Entwicklungschristentum

  • Die Zukunft des Christentums
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  • Das Leben ist unsterblich
  • Meister Eckhart
  • In Vorbereitung/Impressum

 

  

 

 


              Evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi 14     

                 (im geistigen und nicht im buchstäblichen Sinne).
  


Siehe auch die evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi ist immer der
            der eigene,zu gehende Individuations-Entwicklungsweg.

 


           Entwicklungs-Individuations-Geschichtlichkeit

                      

                                    Gliederung

        

  • Das Ende unserer kollektiven Neuzeitgeschichte.
  • Geschichtsphilosophische Betrachtungsweisen
  • Individuationsgeschichtlichkeit als nächste, höhere Geschichtsstufe; " wir hatten Geschichte und werden selbst zur Geschichte". Es ist die Evolutionstheorie vom Sinn der Geschichte der Menschheit zur Fortsetzung zur Fortsetzung vom Sinn der Geschichte des einzelnen Menschen.
  • Der geschichtliche Bildungsmensch ist entwicklungsgeschichtlich vorpubertär und der geschichtliche Entwicklungsmensch überwindet das Bildungsunterrichtsfach Geschichte.
  • Krieg als äusserer geschichtlicher Waffenkampfbegriff (martialisch) zum Krieg  " zum Krieg  gegen sich selbst " als gewaltfreier und innerer individualgeschichtlicher Kampfbegriff (metaphorisch).
  • Von weltgeschichtlichen, kriegerischen-Beispielsereignissen der Lebensschwere zu individuationsgeschichtlichen Entwicklungs- prozess-Beispielsereignissen der Lebensschwere.
  • Im historischen Geschichtsbewusstsein wird die individuelle Entwicklungsgeschichte als Entfaltung von Gott religiös (christlich) gedeutet und als etwas Heiliges betrachtet.
  • Geschichtsinterpretation eines Meister Eckhart.
  • Die Geschichstheologie der drei Zeiten Lehre des Joachim von Fiore.
  • Geschichtsentwicklung von (religiös) bis (säkular).


                                      ***************

         


   Das Ende unserer kollektiven Neuzeitgeschichte   


I.) Die Geschichte ist das Eigentliche und das Innere. Sie ist die Kraft, die in der Aussenwelt zur Macht erstarrt  ist. Die Ge-

schichte ist die innere Substanz des abendländischen Men-

schen, welche ihn überhaupt erst als abendländisch charak-

terisiert und von allen anderen Völkern unterscheidet. An ihr

ist nichts sichtbar und nichts greifbar,weil sie eine geheimnis-

volle, verborgene innere Kraft ist*.


In Textanlehnung an: " Der Mensch in der Welt ",1949,Hans Zehrer, Rowohlt Hamburg, Stuttgart

II.)Die gesamte Geschichte ist die innere Substanz des Men-

schen und nichts anderes als eine fortgesetzte Umwandlung 

der menschlichen Natur zu einer geschichtsbildenden Per-

sönlichkeit. In der Geschichte sind wir uns selber. Geschichte

ist Bewegung und Gestaltung des Lebens der Bewegungs- und Gestaltungskräfte, die nicht aus der Natur, sondern aus dem kategorischen Individual-Logos entspringen. Es ist die Evolu-

tionstheorie vom Sinn der Geschichte des  Menschen als Fort-

setzung der Geschichte des Einzellebens.


III.) Es ist die Geschichte von der Geschichte beginnend mit der allgemeinen, erzählenden Geschichte als philosophische Geschichtsbetrachtung wie es gewesen sein kann zur syste-matischen, quellenkritischen, wissenschaftlichen Objektivi-tätsgeschichte wie es gewesen ist und jetzt in der Fortset-zungssinnlinie zur Individualgeschichtlichkeit eines jeden

Einzelnen, wie es einmal sein wird. Das westliche Denken

befindet sich in einem epochalen Wandel und zwar in einem Ausmass für das es in der Zivilisationsgeschichte keine Paral-

lele gibt. Unser Kulturdrama ist, dass wir  an einem Wende-

punkt unserer Geschichte angelangt  sind und die  Geschichte ihrer Dynamikkraft  beraubt ist. Die geistige Entwicklungs-Individualisierungs-Geschichte hat die biologische Evolution abgelöst und das  menschliche Leben in seiner Geschichtlich-

keit zu verstehen ist *.

* 1.) Wir leben in einer Achsenzeit und der Morgenröte einer beinahe apokalyptischen Entwicklungsübergangzeit, wo nicht mehr nur die Ökonomie und das alte Werteweltbild, sondern die Individualisierungs-Entwicklung der dominierende Geist als Bekenntnis zur Zukunft sein wird, weil das  kategorische Individual-Logos das Gesetz des Lebens ist.


2.) Siehe auch Geistige Entwicklungsstufen und Lernphasen


IV.) Die politische Geschichte als die Geschichte der Welt wird zur Individualisierungs-Charakter-Geist-Entwicklungs-Geschichte als die Geschichte der Menschheit. Es war nie die gesellschaft-

liche Masse, welche die menschliche Entwicklung weiterge-

bracht hat, sondern i.d.R. nur einzelne Persönlichkeiten,

welche die menschliche Kultur weiter entwickelten. Wir hatten Geschichte und werden selbst zur Geschichte. Die individuelle Geschichte beginnt erst, wenn die vorgeschichtliche, kollek-

tive(Völker-und Volks)geschichte abgeschlossen gilt. Es ist

die Fortsetzungssinnline  der (Bildungs)geschichte der Völker, der Institutionen, des Allgemeinen zur persönlichen (Entwick-

lungs)genese als Individualgeschichtlichkeit. Es ist eine be-

stimmte Auffassung vom Wesen der Geschichte, was er le-

bendig wirksam in sich herumträgt und in dieser Erkenntnis erlebt er das Ende des alten Geschichtsverständnisses. Ge-

schichte ist immer die Entwicklungsgeschichte des mensch-

lichen (Einzel)bewusstseins.  Deshalb ist die Entwicklungsge-schichtsidee unwiderruflich mit der Person verknüpft.Weder Zufall noch Notwendigkeit entscheiden über den Gang der Weltgeschichte, sondern immer nur Menschen.Es ist nicht 

die Bewältigung der Geschichte, sondern der Ausstieg

von ihr.    

 

V.) Die menschliche, kollektive Geschichte ist das Fortlaufen

des Menschen vor sich selbst, ein einziger, grosser Umweg des Menschen zu sich selber und der steinige Umweg zu seiner individuellen Geschichte. Der Reifezeitpunkt beginnt bei der Ausweglosigkeit, weil von dem Punkt ab es keine anderen Wege oder Umwege mehr gibt.  Der Mensch ist von der Grundstruk-

tur seiner Wirklichkeit historisch notwendig und steht in der Absolutheit seiner selbst als das Selbstverstehen des Men-

schen in seiner Entwicklungs-Freiheitsbewegung als Ge-

schichtlichkeit. Ein geschichtliches Gebilde steht nie still,

ist nie fertig, immer im werden und muss sich stets in neuen Auseinandersetzungen bewähren.


VI.) Die bisherige Geschichte ist das Leben der anonymen

Massengesellschaft, aber die Geschichte hat die Entwick-

lungsgeschichte des Einzelnen als letztes Ziel. Der Mensch

hat eine amphibische Natur und ist gleichzeitig ein ge-

schichtliches Gemeinschaftswesen, aber seiner Bestim-

mung nach ein individualgeschichtliches Wesen. Der Einzel-

ne hat keinen Wert ausser im Dienste seiner individuellen Lebensgeschichte. Nur in der Individualgeschichte des Einzel-

nen und nicht in der Geschichtslosigkeit der Masse als Viel-

mensch gibt es einen Fortschritt. Der Staat, eine Gesellschaft

als Kollektiv kann sich nicht entwickeln. Entwicklung ist im-

mer individuelle Selbstentwicklung. Kulturen werden nur

von Einzelnen aufgebaut und erneuert. Deshalb wird sich

die Gesellschaft nie als ein Kulturvolk begreifen, sondern

Kultur hat nur der Einzelne. Der gesellschaftliche Zustand

der Gesellschaft ist der Zustand Einzelner, die Entwick-

lung gewagt haben und wagen, weil der gesellschaftliche, angepasste Mensch wenig kulturfähig ist *.


* 1.) Die Geschichte hat ihren Ursprung und Quellpunkt im schöpfe-

rischen Willen des Menschen und dieser Wille entspringt wiederum

aus dem Drang nach oben, der dem Menschen ein für allemal von allen anderen organischen Wesen abscheidet und ihn über die bloße biolo-

gische Naturhaftigkeit erhebt. Der Mensch findet sich nicht damit ab,

im Lebenslauf und Fortpflanzung hin stets der selbe zu sein, stets das

selbe zu tun und zu wollen, was die Vorfahren schon immer getan

oder der gesellschaftliche Wille und die Tradition gewollt haben. Der einzelne Mensch bei kultureller Reife mehr. Er will über seinen der-

zeitigen Zustand hinaus, hinauf und mehr was der Staat an Staats-

bürgerpflichten und Solidarverantwortung von ihm erwarten. Er

trägt die schöpferische Unruhe, das Ungenügen am Gegenwärtigen

und Gegebenen in sich. Es ist ein Elementardrang als ein ewiger

Kampf zwischen Unruhe und Ruhe, zwischen Rausch und Besonnen-

heit, zwischen Unzufriedenheit und Zufriedenheit, zwischen Unge-

duld und Geduld. Es ist ein Lebensgrundgefühl, was immer in allen

Kulturen gegenwärtig ist, wenn etwas Neues (geschichtliches) mit ur-

weltlicher Kraft zutage tritt.


VII.) (Die Menschheits-, Wissenschafts-, Wirtschafts-, Gesell-

schafts-, Kultur- und Religionsgeschichte hat bisher dazu ge-

dient den heutigen Entwicklungseinzelnen zu schaffen. Die Geschichte veranstaltet nicht einen Aufwand von Kriegen, 

damit zum Schluss lediglich eine bessere Lebens-und Wirtschaftsordnung herauskommt und alles so weiter geht

wie bisher. Was hätten die Opfer, Leiden, Zerstörungen und Schuld der vergangenen Kriege sonst für einen Sinn gehabt

wenn ausser einer demokratischen Staatsform, libertären Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, Wohlstand, soziale Sicherheit und einer langen Friedenszeit (als Entwicklungs-

voraussetzung) sonst nichts weiteres herauskommen sollte

und nur der ständige Konjunkturkreislauf, wechselnde Regierungen und nicht eine fortschreitende (Einzel)entwick-

lung das Ziel ist. Die Entwicklungsgeschichte des Menschen

wird als Entwicklungsgeschichte des menschlichen Bewusst-

seins betrachtet, wo Entwicklung auf ein von vornherein festgelegtes Einheitsruheziel ausgerichtet ist,  weil Ruhe

aller Unruhe Suchziel ist. Das andauernde Wirtschafts-

wunder, der Sozialstaat, die lange Friedenszeit, die Völkergemeinschaft und die stabilen, politischen, demo-

kratischen Verhältnisse machen erst diese Individualisie-

rungsentwicklung möglich *.


* I.) Aber es gab auch noch nie so viele Möglichkeiten wie heute zum Neuanfang und um zu wissen, wie ich  sein kann. Die Zeit war noch

nie so reif für dieses neue Entwicklungsverständnis,weil die Men-

schen noch nie soweit von ihrer Entwicklung entfernt waren und

erst die heutigen politischen, technischen und sozialökonomischen Verhältnisse (Freiheit, Wohlstand, Möglichkeitsvielfalt, Kommunika-

tionszeitalter, Wertwenden, Freizeit, Prosperität, Sättigungsgrad, Kul-turlosigkeit, wankende Sicherheiten, Religionsferne, Lebenssinnleere,

Lebenskrisen, Überfluss, Generationenwechsel und Wertewandel des Materialismus, Zeitenwende gegeben sind. Ein hoher Lebensstandard

und Eigentum als auch die demokratischen Grundwerte bilden erst die Grundlage jeglicher sozialen Ordnung  und sind Voraussetzung für das

" Entwicklungswohlergehen ".


II.) Jede Generation schafft erst die notwendigen Entwicklungsvoraus-

setzungen für die nächste, höhere Entwicklungsstufe der jetzigen Generation. Die heutige Erbgeneration kann nur dankbar das Erbe

und die Werte der "Aufbau-Nach-Kriegs-Generation nach 1945" in Deutschland in Empfang nehmen und dieses für die kommende Gene-

ration nicht nur zu verkonsumieren und zu bewahren, sondern den

darin liegenden, potentiellen Entwicklungssegen als Zinsen durch die Individualgenese in der Weiterentwicklung entfalten. Die Frage

ist nur, ob dieses freiwillig durch Vernunftseinsicht, bei Entwick-

lungsreife des Einzelnen durch eine Krise oder erst durch eine glo-

bale Menschheitskrise geschieht, welche dann alle mit sich zieht

und die Autorität der vorherrschenden, gesellschaftlichen-Kul-

tur- und Selbstbestätigungswerte stürzt.


III.) Es gibt nur zwei Möglichkeiten der Bestätigung des Menschen.

Das Kollektiv und die gesellschaftliche Lebensordnung des Menschen

oder wer gläubig und religiös ist, der vertraut Gott, weil der Mensch

ohne eine Bestätigung als Sicherheit nicht zu leben vermag. Und da sich die Bestätigung seitens des Kollektivs wie die Geschichte immer wieder

gezeigt illusorisch erwiesen hat und auch die westlichen Demokratien nicht zuverlässlich und im Wandel begriffen sind, ist  ganz  klar abzu-

sehen, auf welches Ziel sich die geschichtliche Bewegung hinaus läuft;

auf eine Erneuerung eines Gottesglaubens im welchen Gewande auch immer .Freilich eines lässt sich nicht absehen, wie lange diese Ent-

wicklung dauern und über welche Umweg diese führen wird*.


* Ein historisches Beispiel für den mehrmaligen Neufang zeigt uns die deutsche Neuzeitgeschichte. Wer im Jahre 1949 " fünfzig Jahre alt "
war, hat in seinem Leben mindestens sechsmal von vorne anfangen müssen. Zum ersten Male 1919 nach dem ersten Weltkrieg, dann
1924 nach der Inflation, 1933 nach der Wirtschaftskrise, mindestens einmal zwischen 1939 und 1945, schliesslich nach dem Zweiten
Weltkrieg und letztendlich am 20.Juni 1948 dann mit der Einführung
der deutschen Mark.


VIII.) Noch nie gab es so viele Menschen der Menschheit,

die nicht wissen, wie sie sein sollen, weil der heutige, sozi-

alisierte, angepasste und beruflich spezialisierte Mensch 

nur ein verschwommenes Weltbild und keine persönlichen Zukunftsvorstellungen mehr besitzt. Die Zeit war noch nie 

so reif für dieses neue Entwicklungs-Individualisierungs-

verständnis, weil die Menschen noch nie soweit von ihrer Entwicklung entfernt waren. Aber es gab auch noch nie 

so viele Möglichkeiten wie heute zum Neuanfang und um 

zu wissen, wie ich sein kann. Wir leben ganz ohne Zwei-

fel in der für Menschen besten Zeit, die es jemals gab und 

keine Zeit war entwicklungsherrlicher zu leben, nie waren 

die Umstände so günstig und es gab noch nie so viele poten-

tielle Möglichkeiten (in der westlichen Hemisphäre) *. 


*1.) Siehe auch Gliederungspunkt " Die Individualität ist die begriffliche

Fassung des Lebens" im Gliederungspunkt Individualisierungs-Entwick-

lung als Lebensweg


2.) Siehe auch Heute-ist-die-beste-aller-Zeiten


3.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer

gotischen Kathedralen  " in Zukunft Strassburger Muenster 3


IX.) Zum ersten Male in der Geschichte steht der Mensch 
überall nur sich selbst gegenüber.
Die Wertegrundlagen sind nicht mehr gegeben, weil sich  ihre Voraussetzungen geändert haben und einst sicher geltende Werte verfallen. Ein alter Wert zerbricht, wenn er auf  einen höheren Wert hinaus will. Wir orientieren uns immer noch an Werten und Verhaltensweisen, die allgemein anerkannt auch wenn sie nutzlos und sinnlos geworden sind. Immense materielle Werte auf Kosten von Entwicklungswerten geschaffen worden. Unsere Werte sind mehr von der Wirtschaft und Gesellschaft, als von der Kultur geprägt und  diese Soziologisierung aller Werte ist eine entartete Form  der Wertabhängigkeit. Partielle und vorübergehende Inte-ressen werden als absolute Werte gesetzt. Die Maßstäbe, worauf es im Leben ankommt und was wirklich als gross anzusehen ist, sind verloren gegangen. Eine Gesellschaft kann aber nicht auf dem Nihilismus aufbauen, sie braucht verbindliche Werte. Der Wertmaßstab ist meistens zur Zeit nur der, ob  ich es mir leisten kann. Das Leben des Einzelnen wird nicht mehr von innen, sondern von aussen bestimmt. Der Lebenssinn des Einzelnen liegt oft nur noch darin, ein leichtes und materiell schönes Leben zu haben. Der Mensch ist nur noch Mittel (Konsument, Quote, Prozentzahl, Arbeitskraft, Bürger, Rentner, Steuerzahler, Zuschauer, Autofahrer etc.) und nicht mehr der eigentliche Zweck. Wir verfallen in unsere Rollen und es ist nicht mehr möglich authentisch zu werden und zu sein. Ein gelungenes Leben gilt mit  der gesellschaftlichen Integration und wirtschaftlichen Prosperität als abgeschlossen.


X.) Unser Kulturdrama ist, dass wir an einem Weltzeitwende-

punkt  unserer Geschichte angelangt sind und die  Geschichte ihrer Dynamikkraft  beraubt ist. Geschichte und Naturwis-

senschaft sind zusammengebrochen. Die Geschichte durch

das Erlöschen der eschatologischen Dynamik, die Naturwis-

senschaft durch den Umsturz der klassischen Physik mit der Quanten- und Mikrophysik, der den Materialismus zerstörte,

dem Rationalismus und dem Intellektualismus die Voraus-

setzungen entzogen hat, auf denen sie begründet waren.

Unsere Kultur wurde " auf dem Altar " von Wirtschafts-, Kon-

sum- und populistischen Wählerinteressen und den natur-

wissenschaftlichen Erkenntnissen (als alleinige Wahrheit) geopfert. Die Geschichte hat nicht mehr die Kraft die Men-

schen zu tragen (es fehlt an der lebenszündenden Idee) und

der Mensch hat nicht mehr die Kraft, die Geschichte zu

formen (fehlende religiöse Dynamik) als eschatologische

Kraft des abendländischen Menschen. Er existiert nur noch

aus der Zersetzung der kulturellen Restsubstanz und wenn

diese aufgebraucht ist, nur noch das künstliche Korsett der Gesetze alles zusammenhält.  Zum ersten Male in der Ge-

schichte steht der Mensch überall nur sich selbst gegenüber *.


*I.)  Eschatologie ist die Lehre bzw. Gesamtheit religiöser Vorstellungen

von den letzten Dingen d. h., vom Endschicksal des einzelnen Men-

schen und der Welt.


2.) Siehe auch Nr. XIII  "Die eschatologische Kraft des abendländi-

schen Menschen, die Gesamtheit religiöser Vorstellungen von den

letzten Dingen, d. h., vom Endschicksal des einzelnen Menschen und

der Welt, jene elementare, religiöse Dynamik, die in den Tiefen einen jeden einzelnen Menschen wurzelt, ihn geformt und geprägt hat, der

alles entspringt, alle kulturelle Substanz aufbaut und die Ursache

allen kulturellen Fortschritts....im Gliederungspunkt " Im historischen Geschichtsbewusstsein wird die individuelle Entwicklungsgeschichte

als Entfaltung von Gott religiös (christlich) gedeutet und als etwas

Heiliges betrachtet ".


3.) Von  der Bewusstseinserkenntnis ging die Krise aus, welche nie die Totalität des Menschen erfasst und das Ganze darstellt, weil der Mensch glaubt das zu sein, was er sich bewusst ist und deshalb in die Be-

wusstseinskrise der Erkenntnis schliesslich führen muss, weil der

Mensch das ist, was er sich nicht bewusst ist. Der Mensch gründet sich

auf das menschliche Bewusstsein, aber dieses ist nur der halbe Mensch. Diese äussere Selbstbegründung ergibt noch keinen Lebenssinn und

ohne Sinn macht erfahrungsgemäß nichts Sinn. Unsere Kultur weist

nicht mehr über sich hinaus auf etwas, was hinter ihr steht und durch

sie verwirklicht werden soll, sondern sie verweist nur noch auf sich

selber und bestätigt das relative Erkenntnis- und Weltbewusstsein

des Menschen. Der Mensch steht der Kultur nicht mehr gegenüber, sondern ist nur noch ein (besessener und besitzender) Teil von ihr.


4.) " Am deutlichsten tritt uns das Phänomen des Endes innerhalb der

Geschichte entgegen, die uns bis gestern getragen und nach vorne gerissen hat. Bis gestern genügte es die Segel seines Lebensschiffes

in den Wind der Geschichte zu hängen, um wie von selber dahinge-

tragen zu werden. Heute hängen diese Segel schlaff am Mast, der Wind

ist eingeschlafen und die Flaute ist da. Wir stehen am Ende der Ge-

schichte und wissen nicht, ist es das Ende einer Geschichtsepoche,

etwa das Ende der Postmoderne, ist es dass Ende einer grösseren Geschichtsepoche oder ist es das Ende überhaupt ? Auf  jeden Fall

ist es das Ende alles dessen. was wir bisher unter Geschichte ver-

standen haben und dieses Ende ist plötzlich und zwar über  Nacht gekommen und zwar dadurch, dass die bisherige Geschichte ihren Sinn enthüllt, aber auch damit gleichzeitig ihre Kraft verloren hat".


* In inhaltlicher Textanlehnung an " Stille vor dem Sturm", Karl Zehrer,deutscher Journalist


5.) " Die Gegenwartskrise ist in Wahrheit ein ungeheuerer Umschmel-

zungsprozess, indem sich mehr wandelt als Jahresmoden,als Gene-

rationen der Nachkriegszeit, als Stilperioden oder Geschichtsepochen, indem ein Zeitalter täglich vergeht und täglich bereits ein neues ent-

steht. Diese alles erfassende, alles erschütternde " Krisis", die aufs stärkste den Menschen selbst in ihrem Griff hält, macht sich nicht nur

im religiösen Bereich am heftigsten geltend, sie hat ihr ihren eigent-

lichen Herd. Sowohl heute in dem religiösen Selbstverlust des Ein-

zelnen wie in dem einstigen ganzer Völker. Um im religösen Bereich werden sich  die tiefgreifensten Wandlungen abspielen und hier die Entscheidung, die Wandlung sich vollziehen"*.


* In inhaltlicher Textanlehnung an " Vom Untergang des Abendlandes zum Aufgang Europas "von Sigrid Hunke, Religionswissenschaftlerin


6.) An wichtigen Punkten der Evolution treten Wertwenden auf d.h.,

was bis dahin entwicklungsförderlich war (Maß, Sinn, Wert) wird ent-

wicklungsschädlich (Maß-,Sinn-und Wertlosigkeit), die werbende Kraft

der Anziehung lässt nach und die Involution zur Evolution. Beim

Reifezeitpunkt wird die kritische Masse für Veränderungen erreicht (Sättigungsgrad) und nach dem allgemeinen Gleichgewichts- und Reifegesetz und dem ewigen geschichtlichen Entwicklungsgesetz "

des Vergehens und des Werdens "schlägt die quantitative Verände-

rung in qualitative Veränderung um als nächste, höhere Entwick-

lungsstufe, welche die Ermattung des Denkens der jetzigen, geistigen Krisensituation überwindet.


XI.) Wenn eine Geschichtsepoche vorüber ist versagen plötzlich ihre Werte und ihre Methoden. So war es beim Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit in der die Ideen und Begriffe der Scho-

lastik farblos wurden und abstarben. Die Grundlagen dieses Denkens waren nicht mehr gegeben, ihre Voraussetzungen hatten sich geändert. Der Mensch ist im Laufe seiner Ge-

schichte durch viele Krisen und Katastrophen hindurch ge-

gangen und hat alle überlebt. Weil die innere Substanz der Geschichte versiegt, ist die Menschheit ist bis heute getrennt marschiert und deshalb hat die Weltgeschichte immer ein

neues Kapitel beginnen können. Heute endet nicht nur 

wieder eines von vielen Kapiteln, sondern heute endet 

das Buch der Weltgeschichte selber. Das ist etwas ganz 

neues, weil die Reserven  des Raume erschöpft sind und 

es gibt keine neuen freien Kräfte mehr, deren Zustrom ein

neues Kapitel beginnen wird. Die heutige, geschichtliche 

Krise aber besitzt  eine Einmaligkeit und ist ohne Vergleich

mit einer Krise der Vergangenheit. Wir stehen heute in 

einer Welt ohne Raum- und Geschichtsbild im Niemands-

land und im nihilistischen Chaos. Wenn wir aus der Geschich-

te heraustreten, fallen wir in ein Nichts.


* Der Historismus ist Nachahmung, Rückgriff auf ältere Stilrichtungen und ist stets ein System des Alterns. Gerade dieses historische Chaos, dass

im Historismus seinen Ausdruck als Kennzeichen seiner Geschichts-

losigkeit gefunden hat, denn diese Daten und Fakten besitzen keine Verbindlichkeit mehr, sondern sind nur Möglichkeit eines  sein können.

Im obersten Bereich des reinen Denkens, indem sich der einzelne

Mensch ganz allein in der Freiheit des Geistes befindet, verliert die Geschichte als kollektive Macht ihre zeitgebundene Schwerkraft und Langsamkeit. Auf dem Boden der Individualgeschichte schrumpfen Jahrhunderte zu Jahren zusammen.

 

XII.) Die Geschichte hat nicht mehr die Kraft die Menschen

zu tragen und der Mensch hat wegen fehlender Entwicklungs-

substanz nicht mehr die Kraft die Geschichte zu formen. Er existiert nur noch aus der Zersetzung der kulturellen Rest-

substanz und wenn diese aufgebraucht ist nur noch das künst-

liche Korsett der Gesetze alles zusammenhält.  Wenn die Ge-

schichte nicht mehr imstande ist innerhalb der Zeit zu sagen

von wo er herkommt und wohin er geht und wenn die Natur-wissenschaften dem Menschen kein verständliches Bild von

Natur und Kosmos geben können, so kann daraus gefolgert werden, dass das aufgeklärte wissenschaftliche Denken

nicht imstande ist, die Krise zu deuten, weil es sich selber in

der Krise befindet.


XIII.) Ob wir diese existentielle Krise bewältigen, ist nicht

alleine eine Sache der Evolution, sondern der Entwicklungs- vernunft. Das Leben hat sich im Laufe der Evolution immer  durchgesetzt. Das Entwicklungsleben des Einzelnen und nicht der menschliche Wille wird der Sieger sein. Die Entwick-

lungszukunft rechtfertigt und entschuldet auch die ent-wicklungslose Vergangenheit. Wir stehen in der Wendezeit 

von der kollektiven Geschichte zum Beginn der Geschichte eines jeden Einzelnen. Auch wenn sich in unserer Gesellschaft vieles zum Besseren hin entwickelt, stehen wir noch am Anfang der Entwicklung des Einzelnen. Das die Grundorientierung Ent-

wicklung richtig sein muss, weil die  menschliche (Ur)natur Entwicklung ist. Die Natur betrügt uns nie, sagte einmal Jean Jacques Rousseau. Deshalb bleibt die Frage aller Fragen die unstrittige, individuelle Sozialisierungsentwicklungsfrage . " Entwicklung  bleibt ein Seiltanz,aber der einzige, sichere Boden, auf dem sich wirklich tanzen lässt". " Sich selbst zur Geburt bringen, ist die wichtigste Aufgabe im Leben eines Men-

schen "*.


* Erich Fromm war ein deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe.


XIV.) Es ist geschichtlich immer so gewesen, dass nach einer

Erstarrung, Stagnation, gleichförmigen, wiederholenden 

Entwicklung eine Zeit der Veränderung und Aufbruchs erfolg-

te. Die Zeit war noch nie so reif für " www.entwicklungszu-

kunft.de", weil die Menschen noch nie so weit von der Ent-

wicklung weg waren. Jeder spürt die Dringlichkeit notwen-

diger Entwicklungsideen für die Selbstorientierung. Die bes-

ten Jahre, (weil Entwicklungsjahre) liegen noch vor uns. Des-

halb gab es noch nie soviel Anfang. Das 21.Jahrhundert wird

ein Säkulum der Entwicklung werden und dieses wird die dynamische Entwicklungsauffassung des dritten Jahrtausend

und das Ende der statischen, entwicklungslosen Welt)auf-

fassung sein. Entwicklung ist ein Menschheitsdrama und die

Last der Entwicklung liegt in der Evolution.


XV.) Die Welt wurde durch Kompass, Pulver, Buchdruck, Motor und Internet erobert und jetzt sind dieses alles nur noch Zweckmittel zur Entwicklungs-Individualisierungs-Selbst-Eroberung. Die Frage aller Fragen ist immer die individuelle Entwicklungsfrage. Wir leben in einer Achsenzeit und der Morgenröte einer Entwicklungszeit, wo nicht mehr die Ökonomie, das alte auf Wachstum aufgebaute Weltbild und anachronistische Werte des letzten Jahrhunderts, sondern

die Individualisierungs-Entwicklung der dominierende Geist

sein wird. Die Genialität triumphiert, indem sie erst einmal unterliegt und die Trivialität  unterliegt, indem sie erst einmal triumphiert.*


* 1.) Wir stehen am Beginn eines neuen Frühlings der Menschheit. Zukunft bedeutet, für welche Ideen sich zu leben lohnt und was ich hoffen darf. Die Frage aller Fragen bleibt die individuelle Entwicklungsfrage. Die gotische Kathedrale (Domain) steht für eine Auffassung und ein Lebens- grundgefühl, wenn etwas Neues mit urweltlicher Kraft zutage tritt. Es

ist ein Elementardrang als ein ewiger Kampf zwischen Unruhe und

Ruhe, zwischen Rausch und Besonnenheit, zwischen Unzufriedenheit

und Zufriedenheit, zwischen Ungeduld und Geduld, zwischen Altem und Neuem. Es ist die Durchbrechung der Wiederkehr des Gleichen als das Gesetz des Vergehens und Werdens. Der gotische Baustil stieg wie " Phönix aus der Asche empor ",wo keiner mehr an dieser Kunstsprache daran vorbeikam und so wird die Entwicklungs-Individualisierungs-Idee seine Stunde und grosses Moment haben, wo keiner an dieser Le-

benskunstsprache daran vorbeikommt. An wichtigen Punkten der Evolution treten Wertwenden auf d.h., was bis dahin entwicklungs-

förderlich war (Maß, Sinn, Wert) wird entwicklungsschädlich (Maß-,

Sinn- und Wertlosigkeit), die werbende Kraft der  Anziehung lässt

nach und die Involution wird zur Evolution.  


2.) Wir stehen auf der Vergangenheit und hängen dem Glanz des " nicht mehr “ nach und verdrängen damit die aufgestauten Entwicklungsnot-

wendigkeiten. Wir leben in einer untergegangenen, vergangenheits-

orientierten Welt und versuchen eine abgelebte, entwicklungslose,

sterbende Epoche zu mumifizieren, indem wir rückwärtsgewandt versuchen ein neues Gleichgewicht wieder herzustellen, ohne die Dynamik der Gegenwart in die Zukunftsdimension mit einzubeziehen. Durch den Versuch die alten, liebgewonnenen Zustände wieder her-

zustellen, werden die Entwicklungsursachen einfach ausgeblendet und der Entwicklungsrückstau wird nur als reiner Reformstau interpretiert und dageben angekämpft. Bei einer Reform bleiben die Institutionen

wie sind und nur bei der Wandlung des Einzelnen verändert sich

wirklich etwas. Es kann weiterhin nicht oft genug wiederholt werden, dass es unwichtig ist was die neuesten Nachrichten sind, was andere sagen und tun, wie prominent jemand ist, sondern nur was ich tue.

Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahr-

heit geschieht alles nur in mir.Es ist der einzige Punkt, wo in der Welt wirklich etwas geschieht


3.) Der Restaurationskurs auf ehemals Bewährtes als eine Art Entwick-

lungs-Verweigerungshaltung  gaukelt nur eine Beherrschbarkeit der Krise

vor, aber in Wirklichkeit wird die Gegenwartsnot noch verstärkt und die Krise nur noch krisenhafter. Der Spannungszustand wird immer grösser und der Spielraum für Rettungsaktionen wird immer enger und teurer, weil dem Krisengeschehen fehlursächlich eine Eigenwirklichkeit zuge-

billigt wird, aber dieses ein entwicklungsloses Fehlverhalten in jedem einzelnen Menschen selbst ist. Das Beharrende, Gewohnte und Bewah-

rende befindet sich immer im Nachteil gegenüber dem Vernünftigen, Notwendigen, Dynamischen und dem Entwicklungskonformen. Ent-

wicklung aufhalten zu wollen ist genauso absurd, wie einen 300 km/h schnellen ICE-Zug mit blossen Händen stoppen zu wollen.

 

4.) Wir leben  immer noch in der abgelaufenen, toten aber schon eingesargten Vergangenheit, der Wirtschaftsjahre (Wirtschaft ist unser Schicksal) haben Angst vor der Zukunft (Einzel)entwicklung wird unser Schicksal) und  vergessen dabei, durch dass Festhalten an den über-

kommenen Werten dabei die Gegenwart " im Hier und Jetzt " entwick-

lungsgestalterisch "zu leben. Unser Haus (Zivilisation) wird weiter

auf schwankendem Grund  gestützt, obwohl wegen dem Wertewandel, welcher ein Erdbeben ausgelöst hat, nicht mehr gestützt werden kann. Man kann es nur verlassen.

XVI.) Geschichte ist immer Geheimnis.Ihr Sinn bleibt dem Einzelnen verborgen, aber der Mensch ist auf eine metaphy-

sische Art und Weise tief innerlich mit ihr verbunden.Er erwartet etwas von der Geschichte und die Geschichte erwar-

tet etwas von ihm. Zum innersten Wesen geschichtlicher Entwicklung gehört, dass  sie immer nur möglich wird durch

die Polarität, durch eine nie aufhörende Spannung entgegen gesetzter Tendenzen. Denn alle Spannung braucht Zeit der Vorbereitung und jedes Ereignis Entwicklung. Wann eine Person überhaupt geschichtlich wird, weiss keiner ganz genau, aber verschiedene  Faktoren spielen für das „ Auserwählt sein "eine Rolle wie z.B.


1.) Geschichte untersteht dem Kairos *


* Kairos (griechisch Καιρός) ist ein religiös-philosophischer Begriff für

den günstigen Zeitpunkt einer Entscheidung, dessen ungenutztes Verstreichen nachteilig sein kann. In der griechischen Mythologie

wurde der günstige Zeitpunkt als Gottheit personifiziert.


2.) Eine Zeitgeist-Reife-Notwendigkeit *


*  An wichtigen Punkten der Evolution treten Wertwenden auf wenn

die kritische Masse für Veränderungen erreicht ist und nach dem allgemeinen Gleichgewichts- und individuellen Reifegesetz der quan-

titativen Veränderung in qualitative Veränderung umschlägt. Es ist

immer im Leben so, dass die Konzentration auf einen statischen Pol

als die überbewertete Seite den unterdrückten Erziehungsgegenpol

als Korrektiv den neuen dynamischen Begriff entfaltet und zu einem neuen Entwicklungszustand führt. Gegenkräfte bilden sich immer,

wenn etwas nicht in Ordnung ist, weil die Zeit dafür abgelaufen ist.

Es ist der Ausgleich von Gegensätzen als Gleichgewichtspunkt. Um

es mit dem französischen Schriftsteller Victor Hugo zu sagen, " dass

nichts mächtiger ist, als eine Idee, deren Zeit gekommen ist ". Es ist

den Nerv und die Notwendigkeit der Zeit auf den Punkt gebracht, wo keiner mehr daran vorbei kommt, wenn er  nicht untergehen will.


3.) Das Schicksal Einzelner *


* Es ist der schöpferische Willen des Menschen und dieser Wille ent-

springt wiederum aus dem Drang nach oben als das Ungenügen am Gegenwärtigen und Gegebenen in sich. Es ist ein Elementardrang als

ein ewiger Kampf zwischen Unruhe/Unfrieden und Ruhe/Unruhe und

ein Lebensgrundgefühl, was immer in allen Kulturen und allen Zeiten gegenwärtig ist, wenn etwas Neues (geschichtliches) mit urweltlicher Kraft zutage tritt.


