit ist zum überwinden ihrer selbst und gewinnt jeden Tag einen neuen Tag. Die Zeit wird von der Entwicklungs-Prozess-Bewegung bestimmt) *.


* Siehe auch " Wissenschaftlicher Zeitbegriff der Relativitätstheorie und die Zeit als Bewegungsdauer"  Die Zeit definiert sich traditionell über die gezählte Bewegung (Aristoteles) oder als das angeschaute Werden (Hegel),wo Veränderungen ablesbar und erlebbar sind. Wo nichts bewegt wird (entwickelt, fliesst, geschieht, in Form gebracht wird etc), da vergeht keine Zeit, ist auch  keine Zeit. Raum und Zeit sind in uns und es wird in der Zeit gearbeitet und gelernt in
Evolutionäre Allzeit-Jetzt-Lebensnutzung


129.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt " Böses" gilt als Synonym für eine Theologie der Schwachheit und das

Symbol für den Fall, für Lebensfehler, für Lebensirrtum

und Lebensverlust. Der Irrtum ist gar nicht vorgesehen

und will durch Belehrung vor ihm schützen (Patronisie-

rung). Alles Böse ist grundsätzlich verwerflich, wird bekämpft und bestraft (Theologie des Guten als nega-

tiver Kampf). Eine Entwicklungsdialektik ist in dem vor-

herrschenden Moral- ,Erfolgsschema und gesetzlichen Regelungen gar nicht vorgesehen. Beim Entwicklungs-

Kultur-Lernen wird das Böse als Wachstums- und Auf-

stiegsmöglichkeit gedeutet, als Symbol für Entwicklung,

für Lebensfreiheit, Wegweisung als Selbstwerdung. Das

Böse ist als ein Teil von mir zu akzeptieren und zu trans-

zendieren, weil religiös gedeutet " Gott das Böse als Er-

ziehungssinnmittel " zugelassen hat. Das " moralische

Böse " geschieht mit absoluter Lebensnotwendigkeit,

dass daraus Besserung geschieht d.h.ich zu mehr inneren (Gewissens)frieden) gelange. Dieses führt zu mehr Gott-

entwicklung im Sinne von Meister Eckhart (Theologie der Krise als positiver Kampf)*. 


*I.) Individualisierte Entwicklungswahrheiten sind immer nur Irrtumswahrheiten. Der Weg des Irrtums  ist auch der Weg der Wahrheitssuche. Der Irrtum kann nur durch den Irrtum korrigiert werden. Irrtümer sind letztes Endes billiger als diese um jeden Preis vermeiden willen. Durch Worte erziehen wird zu einer Erziehung durch den Lebensreife-Schmerz-Erfahrungsdruck, was allmählich

zu einem befreiten Leben durch die Entwicklungs-Prozess-Trans-

zendierung wird. Wo keine Untugend, da ist auch keine Tugend möglich. Die Untugend ist nur eine verkleidete Tugend. Nur weil

ich der Versuchung widerstanden habe, bin ich dadurch stärker

und tugendhafter daraus hervorgegangen und der " Böse wird zum Guten".  Das Sprichwort " Wer für die Sünde zu alt ist, preist die Tugend ",das war gestern.


II.) Der französische Philosoph Petrus Abaelardus  setzt an die Stelle

des Charakters mit seinen Tugenden und Untugenden den Willen Gottes (Friede/ Unfrieden). Das höchste Gut erreicht der Mensch

nicht durch moralische Belehrung, einem tugendhaften Leben, sondern Unabhängigkeit von der Tugendhaftigkeit, weil ein tu-

gendhaftes Leben " ein Kampf gegen die Windmühlen " bleibt.  Lebensentwürfe, welche auf der Tugend aufbauen haben keine Verankerung. Es geht es nur um die Befolgung des Entwicklungs-Individuations-Gewissens, religiös betrachtet als " Wille Gottes " genannt wird und der sich im Frieden/Ruhe oder Unfrieden/Un-

ruhe als Lebensempfindungsausdruck äussert und dadurch alles erreicht wird. Dieses steht im Meinungsgegensatz von dem Re-

formator Martin Luther (Theologe) und Thomas von Aquin (Philo-

soph und Theologe), welche die die Tugend neu entdeckten.


III.) Siehe auch " Es ist das  Nobeldilemma in allem. Alfred Nobel

hat das Schiesspulver (Dynamit) erfunden aber der Friedensnobel-

preis wird an diejenigen verliehen,  welche seine Erfindung (als Waffe) nicht anwenden" in Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Wider-

spruch


130.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird versucht z.B. christ-

liche Werte zu vermitteln. Entwicklungs-Kultur-Lernen ver-

tritt die Meinung, dass es ebenso wenig christliche Werte,

wie es eine christliche Bildung gibt. Die Bildung ist autonom

und die Werte sind universell menschlicher Natur. Es müssen

die christlichen Werte im Kontext der allgemeinen mensch-

lichen Werte interpretiert werden. Weil es keine für jeder-

mann allgemeingültigen Werte gibt, muss jeder persönlich

seine eigenen Werte  und Maßstäbe finden. Aber auf der anderen Seite sind rechtsstaatliche und gesellschaftliche Grundwerte nicht ausreichend und der stabile Staat ist von Werten abhängig, die er selber nicht schaffen kann. Erst

mit dem Kennen und der Auseinandersetzung mit der

(christlichen) Tradition lassen sich individuelle Wertvorstellungen entwickeln *. 


*  Der Geist kennt kein Geschlecht, keine Hautfarbe, Nationalität, Kulturunterschiede, Volks- oder Glaubenszugehörigkeit, weil der " allumfassende Geist ", die Beziehung aller Teile zum Ganzen und zu seinen Teilen ist. Es sind subjektive, angeborene Persönlichkeits-Menschenrechte aufgrund des Mensch- und Daseins, die univer-

sell für jeden gelten und damit eine  Allgemeingültigkeit besitzen.

" Kein Weg zu Gott ist direkter als ein anderer "  Keine Religion ist

die einzig wahre Religion ". " Kein Volk ist das auserwählte Volk ".

" Kein Prophet ist der grösste Prophet ".


131.) Bildungs-Kultur-Lernen ist über und von den Kultur-

schätzen der Menschheit lernen (Wissens-und Erkenntnis-Akkumulation). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist durch die Kulturschätze der Menschheit hindurch lernen (Wissens-

und Erkenntnis-Transzendierung)*.


* I.) Die kulturellen Verkleidungen verweisen auf etwas, was

hinter ihr steht und durch sie verwirklicht werden soll, was man

noch nicht selbst nicht aber  Menschenaufgabe ist. Es ist eine

höhere Entwicklungsstufe der Materie als verdichteter, gebunde-

ner Geist und Verhüllungswahrheit hinter der Erscheniung, welcher für den Geist geschaffen wurde, um sich von ihr zu befreien und damit das alte, egoistische, kapitalistische Materialismus-Ding-Haben-Verständnis als Mittel zum Individualisierungs-Erkenntnis als neue Bestimmung aufwertet. Siehe Volltext in Der gotische Bau-

stil 1.


II.)Materie wird Geist als " lapis philosophorum , harter Stein wird geschmeidig zu Geist geformt und ist voller biblischer Bildsprache,

so lässt sich das Wesen einer gotischen Kathedrale zusammen- fassen.  Die gotischen Kathedralenlernprinzipien sind das, was jeder Mensch seit seiner Geburt in sich trägt.  Die gotische Kathedrale

hatte damals das Weltbild verändert und wird das Heutige auch wieder verändern. Es ist die Weisheit, dass hinter der Nichtigkeit

der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit steht.

Als religiöses Erbgut ist das gotische Lernprinzip  ohne ideolo-

gischen Ballast, kein neuer Ismus, sondern  eine welterobernde Macht, wel ches der Menschheit einen neuen Begriff vom substanzbildenden Leben schenkt, um vom Sichtbaren zum Un-

sichtbaren zu gelangen und damit die dualistische Diesseits-

Jenseits-Sichtweise aufhebt und eine neue Entwicklung der Mensch heit ankündigt.

  • Was zu mehr Entwicklungs-Individualisierungs-Wahrheit,
  • was zu mehr Entwicklungs-Kultur-Lernen,
  • was zu mehr Zeitlosem und Ewigen,
  • was zu mehr inneren Frieden,
  • was zum Lebensursprung,
  • was zu mehr selbst-werde-sein,
  • was mit dem Lebens(logos) identisch ist,
  • was zu mehr seelischer Gesundheit,
  • was die Menschen tiefer und weiter macht,
  • was wegführend ist auf meinem Entwicklungsweg als säkulare Nachfolge Christi,
  • was von der Sehnsucht nach echten Werten getragen ist,
  • was religiös gesprochen näher zum "Reich Gottes" führt
  • und zu mehr Gottentwicklung im Sinne von Meister-Eckhart führt, wird als wertvollster (Kultur)Schatz als Grundwahrheit der Menschheit betrachtet.


132.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen kann ich bleiben wie ich

bin (Wissenslernen als Verbesserungslernen). Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen kann ich nicht mehr der Gleiche blei-

ben, der ich einmal war (Veränderungslernen als Verbesse-

rungslernen).


133.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen erscheinen immer mehr Bücher des gleichen Autors über ein Thema. Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen wird das eine "E-Book " immer wieder nur weiter verbessert, ergänzt, aktualisiert, was den stän-

digen Neudruck überflüssig macht und zur Vorbildwirk-

kraftfunktion wird.


134.) Bildungs-Kultur-Lernen ist forschender Geist. Der Stolz

der Bildung ist seine Objektivierung, was aber nicht möglich

ist. Die newtonsche Objektivität trennt den Beobachter

vom beobachteten Gegenstand. Wenn der menschliche

Geist objektiviert wird, befindet er sich ausserhalb der

Objektivität. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist durch den Entwicklungs-Bewusstseins-Transzendierungs-Prozess erschaffender, lebensübereinstimmender, objektivierter Geist. 


135.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das Ziel eines Schrift-

stellers und Autors andere wissender zu machen. Beim Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen ist das Ziel des Schriftstellers und Autors sich selbst mehr zu werden.


136.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen herrscht die Meinung

vor, dass der Erfinder einer Biersorte, eines neuen Compu-

terchips oder ein Mäzen welches künstlerische, kulturelle oder sportliche Tätigkeiten finanziell fördert Grosses  für

die Menschheit getan hat. Beim Entwicklungs-Kultur-Ler-

nen ist man der Meinung, dass zeitlose Werke wie z.B. die Musik van Beethovens, die  Bilder Vincent van Goghs

oder die Bauschöpfungen der gotischen Kathedralenbauer die Menschheit wirklich weiter bringen und gebracht haben.


137.) Bildungs-Kultur-Lernen ist bspw. die ehemalige Protest-Kultur-Begeisterung der 68iger Bewegung des vorhergehen-

den Jahrhunderts (Generationenkonflikt). Entwicklungs-

Kultur-Lernen ist die zünftige Entwicklungs-Kultur-Begeis-

terung der jetzigen Entwicklergenerationsbewegung von

jung und alt (Lebenssinnkonflikt)*.

 

* I.) Linksgerichtete Studenten und Bürgerrechtsbewegungen wollten

sich gegen die erstarrten Wertvorstellungen und Konventionen der älteren Generation absetzen und deren traditionelle Formen und Le-

bensregeln durchbrechen. Leitbegriffe der damaligen Zeit waren u.a. Kampf gegen die Autorität, Friedensbewegungen und sexuelle Re-

volution. 

 

II.) Zukunft bedeutet, für welche Ideen und Werte es zu leben sich

lohnt. Die entwicklungslosen, gesellschaftlichen Werte tragen keine

letzte Sinnerfüllung in sich. Unsere Werte sind mehr von der Wirt-

schaft und Gesellschaft als von der kulturellen Entwicklung geprägt. Partielle und vorübergehende Interessen werden als absolute Werte gesetzt. Jeder identifiziert sich mit den vorherrschenden Struk-

turen, die aber von der (kulturellen) Evolution abgeschnitten sind. 

 

III.) Der Mensch hat nicht mehr seinen Wert aus sich selbst heraus,

sondern nur noch im Bezug auf die technische, soziale und ökono-

mische Funktion und ist zum Spielball der herrschenden Mächte wie Wirtschaft, Politik, Medien, gesellschaftliche Normen etc. geworden.

Der Mensch ist nur noch Mittel (Konsument, Quote, Arbeitskraft, Steuerzahler) und nicht mehr der eigentliche Zweck. Der Mensch

lebt in erster Linie für die Systemerhaltung und nicht für seine persönliche Entwicklung. Alle Lebensfragen werden nur noch ökonomisch begriffen und ökonomisch gelöst. Die Ökonomie hat

das letzte Wort und tritt an die Stelle der Religion  als " Letztbe-

gründungsinstanz ". Aus unserer Arbeit-,Freizeit,- Konsum-,Haben-

und Wohlfühl-Anpassungs-Gesellschaft etc. lässt sich keine neue Idee  und neuen Werte für die Zukunft entwickeln, für die es sich

zu leben lohnt  und ein Lebenssinn, Lebenswert und eine Lebens-

bestimmung sich ableiten lässt.

         

V.) Weil die alten Lebenswerte eine Bedeutungsveränderung erfah-

ren haben, und immer weniger zählen, liegt die Lösung und Wert-

notwendigkeit in einer evolutionskonformen Neuinterpretation

der alten, überholten gesellschaftlichen Illusionswerte. Die neuen Werte bekommen dann ihre Stunde, wenn durch die Rezeptur

der Krise erkannt wird, dass die alten Werte ein grosser Lebens-

irrtum waren und die bitteren Enttäuschungen über Schuldzu-

weisungen zu verarbeiten sind.

 

VI.) Entwicklung ist kein Ereignis, was die Gesellschaft als Ganzes

betrifft. Im Gesellschaftlichen gibt es keinen Fortschritt und des-

halb ist nur ein Einzelner Wirklichkeit. Nur in der Individualge-

schichte des Einzelnen  und nicht in der Geschichtslosigkeit der

Masse gibt es einen Fortschritt. Deshalb macht keinen Sinn " für einen Entwicklungsprotest auf die Strasse zu gehen ".  


138.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen versteht man nach dem Maler, Grafiker und Bildhauer Markus Lüpertz  " Kunst ", als

das, was man nicht begreift. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen versteht man Kunst als das, wovon man ergriffen wird. 


139.) Bildungs-Kultur-Lernen lernen ist Planung, wollen und Besitzstreben. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist was ich einmal wollte, war immer Lebensunruhe, Lebensirrtum, Konto Lehrgeld und es mir ist nichts geblieben. Aber was ich nicht wollte,sich entwickelt hat war das Richtige, tragend, lebensführend, bleibend und brachte Frieden.


140.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Gotik-Architektur-Kunst-Unterricht. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist Unterricht des Gotischen Lernprinzips.


141.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen will der Bildungsidealis-

mus die Dinge, Um- und Zustände durch die Kunst ver-

ändern. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen will der Einzelne die Welt nicht verändern, sondern nur sich. Es sind die

Dinge, Um- und Zustände, die wir nicht ändern können,

aber uns verändern, damit sich auf die Dinge,Um-und Zu-

stände verändern*.


* Siehe Volltext Nr.50


142.) Bildungs-Kultur-Lernen ist zeitloses, unpersönliches, kulturelles Wissen lernen (man arbeitet grosse Gedanken anderer intellektuell ab und die Erkenntnis ist identisch mit

dem begreifenden Gegenstand).Entwicklungs-Kultur-Lernen

ist eine zeitgeistige, persönliche Wissens-Auseinander-

setzung mit dem zeitlosen Wissen( man arbeitet sich an grossen Gedanken anderer entwickelnd empor und die Erkenntnis ist identisch mit dem ergriffenen Gegen-

stand)*.


*  Wenn ich mich im Gegenstand wieder erkenne, ist diese mir ebenbürtig. Keiner mag das hinaus zu erkennen,was er selbst nicht

in sich hat. Nicht dadurch kommt Erkenntnis des Erlebens zustan-

de, dass man darüber nachdenkt und studiert, sondern dadurch,

wo das  Leben zum Ausdruck kommt durch die Empathie des
ganzen Menschen.


143.)  Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird das fremde Gegenüber erfasst und als erkannt in Besitz genommen,

aber ohne das eigentliche Wesen zu erkennen, in der Transzendierung zu befreien oder zu überwinden. Diese

Art der Bildungszweckerkenntnis statt Mittel zum Entwicklungs-Individuationszweck bringt den Erkennen-

den seinem eigentlichen  Entwicklungsziel der Ruhe(ein-

heit) als aller Bildungsbewegung Ziel nicht wirklich weiter und infolge dessen ist es ungeeignet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen  dagegen handelt es sich um einen leben-

digen, inneren Reifeprozess, der den gesamten Menschen " überintellektuell " erfasst und in dem Maße, indem je-

mand erkenntnismässig ergriffen, er der Gesuchte und

mit dem Erkenntnisobjekt eins ist und selber verwandelt wird. Der Unterschied zwischen intellektuellem Bewusst-

sein und Erkenntnisbewusstsein (was philosophisch als  (Entwicklungsprozess)sein " bezeichnet wird), ist aufgehoben. Diese Erkenntnis zieht kein weiteres Handeln nach sich, weil Erkenntnis und Verwirklichung identisch

sind und deshalb eine Eigenerkenntnis darstellt*.


*Wenn ich mich in der Erkenntnis wieder erkenne, handelt es sich

um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird. Das Subjekt und das Objekt der
Erkenntnis sind identisch und die  Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Ver-

wirklichung sind eins. Nur mit der blossen Macht des Daseins

werden Entscheidungen herbeigeführt, ein Geschehen, was von
selbst geschieht. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in
der Individualität aller aufgeht.


144.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist eine Erkenntnis identisch mit dem begriffenen Gegenstand. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist eine Erkenntnis identisch
mit " dem ergriffen werden" durch den Gegenstand. Nicht dadurch kommt Erkenntnis des Entwicklungslebens zustande, dass man darüber nachdenkt und studiert, son-
dern dadurch, wo das  Leben zum Ausdruck kommt durch das Ergriffensein des ganzen Menschen. Wenn ich mich in einer Erkenntnis wieder erkenne, ist diese mir ebenbürtig. Keiner mag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat. Ich muss erst glauben oder ich muss mich erst verändern, dass ich erkennen kann.


145.) Unter Bildungs-Kultur-Lernen fällt  z.B. eine touristische Elsassfahrt über drei Tage mit einem kulturellen Besichti-

gungs-, Unterhaltungs- und lukullischen Essensverwöhnpro-

gramm für " nur 398 Euro pro  Person " (Geld-Konsumreize-

Fahrt mit Reiseführer). Unter dem Entwicklungs-Kultur-

Lernen wird eine dreitägige Elsassfahrt verstanden, wo die touristische Seite überwunden wurde, die Partnerschaft

wieder auflebte, der Arbeitsalltag wieder von den kultu-

rellen Reizen inspiriert wurde, der Reisehöhepunkt der

Besuch des Straßburger Münsters war, wo man sich in

Vielem wieder erkannte, alles etwas Besonderes war und

auch Bettler sich über  meinen Obolus freuten (Entwick-

lungskultur-Reize-Fahrt mit Entwicklungsführer) *.  

 

* I.) In Anlehnung an Albrecht Dürer, als er zu Besuch in Venedig war, könnte  man sagen: " Zuhause bin ich ein Nichts und hier bin ich mich selbst und alles ". Meine Heimat ist dort, wo ich anerkannt, frei und

mich selbst bin.    


II.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und ande-

rer gotischen Kathedralen ist der Weg von dem Geld-touristischen, flüchtigen Sehenswürdigkeits-Besuch der gotischen Kathedrale (Objektbewusstsein) zum kulturellen, nachhaltigen Entwicklungs-Individualisierungs-Besuch der gotischen Kathedrale (Subjektbe-

wusstsein) " in  Zukunft Strassburger Muenster


 146.) Beim Bildungskultur-Lernen sind die neuesten Nach-

richten deshalb so begehrt und interessant, weil mein persönliches Leben entwicklungslos und alltagsgewöhnlich

ist und ich nur eine " unbedeutende Eintagserscheinung

der Zeit inm  gesellschaftlichen Kollektiv bin" (Leben ohne Sinn). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind die neuesten Nachrichten deshalb uninteressant,  weil meine Entwick-

lungsverbesserungen immer das Neueste sind und durch die Entwicklungs-Individualisierung ich das Besondere bin

(Leben bekommt jeden Tag einen Sinn).



147.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist an eine Kultursprache gebunden, um mit Worten einen Denkzustand auszudrücken

und sich zu artikulieren (Sprachwert der gedachten Sprache und bewusster, gelernter Bildungswortschatz). Das Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen ist an die Muttersprache gebun-

den. Erst in der Muttersprache bin ich identisch und mir bewusst, um einen Entwicklungszustand, meine Entwick-

lungswertempfindungen und Entwicklungserfahrungen  auszudrücken und deshalb ist Kulturentwicklung auch Sprachentwicklung (Entwicklungswert einer Tatsprache

und selbstbewusster, transzendierter Entwicklungswort-

schatz). 


148.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden allgemeine kul-
turelle Bildungswerte erworben, wie ich zu sein habe und was mich tragen  soll als "Entweder-oder-Kultur " (Kultur-
vermittlung aus den  geistigen Quellen des Lebens als passives Kultur-Bewusstsein). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen werden individuelle, kulturelle Entwicklungswerte
in der Auseinandersetzungs-Individualisierungs-Reflexion erworben, mit denen ich authentisch bin und sich selber tragend sind als " sowohl als auch Kultur " (Kulturentwick-
lung aus eigener Lebensantriebsquelle als aktives Ent-
wicklungs-Kultur-Bewusstsein).


149.) Bildungs-Kultur-Lernen ist z.B. Verse vom Dichter Friedrich Schiller oder Dante Allighieri auswendig lernen (Rezitationslernen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind

nicht die Dichterverse, sondern die Lebensstationen für

mich von Interesse (Biografielernen).  


150.) Bildungs-Kultur-Lernen pflegt den Kulturkonsum, Kulturunterhaltung und eine Kaufkultur. Entwicklungs-Kultur-Lernen eröffnet eine  Kultursehnsucht, Kulturaus-

einandersetzung, wo der Mensch selbst zur Kultur wird.


151.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen " leidet der Künstler " um

der Wahrheit willen für seine darstellende Kunst Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt der Entwicklungs-Individu-

alisierungs-Weg vom Gesellschaftsmenschen zum Einzel-

menschen als Lebenskunst. Es ist die Lernwahrheit alleine  dazustehen, die Ausdauer und Disziplinierungskraft zu haben seinen Entwicklungs-Individualisierungs-Weg in

der Gesellschaft, im Beruf und im privaten Bereich allen Anpassungsversuchungen, Konventionen, Bequemlich-

keiten und Widerständen zum Trotz weiterzugehen. Dazu gehören auch ein Lebensscheitern, Irrtumskrisen, Le-

benserschütterungen, durch die Verworfenheit des Le-

bens gehen und die ganze Bedrängnis erfahren, welche ein solcher Lebensweg für einen vorgesehen hat*.


*I.) Hinter der eigentlichen Kunst steht eine gewaltige Askese. Je grösser das Leid, desto grösser das Werk. Alles Wissen kommt aus Leiden. Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes.

Er allein zwingt uns in unsere letzte Tiefe zu steigen. Wer auf sein

Leid  tritt, tritt höher. Er steht fortan über seinem persönlichen

Leben und über seinem Leiden. Bewusstsein begründet sich auf Leiden und alle höheren Bewusstseinbegriffe sind steigendes

Leiden. Je mehr der Mensch leidet, umso seliger erkennt er den Sinn und die  Notwendigkeit des Weltleidens


II.) Nach dem  Philosophen Friedrich Nietzsche wirkt veredelnd  nur jeder  Schmerz, den zu überwinden, wir  Kraft besitzen. Es war für
ihn nicht der  Tribut, den man  zahlen muss um das  Tor der ewigen Seeligkeit zu öffnen. Der Schmerz war für ihn eine Macht, mit diesem man sich furchtlos mit allen möglichen Therapien auseinandersetzen muss, um ihn zu überwinden. Leiden war  für  ihn eine  Schule der Weisheit. Wer viel gelitten hat, weiss  mehr als die Weisesten wis-

sen können. Seinem Siechtum verdankte er mehr als seiner Ge-
sundheit. Alle seine Krankheiten waren Stimulanz zum mehr er-

leben und entdeckte das Leben gleichsam neu. Es ist das " amor fati ", das Notwendige  nicht nur zu ertragen, sondern auch zu lieben. Je
mehr ein Mensch zukunftsbestimmt ist, je  grösser sein Leiden, weil
die gestalterischen Kräfte sich abstossen.


