Entwicklungschristentum

  • Die Zukunft des Christentums
  • Christentum früher und heute
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  • Das Leben ist unsterblich
  • Meister Eckhart
  • In Vorbereitung/Impressum

 

  

 

 


             Evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi 1

            ( im geistigen und nicht im buchstäblichen Sinne).


      Zum Frieden zu gelangen ist der Schlüsselsatz einer neuen

                                          Christologie.


                                       Gliederung

   

                           Teil I - Fundamentierung


  • Eine Nachfolge Christi kann nicht gewollt werden, aber warum Nachfolge Christi ?
  • Der Entwicklungs-Individuationsweg in der Nachfolge Christi ist die begriffliche Fassung des Lebens.
  • Die Entwicklungs-Individuations-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit als Nachfolge Christi.
  • Jeder ist zur Wahrheitsindividuation in der Nachfolge Christi verpflichtet, weil der Weg zur Wahrheit wichtiger ist als die Wahrheit selbst.
  • Die Nachfolge Christi besteht in der evolutionären Allzeit-Jetzt-Lebensnutzung.
  • Die Nachfolge Christi ist die Individualgeschichtlichkeit als innere abendländische Substanz des Menschen.
  • Jeder ist von seiner Entwicklungsanlage ein Genie der Selbstevolution als potentielle Nachfolge Christi des   Menschen.
  • Die Zukunft des Menschen liegt in der Aufarbeitung seiner Vergangenheit als Nachfolge Christi
  • Im Sterben lernen liegt die Nachfolge Christi des menschlichen Lebens.
  • Die Nachfolge Christi ist das Wirkungskraftfeld eines gegangenen Entwicklungsweges.


             Teil II-Nachfolge Christi säkular interpretiert.

                   

  • Der Gesellschaftsmensch wird zum Entwicklungsmen- schen.
  • Der Beruf wird zur Berufung.
  • Der Zivilisations-Kultur-Bildungs-Mensch wird zum Zivilisations-Entwicklungs-Kultur-Menschen.
  • Eine Auslese von Nachfolge Christi Zitaten und Aphorismen säkular interpretiert.
                     

               Teil III-Nachfolge Christi christlich/religiös

                                    interpretiert.


  • Die Nachfolge Christi nach dem Gottesbegriffs-,Entwick- lungs-und Vermittlungsverständnis eines Meister Eckharts. 
  • Die Nachfolge Christi gewissensmässig betrachtet.
  • Die Nachfolge Christi biblisch begründet.
  • Die Nachfolge Christi als mittelalterlicher weltvernei- nungs-Klosterweg versus moderner Weltbejahungsweg.
  • Die Nachfolge Christi einer Lebensführung erfolgt durch das gotische Lernprinzip.
  • Auslese von Nachfolge Christi Zitaten und Aphorismen sakral interpretiert.

                                


                                                Gliederung

                              Teil I - Fundamentierung


   Eine Nachfolge Christi kann nicht gewollt werden,

                 aber warum Nachfolge Christi ?


>  Wieviel Zinsen ich bei der Bank für mein Gespartes bekomme interessiert erst einmal jeden viel mehr als eine evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi. Aber der einzelne

Mensch  wird nur wahr, wenn er in der säkularen, evolutio-

nären Nachfolge Christi individuiert. Es ist immer der eigene, für jedermann ob Christ oder Atheist zu gehende Entwick-

lungs-Individuations-Erkenntnis-Weg in der Welt als Indi-

viduations-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit als Lebensaufgabensinn. Der Mensch, der nicht auf seinen Entwicklungsindividualisierungsweg geht, existiert eigent-

lich gar nicht, hat sein Leben verfehlt und hat seine Freiheit aufgeben.Es sieht erst einmal gar nicht nach einem Nach-

folge-Christi Weg aus, weil auch ohne diese These ich erst einmal meinen in der Gesellschaft verankerten und durch die Verstrickungen der Vergangenheit meinen Abhängig-keitslebensweg gehen muss.


> Christlich interpretiert ist es die rigorose Aussage eines Eugen Drewermann,dass richtig oder gar nicht zu leben als eine Entscheidung für oder gegen die Botschaft Jesu be-

deutet und dass der Mensch nur in der Nachfolge Christi richtig oder gar nicht lebt, weil nur der einzelne Mensch  vor Gott gestellt ist. Die Sphäre des Religiösen bleibt abstrakt

und unverbindlich, solange diese selber nicht konkret wird und welche im Entwicklungs-Individualisierungsstreben als Nachfolge Christi Gestalt angenommen hat.


* Eugen Drewermann, ehemals deutscher  katholischerTheologe, suspendierter Priester, Kirchenkritiker, Psychoanalytiker, tiefen-

psychologischer Exeget, Referent, Schriftsteller.


> Religion ist die längst bewiesene und zu überwindende, dualistische  Welt-Diesseits (Materialistik) und Gott-Jen-
seits-Sichtweise (Mystik), die es aber durch das Ver-
schränktheitsprinzip der Quantenphysik als säkulare In-
terverbundenheit faktisch nicht gibt, miteinander ver-
woben ist, komplementär zusammen gehört und das Spannungsverhältnis des religiösen Diesseits (Realwelt)-Jenseits (Wirklichkeitswelt) Dualismus zum ad absurdum geführt hat. Das menschliche Wesen ist ein Teil des Ganzen und die konventionelle Vorstellung von Zeit und Raum sind mit der Relativitätstheorie überholt. Die scheinbare Tren-
nung vom Anderen und der Zeitenbruch von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind nur eine optische Täuschung und  ein Relikt unseres dualistischen Bewusstseins. Deshalb ist auch die Mystik Meister Eckhart oder die Nachfolge Christi (De imitatione Christi) von Thomas a Kempis nichts abgehobenes, weltfremdes, kontemplatives, mittelalter-

liches, nur für wenige Einzelne, sondern nur eine selbstver-

ständliche Wirklichkeitsdimension. Das Wesen der Begriff-

lichkeiten ob Quantenphysik oder der Religion sind iden-

tisch. " Es ist bleibt sich gleich, ob die Katze schwarz oder weiss ist, die Hauptsache; sie fängt Mäuse".


Der Entwicklungs-Individualisierungsweg in der Nach-

   folge Christi ist die begriffliche Fassung des Lebens.


> Wer seinen Entwicklungsweg beschreitet:


  • der ist nicht nur zur Grösse entschlossen, sondern am Entwicklungsziel angelangt auch zur Grösse bestimmt.
  • tut es freiwillig, und deshalb ist es leicht.
  • wird vom Ziel seiner Entwicklung her erfasst und das Leben bekommt eine neue Sinnrichtung.
  • dem weicht das Alte für das Neue kampflos, weil die Zeit dafür abgelaufen ist.
  • dem wird das Kleinste zum Grössten und das Mindeste zum Höchsten.
  • dem ist nichts menschliches mehr fremd.
  • dem ist das Scheitern auch immer der Beginn einer neuen Entwicklungsstufe.
  • dem wird die Auseinandersetzung "als Lebensschwere" lebenszugehörig.
  • dem bleibt immer wirksam, was sich in ihm ereignet.
  • bei dem ist immer oben, wo er ist.
  • bei dem geschieht überzeitliches in der Zeit.
  • der lebt immer mehr in Frieden, weil er lebensauthen- tisch und entwicklungskonform lebt.
  • bei dem erschliesst sich alles vom Getroffen- und Betroffensein.
  • bei dem "trifft der Zufall nur auf einen vorbereiteten Geist"*.

      * Louis Pasteur, Chemiker.


  • der würde bei sicherer Kenntnis der Lottozahlen für die nächste Lottoziehung um der Entwicklungs(wahrheit) willen nicht tippen.
  •  dem ist die Fähigkeit der Überwindungstransformation als Transzendierung mitgegeben.
  • der ist sich selbst die Aufgabe, der Weg und der Zielsinn.
  • für den gibt es kein zurück mehr. "Von einem gewissen Punkt gibt es keine Rückkehr.  Dieser Punkt (als Sinn des Lebens) ist zu erreichen"*.

      * Franz Kafka, deutschsprachiger Schriftsteller.


  • der diskutiert und argumentiert nicht mehr, sondern schweigt .Wer nicht selber in dieser Entwicklungswahr- heit lebt, wird diese nie verstehen.
  • dem ist alles zuwider, was Entwicklung nicht selbst ist und hat auch keine andere Wahl, als nur Entwicklung.
  • dem wird der Entwicklungsgedanke lebensbeherrschend, weil das Leben entwicklungsmässig begründet wird und damit die Rückbindung zum Leben beginnt.
  • dem werden die inneren Bedürfnisse wichtiger als die äusseren Bedürfnisse in allem.
  • dem wird, anstatt das ständig Neue als das Bessere, die ständige Verbesserung des Alten als das Bessere in allem.
  • der zieht das Entwicklungsbessere vor, weil „die Entwicklungsreue größer ist, als der Beharrungsstolz“.
  • der steht  im Brennpunkt der Entwicklung und dieses ist der Punkt, wo nur wirklich etwas mit  ihm geschieht und deshalb der Nabel der Welt ist.
  • der ist sich selbst ein Entwicklervorbild und wird zu einem Vorbild für die anderen.
  • der ist alleine gelassen, steht alleine da und muss sich ständig neu bewähren.
  • kann niemanden mehr fragen und ist nur Suchender, weil kein anderer diesen Weg gegangen ist.
  • schreckt nicht zurück vor seinen unbequemen Über-zeugungen, auch wenn diese erst einmal  gesellschaft-liche Nachteile mit sich bringen.Er strebt danach seine "Individuation" als Lebenssinn allen Schwierigkeiten, gesellschaftlichen Widerständen, Selbstzweifeln, Ungewissheiten, Unsicherheiten und Reifeungeduld zum Trotz zu verwirklichen.
  • kennt die Gradwanderung der Marginalisierung und vorübergehenden Ortslosigkeit als Bürger und Bohemien zugleich, ein Gesellschaftsmensch nach aussen, aber einer Einzelner nach innen, in der kulturlosen Zivilisation leben und die Zivilisation kultivieren.
  • schafft das Kunststück der Kontrasterfahrung zwei Herren gleichzeitig zu dienen, einerseits den Berufs-und Lebensalltag zu bewältigen, in der Gesellschaft gut zu funktionieren und andererseits dabei sich noch sich in der Individualisierung selbst zu werden.
  • dem wird jedes Problem zu einem Einwicklungsproblem d.h.,dass  Entwicklung auch zugleich die Lösung und jede Lebensfrage eine Entwicklungsfrage ist. Jede Krise und jedes Problem ist generalisiert gesagt immer eine Krise eines gespalteten Bewusstseins, welches nie das ganze Problem erfasst und erst in der Lebensübereinstim- mung als Einheit gelöst ist.
  • dem ist das Gesetz des Lebens der Widerspruch, weil z.B. "Die Tugend nur in der Verführungsschwachheit voll- bracht wird und die Kraft erst in der Schwachheit zur Entfaltung kommt".
  • dem wird zunehmend alles äusserliche, sinnliche, sicht- bare, materielle, dingliche zweitrangig, ist Chiffre und Probierstein und dient nur als Mittel zum Individuations-Zweck, um zum Wesen hinter der Erscheinung zu ge- langen. Alles was getan wird wird nur in der Absicht getan, es zu überwinden um freier zu werden.
  • dem wird das Wollen zum Können und deshalb entfallen alle moralische Belehrungen, Mahnungen, Strafen und gut gemeinte Wissensratschläge.
  • da ist alles ein "gerne müssen" und es wird um der Sache willen und ohne ein warum getan. Es ist eine stille Folge- willigkeit sich für das Erkannte als Einsicht in die Ent- wicklungsnotwendigkeit einzusetzen. Es ist die Entwick- lungswahrheit, welche uns leitet und nicht in erster Linie, ob ich dafür bezahlt werde oder eine gesellschaft- liche Anerkennung finde. Ich bin sogar bereit wirtschaft- liche Nachteile in Kauf zu nehmen, um höherrangiger Güter willen.
  • "ist sich selbst im Krankheitsfall die beste Medizin".
  • bei dem entfällt die Zeitdifferenzierung Arbeitzeit, Freizeit, Schulzeit, Feiertag, Urlaubstag, Ferien, Mit- tagspause etc., sondern alles wird zu einer Entwick-   lungszeit. Er lebt jetzt erst entwicklungsbewusst, nutzt das Hier und Jetzt und was er tut, ist  ein Segen für ihn und für die Anderen.Er freut sich auf jeden neuen Morgen, jeden Tag und jede Stunde und jeder Tag ist sein besonderer Tag.
  • der zieht die Entwicklungsfreiheit der Unsicherheit und Ungewissheit der Konsumfreiheit und der Anpassungs-und Abhängigkeitsfreiheit vor.
  • der wird ständig von seiner Vergangenheits-Entwick- lungs-Bring-Schuld einer Entwicklungslosigkeit eingeholt.
  • den nichts, als nur die Verzweiflung noch retten kann.
  • der wird zu einer wirklichen Hilfe, einem Kraftfeld, einem Vorbild und zu einer Bereicherung  für die Anderen.
  • der empfindet sich nicht mehr im entwicklungslosen Zustand "als ständiges Opferlamm", sondern als frei- williges Entwicklungsindividuum.
  • bei dem steht schon das Ende aller Versuchungen fest als Beginn von Zersetzungstendenzen der Überwindungs- reife.  Es ist der Augenblick, wo alles Versuchende  schwindet und die Macht des Gegenpols als Erziehungs- und Selbstfestigungsmittel überflüssig wird.
  • bei dem wird erst die Entwicklung bewusst wahr ge- nommen und Entwicklung wird zu einem inneren Bedürfnis, weil "das Entwicklungs-Warum"erkannt wird, erwacht der Wille zur Entwicklungsbereitschaft als Ent- wicklungsprozessbeginn. Es  wird die Tugend der Ent- wicklung erzeugt, weil Entwicklung für mich einen Wert darstellt. Das Leben wird durch   den Entwicklungsle-bensformungswillen "ganz Entwicklungscharakter".
  • der gelangt zur Erkenntnis, dass alle meine Lebensjahre als Vorreifezeit notwendig waren und wird das Gefühl nicht los, das diese nur für ihn da waren. Es steht seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in entwick-  lungs kausaler, notwendiger Einheit zueinander und am liebsten erinnert er sich nur noch an die Zukunft, weil er von ihr geleitet wird.
  • der ist der Erzeuger und Verursacher seiner Entwick- lungsbedingungen, wird zur Ursache seiner selbst, erschafft sich selbst und sein Dasein wird zur Wirkung.
  • bekommt salopp gesagt "nie mehr auf den Teller gela- den, wie er essen kann"  d.h., die Prüfungen sind nie grösser wie seine Kraft und er wächst mit der Grösse der Aufgaben. Sein Genietalent ist die Ausdauer nicht auf- zugeben und durchzuhalten, alles andere liegt nicht in seiner Macht.
  • bei dem gibt es keine Kreislauf-Wiederholungs-Ent- wicklung mehr. Das Leben ist auf Wachstum, nicht auf Wiederholung und Beharrung ausgerichtet. Wieder holung als Kreislauf und " alle Jahre wieder " ist unge- schichtlich und entwicklungsarm. Das Signum für Ent- wicklung ist  die Spirale. Der Mensch ist nicht dazu ge- schaffen worden, wie ein Zirkuspferd in der Manege immer wieder im Kreise herum zu laufen. Das Kenn- zeichen  der Entwicklung ist die Aufwärtsspirale. Jede Wiederholung wirkt "lernlangweilig" und ist nur Zeit-  und Geldvergeudung.
  • muss das Letzte geben, um das Letzte zu überwinden. Wenn er glaubt, er sei am Ende,  fängt er erst richtig an.
  • weiss,das es genügt, wenn er nur das Entwicklungs- bessere und Höhere will.
  • will es auch nicht mehr selber tun, sucht nicht mehr, sondern wird gefunden (Entwicklungsgravitation), arbeitet nicht mehr, sondern vollendet nur, bis beim Nichtstun angelangt, wo sich alles von selbst (her) ordnet und löst (Entwicklungskonformität).
  • bei dem wird wissen und kennen zu wissend und erkennend.
  •  der weiss, das für alles auf der Welt Gott schon vorher die rechte Zeit bestimmt hat. Es  gibt niemanden, der nicht einmal seine Stunde hätte.
  • bei dem sind die Entwicklungsvoraussetzungen (Lebensumstände, wirtschaftlichen Voraussetzungen, Reifegrad, Entwicklungsbereitschaft etc.) gegeben.
  • dem ist alles zuwider, was Entwicklung nicht selbst ist und hat auch keine andere Wahl als nur Entwicklung.
  • wird entwicklungsmündig und lebensemanzipiert.Das Bildungs-Kultur-Bewusstsein,welches nur ein Teil und Ausschnitt darstellt und nie das Ganze abdeckt wird zum Entwicklungs-Kultur-Bewusstsein,welche das Ganze und die Einheit in der Interverbundenheit umfasst.
  • bei dem wird der Entwicklungsgedanke lebensbe- herrschend, weil das Leben entwicklungsmässig begründet wird und damit die Rückbindung zum Leben beginnt.
  • bei dem wird das Leben vom Evolutionsstrom erfasst und es teilt sich als Entwicklungswirklichkeit mit.
  • bei dem wird das Unwesentliche zum Wesentlichen, das Alltägliche zum Ausseralltäglichen und die Vielheit zur Einheit in allem und ausserordentliche Wahrheiten  zu Binsenweisheiten.
  • der fühlt sich angesprochen und "bei seinem Namen gerufen"(Berufung).
  • der betrachtet alles im evolutionärem Horizont und jedes Handeln ist evolutionskonform und hat nur Entwicklung zum Ziel. Dadurch kommt das Leben in sein Gleichge-      wicht zurück.
  • bei dem bekommt jede Lebenserfahrung und jedes Lebenstun einen Entwicklungssinn, Auftrag und Wert, weil er in jeder Erscheinung und in jeder Erfahrung seine Entwicklungseigenschaften in seiner Entwicklung wieder erkennt.
  • bei dem bedarf es nur zu beginnen und alles andere erledigt sich von selbst (vom-Selbst-her).
  • der spürt ein beständiges weiter voranzuschreiten und ein Strebeverlangen, ohne zu ermüden.
  • der hat am Morgen beim aufstehen so viele Einfälle, dass der Tag nicht ausreicht, sie aufzuschreiben oder sie zur Tat werden lassen.
  • den befriedigt, erfreut, interessiert, sättigt und reizt alles nicht mehr. Es ist der Zeitpunkt , wo die sinnliche Befrie- digung nicht mehr befriedigt, "alles was Namen hat" nichts  mehr genügt, lebenskraftlos wirkt und als Zeit-und Geldvergeudung angesehen wird.
  • dem begegnen tausend Wahrheiten, wozu die Zeit reif ist und jeder Tag ist reif für neue Entwicklungsgedanken.
  • bei dem ist eine Entwicklungsgleichheit gegeben. Weil er der Entwicklungswahrheit gleicht, fällt ihm Entwicklung nicht schwer.
  • der hat erst einmal an dieser Erkenntnis schwer zu tragen. Dem steht erst das Entwicklungspotential eines Genies der Selbstevolution voll zur Verfügung,weil er gleiches Wirklichkeitspotential entgegen zu setzen vermag.
  • auf den kann jedes Land stolz sein, auf solche, besondere Menschen, weil das Ganze nur seinen Sinn vom Einzelnen erhält und nicht umgekehrt. Nur über die Entwicklung des Einzelnen definiert sich eine Gesellschaft und der Staat, lebt und ist angewiesen von der Entwicklungs- widerstandskraft und dem Entwicklungsmut eines jeden Einzelnen und nicht vom genormten, standardisierten   Menschentypus, dem auswechsel- und austauschbaren Einzelmenschen.
  • bei dem ist in Anlehnung an den Schriftsteller Hermann Hesse jeder Irrtums-und Umweg belanglos, wenn für die eigene Entwicklung die wahre Not der Seele zu Tage kommt ".


>  Wenn man sich selbst zum Weg geworden ist, bedarf es keiner fremden Hilfen, Anweisungen oder Vorbilder mehr und wird nur noch sich selbst zum Vorbild, Weg, Ziel und Problemlösung, welche sich durch die Entwicklung ergibt. Was andere sagen oder machen interessiert mich nicht mehr. Deshalb brauchen Entwickler keine Autoritäten
und auch keine Anhänger. Der persönliche Entwicklungs-

weg ist einerseits nicht jedermanns Angelegenheit und

kein Weg für sattes, bürgerliches Behagen oder immer nur
auf "Nummer Sicherheit" gehende Zeitgenossen. Ande-

rerseits würde kein Entwickler seinen Weg mit jemanden

in der Welt eintauschen. Die Entwicklungswege-Wahrheit

ist nicht denkbar, ohne den Weg zur Wahrheit und nur

der eigene Entwicklungsweg  ist risikofrei. Es ist die Wahrheit für mich aber nicht die Wahrheit an sich. Jeder andere, ausser dem eigenen Entwicklungsweg ist ein Krisenweg der
Selbstauflösung, um zum meinem Lebensweg bereit zu sein. Der Entwicklungslebensweg sind die individualgeschicht-

lichen verschiedenen Lebensmittelpunkte,schulische- und berufliche Stationen, Partnerschaften, Lebensverantwort-lichkeiten, Auslandsaufenthalte,Lebensphasen aber auch die überwundenen Krisen und sublimierten Leidenschaften, Triebe, Wünsche etc.