4.) Das Gesetz des Lebens ist der Widerspruch *


* Siehe auch " Es ist das  Nobel-Dilemma in allem. Alfred Nobel hat das Schiesspulver/Dynamit erfunden, aber der Friedensnobelpreis wird an diejenigen verliehen, welche seine Erfindung nicht anwenden " in    

Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Widerspruch

 

5.) Das Individuallogos *


* Die unberirrte, individuelle Lebensrichtung als Entwicklungslern-

programm und Lebensindividualordnung sind eingeboren und es ist der Lebensformkraftwille als das " kategorische und natürliche kanoni-

sierte  Individual-Logos " des entwicklungsschöpferischen Bauplan-Lebensprinzips der Unverwechselbarkeit, Einzigartigkeit und Not- 

wendigkeit.


6.) Jeder ist ein " potentielles Genie " der Selbstevolution *


* I.) Johann Wolfgang Goethe sagte einmal, dass seine Sachen nie popu-

lär werden. Sie sind nicht für die Masse geschrieben, sondern nur für einzelne Menschen, die ähnliches wollen und suchen und in ähnlicher 

Richtung begriffen sind ". Zu Goethes Zeiten vor ca. 250 Jahren war

es noch so, dass Millionen schmieden und ackern mussten, dass einige Tausende herrschen, malen, komponieren und dichten konnten. Was

zu Goethes Zeiten als maximale Existenz nur für wenige Einzelne galt

und für normal Sterbliche nicht erreichbar war,  gilt heute für eine

immer grössere Anzahl von Menschen und wird bald für die breite

Masse sein, weil wir heute in einer Entwicklungs-Übergangs-Inkuba-

tionszeit zum Einzelmenschen hin leben und die Zeitgeistreife dafür gegeben ist. Das hat nichts mit der Illusion eines " Übermenschen " im Sinne von Friedrich Nietzsche im Entferntesten zu tun. Auch das Geniebegriffs-als auch das geschichtliche Personenverständnis unter-

liegt dem Gesetz des Werden und Vergehens, wo niemand heraus-

treten kann und damit einer Weiterentwicklung unterworfen ist.

Die Zeit ist vorbei, wo z.B. alle 200 Jahre ein Grosser (Genie)

geboren wird, eine geschichtliche Person auftritt, Genies mit

fast religiöser Verehrung bewundert werden und nur in Übersteige-

rungen wie bspw. literarisch über diese geschrieben wird.


II.) Immanuel Kant (Philosoph), Albert Einstein (Physiker),Johann Wolfgang Goehte (Dichter) z.B. waren unbestritten grosse Geister, aber

keine geschichtlichen Personen.


III.) Siehe auch " Eine grosse Seele will nur eigenes, orientiert sich

nicht an anderen Menschenmeinungen und arbeitet für die Ewigkeit "

in Genie der Selbstevolution


7.) Die Gewissens-Lebens-Führung) * 


* I.) Das Gewissen wird im Allgemeinen als eine besondere Instanz im 

menschlichen Bewusstsein angesehen, die bestimmt, wie man urteilen soll als Gewissheit und sicheres Wissen (im religiösen Sinne " Wille Gottes").Wir können aber das Gewissen als " höhere, zeitlose Intelli-

genz und Führungs-Orientierungsinstrument " nicht einfach ignorieren, was immer schon richtig war. Wenn das Gewissen als der zentrale Ort erscheint, an dem die Dinge des Menschen und der Welt immer ent-

schieden werden und die Spaltung des Menschen überwunden werden kann, ist das Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen der archime- dische Punkt des Menschen, von dem alles ausgeht und bewegt wird.


II.) Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen


XVII.) Diese Geschichtsbesessenheit, dass die Geschichte im-

mer wieder unter den gleichen Formen beginnt und das der Mensch somit auf die Lehre, die sich aus der ständigen Wie-

derkehr des Gleichen ergibt, bauen kann, gehört eigentlich

der Geschichtsvergangenheit an. Es ist der Widerspruch,
dass versucht wird den Gedanken des technischen Fort-

schrittes mit einem statischen Menschenbild zu verbinden,

dass endgültig definiert ist, der Mensch bleiben kann wie er 

ist, einmal gelernt für immer gelernt und das evolutionäre Element das Individual-Logos des Menschen aussen vor lässt. Alles unterliegt dem Gesetz des Vergehens und Werdens und

da kann auch die Geschichte nicht heraustreten *.


* 1.) Der wissenschaftliche Zeitbegriff der Relativitätstheorie lehrt,

dass die Zeit keine feste Konstante ist und diese erst entsteht, wenn

etwas bewegt wird. Die Veränderung tritt ein, weil sich die Gegen-

stände in der Zeit durch den Raum bewegen. Entwicklung ist eigent-

lich Zeit produzieren, weil sich durch die Entwicklungsveränderung et-

was bewegt wird und dadurch erst persönliche Geschichte geschrie-

ben wird. Raum und Zeit sind also nicht zuerst da und stehen nicht

fest, sondern ein Teil des physikalischen Geschehens bzw.ein Teil des Entwicklungsprozesses. Wir sind nicht in Zeit und Raum, sondern Zeit

und Raum sind in uns. Der Raum " ist " und die Zeit  " wird  ". Die in-

dividuelle Entwicklung ist zeitlos und geschieht in der Zeit und die

Zeit wird aufgehoben. Was sich entwickelt, unterliegt nicht mehr

der Zeit. Entwicklung ist aber immer nur, solange die alles verän-

dernde Zeit währt. Wo sich nichts bewegt, verändert, entwickelt,

fliesst, geschieht, in Form gebracht wird etc, da vergeht keine Zeit,

so dass da auch keine Zeit ist. Man erfährt keine Zeit, wenn sich

nichts verändert, während etwas anderes unabhängig von einem

in derselben Zeit stabil bleibt. Und wo keine Zeit ist, verändert ist

auch keine Evolution und damit verlorene Zeit und individualge-

schichtslose Zeit. Deshalb wird u.a. alle entwicklungslose Lebenszeit

als Zeit- und Lebensvergeudung betrachtet. Ein geschichtliches Gebil-

de steht nie still, ist immer im werden und stets in neuer Bewährung

hinschreitend. Folglich ist die Bestimmung meines Daseins in der

Zeit nur durch die Existenz wirklicher Dinge, die ich ausser mir wahrnehme, möglich.


2.) Siehe auch "Jeder ist ein potentielles Genie der Selbstevolution "

in Genie der Selbstevolution

 

3.) Siehe auch den Gliederungspunkt Nr. XVI " Vom traditionellen, statischen Bildungs-Schul-Eigenschafts-Sozialisierungs-Lernen  (BL)

zum evolutionären, dynamischen Entwicklungs-Lebens-Eigenschafts-Individualisierungs-Lernen (EL) " in Bildungs-und Entwicklungslernen

 

XVIII.) Die moderne Wissenschaftsgesellschaft hat seit dem co-

gito ergo sum des Rene Descartes die Kontinuität unterbrochen und deshalb hat das Abendland ca. 1000 Jahre (Symbolgrös-

senzahl) Überwindungsrückweg noch vor sich, um selber Geschichte zu werden und zu sein und wirft den abendlän-

dischen Menschen an die Anfänge seiner Geschichte zurück. 

Weil jede Epoche der Neuzeit  immer wieder neu angefangen und den Bruch mit der Kontinuität vollzogen hat, muss jeder Einzelne jede dieser Entwicklungsphasen seit dem Mittelalter nochmals durchlaufen und den Weg  " als Gewandelter " gehen. Seit dieser Abnabelung muss der einzelne Mensch der Neuzeit und Moderne diese Zeit einzelgeschichtlich nochmals durch-

laufen durch Abtragen seiner Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit Es ist auch Franz Kafkas (Schriftsteller) tiefe Erkenntnis, dass er "die  Verneinung der Kultur unseres Geistes als Rettung des  Geistes " ansieht*.


*1.) Siehe auch " Das Abendland, die eigentliche Substanz Europas,

das besondere, einzigartige geschichtliche Erbe, das sein Wesen  be-

gründet, während das neue Europa nur ein seelenloser, moderner Bü-

rokratenautomat ist " in Kulturrezension


2.) Von der Zukunftserwartung, welche eine Weiterentwicklung der Ver-

gangenheit ist und der Weg in die Zukunft von der Gegenwart unmittelbar

nach vorne führt zur Zukunftserwartung, wo ich meine Zukunft durch Entwicklungs-Individualisierung ständig neu transzendiere und durch

das " neu-erschaffen " im Lebensgrundgefühl in Anlehnung an den Maler Salvador Dali mich am liebsten nur an die Zukunft erinnere. Dieses setzt ein abtragen der Entwicklungs-Individualisierungsbringschuld der Ent-

wicklungslosigkeit voraus, weil die Zukunft von der Vergangenheit vorbelastet ist und damit schon die Weichen für diese gestellt sind. Es

ist eine neue Lebensauffassung, wo ich meine Zukunft im Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Prozess " im Hier und Jetzt "

ständig neu erschaffe und nicht mehr von der Vergangenheit und Gegenwart, sondern von der Zukunft her geleitet werde als Vergangen-

heits-Nachbesserung. Dem Menschen auf diesem Wege nur das begegnen kann, was er selber war und heute ist, mithin nichts anderes, worunter

er heute leidet und was er abwenden möchte. Der Mensch muss seine Vergangenheit aufarbeiten, indem er sich wandelt und nochmals so leben und handeln, der er einmal sein möchte. Wir sind durch die frühere Unwahrheit gebunden und müssen uns von ihr frei machen. Eine ande-

re Zukunft kann sich nur aus einer anderen Vergangenheit entwickeln.

Es ist die schon fast paradoxe Ausgangslage, dass man eine bessere Zukunft nur erwarten kann, indem man ihr erst den Rücken kehrt und sich der Aufarbeitung seiner " Entwicklungs-Individualisierungs-Ver-

gangenheits-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit widmet. Die Zukunft

ist nicht in dem Sinne offen, dass ich vom Standpunkt der Gegenwart

nur planen und mir neue Möglichkeiten erschliessen muss, um damit

die Zukunft zu gestalten, sondern sie ist bereits durch die Vergangenheit vorherbestimmt, abgesteckt, eingegrenzt und vor entschieden worden. Wer darüber nachdenkt wird erkennen, dass der Mensch, der die un-

bewältigte (Schuld)vergangenheit ausblendet und nur nach vorne lebt, seine (Planungs)zukunft bereits hinter sich hat. Deshalb helfen Re-

formen oder eine Vernunftseinsicht wenig, weil sich der Mensch von

der Gegenwartsexistenz erst sich zu lösen vermag, wenn er die Ver-

gangenheit seiner Existenz, welche in die Zukunft hinaus als leben-

dige Wirklichkeit nachwirkend  ist, diese auch erkennt, akzeptiert und sich davon gelöst hat. Entwicklung vorwärts geht nur über Entwicklung zurück. 


XIX.) Die Geschichte der Neuzeit besteht aus einer Reihe

neuer Anfänge z.B. mit 1517,1649, 1789, 1917, 1938- 1949, 1989, 2000, 2009,(2020 Covid 19 ?), in denen Völker immer wieder mit dem Jahre 1 begannen oder einem der kleine-

ren Daten, an denen namentlich die deutsche Geschichte

keinen Mangel leidet. Die Etappen der einzelnen Anfänge

sind dabei immer kürzer geworden, weil die Inhalte leerer geworden sind. Der Bruch mit der geschichtlichen Kontinui-

tät, mit dem die Geschichte der Neuzeit begann und die permanente Negierung der nicht verarbeiteten Vergangen-

heit haben dazu geführt, dass die Geschichte ausgelaufen ist

und wir deshalb am Ende der Geschichte stehen. Die Neuzeit

hat in dem Pluralismus ihrer nationalen und sozialen An-

fänge immer wieder versucht eine neue Zeitrechnung zu schaffen und mit einem neuen Jahr 1 zu beginnen. Diese Versuche sind heute sämtlich gescheitert und die Wirklich-

keit der abendländischen Zeitrechnung hat sie eingeholt und überwältigt. Deshalb bleibt heute kein anderer Weg als der

sich in einer Rückwendung zum Jahre 1, wo die Geschichte

des Abendlandes begann. 

 
XX.) In der neueren deutschen Zeitgeschichte haben die Menschen in den Jahren 1918, 1929 und 1945 immer vor dem Nichts gestanden. Entscheidend ist die Frage, was steckt hinter dieser Entwicklung, die den Menschen im Kreise herumwirbelt und ihn immer wieder vor die gleiche Situation des " immer wieder von vorne anfangens" stellt. Welcher Lebensdruck- Führungs-Sinn steckt da hinter. Die neue Welt seit 1949 ist eine Zweck- und Dingwelt nur mit einem " Nutzen-, Konsum-, Geld-

Wert " und eine Wiederholung der alten Welt vor 1933, die

das gleiche Schicksal erleiden muss, weil diese nicht auf

Höheres verweist, was als Entwicklungsindividualwert ver-

wirklicht werden soll. Wenn sich ständig alles wiederholt

oder bleibt, dann erfolgt keine Entwicklung. Wiederholung ist ungeschichtlich. Die Weltgeschichte ist nicht der Boden des Glücks, sondern leere Blätter in ihr, denn es sind die Perioden des fehlenden Gegensatzes und solange ruht Geschichte.


XXI.) Die persönliche Geschichte beginnt nicht mit der Genesis und dem Geburtsdatum (das Geburtsjahr ist mehr biografisch statt historisch), sondern erst bei Reife der Entwicklung,

wo ich zur Entwicklungs-Individualisierungs-Auseinander-

setzung einer Destruktion bereit bin und nicht der Gleiche

zu bleiben, der ich bin. Es gibt keine andere Art der Ge-

schichtsschreibung als in der Erfahrung der Selbstbefreiung. 

Wir schreiben zwar das aktuelle Jahr 2020 der (Kollektiv)-

geschichte, aber was die Geschichte des Einzelnen betrifft, befindet sich (fast) jeder erst im Jahre 1, wo die Geschich-

te anfängt. Erst bei Entwicklungsreife des Einzelnen wird (Individual)geschichte geschrieben. Er hat das Jahr 1 in Wahr-

heit nicht hinter sich, sondern vor sich, weil er bisher das menschliche Entwicklungs-Individualisierungs-Reife-Niveau des Jahres 1 noch nicht erreicht hat. So bleibt nur die Deutung übrig, dass hinter dem Geschehen ein verborgener Sinn und Auftrag sich befindet, der sich dem Menschen offenbaren und entziffern will und er solange im Kreise herum läuft, bis er

seine Individualgeschichtlichkeit erkennt.


XXII.) Jede Generation muss trotz des reichen, kulturellen

Erbes ihren Felsblock der geschichtlichen, kulturellen Erb-

substanz bergauf wälzen, um nicht überrollt zu werden und diese ist nur von bleibenden und tragenden Lebenswert, wenn der gegangene, geschichtliche Erkenntnis- und Erfahrungsweg als persönlicher individualgeschichtlicher Entwicklungsweg

nochmals als Gewandelter gegangen wird und zu gleichem Wissen und Erkenntnissen führt.  Die Auffassung, dass Be-

wegung und Veränderung nur der Übergang von einem Gleichgewichtszustand zu einem anderen, also nur relativ allmählich und aus gesicherter, kontrollierter Position heraus stattfinden kann als Wandel in der Kontinuität, funktioniert nur im alten, statischen Sicherheitsdenken. Das Leben ist auf statischer Instabilität aufgebaut, welches sich in der Ent-

wicklungsbewegung selber stabilisiert. Der absolute Stabi-

litätszustand ist der fliessende Aspekt der Unbeständigkeit.

 

XXIII.) Wenn keine (Einzel)entwicklung statt findet, dann blei-

ben die politischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Errungenschaften geschichts- und somit sinnlos. Geschichte 

hat nur, wer und was Entwicklung hat. Der tiefere Entwick-

lungssinn der Nachkriegsordnung (in Deutschland) ist die Vorbereitung und Hinführung  zu einer höheren, geschicht-

lichen Entwicklungsstufe. Die stabile demokratische, ökonomische,  soziale Seite sind die letzten über 70 Jahre

in Deutschland seit 1949 nur" leere Blätter im Buch der Geschichte ". Freiheit und wirtschaftliche Prosperität sind

nur zwei von vielen Entwicklungsvoraussetzungen der schaffenden Übergangsepoche als eine Entwicklungs-Inkubationszeit der persönlichen Geschichte, weil davor immer noch " Brot vor Geist " gilt. Das heutige Drama konnte

nur entstehen, weil die Zeit  davor eine ruhige Zeit war. Es bereitet sich elementar eine Evolution im Geiste aus, welche

die geschlossene, harmonische aber entwicklungslose Gesell-

schaftsordnung neu ordnen (Covid 19 ?) und auf eine

höhere Stufe ihrer Entwicklung heben will *.


* Siehe auch " Ein Virus verändert die Welt und Covid 19 hat aktuell  einen Wertewandel eingeleitet  im Gliederungspunkt " Covid 19 "

im  Impressum


         Geschichtsphilosophische Betrachtungsweisen


I.) Entwicklung als individual-, geschichtsphilosophische Rechtfer-

tigungsidee des Menschen ist eine entwicklungsethische Auffassung

der  Geschichtsschreibung, eine philosophische Bewertung des Lebens. Dahinter verbirgt sich die Überzeugung, dass Geschichte (individuell)

zum Gegenstand einer Theorie oder Philosophie gemacht werden

kann und der Nihilismus damit aufgehoben wird. Diese individual-geschichtliche Betrachtungsweise versteigt sich in die Annahme, dass

die Weltgeschichte nicht beendet werden kann, bevor der letzte

grosse Mensch geboren ist. Es ist die Lebensweisheit, dass wir nie

aus unserer persönlichen Entwicklungsgeschichte aussteigen können,

weil der Mensch ist ontologisch historisch notwendig ist und steht

in der Absolutheit seiner selbst.


II.) " Ohne Ideen gäbe es keine Geschichte mehr, sondern nur noch

einen darwinistischen Interessenskampf " und Geschichte wissen-

schaftlich behandeln zu wollen birgt einen Widerspruch in sich,

weil die volle Wahrheit und der Sinn der Geschichte sich einer empirischen Nachprüfbarkeit entzieht*. 


* Leopold von Ranke, Historiker gilt als einer der Gründerväter der modernen Geschichtswissenschaft, der sich um eine möglichst grosse Objektivität bei der Wiedergabe der Geschichte bemühte.


* " Das Bemühen um wissenschaftliche Rekonstruktion von Geschichte kommt  schon allein wegen der sprachlichen Bestimmtheit ihrer Ver-

mittlung nicht ohne konstruierende Anteile aus. Der Rohstoff der Ge-

schichte, die Gesamtheit des Vergangenen, kann erst durch Benen-

nung, Bewertung und geistige Ordnung im Medium der Sprache sicht-

bar bzw. begreiflich gemacht werden. Demnach ist Geschichte (auch)

das Erzeugnis der Historiker und der sich auf die Vergangenheit be-

sinnenden Menschen. "Nur soweit diese Besinnung stattfindet und

sich artikuliert, gibt es Geschichte. Außerhalb dieses Bereichs ist nur

noch Gegenwart ohne Tiefendimension und totes Material "*.


* Quelle Wikepedia


III.) " Jede Epoche sei unmittelbar zu Gott " oder " die Geschichte der Neuzeit ist die Entfaltung von Gott "*


* Nach dem Historiker Leopold von Ranke gehört das religiöse Innen-

leben einer der wichtigsten und entscheidenen Faktoren aller Welt-

geschichte nicht in deren Bereich.


IV.) Die Philosophen Kant und Hegel und der Historiker Ranke glaubten

an eine sinnvolle Evolution, eine Bewegung der Geschichte auf ein grosses, erhabenes Ziel hin.


V.) Karl Rahner wiederholt die Notwendigkeit einer neuen Mystagogie) und betrachtet Entwicklung als zukunftsfähige Gestalt christlicher Glaubenspraxis *. 


* Karl Rahner, Theologe 


VI.) Mit den Philosophen Schelling und Kierkegaard beginnt die Wendung des europäischen Denkens zur personalen geschichtlichen Konkretheit des menschlichen Daseins und zum Begriff des Lebens.


* Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Philosoph +Søren Kierkegaard Philosoph

VII.) Die Evolutionstheorie ist für Luhmann nach dem Zusammenbruch dialektischer Geschichtskonstruktionen das einzige Reflexions-

angebot, das der Gesellschaft einer Theorie ihrer Geschichte ein

Konzept für die Zeitdimension ihrer Existenz bieten könne *. 


* Niklas Luhmann, Soziologe


VIII.) Für Nietzsche ist folglich das Ziel der Menschheit nicht an ihrem

(zeitlichen) Ende zu finden, sondern in ihren immer wieder auftre-

tenden höchsten Individuen, dem Übermenschen.


* Friedrich Nietzsche, Philologe


IX.) " Denn Geschichte ist nicht "exakte Wissenschaft“ – sie ist eine humanistische Disziplin. Ihr Hauptgegenstand sind Menschen, und Geschichte ist, wie Thukydides vor langer Zeit sagte, das Studium nicht von Umständen, sondern von Menschen in Umständen ". 


* Gordon A.Craig


X.) " Nicht Armeen, nicht Nationen haben die Menschheit vorange-

bracht, sondern hier und dort ist im Laufe der Zeitalter ein Individuum aufgestanden und hat seinen Schatten über die Welt geworfen " *.


*  Edwin H. Chapin, US-amerikanischer universalistischer Pastor,

Prediger, Dichter


XI.) "Millionen beschäftigen sich, dass die Gattung bestehe; aber durch Wenige nur pflanzet die Menschheit sich fort "*.


* Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, war ein

Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker.


XII.) Bei dem Philosophen Karl Marx gesellschaftlicher Universalge-

schichtsinterpretation vollzieht sich die Geschichte nicht im (Indivi-

dual) geistigen, sondern im wissenschaftlichen, ökonomischen. Marx

hat nichts  anderes versucht, als die Prinzipien der klassischen Natur-

wissenschaften auf die menschliche, seelische Entwicklung zu über-

tragen *.


* Der Geist und nicht die materielle Verhältnisse sind der Motor der Geschichte. Das Leben bekommt erst Wert und Sinn, wenn die Motiva-

tion nicht vom Mittel, sondern vom Entwicklungszweck beherrscht werden und diese kann sich nur im Geistigen vollziehen. Das wirt-

schaftliche ist nur die notwendige Mittel-Zweck-Voraussetzung, aber

nicht die eigentliche Entwicklung. In kapitalistischen Systemen ist die technische und wirtschaftliche Entwicklung schneller gewachsen als die kulturelle Entwicklung *. 


* Siehe auch Kulturrezension


XIII.) Beim dem Philosophen Georg Friedrich Wilhelm Hegel ist es der

Weltgeist als Ganzes einer Weltvernunft, der zu sich kommt. Er glaub-

te, dass der Weltgeist sich in Napoleon verkörperte und im damali-

gen preussischen Staat zu sich gekommen sei und hat das Geschehen

zum Stillstand gebracht.  Bei der individualgeschichtlichen Geschichts-

empfindung Hegels hat er die Geschichte als die Bewegung des (indivi-

duellen) Geistes zur Gewinnung seines wahren Selbstbewusstseins ver-

standen. Es der Einzelne, wo er in seiner Individuierungs-Entwicklungs-

Bewegung geschichtlich wird. Die Hegelsche Philosophie gilt als die Er-

neuerung des Christentums, wo jeder Einzelne in seiner Fortentwick-

lung zu Gott kommt, weil alle Geschichte seiner Ansicht nach zu Gott hingeht.


 * 1.) Es ist die Entwicklungssubstanzierung als Geschichte des Selbstbe-

wusstseins-von meinem Selbst als reflektierendes Entwicklungsbe-

wusstsein als meine Entwicklungs)geschichtlichkeit. Die persönliche

Entwick lung wird individualhistorisch und die Kollektivgeschichte löst

sich in die Entwicklungslebensgeschichte des Einzelnen auf.


2.) Die Rahmenbedingungen für die Entwicklungsindividualisierung als

die Entwicklung des Weltgeistes (Hegel), der persönlichen (Selbst)er-

ziehung des Menschen (Johann Gottfried Herder, Dichter) in der (Ent-

wicklungs)freiheit (Immanuel Kant, Philosoph) als Ganzes ist jetzt erst möglich, weil wir in der besten aller (Entwicklungs)zeiten leben und

jetzt erst die Voraussetzungen dafür und potentielle Individualisie-

rungs-Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen worden sind. Jede Philo-

sophie hat ihren Zeitkern und ihren geschichtlichen Stellenwert und

die vergangenen, gedachten, philosophischen Systeme sind nicht für

die Zukunft geeignet.


XIV.) Wir sind in der ungefähr zehntausendjährigen Geschichte das

erste Zeitalter, in dem sich der Mensch völlig und restlos problematisch

geworden ist konstatierte Max Scheler, in dem er nicht mehr weiss,

was er ist. Zugleich aber auch weiss, dass er es nicht weiss.


XV.) " Geschichte ist die Lebensschwere des Entwicklungsprozesses.

Der Mensch trägt immer seine ganze Geschichte und die Geschichte der Menschheit mit sich"*


* Carl Gustav Jung, Schweitzer Psychiater und Begründer der analyti-

schen Psychologie.


XVI.) Der absolute Nihilismus schreibt Karl Jaspers (Philosoph) ist psy-

chologisch als Stufe unvermeidlich, wenn das Leben zum Selbstbe-

wusstsein kommen will. Alles Tote, Endgültiges muss erst in Frage ge-

stellt werden, wenn eine neue Gestalt des Lebens entstehen soll.


XVII.) Es ist das, was der Philosoph Arthur Schopenhauer einmal sagte,

dass das Höchste, was ein Mensch erreichen kann, ein heroischer Le-

benslauf sei.


XVIII.) Es gibt Geschichtsauffassungen, demzufolge sind alle geschicht-

lichen Erscheinungen absolut einmalig und nicht wiederholbar und

daher auch nicht vergleichbar und keiner Verallgemeinerung zugäng-

lich. Erkenntnisziel sein nicht Gesetze, sondern besondere historische Tatsachen, die nicht zu erklären und ohne raionle Erkennbarkeit unerforschlich, sondern zu beschreiben und als Tatsachen hinzuneh-

men sind.


XIX.) Nach dem  Philosophen Immanuel Kant ist die Geschichte der Menschheit nicht sinnlos,  sondern zielstrebig,  es gibt allmählich einen Fortschritt.


XX.) " Jede große Zeit erfasst den ganzen Menschen "*.


*  Theodor Mommsen, Historiker


XXI.) " Glücklich das Volk, dessen Geschichte sich langweilig liest"*


Charles de Secondat, Baron de Montesquieu, Schriftsteller


XXII.) " Bei welthistorischen Gestalten ist die Nation vielleicht mehr um diesen Tod zu bedauern als für den Einzelnen selbst. Das wahre Schicksal  ist nicht persönlich sondern historisch "*.


* In inhaltlicher Textanlehnung an den österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig


XXIII.) Der heutige entwickelte Mensch ist der weiteste entwickelte Mensch der Weltgeschichte. Wie die Menschheit hat sich im Laufe der Jahrhunderte allmählich  " vom Rauhen zum Zarten " entwickele hat,

so wird in Zukunft die Materie im Gegensatz zum Geiste immer mehr zurücktreten.


XXIV.) Die Geschichte ist aus sich selbst heraus nicht abschließbar. Sie kann nur zu Ende gehen durch inneres Versagen oder kosmische Katas-

trophen.


XXV.) Die Geschichte des Geistes verläuft in Ismen wie z.B Katholizismus, Liberalismus, Kapitalismus, Konsumismus, Evolutionismus).


XXVI.) Die diesseitige Geschichte erhält nur ihre Bedeutung vom jen-

seitigen Anfang und vom kommenden jenseitigen Ende. Die Zeit ist gebändigt und auch die Ewigkeit.


XXVII.) Die antike, ahistorische euklidische Seele hat keine Entwick-

lung, während sich die abendländische in ihr erschöpft.


XXVIII.) Jacob Burckhardt (Historiker) widersprach entschieden ge-

schichtsphilosophischen Spekulationen, die Geschichte als zeitliche

Entwicklung eines übergeordneten, ewigen Geschichtsprozesses

auffassten.Das einzig konstante Phänomen der Geschichte war für ihn

die Natur des Menschen. Der Ziel des Daseins und der ganzen Ge-

schichte bleibt rätselhaft.


 1.) Das Jacobs Burckharts Geschichte der Renaissance in Italien keine

Geschichte ist, weil sie kein Geschehen zum Gegenstand hat, sondern

nur Beschreibung kultureller Zuständigkeiten ist. Geschichte hat nur,

wer selbst lebendig miterlebt, mit erleidet und mit tut. Das Recht,

die Religion, die Sprachen, ein Staat, die Wissenschaft erleiden nichts

und sind nur tote Abstrakta die auf ein Erfahrungserleben hinweisen.

Geschichte ist nicht was einmal war, sondern lebendige Gegen-

wart im " Hier und Jetzt" .Von der lebendigen Gegenwart aus allein

erhalten erst die beiden Schenkel der   Geschichte Vergangenheit und

Zukunft Sinn, Gewicht und Bedeutung.    

2.)  Von grösster historiographischer Bedeutung war sein 1860 veröffent-

lichtes Werk " Die Cultur der Renaissance " in Italien, das den Struktur-

wandel von Staat und Kirche im Ausgang des Mittelalters und die damit

einhergehende Ausbildung des modernen, individuellen Menschen

beschreibt. Auf seinen Italienreisen wurde Jacob Burckhardt stark von

der italienischen Kultur der Renaissance angezogen. 


Individualisierungsgeschichtlichkeit als nächste, höhere Geschichtsstufe;  " wir hatten Geschichte und werden selbst

zur Geschichte". Es ist die Evolutionstheorie vom Sinn der Geschichte der Menschheit zur Fortsetzung vom Sinn der Geschichte des einzelnen Menschen. 


I.) Individuum im Entwicklungsprozess kommt aus dem latei-

nischen " individere " und heisst wörtlich das Ungetrennte "

als Einheit ". Es ist das Einzelwesen, das Singuläre was nicht geteilt werden kann ohne seine Eigenart (Individualität) und seine Eigenexistenz, die nur in der Ganz- und Einheit be-

ruht, zu verlieren. Individuation nennt der Schweitzer Psy-

chiater C.G. Jung jenen Prozess, welche auf ein psychologi-

sches individuum als unteilbare Einheit hinsteuert und ein Ganzes erzeugt. Das Definitionsproblem liegt darin, dass das Individuum wegen seiner Einzigartigkeit schwer oder gar

nicht durch allgemeinbegriffliche Merkmale beschreibbar ist.

Die Individuation kann zwar intellektuell verständlich und geistwortmässig wiedergeben werden, aber die Individua-

tion als geschichtliche Idee selbst kann nicht erkenntnis-

mässig vermittelt werden, weil diese eine permanente "Gewissens"-von-Fall-zu-Fall-Entscheidung " ist und von ihr

erst bei Entwicklungs-Individualisierungs-Reife ergriffen wird.


II.) Evolution vollzieht sich in der Lebensgeschichte eines je-

den Einzelnen, weil die menschliche Natur im wesentlichen geschichtliche Bestimmung ist. Dieses geschieht nicht zu

einem bestimmten Zeitpunkt und plötzliches, unver-

mitteltes, spontanes Dasein, sondern es handelt sich um

einen fliessenden Prozess, der weder beginnt noch endet,

sondern ineinander übergeht und eingefaltet den Ablauf enthält.  Geschichte als Biografie der Menschheit wird zur Geschichte als Biografie des einzelnen Menschen. Wenn das Ewige in die Zeit eintritt, wird es Geschichte und die Ent-

wicklung " im jetzt " wird zu einem erfüllten geschichtlichen Augenblick. Dadurch werden wir selber historisiert und der Mensch wird zu einem geschichtlichen Wesen.


III.) Die Individualgenese des Menschen wird als eine historische Kategorialität des Werdens verstanden, wo wir uns selber sind.

Es ist der innere Auftrag des Menschen und der tiefere Lebens-

sinn der Entwicklungsindividualisierung als historische Ge-

schichts-Kategorialität des Werdens und Vergehens betrachtet, welcher sich in der Innenwelt und Aussenwelt der Menschheit sich vollzieht. Der Mensch, das ist die persönliche Lebensge-

geschichte des Einzelnen wo wir uns erst selber sind.  Solange ruht die persönliche Geschichte, solange die Entwicklungs-Individualisierung-Reife fehlt.

 

* Siehe auch Gliederungspunkt " Die Individualität ist die begriffliche

Fassung des Lebens " in Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg

                      

IV.) In evolutionärer Hinsicht ist Entwicklung geschichtlich auf

das Individuum hin angelegt und die Entwicklungsidee ist un-

widerruflich mit der Person verknüpft. Es ist die Ausrichtung nach individuellen Entwicklungsprinzipien als zielgerichte-

ter sich selbst mit innerer Notwendigkeit vollziehender Pro-

zess des Lebens in der Lebens- und Selbstorganisation als 

die Entfaltung nach dem individuellen Eigengesetz. Der Entwicklungsbegriff beinhaltet eine Aufeinanderfolge, ein Werden und Vergehen oder ein nacheinander geschichtlicher Phänomene. Evolution vollzieht sich in der Lebensgeschichte eines jeden Einzelnen, weil die menschliche Natur im we-

sentlichen geschichtlich ist, was das Genie des Einzelnen ausmacht. Die Entwicklungs-Auseinandersetzungs-Trans-

zendierung ist der " Baumeister "  der  persönlichen Ge-

schichte.  


V.) Entwicklungsindividualisierung ist der Pulsschlag des Le-

bens und in jedem Menschen als Lebensprinzip, Bewegungs-und Formursache als das Ursächlichste, Eigentliche und Träger der Lebensvorgänge in gleicher Weise "als individuelles Eigengesetz" angelegt. Nur in der Individualgeschichte des Einzelnen und nicht in der Geschichtslosigkeit der gesellschaftlichen Masse gibt es einen Fortschritt. Deshalb wird sich die Gesellschaft nie als Kulturvolk begreifen, sondern Kultur hat nur der Einzelne. Der Mensch, der nicht individuell wird, existiert eigentlich nicht

und hat seine persönliche Freiheit aufgegeben. Wenn das Leben nicht individuell gelingt und damit einen Sinn bekommt, waren alle Wissenschaft, alle Bildung, aller Wohlstand, alle Werte, alle Religion, alles Wissen und alles Gelernte eigentlich falsch.


VI.) Entwicklung bleibt immer Einzelentwicklung, ist am in-

dividuellen Leben des Einzelnen haftend und lässt sich nicht nachahmen. Durch die Entwicklung begründet, beschützt

und definiert sich jedes Individuum. Der  Individualsimus ist

das herrschende Prinzip der Welt. Die Individualität ist

die begriffliche Fassung des Lebens und der Einzelne ist nur wahr, wenn er individuiert. Der Mensch, der nicht individuell wird und ist, existiert als Einzelner nicht. Das Individualge-

geschichtliche ist der beabsichtigte Lebensbauplan. Das Selbstbewusstsein ist seelisches Bewusstsein von seiner Geschichtlichkeit. Das Entwicklungsprogramm ist die Le-

bensordnung und die unbeirrte Lebensrichtung ist ange-

boren, was als das kategorische Lebens-Individual-Logos bezeichnet wird. Entwicklung ist die Bedingung meiner

Existenz und geschieht nur dort, wo ich alleine da stehe

und mich behaupten und bewähren muss. Dieses selbst

werden ist " ein zu-sich-finden ", in dem ich einfach

meiner Entwicklung folge. Nur in der Einzelgeschichte

erfüllt sich seine Bestimmung und des von seiner Natur herkommenden Mensch-Werde-Seins. Es ist die Entwick-

lungssubstanzierung als Geschichte des Selbstbewusstseins

von meinem Selbst als reflektierendes Entwicklungsbe-

wusstsein als meine Entwicklungs)geschichtlichkeit. Ge-

schichte ist die Lebensschwere des Entwicklungs-Indivi-

dualisierungs-Prozesses. Jede Lebensauseinandersetzung in

der Zeit wird zum individualgeschichtlichten Geschehen.

Jede persönliche Irrtumsgeschichte wird zur Fortschritts-

geschichte *.


* Wahre Geschichtsphilosophie ist mein Entwicklungsweg als Individua-lisierungsgeschichte, der sich im zeitgeschichtlichen Geschick  wieder-findet. In der aktuellen Menschheitsgeschichte erkenne ich meine

Bestimmung und Lebenssinnwelt.