III.) " Ohne Leiden bildet  sich kein Charakter  "*.


* Freiherr von Feuchtersleben.


IV.) Aber ein Lebensentwurf, bei dem von Zeit zu Zeit nicht alles

auf dem Spiel steht, ist nichts wert.


V.) " Das Leben ist entweder ein waghalsiges Abenteuer oder das

Leben ist gar nichts“ *.

* Hellen Keller.


VI.) " Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut zu riskieren "*.


* Vincent van Gogh.

 

VII.) " Der wird es weit bringen in der Welt, der nicht fragt, ob es 

gefällt "*.


* Johann Wolfgang von Goethe.


VIII.) " Grösse " gibt es nur gegen die Welt als Standpunkt ausser-

halb der vorherrschenden Gesellschaftsordnung des Alltäglichen, Zeitgeistigen und Meinungsmachenden und nicht mit der Welt. Ob jemand als Grosser genannt wird, ist auch davon abhängig, von

wem er seine Selbstbestätigung erhält; vom gesellschaftlichen Kollektiv oder vom Selbst her, was im religiösen Duktus " Gott " genannt wird. Wenn der Einzelne sich nicht mehr seine Bestäti-

gung von oben, sondern von unten geben lässt, hört er auf als einzelner (grosser) Mensch zu existieren. Der Mensch darf sich

nicht auf Kultur und das Bewusstsein begründen und sein Selbst-

bewusstsein und seinen Wert davon abhängig machen, weil das

einer anderen Rechtfertigung bedarf. Kultur und Bewusstsein sind nur ein Ausschnitt und umfassen nicht das Ganze.


IX.) Eine Vorbildautoritätskultur ist immer mit Askese und Entsa-

gung des eigenen, gegangenen Entwicklungsweges verbunden,
die nur durch sie begründet und erhalten werden kann. Es ist nicht die Askese früherer Klostermönche, die in die nitrische oder sketi-

sche Wüste gegangen sind, sondern es ist die Askese, welche der ringende, suchende und transzendierende  Entwicklungs-Individu-

alisierungs-Lebensprozess darstellt, das verhaftende immer mehr aufzugeben und " egoistisch sein " für die Anderen " als  Entwick-

lervorbild.


X.) Siehe auch " Individualisierung in der Gesellschaft gegen die Widerstände in der Gesellschaft " in Gesellschafts-und Entwick-

lungsmensch


XI.)  Siehe auch Individualiserungsentwicklung im Berufsleben " Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwick-

lungs-Individualisierungs-Lebenslauf


XII.) Siehe auch die evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi ist im-

mer der eigene, gegangene Entwicklungs-Individualisierungs-Weg


152.) Bildungs-Kultur-Lernen ist in den neuen Medien z.B. Internet-Informations-Wissen lesen oder im Fernsehen einer

Talk-Show-Gesprächsrunde zuhören (Unterhaltungs-, Wis-

sens- und Allgemeinkultur).Entwicklungs-Kultur-Lernen ist

sich den Wissenssachverhalt auf das Papier auszudrucken

oder die Dialoge mitzuschneiden, um sich mit dem Wissen

in der stillen Reflektionsstunde sich damit auseinander-

zu setzen, um es nachhaltig transzendieren zu können (Auseinandersetzungs-, Erkenntnis- und Identifikations-

kultur).


153.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird durch konzentrier-

tes Nachdenken z.B. des Schriftstellers ein Buch-Bestseller geschaffen (gekonnt). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird

in einem völligen Aufgehen und einer Absichtslosigkeit des Künstlers etwas einmaliges geschaffen (geboren). 

154.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird in die Kunst als Wert-

steigerungsobjekt investiert, weil es z.B. auf dem herkömm-

lichen Sparbuch keine Zinsen mehr gibt oder sogar ein Negativzins als Verwahrungsgeld bezahlt werden muss. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen dient die Kunst sich in einer Kunstausdruckform zu  erkennen, was einen übersteigt und 

sich daran weiter zu entwickeln. Es führt zur Erkenntnis dass

ich nicht bleiben kann wie ich bin, mich verändern muss,

um die Kunst wirklich zu verstehen. Es ist der Lebenswille und die Ideengeistesmacht, ein mächtiges, urweltliches, unbekanntes Lebensgefühl, das einst elementar in die Kunstausdruckform vom Künstler gelegt wurde und diese Willenskraft reisst mich mit.


155.) Bildungs-Kultur-Lernen lernen orientiert sich an Er-

ziehungs-,Bildungs- und gesellschaftlichen Zeitgeistwerten, Sozialisierungsmerkmalen, Idealen und Tugenden des Tradi-

tions-Kulturgutes zur Entfaltung und dem Wachstum der Bildungskognitionen, etc. (Sollwerte der Inkulturation). Entwicklungs-Kultur-Lernen orientiert sich an  der Entfal-

tung von Entwicklungswerten in der Auseinandersetzung mit

den Lebensnotwendigkeiten, Trieben, Wünschen, Leiden-

schaften, Krisen, Sachzwängen, Existenzsorgen, Alltagsbe-

wältigung, Untugenden etc. (Wollenswerte der Selbst-Kultu-

ration).


156.) Bildungs-Kultur-Lernen basiert auf bildungswerttheo-

retischen Schulgesetzen einer allgemeinen Bildungskultur.

Entwicklungs-Kultur-Lernen wurzelt in der Lebensnot-

wendigkeit entwicklungswertpraktischer Individualge-

setze eines immanenten Lebenslogos einer wertfreien Individuations-Entwicklungs-Kultur).


157.) Beim Bildungs-Kultur-Lernprozess habe ich das Gefühl, etwas Wissensneues gelernt zu haben (Bildungsabstrakt-
heit). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernprozess habe ich
das Gefühl, etwas Eigenes gelernt zu haben (Lebenskon-
kretheit).


158.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die Kraft und Grösse

als das Maß der Dinge im Vordergrund. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen stehen die Schwächen und die Nichtigkeit des Menschen im Mittelpunkt des Denkens.


159.) Was aus dem Menschen wird hängt beim Bildungs-Kultur-Lernen davon ab, was ihm kulturell angeboten wird (kulturelles Erbe). Was aus dem Menschen wird,hängt

beim Entwicklungs-Lernen davon ab, was der Mensch entwicklungsindividuationsmässig aus sich macht  (kultu relle Substanz  wird nur vom Einzelnen in der Entwick-

lungs-Prozess-Transzendierung geschaffen. 


160.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen lernte ich z.B. bei der

Corona-Krise mich mit einem " Schutzmaßnahmen- und Verhaltensknigge " zu beschäftigen und es wird alleine auf die intellektuelle Qualität eines Sachverstandes der Epi-

demielogen vertraut. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen

wurde von den Entwicklern eine neue Aufbruchs- und Auf-

bäumungs-Stimmung entgegen gesetzt. Ich vertraute nicht alleine den Schutzmaßnahmen und überlasse nicht meine Zukunft einem bewusstseinslosen Virus, welcher nur Zerstörung, Krankheit, Tod und Auslöschung zum Ziel hat.

              

161.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen begründet sich der Einzelne auf seine Bewusstseinsautonomie. Existenzangst vor Gewissensangst. Der Konformismus, die gesellschaft-

liche Anpassung, Medienmeinung  und der Tagesablauf ersetzen heute das Gewissen. Anstelle des persönlichen Gewissens tritt immer mehr die Staatsraison als eine intellektuelle Form des Gewissens, wo das individuelle Gewissen an den Staat abgegeben wird als ein gebunde-

nes, abhängiges Gewissen, was aber ist kein Einzelge-

wissen mehr ist. Das Gesetz (äussere Kontrolle) ersetzt

das Gewissen (innere Kontrolle). Beim Entwicklungs-Kul-

tur-Lernen begründet sich der Einzelne auf seine Ent-

wicklungsautonomie. Gewissensangst vor Existenz-

angst. Die letzte Entscheidung bleibt immer das subjek-

tive Entwicklungsgewissen, als ringende Erkenntnis-Einsichtsform, bei der man nie eine andere Wahl gehabt

hat (individuelles, entwicklungskonformes, lebenssyn-

chrones Gewissen) *.


*I.) Wir können aber das Gewissen als " höhere, zeitlose Intelli-

genz und Führungs-Orientierungs-Instrument " nicht einfach ignorieren, was immer schon richtig war. Wenn das Gewissen als

der zentrale Ort erscheint, an dem die Dinge des Menschen und

der Welt immer entschieden werden und die Spaltung des Men-

schen überwunden werden kann, ist das Entwicklungs-Individu-

alisierungs-Gewissen der archimedische Punkt des Menschen, die prima causa aller Bewegtheit, von der alles ausgeht und bewegt

wird. Ohne Gewissen hört der Mensch auf als Einzelner zu existie-

ren, denn nur im Einzelnen ist das Gewissen wach und nur als Ein-

zelner besitzt der Mensch Zugang zum Gewissen. Das Gewissen ist
im Einzelnen gebunden und wird im Kollektiv aufgehoben. Nur der Einzelne wird von seinem Gewissen bedrängt, während das Kollek-

tiv gewissenlos ist.


 II.) Siehe auch Entwicklungs-Individuatiions-Gewissen


162.) Die Bildungswege beim Bildungs-Kultur-Lernen sind

das  Regelschulwesen als erster formeller Schul- und Bil-

dungsweg und die Schul- und Bildungsabschlüsse für Erwachsene als zweiter formeller Bildungsweg. Die Bil-

dungswege beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind der dritte informelle Entwicklungsweg *.


* I.) Dritter informeller, autodidaktischer Entwicklungs-Indivi-   duations-Entwicklungs-Vorreife-Weg als Lebenslanges Lernen,

und der Entwicklungsreifeweg des Gotischen Lernprinzips  als Entwicklungs-Individuations-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit.


II.) Der informelle Individuations-Entwicklungs-Reifeweg be-

steht darin, wo ich nicht mehr suche und will, sondern gefunden werde und es einfach nur geschieht. Wenn ich z.B. mich im gotischen Baustil wieder erkenne, ist dieser mir ebenbürtig. Keiner mag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat. Lernen besteht

in einem Erinnern seit Generationen in der Seele des Menschen,

Sokrates im Dialog mit seinem  Kollegen Platon " als selbstent-

deckendes, wieder erkennendes Lernen bei Rückkehr zu sich selbst.


163.) Bildungs-Kultur-Lernen ist an die Schulnoten als Schlüssel für den weiteren Lebenserfolg glauben. Entwick-

lungs-Kultur-Lernen ist an das gute und Einzigartige im Menschen glauben, dass er einen Weg geht, welcher noch keiner gegangen ist*.


* Für Entwickler wird das Bildungssystem, wo die Schulnoten im Vordergrund stehen als ungerecht empfunden. Ein Unterricht, wo
Noten vergeben werden, ist selten ein guter Unterricht.


164.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen muss ich noch viel lernen.

Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen muss ich noch viel tun.


165.) Das Bildungs-Kultur-Lernen verfolgt z.B. das Ziel Unzivi- lisierte zu zivilisieren und gesellschaftlich zu integrieren (z.B. gesellschaftliche Randgruppen). Das Entwicklungs-Kultur-Lernen verfolgt das Entwicklungsziel " von der Natur zur Kultur " (Das Ideal der Dichter und Denker).


166.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen dient die Kunst dem Selbstzweck als "schöne Lüge ", welche der Wahrheit dient.

Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen dient die Lebenskunst

als Mittel zum Zweck, welche der Entwicklungs-Wahrheits-Individuierung dient*.


* Nicht die Wahrheit wird wichtig, sondern nur der Weg zur Wahr-

heit. Es ist nur die Wahrheit für mich, aber nicht die Wahrheit an sich.


167.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen besuche ich z.B. die Uffizien in Florenz (statische, anachronistische, individual- fremde Museumskultur). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen laufe  ich irrend auf meinem Individualisierungs-Entwick- lungs-Weg herum (gotisches Lernprinzip)*.


* Siehe auch oben Nr.85


168.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird der lebendige

Mensch in den Kategorien der Zeit, der Determination,

der Kausalität des Wissenschaftsbewusstseins eingeordnet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen untersteht der der Mensch u.a. den Kategorien des Raumes, der Anthropologie, der Gestalt und des Typus, des Entwicklungsgewissens, der Teleologie und Finalität eines als Lebens-Bestimmungs-Sinn inne liegender Lebensauftrag eines Lebens-Individualisie-

rungs-Lebenslogos.


169.)  Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist  ge- und belehrt, ge-

mahnt und gewarnt, besser gewusst, auf Irrtümer hinge-

wiesen oder auch fachlich geholfen wird und die Schüler

nur Mahnung, Belehrung, Besserwisserei, Warnungen lernen
und Rechnungen für die Fremdhilfe bezahlt werden müssen (Durch Entwicklungs-Risiko-Ängste werden die Selbsthilfe-

kräfte unterdrückt). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen
reicht es aus, nur das Bessere und Höhere für dieses und jenes zu wollen, was genügt und die Schüler lernen das Bessere und Höhere zu versuchen (Durch Entwicklungsmut-
Wert-Wollen werden die Eigenkräfte gestärkt).

170.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird die Bildung und der Bildungsgeist als Bildungsfortschritt im Entwicklungssinne gedeutet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die Bildung und der Bildungsgeist als Bildungsfortschritt im Sinne einer Verfallsidee gedeutet*.


* Kulturkritisch betrachtet ist es die Entwicklung vom wissenschaft- lichen und technischen Fortschritt auf der Horizontalen, als ein Näher- und Weiterkommen (von der Bewusstseinserkenntnis ging

die Krise aus, welche nie die Totalität und das Ganze darstellt, weil der Mensch glaubt das zu sein, was er hat und sich bewusst ist ) zum wissenschaftlichen und technischen Fortschritt, als ein nur Zuende- und zum Wendepunkt kommen in Richtung der Vertikalen, was Jahr-

hunderte lang schon den Verfallskeim der Auflösung in sich trägt als eine Form der Selbstzerstörung, um zur nächst höheren Entwick-

lungsstufe zu gelangen und deshalb in die Bewusstseinskrise der Erkenntnis schliesslich führen muss, weil der Mensch das ist, was er nicht weiss, hat und sich nicht bewusst ist.


171.) Bildungs-Kultur-Lernen ist erwachsen werden durch verschiedene Bildungen (je weniger der Mensch entwickelt
ist, desto mehr " Fassaden-Schein-Bildung " benötigt er).
Entwicklungs-Kultur-Lernen ist den Bildungen entwachsen
( je mehr der Mensch sich entwickelt, desto weniger   " Fas-
saden-Schein-Bildung " benötigt er und erkennt, dass die Bildung ihn mehr behindert als gefördert hat,weil ich daran festgehalten habe).


172.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen erhoffe ich mir durch einen bewerbungsmässigen Arbeitgeberwechsel eine neue Arbeitsplatzperspektive, weil durch persönliche oder be-

triebliche Arbeitsplatzfaktoren der bisherige Arbeitsplatz zukunftslos geworden ist. Der Arbeitsplatz bedeutete bisher automatisch vorhandene Arbeit und das genug zu tun ist (Beschäftigung und Verwaltung).Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen  suche ich entwickelnd meine Arbeitsplatz-Perspek-

tive durch die Aufgaben hindurch, weil bedingt durch den individuellen Entwicklungswandel, der bisherige Arbeits-

platz entwicklungslos geworden ist. Der Arbeitsplatz ist nicht automatisch " Arbeit an sich ", sondern erst das Ergebnis von individueller Entwicklungs-Auseinandersetzungs- und Über-

windungsarbeit. Das alte Arbeitsverständnis bedeutet bisher, dass Arbeit vorhanden und genug zu tun ist, während beim evolutionären Arbeitsverständnis die Arbeit Teil der menschlichen Entwicklung " als Arbeit an mir selbst ist ", weil ich mich mit ihr auseinandersetzen und mir die Arbeits-

möglichkeiten durch die Entwicklungsarbeitstugenden erst erschaffen muss. Es ist mit und bei der Arbeit lernen, wie es mit der Arbeit weitergeht. ( durch die Arbeit zur neuen Arbeit in der Entwicklungs-Arbeitsplatz-Individuation (Entwick- lungsbeschäftigung und Gestaltung).


173.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bedeutet der Arbeitsbe-

griff automatisch "ein Nehmen " also Arbeit,die mir ge-

bracht wird und erledigt werden muss  (Erwartungshal-

tung an andere). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wandelt sich der  Arbeitsbegriff, wo die Arbeitssichtweise mehr auf  " dem Geben " liegt. Es ist meine Entwicklungsarbeitsin-

dividualisierung  als mein Arbeitswert für das Unterneh-

men und nur was ich als Einzelner  tun kann und muss. Es

ist die nicht ersetzbare und austauschbare, persönliche Selbstentwicklung in der Selbstorganisation der Arbeit (Erwartungshaltung an sich selbst).


174.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen heisst es, je mehr Bildungslernen, desto gebildeter gelte ich. Wenn ich alle Wissenschaftsdisziplinen der Welt studiert hätte, wäre ich trotzdem keine wirkliche Hilfe für andere Menschen (" Bil-

dungsmonster"). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen heisst

es, je mehr ich durch Entwicklungs-Transzendierungs-Ler-

nen mich gegen die Lebenswiderstände in den Lebenser-

fahrungen individualisiere und zu meinem Frieden finde, desto mehr bin ich eine Hilfe und Vorbild für andere Menschen (Entwicklungsgenie)*.


* Siehe auch Vollext Nr.403 " Bildungs-Kultur-Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle Mittel verwenden, um mehr Geld zu verdienen. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle Mittel verwenden, um mehr zum inneren Frieden zu gelangen".

           

175.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen studiere ich an einer anerkannten Hochschule z.B. Philosophie und beende die akademische Ausbildung einem Dr. phil Grad.  Entwick-
lungs-Kultur-Lernen ist der Meinung, wenn es zu einem (gebannten) Bildungsfach/Studienfach wird z.B. " uni-
versitäre Hochschulphilosophie ", dann hat diese Fach-
disziplin, weil abstrakt und nicht mehr lebendig, kaum
noch einen Einfluss auf eine individuelle Entwicklung oder die gesellschaftliche Gestaltung.


176.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen habe ich keine Zeit, bis es fertig ist (Uhrzeit). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen werde ich nie fertig und habe trotzdem alle Zeit der Welt (Jetzt-

zeit)*.


* Siehe auch "Jetzt-Zeit" in evolutionäre Alljetztzeit-Lebensnutzung


177.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen  wird die Zeit von der Uhr bestimmt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die Zeit von der Entwicklungs-Prozess-Bewegung bestimmt *.


* Auch in der Relativitätstheorie definiert sich die Zeit erstrangig als eine Bewegungsdauer. Wo sich nichts bewegt und verändert, da vergeht keine Zeit, so dass da auch keine Zeit ist. Die Zeit wird  ja

nicht durch die Uhr bestimmt, sondern durch die (Entwicklungs-

prozess)bewegung. Die Ewigkeit, weil alle Zeit, kann deshalb auch keine Zeit ein gehen. Entwicklungsverbesserung ist aber immer nur, solange die alles verändernde Zeit währt. Man erfährt keine Zeit, wenn sich nichts verändert, während etwas anderes unabhängig

von einem in derselben Zeit stabil bleibt. Und wo keine Zeit ist, passiert, verändert und entwickelt sich nichts und da ist auch keine Evolution. Die Zeit bewegt sich nicht. Wenn nichts geschieht und nur gewartet werden muss, vergeht keine Zeit, da auch keine Zeit, aber wenn sich die Ereignisse häufen und viel geschieht, läuft einem die Zeit davon und die Zeit kommt einem viel länger vor. Die individu-

elle Entwicklung ist zeitlos, geschieht in der Zeit aber unterliegt

nicht mehr der Zeit. Wir sind nicht in Zeit und Raum, sondern Zeit

und Raum sind in uns. Zeitlose Gedanken führen dem Körper ewiges Leben zu. Was ewig ist bleibt, überlebt den Zeitgeist und was in der Zeit ist, stirbt und vergeht mit der Zeit. Solange wir etwas in Raum und Zeit festhalten wollen, werden wir es verlieren. Was die Ewigkeit betrifft sind eine Minute und zehntausend Jahre gleich wahr. In der nichtlinearen Zeit existieren Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft zur gleichen Zeit.


178.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen denkt man ich habe " alle Zeit der Welt "und verschiebt es auf später. Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen ist " das Hier und Jetzt "die beste Zeit, welche wir uns in  zehn Jahren zurück wünschen.


179.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen heisst es am  Ende des Berufslebens;  endlich habe ich es geschafft und bin vom

Leben gezeichnet bei der Rente angekommen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen heißt es am Ende des Berufslebens; ich habe noch mein Berufungsleben vor

mir, bin bei mir selbst angekommen und fange jetzt erst an

bleibendes zu schaffen. Ich verschwende keinen Gedanken an den Ruhestand, weil " die besten Jahre noch kommen ". Ein entwicklungsloses, saturiertes  Hobby-Rentner-Dasein

als künstliche Ruhe ist in der Entwicklung nicht vorgese-

hen *.


*I.) Im Berufsleben kommt es öfters vor, dass oft bis zur Rente in seinen Beruf  aus existentiellen (Alters)gründen unglücklich " aus-

geharrt und ausgesessen" wird, was statistisch belegt ist, um dann

im Rentenalter für den Rest seines Lebens für andere da zu sein,

das Leben nach dem Berufsleben erst das eigentliche Leben ist

und eine zeitüberdauernde, Lebensleistung geschaffen wird. Vom Lebensspannungsgefühl ist man noch nicht am Ziel angelangt, hat noch nichts Bleibendes geschaffen und das kann es einfach noch nicht gewesen sein. Nicht umsonst sind Renteneintritt mit 63 Jah-

ren ohne Abschlag so beliebt. In diesem Falle ist es salopp gesagt sein Arbeitsleben bis zum Renteneintrittsalter " schnell hinter sich zu bekommen ", um dann nochmals in seiner Herzenssache neu anzu-

fangen nach dem  Motto: " die besten Jahre kommen erst " für  eine Spätlebenskarriere. Zur Ruhe gesetzt heisst dann noch nicht zur Ruhe gekommen.


II.) Obwohl ein Leben lang  gearbeitet ist das Leben an einem vorbei-

gegangen und war nie sich selbst. Der erlernte Brotberuf hatte nie

einen wirklichen Lebenssinn gehabt." Evolutionäre Altjugend" be-

deutet dann sein " unbeliebtes Berufsleben "endlich hinter sich gebracht zu haben (ich habe es geschafft und bin vom Leben ge-

zeichnet im Ruhestand als Arbeitsendziel angekommen zur " neuen Lebenszielsetzung, um diesem einen Sinn, Bedeutung und Wert zu verleihen (ich fange jetzt erst an zu schaffen, zeichne mein Leben

bis ich bei mir selbst angekommen bin). Es ist dann z.B. mit 67 Jahren in Rente gehen (Rentenanwartschaftszeit als Ruhestandsbegrün-

dung) zu ich musste 67 Jahre alt werden, um mit meiner Entwick-

lungs-Individualisierung  endlich anfangen zu können, endlich

sterben zu lernen und keinen Gedanken mehr an den Ruhestand verschwende. Aber die evolutionäre Altjugend gilt natürlich auch

für alle anderen, welche eine berufliche Erfüllung hatten und die jetzige Perspektive wie diese Webpräsenz beweist, nicht nur nichts tun heisst. Die neue Aufgabe hat genauso seinen festen Tagesablauf wie vorher. Es müssen im Leben bestimmte Lebens-und Reifephasen durchlaufen werden, was auch nicht anders sein kann. Es wäre unnatürlich, wenn z.B. ein fünfzehnjähriger nach dem Sinn des

Lebens forschen würde oder sich für sterben lernen interessieren würde, weil jüngere Menschen intensiver auf ihre Zukunft als auf ihr Lebensende blicken.