> Beim Entwicklungsweg einer säkularen, evolutionären  Nachfolge Christi erfüllt sich die profunde Prophezeiung in Anlehnung an den Lyriker Friedrich Hölderlin: " Was ich bin, gemacht, gelernt, studiert, geleistet habe, meinte, plante, wollte und was ich besitze ist nichts, Ego und war der falsche Weg (Spaltung und nur Teile, wenn ich nur für mich da bin), aber was ich suche, erkannt habe, schaffe, nicht wollte, nicht plante und auch einmal sein werde, das ist alles, egoistisch sein für andere als Altruimus und auf dem richtigen Wege sein (Aufhebung der Spaltung und das Ganze, wenn ich für alle da bin). Ich bin mich selbst, mehr kann ich nicht sein, denn wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört zu werden. Wenn ich Arzt, Quantenphysiker oder Baggerfahrer bin,

aber das sind viele andere auch und das ist kein Alleinstel-

lungsmerkmal einer Individualisierung.


> Es ist der Entwicklungsverlauf " von der klassischen, karte-
sianischen, dualistischen Denkformel: " Ich denke, also bin
ich " zur umgekehrten, paraphrasierten, kartesianischen Denkformel: Ich entwickle mich, deshalb werde ich ". Was
ich einmal wollte war immer Lebensunruhe und Lebens-
irrtum, was ich nicht wollte, war Frieden und Problemlösung. Frieden ist auch immer Ursache und Wirkung zugleich. Die
Vision des Werdenden ist mächtiger als die Bestands-
aufnahme des Gewesenen. Es ist auch Albert Einsteins Anmerkung ; " Ich habe keine besondere Begabung, sondern
ich bin nur leidenschaftlich neugierig ". Der Mensch ist kein fertiges und vollkommenes Wesen, dessen Entwicklung z.B.
im Alter abgeschlossen und vollendet ist, sondern er ist
noch unfertig, unvollkommen und befindet sich inmitten
einer Entwicklung auf etwas anderes und höheres angelegt
ist, als er es heute darstellt. Es ist die produktive Unzu-
friedenheit als der spannungshafte Bezug zum Ganzen,
welcher mich in Lauf hält.  Dann ist der Quantenwechsel-
sprung vom äusseren, materiellen, entwicklungslosen Ich-Bewusstseins-Geist-Zeitalter zum inneren, geistigen Trans-
zendierungs-Selbst-Bewusstseins-Zeitalter der Entwick-
lungs-Individualisierung erreicht.                        

>Entwicklungswege gibt es so viele,wie es Menschen gibt. Jeder Mensch ist einzigartig und nicht ersetzbar und Gott

will in jedem Menschen sich selbst werden.Es ist z.B. die Mutter mit drei kleinen Kindern und für diese Lebens-

phase ist es für sie der Kindererziehungsweg. Es ist z.B ein Strafgefangener, der seine Schuld im Gefängnis als Er-

ziehungsmaßnahme verzweifelt abbüssen muss.Es ist
z.B.ein kleiner Büroangestellter, der lange Jahre in einer sozial niedrigen und schlecht bezahlten, stumpfsinnigen

und geistlosen  Tätigen ausharren muss und wegen der wirt-
schaftlichen Existenz im fortgeschrittenen Alter nicht kündigen kann*.


* I.) Seinen Entwicklungsweg gehen bedeutet alle Firnisschichten der letzten 500 Jahre abzutragen. Es muss nach und nach die Wohlfühl-

gesellschaft der Sicherheiten, der Ordnung und die seit Generati-

onen gegangenen etablierten Wege verlassen und erst einmal in die Ungeborgenheit, Unsicherheit und Unordnung seiner Existenz zurückkehren und sich ein anderes Gegenüber der Geborgenheit, Sicherheit und Ordnung suchen. Es muss die Scheinwirklichkeit

der Kultur und des Bewusstseins aufgegeben werden, an die man

sich geklammert hatte und bestätigt wurde. Diese Befreiung als Individualisierungsentwicklung kann nur unmittelbar erlebt  werden und nicht aus den Bezirken des gesicherten wissenschaftlichen Bewusstseins der angeeigneten Umwelt erfasst werden weil, es das noch nicht Erkannte und Erfasste darstellt. Dieser Weg führt erst einmal durch das Nichts hindurch.


II.) Unter Firnisschichten werden alle positivistischen Entwicklungs-

stufen der Neuzeit verstanden. Das Weltbild der Theologie des Mit-

telalters wurde abgelöst durch das Weltbild des Materialismus und Mechanismus der Naturwissenschaften, welches wiederum in der
Metaphysik des 16.und 17.Jahrhunderts seine Fortsetzungsent-

wicklung fand,wo die Einheit des  Lebens und des Denkens, des

Seins und des Bewusstseins, bisher religiös begründet und durch

die Theologie gesichert, neu zu schaffen und auf natürliche Art und Weise zu erklären. In dieser Sinnlinie erfolgte dann zwangsläufig die Aufklärungsphilosophie des 18.Jahrhunderts ,wo sich das Bewusst-

sein autonom setzte. Die Ökonomie, Soziologie des 19.Jahrhunderts und die modernen Natur-,die Informations-und Kommunikationswis-
senschaften und Technik des 20.-und 21.Jahrhunderts bilden den derzeitigen Abschluss der weiteren Rationalisierungs-Bildungs- und Gesellschafts-Firnisschichten, die uns von der Quelle und Ursprung des Lebens abriegeln. Eine Nachfolge Christi kann nicht gewollt werden.


>  Wenn das Leben nicht individuell gelingt und damit einen Sinn bekommt, waren  alle Wissenschaft, alle Bildung, aller Wohlstand, alle Werte, alle Religion, alles Wissen, alle Dinge, alles Geld und Gold,alles Gelernte, alle Freiheit, alle Technik, alle erbrachte Lebensleistung, aller  Lebenssinn und alle Zeit der Welt eigentlich falsch und damit am Leben vorbei gelebt und nicht selbst gelebt (Wenn ich an den Tod denke, sind alle Weltwerte lächerlich). Deshalb darf für das Individuations-

Wahrheits-Streben kein Problem zu schwierig, keine Ent- schuldigung zu billig, kein Preis zu hoch, kein Vorteil zu verlockend, kein Weg zu lang, kein Frust zu gross, keine Motivation zu niedrig, kein Widerstand zu heftig, keine Tradition unumstösslich, kein körperliches Leiden ein Hin-

dernis, keine Niederlage dauerhaft, kein Konsumverzicht

ein Opfer, keine Krise unbesiegbar, keine Zeit zu lang, kein Streit zu schwer sein und ich der alleinige " Schuldige " bin. Wo andere nur Schwierigkeiten, Unmögliches, Konventionen, Risiken und Verbotsschilder sehen, sehe ich wieder Möglich-

keiten und bin stärker als die stärkste Ausrede.Deshalb

habe ich soviel getan, wie der Papst in Rom, nur noch viel,

viel mehr.


> Der Entwicklungs-Individualisierungs-Weg ist das stän-
dige Bemühen selbst Weg, Wahrheit und Leben zu sein und
wenn einmal die Erde verlassen wird, diese danach ein klein weniger besser durch mich  geworden ist und ich auch noch daran schuld bin. Oder christlich gesprochen geht es nicht
darum um Selbstverwirklichung und Selbstverherrlichung des Menschen, sondern nur darum, dass in allem Gott verherrlicht werde.


Die Individuations-Bringschuld einer Entwicklungs-

                      losigkeit als Nachfolge Christi.


> Es ist die Ausrichtung nach der Entwicklungswahrheit als Selbstverpflichtung zur Entfaltung der Individualität.Das Individuationsprinzip wird sakral begründet, weil nur  jeder Einzelne vor Gott gestellt ist als Individuations-Bringschuld- prinzip einer Entwicklungslosigkeit ". Dieses ist der archi-

medische Punkt des Menschen von dem aus alles bewegt wird. Nur die nichts gleich sind, sind Gott gleich ".


* Der Gottesbegriff wird religiös aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus nach  Meister Eckhart  entwickelnd interpretiert.  Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess-Transzendierungs-Geschehen und deshalb ist Gott mir nahe. Durch mein gelebtes, geatmetes Leben bin ich Gott unmittelbar.

Im selbstwirkenden Entwicklungsprozess wird Gott erst Mensch,

ohne Entwicklung nicht. Er muss Mensch werden, um sich selbst

sein und selbst werden zu können und bekommt erst durch meine Entwicklung seinen individuellen " Lebens-Gesichts-Werdeaus-

druck " und seinen Namen. Gott braucht mich, dass er sich werden kann. Deshalb ist  Gott mir näher, als ich (" mein Ego ") mir selber

 bin.


> Die Entwicklungsschuld der Individuations als Lebens- auftrag ist dass, was den einzelnen Menschen erst zum Men-
schen macht. Es ist in der Sprache von Meister Eckhart ge-

sagt das, was noch nicht Gott ist oder alles das (Unfrieden), was mich von meinen Gott trennt (Frieden) oder in jeder Krise sah er Gott und als er Gott sah,sah er die Krise als ein Nichts..Es ist die tiefe Weisheit, dass ein Stück Entwicklung mehr wert ist als die ganze Welt oder den Dichter Friedrich Hölderlin zitiert, dass was ich bin und gemacht habe ein belangloses Nichts ist und was ich suche, und einmal sein werde alles ist. Die Schuldkonkretion liegt in der gesell-

schaftlichen Anpassungsbequemung und mangelndem Lebens-Sinn-Desinteresse, im Gewöhnungsphlegma, den übermäsigen Konsuminteressen,  im Bildungsrationalis-

mus und Intellektualismus, im gesellschaftlichen, vorge-

gebenen und eingeschlagenen, gewissenlosen Lebens(kar-

riere) weg statt seinen persönlichen Entwicklungs-Indivi-

duations-Gewissensweg  zu gehen. Es ist das Weltdogma, dass wir nur uns gehören anstatt wir gehören nicht uns*.


* Der Individualismus als Individuation ist das herrschende Prinzip der Welt. Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens. Der Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf als Lebensweg

wird als ein eingeborenes Leitbild als Selbstidee verstanden und

ist in der menschlichen Natur angelegtes, lebenstragendes, lebens-

orientierendes,   lebenführendes und lebensübersteigendes Lern-

programm, welches auf einen nicht beeinflussbaren, beabsichtigen Endzustand hinausläuft  Die unberirrte, individuelle Lebensrichtung ist eingeboren und es ist der Lebensformwille als das  kategorische " Individual-Logos " des entwicklungsschöpferischen Bauplan-Lebens-

prinzips der Unverwechselbarkeit und Einzigartigkeit (was erst durch die permanenten Gewissenseinzelentscheidungen ermöglicht wird).

Es ist die Entwicklung des Einzellebens,welches durch sich selbst

und in sich selbst individuiert. Es ist die Idee, welche im Leben steckt,  um das eigene Lebensgefühl zu formen und der Punkt, von dem aus das eigene Leben einheitlich begriffen werden kann. Da der Mensch sich per Definition nur durch seine Entwicklung begründet und gerechtfertigt, wird das Leben in dem Maße nur lebendig, wie es

sich entwickelt. Der Mensch, der nicht individuell wird, ist nicht wahr und existiert eigentlich nicht wirklich. Wo der Wille der Entwick-

lungsindividuation fehlt, automatisch zur " Individuations-Gewis-

sensbringschuld einer Entwicklungslosigkeit " wird. 


> Da der Mensch sich per Definition nur durch seine Ent-

wicklung begründet und gerechtfertigt, wird das Leben in dem Maße nur lebendig und ist wahr, wie es sich entwickelt. Der Mensch, der nicht individuell wird, ist nicht wahr und existiert eigentlich nicht wirklich. Wo der Wille der Entwick-

lungsindividution fehlt, automatisch zur Bringschuld der Entwicklungslosigkeit wird. Nicht in der alltäglichen Welt, sondern in der eigenen selbst Geschaffenen ist die wahre Existenz.


> Der zukünftige Entwicklungsweg des Menschen führt

nicht von der Gegenwart unmittelbar wie wir es gewohnt sind nach vorne weiter, weil "das Vorne" von der Vergangen-
heit Entwicklungs-Bringschuldmässig vorbelegt und deshalb vorbestimmt ist. Dem Menschen kann in Zukunft nur das begegnen, was er früher war. Er kann sich nicht heute ein-

fach wandeln zu einem Anderen und Besseren, der er sein möchte und ignoriert die Aufarbeitung seiner entwick-

lungslosen Vergangenheitsschuld. Die Vergangenheit muss erst bereinigt werden, damit eine bessere Zukunft ent-

stehen kann.


> Sollte dann der Mensch einmal Rechenschaft " am grossen Gerichtstag " abgeben müssen, wird er nicht gefragt z.B. ob er ein guter Staatsbürger gewesen ist, was die anderen gemacht haben, nach seinem Bekanntheitsgrad, wie viele Tore z.B. als Fußballstar einmal eingenetzt wurden, nach seinem Bankkontostand, welche Position, welchen Beruf

und Besitz und für was er Zeit und Interesse hatte und wie löblich die Grabrede des Pfarrers war, sondern Auge in Auge nur nach seinem persönlichen Gottesverhältnis d.h., ob er sich treu und entwicklungsehrlich geblieben ist (sterben in der Lebensauseindersetzung gelernt hat), das Bessere und Höhere gewollt und altruistisch war für andere. Der Einzel-

ne gedeiht nur wenn er nicht an sich denkt. Das mögliche Schuldpotential ist das noch "Nicht-Entwickelte" als das Bessere  zu wollen, was wir tun können, aber noch nicht getan haben, ob ich


  • meinem Entwicklungs-Individuations-Weg gefolgt bin,
  • meinen Individuations-Bringschuld weg einer Entwick- lungslosigkeit  nachgekommen bin,
  • in der evolutionären,säkularen Nachfolge Christi meinen Entwicklungsweg gegangen bin.
  • mein Leben in der evolutionären Allzeit-Jetzt-Lebens- zeitnutung gelebt  habe,
  • mich vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen weiter entwickelt habe,
  • von einem statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwicklungs-Individuations-Lebenslauf gelangt bin.
  • sterben gelernt  habe, weil dieses das Einzige ist, was den Menschen begründet und seinem Tod einen Sinn gibt *.


*I.) Christlich interpretiert wird die säkulare,evolutionäre Nachfolge Christi als Entwicklungsweg wird zur Tilgung des persönlichen Schuldpotentials verstanden als das Kreuz tragen, was uns auferlegt wurde.


II.) Das Abtragen einer persönlichen Entwicklungs-Individuations-
Bring-Schuld steht im Kollisionskurs zur gesellschaftlichen Anpas-

sungs konformität,dem Lebensentwurf des Aus- und Erlebens und dem " hast du was  bist du was", aber erst Entwicklung rechtfertigt und entschuldet die Vergangenheit.


III.) Bildungs-Kultur-Lernen  besteht aus Bildungsfächern. Entwick-
lungs-Kultur-Lernen besteht aus dem Entwicklungs-Individuations-

Bringsschuld-Prinzip.


IV.) Es wird eine Zeit kommen, wo Entwicklungsresistente als Unbelehrbare gelten und es wird nur mit dem Kopf geschüttelt, weil sie ihre Entwicklungsbringschuld nicht für ernst nehmen und dafür noch sanktioniert werden.



Jeder ist zu seiner Wahrheitsindividuation in der

                 Nachfolge Christi verpflichtet.


> Wozu ist ein Mensch auf Erden ? Es ist die Schwere einer
Verpflichtung die individuelle Entwicklungswahrheit zu sagen, sie zu bezeugen, sie durchzusetzen und besonders zu leben, weil es kein anderer dieses so kann. Es ist die Wahrheit seine individuelle Entwicklungseinzigartigkeit zu finden, für die sich zu leben (und zu sterben) lohnt und ich auch dazu entwicklungsbereit bin. Wenn es die Wahrheit ist, gibt es keine Rücksicht und nichts darf tabu sein. Jede relative Wahrheit, was nicht auf die Wahrheitsunmittel -

barkeit ausgerichtet ist, trägt nicht und führt immer zur Enttäuschung. Sie ist untauglich für die Lebensorientierung und Lebensbegründung und kann auch niemals Leuchtfeuer als Vorbildfunktion sein. Denn wer seine Erkenntnisse und Wissen nicht als ethische Verpflichtung ansieht, verfällt dem Machtprinzip. Nichts vermag Ruhe und Sicherheit geben als aufrichtiges forschen  nach Wahrheit. Der Dichter Schiller sagte einmal; " Was einer im Reiche der Wahrheit erwirbt hat, er für alle erworben ". Überall, wo noch Unruhe und Unfrieden vorherrscht, ist noch keine Wahrheit. Was

wahr ist schafft Frieden, was nicht wahr ist, schafft Un-

frieden. Deshalb ist dieses ist eine notwendige Wahrheit,

dass alles seine Zeit hat, nur Entwicklung nicht und diese alleine im Sinne haben muss. Der Wert einer Idee wird im-
mer eingeschätzt nach der Kraft und Entschiedenheit,

nach der Tiefe und Wahrheit in der Behandlung eines Themas. " Der richtige Gedanke bewährt sich daran, dass

er Stoff organisiert (Goethe) und sich in der (Ruhe)einheit wieder findet. Die Wahrheit ist wirkungsmächtig aufgrund der Wahrheit *.


* Wie der Dombaumeister einer gotischen Kathedrale der Wahrheit verpflichtet war die menschliche Existenz im Kirchenbau zu trans-

zendieren, ist es die Pflicht des Autors, die menschliche Existenz im Entwicklungslebensbau als Entwicklungslebensweg über Erfahrung und sinnliche Wahrnehmung aufzuzeigen.


> Die Wahrheit verstand der Philosoph Soren Aabye Kier-
kegaard als et was persönliches, etwas was jeder Mensch
durch die eigene Lebenserfahrungen und Handlungen ent-
decken müsse. Die eigentlichen Probleme des Lebens be-
treffen so Kierkegaard nur das Individuum und der individu-
elle, lebensunmittelbare Lebensausdruck ist die Form der Wahrheit. Alles was nichts eigenes ist, ist somit nicht  wahr.
Nur die Entwicklungswahrheiten, die für einen gelten, sind
die Entwicklungsmöglichkeiten. Deshalb existieren für den Einzelnen keine allgemein gültigen Wahrheiten, sondern
nur individuelle Wahrheiten und diese lassen sich auch von keiner Weltanschauung monopolistisch einfangen.


* Søren Aabye Kierkegaard war ein dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller.


> Die Wahrheit ist nicht, was in der Welt gilt, sondern was
in der Welt wahr ist und zu entwickeln gilt. Man kann nicht immer die Wahrheit leben, aber wie man lebt, sollte wahr
sein. Es stellt sich die Frage, wie viel Wahrheit lässt sich in unserer Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung als Einzelner
im praktischen Alltag noch leben und inwieweit ist eine Wahrheitsentwicklung im Alltag durch die Sozialisierungs-
und Anpassungszwänge überhaupt möglich oder sogar noch motivierend ? Wenn ich von der Wahrheit leben muss, werde
ich wahrscheinlich zum " Märtyrer ". Auch wenn die Ent-
wicklungswahrheit zu idealistisch angesetzt ist, führt sie ins persönliche Chaos. Von meinen egoistischen Interessen aus betrachtet, ist die Wahrheit für mich ein Unwert. 


> Wenn beispielhaft die Arbeit moralisch fragwürdig und
legal grenzwertig ist, eigentlich z.B. nur Telefonversprechen ohne echten Gegenwert verkauft werden, aber ich als Verkäufer damit viel Geld verdienen kann, macht der

Zwang und der Reiz des Geldverdienens aus vielen Heuchlern, "Wegguckern" und Selbstverleugner, weil ich mich mit der Unternehmensphilosophie identifiziere, weil dieses Geschäftsmodell vorüber funktioniert. Der Arbeits-

anspruch ist seinen Job anweisungsgemäss zu machen und es stellt sich nicht die Forderung nach einer höheren Ar-

beitsmoral und einer Entwicklung am Arbeitsplatz.  Mora-

lisch gute Menschen verdienen in der Regel nicht mehr Geld. Weil ich aber von der Wahrheit nicht leben kann, bleibt die  Existenzangst grösser als die Gewissensangst. Erst im nächsten Entwicklungsprozessschritt  meistens nach einer schmerzhaften Erfahrung lasse ich mich von dem Grundsatz leiten, dass ich niemanden etwas zumuten möchte, was ich selber auch nicht will. Lieber in der Entwicklungswahrheit der weiteren beruflichen Individuationsssuche mich "durch-

beissen", als in der zeitweiligen funktionierenden Geldun-

wahrheit leben. Es gehört sehr viel Zivilcourage und Cha-

rakterstärke dazu, " seinen Existenzast abzusägen, auf dem man scheinbar gut sitzt" und lieber für die Wahrheit leidet, als dauerhaft sich selbst verleugnet.  Im ersten Schritt macht
der Mensch die Wahrheit von seiner Existenz abhängig, weil
das moralische Verhalten des Menschen u.a. von seinem
Umfeld abhängig ist. Erst nach vielen Arbeits-Gewissens-Erfahrungen wird die Existenz von der Entwicklungswahrheit abhängig gemacht. Nützlichkeitswahrheiten oder funktio-
nierende  Geldwahrheiten gelten dann nicht mehr als der
letzte Maßstab.