VII.) Es ist die individuelle, biologische und psychogenetische einmalige und nicht wiederholbare Entwicklungsgeschichte und deshalb wird die Entwicklungsgeschichtsidee unwiderruflich mit der Person verknüpft. Die Entwicklungstheorie  hat einen stark teleologischen Charakter, weil sie unterstellt, dass die mensch-

heitsgeschichtliche Entwicklung auf ein bestimmtes, von vor-

ne herein feststehendes Einheitsziel gerichtet ist. Es ist die

Idee, welche im Leben steckt, um das eigene Lebensgefühl zu formen und der Punkt, von  dem aus das eigene Leben einheit-

lich begriffen werden kann. Die Einheit als Ruhezustand in

der Einung und Einigung als Lebensauthentizität, in der Ent-

wicklungsbewegung Stabilität zu finden und in der Verwand-

lung erhaltend bleiben, ist das innen liegende Ziel und der

immanente Sinn aller Entwicklung. Dieses geschieht als Folge

der Aufhebung von Entwicklungs-Individualisierungs-Hindernis-

sen und tatsächlich nicht durch den Erwerb von etwas Neuem.


VIII.) In der Welt zeigt sich die Einheit nur in der Entfaltung  der Vielheit, wobei jedes Einzelne einzigartig ist. Evolution strebt auf das Ganze hin und in allem liegt eine nicht zu verleugnende Tendenz zur Einheit inne. Alles befindet sich in einer Selbstbe-

wegung, wo das Ende dem  Anfang zustrebt und deshalb ist

die Evolution der absolute Bestimmungsrahmen, an dem jeder bewusst oder unbewusst, gefragt oder ungefragt, wollend oder nicht wollend mitwirkt und beteiligt ist. Nicht der Mensch  

macht Entwicklung, sondern die Entwicklung macht den Menschen. Es ist die postdarwinische Lehrmeinung, dass die Natur eben nicht nach einer Idee geleitet , sondern von einer Absicht vorgeht, einem transzendenten Lebenskern, der die    Steuerung unseres Lebens besorgt.


IX.) Geschichte ist menschliche Entwicklung als Menschwer-

dung. Es ist der Weg vom Ego zum Selbst durch Überwindung in der Transzendierung als entäusserter Geist als  individualhisto-

rische Konkretheit. Es ist mein ureigener Entwicklungsindividua-

lisierungsdrang  als innere Geschichtlichkeit des Absoluten im Menschen. Wenn einmal jeder zum Entwicklungsmedium der Geschichte wird, dann sind die Allgemeingeschichte und die Geschichten anderer nicht mehr interessant, lehrreich oder noch wissenswert, weil die eigene, erfahrbare Lebens- Indivi-

dualgeschichte sich nicht darin wieder findet. Der vergäng-

liche, niemand interesierende Alltag wird für die Menschheit notwendigen individualgeschichtlichen Eweigkeitgstag *. 


*1.) Entwickler sind die stillen, unbekannten Vorbilder im Lande, die nach aussen scheinbar keine Geschichte haben und geschichtslos, gewöhnlich erscheinen,aber im (noch) Unsichtbaren Geschichte schreiben werden.

Im Stillen ist es viel schwieriger als in " Amt und Würden " wo jeder einen kennt und ein Mindestmaß an Vorbildfunktionen von einem erwartet.

Es ist im Äusseren möglichst normal zu bleiben und mit der Schutzfarbe der  " Unauffälligkeit und der Tarnkappe Unscheinbarkeit " durch die Welt gehen, um den Weg zu sich zu finden. Nach aussen sozialkonform und innerlich frei bleiben bedeutet aber einerseits gesetzeskonform blei-

ben, aber auch bürgerliche Konventionen und Maßstäbe zu überwinden.


X.) Jede geschichtliche Gestalt hat ihre einmalige, unwie-derholbare Individualität. Die Kraft des Glauben zur Erfüllung
der individuellen Aufgabe wird Geschichte. Der bestimmte Moment der persönlichen Geschichte ist die Produktion und Reproduktion des wirklichen Lebens. Der Entwicklungspro-
zess des einzelnen Menschen ist der geschichtliche Prozess 
der Menschheit. Wer jeden Tag 
seinen Entwicklungs-Indivi-
dualisierungssinn zu geben weiss, dann wird jeder Tag zu ei-

nem individuellen Geschichtstag. Nicht eine gesellschaftliche Wandlung, sondern die persönliche Entwicklung wird zur Geschichte *.

* Siehe auch Evolutionäre Allzeitnutzung

XI.) Individualisierung als Geschichtsprozess vollzieht sich

in der Innenwelt und Umwelt des Einzelnen, aber durch die 

Interverbundenheit gleichzeitig auch innerhalb der Mensch-

heit und Kultur. Im obersten Bereich des reinen Denkens, 

indem sich der einzelne Mensch ganz allein in der Freiheit

des Geistes befindet, verliert die Geschichte als kollektive

Macht ihre zeitgebundene Schwerkraft und Langsamkeit und

auf dem Boden der Individualgeschichte schrumpfen Jahrhun-

derte zu Jahren zusammen * .


* Siehe auch " Wissenschaftlicher Zeitbegriff der Relativitätstheorie

und die Zeit als Bewegungsdauer " in Evolutionäre Allzeitnutzung


XII.) Nur eine Entwicklungszukunft rechtfertigt und entschul-

det auch die entwicklungslose Vergangenheit. Wir stehen

in der Wendezeit von der kollektiven Geschichte zum Beginn

der Geschichte  eines jeden Einzelnen. Auch wenn sich in

unserer Gesellschaft vieles zum Besseren hin sich entwickelt, 

stehen wir noch am Anfang der Entwicklung des Einzelnen,

weil Entwicklung noch keinen gesellschaftlichen Wert

darstellt. Das die Grundorientierung Entwicklung richtig sein muss, weil die menschliche (Ur)natur individualgeschicht-

liche Entwicklung ist. Die Natur betrügt uns nie, sagte

einmal der Philosoph Jean Jacques Rousseau. Die Individu-

algeschichte beginnt erst, wenn die Vorgeschichte (Weltge-

schichte) abgeschlossen ist. Nachdem wir aus der Kontinuität

der Geschichte herausgetreten sind müssen wir das Verhält-

nis zu unserer ganzen Geschichte neu definieren. Der ein-

zelne Mensch macht Geschichte d.h., es gibt immer mehr

" grosse Menschen ".  Das Erkennen der Geschichte bleibt 

wie das Machen der Geschichte vorerst noch den Wenigen

vorbehalten, die zur Führung der Geschichte berufen sind.    


XIII.) Keine Epoche in der Geschichte ist bedeutsamer und fruchtbarer als diese, weil die Menschen nie soweit von ihrer Individualisierungsentwicklung entfernt waren. Der gesell-

schaftliche Bildung-, Arbeits- und gut lebende "Jetzt-Ist-

Mensch " ist ungeschichtlich, während der Entwickler im

hohen Grade individualgeschichtlich angelegt ist. Deshalb 

sollte ein Entwicklungsleben als höchster Wert der Maßstab 

für alles sein und eine moderne Gesellschaft sollte sich auf 

der Basis von tragenden Entwicklungswerten begründen. 

Die Entwicklung des Einzelnen muss anerkannt, ein Entwick-

lungssozialfall als normal und nicht ein gesellschaftliches er-

strebenswertes nie zu erreichendes Ideal darstellen. Weil

die alten Lebenswerte eine Bedeutungsveränderung erfahren haben und immer weniger zählen, liegt die Lösung und Wert-

notwendigkeit in einer evolutionskonformen Neuinterpreta-

tion der alten, überholten gesellschaftlichen IIlusionswerte.

Die neuen Werte bekommen dann ihre Stunde, wenn durch

die Rezeptur der Krise erkannt wird, dass alles zum Jammer geworden ist, das alte (heutige) Lebensmodell als ein grosser Irrtum, die falschen Götter angebetet wurden, weil am Leben vorbei gelebt, die Enttäuschungen und verlorenen Jahre

erst einmal über Schuldzuweisungen verarbeitet und als

auch die Lebenstrümmer bei Seite geräumt werden müssen *.


* Es geschieht in Wahrheit sehr wenig in der Welt und da meiste von

dem, was uns die Geschichte überliefert und wovon die Medien täglich überquellen ist belanglos. Denn es geschieht in Wahrheit nur etwas im Menschen und nicht ausserhalb. Wie wenig und wie selten geschieht wirklich etwas im Menschen. Die meisten Menschen geben nur weiter

was sie erhalten, erwirtschaftet, gelernt und gehört haben, was ihnen überliefert wurde. Das was wirklich im Menschen geschehen ist, ist

nicht aus der Weltgeschichte herauszulesen, sondern wird nur aus der Geschichte der Menschheit und der Erde begriffen.

 

XIV.) Nur in der Individualgeschichte des Einzelnen und nicht

in der Geschichtslosigkeit der gesellschaftlichen Masse gibt

es einen Fortschritt. Es war nie die gesellschaftliche Masse

als Kollektiv, welche die menschliche Entwicklung weiterge-

bracht hat, sondern in der Regel nur einzelne Persönlichkei-

ten, welche die menschliche Kultur weiter entwickelten. 

Deshalb wird sich die Gesellschaft nie als Kulturvolk begreifen, sondern Kultur hat nur der Einzelne. Der gesellschaftliche Zustand der Gesellschaft ist der Zustand Einzelner, die Ent-

wicklung gewagt haben und wagen, weil der gesellschaft-

liche, angepasste Mensch wenig kulturfähig ist. Der Mensch

lebt in erster Linie für die Systemerhaltung und nicht für seine persönliche Entwicklung. Das Ganze erhält seinen Sinn vom Einzelnen und nicht umgekehrt. Nur über die Entwicklung

des Einzelnen definiert sich eine Gesellschaft und der Staat

lebt und ist angewiesen von der Entwicklungswiderstandskraft und dem Entwicklungsmut eines jeden Einzelnen. Alles, was

in der Gesellschaft von wert ist, hängt davon ab, welche Entwicklungsmöglichkeiten sie dem Individuum einräumt.


XV.) Die Gesellschaft lässt zur Zeit nur einen reichen, aber keinen Entwicklungsmenschen zu. Diese Grundtatsache wird dann auch das bisherige Freizeit- und Konsumverhalten total verändern, weil die freie Zeit immer mehr als Entwicklungs-Auseinandersetzungszeit anstelle von Unterhaltungs-und Konsumzeit genutzt wird, auch wenn zur Zeit die Politik von ihren Bürgern noch mehr Konsum fordert, weil darauf unser Wirtschaftsideologie aufgebaut ist. Die Gesellschaft erwar-

tet, dass man sich anpasst, aber Individualisierung ist kein

gesellschaftlicher Wert. Nur die sozialisierte Anpassungs-und Daseinsbewältigungsfrage und nicht die Menschheits- und Lebenssinnfrage steht im Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen Interesses. Der einzelne Bürger ist zur

Zeit bspw. nur noch seine Rolle, eine Konsumquote, ein

Steuerzahler, ein Arbeit- und Verkehrsteilnehmer oder

eine Registriernummer. Es lässt sich nur gut leben, aber

nicht gut entwickeln, weil dieses keinen anerkannten, bestätigten gesellschaftlichen Wert darstellt und Privatsache bleibt.  


XVI.) Wir sind in erster Linie nur verantwortlich für das, was

wir tun und nicht, was wir nicht getan haben. Im Rahmen der Gesetze bleiben wir schuldlos. Aber aus der Entwicklungsbrille betrachtet sind wir in erster Linie verantwortlich auch für das, was wir nicht im Rahmen der Entwicklungs-Indiviudalisierungs- Bringschuld der Entwicklungslosigkeit tun, schuldig. Was wir unterlassen haben, gilt als wichtiger, als das, was wir getan haben.Wo der Wille der Entwicklungs-Individualisierung fehlt, automatisch zur Schuld wird. Es ist das Selbstverstehen des Menschen in seiner Entwicklungsbewegung als Geschicht-

lichkeit *.


 *1.) Wer von morgens bis abends rechtschaffen seiner Arbeit nach geht, seinen familiären und gesellschaftlichen Verpflichtungen nach kommt

und über die Alltagsbewältigung keine weiteren geistigen Interessen

hat, für den bleibt " das potentielle Genie der Selbstevolution " einer Individualgeschichtlichkeit " eine entwicklungsverfrühte, leere, bezie-

hungslose, abstrakte IIlusion. Die Hypothese, dass jeder Mensch indi-

vidualgeschichtlich gebraucht wird, dieses Geschichtsbewusstsein wird   vielleicht in fünfzig Jahren erst zur  Normalität und Selbstverständlich-

keit werden.

 

2.) Siehe auch Gesellschafts-und Entwicklungsmensch


3.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwciklungs-Kultur-Lernen



XVII.) Entwicklung ist beim Einzelnen weder methodisch

noch konkret individualgeschichtlich zu Ende gedacht und entwicklungsgeschichtlich ist der Mensch vorpubertär, weil 

die Entwicklungsfreiheit und die Entwicklungsentscheidung keine gesellschaftlichen erstrebenshafte Werte darstellen

und deshalb Entwicklung nicht wirklich ernst genommen

wird. Er fürchtet zur Zeit Freiheit und Entscheidung. Die 

Menschen haben keine Geschichte mehr und befinden sich in einem geschichtslosen Zustand. Die Gesellschaft hat viel

Platz für einen angepassten, reichen Menschen, aber lässt 

wenig Platz für den, der seinen Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Individualgeschichtlichen Weg gehen will. Wenn aber keine Entwicklung stattfindet, dann bleibt das Leben ge-

schichts- und damit sinnlos und ohne Sinn macht alles

keinen Sinn *.


* Die Geburtsgeschichte des ehemaligen Bürgertums erfolgte weniger

aus dem Geiste der Freiheit, sondern aus dem  Geiste der Ordnung.

Die Freiheit wurde der Sicherheit untergeordnet. Es war ein grosser Fehler des Bürgertums, alleine die Ordnung zur zentralen Frage und moralischen Tugend zu erhöhen, weil die gesellschaftlichen Struktu-

ren eine individuelle, vorübergehende Entwicklungsunordnung durch Lebenskrisen als Lebensfortschritt nicht mehr zulassen. Nur wenn in einer Krise der alte Lebensentwurf zerbricht, kann ein neues und

besseres Lebensmodell daraus entstehen, was Arbeitslosigkeit, Ehe-

scheidung, Krankheit, wirtschaftliche Existenzsorgen und ähnliches

miteinschliesst. Aber erst nach einer Krise steht mir die Welt wieder offen.


XVIII.)  Wir hatten Geschichte und werden selbst zur Ge-

schichte. Die individuelle Geschichte beginnt erst, wenn die vorgeschichtliche, kollektive(Völker- und Nationen)geschich-

te abgeschlossen gilt, was für die westliche Welt überwiegend gegeben ist *.


* 1.) " Nicht Armeen, nicht Nationen haben die Menschheit vorange-

bracht, sondern hier und dort ist im Laufe der Zeitalter ein Individu-

um aufgestanden und hat seinen Schatten über die Welt geworfen " *.


*  Edwin H. Chapin, US-amerikanischer universalistischer Pastor,

Prediger, Dichter, Herausgeber der Zeitschrift Christian Leader ".


2.) Die Weltgeschichte ist nichts anderes als die Biografie grosser 

Männer *.


* Thomas Carlyle, einflussreicher schottischer satirischer Essayist,  

Historiker, Lehrer im viktorianischen Großbritannien, 1841".


3.) Der Mensch ist von der Grundstruktur seiner Wirklichkeit historisch notwendig und steht in der Absolutheit seiner selbst als das Selbstver-stehendes Menschen in seiner Geschichtlichkeit. Der Einzelne hat kei-

nen Wert ausser im Dienste seiner individuellen Lebensgeschichte.


Der geschichtliche Bildungsmensch ist entwicklungsgeschicht-

lich vorpubertär und der geschichtliche Entwicklungsmensch überwindet das Bildungsunterrichtsfach Geschichte.

                  

I.) Trotz aller technischen, ökonomischen, demokratischen, medizinischen, bildungs, politischen, sozialen und ande-

ren zivilisatorischen Errungenschaften, steht der einzelne Mensch individualgeschichtlich noch am Anfang seiner Ent-

wicklung. Der geschichtliche Bildungsmensch ist entwick-

lungsgeschichtlich vorpubertär und der geschichtliche Entwicklungsmensch überwindet das Bildungsunterrichts-

fach Geschichte . Es wird hiermit " kein neuer Geniekult auf

den Thron gehoben ", aber die Zeit ist vorbei, wo dieses nur

für wenige Einzelne und geschichtliche Menschen wie bis-

her gegolten hat. Jeder hat die Entwicklungsanlage zum

Genie der Selbstevolution, nur das vorherrschende Bildungs-

und Gesellschaftssystem lässt es noch nicht zu. Das Bil-

dungsverständnis erfordert deshalb ein neues Geschichts-

verständnis. Man kann nur über Geschichte sprechen, was lebendige Geschichte erzeugt. So gesehen gibt es keine Geschichte von irgendwas z.B. einem statischen Bildungs-

fach als Beschreibung abstrakter Vergangenheit und das

Lernen von geschichtlichen Daten, was keine Geschichte hervorbringt. Geschichte ist nicht was einmal war (Vergan-

genheit als Historismus), sondern lebendige Entwicklungs-

gegenwart (Zukunft als Geschichte). Neben der entwicklungs-

geschichtlichen Bewusstseinsbildung ist das Aufzeigen der " Individual-Weg-Genese " als Potentialität das entschei-

dende Lernkriterium.


II.) Kulturentwicklung ist Geschichtsentwicklung. Das we-

senliche der Entwicklung ist die Kultursubstanz als die Form

der einzelgeschichtlichen Gestaltwerdung. Deshalb geht der Entwicklungsweg vom ungeschichtlichen Bildungsmenschen

(jeder hat seine eigene Lebensgeschichte als Selbstbiografie) zum geschichtlichen Einzelmenschen (jeder schreibt seine eigene Lebensgeschichte als Entwicklungslebensbiografie. Die Aufklärung als Geschichtsereignis wandelt sich zur Aufklärung der eigenen Geschichte. Entwicklung wird zum Chiffre für geschichtliches Bewusstsein (evolutionäre Geschichtsdeu-

tung). Der Einzelne hat keinen Wert ausser im Dienste

seiner individuellen Lebensgeschichte, welcher individualge-

geschichtlich betrachtet der Menschheit fehlen würde. Der bisherige, chaotische Haufen von Geschichtsfakten und stu-

piden Jahreszahlen, welche wir alle einmal im Geschichts-

unterricht gelernt haben, wird in einem neuen teleologi-

schen Entwicklung-Sinn-Zusammenhang gebracht.


III.) Die Schüler der Zukunft werden nicht mehr mit Jahres-

zahlen, geschichtlichen Dynastien, Kriegen und sonstigen sinnlosen Geschichtswissen gequält werden, sondern sie 

werden sich einige Grundlinien einprägen und einen allge-

meinen Überblick verschaffen müssen, um das Ganze zu besitzen für die Rückwendung der Weiterentwicklung der geschichtlichen Sinnlinie auf sich selber. Der passive Ge-

schichtsfernsehfilm-, Belehrungsunterricht und durch Histo-

tainment (Vermittlung von historischer Information und Unterhaltung) wird sich zur aktiven Individualisierungs-Auseinandersetzung-Geschichtlichkeit wandeln. Die frühere  

Geschichtsbetrachtung als Fakten und Zahlen werden er-

setzt durch Entwicklungserfahrungen und bei  Entwick-

lungs-Individualisierungs-Reife zum Inhalt konkreter einzel-

geschichtlicher Entwicklung gemacht.Das Bildungs-Kultur-

Lernen wird zum Entwicklungs-Kultur-Lernen*.


* 1.) " Dieses weltbedeutsame Jahr 1837 (wurde die erste dauerhafte Telegrafenverbindung von Valentia (Irland) nach Heart's Content (Neufundland) hergestellt), da zum letzten Male der Telegraph das bisher isolierte menschliche Erleben gleichzeitig macht, wird selten in unseren Schulbüchern vermittelt, da es leider für immer noch richtig gehalten wird von Kriegen und Siegen einzelner Nationen zu erzählen als gemeinsamer Triumpf der Menschheit"*.


* Historische Miniatur " Das erste Wort über den Ozean " aus " Sternstun-

den der Menschheit " von Stefan Zweig, Schriftsteller,


2.)  Archimedes oder Beethoven haben in keiner Schlacht gesiegt, aber

der Welt ihre Erkenntnisse und Musik geschenkt.


3.) Beim überlieferten Bildungssystem des Dualismus von Natur und-Geisteswissenschaften, welches nur in der Bildungsinstitution Geltung  hat, bleibt die (geschichtliche) Entwicklungswirklichkeit eines Individu-ums schlichtweg ausgeschlossen und das individualgeschichtliche Ein-zelleben als Individuationsentwicklung ist nicht vorgesehen.Das un-schätzbare Gut des Individuellen ist  "dem Bildungsschein" geopfert worden.Bildungslernen ist gelehrter Bildungsgehalt in den Bildungs-

fächern z.B. Geschichtliches. Entwicklungslernen ist ungelehrter Ent-

wicklungs-Individualisierungsgehalt z.B. in Richtung Individualhisto-
risches.


4.) Zur Zeit ist die Frage " wer will eine geschichtliche Person werden", obsolet und kein erstrebenswerter Wert. Die jetzige, junge Genera-

tion hat zur Zeit keine Sehnsucht nach einer Systemveränderung, son-

dern  sie hat nur Lust den besten Platz "auf dem Sonnendeck der Gesellschaft zu ergattern", gut zu funktionieren, um ihren Interessen nachgehen zu können. Sie will überall auf der sicheren Seite sein und nicht hinaustreten in die Unsicherheit der Welt, um sich selbst zu begründen. Geschichte wird als nachlesbare Völker-und Kulturge-

schichte für Gebildete und Interessierende als Angelegenheit eines Landes verstanden. Einen Hartz-4-Empfänger, der in einer Hundestall-

existenz lebt, wird eine solche Frage als illusorische Schwärmerei verstehen.    

 

5.) Das Lernparadigma für das Bildungslernen ist, dass wir nur in

dieser Welt leben. Das Lernparadigma für das Entwicklungslernen ist,

dass wir nicht nur in dieser Welt leben, sondern auch im Individual-

geschichtlichen Leben.


6.) Bildungslernen geschieht u.a. im Bildungsfach Geschichte. Ent-

wicklungslernen geschieht durch Mutmachgeschichten. Eigentlich

müsste das Fach Geschichte zweimal gelehrt werden, " die Geschichte

der Menschheit " und " der Weg zur Individualgenese ".


7.) Beim Bildungslernen sind die pädagogischen Bildungslernzielset-

zungen für das Schulfach Geschichte sind z.B. (siehe Curricula der 16 Bundesländer in Deutschland unterteilt nach Bildungsstufe, dem Bil-

dungszweck und sind durch die Schulgesetze als Bildungsstandards vorgegeben (aber ohne Berücksichtigung der Entwicklungsseite und Entwicklungsbedeutung in den einzelnen Bildungsfächern) wie bspw. Geschichtsbewusstseinbildung, Erwerb von Geschichtswissen, ge-

schichtliche Zusammenhänge mit der Gegenwart in Verbindung zu

bringen und Geschichtsbewältigung von neuerer Schuldgeschichte.

Beim Entwicklungslernen  wird die Entwicklungs-Sinn-Seite und  Ent-

wicklungsbedeutung als pädagogische Entwicklungslernzielsetzungen

für das Schulfach Geschichte berücksichtigt. Die Individualgenese

des Menschen wird als eine historische Kategorialität des Werdens verstanden, wo wir uns selber (also geschichtlich) werden und sind *.


* Schliesslich bezeichnet man mit Geschichte auch das Schulfach Ge-

schichte, das über den Ablauf der Vergangenheit informiert und einen Überblick über Ereignisse der Welt-, Landes-, Regional-, Personen-, Politik-, Religions- und Kulturgeschichte gibt. Es ist der Zugriff auf Geschichte von den verschiedenen Geschichtsräumen und National-

geschichten.


8.) Bildungslernen ist Geschichtswissen. Jeder geschichtliche Vorgang

ist verschieden und deshalb die Vergangenheit wenig über die Gegen-

wart lehrt  oder wir aus der Geschichte lernen können. Das Entwick-

lungsgeschehen geht noch an einem vorbei und wird vergangenheits-

geschichtlich registriert und deskriptiv aufgefasst (ungeschichtlicher Bildungsmensch). Beim Entwicklungslernen ist in evolutionärer Hinsicht das Leben auf das Individuum hin angelegt und seiner Bestimmung nach ein geschichtliches Wesen. Evolution vollzieht sich in der Lebensge-

schichte eines jeden Einzelnen, weil die menschliche Natur im we-

sentlichen geschichtlich ist. Es ist ein erleiden und erleben als ge- schichtliches Ereignis, welcher einen Fingerabdruck in den Geschichts-

büchern hinterlässt (geschichtlicher Einzelmensch).


9.) Bildungslernen geschieht u.a. im Bildungsfach Geschichte. Entwick-

lungslernen geschieht durch Mutmachgeschichten. Eigentlich müsste das Fach Geschichte zweimal gelehrt werden, " die Geschichte der Mensch-

heit " und " die Individualgeschichtlichkeit ". Die Aufklärung der Geschichtssubstanz wandelt sich zur Aufklärung der eigenen Geschichte.


10.) Beim Bildungslernen wird das von den Deutschen um das 18.Jahr-

hundert an Stelle des nicht vorhandenen Reiches ein Reich des Geistes der Dichter und Denker als geistiger Ersatz für eine heillose Wirklichkeit geschaffen. Beim Entwicklungslernen wird anstelle eines nicht vorhan-

denen " Entwicklungsreiches ", welches noch keinen bildungs- und gesellschaftlichen Wert darstellt und als überflüssige " Selbstver-

wirklichung und brotlose Kunst " verstanden wird ein eigenes " Ent-

wicklungsreich " als Entwicklungsersatz geschaffen, indem Einzelne ihren Entwicklungs-Individualgeschichtlichen Lebensweg in der Gesellschaft

und im Berufsleben gehen allen Widerständen, Andersmeinungen und ökonomischen Nachteilen (z.B.Karriereverzicht) zum Trotz *.


* Die weltweite Internet Vernetzung erlaubt es, was als eine höhere tech-

nische Entwicklungsstufe der Ideenverbreitung weltweit eingestuft wird,

dass z.B. ein heute noch Unbekannter, aus einfachen Verhältnissen wie " ein Phönix aus der Asche empor steigt ", im gesellschaftlichen Mittel-

punkt steht und Verantwortung für andere übernommen hat, den

bisher niemand auf der Rechnung hatte. Keiner ahnte, aus welchem

Holz der ehemalige Schulversager und Schulabbrecher geschnitzt war

und nun alle mit sich zieht, weil ein "digitaler Idealist " als verkanntes Genie, nicht Anerkannter, eine Entwicklungsnatur, von den Eltern nur

als Träumer titulierter und " stilles Vorbild " bspw. im Leseraum Inter-

net schweigend in einem Block, in sozialen Medien oder auf der

eigenen Webseite das Wort ergriffen hat in Anlehnung an den Philoso-

phen Friedrich Nietzsche dass, wenn Schweiger reden, die Welt den Atem anhält. Es hat sich noch immer nicht überall herum gesprochen, dass bisher nur " Träumer " die Welt verändert haben und die im vorherr-

schenden Reich nicht wahrgenommen werden und ihr eigenes Reich für alle erschaffen. Alle, die eine Schulklasse wiederholen müssen, werden eines Tages alle anderen überholen. Das er sie alle erkennt, ohne selbst erkannt zu werden. Was einer geworden ist und noch wird, ist er

immer nur aus sich selbst geworden und es waren nicht andere Men-

schen und keine Bildungserlebnisse, welche ihn geformt haben, weil jeder Entwicklungs-Individualisierungs-Lebensweg immer autobio-

grafisch, autodidaktisch und bildungsdialektisch angelegt ist.

 


11.) Beim Bildungslernen sind 8,45 m im Weitsprung eine sportliche Tageshöchstleistung der Weltklasse, welche in die Annalen der Sportge-

schichte eingeht. Beim Entwicklungslernen sind Entwicklungserkennt-

nisse, welche die menschliche Entwicklung befruchtet und bereichert 

haben und die ihren Individualisierungsweg gegangen sind eine kultu-

relle, zeitlose Höchstleistung der Weltklasse, welche in die Annalen der Weltgeschichte eingeht.


12.) Von den digitalen Medien, welche die Gesellschaft demokratischer, 

freier, wissender, kommunikativer, offener, vernetzter und transparenter gemacht hat und zunehmend das Kommunikationsverhalten, Einkaufsge-

wohnheiten, die Sozialisierungsprozesse und die Sprachkultur beinflus-

sen (äusserlich) zu den digitalen Medien, welche durch die Individualisie-

rungs-Entwicklung  als Mittel zum den Einzelnen authentischer, einzig-

artiger, unabhängiger, unverzichtbarer, individualgeschichtlicher und

selbstbewusster und sich selbst macht (innerlich) *.

13.) Von der Digitalisierung im Unternehmen, welche keine Garantie ist

gegen das wirtschaftliche Scheitern, aber ohne die Digitalisierung in der Arbeits- und Geschäftswelt ist das Scheitern garantiert. Ein Leben ohne 

die modernen  Techniken würde uns überspitzt gesagt in die 50iger

Jahre des letzten Jahrhunderts zurückwerfen und die Infrastruktur und

Verwaltung eines jedes Landes wäre am Ende. Die Analogie zum persön-

lichen Entwicklungs-Individualisierungs-Reifeweg ist, dass dieser keine 

Garantie darstellt ein " individualgeschichtliches Genie der Selbstevo-

lution " zu werden. Aber ein Lebensentwurf, bei dem von Zeit zu Zeit 

nicht alles auf dem Spiel steht, ist nichts wert. Aber seinen persönlichen Individualisierungsweg in Gesellschaft, Beruf und nach dem Erwerbs-

leben zugehen (als ein abtragen der Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit ) würde den Einzelnen um Licht-

jahre zurückwerfen und dieser Einzelne würde individualgeschichtlich betrachtet der Menschheit fehlen.

14.) Das digitale Zeitalter ist in der Zeit ohne Transzendenz (und zur beherrschenden Alltagstechnik geworden), während das  Entwick -

lungszeitalter die Zeit transzendiert (und zur herrschenden Indivi-

dualgeschichtlichkeit wird).


15.) Wenn die Bildungs-Schulleistung lebenshistorisch betrachtet wird, relativiert sich der Bildungswert. Was einer im Leben geworden ist und noch wird, ist er nur aus sich selbst geworden und es waren nicht andere Menschen und keine Bildungserlebnisse, welche ihn geformt haben, weil jeder Entwicklungslebensweg immer autobiografisch und autodidaktisch angelegt ist. Auch sollte das einmal gelernte nicht als dauerhaft und absolut angesehen werden. Fast alles Wissen z.B. unterliegt einer Halbwertszeit des Wissens. Die Halbwertszeit des Wissens ist jener Zeitraum, in dem Wissensinhalte durch neue Erkenntnisse aus Forschung, Entwicklung und der Lebenspraxis als überholt angesehen und entwer-

tet werden. Diese Verfallzeit liegt mit Ausnahme von zeitlosen Grund- lagenwissen (z.B. die Zahl Pi- Kreiszahl 3,14159 als mathematische Konstante ) inzwischen unter vier Jahren und beim Computerwissen unter einem Jahr. Das Unschärfeprinzip des Physikers Werner Heisen-

berg wirft jeden Wissensdeterminismus über den Haufen.


IV.) Von den Geschichtslehren, welche als Mahnung und Belehrung hoch bewertet, aber nicht befolgt werden zu jeder geschichtliche Vorgang ist verschieden und deshalb lehrt die Vergangenheit wenig über die Gegenwart oder was wir allge-

mein aus der Geschichte lernen können *.


*1.) " Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie wiederholt ihre

Lehren"*.


* Richard von Weizsecker, ehemaliger Bundespräsident der Bundes-

republik Deutschland


2.) Unter Geschichte versteht man im Allgemeinen diejenigen As-

pekte der Vergangenheit, derer Menschen gedenken und die sie

deuten, um sich über den Charakter zeitlichen Wandels und dessen Auswirkungen auf die eigene Gegenwart und Zukunft zu orientieren. 


3.) Von der Grusel- und Schockpädagogik einer Erinnerungskultur

durch Besichtigung und Mahnworte eines ehemaligen Konzentrati-

onslagers und heutigen Gedenkstätte, um für die Zukunft immun

zu werden gegen die menschenverachtende, nationalsozialistische Gesinnung. Diese ist verbunden mit einer politischen Lehrplanfor-

derung Gedenkstätten zum Pflichtmahnbesuch zu machen, was

aber ein Belehrungs-Irrtums-Wunsch bleibt und " wie ein Pfeifen im

Walde " klingt, weil Erinnerung und das Wissen darüber ausserhalb

von mir liegt und deshalb nicht verankert ist.


4.) Polar entgegengesetzt steht die Entwicklungs-Bildungs-Pädagogik,

wo sich im persönlichen, politischen, geschichtlichen Entwicklungs-Beschäftigungs-Auseinandersetzungs-Transzendierungs-Prozess eine natürliche Abscheu-Lebensgrundhaltung und ein " Gewissenswiderstand sich bildet, wo jede Rohheit entsetzt und jede Brutalität einen an-

ekelt als " des  sich nie wieder " gegen die historischen Grausamkei-

ten z.B. quasi der geschehenen, industriellen Ausrottung der

jüdischen Rasse in Auschwitz und diese Weiterentwicklung als Auf-

klärung der Wissensaufklärung immunisierend ist, gegen dieses  menschenfeindliche, selbstzerstörerische, abstruse Gedankengut "

für ewig und immer" und daraus gelernt wurde (weil es innerhalb von

mir ist und ich es selber geworden bin). Das eine ist das vollmundige Anklagen in Sonntagsreden als Bedauern dieser Geschehnisse und das andere ist, wo ich persönlich ein noch nicht überwundenes, verdräng-

tes Problem mit irrationalen Ängsten, Intoleranz, Rassen- und Auslän-

derfeinderlichkeit habe. Es ist der Weg von der Verwandlung der Welt,

um diese in der Aussenwelt bspw. durch Reformen, Technik, Gesetze,

mit viel Geld, Vernunfts- und Humanitätsapologien zu sühnen, ver-

bessern und retten zu wollen und der Mensch will und kann bleiben

wie er ist zur Verwandlung des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Entwicklungs-Individualisierungs-Prozess wandelt und dieses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht

und deshalb ist er " der Nabel der Welt ".


5.) Nach einer Studie der Bertelsmann Stiftung wollen 81 Prozent der

Deutschen die Geschichte des Holocaust am liebsten hinter sich lassen (wäre nur die historische Schuld verdrängt, aber nicht transzen-

diert/gesühnt)*.


* I.)  Die Gräuel und Verbrechen der Nazizeit sind noch nicht genü-

gend aufgearbeitet worden. Das verdrängte, ausgeblendete  Sühne-

kapitel und die Heilung sind noch nicht abgeschlossen und heute

noch ein Trauma. Im überzeitlichen und ganzheitlichen Sinne geht

im Weltall ob " Konstruktives oder Destruktives  " was gedacht und

getan wurde, nichts verloren, was auch quantenphysikalisches

Fakt ist. Es wäre auch die " Ewige Wiederkunft des Gleichen Nietz-

sches, solange diese Schuld nicht gesühnt ist. Auf eine nicht bewäl-

tigte Vergangenheit lässt sich aber keine  Zukunft bauen. Nach fast 80 Jahren ist immer noch kein Gras darüber gewachsen. Zukünftige Generationen werden von der Schuldabtragung eingeholt einer Ent-

wicklungs-Individualisierungs- Bringschuld der Entwicklungslosigkeit werden *.


 * Die Ewige Wiederkunft des Gleichen ist ein zentraler Gedanke in Friedrich Nietzsches Philosophie, dem zufolge sich alle Ereignisse unendlich oft wiederholen. Dieses zyklische Zeitverständnis ist für Nietzsche die Grundlage höchster Lebensbejahung.

 

II.) " Was immer ein freier und unbefangener Geist souverän berührt, wird neu für eine in überlebten Vorstellungen befangene Welt. Kein Gedanke der Menschheit, wenn der über die Vernunft hinaus getrie-

ben, verliert auf die Dauer seiner schöpferische Macht ".*


* Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller


III.) Immanenz und Transzendenz als Einheit und in der Ganzheit sind aufeinander bezogen und nicht von einander zu trennen als die bei-

den lebensambivalenten Pole eines Spannungsfeldes, in das der Mensch gestellt ist. Deshalb findet  alles, was in den Tiefen des menschlichen Wesens geschieht, seinen kosmischen Ausdruck im Himmel. Was sich

im Menschen offenbart, findet zugleich seine Offenbarung im Himmel

als ein interverbundenes, für die Entwicklung der Menschheit, ein

geschichtliches Geistgeschehnis von säkularer Bedeutung.

 

6.) Walter Steinmeier, deutscher Bundespräsident bei seiner Gedenk-

rede der Opfer des Holocaust in Israel " Wir Deutsche haben für immer

aus der Geschichte gelernt. Aber das kann ich nicht sagen, wenn Hass 

und Hetze sich ausbreiten. (…) Wenn nur eine schwere Holztür ver-

hindert, dass ein Rechtsterrorist an Jom Kippur in einer Synagoge ein Blutbad anrichtet".