III.) Mit z.B. 67 Jahren habe ich zwar im Altberuf abgedankt, aber ich bemühe  mich jetzt nur noch um mich selbst. Es ist ein bisheriges, sinnloses Arbeits- und gesellschaftliches Leben als Lebenssinn für " danach "und als Lebenssinn und für alle. Seine grösste Lebensleis-

tung bestand bisher nur darin, im Arbeitsleben bis zur Rente durch-

gehalten zu haben, während viele andere bis zum Rentenalter ihre Lebensleistung schon geschaffen haben. Es ist z.B. mit 67 Jahren anfangen zu lernen, was Lebenssinn bedeuten kann, wenn wir früher
damit angefangen hätten und die Kindheit sich lebensplan-final-

sinn- logisch im Rentenalter sich erst vollendet. Nach der Arbeit erwartet uns nicht das Sterben und ich hatte schon latent ein

Stück Tod in mir, sondern ein neuer Lebensabendabschnitt. Die Lebensspannung, welche durch die neuen Lebensziele aufgebaut werden und wirken lebensverjüngend.


IV.) Früher kam nach der Rente der Lebensabend. Das klang nach
dem Ende. Heute hingegen geht es für viele erst mit der Rente richtig los: mit Reisen, mit sportlicher Betätigung, mit kultureller Beschäf -

tigung, mit der Auseinandersetzung der neuen Computer- und In-

formationstechniken, mit ehrenamtlichen Tätigkeiten, einer neuen Beruf(ungs)aufgabe und mit einer neuen Liebe. Heute arbeitet schon jeder vierte Arbeitnehmer noch nach der Rente weiter. Aber es gibt auch viele Lebensläufe, wo mit 60 Jahren die Person noch völlig un-

bekannt war und das Lebensschaffen erst in den reiferen Lebens-

jahren vollzogen wurde und wo Menschen erst mit Beginn der

50-iger oder später ihre Lebens(arbeits)leistung vollbracht haben.

Es ist der alt bekannte berufliche Konflikt zwischen beruflicher, gesellschaftlicher Karriere und dem Individualisierungs-Entwicklungs-Lebensweg (gesellschaftlicher, instabiler, " durchgewurschtelter ", lebensübereinstimmender, scheinbar unsicherer  Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenlauf-Werdegang.

180.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen möchte ich möglichst 

schnell und in kurzer Zeit meinen Bildungs- oder Berufs-

abschluss erreichen (für eine Qualifikation muss ich mich anstrengen).Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt der Reifegrundsatz:  " Wer einen hohen Turm bauen will, muss lange beim Fundament verweilen " (Reife wird einem ge-

schenkt)*.


* I.) " Die Dummheit besteht darin, zu einem Ende kommen zu

wollen "*.


*Gustave Flaubert, französischer Romancier und Schriftsteller.


II.) Siehe auch "Reifezeitpunkt" Nr.782


181.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen kaufe ich mir einen einen Zeitmesser (Luxusuhr) als Schmuckstück, Geldanlage oder

als Spekulationsobjekt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen lebe ich aus dem Zeitlosen im "Hier und Jetzt", habe alle Zeit der Welt und erlaube mir den Luxus, keine Uhr zu besitzen.


182.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sind die ersten 25 Lebensjahre (Kindheitsphase, Jugendjahre, Erziehung, Bildung, Aufbau einer beruflichen Lebensexistenz) für den 
weiteren Lebensverlauf lebensweisend, lebensführend

und lebensbeendend. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen

sind die letzten 25 Lebensjahre (Seniorenphase, Selbster-

ziehung, Selbstentwicklung, Lebenssinngebung), welche

für " das Weiterleben Leben danach" so die These " als sterben lernen" entscheidend und lebensvollendend sind *.


* Siehe auch das Essay Das Leben ist unsterblich, nicht tot zu kriegen und der Tod ist nur ein Lebensweltwechsel !


183.) Beim Bildungs-Kultur-lernen sind die besten  Jahre vorbei als das Lebensgrundgefühl einer  Wirtschaftsaufbau-Epoche " der guten, alten Zeit ". Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen liegen die besten Jahre noch vor uns als das Le-

bensgrundgefühl einer kommenden Entwicklungsepoche " einer besseren, neuen Zeit und das Heute ist die beste aller Zeiten.


184.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird keinen Schritt ge-

tan, " bevor der Boden nicht gründlich untersucht wurde"   (fehlendes Lebens-Sicherheits-Vertrauen). Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen werden wir entwicklungsfähig und entwicklungswagemutig, indem wir uns in Situationen begeben, wo wir uns entsprechend verhalten müssen und diese Fähigkeit erlernen (sich entwickelndes Lebensver-

trauen).


185.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Korrektur- und Verbes-

serungslernen, weil es formal ungenau, technisch fehler-

haft, unvollständig recherchiert wurde, orthografisch unkorrekt, mathematisch oder sachlich falsch und wis-

senschaftlich überholt ist. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist Korrektur- und Verbesserungslernen, weil es nicht indivi-

duell entwicklungslebenskonform ist, nur das derzeitig

Beste weiter zu verbessern gilt und dieses das Neue ist

und nur das Bessere und Höhere zu wollen genügend ist.

Das zeitlose Gotische Lernprinzip umfasst alle Panoramen des menschlichen Lebens und ist die ständige Verbesserung des Besten als Optimierungslernen und besser geht immer, weil eine bessere Idee die vorübergehende als Kritik immer überwinden will *.


* Gotische Entwicklungs-Individualisierungs-Eigenschafts-Tugenden, Entwicklungsattribute  und Entwicklungsgleichnisse sind Entwick-

lungs-Lern-Grundprinzipien  und besitzen die Kraft religiöser Grundsätze und sind die Zukunft aller und von allem.

  • Was zu mehr Entwicklungs-Individuations-Wahrheit,
  • zu mehr Entwicklungs-Kultur-lernen,
  • zu mehr Zeitlosem und Ewigen,
  • zu mehr inneren Frieden,
  • zum Lebensursprung,
  • zum mehr selbst-sein-werden,
  • zu grösserer geistigen Gesundheit,
  • was die Menschen tiefer und weiter macht,
  • von der Sehnsucht nach echten Werten getragen ist
  • und zu mehr Gottentwicklung im Sinne von Meister-Eckhart führt, wird als wertvollster (Kultur)schatz der Menschheit betrachtet.
  • Das Gotische Lernprinzip wird mit Recht als "ducis divina" bezeichnet wo der Himmel die Erde berührt und eine Lebensführung " von oben her ".

 

186.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen lernen ruht der Geist,

wenn er es gelernt  hat. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen muss der Geist es immer wieder neu erobern.


187.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen kostet mich jede Erkennt-

nis eine Schulstunde oder weniger. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen kostet mich z.B. die Erkenntnis des nicht sterben lernens  " als zu spät " unter Umständen meinen ganzen Lebenssinn *.


* I.) Vorsorge für das Leben nach dem Tod wird einmal so selbstver-

ständlich werden wie die heutige Altervorsorge schon in jungen Jahren. Es wird eine Zeit kommen, dass  " sterben lernen "aus der heutigen Bedeutungslosigkeit herausgeholt und genauso notwendig sein wird, wie heute rechnen und schreiben lernen und die dunkle Keller- und Agoniezeit der Verdrängung und Unwissenheit vorbei ist. Es wird dann nur mit dem Kopf geschüttelt, wenn der Mensch sein Sterben lernen nicht für ernst nimmt und dafür dann auch noch sanktioniert wird.


II.) "Sterben lernen" ist begrifflich negativ belegt und erst einmal

eine aussagelose Leerformel und aktuell generell bedeutungs-

los. Wer lernt schon gerne zu sterben und noch freiwillig dazu ?

Damit ist aber nur das lebenslange Lernen  im Entwicklungs-Indivi-

dualisierungs-Sinne des " sich-selbst-werdens und selbst-seins"

gemeint, das allmähliche Abstreifen von Verhaftungen und eine Trennung von dem, was der Einzelne selbst nicht ist. Es bedeutet

in diesem Kontext aus dem Zeitlosen im " Hier und Jetzt " leben und lernen immer wieder das kleinliche  Ego loszulassen, sich vom Un-

wesentlichen immer mehr trennen lernen, ohne in Askese zu ver-

fallen, was als Überwindung der Sterblichkeit interpretiert werden

kann. Das Erwachsen und älter werden wird auch mit Recht als le-

benslanger Trauerprozess beschrieben die Hinwendung vom Un-

wesentlichen zum Wesentlichen. Denn immer wieder gilt es, sich

von etwas zu lösen und kein Interesse mehr dafür zu haben. Was

ich nicht brauche ist besser, als wenn ich es mir für viel Geld kaufen

kann.

III.) Beim Sterben lernen wird nichts mehr, nicht  anderes getan und sich auch nicht anders verhalten wie bisher. Nur die Sichtweise der Lebensgrundeinstellung hat sich geändert und alles wird nur vor-

übergehend (absterbend) betrachtet. Das gesamte Lebensgesche-

hen, alle Dinge, Umstände, Menschen, Lebenssituationen, Ereig-

nisse, Verantwortlichkeiten, Untugenden, Leidenschaften, Krisen

als dienliche, hilfreiche Erziehungslernmittel zu mehr Selbstwer-

dung als unvergänglicher Lebenssinn aufgefasst. Siehe Textfort-

setzung in Das Leben ist unsterblich.


188.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gehört der Bildungs-Lern-

begriff  einem überholten dualen, deterministischen, parti-

ellen  Lernverständnis und sich vollzieht sich in dualisti-

schen, deduktiven, zeitgeistigen Bildungslernkategorien

in blutleeren Begriffen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gehört der Entwicklungs-Lernbegriff einem  zeitlosen, nicht-dualen, indeterministischen und ganzheitlichen Lernver-

ständnis an und vollzieht sich in universellen, induktiven, zeitlosen Entwicklungslernkategorien und die Begriffe sind mit Leib und Leben geschrieben, welches sich im gotischen Lernprinzip widerspiegelt*.


* Durch das gotische Lernprinzip wird das Leben zu einem ständigen Erneuerungsprozess, weil das ganze Leben nur eine einzige Übung ist.
Es ist wie Johann Wolfgang Goethe einst sagte, das nur im immer Streben die Erlösung liegt. Das gotische Lernprinzip wird zu einem neuen Kulturbegriff
.

189.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen kann der Mensch trotz Schulung und Belehrung nicht gut sein, auch wenn er will.

Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der Mensch bei Entwicklungsreife automatisch besser auch ohne es zu

wollen und kann noch nicht einmal etwas dagegen tun.


189.) Bildungs-Kultur-Lernen ist eine vorgegebene, aber für

den Einzelnen fremdbestimmte Form des Lernens und des

Lerntransfers (statischer Bildungsgestaltungswille als Formwirklichkeit der Schule). Beim Entwicklungs-Kultur-

Lernen entdeckt jeder die eigene Form des Lernens und

des Lerntransfers. Nichtindividuelle  Lernformen werden

in der Lebens-Prozess-Auseinandersetzung in Nichtform aufgelöst, wo das Gestaltlose nach Formwirklichkeit ringt

und daraus entwickeln sich die individuellen Lerntrans-

zendierungsformen. Es ist das Streben hinter die Form zu gelangen (dynamischer Entwicklungsgestaltungswille als Formwirklichkeit des Lebens).


190.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden Menschen mit einer neuen Idee, welche oft ihrer Zeit voraus ist, in der Gesellschaft erst einmal belächelt oder nicht selten als weltfremde Spinner abgetan. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen weiss man, wenn sich dann die weit blickende Idee durchsetzt, jeder es posthum insgeheim schon vorher gewusst hat.


191.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sind die Lernziele statisch,

in sich geschlossen und auf ein Ziel und Zweck gerichtet.

Sobald dieses erreicht ist, ist der Prozess des Lernens ab-

geschlossen (amtlicher Lehrplan der Schule). Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen sind die Lernziele offen und zweckfrei,

weil diese Entwicklungslernziele sich erst entfalten und sich selbst Maßstäbe setzen. Alles Lebendige trägt ihr Ziel und

Sinn in sich. Der Vorgang der Entwicklung  hat kein Ziel ausserhalb seiner selbst und ist sein eigenes Ziel. Das Ziel ist nichts und die Entwicklungsbewegung ist alles. Ein Ziel vor Augen zu haben bleibt nur halbfertiges Denken, weil die Nichterreichung des Ziels das eigentliche  Ziel erst aufzeigt.

Eine Evolutionsbegründung verzichtet weit gehend auf eine Zielbestimmung (teleologischer Lehrplan des Lebens)*.

 

* Der Entwicklungs-Individuations-Lebenslauf als Lebensweg wird

als ein eingeborenes Leitbild als Selbstidee verstanden und ist

in der menschlichen Natur angelegtes, lebenstragendes, lebens-

orientierendes und lebensübersteigendes Lernprogramm, welches auf einen nicht beeinflussbaren, beabsichtigen Endzustand hin-

ausläuft (und der Zufall gilt wissenschaftlich als ausgeschlossen).

Die Entwicklungstheorie hat einen starken teleologischen Charakter, weil sie unterstellt, dass die menschheitsgeschichtliche Entwicklung auf ein bestimmtes, von vornherein feststehendes Ziel gerichtet ist. Entwicklung ist den Menschen vom Zukünftigen her zu  erfassen

und was in ihm zielhaft angelegt ist und dieses wird nicht bewusst wahrgenommen. Die nicht irrende, individuelle Lebensrichtung als Entwicklungslernprogramm und Lebensinn-Individualordnung sind

eingeboren und es ist der Lebensformkraftwille als das kategorische " Individual-Logos " des entwicklungsschöpferischen  Bauplan-Lebens-

prinzips der Unverwechselbarkeit, Einzigartigkeit und Notwendigkeit.

Das Leben geht weiter, indem es sich selbstsuchend, selbstschaffend

und selbstorganisierend aus sich heraus sich irrrend seinen Weg bahnt. Deshalb drückt der Begriff Entwicklung etwas Letztes aus, nachdem sich fragen lässt.

     

192.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen brauchen wir zuerst

fremde Belehrung und Gesetze bis wir selber erkennen,

was richtig und wichtig ist. Die Bildung geht der Entwick-

lung voran, weist darauf hin, bleibt unabgeschlossen und

eröffnet den nächsten Entwicklungsschritt. Die Bildungs-

existenz geht der Entwicklungsessenz immer voraus. Beim

Entwicklungs-Kultur-Lernen bedingen erst viele Bildungen

die Entwicklung, damit eine Entwicklungs-Individuations-

Reife eintritt. Die Bildungsreife wäre erst einmal Ent-

wicklungsstoffverfrühung und ist Entwicklungsinku-

bationszeit für die Entwicklungsreife. Grundlagen sind

immer Voraussetzung für etwas Neues. Erst wenn eine Bil-

dungssubstanz  vorhanden ist, kann sie durch die höhere

Entwicklung transzendiert (überwunden) werden. Um (Ent-

wicklungs)künstler zu werden muss man erst (Bildungs)-

kritiker sein*.


*Siehe auch Entwicklungs-Inkubationszeit für die Reife Nr.782


193.) Bildungs-Kultur-Lernen ist seinen angepassten, rol- lengenormten gewohnten Alltags- und Berufslebensweg in der Gesellschaft gehen, nichts in Frage stellen und in der Angshoffnung leben, dass es so weitergeht  wie bisher und der Einzelne in seinem selbst gezimmerten Lebensentwurf unverändert älter und alt werden kann. Dieser gründet 

sich auf dem relativen, fragilen  Lebens-Sicherheits-Denken,

wo die individuelle Entwicklungsfreiheit der Sicherheit un-

tergeordnet wird ( z.B. sicherer Arbeitsplatz, sichere Rente,

Risikofreiheit, Planbarkeit, Ordnung). Entwicklungs-Kultur-

Lernen gründet sich auf dem absoluten, stabilen Entwick-

lungs-Sicherheits-Denken, wo die Sicherheit (zum grossen

Teil) der Freiheit untergeordnet wird und sich Bewusstsein

und das Sein,die Erscheinung und das Wesen hinter der

Erscheinung decken (z.B.Entwicklungswagnis, Entwick-

lungsspontanität, Entwicklungsvertrauen, Entwicklungs-

Individualisierungsstreben,  Entwicklungswertdenken).

Die Lebensunsicherheit und Lebensunordnung sind das

Normale. Das Leben ist auf statischer Instabilität aufgebaut,

welches sich in der Entwicklungsbewegung selber stabili-

siert. Lebendige Schwebepunkte als Lebensnormalität,
Instabilität ist Lebendigkeit des Lernprozesses als " Schöp-

fungsschwebepunkt und Kreativitätszeitpunkt", wo wir in

Verbindung treten mit dem Quantenbewusstseins-Welt-

gedächtnis*, weil Ruhe als Unruhebewegung Suchziel

bleibt).


* I.) Siehe auch Nr. 200 "Alles Wissen ist in dir ".


II.) Die Geburtsgeschichte des ehemaligen Bürgertums erfolgte

weniger aus dem Geiste der Freiheit, sondern aus dem  Geiste der

Ordnung. Die Freiheit wurde der Sicherheit untergeordnet. Es war ein

grosser Fehler des Bürgertums, alleine die Ordnung zur zentralen

Frage und moralischen Tugend zu erhöhen, weil die gesellschaft-

lichen Strukturen eine individuelle, vorübergehende Entwicklungs-

unordnung durch Lebenskrisen als Lebensfortschritt nicht mehr

zulassen. Nur wenn in einer Krise der alte Lebensentwurf zer-

bricht, kann etwas neues und besseres daraus entstehen, was

Arbeitslosigkeit, Ehescheidung, Krankheit, wirtschaftliche Existenz-
sorgen und ähnliches mit einschliesst. Aber erst nach einer Krise

steht mir die Welt wieder offen.


III.) Seinen individuellen Weg gehen, der in der vorherrschenden

Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen ist, bleibt eine Gradwan-

derung der Marginalisierung und vorübergehenden Heimatlosig-

keit als Bürger (gelungenes Leben) und Bohemien (verpfusch-

tes Leben) zugleich, ein Gesellschaftsmensch nach aussen, aber

einer Einzelner nach innen, in der kulturlosen Zivilisation leben,

aber die Zivilisation im Verborgenen als " Namenloser " und stilles

Vorbild kultivieren. Es ist das Kunststück der Kontrasterfahrung

zwei Herren gleichzeitig zu dienen z.B. den Berufs- und Lebensall-

tag mit seinen Pflichten zu bewältigen, in der Gesellschaft

als Staatsbürger, Familienvater, Arbeitnehmer, Mieter, Konsument

etc. gut zu funktionieren und dabei sich noch  zu individualisie-

ren und statt nur ein bloßes sein eigenes Leben zu leben ohne

jemand zur Last zu  fallen. Es ist den Entwicklungsübermut und

die Durchsetzungs-Ernsthaftigkeit besitzen  seine " Individualisie-

rung " als Lebenssinn allen Schwierigkeiten, gesellschaftlichen

und besonders beruflichen Widerständen in der Arbeits-Indivi-
dualisierung als Berufungsweg, den Selbstzweifeln, Meinungen
und Ratschlägen anderer, den Ungewissheiten, wirtschaft-

lichen  Unsicherheiten, Ärgernissen und Reifeungeduld zum Trotz

zu verwirklichen. Das heisst auch nie aufzugeben oder an den Proble-

men zu zerschellen, weil das Durchhalten das einzige Genie ist.


IV.) Es ist im Äusseren möglichst normal zu bleiben und mit der

Schutzfarbe der  " Unauffälligkeit und der Tarnkappe Unscheinbar-

keit " durch die Welt gehen, um den Weg zu sich zu finden. Nach

aussen sozialkonform und innerlich frei bleiben bedeutet aber ei-

ner seits gesetzeskonform bleiben, aber auch bürgerliche Konven-

tionen und Maßstäbe zu überwinden.Es ist (zur Zeit noch) eigentlich

ein Opfer-Vorbildweg und den Weg freigemacht für alle anderen. Entwicklungsmut ist gezeigte Angst. Im Übergang sind Ungebor-

genheit, Ungewissheit, alleine dastehen ohne Bestätigung und

Befürchtungen entwicklungsnaturgemäss, weil ich erst in der

Unsicherheit mir sicher werde. Es ist der von der Angst befreite

Teil in der Ungeborgenheit, Unsicherheit und Selbstzerrissenheit, der

dem Menschen ein gewisses Maß an zuführt. Deshalb beinhaltet

jedes Stück errungene Freiheit immer Not, Auseinandersetzung und

Opfer bis sie zur Tugend wird. Es ist oft einfacher nach einer ge-

wohnten (falschen) Sicherheit zu greifen, als die Unsicherheit in der Ungewissheit auszuhalten, um sicherer zu werden. Das Leben muss erst einmal scheitern, wenn es gelingen soll und das bleibt die höchste Individualisierungshürde. Ein Lebensentwurf, bei dem von Zeit zu Zeit nicht alles auf dem Spiel steht, ist nichts wert .

194.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Formung der Weltsichtweise durch das Wissen, den Verstand, der Logik, der Vernunft, der Meinungen, durch meine Erkenntnisse und Erfahrungen (begriffsdualistische Realitätsnähe der Zweckwelt). Entwick-

lungs-Kultur-Lernen ist  Entwickler sein und ständig am Welt-

wandel beteiligt zu sein. Wichtiger als das Wissen um die

Welt ist das Wissen um die eigene Entwicklung. Es ist die Wirklichkeitskonstruktion der Quantenphysik als  Kern-

spaltung " im  Innersten des Entwicklungsseins ", indem ich durch meine Entwicklungs-Sichtweise meine persönliche Welt umgestalte (universelle Wirklichkeitsnähe der Entwicklungszweckwelt).


*I.) Entwicklungsbewusstsein ist, wenn transzendiert formbildend. Nicht die sichtbare Materie, sondern der (Entwicklungs)geist ist

das Wirkliche. Alle Materie ist nichts anderes als verkörperte Lebens- bildekraft, welche in geistige Lebenskraft wieder verwandelt werden kann. Alles Materielle auf der Erde ist nichts anders als verdichtete, materialisierte, geistige Schwingung. Nichts ist in unserer Wirklich-

keit ohne Bewusstsein. Was wir äussere Gegenstände nennen, ist nichts anderes als blosse Vorstellung. Der Gegenstand als Objekt der Sinne richtet sich ganz nach der Beschaffenheit unseres Erkenntnis-
apparates und wird in der Entwicklungs-Transzendierung geschaffen. Die mentale Vorstellung einer Struktur bewirkt ihren Aufbau  als psychisch-genetische Kraft. Beobachtete Photonen (Lichtteilchen) verhalten sich, was man sehen möchte." Die Realität wird erst durch Beobachtung geschaffen oder eine Erscheinung ist nur eine Er -

cheinung, wenn sie eine beobachtete Erscheinung ist, Niels Bohr, dänischer Physiker und Nobelpreisträger ". " Der Beobachter beein-
flusst das Testresultat, der Kontext bestimmt den Inhalt, Werner Heisenberg, deutscher Wissenschaftler und Nobelpreisträger". Vereinfacht gesagt ist die Naturwissenschaft nicht materialistisch, sondern gehört der Sphäre des Entwicklungs-Geistes an und die formbildene Wirklichkeitskonstruktion erfolgt durch einen schöp -

ferischen Entwicklungs-Bewusstseins-Prozess-Transzendierungs-

Akt. Diese individuelle Interpretation des Wahrnehmens ist nicht

nur als kognitiver Akt zu verstehen, sondern zugleich im Sinne
eines Materialisierung als dingspezifische bisher unbeachtete Eigenschaft der Materie.


> Bei der wissenschaftlichen Mikrophysik sind es aber gerade diese naturwissenschaftlichen, ausgeschlossenen Entitäten wie der

Glaube, die Vorstellungskraft, die Sichtweise ,Gefühle, Erkenntnisse etc. die Kraft Wirkens, " des Wahrmachens ", der Materialisierung

und das ist unbestritten genauso wissenschaftlich. Die Dinge sind, weil sie erkannt werden. Die Erkenntnis richtet sich nicht nach den Gegenständen, sondern die Gegenstände richten sich nach der Erkenntnis. Sie steuern die Materie, bewerten die Situation, sind die Ursache von Lernerfahrungen, bilden die Ganzheit ab und erschaffen die neue Wirkliochkeit.  Für die klassische Naturwissenschaft ist nur das Erkennbare interessant für die moderne Naturwissenschaft aber bpsw. das Geglaubte (was nicht mit Religion zu verwechseln ist) *.