> Wenn die Existenzweise von der Wahrheit abhängig ge-
macht wird beantwortet sich die Frage von selbst, wozu
ist ein Mensch auf Erden. Er ist da, um diese zu entwickeln
und immer wahrheitlicher zu werden, sie zu leben, diese
Individualwahrheiten geduldig und gläubig vertrauend als
auch kämpfend durchzusetzen und die funktionierenden,
vorübergehenden, relativen Wahrheiten (Geld-, Nützlich-
keits-, Zeitgeist-, Gewöhnungs- und Anpassungswahrheiten,
was erlaubt und legal ist, Behauptungen, die nicht bewiesen
werden können, Menschenmeinungen etc.) zu überwinden.
Die Lebensauseinandersetzung und der Lebenswiderspruch
sind die sich vollendende Wahrheit. Das Gesetz des Lebens
ist ihr Widerspruch. Gott braucht den Teufel als Irrtums-
wahrheit, um den Weg zu sich zu zeigen. Die Tugend wird
nur in der Verführungsschwachheit vollbracht, weil diese
zur Entfaltung das Gegenteil bedarf. Nur, weil ich der Ver-
suchung widerstanden habe, bin ich dadurch stärker und gereifter daraus hervorgegangen und der Fluch wurde zum Segen.


> Die Entwicklungswahrheit entspricht der inneren Le-
bensnotwendigkeit als die Wahrheit, welche sich einem erschliesst. Die Wahrheit enthält nur soviel Wahrheit, wie
sie selbst errungene Entwicklungswahrheit enthält. Jede Wahrheit muss, um sie zu erkennen, gelebt werden als
erlebte Wirklichkeit und nicht nur als ein Gedankengebäude.
Der Grund, auf dem sich der Mensch stellt darf kein anderer sein, als die sich ihm unmittelbar im Entwicklungsgeschehen eröffnende Wahrheit. Es ist nur die Wahrheit für mich und nicht die absolute Wahrheit an sich. Das Leben hat immer Recht und steht höher als jeder theoretischer, dogmati-

scher Wahrheitsanspruch. Das Leben bewahrheitet sich

erst durch die persönliche Entwicklung und Entwicklung bringt erst die Wahrheit unserer persönlichen Bringschuld einer Entwicklungs-Individualisierungslosigkeit an das Licht. Jede Wahrheit muss, um sie zu  erkennen erlebt werden und die Wahrheitsverifizierung liegt im Erkenntnisprozess selbst als die Wahrheit der gemachten Selbsterfahrung. Der Wahr-

heitsbegriff der Aufklärung betrachtet Entwicklung selbst

als Wahrheitsfundament, dass im strebenden Bemühen des Menschen liegt seine Lebensmitte zu finden.

                                      


Die Nachfolge Christi besteht in der evolutionären

                    Allzeit-Jetzt-Lebensnutzung.


> Die Lebenszeit eines jeden Einzelnen bekommt erst durch  die evolutionäre Allzeit-Jetzt-Lebensnutzung ihren wahren Wert und Sinn. Bei der evolutionären Allzeitnut-

zung wird die Zeit nicht nach Zeiten und Zeitabschnitten unterschieden, was ich gerade in welcher Zeit mache wie bspw. Arbeitszeit, Bildungszeit, Freizeit, Einkaufszeit, Sport-

zeit, Lesezeit, Arztzeit, Kindererziehungszeit, Pausenzeit, Autofahrzeit, Fernsehzeit oder Wochenendzeit. Es gibt für alles seine Zeit, nur für die Entwicklung nicht, welche über aller Zeit steht und die Zeit um eine Sinndimension erwei-

tert. Es gibt nur eine " Entwicklungs-Jetzt-Zeit " für alles,

weil aus und von allem entwicklungs-individualisierungs-

mässig gelernt werden kann, alles auch nur Mittel ist zum Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Zweck ist, alles der Entwicklung als Hinweis, Gleichnis, Chiffre, Hilfe und Höherweisersinn als das Wesen hinter der Erscheinung dient.


> Evolutionäre Zeitnutzung ist der Wandel des Zeitver-
ständnisses von der Freizeit als Erholungszeit, zum Ausleben, Erleben, Trägheit und um privaten Interessen nachzugehen (gekauftes Glück, fremde Unterhaltung und Amüsement) zur Freizeit als Entwicklungszeit, Reflexionszeit, Selbstseinzeit Lebensauseinandersetzungszeit und Entwicklungsideenreife-
zeit (Entwicklungsglück, Selbstunterhaltung und Freude). Es
ist die Erkenntnis von alle Zeit ver(sch)wenden, um noch
mehr zu haben, sich noch mehr leisten, noch mehr Geld aus-
geben zu können und ein schönes Leben zu haben (ökonomi-
sches Ich-Geld-Bewusstsein) zu alle (freie) Zeit verwenden,
um noch mehr zu werden und Geld ausgeben, um alles Ent-
wicklungsüberflüssige zu überwinden und um ein entwick-
lungssinnvolleres Leben zu haben. Es ist nie Zeit haben für sich zu alle Zeit der Welt haben für sich. Jede Überwindungs-Transzendierung bedeutet wieder ein Stück Ruhe und Frie- den mehr. Das bisherige Leben, welches im Wechsel von Anspannung (Arbeit, Lebensdisziplinierungszeit) und Entspannung (Freizeit, Konsumzeit) abläuft, ist nur noch durchgehende Entwicklungszeit und damit die Spaltung aufgehoben. Erst wenn seine Ruhe und Frieden gefunden in (fast) allem, entfällt der natürliche Lebensrhythmus von Anspannung und Entspannung.


> Evolutionäre Zeitnutzung " im Hier und Jetzt " als gotisches Lernprinzip bedeutet u.a. weiter:

  • eine permanente Entwicklungswertsetzung in allem als Mittel zum Individualisierungs-Sinnzweck vorzunehmen.
  • jeden Lebensdruck, jedes Problem, jede Krise, jeder Sachzwang, jeder Widerwille, jede fehlende Lebens- übereinstimmung und jede Krankheit als Gleichnis, Probierstein, Selbsterziehungsmittel, Höherweisersinn und Hinweis zur Lebensveränderungs-Korrektur als das Bessere zu wollen anzusehen.
  • über die Versuchung durch die Untugend erst die Tugend zu vollbringen, weil die Tugendkraft erst in der Schwachheit zur Entfaltung kommt.
  • das Lebens-Gott-Vertrauen als die grösste Tugend aller Tugenden betrachte.
  • zu lernen, mich vom übermässigen, entwicklungsablen- kenden Konsum und belanglosen Alltäglichkeiten und banaler Unterhaltungszerstreuung mich ich frei zu machen, um mehr autodidaktische Entwicklungs(re flexions)zeit zu gewinnen.
  • den bequemen gesellschaftlichen Anpassungs- und Ge- wöhnungswerten in der Entwicklungsindividualisierung durch  Auseinandersetzung-Überwindung widerstehen zu lernen.
  • in der Arbeit, in der Freizeit als auch im Alltag die ab- strakten Entwicklungsattribute und Entwicklungseigen- schaften zum " Handlungsbegriff " werden zu lassen.
  • jedem Tag  seinen Sinn zu geben weiss und die Verant- wortung dafür übernehme.
  • dass es die vielen minimal-invasiven Eingriffe der evolu- tionären Zeitnutzung sind, durch die erst die allmäh- lichen Veränderungen erfolgen.
  • erkennen, das die kleinen Dinge sind, welches Grosses bewirken.
  • die Ausdauer zu haben, die Reifegeduld in allem ertragen zu lernen.
  • mich als Genie der Selbstevolution definiere.
  • ständig eine Entscheidungswahl für das Bessere zu treffen.
  • mich redlich bemühe, meinen eingeschlagenen Entwick- lungsweg in der Lebenswahrheits-Individuierung im Beruf und in der Gesellschaft weiter zu gehen allen Widerständen und Nachteilen zum Trotz.
  • nur das " Jetzt und Heute " die beste aller Zeiten und ein Neuanfang für mich ist.
  • in der Entwicklungsbewegung Stabilität finde, weil das Leben ist auf lebensnotwendiger Instabilität aufgebaut, welches sich in der Bewegung des Entwicklungsprozesses selbst stabilisiert.
  • immer wieder versuche, mich selbst zum Entwicklungs-Tagesprogramm zu haben als Individualisierungs-Ent- wicklungs-Lebens-Gewissens-Bringschuld  der Entwick- lungslosigkeit des eigenen, noch zu gehenden Entwick- lungsweges ohne Schuldgefühle der Gegenwart und Vergangenheit.
  • jeden Tag  einen Neuanfang mache, und die Entwick lungs spannung am Vorabend " in der stillen Reflexions- stunde" dafür erschaffe.
  • mich nicht von den Rückschlägen und Irrtümern aus der Ruhe und vom Entwicklungsweg abbringen lassen, um die Zielspannung aufrecht zu erhalten. Wer seinen Ent- wicklungs-Individuationsweg in der säkularen, evo- lutionären  Nachfolge Christi  geht weiss, dass nur die Ausdauergeduld des Durchhaltens zum Ziel führt, weil Ausdauer früher oder später immer belohnt wird, meistens später,  wie der Humorist Wilhelm Busch einst meinte.
  • nur einmal damit beginnen und das genügt.
  • Siehe Volltext in evolutionäre Allzeit-Jetzt-Lebensnutzung

                                                  

       Die Nachfolge Christi ist die Individuationsge- schichtlichkeit als innere abendländische Substanz 

                des  Menschen.

                  

>Das Lernparadigma für das Entwicklungs-Kultur-Lernen ist, dass wir nicht nur in dieser Welt leben, sondern auch im Individualgeschichtlichen. Die bisherige Geschichte ist das Leben der anonymen Massengesellschaft, aber die Ge-

schichte hat die Entwicklungsgeschichte des Einzelnen als letztes Ziel. Der Einzelne hat keinen Wert ausser im Dienste seiner individuellen Lebensgeschichte.  Der Mensch hat

eine amphibische Natur und ist gleichzeitig ein geschicht-

liches Gemeinschaftswesen, aber seiner Bestimmung nach ein individualgeschichtliches Wesen.Nur in der Individual-

geschichte des Einzelnen und nicht in der Geschichtslosig-

keit der Masse als " Vielmensch " gibt es einen Fortschritt. Deshalb wird sich die Gesellschaft nie als Kulturvolk be-

greifen, sondern Kultur hat nur der Einzelne. Der gesell-

schaftliche Zustand ist der Zustand Einzelner, die Entwick-

lung gewagt haben und wagen, weil der gesellschaftliche, angepasste Mensch wenig kulturfähig ist. Kulturentwick-

lung ist Geschichtsentwicklung. Deshalb geht der Entwick-

lungsweg vom ungeschichtlichen Bildungsmenschen (jeder hat seine eigene Lebensgeschichte als Selbstbiografie) zum geschichtlichen Einzelmenschen (jeder schreibt seine eigene Lebensgeschichte als Entwicklungsbiografie.


> Die gesamte Geschichte ist die innere Substanz des Men-
schen und nichts anderes als eine fortgesetzte Umwandlung
der menschlichen Natur zu einer geschichtsbildenden Per-
sönlichkeit. In der Geschichte sind wir uns selber. Geschichte
ist Bewegung und Gestaltung des Lebens der Bewegungs- und Gestaltungskräfte, die nicht aus der Natur, sondern aus dem kategorischen Individual-Logos entspringen. Es ist die Evolutionstheorie vom Sinn der Geschichte des  Menschen

als Fortsetzung der Geschichte des Einzellebens.


> Die politische Geschichte als die Geschichte der Welt

wird zur Individualisierungs-Charakter-Geist-Entwicklungs-Geschichte als die Geschichte der Menschheit. Es war nie

die gesellschaftliche Masse, welche die menschliche Ent-

wicklung weitergebracht hat, sondern i.d.R. nur einzelne Persönlichkeiten, welche die menschliche Kultur weiter entwickelten. Wir hatten Geschichte und werden selbst zur Geschichte. Die individuelle Geschichte beginnt erst, wenn die vorgeschichtliche, kollektive(Völker-und Volks)geschich-

te abgeschlossen gilt. Es ist die Fortsetzungssinnline  der (Bildungs)geschichte der Völker, der Institutionen, des Allgemeinen zur persönlichen (Entwicklungs)genese als Individualgeschichtlichkeit. Es ist eine bestimmte Auffas-

sung vom Wesen der Geschichte, was er lebendig wirksam

in sich herumträgt und in dieser Erkenntnis erlebt er das Ende des alten Geschichtsverständnisses. Geschichte ist immer die Entwicklungsgeschichte des menschlichen (Einzel)bewusstseins.  Deshalb ist die Entwicklungsge-schichtsidee unwiderruflich mit der Person verknüpft.

Weder Zufall noch Notwendigkeit entscheiden über den Gang der Weltgeschichte, sondern immer nur Menschen.

Es ist nicht die Bewältigung der Geschichte, sondern der Ausstieg von ihr. 


> Die Menschheits-,Wissenschafts- und Religionsgeschichte
hat bisher dazu gedient den heutigen Entwicklungseinzelnen
zu schaffen. Was hätten die Opfer, Leiden, Zerstörungen
und Schuld der vergangenen Kriege und Geschichte sonst
für einen Sinn gehabt ? Die Geschichte als Ganzes und
jedem Einzelnen wäre sinnlos, wenn ausser einer demo-
kratischen Staatsform, libertären Gesellschafts- und Wirt-
schaftsordnung, Wohlstand, soziale Sicherheit und einer
langen Friedenszeit sonst nichts weiteres herauskommen
sollte und nur der ständige Konjunkturkreislauf als Wieder-
holung des Gleichen und nicht eine fortschreitende (Einzel)-
entwicklung das Ziel ist. Der bisherige, chaotische Haufen
von Geschichtsfakten und stupiden Jahreszahlen, welche
wir alle einmal im Geschichtsunterricht gelernt haben,
wird in einem neuen, teleologischen Entwicklung-Individua-
lisierungs-Sinnzusammenhang gebracht. Die Entwicklungs-
geschichte des Menschen wird als Entwicklungsgeschichte
des menschlichen Bewusstseins betrachtet, wo Entwick-
lung auf ein von vorne herein festgelegtes Einheitsziel ausgerichtet ist.  


> Es ist die Evolutionstheorie vom Sinn der Geschichte des Menschen als Fortsetzung der Geschichte des Einzellebens.
Evolution vollzieht sich in der Lebensgeschichte eines jeden Einzelnen, weil die menschliche Natur im wesentlichen geschichtlich ist, was das Genie des Einzelnen ausmacht .

 Die Individualgenese des Menschen wird als eine historische Kategorialität des Werdens als " evolutionaere, säkulare Nachfolge-Christi" verstanden, wo wir uns immer mehr selber sind. Das Christentum ist eine Religion der Indivi-

dualgeschichte. Das Individualitätsprinzip bezieht sich auf
das persönliche Gottverhältnis, weil nur jeder Einzelne vor
Gott gestellt ist


> Grundsätzlich gilt, dass  die christliche Wahrheit  immer

nur als geschichtliche, absolute Wahrheit gültig, wenn der historische  Entwicklungscharakter des Erkenntnisprozesses

zum Ausdruck kommt. Bei seiner Person und seinem Weg geht es nicht um eine philosophische Möglichkeit, sondern um eine historische Wirklichkeit. Anders als eine Idee oder einer moralischen Norm kann eine historische Person nicht schlechthin überholt werden durch eine andere. Sie ist einzigartig, unersetzbar und gilt ein für alle mal.


> Was in der Fülle der Zeit im " Heiligen Land " geschah,
bleibt kein einmaliges Geschichtsereignis und ein einmaliges Widerfährnis eines bestimmten historischen Menschen. Die Gottesgeburt ereignet sich immer wieder in jedem Entwick-
lungs-Individualisierungs-Prozess in jedem Einzelnen unab-
hängig von Raum und Zeit. Das unwiderrufliche Vergangene
wird zur lebensvollen Gegenwart im Hier und Jetzt. Es ist der Weg vom historischen Jesus zur individualgeschichtlichen Nachfolge Jesus. Es wird nicht daraus gefolgert, dass die ge-

schichtliche, objektive Heilstatsache vom subjektiven Heils- ereignis abhängig gemacht wird. Es ist auch der Zweizeiler
des Angelus Silesius in seinem cherubinischen Wanders-

mann: " Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren und nicht in dir, du bleibst ewiglich verloren ".


Jeder ist von seiner Entwicklungsanlage in der Nach- folge Christi potentiell ein Genie der Selbstevolution.


> Unter " Genie " wird das verstanden, welche über den Zeitgeist hinauswirkten, die Zukunft vorweg genommen haben und ihrer Zeit voraus waren,  für alle da waren,  das Ganze wollten, das Wesentliche im Blick hatten und dadurch Kultur, technischen Fortschritt geschaffen aber auch Unglück in die Welt gebracht haben. Ein Genie hatte oder

hat Ideen oder eine Idee, die vorher noch keiner hatte, die Zeit dafür reif ist und etwas verwirklicht, was keiner sonst tut. Nur das eigene, Individuelle macht die bleibende, tra-

gende Grösse des einzelnen Genies aus. Bei der Individua-

lisierung bahnt sich das Grosse, weil Ureigenes, seinen Weg. Nur aus seiner eigenen und keiner fremden Art heraus kann das Genie sich vollenden. Wer das Grosse und Höchste will,
muss das Ganze wollen. Das Individuelle macht die blei-
bende, tragende Grösse des einzelnen Menschen aus. Gross
ist nur, wer sich selbst ist. Eine " grosse Seele " will nur
eigenes und orientiert sich nicht an anderen Menschenmei-
nungen und arbeitet für die Ewigkeit.


> Wenn in der Webpräsenz behauptet wird, jeder ist ein potenteilles Genie der Selbstevolution und in einem Atem-

zug sein zukünftiges Genie mit Giganten der Weltge-

schichte oder anderen Genies, welche kulturell Grosses geschaffen haben, verglichen wird, kann das erst einmal als Utopismus, ein surreales Lebensideal, als " Gewähltheits-

wahn " und als Traum vom Übermenschen abgetan werden. Wer von morgens bis abends rechtschaffen seiner Arbeit nachgeht, seinen familiären und gesellschaftlichen Ver-

pflichtungen nachkommt und über die Alltagsbewältigung keine weiteren geistigen Interessen hat, für den bleibt das potentielle Genie der Selbstevolution einer Individualge-

schichtlichkeit eine entwicklungsverfrühte, leere und beziehungslose IIlusion. Im Allgemeinen wirken die Tradi-

 tion und das Geniale gegeneinander wie Wasser und Feuer.


> Jeder ist von seiner Entwicklungsanlage her im Naturkeim des Individual-Logos ein Grosser, ein potentielles, noch nicht entwickeltes Genie, nur er weiss es noch nicht und der lange Entwicklungs-Individualisierungs-Auseinandersetzungsweg dahin interessiert ihn nicht, weil er so bleiben will wie er ist. Genies werden nicht geboren, sondern entwickeln sich und sind nur gefesselte Riesen. Die Schöpfung des Genies entspringt nicht aus einem Nichts heraus, sondern ist ein Produkt einer permanenten, individuellen Entwicklung ".


 > Jesus Christus brauchte nicht viele Anhänger und nur solche, welche " Heilige" werden wollten und dann reichten zwölf Jünger aus. Johann Wolfgang Goethe, der einmal sagte, " das seine Sachen nie populär werden. Sie sind nicht für die Masse geschrieben, sondern nur für einzelne Menschen, die ähnliches wollen, suchen und in ähnlicher Richtung begriffen
sind. Was zu Goethes Zeiten vor ca. zweihundert Jahren nur
für Einzelne galt, gilt heute für eine immer grössere Anzahl von Menschen und wird bald für die breite Masse sein, weil
wir heute in einer Entwicklungs-Übergangszeit leben zum Einzelmenschen hin und die Zeitgeistreife dafür gegeben ist.

Am Anfang war es eine  Exklusivreligion von 12 Jünger (A-

postel), welche heute zu einer Inklusivreligion vieler Entwicklungsjünger (Entwicklungsapostel) sein wird und damit Christus ist nicht mehr absolut weil jeder zu einem Chrsitus wird. Es ist die Radikalität des Christentums selbst ein Christus zu werden (alles andere ist lauwarmes, nicht wirklich ernst genommenes Christentum ) entweder für

mich oder gegen mich). Die Nachfolge Jesu ist nicht eine mittelalterliche klosteraffine Nachahmung Christi, sondern bei Entwicklungsreife heisst es seinen eigenen Individuali-

sierungs-Weg in der  Gesellschaft und im Beruf gehen, " in den Schuhen wo er gerade steckt".