 

7.) Alle Religionen (und Kulturen) sind gleich vor Gott und müssen ihren

Wert durch ihr Tun beweisen – das ist die Botschaft von Gotthold

Ephraim Lessings Ringparabel " Nathan der Weise “ und derzeit wieder gefragt auf vielen Bühnen. Das Judentum ist auch der Ansicht, dass  Angehörige anderer Religionen Anteil am Leben nach dem Tode haben können, wenn sie ein ethisches Leben geführt haben (Gott ist im Ju-

dentum der Inbegriff ethischen Wollens). Was einer glaubt oder nicht glaubt, welcher Kultur er angehört, welche Rituale er ausübt und

welche Staatsangehörigkeit er besitzt, ist heute in der multikultu-

rellen Gesellschaft im sachlichen und pragmatischen Umgang mit ein-

ander so egal, " wie die Haarfarbe " und  dieses überwindet jede 

religiöse Engherzigkeit, jeden Fundamentalismus, jeden Hass, diffuse Annahmen oder Vorurteile gegen eine andere Rasse und führt jede Interessenaffinität  zum z.B. Rechtsextremismus zu ad Absurdum.

Es wird nur noch der Mensch gesehen, was nicht anders sein kann *.


* Die heftigsten Kämpfe wurden im Namen der Werte geführt. Die gros-

sen Verbrechen unseres Jahrhunderts waren  allesamt bedenkenlos,

weil sie im Namen von grossen Werten vollstreckt worden sind. 


8.) Unter Judentum (von griechisch ἰουδαϊσμός ioudaismos, hebräisch יהדות jahadut) versteht man einerseits die Religion, die Traditionen und Lebensweise, die Philosophie und meist auch die Kulturen der Juden (Judaismus) und andererseits die Gesamtheit der Juden. Letztere wird auch Judenheit genannt. Der heutige Staat Israel ist eine säkulare Demokratie nach westlichem Vorbild.

9.) Siehe auch " Der Geist kennt kein Geschlecht, keine Hautfarbe, Nationalität, Kulturunterschiede, Volks- oder Glaubenszugehörigkeit,

weil der " allumfassende Geist ", die Beziehung aller Teile zum Ganzen und zu seinen Teilen ist. Es sind subjektive, angeborene Persönlich-

keits-Menschenrechte aufgrund des Mensch- und Daseins, die univer-

sell für jeden gelten und damit eine  Allgemeingültigkeit besitzen.

" Kein Weg zu Gott ist direkter als ein anderer". " Keine Religion ist

die einzig wahre Religion ". " Kein Volk ist das auserwählte Volk ".

" Kein Prophet ist der grösste Prophet " Nr. XXIX bis Nr.XXIV  in  

www.entwicklungschristentum.de


10.) Das heute irrlichterne, rechts- oder linksgerichtete Parteien und

Hetzer mit Nazi-Vokabeln im völkischem Grundton gewählt wer-

den, Zulauf haben oder andere bei Demonstrationen zu instrumen-

talisieren wissen zeigt, welche Lehren aus der neueren Zeitge-

schichte " des nie wieder " gewonnen wurden und nur Überwachung,

Verbotsgesetze und Sanktionen scheinbar " Einhalt bieten können.


11.) Eine geschichtliche Wiederholung von einer höheren auf eine

niedrige Entwicklungsstufe wäre eine Entwicklung zurück. Der Ent-

wicklungslebenprozess ist aber nicht umkehrbar. Es ist schier un-

möglich, die alten Zustände wieder herzustellen und dass dieses

" nie wieder" sich wiederholt, weil eine Entwicklung zurück von

seiner Natur her nach Adam Riese nicht geben kann. Deshalb bleibt

die Angstgefahr davor unbegründet, weil die Gleichgewichtskräfte

dieses nicht zulassen. Dieses wäre genauso absurd, wie einen

300 km/h schnellen fahrenden Zug mit blossen Händen stoppen zu

wollen.


12.) Der Humanismus ist zu schwach für einen tiefgreifenden Wandel,

um den Menschen wirklich zu zähmen. Der Philosoph Nietzsche hatte Recht mit der Behauptung, die Griechen seien oberflächlich gewesen.

All die heiligen und heilig gesprochenen Sollvernunft-Mächte haben

sich abermals immer wieder als kindlich, schwach und brüchig gegen

die Unvernunft erwiesen.


I.) Der Humanist als der viel Wissende liebt die Welt gerade um ihrer Vielfalt willen und ihre Gegensätze schrecken ihn nicht ab. Nichts

liegt ihm ferner die Ungerechtigkeiten aufheben zu wollen nach Art

eines  Fanatikers und Systematikers, der alle Werte auf einen Nenner bringen will und nur seine  Wahrheit kennt. Das ist das Signum des humanistischen Geistes weltanschauliche Gegensätze nicht als Feind-

schaft zu werten und für alles scheinbar Unvereinbare und  Spaltende

die übergeordnete Einheit als das menschliche zu suchen und ver-

suchen wird erst einmal als tugendhaft gewertet.

II.) Für diese Erziehung zur Humanität kennt der Humanismus nur den Weg der Bildung. Erasmus * und die " Erasmiker " (Humanisten) glau-

ben, das Menschliche im Menschen könne nur entfaltet werden ver-

mittels der Bildung und des Buches. Als büchergläubiger Gelehrter und Bücherheld zweifelt er niemals an der vollkommenen Lehr- und Er -

reichbarkeit der Ethik. Nur der Ungebildete, nur der Unbelehrbare

gebe sich unbedenklich seinen Leidenschaften und Irrtümer hin.

Darin liegt der tragische, kulturoptimistische Bildungsdenk-Fehl-

schluss und die Überschätzung, die menschliche Natur- und Triebwelt

und nicht überwundende, tranzendierte Sehnsüchte und Vorurteile

durch Bildung zähmen, kultivieren und zivilisieren zu können *.


* Einen neuen Menschen aber kann man weder erziehen, bilden, for-

men, entwickeln, verändern oder züchten: hier versagen alle Ismen

vom Humanismus bis herab zum Kommunismus. Im Ergebnis haben sich Marx Kernaussagen in der Lebenspraxis als falsch erwiesen. Die Ent-

scheidung fällt ganz alleine auf dem ureigensten Boden des einzelnen Menschen in den Tiefen der persönlichen Existenz, was wir mit Reli-

gion zu deuten versuchen. Geistige Dinge haben ihre eigene, vorge-

zeichnete Logik, die unentrinnbar ist: sie stehen unter den Gesetzen

die ebenso unerschütterlich sind wie die newtonschen Naturgesetze

auf die wir uns bisher verlassen. Denn der einzelne Mensch ist in seine Entwicklung  hineingestellt, die nicht zur Ruhe kommen, weil Ruhe als Unruhe Suchziel ist.


III.) So müsste das chaotische und Bestialische von selbst abklingen, Kriege, Verfolgungen, Streitigkeiten zum abgelebten Anachronis-

mus werden und die Ungerechtigkeiten in der Welt mit zunehmender humanistischer Bildung nach und nach verschwinden. Aber dieses Gut-

Böse-Feindbild ist etwas  zu einfach, dass es nur eine gebildete, obere zivilisierte Schicht gibt der eine untere, ungebildete unzivilisierte

Schicht gegenüber steht. Wenn es gelingt diese Schicht nach oben zu ziehen, bleibt dann nichts mehr zu tun. Der didaktische und organi-

satorische Grundfehler des Humanis war und ist, das  er von oben

herab das Volk belehren und kultivieren wollte und will, statt  zu versuchen es zu verstehen, zu akzeptieren, von ihm zu lernen und gemeinsam von der Stufe aus, wo der einzelne steht, kleinste Kul-

tivierungsschritte zu gehen.


IV.) Der Humanismus ist kein Vorläufer des Liberalismus. Keinen Augenblick denken Erasmus und die Seinen daran dem Volk dem ungebildeten, unmündigen Volk das geringste Recht einzuräumen,

obwohl sie abstrakt die ganze Menschheit lieben. Dem alten Adelshoch-

mut ist nur ein neuer gesetzt, jener durch drei Jahrhunderte weiter-

wirkende akademische Dünkel der einzig und alleine nur dem Latein-

menschen, dem Universitätsgebildeten den Anspruch zuerkennt,

über Recht und Unrecht, über Sittlichkeit und Unsittlichkeit

zu entscheiden. Die Humanisten sind ebenso entschlossen im Namen

der Vernunft zu regieren wie die Fürsten im Namen der Gewalt

und die Kirche im Namen Christi. Ihr Traum zielt auf eine Oligarchie,

eine Herrschaft der Bildungsaristokratie. Nur die Kultiviertesten im

Sinne der Griechen sollen die Führung der Polis, des Staates über- nehmen*.


V.) Aber statt der gelehrigen Humanis triumphierte die Intoleranz

(Reformationsstreit) und dieses war dann die tiefste Ursache für seinen raschen Niedergang. Seine Ideen  waren gross, aber nicht die Men-

schen, die sie verkündeten. Humanistische oder " erasmische Natu-

ren " sind keine Dauerkämpfer oder Martyrer, welche für ihre Über-

zeugung leiden und durchs Feuer gehen. Sie sind nicht  für den Kampf geboren. Ein ganzes Leben lang romantischer InteIlektualist und intellek-

tueller Romantiker. Sie sind Schulstuben- und Bücherhelden und wol-

len es jedem recht  machen. Sie klagen mit Worten hinter verschlosse-

nen Türen in ihrer Studerstube, aber keiner tritt dem Antichrist wie der Reformator Martin Luther getan, hat wirklich entgegen. Und nicht ehe

der Humanismus sein Werk der Weltvereinigung wahrhaft begonnen hatte,  zerschlug die Reformation die letzte geistige Einheit Europas,

die "ecclesia universalis " mit einem eisernen Hammerschlag entwei.

Der Humanismus  hat, wenn wir ihn historisch betrachten, eigentlich

nur eine kurze und glorreiche Blüte gehabt, die wenigen Jahrzehnte zwischen den grossen Weltzeiten der Renaissance und  der Reforma-

tion *.


* Desiderius Erasmus von Rotterdam war ein bedeutender Gelehrter

des Renaissance-Humanismus. Er war für sein Jahrhundert mehr als

eine literarische Erscheinung. Er wurde in den Burgundischen Nieder-

landen, einem Teil des Heiligen Römischen Reiches, geboren und war Theologe, Priester, Augustiner-Chorherr, Philologe und Autor zahl-

reicher Bücher. Er sprach und schrieb meistens lateinisch. Als bü-

chergläubiger Gelehrter zweifelt Erasmus niemals an der vollkom-

menen Lehrbarkeit und Erreichbarkeit des Sittlichen und er gilt als  Symbol und gemässigter Reformer der stillen, aber unaufhaltsamen  wirkenden Vernunft. Er war einer der bedeutendsten und einfluss-

reichsten Repräsentanten des europäischen Humanismus, zählte zu

den geachtesten Gelehrten und Geistesgrössen seiner Zeit und man nannte ihn " den Fürsten der Humanisten ".Erasmus war mehr ein sammelnder, suchender, kommentierender und komprimierender

Geist, der seine Substanz nicht so sehr aus sich selbst hatte, sondern

aus der Welt gewann. Er wirkte nicht so sehr durch seine Intensität, sondern durch seine Extensität. Fürden Philosophen Niccolò Machia-

velli sind Macht und Machtentfaltung der letzte Sinn, für Erasmus die Gerechtigkeit. Damit sind für alle Zeiten die zwei grossen und ewige Grundformen der Weltpolitik in geistige Formen gegossen, die prakti-

sche, diplomatische  und die ideale, ethische Form.


* Die Textabschnitte Nr. I bis Nr. V in inhaltlicher Textanlehnung  an

den österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig, " Triumpf und Tragik

des Erasmus von Rotterdam"


13.) Nicht wenige der damaligen Verantwortlichen während des Holo-

caust hatten eine humanistische Ausbildung und der Geist Goethes, Beethovens oder einer religiösen Weltanschauung waren ihnen nicht fremd. Nur wegen der Macht, der (Täter)karriere willen und Gewis-

senslosigkeit haben diese erst solche Menschheitsverbrechen mit ermöglicht.


14.) Es ist auch Franz Kafkas (Schriftsteller) tiefe Erkenntnis, dass er

"die  Verneinung der Kultur unseres Geistes als  Rettung des Geistes " ansieht. Jede Generation muss trotz  des geschichtlichen kulturellen Erbes kulturell neu beginnen und " wie Sisyphos  ihren Felsblock berg-

auf wälzen ", um nicht  überrollt zu werden.


                                         

Von der Evolutionstheorie vom Sinn der Geschichte der    

     Menschheit zur Fortsetzung der Geschichte in der    

                Individualisierungsentwicklung.


I.) Von der früheren kollektiven Geschichtsbetrachtung als Beschreibung und Deutung der Fakten und Zahlen (deskriptive Auffassung der Geschichte) zum Erleben der Geschichte in konkreten, individualgeschichtlichen Erfahrungen (Geschichte von der Entwicklung der Menschheit).


II.) Von der nationalen Völkergeschichte (weltgeschichtliche Ereignisse (z.B. 1962 Kubakrise), wo Menschen Geschichte machen zur personalen Einzelgeschichte (z.B. Berufskrise) als lebensgeschichtliches Ereignis, wo der Mensch "vom Beruf zur Berufung" Geschichte macht *.


* Siehe auch Vom Beruf zur Berufung


III.) Es ist die Entwicklungs-Substanzierung als Geschichte des Selbstbewusstseins von meinem Selbst als reflektierendes Entwicklungsbewusstsein als meine Entwicklungs)geschicht-

lichkeit.


IV.) Die bisherige Dynamik der Weltgeschichte, welche auf die Einheit von Mensch und Welt ausgerichtet ist, wird zur neuen Dynamik der Weltgeschichte, welche auf die Einheit von Mensch und seinem Selbst ausgerichtet ist, was religiös Gott genannt

wird *.


* Siehe auch religiöses Begriffs-,Entwicklungs-und Vermittlungsverständ-

nis eines Meister Eckhart


V.) Vom Erkennen der Geschichte, welche wie das Machen

der Geschichte den Wenigen vorbehalten bleibt und für Normalsterbliche nicht erreichbar war, die zur Führung der Geschichte berufen sind zu was heute noch beinahe (r)evo-

lutionär und illusionär klingt, dass dieses für eine immer grössere Anzahl von Menschen gelten wird, weil wir heute in einer Entwicklungs-Übergangszeit zum Individualgeschicht-

lichen hin leben und dieses bald selbstverständlich und die Lebensauffassung aller im 21.Jahrhundert sein wird *.


*1.) Wir leben in einer Achsenzeit und der Morgenröte einer beinahe apokalyptischen Entwicklungsübergangzeit, wo nicht mehr nur die Ökonomie und das alte Werteweltbild, sondern die Individualisierungs-Entwicklung der dominierende Geist als Bekenntnis zur Zukunft sein

wird, weil das  kategorische Individual-Logos das Gesetz des Lebens ist.


2.) Bisher war es immer so in der Geschichte gewesen, dass der

Durchschnittstyp des Menschen, des Volkes und des Zeitalters seelisch und geistig von den (grossen) Einzelnen geformt wurde und immer

nur Einzelne auserwählt waren und nie das ganze Volk.


3.) Immanenz und Transzendenz als Einheit und in der Ganzheit sind aufeinander bezogen und nicht von einander zu trennen als die bei-

den lebensambivalenten Pole eines Spannungsfeldes, in das der

Mensch gestellt ist. Deshalb findet  alles, was in den Tiefen des

menschlichen Wesens geschieht, seinen kosmischen Ausdruck im

Himmel. Was sich im Menschen offenbart, findet zugleich seine Of-

fenbarung im Himmel als ein interverbundenes, für die Entwicklung

der Menschheit, ein geschichtliches Geistgeschehnis von säkularer Bedeutung.


VI.) Von der Geschichte als Biografie der Menschheit (Ludwig Börne) als Erwartung nach vorne (Horizontalen) zur Indivi-

dualgeschichte als Biografie des einzelnen Menschen als Erwartung nach oben (Vertikalen)*.


* Ludwig Börne, deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker


VII.) Entwicklungsgeschichtlich ist es vom dem Wesen der Geschichte, welches Wandlung ist (Jakob Burckhard) zum 

Wesen der Individualisierungsgeschichte, dessen Wesen

permanente Veränderung ist, um in der Entwicklungs-Un-

ruhe-Bewegung Stabilität und Ruhe zu finden  *.


* 1.) Die Auseinandersetzung als " Kampf " ist bei vielen Philosophen

ein zentrales Thema.


2.) Siehe auch Ruhe und Frieden ist aller Unruhebewegung Suchziel


VIII.) Von der Ruhe der letzten 75 Jahre als Zeichen einer  Geschichtslosigkeit der modernen Gesellschaft in Europa und leere Blätter im Buch der Geschichte (Inkubations- und Über-

gangs-Reifezeit der äusseren Freiheit) in Anlehnung an Baron

de Montesquieu " Glücklich ist das Volk, dessen Geschichte

sich langweilig liest " zur Entwicklungs-Individualisierungs-Unruhe immer mehr Einzelner als Zeichen geschichtsbilden-

der Bewegung (Voraussetzungs- und Reifezeit für die innere Individualisierungs-Freiheit) in Anlehnung  an die These

glücklich ist das Volk, welches viele Einzelne zulässt *.


 * 1.) Ausnahme in Deutschland ist 1989 der Mauerfall. Das Schicksal der

DDR-Flüchtlinge wurde Geschichte.

 

2.) Oft ist geschichtlich so gewesen, dass eine lange Friedenszeit ohne Auffälligkeiten herrschte, aber dann in einem historischen Augen-

blick die Weichen für eine neue Weltordnung gestellt wurden.


3.) Es ist die positive Polaritätssichtsweise des Materialismus und Ka-pitalismus, dass man erst einen Besitz haben muss, bevor man es als

Mittel zum höheren Entwicklungs-Werde-Zweck transzendieren kann.

Es ist die Rematerialisierung als Gesetzmässigkeit zur Erhaltung von Energie und Materie im Weiterentwicklungs-Sinne, weil alles in der Welt nur Gleichnis und Mittel zum Entwicklungs-Sinn-Zweck ist, was über

die Dinge hinaus auf etwas Höheres verweisen will, wozu der Mensch durch seine Entwicklung fähig sein kann als Entwicklungsweg-Hin-

weiser. Es ist der Sinn der Materie, welcher für den Geist geschaffen wurde, um sich von ihm zu befreien. Erst im entwicklungskulturellen Individualisierungs-Freiheitsakt wird jeden neuen Tag im Leben Sinn gefunden und empfangen. Individualisierung bedeutet, etwas auf seine ureigene Art ohne Paralleltyp den anderen etwas geben zu können, was keiner so kann. Es ist die selbst geschaffene und ständig neu zu ge-

winnende Freiheit durch das Entwicklungs-Freiheits-Lernen über

seinen Entwicklungsweg zu sich selbst und  zur Ruhe zu gelangen.

Das ist seine Rechtfertigung, seine Sinnbestimmung  und nur darauf

kommt es an, dass  die menschliche Einzelentwicklung  weiter geht,

sonst bleiben (in Deutschland), die zweiundsiebzig Jahre nach 1949,

leere Blätter im Buch der Geschichte.


IX.) Von der Geschichte als Lebensform (Selbstbiografie

z.B. mit der Olympia-Goldmedaille Sportgeschichte geschrie-

ben) zur eigenen Entwicklungsgeschichte als jedermanns Lebensform (Entwicklungsbiografie z.B. als Vorbildgeschichte


X.) Von einer Städtefahrt nach Straßburg als europäische Hauptstadt wegen der Geschichte hinfahren (vom Ge- schichtsmythos zehren ) zu permanenten Besuchen des    

 " Straßburger Liebfrauenmünsters " der eigenen Individuali-

sierungs-Geschichte wegen (von der Lebenswirklichkeit

zehren).


XI.) Von dem französischen Romancier Jean Paul Sartre, der   eine gesellschaftliche Revolution im Sinne des Marxismus anstrebte (ausserhalb von mir) zu dem französischen Schriftsteller Albert Camus, welcher beim Individuum an-

setzte, das erst durch eine eigene, innere Revolte zur Mög-

lichkeit der Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung im

Sinne eines aufgeklärten Humanismus gelangen kann

(innerhalb von mir) *.


* Siehe auch " Der Humanismus ist zu schwach für einen tiefgreifen-

den Wandel, um den Menschen wirklich zu zähmen. Der Philosoph Nietzsche hatte Recht mit der Behauptung, die Griechen seien oberflächlich gewesen " unter dem Gliederungspunkt " Der geschicht-

liche Bildungsmensch ist entwicklungsgeschichtlich vorpubertär und

der geschichtliche Entwicklungsmensch überwindet das Bildungs-

unterrichtsfach Geschichte".


XII.) Von eine Kultur wird wurzellos, wenn sie ihre Ge-

schichte vergisst, aber noch mehr, wenn sie keine Geschichte erzeugt zur Lebensgeschichte des einzelnen Menschen, weil

zur Entwicklungsindividualisierung seine Geschichte gehört.

In der Geschichte, dessen Wesen  die Entwicklungsverän-

derung ist, entfaltet sich erst die Individualität der Person *.

 

* 1.) Denn es ist notwendig, Geschichte nicht nur gläubig zu lesen, sondern neugierig, kritisch und mißtrauisch. Sie heroisiert oft nur auf wenige Helden.


2.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen

 


XIII.) Vom gesetzlichen Solidaritätsprinzip als eine kulturge- schichtliche Vorstufe zum kommenden gesellschaftlichen, freiwilligen Subsidaritäts- und quantenphysikalischen Ver- schränkungsprinzips, was ethisch als  Entwicklungs-Individua-

lisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit, als Entwick- lungs-Individualisierungs-Gewissen und als evolutionäre,säku-

lare Nachfolge Christi  interpretiert wird *.


* 1.) Diese Schuldempfindung ist einfach noch nicht in unserem moralischen, gesellschaftlichen Solidarwertesystem vorgesehen.


2.) " Wir sind verantwortlich für das, was wir tun, aber auch für das, 

was wir nicht tun "*.


* Voltaire war ein französischer Philosoph und Schriftsteller


XIV.) Vom ungeschichtlichen, kollektiven Zivilisations- Mas-

senmenschen und einer Allgemeingeschichte des Schaf-

fens (jeder hat seine eigene Lebensgeschichte als Selbstbio-

grafie) zum Entwicklungs-Einzelmenschen und individual-

geschichtlichen des Erschaffens (jeder schreibt seine eigene Lebensgeschichte als Entwicklungsbiografie) *.


* 1.) Siehe auch Vom Beruf zur Berufung

 

2.) Siehe auch Genie der Selbstevolution


3.) Siehe auch Gesellschafts-und Entwicklungsmensch


XV.) Von der Geschichte des abendländischen Geistes, welche eine Geschichte permanenter Zerstörungen war zur Indivi-duierungsgeschichte, welche eine Geschichte ständiger Auf-

lösungen ist, wo Planungen über den Haufen geworfen werden, nur auf Kosten von Altem Neues möglich ist und erst nach einer Krise mir die Welt offen steht.



XVI.) Von der rationalistischen Weltanschauung, welche ge- schichtsblind und geschichtsfeindlich ist zur Entwicklungs-

anschauung, wo der Rationalismus keinen Platz mehr hat und deshalb alles zur Geschichte wird.


XVII.) Von der Geschichte, deren Verlauf nicht wie der Idea-

lismus es glaubte von der Vernunft gesteuert wird zum Ge-

schichtsverlauf, der aus Zeit und dem " Schicksal " Einzelner 

als das Individual-Logos bewirkt wird *. 


* 1.) Schicksal allgemein definiert als höhere Macht über jemanden Verhängtes, was sich menschlicher Berechnung und menschlichem Einfluss entzieht und das Leben des einzelnen Menschen entscheidend bestimmt.


2.) Schicksal individualgeschichtlich definiert ist die eingeborene

unbeirrte, individuelle Lebensrichtung als Entwicklungslernprogramm

und Lebensindividualordnung und es ist der Lebensformkraftwille als

das "kategorische Individual-Logos " des entwicklungsschöpferischen Bauplan-Lebensprinzips der Unverwechselbarkeit und Einzigartigkeit.

Die Entwicklungstheorie hat einen stark teleologischen Charakter, weil

sie unterstellt, dass die menschheitsgeschichtliche Entwicklung auf

ein bestimmtes, von vornherein feststehendes Ziel gerichtet ist. Entwicklung ist den Menschen vom Zukünftigen her zu  erfassen und

was in ihm zielhaft angelegt ist und dieses wird nicht bewusst wahrgenommen.


3.) Siehe auch oben den Gliederungspunkt " Individualisierungsge- schichtlichkeit als nächste, höhere Geschichtsstufe;" wir hatten Geschichte und werden selbst zur Geschichte " Nr. XXI


XVIII.) Von der abendländischen Geschichte, welche unsere Zukunft gestaltet hat zur Individualisierungsgeschichte als ein Versuch, die persönliche Zukunft zu gestalten*.


* Der Entwicklungsdrang, die Suche, die aktive Lebensauseinander-

setzung der gegangene Entwicklungs-Individualisierungsweg ist sich subjektiv zur Geschichte seiner gerichteten Entwicklungszielbewe-

gung zu verhalten, welche sich objektiviert. 


XIX.) Von der Mann macht Geschichte als Symbol für das

aktive, politische Element als agierende Dominationsmacht

einer historischen Geschlechterrolle zur Frau ist Geschichte

als Symbol für die passive, entwicklungsschöpferische Wir-

kungsmacht und Rollenwechsel der Geschlechter.


XX.) Von  der  Geschichte als Biografie der Menschheit und die Aufklärung als Geschichtsereignis zur Geschichte als Biografie des einzelnen Menschen und die Aufklärung als  Wandlung der eigenen Geschichte.


XXI.) Von bewusst und unbewusst hat die Weltgeschichte der bisherigen Generationen davon gelebt, dass sie sich auf die Einheit der Welt und der Menschheit hin bewegte und dass sie beide zum Ziel hatte (kollektivgeschichtlich) zu bewusst

und unbewusst lebt nach und nach die Weltgeschichte davon, dass die zukünftigen Generationen und jeder Einzelne sich zur Einheit hin bewegt, weil für beide gilt, dass die Ruhe in der Einheit aller Unruhe Suchziel ist (Individualgeschichtlich).



XXII.) Von der heutigen prähistorischen Epoche, wo Individua-

lisierungsentwicklung noch als brotlose Kunst angesehen 

wird und noch keinen gesellschaftlichen Wert darstellt zur historischen Epoche einer Zeit, wo Entwicklungsresistente

als Unbelehrbare gelten. Es wird dann nur noch mit dem Kopf geschüttelt werden, weil diese ihre Entwicklung nicht für

ernst nehmen und deshalb ihre Entwicklungslosigkeit dafür sanktioniert wird *.


*   Siehe auch Resümee im Impressum


XXIII.) Von der Einordnung unter eine Idee z.B. Demokratie, gegebene Freiheiten, Gesetzesgleichheit, gesellschaftlicher Integrationsweg, Zivilisationskultur, geschichtsloser Einzel-

mensch zur Einordnung unter eine Idee z.B. Entwicklungs-

gewissen, selbst geschaffene Freiheiten, Ungleichheitsprin-

zip des Individual-Logos-Gesetzes, Individualisierungsweg, Ent-wicklungskultur, Individualgeschichtlichkeit *.


* 1.) Der Mensch ist seiner Sozialisationsnatur nach ein Gemeinschafts-

wesen, aber nach seiner Genese und nach seiner Entwicklungsbe-

stimmung (Individualität als begriffliche Fassung des Lebens) ein geschichtliches Einzelwesen (Solitär). Seinen individuellen Weg 

gehen, der in der vorherrschenden Gesellschaftsordnung nicht vorge-

sehen ist, bleibt eine Gradwanderung der Marginalisierung und vor-

übergehenden Heimatlosigkeit als Bürger (gelungenes Leben) und

Bohemien (verpfuschtes Leben) zugleich, ein Gesellschaftsmensch

nach aussen, aber einer Einzelner nach innen, in der kulturlosen Zivili-

sation leben, aber die Zivilisation im Verborgenen als " Namenloser "

und stilles Vorbild kultivieren. Nach aussen sozialkonform und 

innerlich frei bleiben bedeutet aber einerseits gesetzeskonform blei-

ben, aber auch bürgerliche Konventionen und Maßstäbe zu überwin-

den. Es ist der zweifache Gehorsam; seinen Staatsbürger- und seinen Entwicklungsverpflichtungen (Gewissen) nachzukommen. Es ist die Bodenhaftung mit dem tatsächlichen Leben, aber auch das bodenlose Streben nach einem ideellem Individualisierungs-Leben, was das Leben übersteigt. Die Singularisierung und Nomadisierung ist eine nur eine vorübergehende Entwicklungsphase, um dann auf einer höheren Entwicklungsstufe dem Allgemeinwohl sozialer dienen zu können. 

Er kann der Gemeinschaft erst etwas geben, wenn er nicht mehr ihr Abhängiger und ihr Echo ist. Der Mensch ist seiner Sozialisationsnatur nach ein Gemeinschaftswesen, aber nach seiner Genese und nach

seiner Entwicklungsbestimmung (Individualität als begriffliche Fassung
des Lebens) ein geschichtliches Einzelwesen (Solitär).  Der Opportunis-

mus einer Anpassung ist kein wirklich ernst zunehmender Lebensent-

wurf.


2.) Siehe auch Gesellschafts-und Entwicklungsmensch


XXIV.) Von der grössten historischen Aufgabe nach dem

zweiten Weltkrieg (nach Wortlaut der deutschen Bundes-

kanzlerin Angela Merkel), welche es gemeinsam zu bewäl-

tigen gilt (Appelle an die allgemeine (Soll)vernunftseinsicht

eines kategorischen Imperativs) durch Verzicht von Sozial-

kontakten aktuell Covid-19 einzudämmen und damit Leben

und Arbeitsplätze zu retten zur individualgeschichtlichen (Gewissens)aufgabe  für jeden Einzelnen sich an die epidemiologischen Abstands-,Anstands- und Hygieneregeln

zu halten, die Vorgaben umzusetzen und seine Bewegungs-

freiheit und Gewohnheiten einzuschränken, indem ich z.B. notgedrungener weise freiwillig  zu Hause  bleibe, weil es

oft die kleinen Dinge sind, welche grosse  Wirkung zeigen.

Weil die reine Vernunft machtlos, ist muss jeder seine

eigene Werte und (Verzichts)maßstäbe entwickeln, weil der regulativen Vernunft das schöpferische  Element des (Trans-

zendierungs)machens  fehlt. Die objektive Vernunft muss

sich in jedem einzelnen kritisch entwickeln und sollte nicht dogmatisch gebraucht werden. Dann wird das Ethos des kategorischen Imperativs des Philosophen Kants in jedem kategorisch *.


*1.) " Kein Vormarsch ist so schwer wie der zu der Vernunft "*.


* Berthold Brecht ,Dramatiker


2.) Beim Bildungslernen ist der persönliche Vernunftsgebrauch

eigentlich eine leere Worthülse, weil alles angeblich Vernünftige

schon vorgeben ist, andere für uns vernünftig gedacht haben,

meine Willensimpulse durch die geltende Vernunft legitimiert werden

und die Vernunft nicht auf den Prüfstand gestellt werden muss. Die

reine Vernunft hat sich angemaßt, ohne Nachprüfung durch Erfahrung

nur im Denken und Erkennen weiterzukommen. Es ist das Bestreben

des Rationalismus die Welt rational zu verstehen und durch die

Vernunft beherrschen zu lernen. Der Vernunftsbegriff wird über-

strapaziert und die Vernunft wird degradiert  zum Intellekt, zur praktischen Vernunft und zweckrationalen Verfügbarkeit. Es ist der

Glaube an eine theoretische, abstrahierende, formalisierende, prak-

tische regulative und absolute Vernunft als Lebensorientierung und

dass der Mensch aufgrund seiner Vernunft besser werde, wie der Philosoph Kant es artikulierte  (Vernünftigkeit durch die Vernunft als Denkmittel und das Ethos bleibt hypothetisch). 


3.) Beim Entwicklungslernen stellt sich die Frage, was ist vernünftig

und  was hat mich die Vernunft gelehrt ? Kann sich die menschliche Vernunft aus sich selbst überhaupt begründen, weil der Gegenstand

der Vernunft  die ungegenständliche Vernunft selber ist. Unsere Ver-

nunft beantwortet die grundlegenden Fragen des Menschen nicht mehr. Beim Entwicklungslernen kommt die Vernunft erst in der

persönlichen Entwicklungs-Individualisierung im praktischen Le-

bensvollzug zu ihrem Vernunftsrecht, weil " das angeblich Ver-

nünftige " und jede individuelle Entwicklungsentscheidung auf

den Prüfstand gestellt wird und vieles als entwicklungs-einzel-unver-

nünftig angesehen wird, weil das Einzelgewissen und der Entwick-

lungs-Individualisiserungsweg nicht mit der allgemeinen Vernunft kon-

form sein kann. Entwicklung ist immer individuell und weil ein indivi-

duelles Gesetz widersprüchlich ist, verläuft die Entwicklung nicht gesetzesmässig und vernunftsnormiert. Es gibt keine allgemeinen

Werte, sondern jeder muss seine eigenen Werte und Maßstäbe für

den Individualisierungsstil finden. Die reine Vernunft ist  machtlos.

Um besser zu werden muss der Mensch transzendieren können,

aber dieser regulativen Kraft fehlt das schöpferische Element und

nur darauf kommt bei dem Gotischen-Lernprinzip an. Die Vernunft

muss kritisch sich entwickeln und sollte nicht dogmatisch gebraucht werden (durch die Unvernunft in der Lebens-Auseinandersetzungs-Transzendierung wird man erst vernünftig und das Ethos wird

kategorisch.


4.) " Die Sprache des inneren Friedens und zur Ruhe gekommen " als

Entwicklungskonformität und Lebensübereinstimmung eines har-

monischen  " Entwicklungsgewissen " steht höher, als jede kritische Vernunft. Die Vernunft kann auch keine Entwicklungsreife erzeugen, obwohl es sehr vernünftig ist, sich zu entwickeln. Deshalb hat der Reformator Martin Luther z.B. der Vernunft abgesprochen," die Welt heilen zu können ". Auch der Philosoph Nietzsche hat die Griechen als oberflächlich bezeichnet, weil  die Säkularisierungsvernunft von

ihnen stammt. Was vernünftig gilt, hat die Geschichte der Vernunfts-

entwicklung gezeigt, ist zeitgeistabhängig und auch die Vernunft ist

der Entwicklung unterworfen. Die Vernunft ist erst einmal unvernünf-

tig und eine Zeit des Chaoses, der Zerstörung und des Leidens muss

oft vorangehen, bis die Vernunft vernünftiger wird.  Es liegt in der menschlichen Vernunft selbst vernünftig sein zu wollen,  aber unver-

nünftig zu handeln. All die heiligen und heilig gesprochenen Sollver-

nunft-Mächte haben sich abermals immer wieder als kindlich, schwach und brüchig gegen die Unvernunft erwiesen.


5.) Wenn es nach der Sollvernunft geht, können wir uns eigentlich die z.B. Hälfte der Gesetze sparen und bald wird unser Land nicht mehr regierbar sein. Die Vernunftskultur dauerte in Frankreich während der französischen Revolution gerade mal ein Jahr. Die Vernunft muss des-

halb vom zeitgeistigen, pragmatischen, gewohnheitsmässigen und egoistischen Inhalten befreit werden und die Vernunftsquelle sollte

das Entwicklungs-Reife-Gewissen als objektive Einzel- und Wollens-

vernunft sein. Erst bei Entwicklungsreife  wird die Vernunft vernünf-

tig und tragfähig. Auch bei komplexen, kontextuellen Fragestellungen versagt das Prinzip der reinen Vernunft und auch in der Quantenphysik

ist die Vernunft noch nicht thematisiert. Auch lag der physische Ver-

nunftsschwerpunkt der Aufklärung nur auf der linken, rationalen, kopflastigen Gehirnseite und es fehlt die rechte, nicht-rationale, ge-

fühlslastige Vernunfts-Gehirnhemisphäre. Die Aufklärung der ratio-

nalen Vernunft bedarf einer weiteren Aufklärung der nicht-rationalen, komplementär zugehörigen, rechten Gehirngeografiehälfte, damit

die Vernunft vernünftig wird.



7.) Siehe auch  Evolutionärer Gewissensbegriff


8.).) Siehe auch Nr. 142 " Beim Gotischen Lernprinzip  stehen sich neurologisch gesprochen "zwei  Bewusstseinkategorien polar gegen-

über; der Intelligenz-Quotient (IQ) der linken und der Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Quotient (EQ) der rechten Gehirnhemisphäre in Bildungs-und Entwicklungslernen


9.) " Wenn man gar nicht gegen die Vernunft sündigt, kommt man zu

überhaupt nichts " *.