* Das Glaubensbewusstsein wird nicht anchronistisch aufgefasst und verstanden, sondern wird völlig unreligiös als eine übergeordnete Kraft definiert die das Universelle, Archetypische (Welt der Ideen) das Individuelle und das Angeborene mit einschliesst. Der Glaube, die Ge-
fühle, die Erkenntnis, Gewissensentscheidungen, die Einstellungs-Sichtweise, die Entwicklungs-Prozess-Transzendenz sind keine wissenschaftliche, anwendbare Begriffe, aber in der Mikrophysik sind
es gefühlte Fakten mit der Kraft Wirkens, des Wahrmachens und die materialisierende Entität. Diese angeborenen Entwicklungskogniti-
onen sind wichtiger als unser Bildungs-Geist-Bewusstsein und die Ver-
nunft. Weil sie lebenskraftunmittelbar sind, entspringen sie direkt
aus dem Lebenslogos. Beim traditionellen Glaubensverständnis muss
ich es verstanden habe bevor ich glaube (Verstehensdenkakt als  Intellektualisierung des Glaubens). Bei mikrophysikalischen  Glau-

bensverständnis muss ich erst glauben, um es verstehen zu können (Glaubensakt als Intellektualisierung der Glaubens).

195.) Wenn jemand studiert hat denkt man beim Bildungs- Kultur-Lernen an das Bildungs-Universitäts-Niveau (es zählt

nur das Damals z.B. von 1970 bis 1974 das Höhere und Bessere gewollt zu haben). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen zählt nur das Tages-Niveau  ( " im Hier und Jetzt " das Höhere und Bessere zu wollen).


196.) Bildungs-Kultur-Lernen ist mit dem Bildungs-und Berufsabschluss zur Ruhe gekommen (alles richtig ge-

macht). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist nach dem Bildungs-und Berufsabschluss erst anfangen,um durch viele Berufe hindurch zur Berufung zu gelangen (mit sich ständig im

Streit liegen).


197.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sagt mir ein bekanntes

Buch nichts Neues. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen  ist,

wenn ich es mache, was im Buch steht,  alles neu. Nicht

das Neue ist immer das Bessere, sondern das Bessere ist immer neu.


198.) Zum Bildungs-Kultur-Lernen gehört auch die Staatsbürger-Tugenden lernen. Zum Entwicklungs-Kultur-Lernen gehört in der Hauptsache die Entwicklungs-Individuations-Tugenden des gotischen Lernprinzips
lernen, bis diese sich erübrigen, weil man diese selbst

geworden ist.


199.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht es immer um das Erreichen des humboldschen Bildungsideals (in Deutsch-

land) der ganzheitlichen, allseitigen Ausbildung des Men-
schen und dass jede Bildung Anleitung zur Selbstbildung

sein sollte und begründet sich auf der freigeistigen Urteils-

kraft des Bildungsreformers Wilhelm von Humboldt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen geht es um den deutschen Bildungsbegriff des " Meister Eckhart ", dass jede Bildung Anleitung zur Individualisierungs-Selbstentwicklung sein sollte und begründet sich auf der Logos-Lebens-Formkraft nach dem Entwicklungs-Individualisierungs-Gesetz. Es ist

das ganzheitliche, entwicklungssubstanzbildende und entwicklungs-individualisierende-wahrheitssuchende Lebensbegriffsverständnis  in allem seine Entwicklung

(Gott) zu be-und ergreifen und sich dadurch zu bilden.

"Man soll nicht stehen bleiben bei dem äusseren Zeichen, sondern in das Innere der Wahrheit, in das Wesen einer Sache als Sinngehalt  eindringen und durch die Dinge hindurch gehen, um ihnen gegenüberzustehen und die Wirklichkeit als den Entwicklungscharakter hinter der Erscheinung zu erkennen. Die Materieatome werden gespalten und zertrümmert, um zum Geistwahrheitskern vorzustossen. Von der Quantenphysik wissen wir, dass es keine Materie gibt. Nur der Geist ist Wirklichkeit und die Ursache für die transzendierende Realität. Noch vor nicht allzu langer Zeit dachten wir, alles besteht aus Materie. Im Grunde genommen gibt es die reine Materie gar nicht. Die Wissenschaft hat mit der Quantenphysik nachgewiesen,

dass Geist und Materie austauschbar sind und Materie nur materialisiertes Bewusstsein ist. Nicht die sichtbare Ma-

terie, sondern der Geist ist das Wirkliche. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist auch Entwicklungs-Selbstgläubigkeit

und vertraut dem Bildungsbegriff des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel zur Befreiung des Menschen. Es

ist eine zweckfreie Lebensfundamentbildung einer Ent-

wicklungskultur und der Glaube erst bei Entwicklungs-

reife an die Entwicklungsfähigkeit des Menschen (innerer Lebensindividualisierungsauftrag) *.


* I.) Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt war
ein preussischer Gelehrter, Schriftsteller und Staatsmann. Als Bil -

ungsreformer initiierte er die Neuorganisation des Bildungswe-

sens im Geiste des Neuhumanismus und betrieb die Gründung der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin.


II.) Georg Wilhelm Friedrich Hegel war ein deutscher Philosoph, der
als wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus gilt.


III.) Der Aufstieg Deutschlands im vergangenen Jahrhundert verdankt dieses im wesenlichen seiner geistigen Leistung als Schul- und Kul-

turstaat. Aber die euphorische Erwartung, dass alles in der Welt prinzipiell wissenschaftlich erfassbar ist, weil die Welt " nur auf Zahlen und Buchstaben aufgebaut " ist und je besser die Bildung, desto besser die Weltbeherrschung und das Glück des Einzelnen

ist, hat sich als Irrtum erwiesen, weil sich Bewusstseins(vernunft)

und (religiöses) Sein, die Erscheinung und das Wesen hinter der Erscheinung  sich nicht decken. Es war die Bildungshoffnung, dass sich alle Probleme durch rationales Vernunftsdenken lösen lassen. Aber die Alltagslebens- und die beruflichen Erfahrungen als auch die Erkenntnisse der modernen Mikrophysik zwingen uns heute, ein erweitertes (Entwicklungs)bildungsverständnis zu gewinnen.

Auch das humboldtsche, ambitionierte Bildungsideal der ganz-

heitlichen Ausbildung, dass der Mensch durch Bildung seine Indi-

vidualität entfaltet und jegliche Bildung zur Selbstbildung führen sollte, muss als gescheitert angesehen werden, weil die gesell-

schaftliche Gewöhnungsanpassung der Alltag des Einzelnen. Auch führt der wissenschaftliche Erkenntnisprozess führt nicht auto-

 matisch zu einer "  versittlichten Vervollkommnung des Menschen ", wie Humboldt es meinte. 


IV.) Die Humboldtsche Idee, dass der Mensch durch Bildung seine Individualität  entwickeln solle, gibt es auch, wo kollektivistische Traditionen vorherrschen z.B. in China. Ähnlich wie das Humboldt-

sche zielt auch das konfuzianische Bildungsideal auf eine Verbes-

serung des Menschen, aber nicht mit der Absicht, einen aufgeklär-

ten Weltenbürger hervorzubringen, sondern um das Gemeinwesen

zu harmonisieren, was erst einmal als höheres Bildungsideal inter-

pretiert werden kann, weil nur das Individuelle das Allgemeine erhöht. Das Ganze erhält seinen Sinn vom Einzelnen und nicht um-
gekehrt. Nur über die Entwicklung des Einzelnen definiert sich eine Gesellschaft und der Staat lebt und ist angewiesen von der Entwick-

lungswiderstandskraft und dem Entwicklungsmut eines jeden Ein-

zelnen und nicht vom genormten, standardisierten Menschen-

typus, dem auswechselbaren und austauschbaren (Bildungs)ein-

zelmenschen.


200.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Meinung des  Bildungs-

reformers Wilhelm von Humboldt, welche die Bildung zum Programm erhob und die Neuorganisation des Bildungs-

wesens im Geiste des Neuhumanismus initiierte. Dieser betonte unter anderem den Wert der Individualität jedes Einzelnen, die in der Schulerziehung ohne Rücksicht auf gesellschaftliche und aktuelle Bedürfnisse ausgebildet werden müsse. Es ist eine zweckbestimmte gesellschaft-

liche Fassadenbildung einer Bildungskultur und der Glaube der Humanisten bei Bildungsreife an die Bildungsfähigkeit der Menschen (äussere Notwendigkeit). Entwicklungs-

Kultur-Lernen bedarf keiner höheren Bildung, sondern

nur der innersten Wahrheit, um es zu verstehen. Alles Entwicklungs-Kultur-Lernen des gotischen Lernprinzips  beruht auf dem Prinzip des reflektierenden (Selbstbewusst)-

seins lernen. Es ist neben dem konfliktfreien Verstandes-

lernen die zweite Lernseite als Selbstreflexionslernen in

der Lebens-Auseinandersetzungs-Erfahrung als ein Selbst-Werde-und ein Selbst-Sein-Lernen ist, was im schulischen Sinne nicht als klassisches Lernen verstanden wird. Der Mensch kommt also nicht als " Tabula rasa " auf die Welt

und ist kein unbeschriebenes Blatt. Niemand kann einem Wissen offenbaren, dass nicht schon " im noch Nicht-Ge-

wussten"  dämmert." Er braucht nichts von Kierkegaard, Meister Eckhart, Goethe, Luther, Kopernikus, Nietzsche,

Van Gogh, dem gotischen Baustil, Erasmus von Rotterdam einem Krankheitsbild oder dem europäischen Nihilismus

zu wissen, denn er besitzt doch unmittelbaren Zugang zu diesen Erscheinungen im Reiche der Ideen und trägt sie

alle in die Tiefen seines Wesens. Wo sollten sonst die Ideen herkommen *?


* I.) Jede Wertschöpfung beginnt im kreativen denk- und bewer-

tungsfreien Geisteszustand im Augenblick der Stille. Dieser Prozess kann nicht gewollt werden und geschieht ohne zielgerichteten Ei-

genwillen durch eine selbstorganisierende Intelligenz und Weisheit des Unbewussten. Wenn der Geist versucht Geist zu erfassen, wird

er geistlos. Der Geist ist die Kausalität für die Dinge, Lebensumstän-

de, sich ergebenden Erscheinungen, menschlichen  Beziehungen, Gesundheit  etc. Es sind die Quantenurinformationen als  virtuelle Potentialität, welche durch die Kollabierung der Wellenfunktion
auf eine Wirklichkeit festgelegt wird als Wirklichkeitskonstruktion

im Bewusstseins-Konditionierungsakt. Es ist der alltägliche " Big

Bang ", wo immer wieder neue Wirklichkeiten geschaffen werden

als die fortlaufende, sichtbare Selbstschöpfung. Es ist die Kreations-

formel " Was wir mit dem Bewusstseinsformen, drängt zur Verwirk-

lichung. Schöpfung und Evolution sind der gleiche Prozess.


II.) Anamnese ist die Erinnerung an alles vorhandenes Wissen in

der unsterblichen Seele, welches bei der Geburt vergessen wird.

Es ist auch die (Entwicklungs)-Wieder-Erinnerungs-Pädagogik Pla-

tons und die Sublimierungsthese des Aristoteles, wo alles Wissen schon im universellen Bewusstsein als emergente Eigenschaft ausserhalb vom Einzelgehirn existent ist und der " Ichcharakter "

bei der Theorie des Bewusstseins in Frage gestellt wird. Es ist auch

das Zitat von dem Maler Salvador Dali, der sich am liebsten nur

an die Zukunft erinnert. Quantenphysikalisch wird das Wissens-Bewusstsein nicht als ein Produkt eines Ich-Bewusstseins-Gehirns

als relatives Bewusstsein betrachtet, sondern als ein Gemein-

schaftsfeld ausserhalb von meinem Gehirn, welches nur Werkzeug

ist, zu diesem universellen, absoluten Bewusstsein als Weltge-

dächtnis, um die benötigen Informationen aus dem allumfassen-

den Speicher abzurufen und für deren optimale Verwendung zu sorgen. Dort erhält der Einzelne über die Reflexion " mit seinem Selbst " eine Resonanz-Wahrnehmung als Rückspiegelung von sich und dadurch Selbstbewusstsein gebildet wird und neues Wissen
und Erkenntnisse gewonnen werden als "Google-Funktion".


III.) " Lernen besteht in einem Erinnern seit Generationen in der Seele des Menschen (Sokrates im Dialog mit seinem Kollegen Platon) ".

Eine nachvollziehbare Interpretation für " alles Wissen ist in dir"

wäre  das Wissen, welches sich erst in der Auseinandersetzung mit der Sache entfaltet und aus mir gebiert als Wissens-und Ideenquelle, welche die Angstunwissenheit zur Wissenheit werden lässt. Der Ursprung allen Wissens wäre dann in mir zu suchen. Es bleibt auch nebensächlich, dass weiteres hilfreiches Informationswissen aus-

serhalb von mir zur Aufgabenproblemlösung beiträgt, weil dieses erst dann möglich ist. Auch lassen sich die Lebensgegensätze  nicht durch Wissen und Denken aufheben, weil Wissen und Geist auseinander gefallen sind. Durch statisches Wissen lassen sich keine Probleme lösen, weil die Lösung immer in einem dynamischen Entwicklungs-Irrtums-Prozess selbst organisierend erfolgt.

IV.) Eine weitere erkenntnistheoretische Deutung für "alles Wissen

ist in dir" ist der Erkenntnisprozess sleber. Wenn ich mich in der

Erkenntnis wieder erkenne, handelt es sich um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird. Das Subjekt und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die  Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Han-

deln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung sind eins. Nur mit der blossen Macht des Daseins werden Entscheidungen herbeigeführt. Ein Mann macht viele,weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht.


V.) Der Geist und Bewusstsein wird nicht als eine Folgeerscheinung der Evolution betrachtet, sondern war immer schon da und existiert unabhängig von den Einzelgehirnen. Kreativität z.B. kann nur ent-

zünden was vorhanden ist. Das Wissen muss also schon da sein. Niemand kann einem Wissen offenbaren, das nicht schon  " im noch nicht Nichtgewussten dämmert als Selbstbegegnung im Geistigen ". Der Mensch kommt also nicht als " Tabula rasa " auf die Welt und ist kein unbeschriebenes Blatt. Nach dieser Theorie wäre das Bewusst-

sein somit nicht im Gehirn des Einzelnen zu finden, sondern dieses

ist nur das Bewusstseinsorgan als Mittel das Gesamtbewusstsein zu reflektieren und es anzuwenden. Das drückt auch der Bewusst-

seinsbegriff in der Übersetzung aus dem Lateinischen "conscienta "  als Mitwissen und im Altgriechischen " syneidesis " als Mitwahr-

nehmung und Mitempfindung aus. Bewusstsein gibt es seiner

Natur nach nur in der Einzahl, weil man nicht Inhalt des Bewusst-

seins, sondern Bewusstsein ist. " Ich möchte sagen: die Gesamt-

zahl der Bewusstheiten ist immer bloß eins-Erwin Schrödinger, österreichischer Physiker, Wirtschaftstheoretiker, Physik-Nobel-

preisträger ". Aus dieser Sichtweise ist das Quantenbewusstsein "

der Denker hinter allen Gedanken als " Geist und Selbst " ausser-

halb vom Körper und " dem Ich-Hirn ", welcher selbstschöpferisch interagiert. " Wir wissen mehr, als wir sagen können bemerkte Michael Polany, ungarisch-britischer Chemiker, Universalphilosoph ". " Was du über dich selbst weiss, kam von ausserhalb von dir, des-

halb löse dich davon " konnotierte ein indischer Erleuchteter und Meister der Spiritualität. Viele andere Geistes- und Naturwissen-
schaftler vertreten die monistische Geistposition, indem der Geist als
ein umfassender Begriff angesehen wird für alles was sich im Gehirn abspielt. Die Frage, was sich ausserhalb vom Gehirn abspielt, bleibt
dabei ungeklärt.


VI.) Alles Entwicklungs-Kultur-Lernen des gotischen Lernprinzips beruht auf dem Prinzip des reflektierenden (Selbstbewusst)seins lernen. Es ist neben dem konfliktfreien Verstandeslernen die zweite Lernseite als Selbstreflexionslernen in der Lebensauseinandersetzung als ein Selbst-Werde-und ein Selbst-Sein-Lernen ist. Der Mensch kommt  also nicht als " Tabula rasa " auf die Welt und ist kein unbe-
schriebenes Blatt. Niemand kann einem Wissen offenbaren, das nicht schon  " im  noch nicht Nichtgewussten"dämmert."


201.)  Von der rückständigen, humanistischen Bildung (der Bildungshumanismus ist aus dem Geist der Renaissance geboren und der Mensch ist das Maß der Dinge (Vernunfts- idee) zur fortschrittlichen Individualisierungs-Logosidee, welche aus dem Geist der Gotik geboren wurde, im Geist

der Gotik stattfindet und christlich interpretiert nur Gott

das Maß der Dinge ist.

* I.) Auch war die Aufklärung einem folgenschweren Irrtum unter-

legen zu glauben, der Mensch könnte Kraft der kritischen Vernunft bei sich selbst und bei Null ohne religiöses Traditionserbe beginnen, ohne sich über tausend Jahre lange, akkumulierte, religiöse Substanz klar zu sein, von der die Aufklärung selber noch zehrte, wobei Bildung als Vollendung des menschlichen Wesens begriffen wurde. Die Vernunfts- religion der französischen Revolution dauerte noch nicht einmal ein Jahr.


II.) Der Humanismus ist zu schwach für einen tiefgreifenden Wan-
del, um den Menschen wirklich zu zähmen. Der Philosoph Nietz-
sche hatte Recht mit der Behauptung, die Griechen seien ober-
flächlich gewesen.


III.) Nicht wenige der damaligen Verantwortlichen während des
Holocaust in der jüngeren deutschen Geschichtsvergangenheit
hatten eine humanistische Ausbildung und der Geist Goethes, Beethovens oder einer religiösen Weltanschauung waren ihnen
nicht fremd aber waren nicht pädagogisch verankert. Nur wegen der Macht, der Karriere willen, Gewissenslosigkeit, weil immer noch Brot vor Geist gilt, haben diese erst solche Menschheitsverbrechen mit ermöglicht.


IV.) Der Humanist als der viel Wissende liebt die Welt gerade um
ihrer Vielfalt willen und ihre Gegensätze schrecken ihn nicht ab. Nichts liegt ihm ferner die Ungerechtigkeiten aufheben zu wollen nach Art eines  Fanatikers und Systematikers, der alle Werte auf einen Nenner bringen will und nur seine  Wahrheit kennt. Das ist
das Signum des humanistischen Geistes weltanschauliche Gegen-
sätze nicht als Feindschaft zu werten und für alles scheinbar Un-
vereinbare und  Spaltende die übergeordnete Einheit als das menschliche zu suchen und versuchen wird erst einmal als tu-
gendhaft gewertet.


V.) Für diese Erziehung zur Humanität kennt der Humanismus nur
den Weg der Bildung. Erasmus * und die " Erasmiker " (Humanis-
ten) glauben, das Menschliche im Menschen könne nur entfaltet werden vermittels der Bildung und des Buches. Als büchergläu-
biger Gelehrter zweifelt er niemals an der vollkommenen Lehr-
und Erreichbarkeit der Ethik. Nur der Ungebildete, nur der Unbe-
lehrbare gebe sich unbedenklich seinen Leidenschaften und Irr-
tümer hin. Darin liegt der tragische, kulturoptimistische Bil-
dungsdenk-Fehlschluss und die Überschätzung, die menschliche Natur- und Triebwelt und nicht überwundende, tranzendierte Sehnsüchte und Vorurteile  durch Bildung zähmen, kultivieren und zivilisieren zu können.


VI.) So müsste das chaotische und Bestialische von selbst abklingen, Kriege, Verfolgungen, Streitigkeiten zum abgelebten Anachronis-
mus werden und die Ungerechtigkeiten in der Welt mit zunehmender humanistischer Bildung nach und nach verschwinden. Aber dieses Gut-Böse-Feindbild ist etwas  zu einfach, dass es nur eine gebildete, obere zivilisierte Schicht gibt der eine untere, ungebildete un-
zivilisierte Schicht gegenüber steht. Wenn es gelingt diese Schicht nach oben zu ziehen, bleibt dann nichts mehr zu tun. Der didakti-
sche und organisatorische Grundfehler des Humanis war und ist,
das  er von oben herab das Volk belehren und kultivieren wollte
und will, statt  zu versuchen es zu verstehen, zu akzeptieren, von
ihm zu lernen und gemeinsam von der Stufe aus, wo der einzelne steht, kleinste Kultivierungsschritte zu gehen.


* Desiderius Erasmus von Rotterdam war ein bedeutender Gelehrter des Renais-

sance-Humanismus. Er war für sein Jahrhundert mehr als eine literarische Erscheinung. Er wurde in den Burgundischen Niederlanden, einem Teil des Heiligen Römischen Reiches, geboren und war Theologe, Priester, Augustiner-Chorherr, Philologe und Autor zahlreicher Bücher. Er sprach und schrieb meis-

tens lateinisch. Als büchergläubiger Gelehrter zweifelt Erasmus niemals an der vollkommenen Lehrbarkeit und Erreichbarkeit des Sittlichen und er gilt als   Symbol und gemässigter Reformer der stillen, aber unaufhaltsamen  wirkenden Vernunft. Er war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Repräsentanten des europäischen Humanismus, zählte zu den geachtesten Gelehrten und Geistesgrössen seiner Zeit und man nannte ihn " den Fürsten der Humanisten ".Erasmus war mehr ein sammelnder, suchender, kommentierender und komprimierender Geist, der seine Substanz nicht so sehr aus sich selbst hatte, sondern aus der Welt gewann. Er wirkte nicht so sehr durch seine Intensität, sondern durch seine Extensität.


VII.) Aber statt der gelehrigen Humanis triumphierte die Intoleranz
(Reformationsstreit) und dieses war dann die tiefste Ursache für seinen raschen Niedergang. Seine Ideen  waren gross, aber nicht
die Menschen, die sie verkündeten. Humanistische oder " erasmi-
sche Naturen " sind keine Dauerkämpfer oder Martyrer, welche
für ihre Überzeugung leiden und durchs Feuer gehen. Sie sind Schul -

stuben- und Bücherhelden und wollen es jedem recht  machen. Und nicht ehe der Humanismus sein Werk der Weltvereinigung wahr-

haft begonnen hatte  zerschlug die Reformation die letzte geistige Einheit Europas, die "ecclesia universalis "mit einem eiseren 

Ham erschlag entwei. Der Humanismus  hat, wenn wir ihn histo-

risch betrachten, eigentlich nur eine kurze und glorreiche Blüte gehabt, die wenigen Jahrzehnte zwischen den grossen Weltzeiten

der Renaissance und  der Reformation *.


* Die Textabschnitte Nr. 2 bis Nr. 5 in inhaltlicher Textanlehnung  an den öster- reichischen Schriftsteller Stefan Zweig, " Triumpf und Tragik des Erasmus von Rotterdam".

202.)  Beim Bildungs-Kultur-Lernen will ich intelligenter, wissender und klüger werden. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen will ich nur das Bessere und Höhere im " Hier und

Jetzt" als das Entwicklungsindividuelle und mich selbst werden.


203.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen höre ich den Song" my way " von Frank Sinatra über eine individuelle Lebensre-

flexion als Resümee seines  Lebens (Weltstar). Beim Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen ist " my way " die  Entwicklungs-Individuations-Lebensbringschuld meines gegangenen, Entwicklungs-Individualisierungsweges und des Selbst-Werde-Seins (Weltvorbild)*.


*  Der Mensch muss seine Vergangenheit aufarbeiten, indem er sich wandelt und nochmals so leben und handeln, der er einmal sein möchte. Wir sind durch die frühere Unwahrheit gebunden und müssen uns von ihr freimachen. Eine andere Zukunft kann sich

nur aus einer anderen Vergangenheit entwickeln. Siehe Volltext

Fortsetzung Nr. 644.

204.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt das Strafrecht mo-

derner Demokratien, welches immer von einer juristischen Individualverantwortung ausgeht und keine Kollektivbe-
strafung, sondern gegebenfalls nur eine Kollektivhaftung kennt und nur die schuldhaft begangene Tat bestraft wird. Entwicklungs-Kultur-Lernen vertritt eine entwicklungs-

individualisierende, quantenphysikalische, universelle Sichtweise, wo die Gesinnungs- und Unterlassungsschuld

der Entwicklungslosigkeit als Kollektivhaftung des Ein-

zelnen faktisch als " Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Bringschuld gegeben " ist und sanktioniert wer-

den sollte*.