> Keine Zeit war besser und " entwicklungsherrlicher "  als diese. Noch nie waren die Umstände so günstig und es gab noch nie so viele Möglichkeiten. Erst die heutigen politi-

schen, technischen und sozialökonomischen Verhältnisse (Freiheit, Freizeit, wirtschaftliche Prosperität, das Internet, ein Sättigungswachstumsgrad in allen Lebensbereichen, Generationen- und Wertewandel des Materialismus aber auch Krisen etc.) ermöglichen erst das, wovon Goethe nur träumte und jeder überspitzt gesagt, zu einem " eigenen Goethe " als Metapher für die Individualisierungs-Einzigar-

tigkeit werden kann. Dass ein Paradigmenwechsel der Wer-

te stattfindet und dem autodidaktischen Sucher als Entwicklungschristentum im Lebenstun die Zukunft des Christentums gehört, steht nicht mehr zur Diskussion. Der Entwicklungslebensdruck eines jeden Einzelnen, was als gute Rezeptur gesehen wird, lässt keine andere Wahl als Indivi-

dualisierungslernen, um entweder auf- oder unterzugehen und die Entwicklungsanpassungsresistenz einer Entwick-

lungslosigkeit aufzugeben. Auch besteht die Sehnsucht

nach Spiritualität beim Einzelnen wegen der Relativität der Weltwerte weiter und dieses spirituelle Vakuum, was die beiden grossen Kirchen in Deutschland hinterlassen haben, nicht von was und wem auch immer gefüllt werden kann.

> Die säkulare, evolutionäre Nachfolge Christi als ein Genie der Selbstevolution zu werden  ist die Bringschuld einer Ent-

wicklungs-Lebens-Individualisierungslosigkeit eines jeden einzelnen Menschen als Lebensauftragssinn. Es ist das zu

tun, was ich nur als Einzelner tun und tun muss als Bessere und Höhere im Hier und Jetzt zu wollen als die  Selbstver-

pflichtung zur Entfaltungserziehung der Individuations-

Lebenskräfte als Entfaltung nach dem individuellen Eigen-

gesetz, weil die Individualität die begriffliche Fassung des Lebens und der Einzelne nur wahr ist, wenn er individuiert. Es ist der Pulsschlag des Lebens und in jedem Menschen als  Lebensprinzip, Bewegungs- und Formursache als das Ursächlichste, Eigentliche und Träger der Lebensvorgänge

in gleicher Weise   angelegt und bei Entwicklungsreife ist

 es  " höchstes Leben in Aktion "ein Leben lang.Eine Genie

der Selbstevolution zu werden wird als ein eingeborenes Leitbild als Selbstidee verstanden und ist in der mensch-

lichen Natur angelegtes, lebenstragendes, lebensorientie-

rendes und lebensübersteigendes Lernprogramm, welches auf einen nicht beeinflussbaren, beabsichtigen Endzustand hinausläuft (und der Zufall gilt wissenschaftlich als ausge-

schlossen). Die Entwicklungstheorie hat einen starken teleologischen Charakter, weil sie unterstellt, dass die menschheitsgeschichtliche Entwicklung auf ein bestimmtes, von vornherein feststehendes Ziel gerichtet ist.


> Ein Genie ist in der Gesellschaft nicht gewünscht. Ein Hin-

dernis, ein Genie der Selbstevolution in unserer Gesellschaft zu werden ist, dass die durchschnittliche Leistungsfähig-

keit genügt, das Spezialistentum gefragt ist und die vitalen Elemente des Geniehaften kann " das derzeitige System " nicht verwerten. Nur die Gleichschaltung und nicht die Individualisierungsattribute als Eigenschaften und Werte  sind in unserem System von Nutzen, um das reibungs-
lose Funktionieren nicht zu gefährden. Unser System hat viel Platz für einen reichen Menschen, aber wer in der vorherr-
schenden Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung  seinen Entwicklungs-Individuationsweg beschreiten will, (was
als geniehaftes bezeichnet werden kann), wird als Entwick-
lungsmensch wenig  Platz ist finden und nicht sehr weit kommen. Der grösste Genius zerschellt an der unbegrenzten Gewalt des Gewöhnlichen. Deshalb ist ihm der Alltag zu-
wider. Alle bürgerlichen Tugenden wie angepasste,  abge-
sicherte Sozialisierung und Integration eines Obrigkeitshöri-
gen  Konsensbürgers schmelzen ohnmächtig dahin in der Ge
burt eines grossen Schicksalsaugenblicks, der nur den Genius fordert*.


* Siehe auch Individuation in der Gesellschaft gegen die Wider-

stände in der Gesellschaft



Die Zukunft des Menschen liegt in der Aufarbeitung

      seiner Vergangenheit als Nachfolge Christi.


> Der zukünftige Entwicklungsweg des Menschen führt

nicht von der Gegenwart unmittelbar wie wir es gewohnt sind nach vorne weiter, weil "das Vorne" von der Vergangen-
heit schuldmässig vorbelegt und deshalb vorbestimmt ist. Dem Menschen kann in Zukunft nur das begegnen, was er früher war. Er kann sich nicht heute einfach wandeln zu einem Anderen und Besseren, der er sein möchte und ignoriert die Aufarbeitung seiner entwicklungslosen Ver-

gangenheitsschuld. Die Vergangenheit muss erst bereinigt werden, damit eine bessere Zukunft entstehen kann*.


* Etwas völlig Neues oder anderes würde dem Prinzip der Ent-

sprechung " wie innen so aussen " widersprechen. Es wäre auch die
Umkehrung des quantenphysikalischen Gesetzes, dass der Geist die Materie schafft  Nur der Geist ist Wirklichkeit und die Ursache für

die transzendierende Realität. In der klassischen Physik  ist unser Bewusstsein und die geistige Welt losgelöst von der Materie. Noch

vor vierzig Jahren dachten wir, alles besteht aus Materie. Im Grunde genommen gibt es die reine Materie gar nicht. Die Dinge der Welt existieren nur in Verbindung zu einem Bewusstsein (" kosmischer Geist "). Das Atom ist kein toter, lebloser Baustein, auf dem sich
das Gebäude des Materialismus und Mechanismus errichten lässt,
in dem der Rationalismus und Intellektualismus geborgen und gesichert sind, sondern das Atom ist ein lebendiger Mikrokos-
mos der wie ein Subjekt verschieden reagieren kann. Der Geist
ist die Kausalität für die Dinge, Lebensumstände, sich ergeben-
den Erscheinungen, menschlichen Beziehungen etc. Die neue auf Licht und Materiewellen begründete Quantenphysik, die mit Unschärfebeziehungen, Unbestimmtheiten, Ungenauigkeit und Wahrscheinlichkeiten rechnet, führt wieder so in die rätselhafte
Welt, in der das Kausalgesetz mit seinem Determinismus versagt
und der Zufall, die Freiheit, die individuelle Wahrnehmungs- und Einstellungs-Sichtweise, Gefühle und Glaubensüberzeugung wieder eine Rolle zu spielen beginnt.  


> Bevor  es zur Wandlung kommt muss " der Weg des Rau-

sches, der Lebenskrisen und der Verzweiflung" gegangen werden, weil sich der Mensch von der Gegenwartsexistenz sich erst zu lösen vermag, wenn er die Vergangenheit sei-
ner Existenz,welche in die Zukunft hinaus als lebendige Wirklichkeit nachwirkend ist, diese auch erkennt, akzep-

tiert und durch die Auseinandersetzung damit in der Überwindung sich davon gelöst hat.  Deshalb helfen Refor-
men oder eine Vernunftseinsicht wenig. Entwicklung vor-
wärts geht nur über Entwicklung zurück.


III.) Von der Zukunftserwartung, welche eine Weiterentwick-
lung der Vergangenheit ist und der Weg in die Zukunft von
der Gegenwart unmittelbar nach vorne führt zur Zukunfts-
erwartung, wo ich meine Zukunft durch Entwicklungs-Indivi-
dualisierung ständig neu transzendiere und durch das " neu-erschaffen " im Lebensgrundgefühl in Anlehnung an den Ma-
ler Salvador Dali mich am liebsten nur an die Zukunft erinne-
re. Dieses setzt ein abtragen der Entwicklungs-Individuali- sierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit  voraus, weil
die Zukunft von der Vergangenheit vorbelastet ist und damit schon die Weichen für diese gestellt sind. Es ist eine neue Lebensauffassung, wo ich meine Zukunft im Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Prozess im " Hier und
Jetzt " ständig neu erschaffe und nicht mehr von der Ver-
gangenheit und Gegenwart, sondern von der Zukunft her
geleitet werde als Vergangenheits-Nachbesserung. Dem Menschen kann auf diesem Wege nur das begegnen kann,
was er selber war und heute ist, mithin nichts anderes, wo-
runter er heute leidet und was er abwenden möchte.


> Der Mensch muss seine Vergangenheit aufarbeiten,
indem er sich wandelt und nochmals so leben und han-
deln, der er einmal sein möchte. Wir sind durch die frühere
Unwahrheit gebunden und müssen uns von ihr freimachen.
Eine andere Zukunft kann sich nur aus einer anderen Ver-
gangenheit entwickeln. Es ist die schon fast paradoxe Aus-
gangslage, dass man eine bessere Zukunft nur erwarten
kann, indem man ihr erst den Rücken kehrt und sich der Aufarbeitung seiner "Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit des nicht gegange-
nen Entwicklungsweges widmet, welche tausend Masken
trägt. Die Zukunft ist nicht in dem Sinne offen, dass ich vom Standpunkt der Gegenwart nur planen und mir neue Mög-
lichkeiten erschliessen muss, um damit die Zukunft zu ge-
stalten, sondern sie ist bereits durch die Vergangenheit vorherbestimmt, abgesteckt, eingegrenzt und vorentschie-
den worden. Wer darüber nach denkt wird erkennen, dass
der Mensch, der die unbewältigte (Schuld)vergangenheit ausblendet und nur nach vorne lebt, seine (Planungs)zu-
kunft bereits hinter sich hat.


IV.) Die Vergangenheit des Einzelnen wird in dem Maße zertrümmert, indem er erkennt, dass er diese Vergangen-

heit selber ist, dass sie lebendig ist und das in ihr seine Schuld ruht, die durch seine Lebenshandlungen bzw. seiner Entwicklungsresistenz gigantisch angewachsen ist und fortwirkend sein jetziges und zukünftiges Leben mit neuer Schuld der Entwicklungslosigkeit automatisch vorbelegt
hat. Er kann sich zwar vornehmen ein neues Leben zu

leben und die besten Vorsätze besonders an Silvester

fassen. Aber das nützt auch wenn ernsthaft in die Tat umgesetzt wenig, weil das neue Leben  nicht das am nächsten Tag beginnt. Der Weg in die neue Zukunft führt
nur über eine Veränderung jener lebendigen Vergangenheit, welche die Zukunft erst einmal  besetzt hat. Der einzelne Mensch wird ein anderer nur in dem Maße, indem es ihm gelingt, das gestern, vorgestern, und der er bisher immer gewesen ist, immer noch ist und deshalb morgen sein wird, zu durch Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierung
langsam zu verwandeln. Dieses geschieht in der Regel mit der Auseinandersetzung seiner eigenen unbewältigten Entwicklungsschuld-Vergangenheit eins langen, quälenden Prozesses, der sich im Stillen in der Verborgenheit des Einzelnen vollzieht.


V.) Die Dinge werden allein entschieden im " Hier und Jetzt" der Gegenwart, und sie werden in dem Maße bestimmt, in der der Mensch mit dieser Gegenwart Ernst zu machen be-

ginnt. Die Zukunft nähert sich dann in dem Maße, indem er es aufgibt, auf sie zu warten und indem er begreift, dass er eigentlich auf sich selber wartet. Man könnte sagen; solange der einzelne Mensch auf seine Zukunft wartet, hat er keine Zukunft. Denn es ist nicht so, dass die Zukunft irgendwo in der Ferne des diesseitigen Horizontalen liegt, sondern, sie fliesst von oben aus der Vertikalen in den Augenblick der Gegenwart ein und sie wird Wirklichkeit nur dort, wo der Mensch im " Hier und Jetzt " die Faust der Tat" in seinem Leben sprechen lässt. Von der Geschichte sagte der Histo-

riker Leopold von Ranke einmal, dass jede Epoche unmit-

telbar zu Gott sei. Das gilt auch für jede einzelne Phase eines persönlichen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-

laufes, welcher in jedem Augenblick unmittelbar im Sinne von Meister Eckhart zu mehr" Sich Selbst-Werdung (Gott-

werdung) führt.


Textabschnitte Nr. I + V in sinngemäßer Textanlehnung aus " Stille vor dem Sturm " von Hans Zehrer, deutscher Journalist.

Im Sterben lernen liegt die Nachfolge Christi und  die

               Zukunft des menschlichen Lebens.


> Die evolutionäre, säkulare Nachfolge Chrsti ist sterben lernen. Sterben lernen heisst " Wer stirbt, bevor er stirbt, stirbt nicht, wenn er stirbt". Nicht beim Sterben wird erst gestorben, sondern das ganze Leben ist ein einziger Sterbeprozess (Abra- ham a Sancta Clara (1644-1709) österreichischer katholischer Augustinermönch, Prediger, Schriftsteller).Das Leben ist ein ständiges Abschied nehmen wie die Schriftstellerin Ricarda Huch einmal bemerkte. Je weniger wir haben wollen, desto leichter fällt das Sterben, weil man dann an immer weniger haftet, weil alles nur kulturelles Mittel, Zeichen und Prüfstein ist  loszulassen, welches auf Höheres verweist, was verwirklich werden soll. Unser irdisches Leben dient somit dazu, unseren geistigen Körper zu erschaffen. Sterben lernen ist sich lebenslang in Überwindungsübungen auf den Tod vorzubereiten anstatt   ihn ignorierend zu verdrängen. Solange wir etwas in Raum und Zeit festhalten wollen, werden wir es verlieren. Einmal werden wir alles verlieren, was wir besitzen, aber das was letztendlich zählt, kann nicht verloren gehen*.


* Beim entwicklungskonformen und entwicklungsbewussten Materialismus verändert sich die Bedeutung der Materie durch eine Entwicklungs-Transzendierungs-Sichtweise und der bisherige Mate-
riehauptzweck wird als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Zweck als Rematerialisierung angesehen.Es ist alles im Zu-
sammenhang und im Verhältnissinn zu meiner Entwicklungsbe-

deutung zu sehen als Gelegenheit  in der Selbstwahrnehmung und Selbsterkennung in allem und aus allem die sogenannten Entwick-
lungs-Individualisierungs-Tugenden zu verbessern. Siehe Textfort- setzung in https://www.die-gotische-kathedrale.de/

> Sterben lernen heisst nicht wie Sterbliche denken, weil wir sterblich sind, sondern wie Unsterbliche leben und damit wird die Lebenslänge an sich unwichtig. Ich habe sterben gelernt, wenn ich in meiner Todesstunde nichts bereuen muss. Beim  Sterben lernen erkenne ich, dass nicht der

Tod der Sinn des Lebens, sondern das (Entwicklungs)-
leben der Sinn des Todes (Tod des Materiellen) ist und deshalb die Bedeutung des Todes das Leben ist.


> Sterben lernen heisst diesen Vorsatz  nicht ewig vertagen und auf einen ferneren Tag verschieben, bis es  es zu spät ist. Der Fehler dabei ist, dass man denkt, man hätte noch genug Zeit sich damit zu beschäftigen, aber das Jetzt ist die Zeit, die wir uns in fünf oder zehn Jahren zurück wün schen. Indem man das Leben verschiebt, eilt es vorüber. Wenn nicht jetzt und heute, dann gibt es kein später mehr ? Das Leben ist zu kurz für später und irgendwann.


> Sterben lernen bedeutet zu lernen vom jetzigen Le- bens(körper)abschnitt loszulassen d.h. ; von ich bin mein menschlicher Körper zu ich bin nur in meinem Körper und wenn ich tot bin, bin ich aus meinem Körper, der als Hülle bedeutungslos geworden ist.


> Sterben lernen heisst das Wissen, wenn ich einmal die Welt  verlasse werde und noch daran schuld bin, dass diese ein wenig durch mich besser und zu einem besse- ren Ort geworden ist. Dann habe ich etwas hinterlassen, was der Unsterblich- und Unvergesslichkeit denkmalwürdig ist und die Zeit überdauert.


> Sterben lernen heisst, ich kann nicht der alte Mensch bleiben, wer ich bin und nur das ist es,was es zu be-

greifen gilt. Das Leben ist auf Wachstum und nicht auf Wiederholung und Beharrung ausgerichtet, was den Menschen erst adelt. Wiederholung als Kreislauf und

" alle Jahre wieder " ist ungeschichtlich und entwick- lungslos. Das Signum für Entwicklung ist die Spirale. Der

Mensch ist nicht dazu geschaffen worden, wie ein Zirkus-

pferd in der Manege immer im Kreise herum zu laufen.


> Sterben lernen ist der Weg vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen zu streben was das Wesen des gotischen-Lernprinzips ausmacht.


* Siehe weitere ca. 140 Beispiele für " Sterbenlernen heisst "... in https://entwicklungschristentum.de/Das-Leben-ist-unsterblich

> Wenn die weitere These zutreffen sollte, dass es im " Totenreich " weder Tun noch Selbsterlösung nach dem Kir-
chenlehrer Alfons Maria von Liguori gibt, im anderen Leben keine Zeit mehr da ist zu wirken, kein erwarten von Ver-
diensten, keine Weisheit, keine Chance mehr besteht, Gu-
tes zu tun, keine Gelegenheit mehr gibt, sich zu entwickeln,
um sich zu vervollkommnen, dann muss sich jeder die Frage stellen, einerseits wie viel Lebenszeit durch leere, vergäng-
liche  Unterhaltungen, konsumistische Zerstreuungen und materialistische Lebenswertsetzungen vergeudet werden, 
weil die " Daseins-Jetzt-Frage " und nicht die Lebenssinnfrage
des Einzelnen nur im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Inte-
resses steht. Mit dem Ableben eines Menschen steht sein Schicksal fest und kann nie mehr geändert werden, weil
alles Erkennen sich nur mittels der Sinne vollzieht. Wenn das physische raumzeitliche Leben nach der These der Wissen-
schaftlerin Kübler Ross nur eine geringe Zeitspanne und Wimperschlag eines Gesamt-Ewigkeits-Lebens ist und die Weiterlebensqualität nach dem Tod vom jetzigen Erdenleben abhängt, dann kann man nur über soviel Lebenszeit-Leicht-
sinn mit dem Kopf schütteln.


>  Diese Alfons Maria von Liguori-Aussage findet wiederum auch ihr wissenschaftliche Bestätigung in der Quantenphysik und als Zeit-und Ewigkeitsbegriff in der Relativitätstheorie. Die innere (Geist)welt ist nur reine Information. Daher kann sie aus sich heraus nichts Neues schaffen. Eine Weiterent-

wicklung in der inneren Welt kann nur über den Umweg des Informationsaustausches der materiellen, sinnlichen Welt als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungszweck geschaffen werden. Der Geist braucht die Beziehung mit der materiellen Welt als polare Spannung, die erst in den sinn-

lichen Entwicklungsreizen des praktischen Alltagsweltlebens gegeben ist. Daher kann sie aus sich heraus nichts Neues schaffen. Lernen ist nicht ohne leibliches Wesen. In der

Geisteswelt sind erst einmal keine Besserungsstufen mög-

lich.


> Auch in der Relativitätstheorie definiert sich die Zeit erst-

rangig als eine Bewegungsdauer. Wo sich nichts bewegt und verändert, da vergeht keine Zeit, so dass da auch keine Zeit ist. Die Ewigkeit, weil alle Zeit, kann deshalb auch keine Zeit eingehen. Entwicklung ist aber immer nur, solange die alles verändernde Zeit währt. Und wo keine Zeit ist, verändert und entwickelt sich nichts und ist auch keine Evolution. Die in-

dividuelle Entwicklung ist zeitlos, geschieht in der Zeit aber unterliegt nicht mehr der Zeit. Wir sind nicht in Zeit und Raum, sondern Zeit und Raum sind in uns. Zeitlose Ge-

danken führen dem Körper ewiges Leben zu. Was ewig ist bleibt und was in der Zeit ist, stirbt und vergeht mit der

Zeit. Was die Ewigkeit betrifft sind eine Minute und zehntausend Jahre gleich wahr*.


* Siehe Volltext in der Webpräsenz  Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen


Die Nachfolge Christi ist das Vorbild-Wirkkraftfeld des

                    gegangenen Entwicklungsweges.