* Albert Einstein, theoretischer Physiker   

 

10.) " Durch die Leidenschaften lebt der Mensch, durch die Vernunft

existiert er bloss "*.


* Nicolas Chamfort, französischer Schriftsteller.

 

11.) Nach dem Mathematiker Blaise Pascal ist der letzte Schritt der Vernunft anzuerkennen, dass unendlich viel über sie hinausgeht.


12.) " Der Mensch kommt fast nie aus der Vernunft zur Vernunft "*.


* Chevles-comis des secondat Montesquieu,französischer Schriftsteller


13.) Siehe auch im nachstehenden Gliederungspunkt Nummer XLIV.)

" Von dem aktuellen Kriegsvergleich einer historischen Dimension im Kampf gegen den unsichtbaren Coronavirus/ Covid-19 Feind....."

 

XXV.) Von der Geschichte, welche immer wieder gezeigt

hat, das politische Dissidenten als anders denkende Wider-

stands-Vorbild-Systemkritiker von Unrechtssystemen

später zu politischen Entscheidungsträgern wurden  

zur Individualgeschichte von evolutionären Dissidenten,

als anders lebende Nichtanpassungs-Vorbild-Systemkri-

tiker in vorherrschenden Gesellschaftssystemen, welche  

zukünftige Entwicklungsentscheidungsträger werden*.

 

* Man muss eine Zeit lang heraustreten aus der herrschenden Gesell-schaftsordnung,um sich zu begründen. Der Mensch ist  entwicklungs-mässig,individualistisch und nicht system- und gesellschaftsmässig begründet.Im menschlichen Kulturleben ist der Starke der Nicht-Ange-passte. Er kann der Gemeinschaft erst etwas geben, wenn er nicht mehr ihr Abhängiger und ihr Echo ist.

 

XXVI.) Von der linearen Geschichtsschreibung, dass die Gegen-

wart von der Zukunft bestimmt wird des immer Besseren, Schöneren, Sorgloseren, technischen etc. steht die Geschichts-

schreibung des Kulturenzyklus entgegen, dass Kulturen immer wieder neu entstehen und untergehen zum Nutzen einer nächst höheren Kultur. Ein geschichtliches Gebilde  steht nie still, ist nie fertig, ist immer im Werden begriffen und zu neuen Bewährungen hin schreitend.  


XXVII.) Von der Weltgeschichte als der Fortschritt im Bewusst-

sein der äusseren Freiheit (Georg Wilhelm Friedrich Hegel)

zur Individualisierungsgeschichte als der Fortschritt im Bewusstsein der inneren Entwicklungsfreiheit (eines jeden Einzelnen).


XXVIII.) Von z.B. dem  Philosophen Immanuel Kant, dem Physiker Albert Einstein oder dem Musiker Wolfgang Amadeus Mozart, welche grosse Geniegeister, aber keine geschichtlichen Perso-

nen waren zu dem Dichter Johann Wolfgang  Goethe, der zu Lebzeiten sich selbst historisch geworden war.


XXIX Als Napoleon I,  ein Mann der Geschichte in die Kathe-

drale von Chartres eintrat sagte er : " Ein Atheist würde hierin sich nicht wohl befinden "(Bulteau) zum Entwickler, welcher

in die Kathedrale eintritt und bei Individualgeschichtlichkeit erwacht  "eine Münsterliebe " und eine Entwicklungssehn-

sucht ständig zu dem Entwicklungskraftzentrum als seine individualgeschichtliche Mitte und abendländischen Wurzeln zurückzukehren und zu hause angekommen zu sein *.


*1.)  Wer vom Geist des Münsters ergriffen wird, bei dem wird jede z.B. Straßburgfahrt zu einem besonderen, seelenergreifenden Ereignis und

ist mit einer touristischen Städtefahrt nicht vergleichbar. In der  Kathe-

drale wird der menschliche Geist wieder belebt und diese Empfindungs-

momente sind die wertvollsten Momente im Leben des Menschen und

werden als Quelle des höchsten Glücks empfunden ".


2.) Siehe auch  " Das Straßburger Münster ist eine Welt für sich. Es geht

im Kern um die Wahrheit des christlichen Lebenssystems und den

Genius der christlichen Religion in architektonischer, kunstgeschicht-

licher Gestalt "in Entwicklungsgotik

               

XXX.) Von historischen Genies, welche über den Zeitgeist hinauswirkten, die Zukunft vorweg genommen haben und ihrer Zeit voraus waren,  für alle da waren, Ideen hatten, die vorher keiner hatte, das Ganze wollten, das Wesentliche im Blick hat-

ten und dadurch Kultur, technischen Fortschritt geschaffen

aber auch Unglück in die Welt gebracht haben zu individual-

geschichtlichen Genies, weil jeder von seiner Entwicklungs-

anlage her im Naturkeim des Individual-Logos ein potenti-

elles Grosser, ein noch nicht entwickeltes Genie der Selbst-

evolution  ist. Nur der Einzelne weiss es noch nicht und der

lange Entwicklungs-Individualisierungs-Lebensweg dahin als

individuelle Nachfolge Christi interessiert ihn nicht, weil er lieber so bleiben will, wie er ist *. 


* Genies werden nicht geboren, sondern entwickeln sich und sind nur gefesselte Riesen. Die Schöpfung des Genies entspringt nicht aus

einem Nichts heraus, sondern ist ein Produkt einer permanenten, individuellen Entwicklung. Jedem Einfall geht eine geistige Mühe-

arbeit mit vielen Irrtümern voraus. Aber bei vielen Grossen war nur die Beherrschung, das Durchhalten und der Glaube an sein Genie(selbst) das einzige Genie.


                       Weitere Beispiele folgen

                                  

Krieg als äusserer geschichtlicher Waffenkampfbegriff

   (martialisch) zum " Krieg gegen sich selbst " als

    gewaltfreier und innerer individualgeschichtlicher

                Kampfbegriff (metaphorisch).

 

I.) Weil die Gewalttätigkeit sich in jedem Zeitalter in anderen Formen erneut zeigt, muss auch der Kampf gegen sie immer  wieder von dem Geistigen erneuert werden. Die Institution

Krieg als waffenbereiter Kampfbegriff ist erst in neuerer Zeit unserer abendländischen Zivilisation als überwunden anzu-

sehen. Es ist die Fortsetzungs-Sinnline der Geschichte der Völker, der Institutionen, des Allgemeinen zur persönlichen (Entwicklungs)genese als Individualgeschichtlichkeit. Es ist eine bestimmte Auffassung vom Wesen der Geschichte, dass jeder Mensch lebendig wirksam in sich herumträgt und in dieser Erkenntnis erlebt er das Ende des alten Geschichtsverständ-

nisses. Geschichte ist immer die Entwicklungsgeschichte des menschlichen (Einzel)bewusstseins. Die Individualgenese des Menschen wird als eine historische Kategorialität des Wer-

dens verstanden, wo wir uns immer mehr selber lebensge-

staltend sind.


II.) Es ist von der (Völker)geschichte als die subversive, ge-

waltbereite Lebensbiografie der Menschheit als derzeitiges, kollektives Geschichtsverständnis (kulturhistorische, ge-

schichtslose Zeit)  zur Individualgeschichte, als die evolu-

tionäre, gewaltfreie Entwicklungsbiografie des Einzelnen  (individuelles Geschichtsverständnis durch persönliche Entwicklung als geschichtliche Zeit).


III.) Der Krieg hat seinen Ursprung und Ursinn nicht in der Politik, sondern in der Natur. Keinen Krieg gab es nur sieben Prozent, während der Geschichte der Menschheit. Er wird nur durch die Politik auf eine andere Stufe gehoben und im Ge-

schehen gesteuert. Die Politik ist der Motor der Geschichte,

weil die praktische Macht als Geschichtspolitik. Die Evolution

der Menschheit wird durch Gewalt charakterisiert,wie Erich Fromm, deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philo-

soph und Sozialpsychologe es formulierte. Geschichte war

bisher "Freiheitskampf  der Völker untereinander"( z.B.Mo-

handas Karamchand in Indien, Martin Luther King in den USA

und Nelson Mandela)  in Südafrika).


IV.) Der Schwerpunkt des historischen Prozesses verschiebt

sich jetzt vom Allgemeinen zum Individuellen, was als persön-

liche individuelle Freiheits(individualisierungs)geschichte

eines " inneren Selbstbefreiungskampf " von Abhängigkeit-

en, Bequemungen, Konsumverwöhnungen, Anpassungen, Ego, Gier, Eigenwillen und Bevormundungen (Individualisierungs-

blockaden) der Entwicklungs-Inidividualisierungs-Bringschuld

der Entwicklungslosigkeit fortgeführt wird. Weil der Kampf

nach aussen entfällt, verlagert sich jetzt dieser nach Innen,

aber befreit ihn nicht davon. Es ist die Weiterentwicklung des überkommenen Freiheitsbegriffes des 19.Jahrhunderts einer äusseren Volksbefreiung und Bürgerbeteiligung zur individu-

ellen, inneren Selbstbefreiung als  ein neues Verhältnis von notwendiger Entwicklung und menschlicher Freiheit*.


* 1.) Unsere parlamentarische Demokratie ist zu gefestigt und lässt keine (Volks)geschichte (wie z.B.1989 Berliner Mauerfall) mehr zu und kann als Beginn des Individualgeschichtlichen umgedeutet werden in einer geordneten, freiheitlichen Demokratie als unabdingbare, individuelle Entwicklungsvoraussetzung.

 

2.) Das Gegeneinander und nicht das Miteinander hat die leidenschaft-

lichen Energien in allen Völkern Europas heraus gezwungen. Bis in

die geschichtlichen Neuzeit hinein hat dagegen niemals der humanis-

tische erasmische Versöhnungsgedanke Geschichte gestaltet und sichtbaren Einfluss genommen auf die Formung des europaischen Schickals. Der grosse humanistische utopistische Traum von der Auf-

lösung der Gegensätze im Geiste der Gerechtigkeit, die ersehnte Vereinigung der Nationen im Zeichen gemeinsamer Kultur, Wirt-

schafts- und Verteidigungsinteressen wurde erst in der Nachkriegs-

ordnung des letzten Jahrhunderts zu einer neuen Wirklichkeit *.



V.) Geschichte nach einhundert, zweihundert oder mehr 

Jahren sind heute erst einmal faszinierende, aber bezie-

hungslose Dokumente aus einer anderen Zeit und Welt.

Die europäische Geschichte ist lediglich Geschichte der ein-

zelnen Nationalstaaten, deren äussere Dynamik sich im

Krieg und deren innere sich in der Revolution offenbarte.

Der sozialisierte Opportunismus ist kein wirklich ernst zu neh-

mendes Lebensmodell und völlig ungeschichtlich. Wenn das Leben nicht öfters zum Scheitern verurteilt ist, ist der Le-

bensentwurf wertlos. Die persönliche Entwicklung wird individualhistorisch und die Kollektivgeschichte löst sich in

die Entwicklungslebensgeschichte des Einzelnen auf. Ge-

schichtsbildung erfolgt nur in der Lebensauseinanderset-

zungs-Transzendierungs-Individualisierung als Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit

und wird zur entwicklungsgeschichtlichen Zeit *.


* 1.) Siehe auch den Gliederungspunkt  " Philosphische Jetztzeit  als 

Ewigkeit " Wenn das Ewige in die Zeit eintritt wird es Geschichte und 

die Entwicklung " im jetzt " wird zu einem erfüllten, geschichtlichen 

Augenblick. Dadurch werden wir selber historisiert und der Mensch wird

zu einem geschichtlichen Wesen " in Evolutionäre Allzeitnutzung


2.) Siehe auch Gesellschafts-und Entwicklungsmensch


VI.) Die umgangssprachliche, martialische, historische  Kriegs-

begriffs-Vergleichs-Rhetorik steht metaphorisch und allegorisch nur für den Lebensprozess als Kampf einer Entwicklungs-

begriffsrhetorik. Als Soldat seine Vaterlandspflicht tun mit

dem Einsatz des Lebens bedeutet in der Fortsetzungs-Entwicklungs-Sinnline seine Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Lebensbringschuld der Entwicklungslosigkeit als Pflicht

für die Menschheit tun (was zur Zeit noch keinen gesell-

schaftlichen Wert darstellt, aber es wird eine Zeit kommen,

wo Entwicklungsresistente  als Unbelehrbare gelten und

es wird nur mit dem Kopf geschüttelt, weil sie ihre Entwick-

lung nicht für ernst nehmen und diese dann auch sanktio-

niert wird). Der alte, äussere gewalt- und waffenbereite

laute blutige Kampfbegriff der Kriegsgeschichte (ich habe

einen guten Kampf gekämpft) wird zum neuen, inneren, waffenlosen, unblutigen stillen Auseinandersetzungs-Trans-

zendierungsbegriff der persönlichen Entwicklungsgeschichte

(Ich habe einen guten Kampf mit meinem Gewissen und gegen mein Ego gekämpft) *.


* Viele kennen das berühmte Werk des Geschichtsphilosophen Oswald Spengler " Der Untergang des Abendlandes ", erschienen vor knapp

100 Jahren. Seine Version von Menschheitsgeschichte ist Kriegs-

geschichte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Menschheit sich epochal weiter entwickelt ohne blutiges Kriegsgeschehen.


VII.) Individualisierung beinhaltet eine nach innen kämpfe-

rische, aber nach aussen gewaltfreie Konnotation. Die äus-

seren und inneren Kämpfe sind für das Geschehen notwen-

dige Voraussetzung, weil durch sie hindurch erst ein neue geschichtliche Wirklichkeit Gestalt wird. Der Kampf ist die Bewährung und der Sieg zeigt, was von der Vergangenheit

noch lebens- und gestaltungsfähig ist, um als weiterer wir-

kender Bestandteil in die neue, werdende Gestaltwirklich-

keit eingeht. Es der persönliche individualgeschichtliche

Entwicklungs-Lebens-Auseinander-Transzendierungs-Be-

wusstseins-Prozess des einzelnen Menschen als geschicht-

licher, notwendiger Fortschrittsprozess der Menschheit,

welcher als Individual-Logos-Prozess seine Geschichte

schreibt, in dem etwas mit ihm und in ihm geschieht *.


* 1.) Geschichte hat immer einen chaotischen Charakter. Die gesamte

Geschichte ist nur ein Kampf,  ob die Welt oder der Geist dabei die

Oberhand behält. Die Geschichte des bisherigen abendländischen

Geistes ist eine Geschichte der (materialistischen )Zerstörungen. 


2.) Rudolf Joseph Rummel, ein US amerikanischer Politwissenschaftler schätzt, dass zwischen 1954 bis 1975 im Vietnamkrieg 2 Millionen

Nord- und südvietnamesische Zivilisten und 1,1 Millionen NVA Soldaten und Kämpfer in diesem ideologischen Stellvertreterkrieg getötet worden sein. Wenn man sich die Zahlen vor Augen hält klingt es wie ein Hohn

und ist beinahe absurd, wenn dann die Frage nach dem Einzelnen ge

stellt und dieser für die Welt notwendig ist.


3.)  Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg

 

4.) Siehe auch " Transzendierung als Bewusstseinsentwicklung wird

als die Wahrnehmung von Veränderung definiert als Auflösung und Entsinnlichung eines Dinges, eines Zustandes und es ist der Entwick-

lungs-Lebens-Werde-Form-Wille-Prozess in der Geistdurchdrungen-

heit, wo dieses neue Bewusstsein gebildet wird “ im Gliederungs-

punkt " Nur der Geist ist Wirklichkeit und die Ursache für die transzendierende  Realität “ Nr. VI Textabschnitte Nr. 1 bis Nr. 6 in 

Quantenwirklichkeitsbewusstsein


VIII.) Die abendländische, europäische  Geschichte ist ge-

prägt von äusseren, blutigen Kampfhandlungen und Schlach-   ten als Auseinandersetzung gegen andere Völker und Tri-

umpf der Sieger über die Schwachen. Diese werden jetzt 

als individuelle, entwicklungsgeistige und gewaltfreie (Ego)auseinandersetzung und Gewissens-Individualisierungs-Entscheidungen als Entwicklungs-Individualisierungs-Fortschritt der Geschichte verstanden, was an nachfolgenden, geschicht-

lichen Beispielen zum Ausdruck kommt * .


* 1.) Vom  höchsten Standpunkt einer Widerspruchdialektik  waren

Diktatoren, Autokraten, Gewaltherrscher notwendig für einen wei-

teren, positiven Geschichts-Entwicklungsverlauf. Diktaturen bedeuten

im grossen Plan der Menschheit nur kurzfristige Korrekturen. Was den Rhythmus des Lebens reaktionär hemmen will, treibt ihn in Wahrheit  nach kurzem Rückschlag nur noch energischer voran.


2.) Bisher haben überwiegend nur " böse Menschen" die Welt aus den Angeln gehoben". Weil das Gesetz des Lebens der Widerspruch ist ,wer-

den immer mehr "entwicklungsgute Menschen" als Genies der Selbste-

volution die Welt aus den Angeln heben und verändern.


* Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Widerspruch

3.) Beim unwürdigen Berufenen wird seine Macht zum Unheil und Ver-hängnis für alle. Beim würdigen Berufenen wird seine Macht ein Fort-

schritt und Segen für alle sein.


4.) Dass jede Geschichte einen widersprüchlichen Prozess einer unum-

kehrbaren Vorwärtsbewegung darstellt, indem jeder Epoche auch der negativ  bewerteten einen relativen Eigenwert als einer Etappe auf dem Wege des Fortschritts der Menschheit  zukommt. Der Grund der Nach-

kriegsordnung des vorherigen Jahrhunderts ist die Hinführung zu

einer höheren Entwicklungsstufe und erst der damalige zweite Welt-

krieg im vorherigen Jahrhundert  bspw. ermöglichte ein vereinigtes Europa. In Europa gilt die Zeit nach 1949 als eine Inkubations-Vor-

bereitungszeit, weil erst heute die Mittel als Voraussetzung zum Entwicklungs-Individualisierungszweck und der Sättigungsgrad ge-

geben sind, die auf Höheres verweisen, was verwirklicht werden soll

und dass hinter der Materie eine letzte Wahrheit zu finden ist.


5.)  Geschichte ist, wo das Nationale zum Universalen wird wie bspw:

           - Frankreich  im 16. und 17. Jahrhundert (französische Revolu- 

            tion des Bürgertums).
           - Deutschland im 16. Jahrhundert (Reformation).
           - England im 17.und 18. Jahrhundert (industrielle Revolution).

           - Russland im 20.Jahrhundert (russische Revolution des Prole-

             tariats).

           - USA im 20.Jahrhundert (digitale Revolution).

           - Deutschland im 21.Jahrhundert (individuelle Entwicklungs-

             (R)evolution).


6.) Die Geschichte erfüllt den Satz des Heraklits; " eine Macht lebt auf

im Tod der anderen ".



Von weltgeschichtlichen Beispiels-Kriegsereignissen der Lebensschwere zu individualgeschichtlichen Entwick-

lungsprozess Beispiels-Ereignissen einer Lebensschwere.

                

I.) Napoleon Bonaparte (General, revolutionärer Diktator und Kaiser der Franzosen)  z.B. ist nur durch Schlachten " gross " geworden und nur durch weitere Aushebungen für weitere Kriege konnte er seine Macht behaupten (Dominations-

macht). Eine Unzahl von Soldaten sind für einen Mann gestorben, deren Sinn nicht mehr zu erfassen ist. In der individualgeschichtlichen Entwicklungs-Vergleichsmetapher werde ich nur in der permanenten Lebens-Auseinanderset-

zungs-Transzendierung als " absterben " gereinigt (Wirkungs-

macht) für den Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn *.


* 1.) Napoleon Bonaparte wurde schon zu Lebzeiten als Genie bewun-

dert und gefürchtet. Er wurde als Halbgott im metaphysischen Sinne,

als Weltgeist, als Erdbeben gesehen und als der " Herrlichste " von Hölder-

lin bezeichnet. Ein Mann machte Viele und seine Macht erzeugte noch mehr Macht. Napoleon kannte nur ein Gesetz, die Entfaltung seiner Persönlichkeit und der Anspruch geistiger Überlegenheit. Beim Anblick Napoleons wird ihm nachgesagt, warfen die feindlichen Truppen ihre Waffen weg.

 

2.) Napoleons Kriegsleidenschaft kostete ca. 3 Millionen Soldaten der

" grande armee "an den Ufers des Guadalquivir, des Tajo, an den

Gestaden der Weichsel, in den Schneewüsten und Eisfeldern

Russlands das Leben.


3.) Napoleon ist durch die Schlachten gross geworden und er brauchte immer mehr Schlachten, musste immer mehr Armeen auftrommeln (ausheben),obwohl Frankreich ausgeblutet und das Volk dieser Kriegsmanie überdrüssig war, um gross zu bleiben.


3.) " Während ich dachte, leben zu lernen, lernte ich das Sterben " *.


* Leonardo da Vinci


4.) Es ist jene Kraft, die ständig ringt und darauf bedacht ist, das geschaffene Werk zu einer höchst möglichen Vollendung zu führen.

Die Unruhe des Unvollkommenen schafft die Spannkraft für die Selbstverbesserungsmotivation. Es ist ein Elementardrang als ein

ewiger Kampf zwischen Unruhe und Ruhe, zwischen Rausch und Be-

sonnenheit, zwischen Unzufriedenheit und Zufriedenheit, zwischen Ungeduld und Geduld. Es ist ein Lebensgrundgefühl, was immer in

allen Kulturen gegenwärtig ist, wenn etwas geschichtlich Neues mit urweltlicher Kraft zutage tritt.


5.) Jede Periode in der Geschichte hat ihre eigentümliche geschicht-

liche Wirklichkeit, welche gekennzeichnet ist durch das an der Epoche aufbrechende Gestaltungsprinzip. Jede solche Wirklichkeit ist total,

d.h. sie umgreift mit ihrer Eigenart als Gestaltungsprinzip sämtliche Funktionen und Formen des Staates und der Gesellschaft wie die Bil-

dung, die Wirtschaft und Arbeitswelt, das Recht, die Religion, die Eigentumsform, die Lebens- und Konsumgewohnheiten, die Kunst und darin die Politik das führende Primat übernimmt. 


6.) Warum kann das Erreichte, Gewohnte bisher Vollendete nicht andauern und so weitergehen. Alles geschichtliche steht unter dem ewigen Gesetz des Vergehens und Werdens und damit wird jeder

Gleichgewichtszustand aufgelöst und jede Harmonie wird gesprengt.

Jede Klassik währt nur eine Weltstunde. Es ist die Polaritätsspannung

als Widerspruch des Lebens entgegen gesetzter Tendenzen. Das Wesen

der Welt ist die Unvollendbarkeit, sonst gäbe es keine Geschichte.

Wenn das Zeitgeistige in die Zeit eintritt, bleibt es geschichtslos,

wenn das Ewige in die Zeiteintritt wird es zur Geschichte.


II.) Es ist der gleiche Aufbruchsgeist der z.B. napoleonischen Befreiungskriege über die französische Fremdherrschaft als individualgeschichtliche Weiterentwicklung der Befreiungs-Individualisierungs-Auseinandersetzung mit dem, was uns beherrscht, abhängig und unfrei macht.


III.) Von Napoleon Bonaparte, der geschrieben hatte, dass

der Mensch mehr sein will als er ist und deshalb seine

Schlachtpläne aus den Träumen der Soldaten machte zur Möglichkeit, dass der Mensch mehr sein wird als er ist,

wenn er seine Lebenspläne nach den Träumen der Kindheit

und Jugend ausrichtet und diese auch im späteren Alter Wirklichkeit werden lässt *.


* Siehe auch " Glücklich ist der, welcher sein Arbeits- und Lebensende

mit dem Anfang seines Lebens in Verbindung setzen kann und die

Kindheit sich darin vollendet und ist sich sicher, dass dieser Weg von Anfang an in der Kindheit als Lebensfundament, festgelegt war, weil

ich den Träumen mein Leben schulde " in Evolutionaere-Altjugend


IV.) Von Napoleon Bonaparte, der einmal sagte, dass er immer kämpfen müsse, weil sich zwei Gesellschaften gegenüber stehen, das alte Regime vor französischen Revolution 1789 

(Geist der Ordnung) und sein neues Regime nach 1789 (Geist 

der Freiheit )zu der Individualisierungs-Auseinandersetzung 

als Gradwanderung in der alten Gesellschaftsordnung ( Geist

der Freiheit als Unruhe)gegen die lebensverkümmernde, angepasste, nur lebensverwaltende Sozialisierungsnorm 

der jetzigen Gesellschaft (Geist der Ordnung als Ruhe)*.


* 1.) Der gesellschaftliche Zustand ist der Zustand Einzelner, die Ent-

wicklung gewagt haben und wagen, weil der gesellschaftliche, ange-

passte Mensch wenig kulturfähig ist. Das Ganze erhält seinen Sinn

vom Einzelnen und nicht umgekehrt. Der Entwickler ist unersetzbar

und weil das wertvollste Mitglied, " das Salz der Gesellschaft " und des-

halb " systemrelevant ". Er ist es, der die Anderen durch " sein-anders-

sein " weiterbringt. Entwickler machen den Unterschied  aus, weil

es die Anderen schon gibt. Im menschlichen  Kulturleben (auch im Berufsleben) ist der Starke, der Nichtangepasste. Suchen ist besser

als gefunden haben. Das Lebensprinzip ist das Ungleichheitsprinzip

der Individualisierung.


2.) Siehe auch " Das Solidaritätsprinzip kann nur als eine kulturge-

schichtliche Vorstufe des kommenden gesellschaftlichen Subsidari-

täts- und quantenphysikalischen Verschränkungsprinzips verstanden werden, was ethisch als Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld

der Entwicklungslosigkeit gedeutet werden kann  in " in Gesellschafts-

und Entwicklungsmensch


V.) Der Alltag des Infanteristen bei der napoleonischen 

" Grande Armée " bestand überwiegend aus marschieren 

und es kam darauf an, in Eilmärschen zu den Schlachtfeldern

zu gelangen zur metaphorischen Entwicklungsanalogie, dass

sich mit der Gewissenswahrheit und Treue zu sich selbst am besten auf dem langen Entwicklungs-Individualisierungs-Weg marschiert und Entwicklung immer in Bewegung ist und kein Ende kennt *.


* Siehe auch Ruhe-ist-aller-Bewegung-Suchziel


VI.) " Der Krieg ist eine Sache der Psychologie" hat Napoleon Bonaparte  gesagt  und die Individualisierung in der Entwick-

lungsprozessauseinandersetzung nicht weniger eine Sache

der Entwicklungspsychologie.


VII.) Von kein Volk was unter Napoleon gelitten hatte, ist aber auch unter ihm gewachsen. An ihm hat sich das nationale Bewusstsein des eigenen Wesens gestärkt zu wer seinen Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Weg beschreitet, allen Wider-

ständen und wirtschaftlichen Nachteilen zum Trotz, wächst seine Kraft daran. Entwicklung ist nur gegen die gesellschaft-

liche Norm möglich. Gott  braucht den " Teufel "  als Irrtums-

wahrheit, um den Weg zu sich zu zeigen. Aus diesem Polari-

tätsgesetz kann keiner heraustreten *.   


* Siehe auch  Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Widerspruch


VIII.) Auf die Dauer wird der Säbel immer vom Geist und

einer Idee besiegt, von Napoleon Bonaparte, Kaiser von Frankreich ausgesprochen, als er endgültig durch den Säbel besiegt wurde zu wer ständig weitermacht mit dem Weiter machen, das bisherige Beste immer weiter verbessert, das Vorliegende für ihn das Nächste ist, das Aufgeben für ihn

nicht in Frage kommt, wird in seiner Sache immer als Sieger hervorgehen. Ohne Kampf kein Sieg ! Jeder, der für et-

was kämpft, ist früher oder später die Avantgarde.  Wer

nicht aufgibt, verliert nie *.


 * Napoleon Bonaparte, Kaiser von Frankreich glaubte einst den (englischen)  Handel wie ein Garderegiment führen zu können und lehnte die aufsteigenden Wirtschaftsideen des 19 Jahrhundert ab, welche ihn letzten Endes besiegten.Er musste nach Moskau ziehen, um seinen

Kampf gegen die grösste Seemacht (England) treu zu bleiben.


IX.) Von Napoleon Bonaparte als Mann der Geschichte zum individualgeschichtlichen Einzelnen als potentielles Genie

der Selbstevolution *.


*1.) Napoleon Bonaparte gilt bspw. als Gigant der Geschichte der als  Genie gefeiert  wurde (Frankreich hat die rauschhafte Übersteigerung

und nationale Bestätigung durch Napoleon I seinem Wesen genossen,

aber auch bereut). Einerseits wird er als cäsarischer, rücksichtsloser

und selbstherrlicher Feldherr beschrieben, dem Kriegsführen zur

Manie geworden war. Der immer wieder um seines persönlichen

Machtlust willens Völker zugrunde richtete, die Welt rücksichtslos in mörderische Abenteuer riss und zu dem Diplomaten von Metternich

die Worte sprach, dass ein Mann wie er auf das Leben von 1 Million Menschen pfeife. Um seinen Willen durchzusetzen ging er buchstäblich

in seinen Feldzügen über Leichen (ca. 3,5 Millionen Kriegstote, Quelle Online Spiegel).


2.) Andererseits war es derselbe Napoleon als Konsul, der durch Klugheit und Energie herausragende Reformen mit dem " Code civil " im postre-

volutionären Frankreich durchsetzte und Erbe und Ordner der Revolu-

tion war. Er stellte die rechtsstaatliche Ordnung, den Religionsfrieden

und die Freiheitsrechte wieder her. Auch das Gymnasium, das metri-

sche System, die Hausnummerierung und der Franc als Währung sind

ihm zu verdanken. Die Ideen der französischen Revolution " Freiheit,  Gleichheit und Brüderlichkeit" befruchteten durch seine Feldzüge und Besatzerzeit ganz Europa. Diese führten aber wiederum zu den Befreiungskriegen, welche ihn dann endgültig besiegten *.


* Napoelon ist durch die Revolution  zum Europaherrscher aufgestiegen und dann kam der tiefe Fall ins Nichts bei Waterloo. Frankreich war wirtschaftlich am Boden und fiel wieder in seine alten Grenzen zurück.

 

3.) Und der französische Schriftsteller Honoré de Balzac findet die

Statue  von dem Welteroberer (Napoleon Bonaparte) in seinem Zimmer eine Herausforderung an sich selbst. Was dieser mit dem Degen begann, werde ich mit der Feder vollenden. Die Feder als Waffe, mächtiger als

ein Degen und ein paar Ries unbeschriebenen Papiers als Munition,

um die Welt für sich zu erobern *.


*  In inhaltlicher Textanlehnung an Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller


5.) Siehe auch " Wenn in der Webpräsenz www.entwicklungszukunft.de

behauptet wird, jeder ist ein Genie der Selbstevolution und in einem Atemzug sein zukünftiges Genie mit  den Giganten der Weltge-

schichte oder anderen Genies, welche kulturell Grosses geschaf-

fen haben, verglichen wird, kann das erst einmal als Utopismus, ein surreales Lebensideal, als Gewähltheitswahn und als Traum vom Über-

menschen abgetan werden......" in Genie der Selbstevolution


X.) Von Napoleon Bonaparte" dem Weltgeist  zu Pferde " (nach dem Philosophen Hegel) zu Ideen von unbekannten, digitalen und analogen Entwicklungs-Idealisten, welche die Welt ero-

bern *.


* Siehe auch  Die weltweite Vernetzung erlaubt es, was als eine höhe-

re technische Entwicklungsstufe der Ideenverbreitung weltweit ein-

gestuft wird, dass z.B. ein heute noch Unbekannter, aus einfachen

Verhältnissen wie " ein Phönix aus der Asche empor steigt ", im gesellschaftlichen Mittelpunkt steht und Verantwortung für an-

dere übernommen hat, den bisher niemand auf der Rechnung hatte. Keiner ahnte, aus welchem Holz der ehemalige, geistige ver-

kannte Schulversager und Schulabbrecher geschnitzt war und nun

alle mit sich zieht, weil ein "digitaler Idealist " ( Genie der Selbst-

evolution)nicht Anerkannter,  Unbekannter und nur sich selbst

Bekannter, eine Entwicklungsnatur, von den Eltern nur als Träumer

titulierter und " stilles,  verborgenes Vorbild " bspw. " im Leseraum Internet " schweigend in einem Block, in sozialen Medien oder 

auf der eigenen Webseite das Wort ergriffen hat in Anlehnung an

den Philosophen Friedrich Nietzsche dass, wenn Schweiger reden, die

Welt den Atem anhält " in Neues, digitales Zeitalter


XI.) Die äussere Volksbefreiung durch die Anderen wird zur

inneren Selbstbefreiung von Ego, Gier, Sehnsüchten, Aggres-

sionen und dem Eigenwillen, den selbst geschaffenen, sozia-

lisierten Über-Abhängigkeiten und entwicklungshemmen-

den Anpassungsblockaden, die Bequemung einer Entwick-

lungsresisitenz  als entwicklungskultureller Individualisie-

rungs-Freiheitsakt *.


* In der neueren, deutschen Geschichte sind wir mehrmals befreit

worden und müssen uns jetzt selber befreien.

            

XII.) Der gewaltbereite Widerstand gegen die Unterdrückung  einer Fremdherrschaft von Besatzern ist entwicklungsmeta-

phorisch heute der gewaltfreie Widerstand gegen die ent-

wicklungslosen Konventionen und einer Normierungsanpas-

sung, wo die Entwicklungsindividualisierung in der vor-

herrschenden, gleichmachenden Gesellschafts- und Wirt-

schaftsordnung nur gegen die Beharrungswiderstände und ökonomische, gesellschaftliche Nachteile zu haben ist *.


* 1.) Siehe auch " Der Individualisierungsweg ist in der Gesellschaft

nicht vorgesehen " in Gesellschafts-und Entwicklungsmensch


2.) Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg


3.) Siehe auch Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf

 

4.) Siehe auch Vom Beruf zur Berufung


5.) Siehe auch vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


6.) Siehe auch evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi


XIII.) In der Nachkriegs-Besatzungszeit des zweiten Weltkrie-

ges befanden sich die Soldaten auf feindlichem Territorium, 

was sie nie (innerlich) erobert hatten (Man kann ein Volk besiegen, aber nie seinen Geist). Auch wird man nie etwas (innerlich) erobern, Erfolg haben, berufen sein, wo keine Entwicklungskonformität, Selbstreue und Gewissens- Le-

bens-Übereinstimmung vorherrscht *. 


*1.) Siehe auch Nr. 100 " Es ist von jeder will etwas Besonderes sein,

am Besonderen teilhaben und  wer prominent ist, ist etwas Besonde-

res. Weil wir nichts sind, suchen,  bewundern wir, ahmen wir nach, vergleichen uns mit anderen und lassen uns von anderen aus der Ruhe bringen  zum " weil ich mich selbst werde und bin, bin das Besondere

und mache den Unterschied aus, da es ja die anderen schon gibt. Ich empfinde mich nicht als besonderer Mensch, weil ich eben so bin.

Durch immer mehr Selbstähnlichkeit neutralisieren wir die Fremdar-

tigkeit und jeder Personenkult wird mir fremd " in  Bildungs-und Entwicklungslernen


2.) Siehe auch Vom Beruf zur Berufung


XIV.) Die geschichtliche, nationalstaatliche Einheit z.B. durch Otto von Bismarck, deutscher Politiker und Staatsmann als Kriegsgeburt geschaffen (Krieg gegen andere) erfährt ihre individualgeschichtliche Fortsetzungs-Sinnlinie in der Lebens- auseinandersetzung, um zur Lebenseinheit als Entwicklungs-Lebens-Konformität in der Lebenszerissenheit und Lebens- sinnsuche als Ruhe und Frieden ist aller Unruhebewegung Suchziel mit sich selbst zu gelangen (Krieg gegen sich selbst).

 


XV.) Preussen ist zu einer Grossmacht geworden, weil es alle Krisen überstanden hat zu wer seine Lebenskrisen übersteht, wird einmal als " Grosser " genannt und in die Geschichte eingehen *.


* Siehe auch Genie der Selbstevolution


XVI.) " Wer Frieden wünscht, bereitet den Krieg vor Flavius Vegetius Renatus, Kriegstheoretiker "  bedeutet in seiner Entwicklungskonnotation, dass der innere Frieden nur 

das Ergebnis einer ständigen Lebensauseinandersetzung 

sein kann. Es ist der dialektische Widerspruch, dass der Völkerfrieden nur durch einen Krieg zu haben ist zur Lebenswiderspruchstatsache, dass der Frieden aller Ent- wicklungsunfrieden Suchziel ist, um in der Lebensverän-

derung des Wandels Stabilität zu finden, um sich zu erhal-

ten *. 