*I.) Es ist von der Straf- und Schuldlosigkeit vor dem Gesetz, wenn
keine nachweisbare gegen das Gesetz verstossene, schuldhafte be-
gangene Tat vorliegt einschliesslich der Gesinnungs- und Unter-

lassungsschuld (Legaldefinition als strafrechtliche, normative,

wertethische Begriffskategorie der Schuldfähigkeit) zur Individua-

lisierungs-Entwicklungsschuld der Entwicklungslosigkeit als Ent-

faltung bei Entwicklungsreife (Krisen, Unfrieden, Lebensdruck) nach dem Entwicklungseigengesetz als Bringschuld (entwicklungswir-

kende, haltungsethische konstitutive Begriffskategorie einer Le-

bensführungs-Bringschuld).


II.) Von der allgemeinen Menschenrechtserklärung, dass " alle Men-

schen frei und gleich an Würde und Rechten geboren sind " (Gleich-

heit vor dem Gesetz) zur Gleichheit, welche als ein " Entwicklungs-

blockade " angesehen wird, weil nur die Individualisierung (Un-

gleich heit durch Entwicklung) als Lebensrecht dem Leben seinen

Sinn geben kann. Die Gleichheit steht " Gott sei Dank  " nur auf dem geduldigen Papier und damit lässt sich nicht die menschliche Natur (Individualisierungsstreben austreiben. Das Individuelle und nicht

das Gleiche macht den Einzelnen aus. Die Gleichheit und die Indivi-

dualität vertragen sich so gut, wie Wasser und Natrium. Mit dem Postulat der Gleichheit in allen Lebensbereichen wird ausgeschlos-

sen, was im menschlichen Leben verwirklicht werden soll. Werte entstehen nur dort, wo sie in dem Bemühungen des Einzelnen in der individuellen Lebensauseinandersetzung religiös interpretiert „ zum göttlichen gegenüber " entwickelt werden und damit sakral begrün-

det sind. Diese Werte sind nur Gleichnis, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, welche auf Höheres verweisen und was verwirklicht werden soll und Menschenaufgabe ist. Bei einer gesellschaftlichen Anerkennung und Bestätigung dieser Werte werden sie wieder auf die Nullstellung zurückgesetzt. Darüber hinaus gibt es eine nicht zu ver-
leugnende Ungleichheit in unserem Lebensalltag, abhängig vom Emigrationshintergrund, der Sozialisierung, dem Bildungsgrad,

den Entwicklungsanlagen, den persönlichen Sinninteressen, der beruflichen Position, des Geldvermögens, Wohngegend, der gesell-

schaftlichen Anerkennung und Bestätigung etc., was berücksichtigt werden muss.


III.) Der Gleichheitsgrundsatz und das Solidaritätsprinzip begründen noch nicht den Lebenssinn des Einzelnen. Die Individualität wird in

er Gesellschaft (noch) nicht gefordert und hat als Wert überhaupt keine Rolle. Die Gesellschaft ist aber nicht fähig aus sich heraus sich

zu wandeln, der Gesellschaftsmensch ist wenig entwicklungsfähig und nicht der wirkliche Mensch, sondern nur der sich entwickelnde Einzelne ist wirklich und die tragende, entwicklende Kraft unserer Gesellschaft und gibt die Werderichtung mit seinen Entwicklungs-

impulsen als Vorbildwirkkraftfeld an. Der Entwickler ist unersetzbar und weil das wertvollste Mitglied, " das Salz der Gesellschaft " und deshalb " systemrelevant ". Er ist es, der die Anderen durch " sein-anders-sein " weiterbringt. Entwickler machen den Unterschied aus, weil es die Anderen schon gibt. Einer muss es zuerst gedacht und getan haben. Durch ihn wird die Welt zu einem besseren Ort.Es
kann nicht genug betont werden, aber im menschlichen Kultur-, Be-

rufs-, Wirtschafts- und Krisenleben ist der Starke, der Nichtange-
passte. Immer waren es schöpferische Einzelmenschen, welche Ausserordentliches erreicht und Umwälzungen eingeleitet haben.

Eine Gesellschaft wird sich nie als Kulturvolk begreifen, sondern Kultur hat nur der Einzelne. Kultur ist das Ergebnis der Entwick-
lungsauseinandersetzung des Einzelnen und der Entwicklungs-
prozess ist der kulturelle, formschöpferische Akt.


IV.) Die Gesellschaft lässt einen reichen, aber keinen Entwicklungs-Individualisierungs-Menschen zu und der Entwickler wird zum benachteiligten Aussenseiter, aber der reichste Zustand der Ge-

sellschaft bleibt das Entwicklungs-Individualisierungsideal. Jedes Land kann stolz sein, wenn es Einzelentwicklung zulässt. Die Singu-

larisierung und Nomadisierung ist eine nur eine vorübergehende Entwicklungsphase, um dann auf einer höheren Entwicklungsstufe dem Allgemeinwohl sozialer dienen zu können. Er kann der Gemein-

schaft erst etwas geben, wenn er nicht mehr ihr Abhängiger und ihr Echo ist. Ohne Gewissen hört der Mensch auf als Einzelner zu exis-

tieren, denn nur im Einzelnen ist das Gewissen wach und nur als Einzelner besitzt der Mensch Zugang zum Gewissen. Das Gewissen

ist im Einzelnen gebunden und wird im Kollektiv aufgehoben. Nur der Einzelne wird von seinem Gewissen bedrängt, während das Kollektiv gewissenlos ist. Der Mensch, der nicht  individuell wird, ist nicht wahr und existiert eigentlich nicht wirklich.

205.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die nüchternde Feststellung, dass alle Zeit ver(sch)wendet wird, um noch mehr zu haben, sich noch mehr leisten, noch mehr Geld ausgeben zu kön-
nen und ein schönes Leben zu haben (ökonomisches Ich-Geld-Bewusstsein und nie Zeit haben). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist alle (freie) Zeit verwenden, um noch mehr zu werden, mehr das Entwicklungsüberflüssige zu überwin-
den, um zu mehr inneren Frieden zu gelangen und um ein entwicklungssinnvolles Leben zu haben. Wer im sterben

liegt, den wird es nie interessieren, ob er noch mehr Geld

hätte verdienen können.  (evolutionäres Entwicklungsbe-

wusstsein und alle Zeit der Welt haben.


206.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sind der Maßstab für die Qualität, den Wert und die Grösse des Lehrers, wer die Schüler für seine Unterrichtsfächer begeistern kann und

die Lernziele mit guten Schulnoten erreicht (pädagogische Qualifikation als niedriger Lehrgeist). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind u.a. der Maßstab für die Qualität, den Wert und die Grösse des Lehrers, bis zu welchem Grad er bei seinen Schülern " Kindheits- und Jugendideale wachrufen,  eine neue Sturm- und Drangzeit auslösen und einen Ent-

wicklungs-Individualisierungsgeist entzünden kann. Jeder wollte einmal ein Held oder eine Prinzessin  sein (Be-

geisterung als idealstiftende Qualifikation und höherer Lehrgeist).


207.) Beim Bildungs-Kultur-lernen lebt immer noch das
" Winnetouideal " im Abenteuerroman des Karl Mays (in
der Filmfigur von Pierre Brice), als eine der grossen Sehn-
suchtsvorbilder (der Deutschen nach dem Kriege), weil er
die Wertverkörperung für Frieden, Freiheit, Wahrheit und Menschenrechte darstellte. Beim Entwicklungs-Kultur-
Lernen verkörpern die Entwickler  (in den Vorbildfigu-
ren " der Stillen im Lande ")  als zukünftige Sehnsuchts-
vorbilder aller Menschen, weil diese die Wertverkörpe-
rung sind für die permanenten Entwicklungswertsetzung
in allem, in der Entwicklungswegbewegung Stabilität zu
finden, jedem Tag einen Sinn zu geben wissen und stän-
dig lernen, sich selbst zum Individualisierungs-Tages-Programm zu haben *.


* I.) Die Gotik ist ein ewiges Jugendideal, idealstiftend wie ein Winne-

toufilm von Karl May (als Wertverkörperung für Frieden, Freiheit, Wahrheit und Menschenrechte), eine neue Bewegung wie der olympische Gedanke (Ideale des Altertums als kulturelle Erzie-

hungsziele)wie das moderne Facebook Märchen einer offenen

und vernetzten Welt mit  2 Milliarden Benutzern (2021) oder vergleichbar mit Goethes Briefroman " Die Leiden des jungen Werthers, der einen neuen Sturm- und Drang einleitete (als Ge-

genpol zu den versteinerten, etablierten, geschichtslosen gesell-
schaftlichen Verhältnissen und überkommenen Lebenstradi-
tionen) und gibt der Jugend ihre Würde, ihre Ideale, ihren Wert

und ihre Zukunft zurück. Der Glaube an einen Stern ist der ju-

gendlichen Seele eigen. Die Webpräsenz " www.die-gotische-kathedrale.de" besitzt die Kraft einer Entwicklungsbewegung als Lebensgrundgefühl und wird für den Entwicklungsstrebenden zu einem Entwicklungs-Individualisierungs-Lebensprogramm.  Kurz gesagt, die Entwicklungs-Bewegungslosigkeit, Lebensleere und Konsumdrüssigkeit soll zu einer Aufbruchstimmung einer Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Bewegung wie die "Jogging-Bewe-

gung " Anfang der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts wer-

den in sprachmetaphorischer Anlehnung an Meister Eckhart,

" dass wir nicht anfangen sollen im Frieden, sondern laufen in

den Frieden "als die Bauidee,  die einen bewegt, weil Ruhe aller Bewegungsunruhe Suchziel ist. Jede gotische Kathedrale ist für

die Leser und Kathedralenbesucher, welche immer noch ihren Kindertraum träumen, aber nicht wissen, wie sie es anstellen

sollen. Es ist in Anlehnung an Walt Disney, dass alle Träume wahr werden können, wenn wir den Mut und den " Durchhaltebiss "

haben, ihnen zu folgen. Es wird mit einem Zukunfts-Selbstver-

trauen gelebt, wenn einmal die Welt verlassen wird, diese ein

wenig durch mich besser geworden ist und  " ich auch noch daran schuld bin ". 


II.) Die stillen, unbekannten Entwicklungshelden übernehmen das
Erbe der heutigen lauten Film-, Sport-, Schlagersänger-, Pominen-
ten- und Wirtschaftshelden.


III.) So fruchtbar ein lebendiger Idealismus sein kann, wenn er still und unbewusst in der Brust des Individuums glüht und alle Taten adelt, so gefährlich ist er, wenn er als Begriff zum Bewusstsein erwacht und sich Herrschaft anmaßt.

208.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sind kluge Zitat-Sprüche, buddhistische Weisheiten, moralische Belehrungen und Lebenserfahrungsregeln in aller Munde, aber sie bewirken und verändern nichts (alles Wissen ist ausserhalb von mir). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen erschliessen sich erst in der fortlaufenden Entwicklung diese Erkenntnisse, bis ich diese in der Selbstveränderung  geworden bin (alles Wissen ist in mir).


209.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen beruht der Bildungs-

lernprozess  auf der Kraft des Intellekts (Grundakt der Bildungslernkognition). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen beruht der Entwicklungslernprozess  auf der Kraft  der Transzendierungsüberwindung (Grundakt des Lebens).


210.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist man stolz wenn man einen akademischen Grad erreicht hat (Klug ist der, der sagen kann, er hat studiert). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen hat man erst einen Namen, wenn man keinen Wert mehr auf seinen Titel legt (Klug sei der, der sagen kann, er habe nichts als sich studiert)*.


* Ein akademischer Bildungsabschluss ist noch keine Gewähr, dass auch das Leben gelingt.


211.) Bildung-Kultur-Lernen ist über Sachverhalte und Dinge lernen (Wissenslernen). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist durch die Sachverhalte und Dinge hindurch lernen (Trans-

zendierungslernen)*.


* "Man soll nicht stehen bleiben bei dem äusseren Zeichen, son-

dern in das Innere der Wahrheit, in das Wesen einer Sache als Sinngehalt  eindringen und durch die Dinge hindurch gehen, um
ihnen gegenüberzustehen und die Wirklichkeit hinter der Er-
scheinung zu erkennen. Die Materieatome werden gespalten und zertrümmert, um zum Geistwahrheitskern vorzustossen.Von der Quantenphysik wissen wir, dass es keine Materie gibt. Nur der Geist ist Wirklichkeit und die Ursache für die transzendierende Realität. Noch vor nicht allzu langer Zeit dachten wir, alles besteht aus Ma-
terie. Im Grunde genommen gibt es die reine Materie gar nicht. Die Wissenschaft hat mit der Quantenphysik nachgewiesen, dass Geist und Materie austauschbar sind und Materie nur materialisiertes Bewusstsein ist. Nicht die sichtbare Materie, sondern der Geist ist
das Wirkliche.Es wird alles getan nur in der Absicht, es zu über-

winden.


212.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt es das bisher Best-
mögliche zu lernen (Das Neueste ist immer das Beste). Beim

Entwicklungs-Kultur-Lernen  gilt es das Bestmögliche in der Entwicklung erst entstehen zu lassen, indem ich das Un-

mögliche immer wieder versuche (Das Bessere ist immer neu).


213.) Bildungs-Kultur-Lernen erfolgt durch viele Schul-

fächer, die beim Einzelnen sich grosser Beliebtheit erfreuen oder ein " Schulgräuel" sind. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist bei Entwicklungsreife einem alles zuwider, was Entwicklung nicht selbst ist und auch keine andere Wahl

hat als nur Entwicklung*.


*Siehe auch Entwicklungsreifezeitpunkt Nr.782


214.) Dem Bildungs-Kultur-Lernen liegt ein Bildungsauftrag

zugrunde dem vorherrschenden gesellschaftlichen, soli-

darischen Wertesystem zu dienen (für sich da zu sein).

Dem Entwicklungs-Kultur-Lernen liegt ein innerer Lebens-

auftrag inne dem eingeborenen Lebens-Logos-Leitbild eines subsidiären Individualisierungs-Lebens zu dienen (der Einzelne gedeiht nur, wenn er nicht an sich denkt) *.


* I.) Der Individualismus ist das herrschende Grundlebensprinzip der Welt. Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens und der Einzelne ist nur wahr, wenn er individuiert. Die nicht irrende, indivi-

duelle Lebensrichtung als Entwicklungslernprogramm und Lebens-

individualordnung sind eingeboren und es ist der Lebensformkraft-

wille als das kategorische " Individual-Logos " des entwicklungs-

schöpferischen Bauplan-Lebensprinzips der Unverwechselbarkeit, Einzigartigkeit und Notwendigkeit.


II.) Individualisierung geschieht im Entwicklungslebensprozess im " Hier und Jetzt " in jeder Lebenssituation lebenslang das Höhere und Bessere zu wollen, was als Entwicklungs-Individualisierungs-Weg bezeichnet wird. Individualisierungsstreben ist im allerletzten die Entfaltung nach dem individuellen Eigengesetz als Bringschuld einer Entwicklungs-Individualisierungslosigkeit und jeder ist zur (Gewis-

 sens)-Originalität verurteilt. Wo der Wille der Entwicklungsindi-

vidualisierung fehlt, automatisch zu einer angehäuften Schuld einer Entwicklungslosigkeit wird, was der heutige Makel aller Lebensen-titäten ist und dieses Schuldempfinden keinen gesellschaftlichen Wert darstellt.


III.) Als Gott den Menschen schuf, hatte er ihn schon verplant (Lebenssinnauftrag) *.


*Meister Eckhart


215.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist ein Schulwechsel

oder sogar Schulabbruch möglich. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gibt es beim Reifezeitpunkt kein zurück mehr, son-

dern nur ein weitergehen und diesenPunkt es zu erreichen

gilt*.


*Siehe auch Entwicklungsreifezeitpunkt Nr.782


216.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird diskutiert warum es nicht gemacht wird. Es gibt es immer Gründe, Argumente, Entschuldigungen dieses und jenes nicht zu tun. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird diskutiert, wie die Dinge ermöglicht werden und Wege gibt, es trotzdem zu tun. " Alle sagten es geht nicht und da kam einer der das nicht wusste und hat es einfach gemacht".


217.) Bildungs-Kultur-Lernen gilt als erster Schritt des Weges zur Zivilisierung und der Vernunft. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der nächste Schritt als der Weg zur Kultivierung und Individuierung*.


* Siehe auch:" Der Vernunftskult der französischen Revolution hat gerade einmal ein Jahr gedauert" in Nr.375


218.) Bildungs-Kultur-Lernen ist sich deshalb mit Bildung zu beschäftigen, weil von dieser eine ständige Selbstbestäti-

gung ausgeht, aber nicht mein innerstes Wesen berührt. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist sich mit Entwicklung beschäftigen als ein ständiges " gegen-sich-selbst " behaupten müssen und nur mein innerstes Wesen betrifft.


219.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird  fast jede (Kauf)ent-

scheidung überwiegend z.B. am Geldpreis festgemacht. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist  fast jede (Kauf)entscheidung neben der Notwendigkeit und Nützlichkeit überwiegend als Mittel zum Individuations-Sinnzweck festgemacht*.


* Es ist eine höhere Entwicklungsstufe der Materie als verdichteter, gebundener Geist und Verhüllungswahrheit, welcher für den Geist geschaffen wurde, um sich von ihr zu befreien und damit das alte, egoistische, kapitalistische Materialismus-Ding-Haben-Verständnis

als Mittel zum Zweck und neue Bestimmung aufwertet. Siehe Voll-

text  in  https://www.die-gotische-kathedrale.de

220.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen will die Schule den Menschen lehren und die Lehrer wollen unterrichten, was

sie wissen sollen  (offizielle Lehrmeinung und persönlich empfundener Lernzwang). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen will das Leben den Menschen belehren, was er tun muss,

um zu wissen und zu erkennen (individuelle Lebens-Krisen-

führungs-Druck-Erziehung und Lernfreiwilligkeit).


221.) Bildungs-Kultur-Lernen steht für die Bildungsinstitu-

tion, für Tradition und Konvention. Entwicklungs-Kultur-Lernen steht für das gotische Lernprinzip als eine Auf-

fassung und ein Lebensgrundgefühl, wenn etwas Neues

mit elementarer,urweltlicher  Kraft zutage tritt. Spätes-

tens wenn wir sterben fragen wir uns, war die ganze Bildung etwas wert ? Warum habe wir in der Schule  nicht auch das gotische Lernprinzip kennen gelernt ?

* Das Gotische Lernprinzip und die gotische Kathedrale sind das Symbol und ein sinnliches, greifbares Spiegel und neuzeitliches Ab-

bild der menschlichen Entwicklung und führt zu dem aristokratischen Gemütsleben des Mittelalters zurück zu den tiefsten Strukturen mütterlicher Instinkte. Die gotische Kathedrale ist Sinnbild der eschatologischen Kraft des abendländischen Menschen, jene ele-

mentare, religiöse Dynamik, die in den Tiefen einen jeden einzelnen Menschen wurzelt, ihn geformt und geprägt hat, der alles entspringt, alle kulturelle Substanz aufbaut und die Ursache allen kulturellen Fortschritts ist. Der gotische Baustil und Entwicklung durchdringen sich gegenseitig. Deshalb geht jeder Entwicklungsweg  nur über

und durch die gotische Kathedrale gotische Kathedrale. Das gotische Lernprinzip Lernprinzip ist die Entwicklungszukunft eines jeden Einzelnen in der evolutionären, säkularen Nachfolge Christi zu gestalten.


222.) Bildungs-Kultur-Lernen ist von einem höheren Bildungs-

niveau, welches als die Zukunft der Gesellschaft angesehen, angestrebt und unreflektiert vor aller Erfahrung  behauptet

wird (Bildungs(lern)gesellschaft). Entwicklungs-Kultur-Lernen

ist von einem höheren Entwicklungsniveau, welches als

Zukunft der Gesellschaft angesehen und im Wirkkraftfeld

des Vorbildes  angestrebt wird (Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Gesellschaft).


223.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen lernen ist durch Lern-

anstrengung " z.B. Vokabeln pauken oder für die Prüfung büffeln" " bis es in das Bildungsfleisch und Bildungsblut" übergeht " (lernkünstlich). Beim Entwicklungs-Kultur-Ler-

nen gilt überlernen und anders lernen " bis es durch Trans-

zendierungs-Dekonstruktion zur zweiten Natur und zu " eigenem Fleisch und Blut geworden ist (lebensauthen-

tisch)*.


* Kulturkritisch betrachtet ist es die Entwicklung vom wissenschaft-
lichen und technischen Fortschritt auf der Horizontalen, als ein Näher- und Weiterkommen (von der Bewusstseinserkenntnis ging
die Krise aus, welche nie die Totalität und das Ganze darstellt, weil der Mensch glaubt das zu sein, was er hat und sich bewusst ist ) zum wissenschaftlichen und technischen Fortschritt, als ein nur Zuende- und zum Wendepunkt kommen in Richtung der Vertikalen, was Jahrhunderte lang schon den Verfallskeim der Auflösung in sich trägt als eine Form der Selbstzerstörung, um zur nächst höheren Ent-
wicklungsstufe zu gelangen und deshalb in die Bewusstseinskrise
der Erkenntnis schliesslich führen muss, weil der Mensch das ist, was er nicht weiss, hat und sich nicht bewusst ist.


224.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird die Bildung und der Bildungsgeist als Bildungsfortschritt im Entwicklungssinne gedeutet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die Bildung und der Bildungsgeist als Bildungsfortschritt im Sinne einer Verfallsidee gedeutet*.


* An wichtigen Punkten der Evolution treten Wertwenden auf

d.h.,was bis dahin entwicklungsförderlich war (Maß, Sinn, Wert)
wird entwicklungsschädlich (Maß-, Sinn- und Wertlosigkeit), die werbende Kraft der Anziehung lässt nach und die Involution zur Evolution. Beim Reifezeitpunkt wird die kritische Masse für Ver-
änderungen erreicht (Sättigungsgrad) und nach dem allgemeinen Gleichgewichts- und Reifegesetz und dem ehernen Gesetz " des Vergehens und des Werdens "schlägt die quantitative Veränderung
in qualitative Veränderung, um als nächste, höhere Entwicklungs-
stufe, welche die Ermattung des Denkens der jetzigen, geistigen (Krisen)situation überwindet.


225.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen  gilt, was denk-und erkennbar ist, ist auch machbar. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt, was vorstellbar ist und geglaubt wird, ist denk- und machbar, weil ich erst glauben und mich verändern muss, dass ich erkennen kann.


* Siehe auch: Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen. Nach dem Studium dieser Lektüre sehe ich dann mit prophetischer, mathe-

matischer Sicherheit und einem" Röntgenblick" ohne Stirnerunzeln und ohne religiöse Glaubensbezüge, dass das Leben nicht tot zu kriegen und abgeschafft ist, der Tod nur " ein Pappschwert " und  die Angst davor nur eine Illusion gewesen war.


226.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt die Auseinander-

setzung mit der Sache als abgeschlossenes Lernen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird  die Auseinandersetzung mit der Sache zur neuen Entwicklungsursache.


227.)  Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt das alte, temporäre, dualistische, deterministische verstandene, zweck-, Uhrzeit und zeitdruckhafte, Arbeits- ,Schul-Zeitverständnis, welches sich i.d.R.  in der Zeitspanne von Montag bis Freitag z.B. von
08:00 - 18:00 Uhr bewegt und unterbrochen wird vom Feier-

abend, Wochenenden, Ferien, Urlaubs-, Kranken- und Feiertagen bis zum Erreichen des Renten-Eintrittsalter. Wir richten wir uns nach der Zeit und die Zeit des Ausübens
und der Arbeit fallen zusammen und es ist arbeiten in

Raum und Zeit. Man denkt an die Zeit und die Arbeitszeit liegt innerhalb der Zeit. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen,
gilt nur das evolutionäre, lebensganzheitlichen, undualis-

tische, indeterministischen zweck-, Uhrzeit- und zeitdruck-

freie Entwicklungs-Zeitverständnis der evolutionären Allzeit-Lebensnutzung " des Jetzt und Ist ", welches zeitlos ist, weil

es keinen Unterschied zwischen Arbeitstagen und arbeits-

freien Tagen kennt und jede Zeit eine Entwicklungs(lern)zeit ist. Wir richten uns nicht nach der Zeit und Raum und Zeit sind in uns. Man denkt nicht an Zeit und die (Arbeits-Schul) Zeit liegt ausserhalb der Zeit.