> Dieser erst einmal sakrale Sachverhalt einer Nachfolge Christi säkular gedeutet heisst seinen persönlichen  Ent-

wicklungslebenslaufweg zu gehen ist nur wegen dem Wirk-
kraftfeld des Entwicklervorbildes möglich. Die Nachah-

mungskraft und autorative Ausformung wird/wurde erst durch die Vorbildfunktion übertragen, welche in die Vor-

bildform des Entwicklungsweges" reingelegt wurde, ist sich selber wirkend, hat die Reife für den Einzelnen geschaffen und macht Nachahmungsreiz aus. Von dem Grad der Selbst-

beherrschung wird der Grad der Gleichwilligkeit der An-

deren bestimmt. Weil jeder Mensch ein Teil der Menschheit eines universellen Ganzheitsbewusstseins ist (Interverbun-

denheit) und wenn es vom Einzelnen realisiert wurde, wirkt es erst vorbildlich für das Ganze als Gemeinschaftsfeld, was als kollektives Gedächtnis bezeichnet wird.Es wurden Spu-

ren hinterlassen  im Plenum des universellen Bewusstseins, weil wir alle durch das Verschränkungsprinzip Teile dieser Superposition sind.


> Von einem guten,theologisch ausgebildeten Prediger, der mehr mit den Knien als mit den Worten von der Nachfolge Christi predigt zu "den stillen Entwicklern in unseren Lande", welche die ganze Lebensschwere der Individualisierung der Nachfolge Christi ertragen haben, bevor sie als Vorbild " als Stiller im Lande" mehr nur durch ihr Dasein, als nur redend und predigend wirken*.


*I.)Wer nicht durch "die Verworfenheit des Lebens als Vorbild gegangen ist, bleibt autoritäts- und damit führungslos.Mit dem was man getanhat wurde ein universelles Kraftfeld geschaffen,mit dem die anderen er-und gezogen werden. Führungsvorbilder üben eine Katalysator-Ausrichtungsfunktion zur veränderten Einstellungssicht-und Verhaltensweise im Orientierungsvakuum aus. Diese Vorbild-

grösse ist unersetzlich, weil sie objektiven Charakter annimmt und für alle gültig wird.


II.) Christsein bedeutet Leiden und nicht gelehrige Theologie stu-
diert. Der Pfarrer z.B. kennt seine Bibel und die Voraussetzungen

für die Vorbildfunktion zur (säkularen) Nachfolge Christi am besten. Eine Vorbildautorität ist immer mit Askese und Entsagung des eigenen, gegangenen Entwicklungsweges verbunden, der nur durch sie begründet und erhalten werden kann. Das Christentum orientiert sich immer noch an denen, die es gelebt und nicht der es nur gepre-

digt haben. Nur dieses ist " in der warmen Stube ", wo Wohlstand, Sicherheit, ein kirchliche Organisation als Rückendeckung, mediale Unterstützung, Arbeitsroutine und eine Pensionsberechtigung vorherrscht, nicht gegeben. Deshalb schaute man früher nach oben und (ge)horchte der Lehr- und Amtsautorität. Heute hat sich die Richtung von unten nach oben verändert. Das Internet z.B. stellt die Dominationsmacht der Zuhörbildung immer mehr in Frage, weil es auf die autodidaktische Selbstvermittlung als Wirkmacht und nicht mehr die didaktische Fremdvermittlung ankommt. Es zählt nur die Erkenntnis: " Klug sei, wer sagen kann, ich habe nichts, als mich studiert ".


III.) Ein Vorbild ist auch immer eine Autorität und diese steht
im Dienste  von etwas, das mehr und höher ist, als sie selber
und gleicht geheimnisvollen Macht. Unsere Autoritäten bspw. Lehrer, Richter, Politiker, Pfarrer, Unternehmer, Sportler, Schriftsteller, Professoren, Prominente, Medien sind selbst einer Autorität  unter-
worfen und von ihr abhängig, weil ihre gesamte Existenz darauf ausgerichtet ist. Weil die echte Autorität immer nur eine ganze und
nie eine partielle in ihrem Fachgebiet ist, bleibt diese gespalten und
nur eine Autorität auf ihrem Fachgebiet, welche nie das Ganze dar-
stellt und diese Gespaltenheit dem Menschen auch gar nicht bewusst
ist. Deshalb fehlt die Kraft der Vorbildnachahmung und der Glanz
einer wirklichen Autorität. Sie verleiht keinem mehr Ruhe, Sicher-
heit, Geborgenheit und keiner fühlt sich von ihr angesprochen und bestätigt. Weil unsere Autoritäten und Vorbilder leer geworden und beliebig austauschbar sind, bleiben auch z.B. die  Belehrungsworte
des Pfarrers und die Vorbildbeispiele auch vorbildleer und können
ihre erzieherische moralische Vorbildaufgabe nicht mehr erfüllen.
Sie besitzen nicht mehr die Kraft zur Einsicht, der Verwandlung und Nachahmung und sind zu einem zahnlosen Papiertiger geworden.

Sie dringen deshalb nicht mehr in die " tieferen Seelenschichten der Interverbundenheit "  des Menschen vor, welche Menschen begeis-

tern und einen neuen " Sturm- und Drang " auslösen.


IV.) Quantenphysikalisch betrachtet bleibt das Verschränktheits-

prinzip wirkungslos. Deshalb sind sie untauglich und wertlos geworden. Erfolge, " Brandreden ", Ämter, Reichtum, Status-

symbole, Bekanntheitsgrad, akademische Auszeichnungen oder

sogar ein Bundesverdienstkreuz zählen als Vorbild nicht mehr. Je weiter die Autorität nach unten abtriftet, umso mehr wird sie zur Macht und umgekehrt. Die Autorität ist dort am grössten, wo sie machtlos und sich selber nur Gleichnis ist, weil sie nur auf frei-

williger Anerkennung der Anderen begründet ist und was von oben durch sie hindurch strahlt. Eine wirkliche Führung wird nicht ge-

wählt, sondern erwählt, ist sich selbst wirkend und ohne etwas

dafür zu tun, setzt diese sich durch.

> Wenn einer seinen Entwicklungs-Vorbild-Weg gegangen ist, hat er wirkungsquantenphysikalisch den Weg frei gemacht für andere als das wissenschaftliche Spiegelbild der Relativi-

tätstheorie von Albert Einstein. Es wurde (Entwicklungs)-

raum als physische Realität geschaffen, der vorher nicht da war und erst diese Raumexpansion gibt jedem die Chance, in den (Vorbild)kraftraum einzutreten, wenn dieser auch das praktische Moment der Veränderung beinhaltet diese schöp-

ferische Möglichkeit (durch Selbstentwicklung) wahrzu-

nehmen.  Der Raum ist nicht begrenzt, sondern so gross, wie der gedacht werden kann. Wenn der Endpunkt von einem Menschen verwirklicht wurde, so stellt dieser Mensch stellvertretend auch für seine Gattung das Endprodukt der Evolution dar. Wenn es einer erreicht hat, ist es für alle erreicht und erreichbar gemacht. Der Dichter Friedrich Schiller würde sagen;  " Was einer im Reiche der Wahrheit erwirbt, hat er für alle erworben.


> Es ist weniger die Kunst des Möglichen, sondern im Rah-

men des Möglichen, wozu ich auch wirklich reifebereit bin

als eine neue Kulturkategorie, wo ich meiner Lebenswelt

in der Auseinandersetzungs-Transzendierung  gegenüber-

trete und Kultur schaffe. Wir verändern und verbessern als Orientierungsvakuum die Welt nicht mit dem was wir sagen, sondern nur durch das, was wir durch den gegangenen Vorbild-Entwicklungs-Lebensweg  geworden oder nicht ge-

worden sind. Das Vorbild hat erst die Reife der Nachahmung für jeden Einzelnen ermöglicht*.

* Roger Bannister, ehemaliger britischer Mittelstreckenläufer und Neurologe schaffte es als erster Läufer 1954 die bis dahin unerreichte Leistungsgrenze unter 4 Minuten (3.594 Minuten) über 1 Meile (1,609,344  Meter zu laufen. Damit war der Weg frei gemacht für nachfolgende Läufer, diese Hürde zu nehmen und noch schneller zu laufen (derzeitiger Weltrekord 3,43,13 Min). Der Weg wird immer ge-

öffnet von denen, die voran gingen und für die Nachfolgenden im Bewusstsein aufgeschlossen und Entwicklungs-Raum geschaffen. Jeder Entwicklungsfortschritt eines Einzelnen ist Zunahme und Herausforderung der Körper-, Geistes- und (Seelen)entwicklungs-

kraft für alle Anderen. Der Erste ist der Überwinder. Ebenso wie

Roger Bannister das "M-Feld" der Vier-Minuten- Meile  durchbrach,

so haben Menschen mit fortgeschrittenem Bewusstsein  Marksteine für andere hinterlassen, damit diese ihnen folgen können.

> Der einzige Heilsweg geht dann nicht mehr nur über

Christus alleine, sondern im individualgeschichtlichen Ver-

hältnis zu Gott durch Entwicklung, wo sich im persönlichen Entwicklungsprozessweg in den Lebens-Transzendierungs- Überwindungen als Christusnachfolge sich das  persönliche

Heil vollzieht. Anstelle des historischen Jesus wird der sich entwickelnde Jesus gesetzt (Bei dem Philosophen Immanuel Kant war es noch die Idee der Menschheit als moralisches Wesen).Nicht der vollbrachte blutige Opfertot Jesus am Kreuze, sondern die Nachfolge Christi ist in seiner Le-

bensleistung zu finden. Auch Meister Eckhart betonte,dass nicht das Kreuz, sondern die Geburt Christi in der Seele  das zentrale Heilsgeschehen ist und nicht die historische

Menschwerdung. Der alltägliche Lebensentwicklungspro-

zess gilt als Metapher (Geburt) für eine immer gültige und natürliche Bedeutung des Lebens- und Leidens Christi als Opfergang. Sein sittlicher Adel kann nicht übertroffen werden. Bisher war der Zugang zur Nachfolge Jesu (Chris-

tusbewusstsein) nur über ihn und jetzt wird Religion als eine Sache zwischen dem Einzelnen und Gott angesehen und der Weg zu Gott ging  nur über Christus, weil er den Weg ge-

gangen ist. Christus galt/gilt als Vorbildgestalt, aber der Weg ist erst einmal von der Person Jesus losgelöst und  es wird auch nicht im Stillen gefragt, was würde Jesus an meiner Stelle jetzt machen.


> Was in der Fülle der Zeit im " Heiligen Land " geschah,
bleibt kein einmaliges Geschichtsereignis und ein einmaliges Widerfährnis eines bestimmten historischen Menschen. Die Gottesgeburt ereignet sich immer wieder in jedem Entwick-
lungs-Individualisierungs-Prozess in jedem Einzelnen unab-
hängig von Raum und Zeit. Das unwiderrufliche Vergangene
wird zur lebensvollen Gegenwart im Hier und Jetzt. Es ist der Weg vom historischen Jesus zur individualgeschichtlichen Nachfolge Jesus. Es wird nicht daraus gefolgert, dass die geschichtliche, objektive Heilstatsache vom subjektiven Heilsereignis abhängig gemacht wird. Es ist auch der Zwei -

zeiler des Angelus Silesius in seinem cherubinischen Wan-

dersmann: " Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren und nicht in dir, du bleibst ewiglich verloren ".

> Wenn Christus menschlicher Natur ist, dann ist die menschliche Natur zugleich Christus. Der Entwicklungs-Individualisierungs-Wegecharakter wäre ohne das Chris-

tentum überhaupt nicht denkbar, weil er erst frei und möglich gemacht wurde, in dem er gegangen worden ist. Es kommt nicht mehr auf seine Person an (absolute Christo-

logie), sondern den Weg, den er gezeigt hat steht als Vor-

bildkraft-Expansionsraum-Synonym für den eigenen Entwicklungs-Individualisierungsweg. Wenn Christus menschlicher Natur ist,  dann ist die menschliche Natur zugleich Christus und jeder Mensch ist bereits Christus. Entwickler sein ist dann ein Jünger Christi sein. Wenn einer

in Christus ist, ist er eine Neuschöpfung. Eine " eins zu eins Christi Nachfolge" wäre illusorisch, weil wir zweitausend Jahre Geschichte hinter uns haben, wir in einer anderen

Zeit leben und eine Kopie nicht individueller geschichtlicher Natur und auch gar nicht möglich wäre. Mit blosser Nach-

ahmung wäre nichts erreicht. Wir sind Gegenwartsmen-

schen. Das Wirkkraftfeld des gegangenen Entwicklungs-

weges besteht zeitlos weiter hin als der Genius des Chris-

tentums, welcher nur in neuerer, individualisierter   Ent-

wicklungsgestalt durch die Entwicklungs-Individuations-Lebens-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit als säkulare, evolutionäre Nachfolge Christi gegangen werden kann. Christi Erlösungswerk ist somit erst dann beendet, wenn der letzte Mensch seinen Individualisierungsweg gegangen ist.


> " Christus Aussage als modernisierter Text  " Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich  (Joh.14:6)  gilt als Vorbildmetapher für den noch nicht gegangenen Entwicklungslebensweg.

Es ist einer wichtigsten Wahrheiten des christlichen Glaubens, dass alles, was mit Jesus Christus geschehen ist (Kreuzweg) sich auch in der Seele und Leib eines Christen ereignen muss (Entwicklungsweg). Sein Leben entwick-

lungsgemäss leben bedeutet die Nachfolge Christi als Ent-

wicklungsweg, der noch niemand so gegangen ist, aber nur deshalb gangbar ist, weil ihn jemand schon gegangen ist

und den Weg wirkungstheologisch freigemacht hat und

geschaffen (zu Gott) für andere. Die Imitatio Christi um es vorweg zu nehmen hat nichts mit den teilweise abartigen Verirrungen des Martyrertum der Frühkirchen, mit Kreuz-

zügen, einem Klosterlebensentwurf, den Geißlern und vielen Pilger-und Wallfahrten des Mittelalters zu tun, welche das Leiden Christi nachzuahmen versuchten*.


* Seinen persönlichen Entwicklungsweg in der Nachfolge Christi  gehen entspricht auch "dem theologischen Geschichtsbild des Joachim Floris". Christus bedeutete in dem joachimitischen Ge-

schichtsbild nicht mehr das Ende aller irdischen Geschichte, sondern er leitete lediglich das Zeitalter des Sohnes ein, dessen Ende erst mit dem neuen Zeitalter des Heiligen Geistes kommen würde.

> Auf dem Entwicklungsweg des Menschen hat sich Christus selbst gepredigt. " Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als durch mich (Joh 14.6) ".  Wenn ich in der säkularen, evolutionären Nachfolge Christi meinen Entwicklungslebensweg beschreite, steht

am Ende des Weges auch " Gott "und ich predige mich auch selbst. Es ist vom Vermittlerchristentum eines gegangenen Entwicklungsweges zum Mittlerchristentum eines zu gehenden Entwicklungsweges. Schon der Reformator Martin Luther war der festen Überzeugung, dass jeder sein eigener Priester sein soll.


> Der Nachfolge Christi Entwicklungsweg ist der Weg


  • Von dem Christuswort verlasse Vater und Mutter und folgemir nach (der Ruf Jesu in die Nachfolge macht den Jünger zumEinzelnen) zum persönlichen,unbequemen Entwicklungsweg, der inder Gesellschaft nicht wider-standsfrei vorgesehen ist, um einEinzelner zu werden (die Entwicklungsreife in die Nachfolge macht den Entwickler zum Einzelnen).

I.) " Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein“ (Lk 14,26).Es ist nicht eigene Wahl, Einzelner sein zu wollen, sondern Christus macht den Gerufe- nen zum Einzelnen. Jeder ist allein gerufen.


II.) Von Jesus Christus sagt: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nach-
folgt, der wird nicht in der Finsternis bleiben, sondern wird das Licht
des Lebens haben (Johannes Evangelium 8,12) zu jeder wird zum Licht der Welt, wenn er die evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi antritt.

  • Von der spirituellen Selbstsuche redlich zu leben durch soziales Engagement, fernöstliche Heilswege und Medi- tationstechniken, Zugehörigkeit zu einer bestimmen Kirche als Lebensziel etc. zur Irrtumserkenntnis dieser förmlichen, redlichen Bemühungen, dass derMensch nur auf ein einziges Ziel hingeschaffen wurde, seinen Ent-wicklungs-Individualisierungs-Lebensweg als "Christi Nachfolge" zu gehen,um zu seinen persönlichen Gott zu gelangen.Alles wieder zu Gott zurückführen,ist auch der Sinn und Zweck der materiellen Schöpfung*.

*Entwicklung ist der Pulsschlag des Lebens und in jedem Menschen als Lebensprinzip,Bewegungs-und Formursache als das Ursächlichste, Eigentliche und  Träger der Lebensvorgänge in gleicher Weise "als individuelles Eigengesetz" angelegt und bei Entwicklungsreife  ist es "höchstes Leben in Aktion"ein Leben lang.Die Entwicklungstheorie hat einen stark teleologischen Charakter, weil sie unterstellt, dass

die menschheitsgeschichtliche Entwicklung auf ein bestimmtes, von vornherein feststehendes Einheitsziel gerichtet ist. Es ist die Idee, welche im Leben steckt,um das eigene Lebensgefühl zu formen und der Punkt, von dem aus das eigene Leben einheitlich begriffen wer-

den kann. Die Einheit als Ruhezustand in der Einung und Einigung als Lebensauthentizität,in der Entwicklungsbewegung Stabilität zu finden und in der Verwandlung erhaltend bleiben,ist das innenlie-
gende Ziel und der immanente Sinn aller Entwicklung.

            Teil II-Nachfolge Christi säkular interpretiert.


Der Gesellschaftsmensch wird zum Entwicklungs-

                               menschen.


>Seinen individuellen Weg gehen,der in der vorherr-
schenden Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen ist und einerseits leben im Einklang mit den sozialen Normen und geltendem Recht, wo Ordnung und Sicherheit wichtiger sind als die Ungeborgenheit der Entwicklungsfreiheit, und ande-
rerseits und, dass man eine Zeit lang aus der vorherr-
schenden Gesellschaftsordnung heraustreten muss,um
sich zu begründen, bleibt eine Gradwanderung der Margi-
nalisierung und vorübergehenden Ortslosigkeit als Bürger und Bohemien zugleich, ein Gesellschaftsmensch nach aussen,aber einer Einzelner nach innen, in der kulturlosen Zivilisation leben, aber die Zivilisation kultivieren.Es ist das Kunststück der Kontrasterfahrung zwei Herren gleichzeitig zu dienen z.B. den Berufs-und Lebensalltag zu bewältigen, in der Gesellschaft gut zu funktionieren und dabei sich noch zu individualisieren. Individualität will gegen die Gesellschaft vertei-digt sein, weil sie eben eine Welt für sich ist,aber innerhalb von ihr nicht leben kann. Es ist grass gesprochen entweder in der Entwicklungswahrheit richtig leben oder in der funktionierenden Alltagswahrheit gar nicht leben.


> Seinen Entwicklungsweg gehen in der Nachfolge Christi

als Lebensbringschuld einer Entwicklungslosigkeit als Lebenssinn ist nur durch die Befolgung des persönlichen Entwicklungsgewissens möglich, aber in die Fussstapfen einer säkularen, evolutionären Nachfolge Christi in der Welt zu treten, ist immer nur gegen die Welt zu haben, weil in der Gesellschaft viel Platz ist für reiche, gebildete und ange-

passte Menschen und wenig Platz ist für diejenigen, welche ihren Entwicklungsweg suchen. Seinen Entwicklungsweg "in der Nachfolge Christi" gehen ist deshalb "keine  leichte Hausmannskost", weil nicht das Wort der Propheten und die Bibel in der Welt das Sagen haben, sondern das Grundgesetz, die gesetzlichen Regelungen und gesellschaftliche Normen eingehalten werden müssen. Nach aussen sozialkonform und innerlich frei bleiben bedeutet aber einerseits ge-

setzeskonform bleiben aber auch bürgerliche Konven-

tionen und Maßstäbe zu überwinden. Die sozialisierte Anpassungs- und Daseinsbewältigungsfrage als unpersön-

liches Werkzeug der Zivilisation und nicht die Menschheits-Entwicklungswürde und Individualisierungs-Lebenssinn-

frage steht im Mittelpunkt des Gesellschafts- und Lebens-

interesses. Individualisierung im Beruf als Berufungsweg

und Individuation in der Gesellschaft ist nichts anderes als gelebtes Christentum in der evolutionären, säkularen Nachfolge Christi, was nur gegen eine Berufskarriere und gegen eine Gesellschaftsgrösse zu haben ist. 