1.) Der römische Politiker Marcus Tuillus Cicero war der Meinung,

dass ein ungerechter Frieden besser sei, als der gerechteste Krieg.


2.) Siehe auch Ruhe und Frieden ist aller Unruhebewegung Suchziel

      

XVII.) Ohne die z.B. ruhelosen Feldzüge Karl des Grossen (ehe- maliger König der Franken) gäbe es nicht die Vorstellung  vom geeinten Europa. Die individualgeschichtliche Entwicklungs-Vergleichsmetapher dazu wäre die sinnliche Entwicklungsun-

ruhe in der Lebensauseinandersetzung, um zur Entwick-

lungsruhe der Individuation zu gelangen. Es gibt nicht Ruhe

ohne Bewegung und Bewegung ohne Ruhe.


* Das Gotische Lernprinzip sind Ideen, die alle bewegen (vom Unfrie-

den zum Frieden).


XVIII.) Es gibt viele Ehrengedenktage des äusseren Wider-

standes gegen ein Unrechtsregime zur Entwicklungs-Indivi-

dualisierung in der Gesellschaft, welche praktisch nicht vorgesehen ist und deshalb im Einklang mit den Gesetzen

und ohne gegen gesellschaftliche Wertnormen zu verstossen nicht ohne inneren Widerstand und ökonomische Nachteile

zu haben ist *.


* 1.) Besonders der umgekehrte Sozialisationsprozess " von der Ver-

gesellschaftung zur Individuation " ist auch in unserer Gesellschafts-

ordnung nicht vorgesehen, obwohl es die Natur des Menschen ist

und die " Entwicklungslosigkeit " eine konstitutive Entwicklungs- Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit ist. Es

lässt sich in der jetzigen Gesellschaft gut leben, aber nicht gut entwickeln. Eine andere Lebensform in der Einzelentwicklung zu

finden als die Geburtssozialisation und das kollektive Sozialverhalten diese vorgibt, widerspricht erst einmal den gesellschaftlichen Inte-

ressen. Die persönliche Entwicklung ist einfach in der Gesellschaft

zwar grundgesetzlich garantiert, aber praktisch nicht vorgesehen.

Wenn man die Frage nach dem Einzelnen stellt, gefährdet man die Grundlage der Gesellschaft. Veränderungen sind nur innerhalb der festgezurrten Strukturen des gesellschaftlichen Systems möglich.

Der Einzelne muss sich entwicklungskonform verhalten dürfen, ohne gegen gesellschaftlichen Normen zu verstossen. Eine individuelle Lebensform, welche dem Leben erst Wert und Entwicklungsbedeu-

tung verleiht, muss faktisch möglich und nicht nur ein Verfassungs-

recht sein, weil der Mensch nur sinnvoll leben kann, wenn er auf  Strebeideale hin lebt.


2.) Eine Rechtsordnung kann aber nur gerecht sein, wenn sie nicht

den Entwicklungslebensgrundsätzen des Einzelnen widerspricht,

weil Entwicklung das Recht in sich trägt. Das Entwicklungsgrundrecht

ist nicht vom Gesetzgeber her geschaffen noch den Bürgern verliehen worden, sondern existiert aus eigenem Lebensrecht als übergeordne-

ter Wert, weil die letzte Instanz nicht das Gesetz ist, sondern das persönliche Entwicklungsgewissen. Das Entwicklungsrecht, was den Einzelnen begründet, gilt für den Einzelnen, die demokratische Ge-

setzgebung ist für alle gültig.


3.) Siehe auch  Evolutionärer Gewissensbegriff


XIX.) Es ist sich " von den täglichen Kleinkriegen nicht klein kriegen lassen ". Meistens ist der Mensch erst zur Wandlung bereit und kann nicht mehr bleiben wie er ist, wenn der Lebenskrisenführungsdruck zu stark wird, die Verzweiflung

und Ausweglosigkeit als Rezeptur keine andere Alternative

mehr zulässt. " Sonst wird gekämpft  bis zur letzen Patrone

mit der Gefahr zu fallen und unterzugehen, statt die Waffen niederzulegen ".


XX.) Es werden nach den Kriegszerstörungen die Trümmer  beiseite geräumt und neu aufgebaut zu den Lebenstrüm-

mern vor denen ich bei Lebenskrisen stehe und beiseite

geräumt werden müssen, weil die Existenz nur auf Dinge und Weltvertrauen aufgebaut war, die nicht lebenstragfähig waren und zu den falschen Göttern gebetet wurde. Dass der Mensch nur aus der Zersetzung der Substanz heraus existert und zusammen brechen wird, wenn der letze Rest der Substanz zerstört sein wird*.


* 1.) Das Wissenschafts- und Bildungsbewusstsein ist nur ein Spiegel-

bild der äusseren bearbeiteten und angeeigneten Umwelt des Men-

schen, dass ihn von der Ungewissheit befreit, ihn mehr Freiheit zu geführt hat und durch   andere bestätigt zur Kultur und Wirklichkeit

wird. Der Mensch kann aber durch sein Bewusstsein das noch nicht  Bewusste  erfassen, weil es das noch nicht  Erkannte und Gewusste darstellt. Deshalb lebt der Mensch heute in einer  Lebenswirklichkeit,

die er nur teilweise  kennt, nicht gänzlich überschaut und seine nur

vom Bewusstsein gesicherte und getragene Existenz sich  immer in

einer instabilen Sicherheits- und Geborgenheitslage  befindet. Der

Mensch gründet sich auf das menschliche Bewusstsein, aber dieses

ist nur der halbe Mensch, diese  äussere Selbstbegründung ergibt

noch keinen Lebenssinn und ohne Sinn macht bekannter weise nichts

Sinn. Von der Bewusstseinserkenntnis ging die Wissenschaftskrise

aus, welche nie die Ganzheit  des  Menschen erfasst und die Einheit darstellt, weil der Mensch glaubt das zu sein, was er sich bewusst

ist und deshalb in die Bewusstseinskrise der Erkenntnis(theorien) schliesslich führen muss, weil der Mensch nämlich das ist, was

er sich nicht bewusst ist. Wir besitzen im Grunde genommen gar

keine  Erkenntnistheorie. Wir besitzen nur den Glauben an die Macht unseres Bewusstseins, dass wir alles erkennen, wissen und planen

können was uns, um uns und in uns geschieht *.


* Dieser Textabschnitt wurde in inhaltlicher Textanlehnung  aus " Der 

Mensch in dieser Welt", 1949, Rowohlt Verlag, Hamburg, Stuttgart,

erstellt, Karl Zehrer, Journalist.


2.) Erkenntnistheoretisch sind (zur Zeit) die Einheitssichtweise der Inter-

verbundenheit, eine gesamthafte Erfassung, der Geist der Synthese, universelles Erkennen und die Totalität als Ganzes als Parallelwelt

kein Gegenstand des Erkennens, um den Dualismus zu überwinden.Der Wahrnehmungsprozess kann das Ganze nicht erfassen, weil wir selbst

nur Teile des Ganzen sind. Die Endlichkeit kann nicht die Unendlichkeit verstehen. Die Gesamtheit der einzelwissenschaftlichen Erkenntnisse

bilden trotzdem nicht das Ganze und die Einheit ab und der gesamt- und einheitliche Charakter ist aber an keinem der isolierten Teile vor zu

finden. Die Wissenschaft liefert nur Bausteine, aber kein Gebäude.


3.) Die menschliche Existenz ist mehr, als dass sie sich auf Dinge, Besitz und Beziehungen begründet, denn jeder Mensch stirbt seinen eigenen Tod der losgelöst ist von der Heimat, der Familie, seinem

Besitz, seinen Beruf, gesellschaftlichen Bekanntheitsgrad oder ob er

seine letzten Lebensjahre auf seiner Lieblingsinsel verbracht hat. Es

wird jetzt erst beim Sterben deutlich, dass eine solche, nur auf welt-

lich, äusseres begründetes Leben sinnlos gewesen war, " das letzte

Hemd keine Taschen hat " wollte nicht wahrhaben, dass jeder einmal seinen eigenen Tod zu sterben hat.


4.) Sollte der Mensch einmal Rechenschaft " am grossen Gerichtstag " abgeben müssen, wird er nicht gefragt z.B. ob er ein guter Staatsbürger

gewesen ist, was die anderen gemacht haben, nach seinem Bekannt-

heitsgrad, wie viele Tore z.B. als Fußballstar einmal eingenetzt wurden, nach seinem Bankkontostand,welche Position, welchen Beruf und Besitz und für was er Zeit und Interesse hatte, sondern nur nach seinem per-

sönlichen Gottesverhältnis d.h., ob er sich treu und entwicklungs-

ehrlich geblieben ist (sterben gelernt hat), das Bessere gewollt und egoistisch war für andere, indem er :

  • seinem Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen gefolgt ist,
  • seinem Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuldweg der Entwicklungslosigkeit der Selbstwandlung gegangen ist und  immer  das Bessere gewollt zu haben. Dieses zeigt, dass wir uns zu hundert Prozent nicht selbst gehören.
  • In der evolutionären,säkularen Nachfolge Christi seinen Entwicklungsweg gegangen ist.
  • Sein    Leben in der evolutionären Allzeitnutzung gelebt hat.


5.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben ist unsterblich und nicht

tot zu kriegen " in Das Leben ist unsterblich 


XXI.) Nachdem bspw. Athen die Freiheit erstritten hatte, herrschte in Griechenland die höchste Geistesblüte zu nach-

dem ich mich innerlich frei gemacht habe gilt nicht mehr

das ökonomische Gesetz Brot vor Geist.


XXII.) Nach einem Krieg wurde einem alles genommen ausser dem Leben und heute ist alles in Überfluss gegeben, ausser

dem Leben.


XXIII.) Um im martialischen Bild zu bleiben mussten im ersten Weltkrieg Millionen junge Menschen für " Volk, Vaterland und den Kaiser " in sinnlosen Schlachten ihr Leben lassen, weil der Einzelne nicht zählte und ein Nichts war, während heute nur

der sich entwickelnde, einzelne Mensch wirklich und weil die tragende Kraft unserer Gesellschaft, das wert- und sinnvollste Mitglied und deshalb systemrelevant ist. Das Ganze erhält

seinen Sinn vom Einzelnen und vorher war es umgekehrt *.


* 1.) Millionen vernichtender Geschosse sind im ersten Weltkrieg abge-

feuert worden, die wuchtigsten, die gewaltigsten, die weittragensten Projektile, welche die Ingenieure ersonnen haben. Aber kein Geschoss war weittragender und schicksalsentscheidender in der neueren Zeitge-

schichte als dieser Zug, der geladen war mit den gefährlichsten und entschlossensten Revolutionären des Jahrhunderts. Es war Wladimir Iljitsch Lenin, welcher 20 Jahre in Haft und im Schweitzer Exil aus-

harrte, bis seine Stunde kam, wo er dann mit dem Zug über Deutsch-

land nach Petrograd fuhr, um dort die Ordnung der Zeit zu zersprengen. Das Geschoss hat aufgeschlagen und zertrümmerte das alte Zaren-

reich *.

 

* In inhaltlicher Textanlehnung " Der versiegelte Zug-Lenin am 9.April 1917 " Sternstunden der Menschheit, Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller


2. Beim Pyramidenbau in Ägypten mussten bspw. zigtausende Sklaven-

arbeiter für einen einzelnen Pharao schuften und sterben. Der ein-

zelne Mensch war nur sein Arbeitswert. Auch war die Geschichte der Kaiser, Könige  und Fürsten oft die Geschichte von Einzelnen, die Unterordnung unter eine höhere Idee, welche der Herrscher ver-

körperte.

XXIV.) Im Krieg mussten die Soldaten ihr Leben und durch Ver-

letzungen ihre (Körper)glieder geben (an der Kriegsfront geht jede Illusion verloren), während beim gotischen Entwicklungs-Lernprinzip es kein Glied gibt, was nicht Tugend geübt hätte

(an der Entwicklungsfront gibt es keine Illusion mehr)*.


* Siehe auch " Es gibt kein Glied was nicht Tugend geübt hätte " im Glie-

derungspunkt "Das gotische Lernprinzip als Bau(lebensidee, welches alles bewegt Nr. XX im Gotischen-Lernprinzip.

 

XXV.) Von der militärischen Redewendung " Die Fahne hoch- halten", welche Kampfes- und Siegeswille symbolisiert und

wenn die Fahne gesenkt wird, hat man die Niederlage einge-

standen zum Entwicklungssprachgebrauch, wo " die Fahne hochhalten für Aufrichtigkeit, Selbsttreue und Ausdauer

steht, auf seinem Individualisierungsweg allen Schwierig-

keiten und Widerständen zum Trotz nicht aufzugeben.


XXVI.) Von dem Kämpfen bspw. der ersten Weltkriegsge-

schichte z.B. in Verdun, wo heute noch an den Gedenkstät-

ten die Kraft der Geschichte spürbar ist (verlustreichste

Schlacht des ersten Weltkrieges oder Langemark (Flandern-

schlacht) mit seinen aus oberflächlichen Sichtweise sinn-

losen, physischen Menschenopfern zu den Kämpfen eines Entwicklungs-Individualisierers, welcher mit seinem Ent-

wicklervorbildweg den Weg frei gemacht  hat für die Ande-

ren, was nur mit metaphysischen, sinnvollen Lebensopfern (Konsum, Karriere, Aussenseiterrolle, Ungeborgenheit, Selbstzerissenheit, Entwicklungs-Individualisierungs- Ge-

wissen) möglich ist *.


*1.) In der Sommeschlacht und von Jul 1916 bis Nov 1916 verloren

ca.1,1 Millionen Menschen ihr leben (für Volk und Vaterland). Heute

wird dieses als Kriegsverbrechen eingestuft, dass kein Land das Recht

hat junge Menschen, welche das Entwicklungs-Individualisierungs-

Leben noch vor  sich haben, für zeitgeistige, menschenverachtende,  ideologische, wirtschaftliche und politische Ziele zu verheizen.


2.) Der Rausch jenen Herbstes 1914 vor dem ersten Weltkrieg ist vergleichbar nur mit den grossen Rauschzuständen der abendländi-

schen Geschichte z.B. den Kreuzzügen,der französischen oder russsi-

schen  Revolution. Mit denen begann das Spiel, in das der Mensch hineingestellt wurde in trunkender Begeisterung wissend, dass er jetzt lebt. Der erste Weltkrieg, das Ergebnis einer diplomatischen Katastrophe.

Von neuem lassen sich die Völker narren. Sie seien  bedroht, müssten rüsten und gegeneinander antreten.


3.) Die heftigsten Kämpfe wurden im Namen der Werte geführt. Die

grossen Verbrechen unseres Jahrhunderts waren allesamt bedenkenlos,

weil sie im Namen von grossen Werten vollstreckt worden sind. 

Alle großen gewalttätigen Konflikte innerhalb der Menschheit sind

weniger verschuldet durch den blutgebundenen Gewaltwillen der Menschheit als durch eine Ideologie, die diesen Gewaltwillen ent-

fesselt und gegen ein vorbestimmten anderen Teil der Menschheit

treibt.


4.) Millionen hat der Bau des europäischen  Parlamentes als das

" Gewissen Europas " in Straßburg gekostet und Milliarden kostet der laufende jährliche Betrieb der europäischen Volksvertretung. Aber

gegen die Millionen Kriegstoten der beiden Weltkriege  des 20 Jahr-

hunderts ist eine solche friedenstiftende Institution nur eine Fußnote.


XXVII.) Von nach einem Kriege wurde nur auf die Sieger geblickt 

und die gefallenen Soldaten wurden eingescharrt in die

Grube des Vergessens, der Besiegten und kein Kreuz und

kein Kranz rühmte ihre Opfertat zu es gibt kein Idealeinsatz, keine Wahrheit, keine moralische Kraft, kein Glaubensver-

sprechen, für das sich nicht zu leben und zu sterben lohnt,

nicht umsonst oder sinnlos war. Im überzeitlichen und ganz-

heitlichen Sinne geht im Weltall nichts verloren (was auch quantenphysikalisches Fakt ist) und vom Geiste aus bekom-

men die Worte Siege und Niederlagen einen tieferen, 

neuen Sinn. Darum wird es notwendig sein immer wieder

eine Welt, die bloß auf Denkmäler der Sieger blickt daran 

zu erinnern, dass nicht jene die wahrhaften Helden der 

Menschheit sind, die über Millionen von Gräbern und zer-

schmetterten Existenzen, die an etwas geglaubt haben

und anderen Befehlen gefolgt sind. Dieses gilt auch für jede Entwicklungs-Individualisierungs-Anstrengung auch wenn 

diese erst einmal ohne Sinn erscheint und (noch) nicht vom Erfolg gekrönt ist *.


* 1.) Aus einer Gedenkansprache bezüglich des 75. Jahrestages der Lan-

dung der Alliierten in der Normandie: " Die haben für unsere Lebensweise und unsere Zukunft gekämpft und sind gestorben. Wir haben unsere Freiheit unseren Vätern und Urgrossvätern zu verdanken, denen wir tief in der Schuld stehen ".


2.) Jeder kennt den verzweifelten Kampf gegen die Vergessenheit, wo z.B. in dem " Vietnam Veterans Memorial " in Washington  mehr als 58 000 Namen gefallener und vermisster Soldaten eingraviert sind*.


*" Trotz der Kreuzigung konnte man ihn nicht töten"*


*Quelle unbekannt


3.)  Wenn die Menschheit weiter kommt, sind die Millionen von Toten

der  vergangenen Kriege nicht umsonst gewesen und diese waren Martyrer. Ein Mensch, der sich über Jahre selber mit dem Leben und Tod eingesetzt hat (Frontgeneration),hat eine gewaltige, übermenschliche Leistung vollbracht. Diese Leistung liegt anderswo begründet und der zivile, erlernte  Beruf wird zu einer belanglosen Fußnote.


4.) Die Toten sind unterbewertet und nicht umsonst gestorben. Die

haben den Humusboden für zukünftige Generationen gelegt.


5.) Es ist möglich, dass die Weltgeschichte immer Blutzeugen braucht

als Mahnung, um den jetzigen Generationen und der übrigen Welt

das " nie wieder"  bewusst zu machen. So betrachtet haben die Gräber

und Trümmer ihren Sinn behalten.

 

6.) " Was immer ein freier und unbefangener Geist souverän berührt, wird neu für eine in überlebten Vorstellungen befangene Welt. Kein Gedanke der Menschheit, wenn der über die Vernunft hinaus getrieben verliert auf die Dauer seine schöpferische Macht. Nie lässt sich die geborene Kraft einer Idee, eines Werkes auf Dauer verbergen und verschliessen. Deshalb ist der stärkste Mann ist immer der Mann eines einzigen Gedankens. Denn alles was an Lebenstat-, Willens- und Glau-

benskraft, an Intelligenz und  Idealismus, Empathie, finanziellen

Mitteln, an Nervenanspannung und Opferbereitschaft darin investiert und aufgespeichert hat, entwickelt eine Eigendynamik und erzeugt

eine Wucht, der selten die Welt widersteht. Die Idee entspringt nicht

aus  dem intellektuellen Reich des  Denkgeistes, sondern aus dem überintellektuellen schöpferischen und wirklichkeitserschaffenden geistlichen Reich. Ein lebendiger Gedanke will nie bei einem einzigen sterblichen Menschen leben und vergehen. Er will Raum, Welt und Freiheit. Immer kommt darum bei jedem Denker die Stunde, dass seine Lebensidee von innen nach aussen drängt wie ein Kind aus dem Mutter-

leibe und wie eine Frucht aus der Schale"*.


* In inhaltlicher Textanlehnung an Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller


7.) Immanenz und Transzendenz als Einheit und in der Ganzheit sind aufeinander bezogen und nicht von einander zu trennen als die bei-

den lebensambivalenten Pole eines Spannungsfeldes, in das der Mensch gestellt ist. Deshalb findet  alles, was in den Tiefen des menschlichen Wesens geschieht, seinen kosmischen Ausdruck im Himmel. Was sich

im Menschen offenbart, findet zugleich seine Offenbarung im Himmel

als ein interverbundenes, für die Entwicklung der Menschheit, ein

geschichtliches Geistgeschehnis von säkularer Bedeutung.


8.) Siehe auch " Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen

Einzeldingen, sondern eine mit einander verbundene Ganz- und

Einheit (Plastizität) als Interverbundenheit, woran es nicht der gerings-

te wissenschaftliche Zweifel gibt ". Jedes Individuum ist ein Teil des Ganzen und alle Teile stehen in einer Wechselbeziehung zueinander. Durch dieses Verschränkungsprinzip sind wir nicht nur mit jedem Individuum, sondern auch mit jedem Punkt des Universums zu jedem Zeitpunkt verbunden, was auch als " kollektives Gedächtnis " bezeich-

net wird. Was als Gesetzmässigkeit zur Erhaltung von Energie und

Materie gilt trifft auch als Gesetz zur Erhaltung des Lebens zu. In

dieser Lebenskraft als Quanten-Gedächtnis-Information ist alles festgehalten, was wir gedacht, gesprochen, getan und versäumt

haben. Es geht nichts verloren und wird nichts vergessen. Alles was

das Universum hervorbringt überlebt und wird für alle Zeiten archi-

viert " in Quantenwirklichkeitsbewusstsein



XXVIII.) Von der  völkerrechtlichen, ethischen Verantwortung

und moralischen Be- und Verurteilung zu diese liegt jetzt in

der individuellen, moralischen Verantwortung und Be- und Verurteilung. 


XXIX.) Damals war man der Überzeugung, dass nur durch Sieg über den Anderen Frieden erreicht werden kann zu ich kann

nur zum inneren Frieden durch Sieg im permanenten " Auseinandersetzungskrieg "der Zerrissenheit im lebenslangen Lernen gegen mich gelangen, weil ich nicht der Gleiche blei-

ben kann, der ich bin *.


*1.) Ein Sieg macht keine Nation wirklich gerechter und besser. Die Weltgeschichte ist ein Beweis, dass die Sieger meistens ihre Macht mißbraucht haben.


2.) " Deutschland wurde geschlagen, wir alle haben verloren "*.


* Charles de Gaulle, ehemaliger französischer Staatspräsident


3.) Der Krieg wird niemals zu ende sein, solange noch eine Wunde

blutet, die er geschlagen hat.


4.) Obwohl das Leben noch nicht richtig begonnen hat wollen viele, vielleicht 30 Jahre alt, mit der Lottomillion (auf ihrer Insel) zur Ruhe kommen.


5.) Es ist das schillerische Diktum, dass der Weg aller Entwicklung "

von der Natur über die Unnatur zur Natur zurück geht ".


6.) Siehe auch Ruhe-ist-aller-Bewegung-Suchziel


XXX.) Die Hartnäckigsten gewinnen immer die Schlacht,

während die Ausdauer der ständigen Individualisierungs-Nachbesserung, das nicht aufgeben das einzige Genie ist

und es niemanden gibt, der nicht einmal seine Stunde hätte*.


*1.) Das gotische Lernprinzip ist die ständige Verbesserung des Besten

als das Neuartige zur Differenz zum Alten als ein Optimierungslernen des individuell Besseren. Besser geht immer, weil eine bessere Idee die vorübergehende durch Kritik immer überwinden will. Wenn ich etwas tue, ergibt sich im Tun immer automatisch etwas Neues. Die Gotik lebte nur von den ständigen Verbesserungen " im Jetzt und Hier " und erhielt dadurch erst seine Strahl- und Anziehungskraft, was auch das Wesens-

merkmal des Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslaufes ist. Die Kathedrale bleibt eine ewige Baustelle, immer im Werden und wird nie vollendet werden. Es bleibt immer etwas zu tun, was getan wurde, zählt nicht mehr und nichts ist getan, solange es etwas zu gibt und wird nie vollendet werden. Das Ziel weicht ständig zurück und die Genugtuung liegt nur in der ständigen Verbesserung.Die ständige Verbesserung eines jeden Details als Perfektionsidealismus wurde irgendwann zum Marken-

zeichen der Gotik. Nur so wurde die Gotik zu dem alles überragenden Baustil und es konnte erst die Baustilreinheit entstehen. Die Gotik wurde nicht erfunden,sondern hat sich entwickelt. Es ist jene Kraft, die ständig ringt und darauf bedacht ist, das geschaffene Werk zu einer höchst möglichen Vollendung zu führen. Alles was getan wird in der Absicht,

das Vorhergehende zu überwinden. Das gotische Bau(lern)prinzip ist

der Strebedrang von dem ständig immer Neuem zu der Verbesserung

des Jetzigen und Bestehenden als die individualbessere, vorübergehen-

de Wahrheit durch Aufhebung von Schwierigkeiten, Hindernissen und beinhaltet auch die Gefahr zum Scheitern. Jede Verbesserung hat den Keim der Nachverbesserung in sich. Verbesserung bedeutet nicht nur mehr und grösser, sondern einfach nur besser, qualitativer und immer wieder und kennt keine Grenzen und ist sich im Ideal sich überbeiten

bis ins Letzte hinein. Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört

gut zu sein. Das Maßlose ist das neue Maß, das Grenzenlose die neue Grenze.


2.)  Alle sagten, es ist unmöglich .Dann kam einer, der davon nichts

wusste und machte es einfach.

 


 3.)Siehe auch Entwicklungs-Ausdauer-Geduld-Lernen


XXXI.) Nach jedem grösseren Krieg entstand eine Neuordnung

der Region, während nach jeder grösseren Lebenskrise eine Neuordnung des persönlichen Lebens entsteht, weil erst nach einer Krise die Welt mir offen steht.


XXXII.) Früher musste bei Kriegszeiten, wenn es um das Land,

die Nation und den äusseren Frieden ging der Einzelne be-     dingungslos gehorchen  und wurde zum  Opfer der politi-

schen Verhältnisse (Kanonenideal) zu wenn es heute bei der Entwicklungs-Individualisierung um das Land, die Gesell-

schaft und den inneren Frieden beim Einzelnen geht, hat

das Land, die Gesellschaft und die Nation zu gehorchen,

weil Entwickler unersetzbar und nur sie es sind, welche

das Land, die Gesellschaft weiter und den Frieden bringen.  Es kann nicht genug betont werden, aber im menschlichen Kulturleben (und auch im Gesellschafts- und Berufsleben)

ist der Starke, der Nichtangepasste (Entwicklungsindividua-

lisierungsideal*.


*1.)  Das Individuelle erhöht das Allgemeine. Über die Entwicklung des Einzelnen definiert sich eine Gesellschaft. Der Staat lebt und ist ange-

wiesen von der Entwicklungswiderstandskraft und dem Entwicklungsmut

eines jeden Einzelnen und nicht vom genormten, standardisierten Menschentypus, dem auswechselbaren und austauschbaren Massenmen-

schen. Nur in der Individualgeschichte des Einzelnen und nicht in der Geschichtslosigkeit des gesellschaftlichen Kollektivs gibt es einen Fort-

schritt und deshalb hat nur ein Einzelner Wirklichkeit. Eine Gesellschaft

lebt aber nun einmal nur von denen, welche sich entwickeln und bewusst 

an ihrer Individualisierung arbeiten. Deshalb ruht alle Hoffnung auf dem Einzelnen, wenn die Politik handlungsschwach, die Gesellschaft orien-

tierungslos, ein Werteverfall beklagt wird und moralische Autoritäten

fehlen. Weil nur der Einzelne ein Gewissen hat, das Kollektiv gewissen-

los ist, steht das Einzelgewissen höher als jeder gesellschaftlicher

Konformismus. Auch sind die Begriffe wie Staat, Recht, Gesellschaft

etc. nur relativ, weil eine (absolute) Wahrheit begrifflich weder fass-

bar noch sprachlich artikulierbar ist. Nur die äussere, aber nicht die innere Freiheit kann ein Staat oder eine Partei garantieren, son-

dern diese muss persönlich errungen und geschaffen werden. Kultur

 ist das Ergebnis der Entwicklungsauseinandersetzung des Einzelnen

und der Entwicklungsprozess ist der kulturelle, formschöpferische Akt.


* I.) Das Individuelle erhöht das Allgemeine. Der sich entwickelnde Einzelne ist der Schlüssel für alles, weil ein Staat, eine Gesellschaft,

eine Schulklasse, ein Volk als anonyme Masse oder eine Vielheit sich

nicht entwickeln kann. Nur Einzelpersönlichkeiten wandeln sich, aber

nie die Gesellschaft als Ganzes. Über die Entwicklung des Einzelnen definiert sich eine Gesellschaft. Der Einzelne setzt sich immer gegen

das anonyme Kraftfeld der Masse durch. Der Staat lebt und ist an-

gewiesen von der Entwicklungswiderstandskraft, dem Entwicklungs-

mut, der Werteentwicklung, was er selber nicht schaffen kann und

nicht vom einem genormten, standardisierten Menschentypus, dem auswechselbaren und angepassten (sozialisierten) Massenmenschen. Anpassung ist Lebensverkümmerung und hilft eigentlich keinem wirk-

lich weiter. Es kann nicht genug betont werden, aber im menschlichen Kulturleben ist der Starke, der Nichtangepasste. Opportunismus ist

kein wirklich ernst zunehmender Lebensentwurf. Der Mensch lebt in erster Linie für die Systemerhaltung und nicht für seine persönliche Entwicklung.


2.) Nur in der Individualgeschichte des Einzelnen und nicht

in der Geschichtslosigkeit des gesellschaftlichen Kollektivs gibt es

einen Fortschritt und deshalb hat nur ein Einzelner Wirklichkeit.

Der gesellschaftliche Zustand ist der Zustand Einzelner, die Entwick-

lung gewagt haben und wagen, weil der gesellschaftliche, angepasste

Mensch wenig kulturfähig ist. Eine Zivilisation ist nicht im Stande neue Werte zu schaffen. Sie kann nur die vorhandenen Werte verzehren.

Kulturen werden nur von Einzelnen aufgebaut und erneuert. Deshalb

wird sich die Gesellschaft nie als ein Kulturvolk begreifen, sondern

Kultur hat nur der Einzelne. Der gesellschaftliche ist der Zustand Einzelner, die  Entwicklung gewagt haben und wagen, weil der gesell-

schaftliche, angepasste Mensch wenig kulturfähig ist.


3.) Eine Gesellschaft lebt nur von denen, welche sich entwickeln und bewusst an ihrer Individualisierung arbeiten. Deshalb ruht alle Hoff-

nung auf dem Einzelnen, wenn die Politik handlungsschwach, die Gesellschaft orientierungslos, ein Werteverfall beklagt wird und moralische Autoritäten fehlen. Eine entwicklungsmoralische Vorbild- wirkung kann aber nur vom einzelnen Menschen ausgehen. Weil

nur der Einzelne ein Gewissen hat, das Kollektiv gewissenlos ist,

steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesellschaftlicher Konfor-

mismus. Das Ganze erhält seinen Sinn vom Einzelnen und nicht um-

gekehrt. Weil aller Sinn durch das eigene Leben entwickelt werden

muss, kann kein Staat, keine Gesellschaft oder welche Weltanschau-

ung und Lebensentwurf auch immer einem sagen, wozu man lebt.


4.) Der Entwickler ist unersetzbar und weil das wertvollste Mitglied,

" das Salz der Gesellschaft " und deshalb " systemrelevant ". Er ist es,

der die Anderen durch " sein-anders-sein " weiterbringt. Entwickler machen den Unterschied aus, weil es die Anderen schon gibt. Einer muss es zuerst gedacht und getan haben. Durch ihn wird die Welt zu einem besseren Ort. Nur wer sich entfaltet, bewirkt gutes oder Ent-

wicklungs-Individualisierung nicht zu tun ist schlimmer, als etwas  schlechtes zu tun ".  Immer waren es schöpferische Einzelmenschen,

welche Ausserordentliches erreicht und Umwälzungen eingeleitet

haben.


5.) Siehe auch Gesellschafts-und Entwicklungsmensch


XXXIII.) Ein weiteres, aktuelles Beispiel ist zur Zeit die Be-

reitschaft in vielen Ländern, in der politischen Auseinan-

dersetzung hilfesuchenden Kriegsflüchtlingen, aus humani-

tären und schuldgeschichtlichlichen, verantwortlichen 

Gründen aufzunehmen bzw. eine geregelte Migration zu erreichen. Die Auseineinandersetzung in den jeweiligen

Gesellschaften mit demokratischen Mitteln als Gewaltlo-

sigkeit kann als Weiterentwicklung des Krieges, wo die

Gewalt vorherrscht, verstanden werden. 

XXXIV.) Wir müssen jederzeit bereit sein für Freiheit und Frieden zu kämpfen. Der Krieg ist da, um zum Frieden zu kommen. Die Demokratie wurde erkämpft und hat viele

blutige und unblutige Opfer gekostet. In der evolutionären Bedeutungsinterpretation muss auch jeder bereit im Ausein-

andersetzungs-Individualisierungs-Krieg bereit sein, für 

seine Individualisierungs-Freiheit und seinen inneren 

Frieden zu kämpfen, was nicht ohne (unblutige) Opfer zu

haben ist *.


*1.) Die deutsche Freiheit bestand (Ausnahme 1989) immer nur aus

Niederlagen.


2.) Geschichte war bisher ein äusserer, solidarischer Freiheits-

kampf, welcher jetzt als individuelle, innere Freiheitsgeschichte fortgeführt wird.


3.) Freiheit ist nicht möglich ohne Autorität (sonst wird sie zum

Chaos) und Autorität nicht ohne Freiheit (sonst wird sie zur Tyran-

nei). Nur die äussere, von einer Fremdherrschaft, aber nicht die

innere Freiheit kann ein Staat oder eine Partei garantieren, son-

dern diese muss persönlich errungen und geschaffen werden.

Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Errungen-

schaft, die ständig verteidigt werden muss. Deshalb beinhaltet

jede Stück errungene Freiheit immer Auseinandersetzung und

Opfer bis sie zur Tugend wird. Es ist der von der Angst befreite

Teil in der Ungeborgenheit, Unsicherheit, Abhängigkeit und Unter-

drückung , der dem Menschen ein gewisses Maß an Freiheit zu führt.


4.) " Freiheit ist nicht möglich ohne Autorität (sonst wird sie zum Chaos) und Autorität nicht ohne Freiheit (sonst wird sie zur Tyrannei)"*.


* Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller


5.) Das Leben muss erst (fast) einmal scheitern, wenn es gelingen

soll und das ist die höchste Individualisierungshürde. Nur in der ab-

soluten Zerrissenheit ist ein allmähliches " sich selber werden " erst möglich. Entwicklungsfreiheit bleibt immer eine selbst geschaffene Freiheit und muss ständig neu erobert und zurück gewonnen werden.

Es ist die Freiheit über seinen Entwicklungsweg  zu sich selbst zu gelangen. Es ist sich freimachen von den selbst geschaffenen Ab-

hängigkeiten, Gewohnheiten und den zeitgeistigen Anpassungswert- Vorstellungen der Gesellschaft, indem die Fetische der Zivilisation

gegen die persönliche Entwicklungsfreiheit in Gesellschaft und

Beruf eingetauscht werden, um zur Ruhe und seinen Frieden zu

gelangen. Wie die Politik angewandte Geschichte ist, so ist die Ent-

wicklungsindividualisierung angewandte Einzelgeschichte.


6.) Wenn Frauen die Welt führen würden, würden sie niemals ihre Söhne auf das Schlachtfeld schicken, um getötet zu werden *.


* Quelle unbekannt

7.) Siehe auch " Der französische Romancier  Jean  Paul  Sartre sieht

die Freiheit des Menschen als seine Verdammnis an in Nr.IX bis

Nr X in Gesellschafts-und Entwicklungsmensch



XXXVI.) Das sinnlose Sterben an der Kriegsfront findet seine anagogische Sinn-Analogie an der Lebensfront im Entwick-

lungsprimat des " stirb und werde ", des Gotischen Lern-

prinzips, weil alles dem ewigen Gesetz des Vergehens und Werdens unterliegt und keiner aus diesem heraustreten kann*.


* Das Entwicklungsleben kann mit einem Frontleben verglichen werden, weil sich nur im Leiden als Lebensschwere Charakter bildet.




XXXVII.) Geschichte war bisher immer mit Leiden, Zerstörung Dekonstruktion, Opfer, Befreiung, Ringen, Niederlagen, Unsicherheiten, Ängsten" ein nie wieder nochmal so etwas "
und einem Neuanfang nach einer Katastrophe verbunden zum individualgeschichtlichen Werden, wo nur in der absoluten Selbstzerrisenheit im Gewissensringen durch Irrtumser-
fahrungen und Krisen hindurch in der Unsicherheit und mit
Änsgten seinen Weg gefunden wird und Niederlagen, beruf-
liche und persönliche Planungen über den Haufen geworfen werden müssen. Jedes Stück errungene Freiheit bedeutet
immer Leiden,Opfer und Not, bis sie zur Tugend wird *.