228.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bekomme ich oder suche ich die Aufgaben ausserhalb von mir. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gebe ich mir selbst und entwickle die Auf-

gaben aus den vorliegenden Aufgaben im hier und Jetzt,

weil ich mir selbst die grösste Aufgabe bin*.


*Bei dem neuen Arbeitsverständnis z.B. ist der Arbeitsplatz nicht automatisch "Arbeit an sich ", sondern erst das Ergebnis von indivi-

dueller Entwicklungs-Auseinandersetzungs-und Überwindungs

(Transzendierungs)arbeit. Das alte Arbeitsverständnis bedeutete bisher, dass Arbeit vorhanden und genug zu tun ist, während beim evolutionären Arbeitsverständnis Arbeit " Teil der menschlichen Entwicklung " ist, weil ich mich mit ihr auseinandersetzen und mir

die Arbeitsmöglichkeiten erst erschaffen muss. Es ist bei der Arbeit lernen, wie die Arbeit weiter geht. Wenn die  Arbeitsausführung

nicht " Selbstentwicklung als Arbeitsentwicklung " zum Ziele hat, bleibt die getane Arbeit für den Arbeitenden als auch für die Arbeit
selbst (Unternehmen) (entwicklungs)wertlos. Weil keine Entwicklung statt gefunden, hat die Arbeit ausser dem einmaligen Geldverdienen nichts gebracht und ist aus der Entwicklungsbrille betrachtet ver-

geudete Arbeits(lebenszeit.

229.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Lern- und Wissensschule im Lehrgebäude oder eine Präsenz-und ONLINE-Lehre) als die gesicherte Altbildung als ungebildete Seite in uns. Entwick-

lungs-Kultur-Lernen ist die  Individuations-Entwicklungs-

und Lebensschule im Lebensraum als die ungesicher-

te Neubildung und unentwickelte Seite in uns.


230.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen war ich mehrfach im-

matrikuliert und habe einen anerkannten Bildungsab-

schluss von drei Eliteuniversitäten aufzuweisen. Das Forschungsobjekt ist die Bewusstseinsentwicklung des Bildungsweges (indirekte, mittelbare sekundäre Quellen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen habe ich mich ohne anerkannten Studienabschluss autodidaktisch auf vielen Arbeitsstellen, an gotischen Kathedralen, an Schriftstellern und meinen Lebenskrisen geschult. Das Forschungsobjekt

ist das Entwicklungs-Individualisierungs-Sein des Entwick-

lungsweges (direkte, unmittelbare, primäre Quellen)*.


* Mein Entwicklungs-Individualisierungs-Weg ist weisses Gebiet und nicht zu lehren, weil dieser noch vom Niemanden gegangen wurde,

kann ich auch niemanden danach fragen.


231.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen optimieren wir uns für etwas, was für den Einzelnen keine Zukunft hat. Beim Ent-wicklungs-Kultur-Lernen optimieren wir uns für etwas, was die Zukunft des Einzelnen ist.


232.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen begründen der Gemein-

schaftssinn und das Solidaritätsprinzip den Lebenssinn des Einzelnen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen begründen 

der Individualisierungssinn und das Subsidaritäts- und Verschränkungsprinzip der Entwicklung erst den Lebens-

sinn des Einzelnen *.


* Subsidiarität (von lat. subsidium „Hilfe, Reserve“) ist eine politi-

sches, wirtschaftliches und gesellschaftliches Credo, welche die Entfaltung der individuellen Entwicklungsfähigkeiten, das Selbst-

werden und die Selbstbestimmung und damit verbundenen Eigenver-

antwortung für Andere anstrebt.


233.) Mit dem Bildungs-Kultur-Lernen verbindet man z.B. als Lernort ein Schulungszentrum als physisches,sichtbares Gebäude. Mit dem Entwicklungs-Kultur-Lernen verbindet man z.B. als Lernort das Lebensprozesszentrum  als zeit-und raumloses Parallel-Welt-Gebäude*.


> Der Tod ist der nicht umkehrbare Übergang in einen anderen Seinszustand als Wandel der Daseinsform und Schmelztigel, der letztendlich zu einem neuen individuellen Leben führt. Es gibt kein weiterleben ohne den Tod. Ohne den Tod gäbe es den Einzelnen

nicht und wer ihn beseitigen will, muss jeden Einzelnen beseitigen. Es gibt nur den Tod, der aber als Fortsetzung das Weiterleben ist.  Er ist
kein Menschenfeind, sondern der beste Freund. Er macht das Wei-

terleben erst möglich. Die Toten, wie wir sie fälschlich nennen, so lautet die Hypothese, leben drüben nicht hinter den Sternen an einem anderen realen Kosmosort (auch wenn diese Sterne einmal erloschen sind), sondern  in einer anderen Lebens-Bewusstseins-Dimension ihr unvollkommenes, gewohntes Erdenleben weiter. Die Welten sind nicht räumlich physisch,  sondern mehr-dimensional be-
wusstseins-bereichsmässig, sphärisch trigonometrisch und wir sind nur durch diese dünne, für die Sinne unsicht bare Frequenz-Wand  aber" Stirn an Stirn " von dieser anderen Lebens-Parallel-Welt von ihnen getrennt. Unsere Toten sind die Unsichtbaren aber nicht Abwesenden.


234.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen darf ich lehren, wenn ich fachlich gelehrt und wissend bin. Ein junger Philosophie-

professor ist mit 29 Jahren  denkbar. Beim Entwicklungs- Kultur-Lernen darf ich erst lehren, wenn ich ungelehrt, nichts mehr sein und Vorbild bin. Das ist erfahrungsgemäss erst in reiferen Jahren möglich.


235.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen heisst es, dass mit der

(Entwicklungs)wahrheit noch keiner die Welt erobert hat, " diese meistens schlechte Kleider an hat" ,von ihr nicht
satt und reich wird und nicht die Wahrheit, sondern nur die Zeitgeistwahrheit sich verkaufen lässt (z.B. Lottoillusion).

Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen heisst es, dass die unbe-

quemen  (Entwicklungs)wahrheiten letztlich die besten Wahrheiten sind, weil tragend, beschützend und durch-

setzend. Wer die Wahrheit hochhält, marschiert immer

noch am besten wie Blücher zu sagen pflegte. Es ist zwar erwünscht, dass man immer die Wahrheit sagt, aber trotz-

dem, weil meistens hinderlich, will sie keiner hören *.


* Gebhard Leberecht von Blücher, Fürst von Wahlstatt war preußi-

scher Generalfeldmarschall und hat sich in bedeutenden Schlachten hervorgetan.

236.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen spielen Musikbegabte schon in jungen Kinderjahren Bach am Klavier. Beim Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen spiele ich in jungen Kinderjahren am Bach hinter meinem Elternhaus *.


* I.) Johann Sebastian Bach, Komponist.


II.) Siehe auch "Glücklich ist der, welcher sein Arbeits- und Lebensende mit dem Anfang seines Lebens in Verbindung setzen kann und die Kindheit sich darin vollendet und ist sich sicher, dass dieser Weg von Anfang an in der Kindheit als Lebensfundament festgelegt war". Siehe Vollextt Nr.441.

237.)  Bildungs-Kultur-Lernen  sieht das eigentliche indivi-
duationsmässige Wesen hinter den Dingen und Erschei-

nungen noch nicht begreifen). Entwicklungs-Kultur-Ler-

nen  ist, wo andere nichts sehen, für ihn alles eine Offen-

barung (ergriffen sein).


238.) Bildungs-Kultur-Lernen besteht aus Bildungsfächern, aber das Leben findet sich nicht in den Bildungsfächern wieder. Entwicklungs-Kultur-Lernen besteht aus Aufgaben die zu lösen sind und einer Bringschuld der Entwicklungs-Individuationslosigkeit.


239.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Orientierung und Organisa-

tion nach einem festgelegtem (Schul)plan. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist ständiger Planwechsel, Umorientierung, Neuorganisation,Lebensoffenheit  und von einem Irrtum zum nächsten Irrtum schreiten*.


* Siehe auch Planungsvolltext in Nr. 247.


240.) Bildungs-Kultur-Lernen ist statisch (lernabgeschlossen)
und will vor Irrtum bewahren. Der Irrtum ist eigentlich nicht vorgesehen. Die intellektuelle Konstitution und die Logik der Erkenntnisweisen kennen nur die intellektuelle Richtigkeit.
Sie will vor Irrtum schützen, weil Irrtum " falsche und
dumme Wege sind " als Unfreiheit der Patronisierung und
Recht behalten. Entwicklungs-Kultur-Lernen dagegen ist dynamisch (lernoffen) und der Irrtum gilt als unvorseh-
bares, notwendiges Lebenswegkorrektiv. Der Irrtum ist
von der Entwicklungszielursache zu verstehen und kann
nur durch den Irrtum selbst aufgeklärt werden. Ein neuer
Irrtum ist mir lieber als alle Bildungsgewissheit als vermeint-
liche Sicherheit und nicht jeder Irrtum ist gleich Ketzerei.
Es gilt die Angst zu irren als der grösste Irrtum. Es ist die Freiheit zu haben Irrtümer zu begehen und sich " empor zu irren.

241.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen  wird  von der Erfahrung geredet zu Unerfahrenen, um diese vor Irrtum zu bewahren und wohlmeinend vor den Folgen schmerzhafter, teurer Erfahrungen zu schützen (rhetorische Erfahrungen anderer nach der Pädagogenweisheit: " Nur der Dumme lernt aus Erfahrung, der Kluge aus der Erfahrung anderer "). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird nur von der Erfahrung geredet zu Erfahrenen. Es wird ausdrücklich gewünscht not-

wendige, Individual-Entwicklungs-Erfahrungen selber zu machen und wenn durch diese hindurch gegangen, ein Teil der Erfahrung geworden ist und auch über diese hinaus-
wachsen kann. Nur wer (Erlebnis)erfahrungen macht, ent-

wickelt sich auch.


242.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bin ich mir sicher, dass das Gelernte korrekt, das Richtige für mich und für alle Zeit gültig ist. Wenn einmal gelernt für immer gelernt. Wir
nehmen, was wir gelernt haben und was mich tragen soll auf " Treu und Glauben hin" und entwickeln Weltvertrauen im konfliktfreien Schulraum. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen bin ich mir nie lernsicher und es ist ein ständiges in Frage- stellen und Korrektur- und Nachbesserungslernen. Alles unterliegt dem ewigen Gesetz des Werdens und Vergehens und auch alle Wissenschaft ist ein empor irren von einem Irrtum zum nächsten Irrtum.

243.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen herrscht die  Meinung
vor, dass bei allem Lernen etwas Positives und Nachhaltiges heraus kommen muss (von der Buchwahrheit zum Irrtum durch Erfahrung zu reifen).  Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die Erfahrung gesammelt erst einmal durch Schaden und Irrtum klug zu werden (Die persönliche Irr-
umsgeschichte wird zur Entwicklungsfortschrittsgeschich-
te). Entwicklungs-Kultur-Lernen will den "Goldrand im Irrtum“ als Entwicklungs-Individualisierungs-Willens-Führungs-Korrektiv zur Lebens-Übereinstimmungs-An-
passung nutzen, um Fehlstellungen zu korrigieren (lernen, was ich nicht lernen soll). Es bleibt ein frommer Wunsch,
den Menschen vor etwas zu schützen zu wollen, was in ihm als zu entwicklungstranszendierende, unvollkommene Entwicklungseigenschaft angelegt ist,und damit seinen Entwicklungsweg korrigieren zu wollen*.


*I.) Entwicklungs-Irrtums-Lernen ist vom Irrtum zur Wahrheit reifen und zu seinen Lebensirrtümern, weil lebenszugehörig diese einzu-

gestehen. Die persönliche Irrtumsgeschichte wird zur Entwicklungs-

fortschrittsgeschichte. " Das Leben bekommt immer Schrammen" und für die Lebensunerfahrenheit der Jugend und meiner " Sturm- und Drangzeit " habe ich  in der Regel auch auf das Konto Lehr -
geld eingezahlt. Im Nachhinein ist jeder " im Stillen"für den Irrtum dankbar, weil dieser entwicklungsmässig wegweisend war förder-

licher war, als wenn er diesen Fehler nie gemacht hätte. Unbestrit-

 ten gilt, wenn ein Mensch jetzt gut ist, ist er so gut, als wenn er

nie einen Fehler gemacht hätte. Zu dieser Lebensgrundwahrheit

in Zweifelsfällen (auch wenn höchst unangenehm) stehen ist entwappnend und weil ich in der Wahrheit stehe, bin ich " kugelfest "  und brauche nie vor Irrtumsfolgen Angst zu haben. Alles  andere um mich herum ist dann nur Lärm und kann mir gleichgültig sein.


II.) Wie kann ich Erfahrungen sammeln und es wissen, wenn ich bevormundet werde oder mir nicht erlaubt wird Erfahrungen zu sammeln ? Jemanden vor Irrtum bewahren und ihn vor entwick-

lungsnotwendiger Erfahrung schützen bedeutet, ihn von der tiefsten Quelle der Erkenntnis ausschliessen. Werte lassen sich nicht äus-

serlich verordnen und entstehen in Erfahrungen der Selbstbildung

als Transzendierung (Entwicklungsüberwindung) Entwicklung will

den „Goldrand im Irrtum“ als entwicklungsdienlichen Segen nutzen, weil mich der Fehler weiter gebracht hat, als wenn ich den Fehler nicht begangen hätte. Wie heißt so treffend bei dem Schriftsteller Hermann Hesse, "dass der (Entwicklungs)weg und Umwege belang-

los sind,  wenn für die eigene Entwicklung die wahre Not der Seele

zu Tage kommt ". Der Entwicklungsweg besteht aus vielen Umwegen und der Irrtum kann nur durch den Irrtum erkannt werden. Fehler sind keine Fehler, sondern gehören zur Entwicklungskultur des Entwicklungsweges einfach dazu. Glücklich ist der, der vergisst, was einfach nicht mehr zu ändern ist.


III.) Entwicklungswahrheiten sind Irrtumswahrheiten. Der Weg des Irrtums ist auch der Weg der Wahrheitssuche. Irrtumswahr-

heiten sind instrumentelle, gemischte Wahrheiten und dienen dazu, die Welt der Dinge und Erscheinungen zu konstruieren und zu ver-

wirklichen. Jede Wahrheit des Irrtums zerbricht, nachdem sie benutzt worden ist und wird durch andere Wahrheiten des Irrtums ersetzt, die jeweils für die jetzige Lebenslage geeignet sind, mit denen der Mensch konfrontiert wird. Irrtum ist die Wahrheit hinter der Er-

scheinung zu finden, um sie zu verlieren, weil nur in der Unwahrheit (Irrtum) die Wahrheit gefunden und die Tugend in der Schwach-
heit vollbracht wird.

IV.) Diese Webpräsenz ist mehr das Ergebnis von Lebensirrtümern, Misserfolgen und von der inneren Zerrissenheit zur Einheit und nicht eine Aneinanderreihung von Erfolgen. Sie war mit technischen Com-

puterproblemen, Irrtümern, Erstellungsrückschlägen befrachtet und es musste mehrmals in der Niedergeschlagenheit neu angefangen werden, bis die jetzige aktuelle Version nach Jahren " online" freige-

schaltet werden konnte.Erst wenn man selbst zur Ruhe gekommen ist, kann man eine philosophische Haltung einnehmen.


V.) Was ich einmal wollte war immer Lebensunruhe, Lebensirrtum und ist mir nicht geblieben. Was ist was ich nicht wollte, war tragend, bleibend und Frieden.


VI.) Es kommt nicht immer darauf an, dass man irrt, sondern dass es nur Sinn macht, wie geirrt wurde ( Es kommt nicht immer darauf an, dass es gut ausgeht, sondern dass es nur Sinn macht, wie es ausgeht).


VII.) Der Mensch schreitet nicht vom Irrtum zur Wahrheit, sondern von Wahrheit zu Wahrheit, von einer niedrigeren zur höheren Wahrheit*.


* Swami Vivekananda, hinduistischer Mönch und Gelehrter.


VIII.) Der Weg des Irrtums  ist auch der Weg der Wahrheitssuche. Der Irrtum kann nur durch den Irrtum geheilt werden. Irrtümer sind letztes Endes billiger als diese um jeden Preis vermeiden wollen.  Es gibt auf Dauer nur eines was teurer ist als Irrtumsentwicklung, näm-
lich keine Irrtumsentwicklung. Durch Worte erziehen wird zu einer Erziehung durch den Lebensreife-Schmerz-Erfahrungs-Druck, was allmählich zu einem befreiten Leben durch die Entwicklungs-Prozess-Transzendierung wird.


IX.) Es ist " per ardua ad astra", um durch Schwierigkeiten, zu den Sternen zu gelangen.


X.) Eines der häufigsten Zitate in Goethes Faust ist: " Es irrt der Mensch, solange er lebt " (Irrtums-Weg-Lernen).


XI.) " Wo du stolperst, da grabe nach einem Schatz*.


* Pädagogenweisheit


XII.) Irrtümer sind Wege zum Ziel die nicht weiterführen, die im Sand
verlaufen, Holzwege eben.


XIII.) Es kommt nicht immer darauf an, dass man irrt, sondern dass es nur Sinn macht, wie geirrt wurde. Es kommt nicht immer darauf an, dass es gut ausgeht, sondern dass es nur Sinn macht, wie es ausgeht.


XIV.) Tausend Wege führen zum Irrtum, ein einziger zur Wahrheit *.

 

* Jean-Jaques Rousseau, französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung.


XV.) Christopf Kolumbus musste nach Westen segeln, um den Weg nach Osten zu finden.


XVI.) Ohne Spekulation und Risiko gibt es keine neue Beobachtung *


* Charles Darwin, britischer Naturforscher.


XVII.) Es gibt keine Bewusstseinsbildung ohne Irrtums- und Schmerz-

erfahrung, Verzicht, Verzweiflung, ohne Egowollen und Lebensver-

trauen.


XVIII.) Die Geschichte der Gotik ist auch eine Geschichte gescheiterter
Experimente zum einem grossen Leben, was anfänglich auch erst einmal eine Irrtumsgeschichte gewesen war.


XIX.) Die menschliche Zukunftsplanung geschieht oft langfristig

und Unwägbarkeiten und Unvorhergesehenes stellen sich meistens als Irrtümer heraus und werfen z.B. die 30 Jahre Festlegung über den Haufen.


XX.) " Ich habe nicht versagt. Ich habe 10.000 Wege gefunden, wie
etwas nicht funktioniert “*.


* Thomas A. Edison, Erfinder.


XXI.) Hatte Suddharta Gautama, ehe er zur Erkenntnis und damit zur Buddaschaft aufstieg, jahrelang als Asket gelebt ohne seinem geis-

tigen Ziel näher zu kommen.


XXII.) Die persönliche Irrtumsgeschichte ist Fortschritts- und Be-

freiungsgeschichte als die immerwährende Reinigung auf die Wahrheit hin.


XXIII.) Mit 28 Jahren erkannte ich meinen Irrtum, dass ich.....mit 38 Jahren erkannte ich meinen Irrtum, dass ich.... mit 48 Jahren erkannte ich meinen Irrtum, dass ich.... mit 58 Jahren erkannte ich meinen Irrtum, dass ich.... mit 65 Jahren erkannte ich meinen Irrtum.... dass ich ....mit 74 Jahren usw. erkannte ich meinen Irrtum.


XXIV.) Der Autor stellt die These auf Meister Eckhart  nicht zu ken-

nen einer Lebensverfehlung gleich kommt und das Leben dann nur ein grosser Irrtum war. Er ist eine Schlüsselgestalt der (Individual)ge- schichte und mit ihm oder gegen ihn werden die Lebensentschei-

dungen getroffen, welche den Sinn oder Unsinn unserer Daseins-

existenz ausmachen, weil ohne Sinn alles keinen Sinn macht.


244.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird in Geldwertbegrif-

fen gedacht und alles wird immer am Geld festgemacht (Geldwertstabilitätskriterien als künstliche, fragile Wertzu-

messung und abstrakte Grösse einer Geldordnung). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird in Entwicklungsbegrif-

fen gedacht, wo alles an der Entwicklung festgemacht ist (Entwicklungsstabilitätskriterien als natürliche, stabile Wertzumessung und lebenstragende Entwicklungsord-

nung).


245.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bin ich ein guter Schüler, wenn ich in den jeweiligen Bildungsfächern gute Schulnoten bekommen haben. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist es ein Kompliment, wenn man " Träumerle" genannt wird, weil es sich noch nicht überall herumgesprochen hat, dass nur Träumer die Welt verändern*.


* Siehe auch Keiner ahnte, aus welchem Holz der ehemalige, geistige verkannte Schulversager und Schulabbrecher, Bildungsverkannter und Berufsabbrecher  geschnitzt war und nun alle mit sich zieht, weil ein "digitaler und analoger Idealist "Genie der Selbstevolution", nicht Anerkannter,  Unbekannter....in Neues, digitales Zeitalter

246.) Bildungs-Kultur-Lernen ist durch die Schule gelehrt werden. Entwicklungs-Kultur-Lernen Ist durch das Leben belehrt werden." Es ist keine Zeile darin, die nicht erlebt worden wäre, hat Johann Wolfgang Goethe einmal von seinen Gedichten gesagt. Heute würde man salopp für das Berufsleben bspw. überspitzt sagen: "Jede Zeile kostete
mich eine neue Arbeitsstelle als lebendiger Ausdruck meines Entwicklungs-Individuations-Lebenslaufes.


247.) Bildungs-Kultur-Lernen ist der Bildungs- und Erzie-

hungsplan der Eltern, des  Staates und der gesellschaftlichen Ordnung und schreibt dem Leben vor wie es zu sein hat (äussere Führung). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der spontane Lebens(führungs)plan des Menschen wie das Leben in dem Augenblick ist (innere Führung)*.


*I.) " Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von deinen Plänen "sagte  Blaise Pascal, französischer Mathematiker, Physiker und Philosoph einmal.


II.)  Unbestimmtheit und offener Entwicklungsausgang sind eine fundamentale Aussage der Entwicklung. Evolutionsprozesse ent-

ziehen sich einer exakten Vorhersage und es hat sich immer ent-

wickelnd ergeben. Deshalb ist alles langfristig festgelegte entwick-

lungsfeindlich und schliesst die evolutionären Möglichkeiten aus.

Die Entwicklungswirklichkeit lässt sich nicht durch Planung zu recht biegen und bannen. Irrtum und Lebenskrisen sind in der Planungs-

vernunft nicht vorgesehen, obwohl entwicklungszielkausal zum Menschen zugehörig und es das Leben ist. Der Indeterminismus der Zukunft lässt sich nur durch Lebensvertrauen und den Glauben als allumfassende Einheit, Ganzheit und Zeitlosigkeit abdecken und absichern. Wer glaubt und vertraut, schliesst alles andere mit ein.


III.)  Der Evolutionsverlauf erweckt in seinem äusseren Erschei-

nungsbild den Eindruck einer zielhaften Entwicklung eines geplan-

ten und in diesem Sinne auch gewollten Entwicklungsgeschehens.

Bei genauerer Betrachtung stellt sich aber heraus, dass der Ent-

wicklungsverlauf eigenen, indeterminierten Gesetzen unterworfen

ist und Entwicklungsereignisse nicht vorhergesagt oder beeinflusst werden können. Der Versuch die Vergangenheit in die Zukunft hin-

aus zu extrapolieren und die Zukunft als Verlängerung der Gegen-

wart zu denken, machen aufgrund der Nichtlinearitäten des Zufalls eine kausale Evolutionsforschung unmöglich und spricht nur von Wechselwirkungen, Beziehungen, Einflüssen, Zusammenhängen

und Synchronisation, welche zur Unschärfe, Ungenauigkeiten, Unbestimmtheiten und nur zu Wahrscheinlichkeiten führen. Auch wissensbasierte Szenarien für einen längeren Zukunftszeitraum   bleiben Spekulation. Wenn wir die Gegenwart kennen, können wir nicht die Zukunft berechnen, weil wir die Gegenwart nicht in allen Bestimmungsstücken prinzipiell kennen und diese den Gesetzen

der Quantenmechanik unterworfen sind. Wenn Freiheit, Gewissen, Krise, Glauben, Gefühle und weitere andere Bewusstseinskate-

gorien ins Spiel kommen wird jegliche Kausalität zum ad Absur-

dum geführt. Auch neue Entdeckungen, geschichtliche Ereignisse, gesellschaftlicher Wandel oder plötzlicher gesetzlicher Notstand werfen jegliche Planungen über den Haufen.