> Seinen individuellen Weg gehen, der in der vorherrschen-

den Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen ist und einerseits leben im Einklang mit den sozialen Normen und geltendem Recht, wo Ordnung und Sicherheit wichtiger

sind als die Ungeborgenheit der Entwicklungsfreiheit, und andererseits  dass  man eine Zeit lang aus der  Gesell-

schaftsordnung heraustreten muss,um sich zu begrün-

den. Beides gehört verschiednen Bereichen an. Seinen

Platz in der Gesellschaft finden und seinen über Jahrzenten geprüften Weg der Geborgenheit und Sicherheit  gehen, ist fast jedem gegeben und gilt als Staatsbürgerpflicht. Seinen persönlichen, noch nicht gegangenen Entwicklungsweg ausserhalb der Gesellschaftsnorm in der Unsicherheit und Ungeborgenheit aber gehen, ist bisher nur wenigen  gege-

ben. Der Mensch ist aber entwicklungsmässig, individua-

listisch und nicht system- und gesellschaftsmässig begrün-

det.  Eine Individualität will gegen die Gesellschaft vertei-

digt sein, weil sie eben eine Welt für sich ist,aber innerhalb von ihr nicht leben kann. Es ist grass gesprochen entwe-

der  in der Entwicklungswahrheit richtig leben oder in der funktionierenden Alltagswahrheit gar nicht leben.


> Der gesellschaftliche Zustand ist der Zustand Einzelner,

die Entwicklung gewagt haben und wagen, weil der gesell-

schaftliche, angepasste Mensch wenig kulturfähig ist.

.Eine Zivilisation ist nicht im Stande neue Werte zu schaffen. Sie kann nur die vorhandenen Werte verzehren.
Eine Gesellschaft wird sich nie als Kulturvolk begreifen, sondern Kultur hat nur der Einzelne. Nur über die Entwick-

lung des Einzelnen definiert sich eine Gesellschaft und der Staat lebt und ist angewiesen von der Entwicklungswider-

standskraft und dem Entwicklungsmut eines jeden Einzelnen und nicht vom genormten, standardisierten Menschen-

typus, dem auswechselbaren und austauschbaren Einzel-

menschen. Das Individuelle erhöht das Allgemeine. Der

sich entwickelnde Einzelne ist der Schlüssel für alles, weil

ein Staat, eine Gesellschaft, eine Schulklasse, ein Volk als anonyme Masse oder eine Vielheit sich nicht entwickeln kann. Nur Einzelpersönlichkeiten wandeln sich, aber nie die Gesellschaft als Ganzes. Der Einzelne setzt sich immer

gegen das anonyme Kraftfeld der Masse durch. Nur in der Individualgeschichte des Einzelnen und nicht in der Ge-

schichtslosigkeit des gesellschaftlichen Kollektivs gibt es einen Fortschritt und deshalb hat nur ein Einzelner Wirklich-

keit.


> Eine Gesellschaft lebt nur von denen, welche sich ent-

wickeln und bewusst an ihrer Individualisierung arbeiten. Deshalb ruht alle Hoffnung auf dem Einzelnen, wenn die Politik handlungsschwach, die Gesellschaft orientierungs-

los, ein Werteverfall beklagt wird, moralische Autoritäten fehlen und Krisen das Land durchschütteln. Eine entwick-

lungsmoralische Vorbildwirkung kann aber nur vom ein-

zelnen Menschen ausgehen. Weil nur der Einzelne ein Gewissen hat, das Kollektiv gewissenlos ist, steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesellschaftlicher Konfor-

mismus. Der Entwickler ist unersetzbar und weil das wert-

vollste Mitglied, " das Salz der Gesellschaft " und deshalb " systemrelevant ". Er ist es, der die Anderen durch " sein-anders-sein " weiterbringt. Entwickler machen den Unter-

schied aus, weil es die Anderen schon gibt. Einer muss es zuerst gedacht und getan haben. Durch ihn wird die Welt

zu einem besseren Ort. Wer seinen Mittelpunkt gefunden hat, wird  auch zum Halte- und Mittelpunkt für die ande-

ren. Es kann nicht genug betont werden, aber im mensch-

lichen Kulturleben ist der Starke, der Nichtangepasste. Opportunismus ist kein wirklich ernst zunehmender Le-

bensentwurf. Immer waren es schöpferische Einzel men-

schen, welche Ausserordentliches erreicht und Umwäl-

zungen eingeleitet haben. Der Mensch existiert nicht zuerst als Gesellschaftsbürger,sondern als Einzelwesen. Das Ganze erhält seinen Sinn vom Einzelnen und nicht umgekehrt.


> Die Botschaft Jesu in der heutigen Zeit lautet für christ-

liche Naturen nüchtern betrachtet; Wenn einer seinen Entwicklungsweg in der Nachfolge Christi geht und sich mit der Anpassungs-und Wohlfühlgesellschaft deshalb nicht abfindet, wird früher oder später ein vorübergehender Sozialfall, der bisher stigmatisiert aber dann zu einer Ehre

wird. Wer seinen Entwicklungsweg geht, ist erst einmal ein gesellschaftlicher Aussteiger. In den frühen Zeiten des Christentums nannte man diesen "Einsiedler", ein Narr

im Christi Namen. Es ist der Aufbruch in ein neues Leben,

das eines Wahnsinnigen, der einzige Weg zur Erfüllung seiner Bestimmung zu sein.Textfortsetzung siehe auch Webpräsenz Vom Gesellschaftsmenschen zum Entwicklungsmenschen



                             Der Beruf wird zur Berufung*.

      (*siehe auch > 100 Beispiele "vom statischen, traditionellen  Berufslebenlauf zum dynamischen, evolutionären Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf und "vom Beruf zur Berufung").


> Individualisierung im Beruf als Berufungsweg  ist nichts anderes als gelebtes Christentum in der säkularen, evolu-

tionären  Nachfolge Christi, was nur gegen die vorherr-

schen den  Arbeits-, Berufs- und gesellschaftliche Werte zu haben ist. Wer seinen beruflichen Werdegang nicht an Kar-

riere, Sicherheit und sozialem Status festgemacht hat, die Berufsindividualisierung in der Suchunruhe als " Berufung " bei Entwicklungsreife im Vordergrund steht, Berufsaus-

zeiten, Arbeitslosigkeit, vorübergehende gering bezahlte Tätigkeiten bei Zeitarbeit, " Callcenter für irgend etwas

tun ", ständige Arbeitssuche und soziale Ächtung auf seinem Entwicklungs-Individualisierungsweg vorübergehend in

Kauf nimmt, der hat christlich interpretiert mehr für sein " Seelenheil " getan, als wenn er an einer feierlichen Papst-

messe teilgenommen oder die Bibel auswendig gelernt hat.

                 

* Beim Bildungs-Kultur-Lernen erzählt  jemand, wie er z.B. in einer Berufskrise existentiell gezwungen war, jede erdenkliche Tätigkeit ohne Rücksicht auf die Höhe der Bezahlung anzunehmen, um wirtschaftlich " über die Runden zu kommen " (abstraktes, vorbild-

loses Informationswissen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen bin ich z.B. bei einer Berufskrise existentiell gezwungen, jede erdenkliche Tätigkeit  ohne Rücksicht auf die Höhe der Bezahlung  anzunehmen, um wirtschaftlich " über die Runden zu kommen " (tragfähiges Orien-

tierungs-Vorbild-Wissen).


>  In diesem  " in der säkularen Nachfolge Christi Kontext " ist dem Autor namentlich ein Entwicklungs-Berufungs-

Selbstzerissenheits-Leidens-Suchweg einer fast selbstauf-

opfernden Wahrheitssuche in Frankfurt/Main bekannt, wo der Kreuzweg  aus den S- und U-Bahn Stationen dieser

Stadt bestand, wo jeweils ein- und ausgestiegen wurde,

um für einige Monate und das über viele Jahre lang bei

den dort ansässigen Unternehmen mit einfachen Tätig-

keiten, obwohl gut (aus)gebildet und vielen Erfahrungen

im fortgeschrittenen beruflichen Alter in solchem insta-

bilen Arbeitsumfeld " sein Kreuz als Weg" getragen hat

und die geübte Demut oft zur Demütigung wurde, nur um seinen sozialen Verantwortlichkeiten und seinem "Ent-

wicklungs-Individuations-Gewissen " nachzukommen, um Ruhe zu finden und keine Selbstverwirklichung auf dem Rücken  anderer zu betreiben. Der Ertrag der vielen Tätig-

keiten waren am Ende auch noch abzuzahlende Schulden, weil der Verdienst oft sich nur am Mindestarbeitslohn orientierte und am Monatsende oft nicht wusste wie lange das Geld reichen würde. Wer durch viele Tätigkeiten hin-

durch auch in Berufen, die er nicht gelernt oder studiert hat zur Berufung gelangt d.h.,sonst zu nichts nutze war und damit immer wieder neu anfängt, muss sich ständig neu einarbeiten, damit erst einmal zu einem erniedrigenden Nichts " werden und fängt auch auf der Gehaltsskala meistens unten an. Auch besteht die Gefahr als bspw.

fünfunfünfzig-plus-Jähriger überhaupt keine Arbeit zu

finden oder nur eine Beschäftigung, die sonst keiner

z.B. Callcenter (outbound) machen wollte. Dass durch

den jahrelangen Entwicklungs-Such-Individualisierungs-

Weg in niedrig bezahlten (Aushilfs)tätigkeiten die spätere zu erwartende Altersrente nach der derzeitigen (deutschen) Sozialgesetzgebung auch viel niedriger sein wird und zur Rentnerarmut werden kann, ist ein weiterer sozialökono-

mischer Nachteil, weshalb die vielmals gepredigte, säku-

lare Nachfolge Christi im christlichen Umfeld illusionäres Gerede bleibt und  " in der warmen Stube ", wo Wohlstand, Risikolosigkeit und eine Pensionsberechtigung vorherrscht, von den Predigern keine Vorbildfunktion gegeben ist und Christ sein "Leiden" bedeutet ("Schmelztigel Gottes") und nicht nur gelehrige Theologie studiert.


> Deshalb kommt dieser Weg im konkreten Berufs- und Le-

bensalltag nur für wenige  Einzelkämpfer wenn überhaupt

in Frage, weil er heimatlos wird und keinen Platz hat, wo er sich niederlassen kann. Es muss schon das Feuer in einem brennen (Reife), dass dieser unbequeme, noch nicht ge-

gangene  Weg gegen die Widerstände und Nachteile der Gesellschaft gegangen wird, welcher herkulischer Glau-

bensanstrengung, die Ausdauer eines Langstreckenläufers und innerer Schmerzresistenz bedarf, weil dieser Weg kein Gegenstand kaufmännischer, familiärer und bezahlter Überlegung ist. Der Bibelvers " Dass es des Vaters liebs-

ter Wunsch ist, dass ihr Frucht bringet und meine Jünger werdet kann in diesem Kontext nicht wirklich für ernst genommen werden. Christ sein wird sein schwerstes Los, weil es beinahe unmöglich wird, mit der Lebenswirklichkeit existentiell zu recht zu kommen. Jeder kann nachfühlen in einem solchen instabilen Arbeitsumfeld die Sehnsucht nach mehr Arbeitsplatz-Normalitäts-Ruhe-Ordnung einer Schein-

sicherheit und geregeltem Einkommen, obwohl im nach-

hinein aus der Berufungssichtweise es für diesen Zeitpunkt eine notwendige, aber eigentlich nur eine wertlose " Papier-

krümelei " gewesen war und nichts von Interesse, ausser etwas gemacht zu haben, geblieben ist, aber ein notwendiger Berufungsschritt gewesen ist. Wenn ich bspw. selbständig bin, interessieren mich nur die Spielregeln des Marktes, meine Umsätze und die wirtschaftliche Existenz. Eine moderne Frömmigkeitsform einer säkularen Nachfolge Christi wird mir fremd bleiben und ist auch in diesem Umfeld zwar schweigend  möglich, aber fehl am Platze*.

* I.) Den allerletzten Grund für das angebliche Scheitern liegt in der Botschaft des Christentums selbst "dass sich der Mensch von Grund auf ändern müsse" und das Christentum deshalb eine Illusion und unerfülltes Ideal bleiben muss, weil ich erst die Welt lassen muss, bevor ich zu Gott kommen kann. Es ist das Herzstück der Religion,

die Unterwerfung unter Gott des "nicht mein, sondern dein Wille geschehe". Jegliche Lebens- und Berufsphilosophie muss scheitern, solange diese nicht das gesellschaftliche Normverhalten, den Zeit-

geist, die praktische Lebenswirklichkeit und den Lebensdruck des Einzelnen widerspiegelt, den individuellen, freiwilligen Reife- und  Bereitschaftsgrad  berücksichtigt und die Wirkkraft einer Vorbild-

funktion fehlt. Die Sphäre des Religiösen bleibt abstrakt und unverbindlich, solange diese selber nicht konkret wird und im Entwicklungs-Individualisierungs-Streben einer Bringschuld als Nachfolge Christi Gestalt angenommen hat. Lebensentwürfe, die auf Erkenntnisse, Askese, Gebete, Wiedergeburt, Moral, fremde Belehrungen, Idealismus, mystisches Denken begründet sind, haben im Leben keine Verankerung.Die rücksichtslose Hingabe an die christliche Wahrheit führt zur Selbstzerstörung, wenn man sich nicht mit der Welt arrangiert.


II.) Vom Bau der gotischen Kathedrale, welche sich über viele
Geldquellen wie z.B. Reliquienkult, Ablasszahlungen, " Karren-
kult " (Ehrenamt und Opferfreudigkeit), Spenden, Stiftungen etc. finanziert (weil der Glaube daran Grosses geschaffen hat) zur Achterbahn einer persönlichen Entwicklungs-Krisen-Individua-
lisierungs-Karriere“, welche u.a. aus beruflichen " Karrierebrüchen, wechselhaften, gering verdienenden Beschäftigungen, Berufs-

wechsel und  Berufsauszeiten altersunabhängig besteht und die Lebenshaltung sich bspw. durch Managergehalt, soziale Unter-

stützung, Familienhilfen, unregelmässigen Einkommen, Zweit-

und Dritt-Tätigkeiten etc. sich vorübergehend finanziert (weil der Glaube an sich zum Grossen fähig ist).

>  Lieber für seinen Entwicklungs-Individualisierungs-Le-

benslauf leiden und sich treu bleiben statt in der Unwahr-

heit leben, sich selbst verleugnen und eine Entwicklungs-Individualisierungsschuld anhäufen klingt erst einmal vorbildhaft aber lebensfremd und wer macht das wirklich ?  Aber Entwicklung ist die Verpflichtung  die Wahrheit zu sagen und zu leben,  weil sie so keiner sagen kann und

weil jeder in der Entwicklungs-Individualisierungs-Wahrheit leben muss. Es das radikale Postulat des Philosophen Kierkegaard, welche Hingabe an  die " christliche Wahrheit " fordert bis zur Selbstzerstörung. Wenn der Mensch von der Wahrheit ausgeschlossen wird, kann nur das Zufällige und willkürliche  über ihn herrschen. Einerseits kann man seine (absolute) Individualisierungs-Wahrheit vertreten (für mich wahr, aber nicht wahr an sich), aber es lässt sich realisti-

scherweise  nur in der relativen Zeitgeistwahrheit leben

mit Blickrichtung auf die absolute Wahrheit. Eine uneinge-

schränkte Wahrhaftigkeit ist im normalen Leben gar nicht mehr möglich. Auch wenn die Wahrheit gilt, aber die Macht zwingt. Diese Wahrheit lebt im ständigen Entwicklungsver-

besserungsprozess als Transzendierung der vorläufigen Wahrheit. In der pragmatischen Wahrheitstheorie ist die Wahrheit eines Gedankens seine Anpassung an die Wirklich-

keit und was den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Dann ist nur das Bessere zu wollen, was genügt, kein hoch-

fliegendes, weltfremdes Ideal mehr oder ein Abtauchen ins Nirwana*.


* Beispielhaft gilt auch die Biografie Vincent van Gogh. Sein Maler-

leben beginnt im dunklen Nuenen/ Holland und endete im hellsten Licht der Provence in Arles. Es ist der selbstehrliche, selbstquäle-

rische, lebensdialektische Entwicklungs-Malersuchweg vom Dunkel der bleieren Gotikschwere zum hellsten Licht der Gotik und diese Lichtvermittlung ist in den jeweiligen Schaffensphasen der besondere Ausdruck seines künstlerischen OEuvre.


> Beim statischen Berufs(aus)bildungs-Lebenslauf bedeutet " Karriere " immer mehr Geldverdienen, Spass und Erfolg haben und irgendwann eine hoch dotierte und anerkannte Führungsposition inne haben (Karriere-Ich-Bewusstsein und am Ende kommt nur Hektik und Unfreiheit heraus). Beim dynamischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf ist es eine Biografie der Selbstzerrissenheit und Fahrig-

keit, der Auflösung, der Selbstsuche und ständigen Berufs-

flucht durch viele Tätigkeiten hindurch bis zur Berufung und dem Entwicklungs-Individualisierungs-Selbstsein. Man lässt unzählige Demütigungen als Selbstverleugnung über sich ergehen, zählt die Minuten bis zum Feierabend  in unbeque-

men, niedrig bezahlten Tätigkeiten und quält sich monate- und jahrelang in scheinbar, sinnlosen " Jobs"und entfrem-

deten, stupiden Tätigkeiten, um Geld zu verdienen, bis

man sich selbst gefunden hat und mit Eigenem zur Ruhe gekommen ist. Das stets mühsam neu für den speziellen Arbeitsplatz Gelernte wird, weil nicht mehr benötigt, zur Makulatur (Entwicklungs-Werde-Selbst-Bewusstsein und

am Ende kommt Ruhe und Freiheit heraus).Seinen Ent-

wicklungs-Individualisierungsweg als Berufung alleine
zu gehen erfordert nämlich viel Lebensvertrauen sich  über Meinungen, gesellschaftliche Konventionen, Marktspiel-

regeln, Berufsverständnis und Karrieremöglichkeiten und

des leichteren, bequemen Anpassungslebens zu wider-

stehen oder sich zu arrangieren. Es sind  die allgemeinen Normen der demokratischen  Gesellschaftsordnung,
des Wirtschafts- und Arbeitslebens, wo das individuelle Eigene noch keinen Platz hat, obwohl alles eigentlich nur dafür da ist und erkannt wird, wenn die Zeit dafür reif ist. Entwickler müssen einen Weg finden ohne gegen Gesetze

zu verstossen, die Regeln und Normen zu überwinden, weil der Entwicklungsweg persönlich ist und für das  Individuelle keine Regeln gibt*.


* Die säkulare, evolutionäre Nachfolge Christi bedeutet lernen demütig und bescheiden werden im Geiste, Dinge tun die sonst

keiner tut oder tun will, wenn er nicht muss, auch zu den scheinbar
Schwachen, Niedrigsten und Einfachsten hinzugehen. Es ist im ersten Moment eine Erniedrigung, was aber im allerletzten eine Erhöhung nach sich zieht. Den niedrigsten Status z.B. hat die Arbeit, die immer wieder getan werden muss, wie putzen, kopieren, abschreiben und deshalb wenig Anerkennung erhält und auch sinnlos zu sein scheint. Aber auf dem Entwicklungslebenslaufweg gibt es keine Nebensachen. Auch die sozial niedrigen, schlecht bezahlten, langweiligen, stumpf-

sinnigen, geistlosen Tätigkeiten besitzen einen Entwicklungswert

und einen tieferen Entwicklungssinn. Ein ehrliches Entwicklungstun ist auch in der einfachsten und wenig sinnvoll erscheinenden Tätig-

keit gegeben. Es sind die vielschichtigen Entwicklungsaspekte,

welche in einer „einfachen Telefonzentrale“ wie auch in der Kon-

zernzentrale nur für mich persönlich zu finden sind und mir auch

ein hohes Selbstwertgefühl verleihen können. In kleinen Aufgaben

ist genauso viel Entwicklung vorhanden wie in grossen Aufgaben. Das Entwicklungs-Tugend-Auseinandersetzungs-,Sublimierungs- und  Überwindungspotential als Arbeitssinn ist in jedem Beruf und in jeder Tätigkeit mit gegeben. Keine Tätigkeit ist erkenntnisarm, jede ist  entwicklungsförderlich und es ist in jeder Nichtidentifikation eine Arbeitsauthentizität möglich. Wenn sich der Mensch  von der Ent-

wicklung her versteht, ist  jede „niedrige Tätigkeit“ gerechtfertigt und gibt den scheinbaren Sinnlosen einen tieferen Entwicklungssinn. Das Arbeiten mit dem Niedrigsten, entfaltet das Höchste.  Das wichtigste Ergebnis der Arbeit ist immer ihre entwicklungscharakterliche und Arbeitssinnauswirkung. Der Sinn einer „stupiden Tätigkeit“ im Entwicklungssinne für die zukünftige Lebensentwicklung ist mittels des Verstandes und der wirtschaftlichen Vernunft nicht zu erfassen. Die Früchte der Entwicklungshandlungen zeigen sich erst im nachhinein. Ein äusseres Werk kann nie klein sein, wenn das
Innere gross ist. Im Geiste der Entwicklungswahrheit wird das Niedrigste zum Höchsten. Es sind letzten Endes immer die unscheinbaren kleinen Dinge, die im Nachhinein grosses bewirkt haben und bewirken. Einen Entwicklungsgedanken in die Tat umsetzen ist mehr wert, als ein "„passives Aufsichtsratsmitglied "

zu sein und ein Entwicklungscharakter ist mehr wert, als ein akade-

mischer Berufsabschluss.Es ist nichts gross als das Wahre, und das kleinste Wahre ist  gross wie einst der Dichter Johann Wolfgang Goethe es konstatierte. Wenn das Kleinste sich mit dem Grössten vermählt, wird das Grösste geboren.Im kleinsten Punkt sammelt sich die grösste Kraft. "Wer sich zu gross fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit grossen Aufgaben betraut zu werden meinte einst der französische Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur"Jaques Tati. Das Gesetz des Lebens ist der Widerspruch.