*1.) Im Leiden liegt der grösste Segen. Du irrst wenn, du etwas anders suchst als Drangsal. Es ist die letzte Tiefe, um daraus alles zu begrün-
den und zu gestalten. Ohne Leiden kann der Mensch nicht zum Heile 

gelangen. Nur über Armut, Entbehrung und  Leiden ging   bisher  der
Weg aller Religionen ins Göttliche. Erst das Leiden hat der Mensch-
heit das  Gefühl der Religion, den Gedanken eines  Gottes  erschaffen. Mystische Erfahrung ist ohne den Durchgang von Leiden nicht zu erreichen. Durch Leiden geschieht im Menchen erst etwas wirklich.


2.) Alle  Formen,  welche die Gotik hervorbrachten waren Formen des
Leidens. Allen Köpfen der gotischen Bildhauer- und Schnitzerkunst bspw.
ist eine tief ernste, fast düstere Stimmung gemeinsam, weil die Menschen
der Gotik von Unglücken und der Pest verfolgt waren. Sie hatten Sehn-
sucht nach einer besseren Welt im Jenseits. In ihrer Not und Verzweif-
lung suchten sie Trost und Hilfe bei den Heilmitteln der Kirche. Nur so
sind die asketische Vergeistigung und der der fanatische Baurausch zu verstehen.


3.) Alles Wissen kommt aus Leiden. Erst der grosse Schmerz ist der
letzte Befreier des Geistes. Er allein zwingt uns in unsere letzte Tiefe
zu steigen. Wer auf sein Leid  tritt, tritt höher. Er steht fortan über seinem persönlichen Leben und über seinem Leiden. Bewusstsein begründet sich auf Leiden und alle höheren Bewusstseinbegriffe sind steigendes Leiden. Je mehr der Mensch leidet, umso seliger erkennt er den Sinn und die  Notwendigkeit des Weltleidens.


4.) Nach dem  Philosophen Friedrich Nietzsche wirkt veredelnd  nur jeder  Schmerz, den zu überwinden, wir  Kraft besitzen. Es war für
ihn nicht der  Tribut, den man  zahlen muss um das  Tor der ewigen Seeligkeit zu öffnen. Der Schmerz war für ihn eine Macht, mit diesem man sich furchtlos mit allen möglichen Therapien auseinandersetzen muss, um ihn zu überwinden. Leiden war  für  ihn eine  Schule
der Weisheit. Wer viel gelitten hat, weiss  mehr als die Weisesten
wissen können. Seinem Siechtum verdankte er mehr als seiner Ge-
sundheit. Alle seine Krankheiten waren Stimulanz zum mehr erleben
und entdeckte das Leben gleichsam neu. Es ist das " amor fati ", das Notwendige  nicht nur zu ertragen, sondern auch zu lieben. Je
mehr ein Mensch zukunftsbestimmt ist, je  grösser sein Leiden, weil
die gestalterischen Kräfte sich abstossen.


5.) " Ohne Leiden bildet  sich kein Charakter  "*.


* Freiherr von Feuchtersleben


6.) Der Mathematiker Blaise Pascal betrachtete die Krankheit als
der natürliche, glückliche Zustand  des Christen.


7.) "Gott hat mich mein ganzes Leben lang gequält "*.


* Fjodor Michailowitsch Dostojewski, Schriftsteller


8.) " Wo Gefühl ist, da ist auch Leid "*


* Leonardo da Vinci, Maler


9.) " Seit dem 18 Lebensjahr verging kein Tag ohne physische Schmerzen die er durch die Gedankenarbeit zu verbessern suchte *"
* Blaise Pascal, Mathematiker


10.) Es ist in der Geschichte des Menschengeschlechts  niemals so
gewesen, dass der Geist an der Spitze einer diesseitigen Hierachie
d.h., also im Besitz der Macht  befand.Er wurde erst einmal nie aner-
kannt, ist immer verfolgt, gesteinigt, in den Kerker geworfen und hingerichtet worden. Sein Stigma war Machtlosigkeit und das Leid.
Alles Bewusstsein gründet sich im Leiden schreibt der Philosoph Max
Scheler und alle höheren Stufen des Bewusstseins liegen im steigen-
den Leiden. Der Geist ist immmer umso grösser gewesen, je machtloser
er war; die Macht umso stärker, je geistloser sie war. Das ist das Gesetz, welches die polare Spannung zwischen Geist und Macht beherrscht.


11.) Der "Opferbegriff" wird positiv belegt im Sinne von "kämpferischer Gelassenheit",   das Ertragen der Lebensschwere ohne zu klagen oder demütig aussitzen als Prüfung auf dem persönlichen Entwicklungs -
lebensweg.Bei Entwicklungsreife wird das Opfer als ein gerne müssen verstanden.



XXXVIII.) Jedes Volk wird am schärfsten durch seine (Schuld)-

geschichte kritisiert, während jeder Einzelne  einmal am schärfsten durch seine mangelnde Entwicklungsunwissen-

heit und Entwicklungslosigkeit seiner Entwicklungs-Lebens-Individualisierungs-Bringschuld kritisiert wird *.


* Diese Schuldempfindung ist einfach noch nicht in unserem mora-

lischen, gesellschaftlichen Solidar-Werte-Ethik-System vorgesehen.


XXXIX.) Von den bspw. Veteranen des Zweiten Weltkrieges,

welche für die Befreiung gekämpft haben und mit vielen Orden ausgezeichnet wurden (Kämpfen für den Frieden) zu den bspw. vielen (Marathon)läufern, welche sich bis zum Ziel durchkämp-

fen und viele Läufermedaillen erhalten (Laufen in und für den Frieden) *.


* " Die Menschen lieben es zu hassen, indem sie gegeneinander antreten, sei es im Sport oder im Krieg "*.


* Quelle unbekannt


XL.) Von der Forderung bei geschichtlichen Revolutionen, dass jeder Bürger seine Revolution selbst durch machen muss (äus-

sere Befreiung, aber jede Revolution endet im Chaos) zur individualgeschichtlichen Entwicklungsforderung, dass jeder Mensch seine Evolution selbst durchmachen muss (innere Befreiung uns jede Evolution führt aus dem Chaos) *.


* " Revolutionär sein ist die höchste Lebensform-Ernesto „Che“ Guevara, marxistischer Revolutionär, Guerillaführer Arzt und Autor.


XLI.) Vom geschichtlichen Weg eines Landes z.B. der lange  Marsch des Mao Zedong in China der die Geschichtsfolie ge-

liefert hat zum individualgeschichtlichen langen Weg eines Einzelnen zu sich selbst*.


* Der Lange Marsch (chinesisch) 長征 / 长征,  Pinyin  PChángzhēng) ist der zentrale Heldenmythos der Kommunistischen Partei Chinas und war ein militärischer Rückzug der Streitkräfte der Kommunistischen Partei Chinas 1934/35, um sich aus der Einkreisung durch die Armee Chiang Kaisheks

zu befreien. Beim Langen Marsch waren mehrere Abteilungen der Roten Armee  auf dem Weg nach Westen und Norden. Am bekanntesten ist der Marsch der Armeegruppe mit der Führungsspitze der Kommunistischen Partei Chinas, die innerhalb von 370 Tagen 12.500  Kilometer zurück-

legte und dabei einige der unwegsamsten Regionen Chinas durchquerte. Während des Langen Marsches gelang es Mao Zedong, seine Macht innerhalb der Partei zu festigen und auszubauen. Nur etwa zehn Prozent der 90.000, die sich aus dem Jiangxi-Sowjet auf den Langen Marsch begaben, erreichten ihr Ziel *.


* Quelle Wikipedia


XLII.) Im Krieg tragen Soldaten z.B. kugelfeste Schutzwesten, welche vor Granatsplitter und Gewehrkugeln schützen sollen zum Entwicklung-Auseinandersetzungs-Geschehen, wo ich " kugelfest " bin, weil ich in der Individualisierungs-Wahrheit stehe.


XLIII.) Von dem aktuellen Kriegsvergleich einer historischen Dimension im Kampf gegen den unsichtbaren Coronavirus/ Covid-19 Feind, der global die Menschheit bedroht und der allgemeine Glaube durch den menschlichen Erfindungsgeist gerettet zu werden und diesen zu besiegen (vor diesem Virus sind wir alle  gleich, es wird keinen Sieg gegen den Virus

nur in einem Land geben, es kommt nur darauf an, dass 

alles gut ausgeht und der Mensch meint, die Entwicklung

zu  machen und beginnt nochmals mit dem "Wiederaufbau"

zum individualgeschichtlichen Lebensauseinandersetzungs-

vergleich für (religiöse Menschen), dass es der Einzel-

glaube ist durch sein Individualisierungs-Gewissen ge-

rettet zu werden, seinem Leben einen Sinn verliehen und gesiegt zu haben (vor Gott sind wir alle gleich, es wird keinen  Sieg in der gesellschaftlichen Anpassung  geben, es kommt 

nur darauf  an, dass es Sinn macht, wie es ausgeht, nur

die  Entwicklung macht den Menschen und es bleibt nichts  ungetan)*.


* 1.) Siehe auch " Ein Virus verändert die Welt und stürzt die Mensch-

heit in eine globale Krise " in http://www.die-gotische-kathedrale.de/

Covid-19-aktuell

 
2.) Wir sind in der ungefähr zehntausendjährigen Geschichte das ers-

te Zeitalter, in dem sich der Mensch völlig und restlos problematisch

geworden ist konstatierte Max Scheler, in dem er nicht mehr weiss,

was er ist. Zugleich aber auch weiss, dass er es nicht weiss *.


* Max Scheler war ein deutscher Philosoph, Anthropologe und Soziologe.


3.) Der Glaube ist mehr als Wissen und steht über allem Wissen. Der Glaube schliesst alles Wissen und alles Unwissen mit ein und ist des-

halb  sicheres und beschützendes Wissen zugleich.Der Glaube ist

grösser als alle Gelehrsamkeit. Damals hieß es, der Mensch muss

sehen, um glauben zu können. Heute heisst es, der Mensch muss

glauben, um sehen zu können. Corona zeigt aber auch für alle sichtbar auf, wo der Glaube, weil kein ernst genommener,  existentieller Glaube an ihre Grenzen stößt und unverantwortlich wäre, die epidemilogi-

schen Schutzmassnahmen zu ignorieren. Gott hat auch keine anderen Hände als die Meinigen.


4.)  Wenn das Gewissen als der zentrale Ort erscheint, an dem die

Dinge des Menschen und der Welt immer entschieden werden und die Spaltung des Menschen überwunden werden kann, ist das Entwick-

lungs-Individualisierungs-Gewissen der archimedische Punkt des Menschen, die prima causa aller Bewegtheit, von der alles ausgeht

und bewegt wird. Ohne Gewissen hört der Mensch auf als Einzelner zu existieren, denn nur im Einzelnen ist das Gewissen wach und nur als Einzelner besitzt der Mensch Zugang zum Gewissen. Das Gewissen ist

im Einzelnen gebunden und wird im Kollektiv aufgehoben. Nur der Einzelne wird von seinem Gewissen bedrängt, während das Kollektiv gewissenlos ist.


5.) Plötzlich wird alles unwichtig und wer infiziert worden ist, empfin-

det alles lächerlich.


6.)" Ist die Gefahr vorüber, wurde der  Heilige (als Arm Gottes)  aus-

gelacht "*.


* Mittelalterlicher Spruch


XLIV.) " Ich habe nur eine Furcht, das wir keinen Krieg haben werden " * zur Befürchtung, das es ohne Entwicklungs-In-

dividualisierungs-Auseinandersetzung erst einmal so weiter

geht bis es nicht mehr weiter geht, weil der Schmerz des 

Lebensführungsdruckes nicht mehr auszuhalten ist.


 * Jacques-Pierre Brissot de Warville, genannt Brissot, Publizist und Journalist, war Jakobiner und später Führer der Girondisten,

einer  Gruppierung gemässigter Republikaner, während der Fran-

zösischen Revolution.


XLV.) Von die einstmals militärische Mobilmachung für alle Streitkräfte vor Kriegsbeginn ist die zukünftige, entwicklungs-

geistige Individualisierungs-Mobilmachung als " ein neuer 

Sturm- und Drang " der seelischen Spannung einer Entwick-

lungs-Individualisierungs-Welle.

 

XLVI.) Von es wird  eine Zeit kommen, wo Militärs und Politi-

ker aufgrund der Erkenntnis der Interverbundenheit der Ver-

gangenheit angehören werden (auch wenn es zur Zeit hyperbolisch klingt) zu jeder trägt heute den Marschallstab 

in seinem Tornister im Sinne von jeder ist ein potentielles

Genie der Selbstevolution


* Das Wort vom Marschallstab im Tornister stammt von Napoleon, und es bedeutet, dass jeder Soldat, wenn ihm das Glück hold ist, eines Tages Marschall werden kann.


XLVII.) Von der un- und nur teilbewältigten Kriegsschuld und ausgeblendeten Aufarbeitung der Verbrechen der verdräng-

ten, neueren Vergangenheits(nachkriegs)geschichte, der

zum grossen Teil erlassenen Reparationszahlungen der Vä-

tergeneration (Trauma) zur nicht bewältigten Vergangenheit

der heutigen Generation einer  Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit (Traute) *.


* Der zukünftige Entwicklungsweg des Menschen führt nicht von der Gegenwart unmittelbar wie wir es gewohnt sind nach vorne weiter,

weil " das Vorne " von der Vergangenheit schuldmässig vorbelegt

und deshalb vorbestimmt ist. Dem Menschen kann in Zukunft nur

das begegnen, was er früher war. Er kann sich nicht heute einfach wandeln zu einem Anderen und Besseren, er er sein möchte und

ignoriert die Aufarbeitung seiner entwicklungslosen Vergangen-

heitsschuld. Die Vergangenheit muss erst bereinigt werden, damit

eine bessere Zukunft entstehen kann. Vom Geschehen und Notwen-

digkeit der Gegenwart erhalten Vergangenheit und Zukunft ihr Licht.


XLVIII. In der jüngeren deutschen, dunklen Geschichte wurde

sich angepasst,  geschwiegen, geduldet, weg geguckt, sich verleugnet oder sogar mitgemacht (Kollektivschuld )zur heu-

tigen gesellschaftlichen Anpassung, Bequemung, Interessen-

losigkeit, um der unsicheren Bringschuld der Entwicklungs- losigkeit aus dem Wege zu gehen (Individualisierungsschuld)


* In Unrechtssystemen wurden und werden oft Mitläufer, welche nur ein "kleines, funktionierendes Rädchen" im vorherrschenden System waren

sind meistens als unschuldig eingestuft worden, weil sie die Unrechts-

widrigkeit ihres Tuns nicht zu erkennen brauchten und brauchen.


XLIX.) Von den Widerstandskämpfern gegen den Nationalso-

zialismus  z.B. Sophie Scholl "( " das Gesetz ändert sich, das  Gewissen nicht")  zu den Einzelnen, welche ihren Individuali-

sierungsweg in der Gesellschaft gegen alle Widerstände und Nachteile zum trotz gehen z.B. Entwicklungsvorbilder (jeder

der seinem Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen folgt,

ist ein Held*).


* 1.) Es ist Vom äusseren Widerstand gegen die Unterdrückung in einem Unrechtssystem zu den inneren Widerständen und Nachteilen der Indi-

vidualisierungsentwicklung in unserer Gesellschafts- und Wirtschafts-

ordnung.


2.) Wehrhaftigkeit und Wahrhaftigkeit sind sachlich wie sprachlich miteinander verwandt. Es gehört viel Entwicklungsmut dazu sich zu wehren gegen den Anpassungsdruck, die ständige Vereinnahmung und die Erwartungshaltung anderer. Die Individualität muss von der Gesellschaft  abgetrotzt werden und gegen die Gesellschaft verteidigt sein, weil sie eine kleine Parallel-Gegen-Gesellschaft und eine Welt für sich ist.


3.) Siehe auch Gesellschafts-und Entwicklungsmensch


4.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


L.) Von was viele Nationen entwicklungsgeschichtlich noch vor sich haben zu es gibt kein Land als Deutschland,dessen gestern bereits in Schutt und Trümmern lag und wir Gott danken müssen,dass er uns vor den anderen mit Ruinen gesegnet hatte, freilich um den Preis von Gräber, Trümmern, einer nicht mehr endenden, Wiedergutmachungs-Entwicklungsschuld und verlorene Jahre dieser Kriegsgeneration.


LI.) Von den Zerstörungen und Verwüstungen, besonders

bspw. der nordfranzösischen, gotischen Kathedralen durch

den reformatorischen Bildersturm, die französische Revolu-

tion und kriegerischen, blutigen Kriegskampfhandlungen des 19.und 20. Jahrhunderts als Symbol für die Lebensschwere (Geschichte) zur persönlichen Entwicklungsgeschichte als Zerstörung des bisherigen, sozialisierten Anpassungs-Lebens-

entwurfes in Lebenskrisen als innere, Entwicklungs-Individualisierungs-Selbstbefreiungs-Auseinandersetzungs-Bemühungen gegen die gesellschaftlichen  Anpassungs- und Gleichmacherei-Widerstände als Symbol für die Lebens-

schwere, weil ich erst in der Krise weiss, wer ich bin (Indi-

vidualgeschichte) *.

 

* 1.) Als Beispiel dienen stark beschädigten oder zerstörten Kathe-

dralen in nordfranzösischen Städten wie Reims, Laon, Abbeville,

Amiens, Dieppe, Senlis und Soisson.  


2.) Die Geschichte der Gotik ist auch eine Geschichte gescheiterter Experimente zum grossen Leben, was eigentlich eine Irrtumsgeschich-

te gewesen ist. 


3.) Die  Geschichte des Geistes verläuft in" Ismen " wie bspw. Humanis-

mus, Liberalismus, Katholizismus,  Protestantismus, Kapitalismus, Marxismus, Konsumismus, Evolutionismus, Individualismus ".

 

LII.) Vom Sturm auf die Bastille als Revolutionsbeginn der Zerstörung und Umwälzung der bestehenden gesellschaftlichen Werte zum Sturm auf die eigene Bastion der lieb gewonnenen Gewohnheiten, der Anpassung als Konsensbürger, Entwick-

lungs-Individualisierungs-Resistenz und ich kann bleiben

wie ich bin*.


* Früher war eine Bastion Bollwerk oder Bastei genannt, eine Anlage,

die aus der Linie eines Festungswalls vorspringt  und deren Aufgabe es

war, den Raum unmittelbar vor dem Wall, den die Verteidiger von der Brustwehr aus nicht unmittelbar einsehen können, seitlich zu erreichen zu können zu den Kritikern als Vordenker, welche die Bastion (überkom-

menen, entwicklungslosen alte Werte) sturmreif schiessen, aber der wirkliche Aufbruch von den Vorbildentwicklern eingeleitet wird. Was heute noch belächelt wird, wird morgen zur Selbstverständlichkeit für alle sein, was jeder wieso schon  immer wusste.


LIII.) Von nicht der Mensch macht die Revolution (Mensch als Subjekt der Geschichte), sondern die Revolutionsbewegung macht den Menschen zu nicht der Mensch macht Entwicklung, sondern die Entwicklungsbewegung macht den Menschen (Mensch als Objekt der Geschichte) *.


 * Ihrem Wesen nach bedeutet jede grosse Epoche eine grosse Revolu-

tion.

 

LIV.) Von der Corona-Pandemie welche z.B. In Amerika mehr Opfer gekostet hat als der erste, zweite- und Vietnamkrieg zusammen (500 000*) zu diese aktuelle Corona-Pandemie wird viele Opfer fordern, welche nicht begreifen, dass ein neues Zeitalter eines Wertewandels eingeläutet wurde, nicht verän-

derungs-und Anpassungsbereit sind, ihre Entwicklungsresistenz nicht aufgeben,wenn erforderlich wieder neu anzufangen und ihre  Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Ent-

wicklungslosigkeit nicht abtragen. Auf gut deutsch zu sagen

sind es diejenigen Betroffenen, welche es nicht schaffen

vom dem Pferd abzusteigen, was sie zur Zeit reiten*.


* 1.) Quelle: www.t-online.de am 23.02.2021


2.) Ein historisches Beispiel für den mehrmaligen Neufang zeigt uns die Neuzeitgeschichte. Wer im Jahre 1949 " fünfzig Jahre alt " war, hat in seinem Leben mindestens sechsmal von vorne anfangen müssen. Zum ersten Male 1919 nach dem ersten Weltkrieg, dann 1924 nach der Inflation, 1933 nach der Wirtschaftskrise, mindestens einmal zwischen 1939 und 1945, schliesslich nach dem zweiten Weltkrieg und  letzt-

endlich am 20.Juni 1948 dann mit der Einführung der Deutschen Mark.


LV.) Von " es gibt nichts stilleres als eine geladene Kanone "

* zu es gibt nicht stilleres als eine unsichtbare Corona Pande-

mie, welche die Menschen ins Chaos stürzt und den Boden

unter den Füßen wegzieht *.


* 1.) Christian Johann Heinrich Heine war einer der bedeutendsten deut-

schen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts.

Heine gilt als "  letzter Dichter der Romantik " und zugleich als deren Überwinder.


2.) Siehe auch http://www.die-gotische-kathedrale.de/Covid-19-aktuell


LVI.) Friedrich der Große als König sagte; : " der liebe Gott ist immer auf der Seite der grössten Bataillone "zu Meister Eck-

hart welcher sagt; "  Wenn unser Wille Gottes Wille wird,

das ist gut. Wenn aber Gottes Wille unser Wille wird, dass ist

das Allerbeste.


LVII.) Von dem Nationalstaat, welcher dem Menschen seine Identität, seine Geborgenheit und Sicherheit gibt zur meta-

physischen Geborgenheit, Identität und Sicherheit des Men-

schen, welche im Diesseits jenseitig ist.


* Der Nationalismus ist weder vom jeweiligen Volk und seiner Ge-

schichte her noch von der Heimat und Vaterlandliebe zu erklären.

Die Liebe zur Heimat hat nichts mit Nationalismus zu tun. Dieser wird

erst verständlich, dass der nationale Staat das Ersatzgehäuse in der diesseitigen Welt darstellte, in das der damalige mittelalterliche Mensch flüchten musste, nachdem die religiöse und kosmische jenseitige Welt, indem er bisher Schutz, Sicherheit und Geborgenheit gefunden hatte seit der Renaissance zusammengebrochen war und das ihm neuen Schutz

und Geborgenheit " im hier und jetzt " als Nationalstaat  gewährte, weil der Mensch ohne einen Platz zu haben nicht ertragen und den unheim-

lichen Druck der Leere nicht standhalten kann. Die Nationalstaaten bildeten sich aus dem Zerfall der mittelalterlichen Einheit und durch

die Revolution der  Fürsten gegen die alte Autorität von Papst und

Kaiser zugleich ist.


LVIII.) Von der Widerstandsbewegung " Resistance ", welche

sich gegen die Besatzungsmacht auflehnte zur Entwicklungs-

resistenz-Bewegung Einzelner, welche sich gegen die gesell-

schaftliche Vereinnahmung, Anpassungsbequemung und

sich gegen die vorherrschenden Arbeits-,Berufs-,Wirtschafts-

und gesellschaftliche Werte als Konsensbürger auflehnt, um seinen Individualisierungsweg, der nicht vorgesehen ist,

zu gehen *.


* I.) Die Résistance ist ein Sammelbegriff für französische, belgische und luxemburgische Bewegungen im Widerstand gegen den Nationalsozialis-

mus, während des Zweiten Weltkrieges sowie gegen die mit der deut-

schen Besatzungsmacht kollaborienden inländischen Institutionen und

Bevölkerungsgruppen.


II.) Siehe auch Gesellschafts- und Entwicklungsmensch


LIX.) Vom dem scheinbaren, sinnlosen Sterben und Töten im Krieg als das " endgültige Lebensaus"  des Menschen zu das Leben kann nicht sterben und ist nicht tot zu kriegen*.


* Man kann das Unsicht- und Ungreifbare nicht  besiegen. Man kann Menschen töten, aber nicht den Gott (das Selbstbewusstsein), der in

ihnen lebt. Nur der physische, vergängliche, sterbliche Körper kann

man erschiessen, aber nicht das Leben an sich, welches den Körper beseelt. Das eigentliche Ur(bewusstsein) aus dem wir gekommen und wieder zurückkehren, kennt weder Geburt noch Tod. Millionen Men-

schen haben in Kriegen und anderen Katastrophen ihr Leben verloren,

die Welt bleibt nie stehen und das Leben geht über alles hinweg, es sei denn, wir sind persönlich ganz unmittelbar betroffen. Ein wirklicher

Tod, ein Ende des Selbst ist ebenso wenig möglich wie Nicht-Existenz, Nicht-Anwesenheit Gottes oder Nicht-Liebe*.


* Autor unbekannt

                                     Weitere Beispiele folgen



Im historischen Geschichtsbewusstsein wird die individuelle Entwicklungsgeschichte als Entfaltung zu Gott hin christlich (religiös) gedeutet und als  etwas " Heiliges " betrachtet* .


* Dieses kommt in dem Satz Rankes zum Ausdruck "Jede Epoche ist unmittelbar zu Gott " in dem Maße, wie es dem heutigen abendländischen Menschen gelingen sollte, eine religiöse Wiedergeburt zu erleben, wird

es auch seine Haltung zur Geschichte sein. Dass Wort Abendland ist ein mittelalterliches Wort :es meist die Einheit der Christenheit gesichert durch Kaiser und Papst wie diese im Reich Karls des Großen gegeben

war und bis zur italienischen Renaissance bestanden hatte. Der Hu-

manismus hat den Begriff Europa an die Stelle des Abendlandes gesetzt.


I.) Religion ist die Substanz der Kultur und Kultur ist die Form der Religion. Jede Kultur ist nichts anderes als die Ver-

wirklichung und Gestaltung einer grossen Seele. Ohne sich

über die religiöse Substanz bewusst zu sein, von der es sel-

ber getragen wurde, wurde die  Existenz nur auf Kultur und Bewusstsein ohne das göttliche Gegenüber gestellt. Fast

90 Prozent unserer Gesetze und kulturellen Werte haben

ihre Wurzeln in der Bibel. Keine Verfassung alleine kann für 

wirkliche Ordnung in einem Lande sorgen. In der persön-
lichen Entwicklung liegt alle Religion eingeschlossen, die 
der Mensch braucht. Die religiöse Deutung  der Evolution 
als die Entwicklungsindividuation ist das, worauf es nur ankommt. Das Religiöse lässt sich vom Entwicklungs-Lebens-Individualisierungs-Prozess-Bewusstseins-Schaffensakt

nicht trennen und ist, wenn religiös gedeutet, immer mit-

gegeben. In der persönlichen Entwicklung liegt alle Religion eingeschlossen, die der Mensch braucht.  Es ist der kleine Unterschied ob Religion gelebt wird (ausserhalb von mir als lehramtlicher Akt) oder das Leben zur Religion wird (inner-

halb von mir als Akt des Suchens). Es ist die Religionsent-

wicklung vom Standort des Geistesleben zur Religionsent-
wicklung vom Standort des Einzelnen, wo der Religions-
begriff fast identisch ist mit dem Entwicklungs-Individualisie-

rungsbegriff *.


* 1.) Der Mensch des  Abendlandes mit  seiner tausendjährigen Ge-

schichte und viele  Generationen, welche diesen  Schicksalsraum

erlebt haben,  von diesem  geformt  und bestimmt worden sind, ist

in hohem Grade historisch angelegt (der antike Mensch sah nur die  punktförmige Gegenwart des seienden Jetztmenschen. Das Abendland

hat seine Mentalität, seine Geschichte, seine Dynamik, seine Kultur,

die Idee der Freiheit …. alles aus dem Christentum. Die Kraft  war  die Form und  die Richtung für die Vergangenheit und Zukunft. Denn Geschichte und Religion stellen für den Menschen des Abendlandes dasselbe dar. Sie sind auswechselbar. Solange Gott im Mittelpunkt

stand, war diese Macht Geschichte des abendländischen Menschen.

Die Germanen und Kelten verharrten bspw. in einer Vorkultur.

Historisch lebendig wurden sie erst, als sie vom Strom des Christen-

tums erfasst wurden. 


2.) Siehe auch www.entwicklungschristentum.de


II.) Im historischen Geschichtsbewusstsein wird die individuelle Entwicklungsgeschichte religiös gedeutet in der unmittelbaren Lebens-Gott-Verbundenheit als individualgeschichtliches Be-

ziehungsverhältnis zu Gott und Gott näher kommen in seiner Entwicklungsfreiheit. Früher wurden die Freiheiten der Reli-

gion untergeordnet und endeten meisten damit als dogmati-

sche, geistige Norm, während heute in der Freiheit die Reli-

gion erst entdeckt und zurück errungen wird als höchste Entwicklungsstufe einer Religion einer individuellen, seeli-

schen Erregtheit. Individualgeschichte entwickelt sich immer

aus unserem Verhältnis zu Gott. Die Menschwerdung wird

zum religiösen Akt und zum Begriff der Geschichtlichkeit.

Die Geschichte wird  zum Entwicklungswerk Gottes an dem

Menschen als die Wirklichkeit seiner Seele. Der Entwick-

lungsprozess des einzelnen Menschen wird zum geschicht-

lichen Prozess der Menschheit  und schreibt in der ständigen Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierung seine Ge-

schichte.


III.) Es ist die Teleologie des Individual-Logos, eine Bewegung

der persönlichen Geschichte  auf ein grosses, erhabenes  Ziel hin. Weil die menschliche Entwicklungsnatur im wesentlichen geschichtlich ist, bleibt Geschichte immer Heilsgeschichte

und für die Geschichte steht Gott am Ende. Das geschicht-

liche Christentum löst sich in der Einzelgeschichte auf und

hört damit auf Geschichte zu sein. Die zweitausendjährige konstantinische Geschichte  des Christentums wäre damit abgeschlossen. Das Christentum ist eine Religion der Indivi-

dualitäts(geschichte). Das Individualitätsprinzip bezieht

sich auf das persönliche Gottverhältnis. Sollte der Mensch

einmal Rechenschaft abgeben müssen, wird er nicht gefragt

z.B. welchen Beruf und Besitz er einmal hatte, wie viel er gespendet hat, und wie prominent er gewesen war, sondern

nur, ob er sich selber treu und " entwicklungsbringschuld-

ehrlich " geblieben ist.


IV.) Grundsätzlich gilt, dass die christliche Wahrheit immer nur als geschichtliche, absolute Wahrheit gültig, wenn der histo-

rische Entwicklungscharakter des Erkenntnisprozesses und

der Erkenntnis zum Ausdruck kommt. Bei seiner Person und seinem Weg geht es nicht um eine philosophische Möglichkeit,

sondern um eine historische Wirklichkeit. Anders als eine

Idee oder einer moralischen Norm kann eine historische

Person nicht schlechthin überholt werden durch eine an-

dere. Sie ist einzigartig, unersetzbar und gilt ein für alle mal.

Was in der Fülle der Zeit im " Heiligen Land " geschah,

bleibt kein einmaliges Geschichtsereignis und ein einmaliges Widerfährnis eines bestimmten historischen Menschen. Die Gottesgeburt ereignet sich immer wieder in jedem Entwick-

lungs-Individualisierungs-Prozess in jedem Einzelnen unab-

hängig von Raum und Zeit. Das unwiderrufliche Vergangene

wird zur lebensvollen Gegenwart im Hier und Jetzt. Es ist

der Weg vom historischen Jesus zur individualgeschicht-

lichen Nachfolge Jesus. Es wird nicht daraus gefolgert, dass

die geschichtliche, objektive Heilstatsache vom subjektiven Heilsereignis abhängig gemacht wird. Es ist auch der Zwei-

zeiler des Angelus Silesius in seinem cherubinischen Wan-

dersmann: " Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren und nicht in dir, du bleibst ewiglich verloren ".


V.) Jesus sieht seine Aufgabe in erster Linie darin, dieses

Reich Gottes zu lehren, zu leben und weil er seinen Entwick-

lungs-Individualisierungs-Bestimmungs-Weg gegangen, den Weg

frei gemacht hat für alle anderen. Der einzige Heilsweg geht

dann nicht mehr nur über Christus alleine, sondern im indivi-

dualgeschichtlichen Verhältnis zu Gott durch Entwicklung, wo sich im persönlichen Entwicklungsprozessweg in den Lebens-Transzendierungs-Überwindungen als Christusnachfolge sich das  persönliche Heil vollzieht. Der Lebensprozess gilt als Metapher für eine immer gültige und natürliche Bedeutung

des Lebens- und Leidens Christi. Sein sittlicher Adel kann nicht übertroffen werden. Bisher war der Zugang zur Nachfolge Jesu (Christusbewusstsein) nur über ihn und jetzt wird Religion als eine Sache zwischen dem Einzelnen und Gott angesehen. Der Weg ist erst einmal von der Person Jesus losgelöst und  es wird auch nicht im Stillen gefragt, was würde Jesu an meiner Stelle jetzt machen. Wenn Christus menschlicher Natur ist, dann ist die menschliche Natur zugleich Christus. Der Entwicklungs-Individualisierungs-Wegcharakter wäre ohne das Christen-

tum überhaupt nicht denkbar, weil er erst frei und möglich gemacht wurde, in dem er gegangen worden ist. Wenn einer in Christus ist, ist er eine Neuschöpfung. Eine " eins zu eins Christi Nachfolge" wäre illusorisch, weil wir 2000 Jahre Geschichte hinter uns haben, wir in einer anderen Zeit leben und eine Kopie nicht individueller geschichtlicher Natur wäre. Das Wirkkraftfeld des gegangenen Entwicklungsweges besteht

zeitlos weiter hin als der Genius des Christentums, welcher nur

in neuerer, individualisierter Entwicklungsgestalt durch die  

Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit als Evolutionaere, säkulare Nachfolge-Christi gegangen werden kann.


*  Wenn einer seinen Entwicklungsweg als stilles, verborgenes Vorbild gegangen ist, hat er wirkungsquantenphysikalisch den Weg frei gemacht für andere als das wissenschaftliche Spiegelbild der Relativitätstheorie von Albert Einstein. Es wurde (Entwicklungs)raum als physische Realität geschaffen, der vorher nicht da war und erst diese Raumexpansion gibt jedem die Chance, in den (Vorbild)kraftraum einzutreten, wenn diese auch das praktische Moment der Veränderung beinhaltet und diese schöpferische Möglichkeit (durch Selbstentwicklung) wahrzunehmen.
Der Dichter Friedrich
Schillers würde sagen;  " Was einer im Reiche der Wahrheit erwirbt, hat er für alle erworben *.


VI.) Evolution vollzieht sich in der Lebensgeschichte eines je-

den Einzelnen, weil die menschliche Natur im wesentlichen ge-

schichtlich ist. Es ist die Evolutionstheorie vom Sinn der Geschichte des Menschen als Fortsetzung der Geschichte

des Einzellebens. Geschichte als Biografie der Menschheit

wird zur Geschichte als Biografie des einzelnen Menschen.

Die Individualgenese des Menschen wird als eine historische Kategorialität des Werdens als "Evolutionaere, säkulare Nach- folge-Christi " verstanden, wo wir uns immer mehr selber sind. Das Christentum ist eine Religion der Individualitätsge-

schichte. Das Individualitätsprinzip bezieht sich auf das persönliche Gottverhältnis. Das Lebensprinzip ist das Un-

gleichheitsprinzip der Individualisierung.

 

VII.) Aber dieses in der Geschichte ist nicht  als ein geschicht-

liches Werden Gottes zu verstehen, sondern Gottes eigenes Handeln zur Geschichte, indem die Zeit erst entsteht. Es ist

auch der wissenschaftliche Zeitbegriff der Relativitätstheo-

rie wo Raum und Zeit stehen nicht fest stehen, sondern als Bewegungsdauer Teil des physikalischen Geschehens bzw. ein Teil des Entwicklungsprozesses sind. Wo sich nichts bewegt, verändert, entwickelt, fliesst, geschieht, in Form gebracht

wird etc, da vergeht keine Zeit, so dass da auch keine Zeit

ist. Und wo keine Zeit ist, ist auch keine Evolution und damit verlorene Zeit. 

 

VIII.) Wenn alle Geschichte menschliche Heilsgeschichte ist, 

dann muss " die Anwesenheit Gottes " individualgeschicht-

lich " möglich und auch in den Zeichen (Mitteln) der Zeit 

und  der Welt zu entdecken sein. Dass Religion nur mit Kirchturm, Theologie oder Orden zu tun hat, gehört dann 

der Vergangenheit an. Es ist die alte Weisheit, dass es gut

ist in der Väterreligion geboren zu werden, aber schlecht

ist, in der Väterreligion zu sterben.