IV.) Unsere täglichen Schlussfolgerungen sind stets nur vorläufig. Deshalb ist alles langfristig fest gelegte entwicklungsfeindlich und schliesst die evolutionären Möglichkeiten aus. Die Entwicklungs- wirklichkeit lässt sich nicht durch Planung zu recht biegen und bannen. Irrtum und Lebenskrisen sind in der Planungsvernunft

nicht vorgesehen, obwohl entwicklungszielkausal zum Menschen zugehörig und es das Leben ist. Wie kann ich planen, wenn sich die Bedingungen und Voraussetzungen ständig verändern, weil die Un-

ordnung das Normale ist. Jeder Berufsverlauf zeigt aber, z.B. dass Langzeitkarrieren ausgedient haben und ein geschlossenes Lebens-

konzept als planende Lebensfestschreibung wegen der ungeplan-

ten Überraschungen, welche ständige Lebensanpassung erfordern, zur Makulatur wird und damit nur eine Irrtumserfahrung mehr

war. Die Bewegung der Evolution ist ursächlich für den Entwick-

lungsprozess. Dieser Entwicklungsprozess unterscheidet sich
aber von der Bewegung der Entwicklung. Diese verläuft nicht plan-

los, da in der Entwicklung des Einzelnen der Lebensplan mitgegeben ist. Es ist die Unschärferelation Werner Heisenbergs, der jeden Deter-

minismus über den Haufen wirft. Die Lebensunsicherheit und Lebensunordnung sind das Normale. Das Leben ist auf statischer Instabilität aufgebaut, welches sich in der Entwicklungsbewegung selber stabilisiert, weil die Ruhe aller Entwicklungsunruhebewe-

gung Ziel ist. Instabilität ist Lebendigkeit des Lernprozesses als " Schöpfungsschwebepunkt und Kreativitätszeitpunkt ", wo wir in Verbindung treten mit dem " Quantenbewusstseins-kollektiven-Weltgedächtnis".


V.) Ist die Zukunft im Voraus festgelegt und jeder einzelne Schritt

vorbestimmt oder dem freien Willen des Menschen unterworfen? Wenn die Welt vorherbestimmt ist, können wir noch so lange über eine Entscheidung grübeln, weil die Zukunft ebenso wie die Ver-

gangenheit fest steht. Wenn in der Entwicklung des Einzelnen der Lebensplan mit gegeben ist und das Leben sein Ziel in sich trägt, bleibt die freie Willensentscheidung ein Widerspruch in sich selbst. Das frei gewollte ist nicht mit dem notwendigen Eintreten des Ge-

schehens verbunden,weil eine absolute Sicherheit eines Ereignis-

sen stets mit einer absoluten Notwendigkeit des Geschehens verbunden sein muss. Ein Vorauswissen bezüglich der zukünfti-

gen freien Entscheidung wäre nur aufgrund von Gesetzmässigkei-

ten möglich. Diese Wissenstatsache würde die Notwendigkeit
der Entscheidung zwar begründen, aber auch die Freiheit der Willensentscheidung aufheben. Nur wenn ich nichts mehr will, bin

ich mich selbst und in Übereinstimmung mit meinem Selbst. Eine Entfaltung nach dem individuellen Eigengesetz bleibt widersprüch-

lich, weil Gesetzmässigkeit eine Wiederholbarkeit und Regelmässig-

keit voraussetzt. Der objektive Charakter eines Gesetzes bedeutet, dass dieses unabhängig vom Bewusstsein und den immanenten Entwicklungszielsetzungen der gesetzmässige Zusammenhang nicht willentlich vom einzelnen Menschen beeinflusst werden kann.


VI.) Die Physik kann z.B. voraussagen, wo der Planet Neptun irgend-
wann  in der Zukunft am Himmel zu sehen sein wird, aber sie kann
nichts Lebendiges vorhersagen, wo z.B. der Vogel auf dem Baum in zwanzig  Minuten sein wird. Eine Entfaltung nach dem individuellen Eigengesetz bleibt widersprüchlich, weil Gesetzmässigkeit eine Wie-

derholbarkeit und Regelmässigkeit implementiert. Der objektive Charakter eines Gesetzes bedeutet, dass dieses unabhängig vom Bewusstsein und den immanenten Entwicklungszielsetzungen der gesetzesmässige Zusammenhang nicht willentlich vom einzelnen Menschen beeinflusst werden kann.


VII.) Die Chaosforschung, eine Komplexitätstheorie im Bereich der
Mathematik und Physik, befasst sich im Kern mit dynamischen Sys-
temen und  hat Ordnungsmethoden entwickelt, wo zuvor nur zu-
fälliges, unregelmässiges und unvorhersehbares Verhalten zu er-

kennen war. Die Atomphysik des 20. Jahrhunderts hat gezeigt, dass die Welt sich nicht unter Kausalitätszwängen befindet, sondern über eine lebendige Freiheit verfügt. Der Wirklichkeitszustand als das Phänomen der Superposition, bei der zwei oder mehrere Eigen zu stände eines Objekts sich überlagern sowie das Prinzip der nicht linearen Nichtlokalität der Interverbundenheit von Objekten jen-

seits von Zeit und Raum heben das kausale Beziehungsgeflecht zwischen Subjekt und Objekt auf. Für Prozesse im mikrokosmi-

schen Bereich ist das Ursache-Wirkungsprinzip als auch das aristotelische, logische " Entweder-Oder-Prinzip ", wonach eine Aussage gilt oder nicht unter Ausschluss eines Dritten (lat. tertium non datur) " chemisch rein " nicht anwendbar. Es gibt kein " Ent-

weder- Oder " wie in der klassischen Physik, sondern "ein sowohl

als auch ".


VIII.) " Die Zukunft muss man nicht vorhersehen, man muss sie nur möglich machen " *.


* Antoine de Saint Exupery, französischer Schriftsteller und Pilot.


IX.)  Dieser wissenschaftliche Methodenzwang des descartischen Dualismus schliesst ganzheitliche Betrachtungen und universelle Interpretationen aus. Das Unschärfeprinzip von Werner Heisenberg (Physiker) stellt die absolute Bildungsgewissheit in Frage. Wir kön-

nen nur den Aspekt der Realität wissen, nach dem wir suchen. Die Antwort wird immer nur die sein, nach der wir gerade fragen. Die Gesamtheit der einzelwissenschaftlichen Erkenntnisse bilden trotz-

dem nicht das Ganze und die Einheit ab und der gesamt- und ein-

heitliche Charakter ist aber an keinem der isolierten Teile vorzu-

finden. Die Wissenschaft liefert nur Bausteine, aber kein Gebäude. Dass man vom Bildungsbewusstsein zum Entwicklungsbewusstsein kommen kann und das Bewusstsein die Totalität einmal abdecken wird, hat sich als grosser Irrtum der Neuzeit  und der Moderne herausgestellt und führt nicht zum ganzheitlichen Verständnis der Natur, sondern eher davon weg.

X.) Bei jeder Lebensplanung wirkt unbewusst auch dem klassischen physikalischen Ursache-Wirkungsgesetz vertraut. Das Ursache-Wir-

kungs-Betrachtungsprinzip ist nur eine begrenzte Sichtweise und objektiv betrachtet nur eine Täuschung. Es ist Teil der längst ent-

werteten, rein mechanistischen, newtonschen Weltanschauung und wissenschaftlich nicht mehr haltbar. Das Kausalitätsgesetz gilt nur für statische und tote Dinge die sich im leeren Raum bewegen und von Druck und Stoss mechanisch bewegt werden. Der lebendige Mensch aber ist nicht in den Kategorien der Zeit, der Determination und der Kausalität einzuordnen, sondern er untersteht u.a. den Kategorien des Raumes, der Anthropologie, der Gestalt und des Typus, der Teleologie und Finalität einer als Lebens-Bestimmungs-Sinn innen liegender Lebensauftrag und wird niemals mit den Kategorien des Wissenschaftsbewusstseins, dem Ursache-Wir-

kungs-Gesetz oder einer Weltanschauung befreit und erlöst wer-

den. Er untersteht u.a. den Kategorien der Lebensbringschuld der  Entwicklungslosigkeit und dem Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Gewissen als der Lebensformwille des Lebenslogos. Weil nur der Einzelne ein Gewissen hat, das Kollektiv deshalb gewissenlos

ist, steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesellschaftlicher Konformismus.

XI.) Siehe auch " berufliche Planung  Nr. 23 " in vom statischen Berufs-Vermassungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwicklungs-Individua- lisierungs-Lebenslauf


248.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bin ich Zuhörer in einem

60-minütigen Vortrag,  welcher von einer Fachautorität und einem " Star-Redner " gehalten wird. Obwohl jeder Satz es wert ist sich dieses aufzuschreiben und persönlich darüber zu reflektieren, werden wird dieser unter "der Flut der Worte begraben " und das Gesagte verpufft. Wenn der Vortrag zu Ende ist, ist auch fast alles wieder vergessen. Das Entwick-

lungs-Kultur-Lernen erfolgt zu Hause, indem die vielen

guten mit geschriebenen Anregungen entsprechend mei-

nem Reife- und Auseinandersetzungs-Bereitschaftsgrad reflektiere und jetzt erst zur individuellen Entfaltungs-

geltung kommen.


249.) Bildungs-Kultur-Lernen ist konfliktfreies Bildungspro-

zesslernen und erfolgt aus einer untätigen Lern- und passi-

ven " Zuhörer-Konsum-Lernhaltung " heraus (Lernbewegung in der Ruhe als Ruhe). Entwicklungs-Kultur-Lernen erfolgt in der Lebensauseinandersetzung als Entwicklungs-Transfor-

mations-Prozess-lernen aus einer tätigen Lernhaltung

heraus (Lernbewegung in der Unruhe, weil die  Ruhe aller Unruhebewegung Suchziel bleibt).


250.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen studiert man Bücher. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen studiert man sein Leben.


251.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden Ratschläge vom Lehrer immer weiter gegeben, weil es das einzige ist, was er

damit machen kann. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird versucht, bei Entwicklungsreife die Ratschläge zu indi-

vidualisieren und in die Tat umzusetzen. Diese Wissenheit erfolgt nicht durch viel lesen, sondern ist das Ergebnis eines lang andauernden Lebens-Erfahrungs-Erkenntnis-Vertrau-

ens-Prozesses.


252.) Bildungs-Kultur-Lernen ist in die Bildungsschule fah-

ren, um durch " laute Lehrmeister " zu lernen und die Aus-,

Fort- und Weiterbildung ist anerkannt (die Lauten im Lande). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die " Ringschule des Lebens ", um als " stiller Lebensmeister " zu lernen und bleibe als Entwickler unerkannt (die Stillen im Lande)*.


* Dem Vorbild genügt nicht die äussere Macht, sondern es  ist das Bewusstsein der inneren Macht,nicht die Autorität einer verliehe-

nen Macht, sondern nur mächtig als stille, verborgene Daseinsmacht Es genügt eigentlich schon, dass er nur da ist und nicht, das ihn

jedermann kennt. Der Nimbus des Vorbildes bleibt erhalten nur
durch Distanz. Es ist wie der Philologe Friedrich Nietzsche sagte. Salopp gesagt ist das Vorbild der Mann, der anderen Beine macht aber auch der glimmende Docht, wo die Menschen ihre Leuchte anzünden. Das Vorbild besitzt die grösste Klugheit und vergisst

um der Sache willen sich selbst, seinen Vorteil und seinen " Ego-

stolz ". Ein Vorbild will obwohl überall gegenwärtig, anonym und unsichtbar bleiben und als stiller, verborgener im Lande nicht zu

existieren braucht. Er genügt sich selbst und will nur dasein.


253.) Bildungs-Kultur-Lernen setzt sich mit der konsum-

fixierten Gesellschaft, den Konsumtröstungen und Überbewertung der Konsumfreiheit und Zweckwelt auseinander (Systemerhaltung, Wirtschaft- und Konsum-Sinnen-Erfolgs-Mensch, Lifestyle, Egointeressen, gut ge-,

er-und ausgelebt, besessenen sein. Wir gehören nur uns

und nach uns die Sündflut. Entwicklungs-Kultur-Lernen

setzt sich mit der überlebten Konsumideologie, den Ent-

wicklungströstungen und Ausbildung der Entwicklungs-

welt (Systementwicklung, Entwicklungsmensch, evoluti-

onswidriger Überkonsum,  egoistisch sein für andere, Individuierung,  absterben lernen lernen). Wir gehören

nicht uns und nach uns eine noch bessere Welt *.


* Die alte Konsumideologe und der Konsummensch, obwohl noch

vorherrschend, gehört der Vergangenheit an. Nach dem neuesten Bericht des Club of Rom befindet sich die Welt in einem Zustand fortwährender Degenerierung, " weil auf Kosten fremder Kreide gezecht wird " und wirtschaftliche Unvernunftsinteressen als

Sieger die Halle der Konferenzteilnehmer verlassen. Die Abwei-

chungen vom natürlichen Normalzustand werden immer grösser.

Das Artensterben ist heute hundert mal schneller als es die Evolution vorgibt. Die Erde ist ressourcenmässig überlastet und muss seit An-

fang der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts mehr hergeben als
sie nachhaltig verkraften kann. Für kurzfristige, ökonomische Vor -

teile wird die Zukunft verscherbelt.

254.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Geplantes, Lebensfest- setzendes und Lebensblockierendes. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist Ungeplantes, Lebensoffenes und Lebensbefrei-

endes.


255.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der Lesende einer unter vielen, weil er sich in der Vielheit der Lesenden wieder findet (" Massenmedien "). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der Lesende zum Einzelnen, und weil er sich im Gele-

senen wieder findet, individualisiert sich das zu Lernende

( " Kopfkissenbücher,welche mit fast religiöser Andacht gelesen werden"). Wenn ich mich z.B. im gotischen Baustil  wieder erkenne, ist dieser mir ebenbürtig. Keiner vermag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat Wenn ich mich in der Erkenntnis wiedererkenne, handelt es sich um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird.Das Subjekt und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die  Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahr-

heit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung sind eins.


256.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Hilfe in Büchern oder bei anderen Menschen suchen (die hilfreichste Hand ist der Arm anderer). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist sich selber helfen können und Hilfe sein für die Anderen (die hilfreichste Hand ist die am eigenen Arm)*.


* Lernen besteht in einem Erinnern seit Generationen in der Seele

des Menschen (Sokrates im Dialog mit seinem Kollegen Platon) ".
Eine nachvollziehbare Interpretation für " alles Wissen ist in dir"... Siehe weiterer Volltext  Nr. 200.

 

257.)  Bildungs-Kultur-Lernen ist der abstrakte, geistige, verstandesmässige  Lernprozess, ohne dass bei mir und mit mir wirklich etwas geschieht (Kulturlosigkeit). Entwick-

lungs-Kultur-Lernen ist der lebensexistenzielle Lernprozess, wo jeden Tag bei und mit mir und damit endlich in der Welt etwas geschieht (Kulturträger).

258.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird im und durch das Unternehmen Berufskarriere gemacht (allgemeines Un-

ternehmens-Anpassungsinteresse und arbeitsstromlini-

enförmig). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen habe ich,

weil ich z.B. eine Fehlbesetzung war, " gegen das Unter-

nehmen (Berufungs)karriere gemacht " und bin erst durch den " Gegenwind " entwicklungsmässig gewachsen. Nicht

in Harmonie mit dem Unternehmen, sondern in Opposition mit diesem ist nur für beide Parteien entwicklungsför-

derlich. Das traditionelle, karrieremässige muss erst ein-

mal scheitern, wenn es persönlich (berufungsmässig) gelingen soll (individuelles Entwicklungs-Übereinstim-

mungsinteresse und lebensstromlinienförmig)*.


* I.) Siehe auch viele Beispiele " vom statischen Berufs-Bildungs- lebens-Lauf zum dynamischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf".


II.) Es ist das Nobeldilemma in allem. Alfred Nobel hat das Schieß- pulver (Dynamit)erfunden, aber der Friedensnobelpreis wird an diejenigen verliehen, welche seine Erfindung (als Waffe) nicht anwenden in das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch

259.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird den Gedanken der Anderen gefolgt, aber fremde Gedanken  " brennen nicht ". Es sind Gedanken die man niederschreibt (bildungsgemässes Begriffsdenken). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist seinen eigenen Gedanken folgen und an grossen Gedanken anderer sich empor arbeiten. Es ist  " die Glut des jungen Denkens ", die einen treibt (lebensergriffenes Entwicklungsdenken).


260.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gelten gesellschaftlich " die besten Köpfe des Landes ", welche auf einer renom-

mierten und teuren Elite-Universität studiert haben. Der Mensch ist, was die Erziehung und  Bildung aus ihm machen (Immanuel Kant-Philosoph). Was  aus dem Mensch gewor-

den ist, ist das Ergebnis der wirtschaftlichen Verhältnisse, der besuchten Schulen, der Beziehungen, des Umfeldes, der Interessen, der Psychologie, der Pädagogik und anderer Wissenschaften. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gelten

die " besten Köpfe des Landes ", welche das geworden sind und noch werden, was sie aus sich selbst geworden sind

und gemacht haben.  Was ich geworden bin und weiter

noch werde, bin ich nur aus mir selbst geworden und es  waren nicht andere Menschen und keine Bildungserleb-

nisse, welche mich geformt oder Beziehungen, welche mich weitergebracht haben, sondern das Ergebnis eines individu-

ellen Entwicklungsstrebens, da jeder Entwicklungs-Le-

bensweg immer, weil noch von niemanden gegangen, autobiografisch, autodidaktisch und bildungsdialektisch angelegt ist*.


*I.) Ich vergleiche ich mich mit niemanden, weil jeder Mensch ein einmaliges Genie ist und ich mir selbst Vorbild, Weg und Ziel bin. Es wird das Richtige, Grosse, Bessere und Höhere im Hier und Jetzt nur bei sich selbst gesucht. Ausser dem persönlichen Lebensrhythmus interessiert einen irgendwann nichts anderes mehr. Bekannt, er-

kannt  und allen bekannt heissen dann unbekannt, unerkannt,

nur sich selbst bekannt und innerlich gross. Es ist selbst alles ken-

nen lernen, aber möglichst unbekannt bleiben. Es  ist eine Hochsta-

pelei im Verschweigen von Qualifikationen und eine Tiefstapelei im Erzählen von seinen Entwicklungszielen und laufe unter der Tarn-

kappe Unscheinbarkeit herum.


II.) In der äusseren Welt bin ich erst einmal ein Nichts, aber in der inneren Welt ein Genie der Selbstevolution. Was ich habe, haben

viele andere auch, doch was ich bin, ist kein anderer. Ich bemühe mich immer mehr selbst zu werden und selbst zu sein, weil es die Anderen ja  schon gibt. Ein Original ist bekannterweise mehr wert

als eine Kopie. Gerade jetzt, wo er den Menschen in sich zu erken-

nen beginnt, erkennen die Anderen auch seinen Wert. Wer seinen Mittelpunkt gefunden hat, wird zum Mittelpunkt für die Anderen. Obwohl ich nie im Vordergrund stehen will, aber wo ich spreche, stehe ich automatisch im Licht des Interesses .Wenn etwas auto-

biografische Züge trägt und der Autor sich selbst " predigt ", sind
das Werk und das Lebens des Verfassers authentisch, bleibt es einmalig und lebbar. Aber der Mensch, der nicht individuell wird, existiert eigentlich nicht und hat seine persönliche Freiheit aufge -

geben oder wie der französische Schriftsteller François-René de Chateaubriand einmal sagte: " Ich möchte nur Chateaubriand werden oder nichts ".


III.) Wenn die Erkenntnis gereift, dass nur die Entwicklungs-Individu-

alisierung das Geburtsrecht und der Lebenssinnauftrag ist, erfüllt

sich die profunde Prophezeiung in Anlehnung an den Lyriker Frie-

drich Hölderlin: " Was ich bin, gemacht, gelernt, studiert, geleistet
habe, meinte, plante, wollte und was ich besitze ist nichts, Ego

und war der falsche Weg (Spaltung und nur Teile, wenn ich nur für mich da bin), aber was ich suche, erkannt habe, schaffe, nicht

wollte, nicht plante und auch einmal sein werde, das ist alles, egoistisch für andere und auf dem richtigen Wege sein (Aufhebung der Spaltung und das Ganze, wenn ich für alle da bin).Es ist der Ent-

wicklungsverlauf " von der klassischen, kartesianischen, dualis-

tischen Denkformel: " Ich denke, also bin ich " zur umgekehrten, paraphrasierten, kartesianischen Denkformel: Ich entwickele mich, deshalb werde ich ". Was ich einmal wollte und die Ratschläge der anderen war immer Lebensunruhe, Lebensirrtum und Umweg.

Was ich nicht wollte, war Frieden, Problemlösung und jede meiner Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissens-Entscheidungen war immer der richtige Weg*.


* Siehe auch Nr.679.

 

261.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt, wer nichts darstellt, dem fällt es schwer zu schweigen (Wirken durch Reden). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt, wer etwas darstellt, dem ist nichts lieber als das Schweigen (Wirken nur durch Dasein).


262.) Bildungs-Kultur-Lernen ist ein Mensch der Bildung zu werden ( zu sein, wie andere es ). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist ein Mensch seiner Individuationsentwick-

lung zu werden ( zu sein wie mein " Selbst-Such-Drang es " will).


263.) Das Ziel des Bildungs-Kultur-Lernens ist u.a. ein Klassenprimus zu werden mit vielen " Einser" im Zeugnis. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen  gilt, alle die eine Schul-

klasse wiederholen müssen, werden eines Tages die Ande-

ren überholen.


264.) Das statische Bildungs-Kultur-Lernen weist nicht mehr über sich hinaus auf etwas was hinter ihr steht und durch sie verwirklicht werden soll, sondern sie verweist nur noch auf sich selber und bestätigt das Erkenntnisbewusstsein des Menschen und setzt es absolut. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt eine Kultur nicht abgeschlossen, welche ein höheres, nicht-sinnliches Ziel mit einer unheimlichen, lebendigen Wirksamkeit in sich trägt, was über den Men-
schen hinaus weist und jeder erkenntnisfähig dazu sein kann, wenn er sich entwickelt.


265.) Bildungs-Kultur-Lernen  geht bei Fehlentwicklungen, Misständen und Unzufriedenheit auf die Straße und will für die Verbesserung der Bedingungen aufmerksam machen.
Der jugendliche Idealismus will die Dinge ,Um- und Zustände durch Reformen verändern. Entwicklungs-Kultur-Lernen geht bei Fehlentwicklungen und Unzufriedenheit nach innen und sucht den Schuldigen als Ursache bei sich selbst, um die Bedingungen zu verbessern. Der Realismus des Entwick-
lungs-Kultur-Lernens vertritt die Meinung, dass der Ein-
zelne die Welt nicht verändern kann, sondern nur sich. Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir. Es sind die Dinge, Um- und Zustände, die wir nicht ändern können, aber uns und bessert bei Mißständen nur bei sich selbst nach. Der Stras-
senprotest wird als kollektivistischer Irrtum betrachtet,
weil sich das Ganze nicht verändern kann, sondern nur der Einzelne und dieser dann der Nabel der Welt ist.


266.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das vergessene Ge-

lernte in der Regel unwiederbringlich aus dem Bildungs-

besitz verloren (kannte und hatte ich). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen geht das Gelernte durch den Entwicklungs-Transzendierungs-Prozess erst in den bleibenden Entwick-

lungsbesitz über (werde und bin ich).