Der Widerspruch bei der Arbeit liegt z.B. darin, je länger ich lerne, stupide, beinahe unsinnige,banale und überflüssige Tätigkeiten aus finanzieller Notwendigkeit verrichten muss, desto anspruchsvoller und grösser ist später meine Berufungsaufgabe und die darin liegende Verantwortung. Wenn das Kleinste sich mit dem Grössten vermählt, wird das Grösste geboren. Im kleinsten Punkt sammelt

sich die grösste Kraft.

> Vom Berufslebenslauf, bei dem eine gradlinige, aalglatte Bilderbuchkarriere als geordneter Werdegang und jede neue Arbeitsstelle bei Unternehmen, Hochschulen etc., welche einen erstklassigen Ruf geniessen, als beruflicher Aufstieg   angesehen wird und jede Kompetenzen-Erweiterung mit einer Gehaltsverbesserung begleitet ist (gesellschaftlicher, stabiler, geordneter, scheinbar attraktiver und anerkannter Berufserfahrungswerdegang zum Entwicklungslebenslauf, der dagegen Bruchstellen und Auszeiten hat und gefüllt ist mit unqualifizierten Überbrückungstätigkeiten als Quer-

einsteiger nochmals durchstarten und immer wieder neu beginnen. Um sich berufungsmässig zu finden, wird eine zweite oder dritte Chance wahrgenommen und ist durch viele Berufe, Beschäftigungen, Berufspausen, Umschu-

lungsphasen, selbständige und unselbständige Arbeit
hindurch gegangen bis man bei der Arbeitsindividualisie-

rung seine Berufungs-Heimat gefunden hat. Dieses ist der Beweis, dass das Berufs- und Geldbewusstsein dem Indivi-

dualisierungsstreben als Entwicklungs-Lebens-Bringschuld dem " Entwicklungsgewissen " untergeordnet wurde. Es ist der ruckartige Rhythmus des menschlichen Lebenslaufes zwischen beruflicher Geborgenheit und Ungeborgenheit

und zwischen beruflicher Gewissheit und Ungewissheit. Das berufliche Einkommen schwankt zwischen einem Mana-

gergehalt und einem subsistenz-sicherndem Einkommen.

Es gibt viele Beispiele, wo Menschen erst mit Beginn der 50-iger oder später ihre Lebens(arbeits)leistung vollbracht haben. Es ist der alt bekannte berufliche Konflikt zwischen beruflicher, gesellschaftlicher Karriere und dem Individua-

lisierungs-Entwicklungs-Lebensweg (gesellschaftlicher, instabiler, " durchgewurschtelter ", lebensübereinstimmen-

der, scheinbar, unsicherer Entwicklungs-Individualisierungs-Werdegang)*.

*Zitat: " Die vielen Berufspausen, Berufsauszeiten und geringverdie-

nenden Beschäftigungsverhältnisse waren Teil meines Entwicklungs-Individualisierungs-Weges. Es wurde mir " angst und bange ", wenn ich daran dachte, einmal in den Ruhestand zu gehen und von dem " bisschen Rente" leben zu müssen (Weltvertrauen). Als ich dann in den Ruhestand ging, habe ich jetzt plötzlich mehr Vorsorge, als ich hätte jemals vorsorgen können, weil sich eine andere Geldquelle und wei-

tere ungeplanten Möglichkeiten sich eröffneten, die es ohne den gegangenen Entwicklungs-Individualisierungsweg  so nie gegeben hätte (Gott/Lebensvertrauen).


> Die Berufsbezeichnungen wie Elektroingenieur, Inspektor, Professor, Arzt, Schlosser, Architekt sind akademische Titel und Funktions-Tätigkeits-Bezeichnungen und Nutzenan-

gebote  für den Arbeitsmarkt ohne Inhaberauthentizität

und spiegeln die  Berufsrolle, gesetzliche Norm und das gesellschaftliche, anerkannte Berufsbild wieder (Berufs-

reife und Fachkompetenz). Mit zunehmender individueller Entwicklung werden die standardisierten Berufsbilder entwertet. Für ein Entwicklungsoriginal wird die Berufs-

ausbildung zweitrangig und es gibt keine offizielle, aner-

kannte  Berufsbezeichnung. Die vorzeigbaren Qualifika-

tionen, treten in den Hintergrund, weil sie nur für die jeweilige berufliche Entwicklungsphase dienlich waren.

Der Entwickler weiss nie, was er als Beruf angeben kann ausser, " was ich bin ist nichts, aber was ich sein werde

ist alles". Bei der Entwicklungsreife  fühlt er sich in keinem Erlernberuf mehr richtig wohl, weil  dieser überwunden, deshalb nicht mehr zutrifft und durch die evolutionäre Allzeit-Jetzt-Lebensnutzung keinen Unterschied mehr gibt zwischen Arbeitszeit und Freizeit. Seine Berufungsauf-

gabe als etwas Eigenes findet er in keiner Arbeitsplatz-Stellenbeschreibung wieder und jeder bürgerliche Beruf für längere Zeit ausgeübt, kommt einer Selbstverleugnung und Gewissensunterdrückung gleich. Er kann ausser der eigenen Individualisierungsaufgabe, die sich entwickelnd erst ergibt, nichts anderes mehr machen. Pathetisch gesagt,  " die

Welt zu verbessern und zu verändern wird sein   Beruf " nur durch Veränderung bei und an sich selbst. Er will eine bes-

sere Welt hinterlassen, als er sie vorgefunden hat, als er die Erde betrat " und auch noch daran schuld ist ". Bis zu dem Berufungsdurchbruch der gesellschaftlichen Akzeptanz lebt der Entwickler in einem ungeduldigen Spannungszustand   zwischen dem, womit ich beruflich mein Geld verdienen   muss und was ich berufungsmässig einmal sein werde, was

als Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf bezeichnet wird (Entwicklungsreife und Entfaltung nach dem individu-

ellen Berufungseigengesetz).


> Beim traditionellen Berufsverständnis ergibt sich zwangs-

läufig die Spaltung zwischen Beruf und Mensch. Je länger in einem Beruf ausgeharrt wird, umso höher wird der Berg einer angehäuften Entwicklungs-Individualisierungs-Bring-

schuld der Entwicklungslosigkeit, weil der Beruf nur den sozialen Teil des menschlichen Wesens abdeckt, welcher

die notwendige, wirtschaftliche  Existenzsicherung gewähr-

leistet und von der quälenden  Unsicherheit befreit, die naturgemäss erst einmal gegeben ist. Wird aber der Beruf seiner absichernden Autorität entkleidet, gerät der Mensch in die existentielle Berufs- und Arbeitskrise und wird von seiner verdrängten, entwicklungslosen Vergangenheit wieder eingeholt. Die Entwicklungsschuld fragt nicht da-

nach, ob er den Beruf " berufungsmässig " geprüft hat, was

in jungen Jahren reifebedingt gar nicht möglich ist, weil Tradition, Studiengang, Arbeitsmarkt, Qualifikation, soziale Stellung,  Zufall, Sachzwänge und materielle Überlegungen die Berater und solche Überlegungen gar nicht möglich sind. Ein Aus- und Umsteigen wäre nur theoretisch in mittleren und späteren Berufsjahren möglich, aber die Gewöhnung,

die finanziellen Abhängig- und familiären Verantwortlich-

keiten, der Gesundheitszustand, das berufliche Alter als auch der gesunde Menschenverstand hindern einen daran, um kein Dauerarbeitsloser und Sozialfall zu werden, um dieser Schuld zu entgehen, weil die Existenzangst immer grösser ist als die Gewissensnöte. Es ist die angehäufte Mitschuld von Generationen, welche jeder Einzelne jetzt mit abtragen muss, auch wenn er strafrechtlich völlig unschuldig ist und sich auch keiner Schuld bewusst ist. Diese Schuldempfin-

dungskonstellation ist einfach in der Arbeitswelt (noch)

nicht vorgesehen.


> Aber die Zeit ist vorbei, dass man in eine (Lebens)bahn

einsteigt, deren Gleise ausgebaut und eingefahren sind,

wo diesen Gleisen gefolgt wird, weil alles bestens geordnet

und bestellt ist, von der Geburt bis zu Tode. " Die Sünden

der Väter wirken hier bis ins dritte und vierte Glied ", weil

dort die Ursachen dafür gelegt worden sind. Beim evolutio-

nären Berufsverständnis wird der statische, entwicklungs-

lose Berufsbegriff  zum dynamischen, entwicklungsleben-

digen Berufungsbegriff. Durch die Arbeitsindividualisierung

wird eine Lebensauthentizität geschaffen, die Spaltung

von Mensch und Beruf wird aufgehoben, weil die Aufgabe innerhalb von mir liegt.


           Der Zivilisations-Kultur-Mensch wird zum
      Zivilisations-Entwicklungs-Kultur-Menschen.

   

> Die Bildungslernidee lebt für die Bildungsinstitution, weil sie aus der Institution und dem Lehrkörper kommt (geistige Bildungssignatur Humboldts). Die Entwicklungslernidee lebt für den Menschen, weil sie aus dem Menschen kommt (see-

lische Enwicklungssignatur Meister Eckhart). Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird in der Zeit gelernt, während beim Entwicklungs-Kultur-Lernen die Zeit transzendiert wird.
Eine geistige Erneuerung kann nicht vom bildungsmässigen kommen,  weil diese die Bildungs-Rationalität übersteigen muss. Alles was auf die Mittelbarkeit gerichtet ist, kann niemals Orientierung und Erneuerung sein.Der Weg des Entwicklungs-Kultur-Lernens ist von der individuellen Natur über die ureigene Unnatur und durch die Zivilisationskultur zur Individualkultur und wird als säkulare, evolutionäre Nachfolge Christi zu verstanden.

> Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der Mensch, was die Erziehung und  Bildung aus ihm machen (Immanuel Kant-Philosoph). Was  aus dem Mensch geworden ist, ist das Ergebnis der Biologie, der Psychologie, der Pädagogik und

der Soziologie anderer Wissenschaften. Beim Entwicklungs- Kultur-Lernen ist der Mensch, was er aus sich selbst heraus macht. Was ich geworden bin und weiter noch werde, bin

ich nur aus mir selbst geworden und es waren nicht andere Menschen und keine Bildungserlebnisse, welche mich ge-

formt oder Sponsoren, welche mich weitergebracht haben sondern das Ergebnis eines individuellen Entwicklungs-

strebens, da jeder Entwicklungs-Lebensweg immer, weil

noch von niemanden gegangen, autobiografisch, auto-

didaktisch und bildungsdialektisch angelegt ist. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen vergleiche ich mich auch mit niemanden, weil jeder Mensch ein einmaliges Genie ist
und ich mir selbst Vorbild, Weg und Ziel bin. Es wird das Richtige, Grosse, Bessere und Höhere in der Gegenwart

nur bei sich selbst gesucht und entwickelt und ausser dem persönlichen Lebensrhythmus interessiert einen irgend-

wann nichts anderes mehr. In der äusseren Welt bin
ich erst einmal ein Nichts, aber in der inneren Welt ein

Genie der Selbstevolution.Was ich habe, haben viele andere auch, doch was ich bin, ist kein anderer. Ich bemühe mich immer mehr selbst zu werden und selbst zu sein, weil es die Anderen ja  schon gibt. Ein Original ist bekannterweise mehr wert als eine Kopie. Gerade jetzt, wo er den Menschen in sich zu erkennen beginnt, erkennen die Anderen auch seinen Wert. Wer seinen Mittelpunkt gefunden hat, wird zum Mittel-
punkt für die Anderen. Obwohl ich nie im Vordergrund stehen will, aber wo ich spreche, stehe ich automatisch im Licht des Interesses*.


*I.) Es kann weiterhin nicht oft genug wiederholt werden, dass es unwichtig ist was die neuesten Nachrichten sind, was andere

sagen und tun, wie prominent jemand ist, sondern nur was ich tue.

Es ist von was gibt es Neues in der Welt zu was gibt es Neues in mir.

Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir. Es ist der Weg von der Ver-

wandlung der Welt, um diese in der Aussenwelt bspw. durch Reformen, Technik und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen
und der Mensch will und kann bleiben wie er ist zur Verwandlung

des Menschen in seiner Innenwelt, wo sich der Mensch im Entwick-

lungs-Individualisierungs-Prozess wandelt und weil es das Ganze

ist, der einzige Punkt darstellt, wo in der Welt wirklich etwas geschieht. Deshalb ist er " der Nabel der Welt ", das Besondere und macht den Unterschied aus. Es geht nicht mehr um die Wandlung

der gesellschaftlichen Formen, sondern um eine Wandlung des Menschen selber.


II.) Die Tatsächlichkeit liegt vornehmlich innerhalb des Lebens und nicht ihm gegenüber. Es geht nicht mehr um die Wandlung der gesellschaftlichen Formen, sondern um eine Wandlung des Men-

schen selber. Jede Lebenskrise trägt keine Wirklichkeit in sich, weil sie sich immer im Innern des Menschen abspielt und deshalb von Reformen von ausserhalb nicht zu beheben ist. Dem gesicherten Bewusstsein der angeeigneten Umwelt ist eine Problemlösung 

nicht möglich, weil die Krise das noch nicht Erkannte und Erfasste darstellt. Nur was von innen kommt lebt wirklich.  Der existentielle Kampf nach aussen enthebt und entlastet ihn, mit sich selbst zu kämpfen. Keiner vermag über das hinaus zu wirken, was er nicht selber in sich hat.  Wir verändern und verbessern als Orientie-

rungsvakuum die Welt nicht mit dem was wir sagen und schreiben, sondern nur durch das, was wir durch den gegangenen Vorbild- Entwicklungs-Lebensweg vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen (in der säkularen, evolutionären Nachfolge Christi ) geworden oder nicht geworden sind.

(Textfortsetzung siehe auch > 900 weitere Beispiele vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


Eine Auslese von Nachfolge Christi Zitaten und

          Aphorismen säkular interpretiert.


1.)  Seinen persönlichen Entwicklungsweg gehen bedeu-
tet nur die Pflicht  eines jeden Tages und nicht darüber mehr spekulieren, wo die Reise hingeht und wann sie zu Ende
sein wird.


2.) Ich bin unwissend, wo mein Weg hinführt, trotzdem gebe ich jeden Tag mein Bestes.


3.) Jeder Entwicklungsweg ist Weltaskese, wo Energien und Kräfte, die an die äussere Welt abgegeben worden sind und zur inneren Spiritualisierungsentwicklung wieder entzogen werden.


4.) Der Sinn des Reisens ist an sein Ziel ankommen, aber der Sinn des  Entwicklungsweges ist ständig unterwegs zu sein, sein Ziel und die Ankunft oft nicht zu wissen.


5.) Die zur Wahrheit auf ihrem Entwicklungsweg wandern, wandern alleine.


6.) Der Weg zur Wahrheit wird wichtiger, als die Wahrheit selbst.


7.) Seinen Entwicklungsweg  in der säkularen, evoltionären "Nachfolge Jesu Christi" gehen bedeutet dankbar sein für jeden neuen, geschenkten Tag als eine Entwicklungszeit d.h., wenn einmal die Welt verlassen wird, diese ein wenig durch mich besser geworden ist. Es ist das  ständige Bemühen selbst Weg, Wahrheit und Leben zu sein und wenn einmal die Erde verlassen wird, diese danach ein klein weniger besser geworden ist und ich noch daran schuld bin


8.) Wer seinen Entwicklungsweg als Einsamer und Alleiniger geht, ist die "Ausdauer-Reife-Geduld" das oberste Prinzip. Eine Nachfolge Christi kann nicht gewollt werden.


* Man kann einen Birnbaum noch so prügeln, er wird deshalb nicht schneller reif oder an einem Grashalm ziehen, der wird deshalb nicht länger.


9.) "Von einem gewissen Nachfolge-Christi(Reifezeit)punkt

gibt es keine Rückkehr. Dieser Punkt ist es, den zu erreichen gilt*.


*Franz Kafka, österreichisch-ungarischer deutschsprachiger Romanschriftsteller".


10.)  Der Entwicklungs-Individualisierungs-Lebensweg ist ein Weg von der äusseren, sinnlichen Weltsichtweise und Erscheinungserklärung (schaffen, Wirkung) zur inneren, unsinnlichen Weltsichtweise und die Erklärung des Wesens hinter der Erscheinung(Ursache, wirken).


11.) "Tausend Wege führen zum Irrtum, ein einziger zur Wahrheit*.


* Jean-Jaques Rousseau, französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung".


12.) " Ich möchte niemand anderem einen Weg vor-

zeichnen, denn ich weiss,dass mir  der Weg von einer Hand vorgeschrieben wurde, die weit über mich hinausreicht*.


* Carl Gustav Jung, schweitzer Psychiater, Psychoanalytiker und Begründer der analytischen Psychologie.


13.) " Es gibt auf der Welt nur einen einzigen Weg, den niemand gehen kann, ausser dir. Wohin er führt, frage nicht.

Gehe ihn*.


* Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher klassischer Gelehrter, Kulturkritiker

und Philosoph des Nihilismus".


14.) "Wege entstehen dadurch, dass man sie geht-


* Franz Kafka, österreichisch-unga-rischer, deutschsprachiger Romanschrift- steller.


15.) "Nicht die Welt ist das Schwierige, viel mehr ist das Schwierige der Weg*.


* Søren Aabye Kierkegaard,dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller".


16.) Wo andere Möglichkeiten und einen Entwicklungsweg sehen, sehen wieder andere nur Schwierigkeiten, Unmög-

liches, Konventionen, Risiken und Verbotsschilder. Alle

sagten es ist unmöglich.Da kam einer, der das nicht wusste und hat es einfach gemacht.


17.) Der Entwicklungsweg ist kein visionärer Weg, wo das Ziel zu Anbeginn schon feststeht, was ich  erreichen will, son-

dern es ist ein Weg, wo nur täglich seine Entwicklungs -
pflicht getan wird und das Ziel willenlos sich erst entwickelt.


18.) "Das Leben besteht nicht daraus gute Karten zu haben, sondern mit denen die du hast, gut zu spielen*.


*Frere Roger Schutz, Gründer und lebenslanger Prior der ökumenischen Bruderschaft von Taizé.

19.) Die Zeit ist vorbei, dass man in eine (Lebens)bahn einsteigt, deren Gleise ausgebaut und eingefahren sind,wo diesen Gleisen gefolgt wird, weil alles bestens geordnet und bestellt ist, von der Geburt bis zu Tode.


20.) Das "Unglück" Einzelner wird zum "Glück" der anderen. Es sind z.B. die scheinbaren "Taugenichtse", die erst im Rentenalter aufgrund ihrer Ausdauer und ihrem uner- schütterlichen Gottvertrauen ihren scheinbaren Chaosent-

wicklungsweg gegangen sind, und dieser zum Segen für alle andere wird.


21.) Der Auftrag unseres Lebens lässt ich in zwei Worte fassen; wer seinen Entwicklungsweg geht, für den gilt, nur durchhalten. Deshalb kann ich den Entwicklungsweg nicht gehen, bevor ich ihn nicht selber geworden bin.


22.) "Gut geht, wer ohne Spuren geht*.


*Tao te King (Daodejing)-eone Sammlung von chinesischen Spruchkapiteln welche der Lehgende nach (von einem Weisen namens Laozi stammen).


23.) Ich bin unwissend, wo mein Weg hinführt, trotzdem gebe ich jeden Tag mein Bestes.


24.) Als Entwickler ist man schon Sieger, wenn man den Tag überlebt, nicht übermässig aus der Rolle fällt und neue Erkenntnisse gewonnen wurden.


25.) "Fortes fortuna adiuvat";dem Mutigen lächelt das

Glück" Seinen persönlichen Entwicklungsweg gehen ist immer gegen die Welt, in dieser Welt und das erfordert

einen Löwenmut.


26.) Das (Entwicklungs)ziel weicht ständig vor uns zurück. Genugtuung liegt im Einsatz, nicht im Erreichen. Ganzer Einsatz ist ganzer Erfolg.


* Mohandas Karamchand Ma-hatma Gandhi, indischer, hinduistischer Weiser, spiritueller Führer der indischen Unabhängkeitsbewegung, Rechtsanwalt und Verfechter des gewaltlosen Widerstandes zur Durchsetzung politischer Ziele.


27.)"Die Zufriedenheit bei denjenigen, die ihr Leben  selbst in die Hand genommen haben und ihren Entwicklungsweg gegangen sind, ist sehr gross".


28.) Der Entwicklungsweg wird nicht mit Denken und dem redenden Wort gegangen, sondern erst beschritten, wenn

das Wort Fleisch (zur Tat) wird.