IX.) Die Geschichte ist für den Neuthomismus Vollzug des

göttlichen Weltplanes als Heilsgeschichte eines Ringens

zwischen Gut und Böse. Sie ist der Prozess, der von Gott

seinen Ausgang nimmt und in ihm sein Ende findet. Der Sinn

für das Ganze der Geschichte ist dabei gleich dem des Welt-

geschehens und der Welt überhaupt mit dem Ziel einer Voll-

endung. Daher ist das Christentum immer eine reine eschato-

logische auf die Vollendung der Welt gerichtete Religion. Sie

ist von der Hoffnung auf eine bessere Zukunft und auf das

endgültige Heil geprägt, das Gott aller Welt verheissen hat. Es

ist der Heilsplan Gottes der gegen alles Bemühen des Menschen

die Geschichte selbst zu gestalten und sich selbst durchzu-

setzen. Die christliche Geschichtsphilosophie und teleologi-

sche Geschichtsauslegung der menschlichen Vernunft ist nicht

erforschbar, rational begründbar (aber seit der Quanten-

physik erklärbar) und ist auf ein das Endziel " Gott " gelenkt *.

* 1.) Der Neuthomismus ist der Kern der Neuscholastik. Er vertritt die

Aufrechterhaltung und Erneuerung der Philosophie des Thomas von

Aquin.


2.) Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzeldingen, son-

dern eine mit einander verbundene Ganz- und Einheit. Weil Entwicklung im allerletzten die Rückführung aller und von allem zur Einheit als Einung als das Ziel der Schöpfung hat, ist dieses eine weitere finallogische Be-

stätigung für diese Einheit in allem. Es geht nicht um die Einheit der isolier ten Teile, sondern um die Einheit als Vereinigung und Ganzheit. Das Kennzeichen der Entwicklungsbewegung ist die ständige Zunahme

von Organisiertheit und organischer Einheit als Lebens-Individualisie-

rungs-Übereinstimmung und Interverbundenheit, Was religiös zurück zu Gott bezeichnet wird. Evolution strebt auf das Ganze hin und in allem 

liegt eine Tendenz zur Einheit inne. Alles befindet sich in einer Selbst-

bewegung, wo das Ende dem Anfang zustrebt und deshalb ist die Evolu-

tion der absolute Bestimmungsrahmen an dem jeder bewusst oder unbewusst, gefragt oder ungefragt, wollend oder nicht wollend mitwirkt und beteiligt ist * .


3.) Immanenz und Transzendenz als Einheit und in der Ganzheit sind aufeinander bezogen und nicht von einander zu trennen als die beiden lebensambivalenten Pole eines Spannungsfeldes, in das der Mensch gestellt ist. Deshalb findet  alles, was in den Tiefen des menschlichen Wesens geschieht, seinen kosmischen Ausdruck im Himmel. Was sich im Menschen offenbart, findet zugleich seine Offenbarung im Himmel als

ein interverbundenes, für die Entwicklung der Menschheit, ein geschicht-

liches Geistgeschehnis von säkularer Bedeutung.


4.) Erkenntnistheoretisch sind (zur Zeit) die Einheitssichtweise der In-

terverbundenheit, eine gesamthafte Erfassung, der Geist der Synthese, universelles Erkennen und die Totalität als Ganzes als Parallelwelt

kein Gegenstand des Erkennens, um den Dualismus zu überwinden. Der Wahrnehmungsprozess kann das Ganze nicht erfassen, weil wir selbst

nur Teile des Ganzen sind. Die Endlichkeit kann nicht die Unendlichkeit verstehen. Die Gesamtheit der einzelwissenschaftlichen Erkenntnisse

bilden trotzdem nicht das Ganze und die Einheit ab und der gesamt-

und einheitliche Charakter ist aber an keinem der isolierten Teile vor zu

finden. Die Wissenschaft liefert nur Bausteine, aber kein Gebäude. Das dualistische Denken des Verstandes ist ein Hindernis für die Weiterent-

wicklung zum ganzheitlichen Denken. Der Verstand sieht eine Dualität, wo faktisch keine ist. Das dualistische und deterministische Denken gilt

im heutigen, nachquantischen Mikrophysikzeitalter der Beziehungen,

der Ganz- und Einheit, weil alles mit allem verbunden ist, wissenschaft-

lich als überholt und überwunden, auch wenn es im Lebensalltag noch vorherrschend ist.


X.) Die eschatologische Kraft des abendländischen Men-

schen, jene elementare, religiöse Dynamik, die in den Tiefen einen jeden einzelnen Menschen wurzelt, ihn geformt und geprägt hat, der alles entspringt, alle kulturelle Substanz aufbaut und die Ursache allen kulturellen Fortschritts, ist erloschen. Damit ist die  Geschichte in Frage gestellt, weil

sie der religiösen Bedeutung beraubt wurde. Diese starken, mytischen Kräfte in der Tiefe des abendländischen Men-

schen sind religiöser Natur, die sich dem bewussten Zu-

griff entziehen und umso  mehr unheimlich wirksam sind.

Die Geschichte hat nicht mehr die Kraft die Menschen zu

tragen und der Mensch hat wegen fehlender Entwicklungs-

substanz nicht mehr die Kraft, die Geschichte zu formen.

Er existiert nur noch aus der Zersetzung der kulturellen Restsubstanz und wenn diese aufgebraucht ist, nur noch

das künstliche Korsett der Gesetze und einer Solidarge-

meinschaft alles zusammenhält.

XI.) Der Mensch wird ohne Eschatologie an die Anfänge seiner Geschichte zurückgeworfen. Ohne Geschichte ist sein Zustand ohne Substanz und Wurzeln, was einmal als abendländisch er -

kannt und empfunden wurde. Ohne Geschichte sein bedeutet nicht ohne Erwartung sein. Das Ende der Eschatolige stellt das Ende der auf die Zukunft gerichtete Erwartung der Linie dar,

ob sie nun chiliastisch oder apokalyptisch bestimmt ist. Dieser Mensch steht vor der Wand des Nichts und der absoluten

Leere. Das ist die Haltung des allgemeinen Nihilismus der

zum Phänomen der Straßen, Märkte und Medien gewordene

ist. Sie ist die Ursache für die rapide Entleerung. Fest steht,

dass wir uns inmitten einer neuen Weltstunde einem religi-

ösen Ereignisses befinden, wo sich das Jenseits im Diesseits offenbart, denn in Wahrheit ist erst heute die Reifezeit für 

das Gotische Lernprinzip der Individualisierungsentwicklung

als Entwicklungsbringschuld der Entwicklungslosigkeit für den abendländischen Menschen gegeben.


XII.) Jesus gilt nicht als das Heil der Heilsgeschichte, son-

dern das Reich Gottes in der Entwicklungsinterpretation z.B.

als:

  • innerer Frieden, 
  • immer das Bessere zu wollen
  • das Entwicklungsabstrakte als objektive Wirklichkeit zu erkennen und damit die  Realisierung des Zeitlosen und Ab- soluten im Zeitgeistigen und Relativen, das Ungegenständ- liche im Gegenständlichen, das Höchste im Niedrigsten in allem, das Zweckfreie im Zweckhaften und die ordnende Kraft  in der Vielfalt der Lebenshüllen, Lebensformen und Lebensmöglichkeiten.
  • Lebensübereinstimmung als Ganz- und Einheit, Lebenskon- formität  "als nicht mein, sondern dein Wille geschehe.
  • in der Entwicklungsbewegung Stabilität zu  finden.
  • eine permanente Entwicklungswertsetzung in allem vorzu- nehmen.
  • lernen alles als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck anzusehen und damit die Dinge zu adeln und zu heroisieren.
  • sich selbst zum Entwicklungs-Tages-Individualisierungs-Programm zu haben *.

* Siehe auch über 100 weitere gotische Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Eigenschafts-Tugenden und Lerngrundprinzipien im Gliederungs-

punkt " Das gotische Lernprinzip als Bau(lebens)idee, welches alle

bewegt " Nr. XX im Gotischen-Lernprinzip.


XIII.) Die geschichtliche Person ist das Wesen des  Christen-

tums. Die persönliche Geschichte ist nicht ziellos, sondern auf

das Kreuz gerichtet. Alle Geschichte ist Geschichte auf dieses

Ereignis hin und wenn individuelle Geschichte, dann liegt die

Logik in der Geschichte, dass sie sich von der Geschichte be-

freit. Christus ist das Ziel und nicht das Ende aller Geschichte.

Dieses steht noch aus, aber Jesus Christus ist die Vollendung der

Geschichte bereits angetreten und im  Heilsergebnis des Glau-

bens das Ende aller bisherigen Geschichte sich vollzieht.

Das Datum von Christi Geburt wurde zum Wendepunkt der 

Geschichte. Historische Ereignisse hatten vor und nach Christi 

Geburt stattgefunden und alles was davor lag wird als

Vorbereitung und Hinführung der Geburt Christi aufgefasst. 

Eigentlich lebt man geschichtlich Jahrhunderte nach Christus 

immer noch vor Christus *.


* Man kann beim Lesen des neuen Testament, selbst wenn dieses nicht gründlich geschieht, aber kaum übersehen, dass das Bild der Kriegs-

führung oft gebraucht werden, um das Programm Christi auf Erden deutlich zu machen. Die umgangssprachliche, martialische, historische  Kriegsbegriffsvergleichs-Rhetorik steht metaphorisch und allegorisch

nur für den Lebensprozess als Kampf einer Entwicklungs-begriffs- Rhetorik einer säkularen, evolutionären Nachfolge Christi.

XIV.) Das neue Buch der Weltgeschichte wird in Wahrheit

die Geschichte eines jeden einzelnen Menschen als Anthropo-

historie sein und alle anthropologischen einschliesslich der modernen Wissenschaften umspannen. Der Mensch muss zwangläufig individualgeschichtlich sein, weil er aus sich

selber nicht erklärbar und zu beschreiben ist. Religiös gedeu-

tet ist es die Rechtfertigung Gottes, wo er in der Einzelent-

wicklung sich selber wird *.


* 1.) Die Individualisierung endet, wenn  sich der Einzelne sich nicht

mehr seine Bestätigung von oben, sondern von unten geben lässt und damit als  Einzelner aufhört zu existieren und wieder in das Kollektiv

der Gesellschaft zurückkehrt. Das Individualisierungsprinzip wird sakral begründet, weil jeder Einzelne vor Gott gestellt ist als " Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Bringschuld-Prinzip ". Der Gottesbegriff

wird religiös aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus ent-

wickelnd gedeutet. Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb

seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem Entwicklungs-Prozess-Geschehen und deshalb ist Gott nahe. Durch mein Leben bin ich Gott unmittelbar. Im Entwicklungsprozess wird Gott erst Mensch. Er muss Mensch werden, um selbst sein und selbst werden zu können und bekommt erst durch meine Entwicklung seinen individuellen " Lebens-Gesichts-Werdeausdruck " und seinen Namen. Gott braucht mich, dass

er sich werden kann. Deshalb ist Gott mir näher, als ich (" mein Ego ")

mir selber bin. Der Grund warum ich lebe ist, das Gott etwas " Grosses und über den Zeitgeist Bleibendes " mit mit vor hat.


2.) Das " Böse " tritt im geschichtlichen Leben immer dann am mächtigsten in Erscheinung, wenn der Mensch sein Wesen restlos an die äusseren Formen der Kultur fort gegeben hat und damit selber leer geworden ist und er nicht mehr weiss wer er ist und wozu er lebt.

Der Totalität müssen alle Völker und alle Menschen anheim fallen, die

ihr Gegenüber verloren haben und bei denen das lebendige Gottesbild keine repräsentative Gültigkeit mehr darstellt. Der Mensch wird durch

die Geschichte vor die Notwendigkeit einer Wandlung seiner ganzen Lebensform gestellt. Diese zielen nicht mehr ab auf die Wandlung der gesellschaftlichen Lebensformen, sondern auf eine Wandlung des Menschen selber.


 XV.) Der Sinn dieses gesamten geschichtlichen Prozesses ist

die Vollendung, die perfectio. In stetiger, kontinuierlicher Entwicklung steigert sich der Geschichtsablauf von Stufe zu

Stufe bis er schließlich einmündet in einen Zustand allgemei-

ner Vollkommenheit, eben in jenes dritte Zeitalter des

Geistes (Joachim Fiori), dessen Anbruch dicht bevorsteht.

Diese Vollendung ist diesseitig gedacht. Sie setzt die Wieder-

geburt und die Erneuerung des Menschen voraus, der als

" homo spiritualismus"  alle Bedingtheiten der vergangenen Epochen transzendiert hat und als " wiedergeboren im Geiste " sich als neuer Mensch darstellen wird.


XVI.) Die gesamte menschliche Entwicklung, jener lange Weg

durch die Jahrtausende mit sein ungeheuren Opfern und Leiden hat nur dem einen Ziel gedient, den Einzelnen  zu erschaffen und ihn gegenüber Gott zu  stellen. Nur so käme

das Wesen Mensch seinem Wesen näher. Religion in diesem

Sinn lebt, solange der Mensch lebt; sie kann aus der mensch- lichen Geschichte nicht verschwinden, denn die Geschichte ohne Religion wäre nicht mehr menschliche Geschichte.


XVII.) Wenn die Geschichte die innere Substanz des abendlän-

dischen Menschen ist, muss er  seine Entwicklungsgeschichte

bis zum Mittelalter (wo der Mensch noch im Streben nach Gott und in der Gottverbundenheit lebte) aufarbeiten. Nachdem Descartes im " cogito ergo sum " die Selbstgewissheit des Bewusstsein behauptet und an die Stelle der Selbstgewissheit der religiösen Erfahrung gesetzt hatte, hat die Philosophie der Neuzeit das Bewusstsein als alleinige Realität vertreten, dass

die Welt  vom " Ich " aufgebaut und deshalb  das Denken in den Nihilismus geraten und leer geworden ist. Es ist der Glaube an eine  sinnvolle Evolution, eine Bewegung der Geschichte auf

ein grosses Ziel hin. Die Entwicklung im jetzt wird zu einem erfüllten geschichtlichen Augenblick. Geschichte  ist Bewegung und Gestaltung des Lebens der Bewegungs- und Gestaltungs-

kraft nicht aus der Natur heraus, sondern aus einem Indivi-

duallogos entwicklungsursächlicher Art. Die persönliche Irrtumsgeschichte ist Fortschritts- und Befreiungsgeschichte

als die immerwährende Reinigung auf die Wahrheit hin. Die Aufklärung als Geschichtsereignis wandelt sich zur Aufklärung der eigenen Geschichte. Danach werden wir selber historisiert. Der Mensch wird zu einem geschichtlichen Wesen. Wir Menschen sind unversöhnt mit der Natur, mit der Gesellschaft, mit unserer eigenen Geschichte.


XVIII.) Das neue Buch der Weltgeschichte wird in Wahrheit die Geschichte eines jeden einzelnen Menschen als " Anthropo- historie " sein. Der Mensch muss zwangläufig individualge-

schichtlich sein, weil er aus sich selber nicht erklärbar und

zu beschreiben ist. Religiös gedeutet ist es die Rechtfertigung Gottes, wo er in der Einzelentwicklung sich selber wird. " Die idealistische Geschichtsauffassung sucht die treibende Kräfte des historischen Geschehens in (Entwicklungs)ideen.


" So beherrscht die  Entwicklungsidee als Schicksalsidee die ganze Weltgeschichte. Er vertritt weiterhin die Auffassung, dass der Mensch schlechthin ein geschichtliches Wesen und von seinem Schöpfer nicht

nur im abstrakten Bezug auf sein ewiges sein, sondern ganz konkret

in seinem ganzen Menschentum auf Entwicklung und Fortschritt ange-

legt ist *.


* Oskar von Nell Breuning, Theologe


XIX.) Von den so genannten geschichtlichen Revolutionen wie z.B. die französische, russsische oder die industrielle Revolu-tuion, welche in der Sachwahrheit nur soziale Unruhen, Aufstände, politische Wirren, Bürgerkriege oder technischer Fortschritt waren zur einzigen Revolution des Abendlandes die sich mit Kopernikus und der Renaissance begann mit der Abwendung von Gott als " der Mensch der Maß der Dinge  "

und immer noch nicht beendet ist *.


*1.) Innerhalb der abendländischen Geschichte gibt es  nur eine Revolution und nicht mehrere, auch wenn z.B. von französischer, russischer oder einer industriellen Revolution in England gesprochen wird. Dieses waren aber nur Umstürze, politische Wirren, Bürgerkriege, soziale Unruhen, aber keine Revolution im abendländischen Geschichts-

verständnis. Die Revolution, welche hier gemeint ist  begann mit Kopernikus und der Renaissance und sich weiter fort, wo der Mensch

zum Maß aller Dinge wurde. Seitdem stehen wir in der Revolution und sind noch nicht an ihrem Ende.


2.) Das Abendland ist die Einheit der Christenheit und die Revolution

ist nicht ohne christliche Wurzeln denkbar. Alle Revolutionsideen und Parolen sind dem Christentum entnommen, verdiesseitigt und dem Menschen Willen unterworfen worden; das Reich, die neue Welt, der neue Mensch, das neue Leben, die Freiheit, die Gleichheit und  Brü-

derlichkeit. Die Revolution hat alle diese " Träumereien" übernom-

men und hat nur einen vergessen auf den diese Ideen hinzielen sollen, nämlich Gott.


3.) Die so genannten Revolutionen wollen nur die christlichen Ver-

heißungen vom Jenseits der Erwartungen und Hoffnungen ins Dieseits

der Verwirklichung durch den Menschen übertragen und die Sache

selber in die Hand nehmen, nachdem sich seinen Hoffnungen auf

ein besseres Morgen enttäuscht worden sind und sich nicht erfüllt

haben. Es sind alles nur Bestandteile des christlichen Glaubens aber  allerdings verzerrt dadurch, dass sie nun zu Aufgaben des Menschen geworden sind. Ihr Ursprung aus dem christlichen Glauben verleiht der jeder Revolution eine ungeheure Dynamik und aufs Ganze gerichtete Wucht.


4.) An die Stelle von Gott hat der Mensch in der Revolutionszeit die Vernunft, d.h. den Menschen selber gesetzt und geglaubt, aus eigener Macht diese Ideale im Diesseits verwirklichen zu können, was im Bereich des christlichen Glaubens nur in seiner Ausrichtung auf das Jenseits

Gottes Geltung besitzt. Vor dem Altar der Vernunft wurde lediglich liberalisiert, egalisiert und fraternisiert. Zur wahren Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit aber wird der Mensch erst dann zurückfinden, wenn

er darauf verzichten wird, diese aus eigener Kraft im Diesseits zu verwirklichen statt sich auf Gott zu verlassen. Alle revolutionären Bemühungen sind bisher misslungen und gescheitert, obwohl sie Ströme von Blut für ihre Sache opfert haben. Das ist Schuld und Tragik, welche sich daraus ergibt *.


* Die Textabschnitte Nr. 1 bis Nr. 4 - in inhaltlicher Textanlehnung aus

" Stille vor dem Sturm" von Karl Zehrer, deutscher Journalist


       Geschichtsinterpretation eines Meister Eckhart

I.) Meister Eckhart ist eine Schlüsselgestalt der Geschichte. 
Mit ihm oder gegen ihn werden Entscheidungen getroffen und machen den Sinn oder Unsinn der Existenz aus. Er lässt sich nicht konfessionell einreihen und hat mit seiner Religions -

philosophie die Enge der kirchlichen Lehre gesprengt und das Lehrgebäude weit hinter sich gelassen. Das macht seine Fund-

mentaltheologie aus. Für Meister Eckhart und jeden Entwick-

ler kann die Gottesgeburt kein blosses Geschichtsdatum sein, sondern ein fortschreitender, gegenwärtiger Prozess. Gott offenbart sich jedem Menschen in seiner persönlichen Ent-

wicklungsgeschichte und nicht mehr nur wenigen Menschen. Dadurch macht jeder die gleiche Erfahrung wie in der Heiligen Schrift. Die Geschichte Gottes ist die Geschichte des einzel-

nen Menschen und die persönliche Entwicklungsgeschichte

führt zur Menschwerdung Gottes. Geschichte ist die Wirk-

lichkeit einer einzelnen Seele und  die Enträtselung der Gottesidee ist individuelle Gottesgeschichte. Gott offenbart 

sich selbst in der Geschichte. So wird die Erzählung der 

eigenen Geschichte zum religiösen Akt der Person, die mit 

sich und Gott ins Reine kommen will. Wenn alles zu Gott

zurück fliesst wo alles herkommt,  dann steht Gott in der

Mitte der Geschichte und solange Gott im Mittelpunkt steht,

ist diese Macht Geschichte und Schicksalsraum des Men-

und die Individualentwicklung ist die heilsgeschichtliche Innenstruktur der Geschichte.


II.) Geschichte ist der Prozess des Logos, wo Gott sich  stufen-

weise selbst zu gebiert und wird. Das Geschöpf wird Schöp-

fer der Geschichte. Die Erlösungsgeschichte vollzieht sich im jeden einzelnen Menschen als jetziges Seinsgeschehen, weil dieser Gott nicht bei sich selbst  sein kann und aus sich heraus-

geht und uns näher ist als wir uns sein können. Nicht der Mensch ist Subjekt der Geschichte, sondern Gott, der in der persön-

lichen Lebensgeschichte sich immer mehr wird.

 

III.) Es ist der Heilsplan Gottes, der gegen alles Bemühen des Menschen die Geschichte selbst zu gestalten und sich selbst durchzusetzen will als teleologische Geschichtsauslegung und Sinngebung des Geschichtsbewusstseins. Der Weg der Trans-

zendenz und der Mystik ist erst zu Ende, wenn der Weg

der Geschichte zu Ende ist. Gottesgeburt ist auch Christus-

geburt, aber zuvor muss er sterben, was als ein absterben

und Überwindungs-Tranzendierung in der Welt gedeutet

werden kann. Die Gottes Geburt realisiert sich ewig in

der Wiedergeburt (bei Reife*) in der menschlichen Seele. 

Meister Eckhart betont nicht das Kreuz, sondern die Geburt Christi in der Seele als das zentrale Heilsgeschehen und nicht

die historische Menschwerdung. Meister Eckhart ist nicht historisch, weil er im Metaphysischen die Seligkeit findet,

wo alle Geschichte aufgelöst wird in ewiges Geschehen. Es

ist der ungeschichtliche  Charakter der Mystik, weil der Kern

für alle Zeiten identisch ist. Für den Philosophen Georg

Wilhelm Friedrich Hegel war die Erneuerung des Christen-

tums der Moment, wo jeder Einzelne in seiner Fortentwick-

lung Gott entfaltet als die Geschichte der Neuzeit. Es ist

auch das immanente, eingeborene,  kategorische Logos-Individualprinzip des Gotischen Lernprinzips


* Siehe auch  Evolutionäre Nachfolge Christi



IV.) Für Meister Eckhart und jeden Entwickler kann die Gottesgeburt kein blosses Geschichtsdatum sein, sondern ein fortschreitender, gegenwärtiger Prozess. Es geht im Kern um

die permanente Wiederholung des einmaligen Geschichtsereig-

nis der Christi Geburt bei jedem Einzelnen. Es sind die Irrtums-Lebens-Prozess-Korrekturen was er als Geburt bezeichnet,

" wo Gott seinen Sohn im Menschen gebiert " und jede Ge-

burt ist mit Schmerzen verbunden ist. In der Entwicklung wird Gott erst Mensch. Gott muss Mensch werden, um selbst sein

und selbst werden zu können. Gott braucht mich, dass er sich werden kann. Gott offenbart sich jedem Menschen in seiner persönlichen Entwicklungsgeschichte und nicht mehr nur wenigen Menschen. Dadurch macht jeder die gleiche Er-

fahrung wie in der Heiligen Schrift. Die Geschichte Gottes ist

die Geschichte des einzelnen Menschen und die persönliche Entwicklungsgeschichte führt zur Menschwerdung Gottes. Geschichte ist die Wirklichkeit einer einzelnen Seele und 

die Enträtselung der Gottesidee ist individuelle Gottesge-

schichte. So wird die Erzählung der eigenen Geschichte zum religiösen Akt der Person, die mit sich und Gott ins Reine

kommen will. Wenn alles zu Gott zurück fliesst wo alles her-

kommt,  dann steht Gott in der Mitte der Geschichte und so-

lange Gott im Mittelpunkt steht, ist diese Macht Geschichte

und Schicksalsraum des Menschen *.


*1.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottesbegriffs-, Entwick-

lungs- und Vermittlungs-Verständnis eines Meister Eckhart " in  Meister Eckhart


2.) Siehe auch" Vom traditionellen, statischen Gottes-Jenseits-Begriffs-Verständnis zum evolutionären, dynamischen Gottes-Diesseits-Entwicklungs-Begriffs-Verständnis " in  Evolutionärer Gottesbegriff 



       Die Geschichsttheologie der drei Zeiten Lehre des

                  Joachim von Fiore.


I.) Nicht wenige Theologen glauben, dass die allseits bekannte Geschichtstheologie eines Joachim Floris jetzt seine Stunde

hat. Gegenüber dem linearen Geschichtsdenken der euro-

päischen Neuzeit steht die Geschichtstheologie des Mönchen Joachim  Floris. Bedeutend ist Joachim von Fiore vor allem wegen seines Geschichtsbildes und seiner exegetischen Methode, bei der er die allegorischen Schriftauslegungen den typologisch-historischen vorzieht und den historischen Ablauf des Alten und Neuen Testaments deutet er in einem heilsge-

schichtlichen Sinn. An dieser herausragenden Gestalt kommt heute niemand mehr vorbei und er hat die Individualgenese

in den Mittelpunkt seiner Geschichtsauffassung  gestellt.


II.) Das letzte, das dritte Zeitalter, steht im Zentrum des joa-

chimitischen Geschichtsbildes. Er verkündete, dass es drei Zeitalter der Welt entsprechend den drei Personen der Trinität gibt. Im ersten Zeitalter beherrschte Gottvater die Welt durch Gesetz, Macht und Angst (Altes Testament) das von Adam bis Christus dauerte. Im zweiten Zeitalter regiert Gottes Sohn

durch Weisheit, Belehrung, Glaube, Gnade und durch die

Kraft des Wortes (Neues Testament), dass von Christus bis

zu ihm selber (1200 Jahrhundert) dauerte und die dritte

Epoche des Heiligen Geistes, welche bis zum Ende der Welt währt und das tausendjährige Reich in veränderter Gestalt wieder auferstehen lässt. Es ist  ein Reich, indem es keiner Hierarchie, keiner kirchlichen Ämter oder anderer Dienste

mehr bedarf und die Papstkirche durch die Geistkirche abgelöst

wird. Es steht im Widerspruch zur allgemeinen Rechtslehre, welche dieses dritte Geistzeitalter ablehnt, weil Christus das Ende ist.


III.)  Christus bedeutete in dem joachimitischen Geschichtsbild nicht mehr das Ende aller irdischen Geschichte, sondern er leitete lediglich das Zeitalter des Sohnes ein, dessen Ende erst mit dem neuen Zeitalter des Heiligen Geistes kommen würde. Christus und mit ihm die Kirche sind in die Zeit und unter das entwicklungsgeschichtliche Gesetz des Werdens und Vergehens gestellt, dem sich keiner entziehen kann und verlieren damit ihre absolute Bedeutung. Die Zeit hat sich mit der Erscheinung Christi nicht erfüllt, sondern es beginnt lediglich ein neues Zeitalter, das sich analog dem alten vollzieht. Das alte und neue Testament, was sich in den Prophetenworten und den Schriften der Väter fortsetzt, erfährt seine Fortsetzungs-Sinnline im dritten Testament des wortlosen, unmittelbaren Geiste, was keiner Worte und verkündeten Heilswahrheiten mehr benötigt. Dem heutigen, kraft-und vorbildlosen Wort als theologisches Wissen steht das reflektive Auseinandersetzungs-Entwicklungs-

wissen und das Individualisierungsgewissen gegenüber. Die Geschichtstheologie des Joachim Floris wird zur Individual-Geschichts-Theologie eines Entwicklungs-Individualisierungs.

strebens und das Traditionschristentum wandelt sich zum Entwicklungschristentum


IV.) Siehe Textfortsetzung in Die-Zukunft-des-Christentums

 im Gliederungspunkt "Die Geschichtstheologie der drei Zeiten Lehre des Joachims Fiori ".



                      Weiterer Vieltext folgt


         Geschichtsentwicklung von (religiös) zu säkular

                 (die religiöse Geschichte endet im Profanen)


I.) Von den Freiheiten welche der Religion untergeordnet werden um Gott näher  zu kommen (religiöse Erziehung und Sozialisation) zu in der Freiheit wird die Religion erst entdeckt und   " zurück errungen "  als höchste Entwicklungsstufe der Religion (religiöse Selbsterziehung in der Entwicklungsindivi-

dualisierung)*.


* Menschlich zu existieren heisst immer religiös zu existieren. Das

Religiöse lässt sich vom Entwicklungs-Lebens-Individualisierungs-

Prozess-Bewusstseins-Transzendierungsakt nicht trennen und ist,

wenn religiös gedeutet, immer mitgegeben. Religion ist die Substanz

der Kultur und Kultur ist die Form der Religion. Es ist der kleine Un-

terschied ob Religion gelebt wird (ausserhalb von mir als lehramtlicher Akt) oder das Leben zur Religion wird (innerhalb von mir als Akt des Suchens). Das Heil ist ja nicht wo die Kirche ist, sondern die Kirche ist

da, wo das Heil ist.


II.) Von der Kirchengeschichte, welche historisch überholt ist 

und in anderer Form weiter geht zur Selbstentwicklungs- und Erkenntnisreligion eines Meister Eckhart, wo jeder Einzelne

vor Gott gestellt ist mit seiner Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit als Fortführung

und neue Stufe der Kirchengeschichte als letzter Akt in Form

der Individualgeschichte, weil die persönliche Geschichte

erst die wahre Religion ist *.



* 1.) Das Christentum ist eine Religion der Individualitäts(geschichte).  

Das Individualitätsprinzip bezieht sich auf das persönliche Gottver-

hältnis. Sollte der Mensch einmal Rechenschaft abgeben müssen,

wird er nicht gefragt z.B. welchen Beruf, Besitz und Kinder er einmal hatte, sondern nur, ob er sich selber treu und entwicklungsehrlich geblieben ist.


2.) Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit


III.) Von der Bibelgeschichte als die grösste Geschichte aller Zeiten (Mythos) zur Biografie als Geschichte, weil das Leben alle Religion hat, welche der Mensch braucht und jeder Mensch die gleiche Erfahrung macht, wie in der " Heiligen Schrift "(go-

tisches Lernprinzip) *.


* Geschichte hat nur, wer selbst lebendig miterlebt, mit erleidet und mit

tut. Das Recht, die Religion (Bibel) ,die Sprachen, ein Staat, die Wissen-

schaft erleiden nichts und sind nur tote Abstrakta die auf ein Er-

fahrungserleben hinweisen. Geschichte ist nicht was einmal war, son-

dern lebendige Gegenwart im " Hier und Jetzt" . Von der lebendigen

Gegenwart aus allein erhalten erst die beiden Schenkel der Geschichte

Vergangenheit und Zukunft Sinn, Gewicht und Bedeutung.    


IV.) Von Gott als Transzendenz, welche auf die Geschichte verlagert wurde zur Gott als Transzendenz, welche auf die Individualgeschichte in der Auseinander-Transzendierung des 

" Gott sich selber werdens " im  Sinne  von Meister Eckhart verlagert" wird.


1.) Nicht ich bin Gestalter meiner Geschichte (weil mein Wille zerbricht, 

nicht tragend ist und nur Irrtumserfahrungen sind, sondern " Gott ist der Herr der individuellen Geschichte ". Gotteswille als Entwicklungs-Indi-

vidualisierungs-Gewissen wird ist einzelgeschichtsbildender Wille ge-

deutet. Es ist die alte Weisheit, dass nicht der Mensch die Entwicklung macht, sondern Entwicklung den Menschen.


2.) Siehe auch  Evolutionärer Gewissensbegriff


3.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottesbegriff-,Entwicklungs -und Vermittlungsverständnis  eines Meister Eckhart "  in  Meister

Eckhart


V.) Von der geschichtslosen Bildungswelt einer Vergangen-

heit und Entwicklungspsychologie der Gegenwart zur (Heils)ge-

schichtlichkeit des christlichen Glaubens in Zukunft *. 


* 1.) Im Glauben allein und nirgends sonst wirkt (die Schicksalmacht) Gottes. Der Glaube ist die geschichtsbildende, geschichtsbewegende

Kraft die vorwärts auf die Idee, auf die Hoch- und Fernziele  hintreibt,

die von Gott ausgeht und rückwärts reflektiert auf Gott hinweist. Der Glaube durchwirkt, wenn er echt und stark ist das ganze Gemein-

schaftsleben, setzt es in Bewegung und treibt es voran, und erhebt

sein Leben und sein Tun zur Geschichte. Insofern sind alle echten

Mythen glaubensbedingt, also geschichtlich und niemals  rational oder naturhaft. Natur und Vernunft werden durch den schicksalshaften Glauben gesteuert und auf sein Ziel gelenkt. Die Kraft des Glaubens

zur Erfüllung  der individuellen Aufgabe als Verwirklichung der Einzel-

seele wird Geschichte. Der Glaube betrachtet die ganze Geschichte der Menschheit als Erziehung zu Gott hin.


2.) Siehe auch  Evolutionäres Glaubensverständnis


VI.) Von der (ehemaligen) religiösen (Missionierungs)bekeh-

rung als Beispiel der Zerfallsgeschichte zum Entwickungs-Individualisierungs-Reifeprozess durch den Lebensführungs-

druck als Umkehr, weil erst in einer Krise mir die Welt offen

steht.



VII.) Von den christlichen Martyrer als Heilige zu den konfes-

sionslosen Martyrer der Menschheit wie Friedrich Nietzsche, Friedrich Hölderlin, Vincent van Gogh oder die Gefallenen des ersten Weltkrieges.


*1.) Die Tragikfigur Friedrich Hölderlin ist nicht so sehr das Genie einer Dichtkunst,  sondern das eines frommes, mystisches Wunders der Poesie als letzte ausschliessliche Wahrheit als Evangelium.


2.) Wenn die Menschheit weiter kommt, sind die Millionen von Toten

der  vergangenen Kriege nicht umsonst gewesen und diese waren Martyrer.


3.) " Vielleicht bin ich ein Maler für Menschen, die noch nicht geboren sind. So wie Jesus der ebenfalls seiner Zeit voraus gewesen war "*.


* Vincent Willem van Gogh


VIII.) Von der " Passionsgeschichte Christi "  als Aufopferung  zur " Individualisierungs-Passionsgeschichte" einer " leidenschaft-

lichen Hingabe " des ich kann nicht mehr anders *.


*1.) Die persönliche Geschichte wird zu etwas heiliges, aber nur, wenn

jemand an seinem (Individualisierungs)heil arbeitet. Das ganze Leben

der Menschheit ist wie das Leben eines einzelnen Menschen der Gott

gefunden hat.


2.) Ab  einem gewissen Reifepunkt gibt es kein zurück mehr, den es

nach dem Schriftsteller Frank Kafka zu erreichen  gilt.


3.) Siehe auch " Was sich in Jesus Christus einmal ereignet hat bleibt 

immer wirksam. Daher darf die Passion als einmaliges Geschehen nicht

getrennt werden von unserer Geschichte. Vielmehr kommt es drauf an, 

dass unsere Geschichte in die Passion Christi hineingezogen wird. Es ist 

die Nachfolge Christi, wo der Religionsbegriff identisch ist mit dem Entwicklungs-Individualisierungsbegriff als der eigene Entwicklungs-Indi-

vidualisierungs-Weg der säkularen Nachfolge Christi " in  Evolutionäre Nachfolge Christi


3.) Von einem Kreuzgang  als viereckiger, von Arkadengängen ge-

schlossener Hof, der an der Kirche angebaut ist und sich  sowohl bei Stifts-, und Dom- als auch bei Klosterkirchen befinden, um die Lei-

densstationen der Passion Christi nachzuvollziehen (Klosterweg) zur Individualisierung im Beruf als Berufungsweg  in der säkularen Nach-

folge Christi (Weltweg), was nur gegen die vorherrschenden  Arbeits-, Berufs- und gesellschaftliche Werte zu haben ist. Seinen indivi-

duellen Weg gehen, der in der vorherrschenden Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen ist, bleibt eine Gradwanderung der Marginalisierung

und vorübergehenden Orientierungslosigkeit als Bürger (gelungenes Leben) und Bohemien (verpfuschtes Leben) zugleich, ein Gesell-

schaftsmensch nach aussen, aber ein Einzelner nach innen, in der kulturlosen Zivilisation leben, aber die Zivilisation im Verborgenen

als " Namenloser " und stilles Entwicklungsvorbild  kultivieren. Hier

wird ein Kreuzweg als eigene Passion gelebt, der christlicher nicht

sein kann. Wer so etwas tut hat so viel getan wie der Papst in Rom

und noch viel, viel mehr. 


4.) Siehe auch " Individualisierung im Beruf als Berufungsweg  ist

nichts anderes als gelebtes Christentum als säkulare Nachfolge

Christi, was nur gegen die vorherrschenden  Arbeits-,Berufs- und gesellschaftliche Werte zu haben ist " Nr. XXIV bis Nr. XXVII in  Evolutionäre Nachfolge Christi


5.) Siehe auch  Wirkkraftfeld einesEntwicklervorbildes


IX.)