267.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sind die pädagogischen Bildungslernzielsetzungen für das Schulfach Geschichte

sind z.B. (siehe Curricula der 16 Bundesländer in Deutsch-

land unterteilt nach Bildungsstufe, dem Bildungszweck

und sind durch die Schulgesetze als Bildungsstandards vorgegeben (aber ohne Berücksichtigung der Entwicklungs-

parameter und Entwicklungsbedeutung in den einzelnen Bildungsfächern) wie bspw. Geschichtsbewusstseinbildung, Erwerb von Geschichtswissen, geschichtliche Zusammen-

hänge mit der Gegenwart in Verbindung zu bringen und Geschichtsbewältigung von neuerer Schuldgeschichte (Das Leben besteht aus Bildungsfächern). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die individualgeschichtliche Sinn-Seite  und  Entwicklungsbedeutung als pädagogische Entwick-

lungslernzielsetzungen für das Schulfach Geschichte be-

rücksichtigt. Die Individualgenese des Menschen wird als eine historische Kategorialität des Werdens verstanden, wo wir uns selber (also geschichtlich) werden und sind (das Leben interessiert keine Bildungsfächer)* .


* Schliesslich bezeichnet man mit Geschichte auch das Schulfach Ge-

schichte, das über den Ablauf der Vergangenheit informiert und einen Überblick über Ereignisse der Welt-, Landes-, Regional-, Personen-, Politik-, Religions- und Kulturgeschichte gibt. Es ist der Zugriff auf Geschichte von den verschiedenen Geschichtsräumen und National-

geschichten.


268.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Geschichtswissen. Jeder geschichtliche Vorgang ist verschieden und deshalb die Vergangenheit wenig über die Gegenwart lehrt  oder wir

aus der Geschichte lernen können. Das Entwicklungsge-

schehen geht noch an einem vorbei und wird vergangen-

heitsgeschichtlich registriert und deskriptiv aufgefasst (ungeschichtlicher Bildungsmensch). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist in evolutionärer Hinsicht das Leben auf

das Individuum hin angelegt und seiner Bestimmung

nach ein (heils)geschichtliches Wesen. Evolution vollzieht sich in der Lebensgeschichte eines jeden Einzelnen, weil die menschliche Natur im wesentlichen geschichtlich ist. Es

ist ein erleiden, absterben und erleben als geschichtliches Ereignis, welcher einen Fingerabdruck in den Geschichts-

büchern hinterlässt (geschichtlicher Entwicklungsmensch).


269.) Bildungs-Kultur-Lernen geschieht u.a. im Bildungsfach Geschichte. Entwicklungs-Kultur-Lernen geschieht durch Mutmach- und Aufbruchgeschichten. Eigentlich müsste das Fach Geschichte zweimal gelehrt werden, " die Geschichte der Menschheit "  und die Geschichte eines jeden Einzelnen als " Individualgeschtlichkeit". Die Aufklärung der Mensch-

heitsgeschichte wandelt sich zur Aufklärung der eigenen Geschichte*.


*" Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte"*.


* Heinrich Heine (1797-1856) deutscher bekehrter Skeptiker, Spötter, Journalist, Dichter, Erzähler, Romancier auf dem Sterbebett.


270.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird das von den Deut-

schen um das 18. Jahrhundert an Stelle des nicht vorhan-

denen Reiches ein Reich des Geistes der Dichter und Den-

ker als geistiger Ersatz für eine heillose Wirklichkeit geschaffen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird an-

stelle eines nicht vorhandenen " Entwicklungsreiches ", welches noch keinen bildungs- und gesellschaftlichen

Wert darstellt und als überflüssige " Selbstverwirklichung und brotlose Kunst " verstanden wird ein eigenes " Ent-

wicklungsreich " als Entwicklungsersatz geschaffen, indem Einzelne ihren Entwicklungs-Individualgeschichtlichen Lebensweg in der Gesellschaft  und im Berufsleben gehen allen Widerständen, Ausserseitermeinungen und ökono-

mischen Nachteilen  zum Trotz*.


*I.) Siehe auch Individuationsentwicklung als Lebensweg

II.) Siehe auch vom statischen Beruf-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwicklungs-Individuations-Lebenslauf


III.)Siehe auch Gesellschafts- und Entwicklungsmensch


IV.) Siehe auch evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi

271.) Bildungs-Kultur-Lernen lernen ist mehr wissenschaft-

lich, analytisch angelegt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen  steht die Synthese von Einzeleindrücken im Vordergrund. Es ist die ganzheitliche und individualpädagogische Lernerfas-

sung der Lernkausalbeziehungen, der Lernkomplexität und der Lernteleologie, weil Lernen alle Lebensbereiche und nicht nur Schulfächer betrifft und aus allem Lernen abgeleitet werden kann.


272.) Bildungs-Kultur-Lernen wird auf die Werteethik der Bil-

dung gestellt (Moral der Werteethik). Es wird bei Bildungs-

reife die Vermittlung moralischer Werte als Grundorien-

tierung notwendig angesehen, wo die menschliche Natur durch die wissende, moralische Bildungsvernunft schein-

bar geläutert wird bis eigene Werte entwickelt worden sind. Entwicklungs-Kultur-Lernen wird auf die selbst entwickel-

te Werteethik des eigenen Lebens gestellt, weil es der Le-

bensprozess ist, welcher sich selbst moralisiert. Es wird bei Entwicklungsreife die Vernunft durch die sich wieder er-

kennende Entwicklungsnatur geläutert. Weil es aus dem Leben kommt, geht es auch ins Leben ein. Eine Verbesse-

rungsmoral und gesellschaftliche Werte zu vermitteln wird eher als zweitrangig angesehen. Die Wertezielsetzung bleibt ein Individualisierungsstreben, um zu einer entwicklungs-

mässigen Lebensübereinstimmung zu gelangen. Die übergestülpte, anerzogene Zeitgeistmoral der Sollethik als rechtes Bewusstsein wird die Strebeethik des Entwick-

lungsbewusstseins als das gotische Lernprinzip gegen-

übergestellt. Die menschliche Grundorientierung wird weniger zu einer moralischen, sondern mehr zu einer Individuations-Bringschuld-Frage seiner Entwicklungs- losigkeit*.


* I.) Die Wertepädagogik hat dieses erkannt, dass die moralischen Tugenden durch Erziehung und Bildung nur kenntnismässig und

ohne innere Verankerung erlangt werden können. Was in einem an unmoralischen Trieben und Charakterschwächen entwicklungs-

genetisch als Individuallogos bedingt ist, ist durch Moralpredigten und durch Bildungsworte nicht zu zähmen.


II.) Für diese Erziehung zur Humanität kennt der Humanismus nur den Weg der Bildung. Erasmus und die " Erasmiker " (Humanisten) glauben, das Menschliche im Menschen könne nur entfaltet werden vermittels der Bildung und des Buches. Als büchergläubiger Gelehrter und Bücherheld zweifelt er niemals an der vollkommenen Lehr- und Erreichbarkeit der Ethik. Nur der Ungebildete, nur der Unbelehrbare
gebe sich unbedenklich seinen Leidenschaften und Irrtümer hin.
Darin liegt der tragische, kulturoptimistische Bildungsdenk-Fehl-
schluss und die Überschätzung, die menschliche Natur- und Triebwelt
und nicht überwundende, tranzendierte Sehnsüchte und Vorurteile
durch Bildung zähmen, kultivieren und zivilisieren zu können *.

III.) Siehe auch den Gliederungspunkt "Christliche Ethik+Moral versus evolutionäre Ethik+Moral" in https://entwicklungschristentum.de/Die-Zukunft-des-Christentums.


273.) Bildungs-Kultur-Lernen ist vom moralisch Guten zum Guten und meistens nur positive, abstrahierende Lernein-

flüsse und das Bestreben durch die Vernunft vernünftiger

zu werden. Dieses ist immer mit der Welt, für das Ego und den Versuchungen nicht widerstehen können. Es herrscht

die Meinung vor, dass bei allem Lernen etwas Positives rauskommen muss. Das Lernen orientiert sich am Starken, an Idealen, an moralischen Tugenden, an Werten, an Kul-

turschöpfungen, am abstrakten, konfliktfreien Leben und die Tugend wird in der Frage und erwarteten-Wissensant-

wort vollbracht (wie der Mensch sein soll und zu sein hat). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist vom moralisch Bösen zum Guten" und setzt sich oft mit negativen, problembehafte-

ten Krisensituationen und lebenswidersprüchlichen Lern-

einflüssen auseinander und ist bestrebt, durch die Un-

vernunft vernünftiger zu werden. Es ist immer gegen die Welt, gegen das Ego und den Versuchungen zu wider-

stehen und die Tugend in der Verführungsschwachheit

zu vollbringen und orientiert sich an den individuellen Schwächen, den Unvollkommenheiten, in Krisen, an

" alles Grosse ist in mir " und es ist erst einmal den

Weg nach unten zu gehen, um den Weg nach oben zu finden*.


*   Es wird die Tugend nur in der Verführungsschwachheit voll-

bracht, weil die Kraft erst in der Schwachheit zur Entfaltung kommt. Ohne die Untugend gibt es auch keine Tugend Es gibt kein anderes Denken, als solches in Gegensätzen. Diese bilden die Maßbegriffe mit derer wir die gegebene Wirklichkeit bestimmen. Mit jedem richtigen Lernen ist das Unrichtige gegeben und mit jeder Unwahrheit auch

die Wahrheit. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird es auch positiv gesehen, durch Schaden und Irrtum klug zu werden. Es ist die

Wahrheit, welche im Abgrund wohnt. Wenn ich daraus lernen kann, entfallen die zweiwertigen moralischen Normen Durch Worte er-

ziehen wird Erziehung durch den Lebensreifedruck und die Be-

herrschung durch Disziplin wird einem befreiten Leben durch Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess Transzendierung der Überwindung gegenüber gestellt. Erst die lebenswidersprüchlichen Lebensgegensätze führen zu einer höheren Lebenseinheit und die polar entgegen gesetzten Prinzipien sind aufeinander bezogen.

Jede Seite existiert kausal und final nur durch ihr Spiegelbild. Gäbe

es die Polarität nicht, gäbe es auch keine Entwicklung, weil nur durch Kritik als Polarität der Entwicklungsspannungszustand entsteht.


274.) Bildungs-Kultur-Lernen hat die Absicht die Dinge der

Welt zum Haben als Besitz, um mich darüber zu definieren

und meine Sicherheit darin zu suchen (Materialisierung). Entwicklungs-Kultur-Lernen hat die Absicht die Dinge der Welt haben zu wollen " als  hätte man sie nicht " und diese als Erkenntnismittel zum Entwicklungs-Individuations-

zweck transzendiert und alles in den Entwicklungsdienst gestellt wird. Das haben wollen wird dann zu einem ent-

wickeln wollen (Rematerialisierung)*.


*Siehe Texterläuterung/Textfortsetzung des Gesinnungs-Materia- lismus-Wertbegriffes in https://www.die-gotische-kathedrale.de
 

275.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen schlinge ich Biografien über Genies in mich hinein und bin fasziniert. Beim Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen beginne ich selbst ein Genie

der Selbstevolution zu werden.


276.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird von geist- und ge-

schichtlichen Personen oder "von Stars und Sternschen"

als Vorbilder nachgeahmt und gelernt. Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen ist sich jeder selbst ein (Entwickler)- vorbild, Maßstab und Weg zugleich und wird zu einem Vorbild für die anderen.


277.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist die Realität des Men-
schen seine Bildsamkeit (Schulbildungsgrad). Beim Entwick-
lungs-Kultur-Lernen ist die Wirklichkeit des Menschen

seine Entwicklungsfähigkeit (Entwicklungsreifegrad)*.


* Siehe auch die Webpräsenz geistige Entwicklungsstufen und Lernphasen
 

278.)  Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird versucht das Ideal des ewigen Strebens z.B. von Lessing, Kant und Goethe zu be-

greifen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird man ergrif-

fen von dem eigenen Entwicklungs-Strebe-Individuations-

strieb.


279.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen herrscht eine Ruhe voller Spannung. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die Ruhe und der Frieden aller Unruhe Suchziel*.


* Es beginnt alles mit dem gotischen Lernprinzip und dann beginnt es sich zu beruhigen.

280.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird oft über die Zukunft

der Bildung gesprochen und da gibt es viel Bildungs(wissens)-

kompetenz, aber statische, institutionalisierte  Bildung trägt nicht. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt, dass die Zu-

kunft der Bildung nur dynamische Selbstentwicklung heisst und nur viel Entwicklungs(vorbild)kompetenz wichtig ist, weil nur die Entwicklung tragend ist*.


* Nicht die passive Ruhe, sondern die Bewegung ist der natürliche Zustand eines jeden Körpers und Ruhe bleibt aller Entwicklungsbe-

wegungsunruhe Einigungsziel. Es ist der Unruhesuchdrang (Faust-

gefühl) oder Gewissensunruhe, weil der Ruhepol der archimedische Punkt ist, die prima causa aller Bewegtheit, von der alles ausgeht

und nur in der Lebensveränderungsbewegung dauerhafte, innere Stabilität gegeben ist. Es ist die Bewusstseinsentwicklung, welche

als Wahrnehmung von Veränderung definiert wird, wo dieses Be-
wusstsein gebildet wird. Es ist das fest werden des Lebens bei sich selbst. Kennzeichen dieser Bewegung ist die ständige Zunahme von Organisiertheit und organischer Einheit.


281.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gehört die Kritik, das Bewerten, die persönliche Einschätzung, ein Besserwissen und die Vor-Verurteilung in unserer Leistungsgesellschaft zur Methodologie des Lernens. Klugheits(unfrieden) streitet als (Intoleranzlernen, weil durch die Vor-Verurteilung und negative Kritik ich keinen besserenMenschen zulasse. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt: "  Wenn ich nichts Nettes sagen kann, sage ich lieber gar nichts und schweige, was " quantenphysikalisch als besser betrachtet wird. Es kann jeder so bleiben und wird akzeptiert wie er ist und die Nicht-Vor-Verurteilung gehört zur Methodologie des Lernens. Es wird zugehört ohne Wertung  und Besserwisserei als begleitendes Verstehen. Weisheits(frieden) versöhnt als Toleranzhilfelernen, weil der  Mensch so wird, wie ihn an-

dere glaubend sehen)*.


*I.) " Wenn ein Mensch jetzt gut ist, mit sich im Reinen ist und in
seinem Frieden lebt, ist er so gut, als wenn er nie schlecht gewesen wäre".


III.) Wer einen tadelt, stellt sich mit ihm gleich, hat Johann Wolfgang Goethe einmal bemerkt.


II.) Siehe auch " Wer einen Menschen für gut hält, macht ihn besser ", weil  in der Quantenphysik gilt, dass die individuelle Interpretation des Wahrnehmens nicht nur als kognitiver Akt zu verstehen ist, sondern zugleich im Sinne eines Wahrmachens als dingspezifische bisher unbeachtete  Eigenschaft der Materie. Nur die Geist ist das Wirkliche und die Ursache für die transzendierende Erscheinungs-

realität. Alles existiert nur in Verbindung mit einem Bewusstsein.

Es ist das quantenphysikalische Faktum, dass es ohne Bewusstsein keine Materie gibt, alle Dinge nur in Beziehung zum Bewusstsein existieren und alles Bewusstsein zur Realität führt. Da es in der ganzen Schöpfung nichts Formloses gibt, hat auch der Geist Gestalt und Form, weil das Materielle nur ein Abbild des Geistigen darstellt in Quantenwirklichkeitsbewusstsein*.


* " Die Realität wird erst durch Beobachtung geschaffen oder eine Erscheinung ist nur eine Erscheinung, wenn sie eine beobachtete Erscheinung ist " *


* Niels Bohr, dänischer Physiker und Nobelpreisträger

III.) Wer einen Menschen besser sieht, macht ihn besser, weil alle

Teile des Universums stehen grundsätzlich in einer Wechselbezie-

hung zueinander und jedes Ding, Natur und Tierwelt, jeder Prozess und jeder Bewusstseinsakt hängt mit anderen Dingen, der Natur, den Prozessen und Bewusstseinsakten zusammen in einer durchdachten und geordneten, schöpferischen Beziehung zum grössten, möglichen Ganzen,  welches folglich nach Adam Riese keine Zweiheit, sondern nur ein Einziges sein kann. Durch das Verschränkungsprinzip sind wir nicht nur mit jedem Individuum, sondern auch mit jedem Punkt des Universums zu jedem Zeitpunkt verbunden, was auch als kollektives Gedächtnis bezeichnet wird.

282.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird über andere Länder, andere Kulturen, andere Völker andere Nationen im Sinne von Andersartigkeit, Spaltung und Getrennt sein einer Geburtsgemeinschaft gesprochen und diese werden als Fremde, Ausländer, Emigranten bezeichnet. Entwicklungs-Kultur-Lernen sieht dieses nur als wert- und spaltungsfreie Vorstufe einer Interverbundenheit an, weil jedes Individuum  ein Teil des grossen Ganzen, mit dem grossen mit dem Ganzen verbunden ist und sich in Übereinstimmung mit

dem Ganzen befindet. Jedes Einzelleben ist ein Teil des Gesamtlebens, weil der " allumfassende Geist ", die Beziehung aller Teile zum Ganzen und zu seinen Teilen ist. Unser (Selbst)bewusstsein steht in Verbindung mit dem universellen Ganzheitsbewusstsein, was alles überlagert, alles zusammen hält und jeder daran Anteil hat.


283.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist bildend zu sein, indem Äusseres so ausgedrückt wird, was kein Inneres ist. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist bildend zu sein, indem Inneres so ausgedrückt wird, dass es ein Äusseres wird*.


* Der Gotiker sieht das äussere Erscheinungsbild der Kathedrale als zweitrangig an und will das Äussere nur um des inneren Willen. Es ist immer das Verlangen vom Äusseren zum inneren Kern vorzudringen, um hinter die Form zugelangen. Ob dieses Suchen  durch die Ver-

stand/(Vernunft (Scholastik) oder durch das Gemüt/Gefühl (Mystik), bleibt sich gleich.


284.) Beim Bildungskultur-Lernen wird  den Kulturschöp-
fungen Wirklichkeit zugebilligt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen haben die Kultur-Schöpfungen einen gleichnis-

haften mittelbaren Individualcharakter, der auf etwas verweist, was verwirklicht und transzendiert werden soll

und des Menschen Aufgabe ist als Entwicklungs-Individua- tions-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit.


285.)  Beim Bildungs-Kultur-Lernen muss ich Mathematik üben, um z.B. die kubische Gleichung zu verstehen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen muss ich mich verändern, um die architektonische Formensprache als Lebenssymbolik einer gotischen Kathedrale zu verstehen, "um vom Höchs-

ten und Grössten ergriffen zu werden ". Wenn ich mich im gotischen Baustil wieder erkenne ist dieser mir ebenbürtig. Keiner mag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat.


*  "Ganz Paris zählt nicht soviel wie die Kathedrale von Straßburg be-

merkte einmal Honore des Balzac emphatisch " (französischer Schrift-

steller) beim Anblick dieser Kulturschöpfung. Eine gotische Kathe-

drale beweist gar nichts und zieht trotzdem viele Millionen Besucher jedes Jahr in Bann.


286.) Bildungs-Kultur-Lernen ist bspw. von dem Philosophen Immanuel Kant entwickelten kategorischen Imperativ als grundlegendes Prinzip der Ethik kennen zu lernen. Entwick-

lungs-Kultur-Lernen ist das gotische Lernprinzip kennen lernen, welches in jedem einzelnen Menschen als Lebens-Individual-Logos kategorisch ist und schon vor der Geburt bejaht wurde.


287.) Bildungs-Kultur-Lernen ist erst der lange Bildungsweg zur Bewusstseinsbildung. Entwicklung-Kultur-Lernen ist ein noch längerer Weg die Bewussteinsbildung als Begründung aufzugeben,um die Spaltung zu überwinden, weil Bewusst- sein und Sein sich nicht decken und Kultur und Bewusstsein nur ein Ausschnitt und nicht das Ganze darstellt*.


* Jede Krise entlarvt die Macht des labilen Wissenschaftsbewusst-
seins als " intellektueller Schaum", da sie die Krise nicht frühzeitig erkannt und beherrscht hat. Der Denkapparat und " Massenaufstand
der Gehirne " darf nicht mit dem Wirklichkeitsgeschehen gleichge-
setzt werden. Weil ihr kein seelischer Gehalt gegenüber steht, trägt
diese keine Wirklichkeit in sich. Deshalb können die Wissenschafts-
grenzen können nicht von den Bezirken des gesicherten Bewusst-
seins der erforschten, erkannten und angeeigneten Umwelt her
gesprengt werden, weil die Krise das noch nicht das erkannte und erfasste Bewusstsein als Unwissenheit darstellt und Bewusstsein
kein wissenschaftlicher, methodischer Forschungsgegenstand dar-
stellt, aber von ihr die Wahrheit und eine Problemlösung erwartet
wird. Es enthüllt sich der grosse Irrtum der Neuzeit, nämlich der
Wissenschaftsglaube, dass der Mensch vom denkenden Bewusstsein
zum Sein kommen kann, aber das Bewusstsein kann dem Menschen nur Möglichkeiten, aber keine (Lösungs)wirklichkeiten geben.  


288.)  Beim Bildungs-Kultur-Lernen bin ich ein erfolgreicher Romanschriftsteller. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist keine Zeile darin, die nicht erlebt worden wäre, hat der Altmeister Johann Wolfgang Goethe einmal von seinen Gedichten gesagt. Heute würde man salopp für das Beru-

fungsleben bspw. überspitzt sagen: " Jede Zeile kostete

mich eine neue Arbeitsstelle als lebendiger Ausdruck eines Entwicklungs-Individuations-Lebenslaufes*.


*I.) Siehe auch vom vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen-Entwicklungs-Individuations-Lebenslauf

II.) Schriftsteller-Buchzitate.


1.) Wenn man schreibt, sollte man in der Überzeugung schreiben, als wenn man die Vollmacht besitzt und beauftragt worden ist, es zu schreiben und vom einzigen Menschen, der es so schreiben konnte.


2.)  Der Wert des Geschriebenen und Gesagten wird eingeschätzt nach der Kraft, Aufrichtigkeit und der Entschiedenheit, nach der Tiefe und der Wahrheit in der Behandlung einer Idee oder eines Themas.


3.) Wenn nicht jeder Satz, der geschrieben wird, der wichtigste ist,

sollte jeder Autor das Schreiben sein lassen.


4.) Ein gutes Buch sagt nichts Neues. Nur wenn ich es mache,  ist alles neu.

5.) Wenn sich nur ein Buchgedanke in der Menschheit durchsetzt, haben sich alle Mühen gelohnt und auf dem Grabstein sind später die Worte  " non inutilis vis " (ich habe nicht unnütz gelebt) zu lesen.


6.) Die meiste Kraft hat es gekostet nicht so sehr das Buch zu schrei-

ben, sondern es  gegen die vorherrschenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ordnungs- und Beharrungswiderstände zu vollen-

den. Für den Autor besteht auch immer (wegen der Ungeduld) die Gefahr, am eigenen Anspruch zu scheitern. Die längste Zeit ist im-

mer die Zeit der Reife, die Vollendung geschieht dann meistens sehr schnell. Wer einen hohen Turm bauen will, muss lange am Fundament verweilen.


7.) Jedes gute Buch ist ohne das Leben des Verfassers nie richtig zu begreifen, weil es sein Entwicklungsweg war, sein Leben in philoso-

phische Form gebracht hat. Er wollte etwas los werden in der Absicht, dass keiner daran vorbeikommt.


8.) Hätte ich mehr gelitten, umso grösser wäre das Werk geworden.


9.)  Das Buch ist nur ein gutes Buch, wenn man sich mit ihm mehr auseinandersetzt als nur liest.


289.) Bildungs-Kultur-Lernen ist der abstrakte, geistige, verstandesmässige  Lernprozess, ohne dass bei mir und mit mir wirklich etwas geschieht (die Welt dreht sich). Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen ist der lebensexistenzielle Lern-

prozess, wo jeden Tag bei und mit mir etwas geschieht (die Welt dreht sich um mich)*.


* Es kann weiterhin nicht oft genug wiederholt werden, dass es unwichtig ist was die neuesten Nachrichten sind, was andere sagen und tun, wie prominent jemand ist, sondern nur was ich tue. Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir. Es ist der Weg von der Verwandlung der Welt, um diese in der Aussenwelt z.B. eine Krise bspw. durch Refor-
men, Technik, Schutzmassnahmen und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen und der Andere der Schuldige ist und der Mensch
will und kann bleiben wie er ist zur Verwandlung des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Entwicklungs-Individuali-
sierungs-Prozess wandelt, weil dieses das Ganze darstellt und die-
ses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht
und deshalb ist er " der Nabel  der Welt " und macht den Unterschied aus.


290.) Beim Bildungs-Kultur-Ler