29.) Seinen Entwicklungsweg gehen ist die existentielle Erfahrung machen, dass der Mensch nicht nur aus Bewusst- sein besteht, wie die Wissenschaft seit Descartes ihm glaubhaft zu versichern versucht hat, sondern dass sein Wesen noch über weitere Kräfte verfügt, die nun von ihm Besitz ergriffen haben, ihm ein neues Aufgabengefühl von einem erfüllenden Lebenssinn geben und dieses nie mehr gegen die Vergangenheit eintauschen würde.


30.) Der Entwicklungsweg ist eine autobiografische Wider- spieglung des biografischen Lebenslaufes, den ich nochmals als Anderer und Gewandelter gegangen bin.


31.) "Mein Weg ist nicht euer Weg, also kann ich euch nicht lehren. Der Weg ist in uns, aber nicht in Göttern, noch in Lehren, noch in Gesetzen. In uns ist der Weg, die Wahrheit und das Leben*.


* Carl Gustav Jung-Schweitzer Psychiater und Tiefenpsychologe".


32.) Von dem Klugen, der nicht nach seinem Entwicklungs-

weg sucht, sondern danach fragt (russsisches Sprichwort) zum Entwickler, der ständig auf der Suche nach seinem Entwicklungsweg ist, und weil dieser noch keiner gegangen ist, auch nicht erfragt werden kann.


33.) Hänge dich nicht an ein Genie, weil dieser Weg nur

alleine für ihn richtig war.



    Teil III-Nachfolge Christi christlich/religiös inter- pretiert.


Nachfolge Christi nach dem Gottesbegriffs-, Ent- wicklungs- und Vermittlungsverständnis eines

                            Meister Eckhart.


Meister Eckhart ist kein Mann der Kirche, sondern der Welt. Er ist nicht der Lehr- sondern der Lebemeister, der nur die eigenen Erfah-
rungen weitergibt und damit die Mystik alltagslebenstauglich ge-

macht  hat. So etwas lässt sich nicht ausdenken, sondern muss durch das Leben erfahren worden sein. Religion ist die längst bewiesene und zu überwindende, dualistische Welt-Diesseits (Materialistik) und Gott-Jenseits-Sichtweise (Mystik) die es aber durch das Verschränktheits-
prinzip der Quantenphysik als säkulare Interverbundenheit faktisch nicht gibt. Deshalb ist auch  die Mystik Meister Eckhart nichts abgehobenes, weltfremdes, kontemplatives für wenige Einzelne, sondern nur eine selbstverständliche  Wirklichkeitsdimension.

>  Beim " Experiment Entwicklungslebenschristentum " im Sinne von Meister Eckhart ist die Evolution der individuelle, eingeborene " Entwicklungs-Individualisierungs-Weg " als säkulare Nachfolge Christi zu grösserer Gottentwicklung   und Gottannäherung".Er  hat die Lebensentwicklung eines jeden Einzelnen mit der Gottentwicklung eines jeden Ein-

zelnen gleichgesetzt und damit den Dualismus von Realität und Wirklichkeit, vom Diesseits und Jenseits, Zeit und Ewig-

keit, von der Welt und Gott und von der Immanenz und

Transzendenz aufgehoben. Entwicklung ist der Individuali-

sierungs- Lebensform-Plan-Wille Gottes. Gott kennt nur ein Gesetz, die Entwicklung seiner selbst und zieht alles an sich. Gott kennt nur sich allein und liebt nichts ausser seiner selbst. Gott wird einem erst in der Entwicklung gegeben und Entwicklung trägt die Seele zu Gott hin und wird damit zum Mittelpunkt eines säkularen, evolutionären Christentums.


> Die Nachfolge Christi als Entwicklungs-Individualisierung
wird sakral begründet, weil jeder Einzelne vor Gott gestellt ist als "  Entwicklungs-Individuations-Lebens-Bringschuld-Prinzip der Entwicklungslosigkeit ". Nur die nichts gleich sind, sind Gott gleich ". Der Gottesbegriff wird religiös aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus ent-

wickelnd interpretiert. Gott wirkt sich selbst, sucht

nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess-Transzen-

dierungs-Geschehen und deshalb ist Gott mir nahe. Durch mein gelebtes, geatmetes Leben bin ich Gott unmittelbar.

Im selbstwirkenden Entwicklungsprozess wird Gott erst Mensch, ohne Entwicklung nicht. Er muss Mensch werden, um selbst sein und selbst werden zu können und bekommt erst durch meine Entwicklung seinen individuellen " Lebens-Werdeausdruck " und seinen Namen. Gott braucht mich, dass er sich werden kann. Deshalb ist Gott mir näher, als

ich (" mein Ego ") mir selber bin. Gott ist Subjekt und kann  niemals zum Objekt  gemacht werden.


> " Darauf setze all dein Bemühen, dass dir Gott gross werde
und dass all dein Streben auf Fleiss ihm zugewandt sein in
allem deinen Tun und Lassen". Weiter bedeutet  die Nach-

folge Christi nach Meister Eckhart ,dass jede Kreatur ist Gottes voll  " Jegliche Kreatur ist Gottes voll und ist ein aufgeschlagenes Buch und wer darin recht zu lesen weiss, der braucht keine Predigt mehr. Alles in der Welt wird als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Sinnzweck gedeutet, welches auf Höheres und Besseres verweist, was verwirklicht werden soll als die Eigenschaften des  gotischen Lernprinzips. Es geht auch nicht darum, das Sinnliche in allem zu überwinden, sondern dieses mit dem Entwicklungs-
geist  " als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck" zu durchdringen. Das Sinnliche, das was geschieht, das Materielle, der Gebrauchs- und Geltungsnutzen  hat nur bis zu einem bestimmten Entwicklungs- und Sättigungs-

grad eine Anziehungskraft, dann wird die lebenswesent-

liche,  immaterielle Seite "als das Ding an sich" für den Einzelnen wichtiger. Alles dient nur dem einen Ziel durch

die Dinge hindurch zugehen, um ihnen gegenüberstehen. Erst dann ist es möglich, diese in der Entwicklungs-Trans-

zendierung zu überwinden als sterben lernen und zu ei-

nem Stück mehr Frieden zu gelangen, weil Ruhe aller Un-

ruhebewegung Suchziel bleibt. Siehe Textfortsetzung in  https://www.die-gotische-kathedrale.de/


> Weil das Reich Gottes das Reich der persönlichen Lebens-

entwicklung ist, stellen sich alle theologischen Fragen vom Leben her und alle Lebensfragen werden beantwortet, als wenn sie Religion wären.  Weil Gott in jedem einzelnen Men-

schen seine einmalige Individualität entwickeln  will, ist das Leben Theologie und das Leben löst sich als das Wesen der Religion in Theologie auf. Es ist die Vollendung des Einzel-

nen als eine individuelle Eschatologie. Der Entwicklungs-Lebens-Begriff wird zum neuen Gottesbegriff, Entwicklung wird zum Synonym für Gottentwicklung und die säkulare, evolutionäre Christusnachfolge als das Wesen des Christen-

tums überhaupt, wo  Gott als Einzelner zu seiner Freiheit kommt*.


* Man soll laufen in den Frieden, man soll nicht anfangen im Frieden. Der Mensch, der sich im beständigen  Laufen befindet, und zwar in den Frieden,  der ist ein himmlischer Mensch. Es ist etwas was alle bewegt, alle Dinge in Lauf setzt, dass sie zurückkommen, woraus sie geflossen sind. Je edler das Ding, desto beständiger läuft es. Wer sich aus der Ruhe bringen lässt, dem sind noch nicht alle Dinge Gott ge-

wor den (was noch nicht transzendiert worden ist). Wer Gott hat,

den behindert keine Unruhe. Wer Gott gefunden hat (Frieden) dem

ist alles zuwider, was Gott nicht selbst nicht ist. Im Kreatürlichen findet man keinen Frieden, weil alles dem Veränderungsgesetz des Vergehens und Werdens unterliegt. Niemals ist ein Unfriede in dir, der nicht dem Eigenwillen entspringt.


> Die gotische Kathedrale als Mittel zur religiösen Erfahrung z.B. wird zum Mittel einer Entwicklungs-Individualisierungs-

erfahrung als unkonventioneller, eigentlich unreligiöser Zugang zum Christentum, weil der Religionsbegriff/Gott-

entwicklungsbegriff (nach Meister Eckhart) identisch mit dem Entwicklungsbegriff wird. Die Webpräsenz www.die-gotische-kathedrale.de ist ein Versuch, den Ideenkreis des Meister Eckharts in der Weiterentwicklung als Apostolat mit Lebensnähe für jeden nachvollziehbar neu zu erschliessen, weil jeder Entwicklungs-Individualisierungs-Weg nur über und durch die gotische Kathedrale geht und gegangen wurde*.


* Wenn einer seinen Entwicklungs-Vorbild-Weg gegangen ist, hat

er wirkungsquantenphysikalisch den Weg frei gemacht für andere
als das wissenschaftliche Spiegelbild der Relativitätstheorie von Albert Einstein. Es wurde (Entwicklungs)raum als physische Rea-

lität geschaffen, der vorher nicht da war und erst diese Raumex-

pansion gibt jedem die Chance, in den (Vorbild)kraftraum einzu-

treten, wenn dieser auch das praktische Moment der Verände-

rung beinhaltet diese schöpferische Möglichkeit (durch Selbstent-

wicklung) wahrzunehmen. Wenn der Endpunkt von einem Menschen verwirklicht wurde, so stellt dieser Mensch stellvertretend auch
für seine Gattung das Endprodukt der Evolution dar. Der Dichter Friedrich Schiller würde dazu sagen;" Was einer im Reiche der Wahr-

heit erwirbt, hat er für alle erworben.


Die Nachfolge Christi gewissensmässig betrachtet.


> Die Gewissenswahrheit als ein Mitwissen an der Wahrheit, entzieht sich den Bewusstseinskategorien und hat die Kraft des Wirkens. Das Gewissen ist eine Wesenheit, die das menschliche Bewusstsein aber überschreitet und völlig un-

abhängig davon ist, ob die Menschen das in ihrem Bewusst-

sein registrieren wollen oder nicht und befindet sich ausserhalb und unterhalb des Bewusstseins.Die letzte Ent-

scheidung bleibt immer das subjektive Entwicklungsge-

wissen als ringende Erkenntnis-Einsichtsform, bei der man nie eine andere Wahl gehabt hat (individuelles, entwick-

lungskonformes, lebenssynchrones Gewissen). Der Konfor-

mismus, die gesellschaftliche Anpassung, Medienmeinung   und der Tagesablauf ersetzen heute das Gewissen. Anstelle des persönlichen Gewissens tritt immer mehr die Staats-

raison als eine intellektuelle Form des Gewissens, wo das individuelle Gewissen an den Staat abgegeben wird als

ein gebundenes, abhängiges Gewissen, was aber ist kein Einzelgewissen mehr ist. Das Entwicklungsgewissen aber

ist das Einzige, was den einzelnen Menschen begründet,

ihn unruhig, friedlos und unsicher werden lässt und nur in der Erkenntnis der eigenen Entwicklungslosigkeit und Willensverstocktheit, kann der Mensch sich selber gegen-

über treten. Weil das Entwicklungsindividualisierungs-

gewissen einer säkularen, evolutionären Nachfolge Christi noch keinen gesellschaftlichen Wert darstellt, ist der Gewissensbegriff in diesbezüglich auch wertlos geworden*.


* Wegen dem subjektiven Charakter des Gewissens ist dieses unge-

eignet, als allgemeine Norm zu gelten.


> Wir können aber das Gewissen als " höhere, zeitlose Intelligenz und Führungs-Orientierungs-Instrument " nicht einfach ignorieren, was immer schon richtig war. Wenn das Gewissen als der zentrale Ort erscheint, an dem die Dinge
des Menschen und der Welt immer entschieden werden
und die Spaltung des Menschen überwunden werden kann,
ist das Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen der archi-
medische Punkt des Menschen, die prima causa aller Be -

wegtheit, von der alles ausgeht und bewegt wird. Ohne Gewissen hört der Mensch auf als Einzelner zu existieren, denn nur im Einzelnen ist das Gewissen wach und nur als Einzelner besitzt der Mensch Zugang zum Gewissen. Das Gewissen ist im Einzelnen gebunden und wird im Kollektiv aufgehoben. Nur der Einzelne wird von seinem Gewissen bedrängt, während das Kollektiv gewissenlos ist*.


* Jedes einzelne Gewissen ist wertvoller als die ganze Welt*.


*Meister Eckhart.


> Die Gesellschaft lässt einen reichen, aber keinen Entwick-

lungsmenschen zu. Jeder seinem Entwicklungs-Indivi -
dualisierungs-Gewissen als säkulare, evolutionäre Nachfolge Christi folgt, wird er zum benachteiligten Aussenseiter, aber der reichste Zustand der Gesellschaft bleibt das Entwick-

lungs-Individualisierungs-Ideal und der Starke der Nichtan-

gepasste ist. Deshalb ist das traditionelle Christentum einer Nachfolge Christi zum Scheitern verurteilt. Jeder, der seinen beruflichen Weg in der Nachfolge Christi geht, kommt mit dem Leben nur noch schwerlich zu recht, weil Christ sein im Leben ein schweres Los ist. Dieser Lebensentwurf steht konträr zum Karrierelebenslauf oder einem abgesicherten Beamtenarbeitsverhältnis. Er ist alles andere als " sexy ",

gilt sogar als Schwäche ohne gesellschaftssolidarisches Verständnis und stellt auch keinen Wert in der Welt dar, obwohl die Erniedrigungen, die Leiden, die  existentiellen Sorgen ins heldische erheben, weil man  sich treu geblieben ist. Es ist aber die Ungebundenheit aller Religion einer zukünftigen Entwicklungsfrömmigkeit. Es ist der rote Faden einer grossen, neuen Wirklichkeitsreligion *.


* Beim Bildungs-Kultur-Bewusstsein wird der Eindruck vermittelt,
dass der Mensch Geist hat, was in tausend, säkularisierten, belang-

losen Begriffen zum Ausdruck kommt. Beim Entwicklungs-Kultur-Bewustsein wird erfahren, dass der Mensch niemals Geist hat

und der Geist dann nur in Erscheinung tritt, wenn sich das Bil-

dungs-Kultur-Bewusstsein unter das Gewissen als Entwicklungs-

individualisierungswille beugt, dann hat der Geist den Menschen,

was in der  "Entwicklungskonformität " zum Ausdruck kommt,

wo der "Bildungs-Entwicklungs-Geist-Dualismus" aufgehoben wird.

           Nachfolge Christi biblisch begründet.


> Der Lebensverlauf des Menschen in der säkularen Nach-

folge Christi ist ein unbiblischer Text, aber voller Religion.

Im Leben findet sich alle Religion, die der Mensch braucht. Die religiöse Interpretierung der Evolution im Lebensalltag, vom Leben anders zu denken und den Geist des Evangeli-

ums in alle Lebensbereiche hinein tragen, ist das, worauf

es ankommt. In der Bibel fehlt das Programm für die individuelle Befreiung (z.B. gesellschaftliche Individuali-

sierung, Individualisierung in der Arbeitswelt, persön-

licher Entwicklungsweg in der evolutionären, säkularen Nachfolge Christi). Die Beschreibung und Verkündigung

des Heilsgeschehen alleine führt noch nicht zum Heil. Die christliche  Gleichnisbotschaften verstehen sich nicht von selbst, sondern sie müssen verständlich gemacht werden, während die individuellen Entwicklungsweg-Botschaften als Hinweise (z.B. Lebensirrtümer, Lebenskrisen, alles nur Gleichnis, Probierstein und Mittel, welches auf Höheres verweist, welches als gotisches Lernprinzip als Lebenser-

kenntnis verwirklicht werden soll, jeder versteht. Es sind die Worte zum Abschluss von Goethes Faust “alles Vergäng-
liche ist nur Gleichnis“. Das Reich Gottes kann nie vorgrei-

fend wegen dem persönlichen Entwicklungsreife(Gnaden)-

weg gelehrt werden, sondern kann nur von der individu-

ellen Erfahrung her ergriffen werden, weil jeder Entwick-

lungsweg einzigartig ist und nicht gelehrt werden kann. Es

ist die Religionsentwicklung, welche bei der Sozialisierung im Elternhaus und in der Schule beginnt zur Religion, welche erst bei Entwicklungs-Lebenskrisen beginnt (auch wenn es erst gar nicht nach Religion aussieht)*.


*Von dem Christuswort verlasse Vater und Mutter und folge mir nach (der Ruf Jesu in die Nachfolge macht den Jünger zum Einzelnen) zum persönlichen,unbequemen Entwicklungsweg, der in der Gesellschaft nicht widerstandsfrei vorgesehen ist, um ein Einzelner zu werden (die Entwicklungsreife in die Nachfolge macht den Entwickler zum Ein-

zelnen).


> Jeder Mensch hat nicht nur das Recht, sondern die Entwick-

lungspflicht jedes Bibelwort persönlich für die jeweilige konkrete Lebenssituation auszulegen,  sonst bleibt z.B. "in jeder Lebenslage soll dich ein Wort aus der Bibel  begleiten" eine lllusion. Die traditionelle Bibel ist in unserer techni- schen und ökonomisierten Welt keine wirkliche Lebenshilfe mehr. Es zählt nicht das Prophetenwort, sondern die Gesetze

Regeln der Gesellschaft. Die Bibel stammt aus einer  vor-

evolutionären, statisch verstandenen Zeit und dem anti-

ken Weltbild. Ich suche dort vergeblich nach Kniggever-

haltensregeln, Begriffe wie Smartphone, Jobcenter, Corona oder tragende Werte für meine Lebens- und Berufswelt in unserer Postmoderne. Eine Quelle behauptet, dass 40 Autoren in einem Zeitraum von 1600 Jahren 66 Bücher verfasst haben. Hätte  Christus vor 2000 Jahren von den heutigen Problemen gesprochen, hätte ihm niemand zugehört und so wirkt der damalige Zeitgeist  auf uns

heute. Nicht was vor 2000 Jahren passierte, sondern was

in meinem Leben jetzt passiert ist wichtig. Was die Men-

schen interessiert sind nicht die Ereignisse der Vergangen-

heit (Menschwerdung Christi), sondern was hier und heute passiert. Das Interpretationsprivileg der Bibel hat dann

nicht mehr der Klerus alleine. Die Welt ist eine Lehre von Gott und das Verhältnis von Gott  zum einzelnen Menschen. Der Geist Gottes ist mir näher als das Wort Gottes. Das  Leben  ist "bibelsicherer" als die Bibel und deshalb ist 

Gottes Wort in der persönlichen Entwicklungsauslegung

im Emporirren zu finden.

> Es kommt nicht auf den Buchstaben, sondern auf deren Geist im Zeitgeist an. Das Leben interpretiert sich selbst

und findet sich in der Bibel wieder. Entwickler entdecken

die Worte der Heiligen Schrift neu, auch wenn sie die Bibel nie gelesen haben, sind es die gleichen Wahrheiten. Der Weg zur Wahrheit wird wichtiger als die Wahrheit selbst. Das Leben erklärt sich selbst und findet sich in der Bibel wieder.  Es ist besser seine persönliche Welt im Geiste des Evange-

liums um zu gestalten, anstatt zu versuchen, nach der Bibel zu leben.  Das Wort Gottes entfaltet sich aber erst im Lebensprozess und das Leben entspricht dem göttlichen Wort (Logosidee). Es ist statt nach den Geboten der Bibel 

zu leben nach dem zu leben, was die Entwicklung gebietet. Die Bibel wird auf die Entwicklung des Einzelnen umge-

formt, weil der Entwicklungsweg des Einzelnen und die Gottessuche nicht in der Bibel nachgeschlagen werden

kann. In der Bibel wird von Gleichnissen gesprochen, beim gotischen Lernprinzip sind es die Entwicklungs-Indivi-

dualisierungs-Gleichnisse der Entwicklungseigenschaften. Weil auch die Bibelgleichnisse dem entwicklungsge-

schichtlichen Gesetz des Werdens und Vergehens unter-

liegen ist die Zeit gekommen ist, wo der Wahrheitslebens-

ausdruck eines anderen Mediums als Kulturträger bedarf, weil diese nicht mehr geeignet sind auf Höheres zu verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist*.

* I.) So sagt Meister Eckhart ausdrücklich, dass man Gott aus der Schrift nicht erkennen kann. Dass wir Gott nicht finden ist gerade der Fehler, dass wir ihn in den Gleichnissen und Bibelworten suchen, für den es schlechterdings kein Gleichnis und keine Worte gibt.


> Entwicklung ist dann nicht mehr auf die Heilige Schrift be-

schränkt, sondern auf die gesamte Schöpfung. Die Welt der Gegenwart und der Zukunft braucht ein neues Gottesbild, welches mit dem evolutionären Weltbild im Einklang steht, damit unser theologisches Gottesbild dem Wandel Gottes im Werden der Welt folgen kann. Nach dem (religiösen), evo-

lutionären Verständnis (eines Meister Eckhart)entwickelt sich der Mensch nach einem von Gott eingepflanzten Entfaltungsgesetz. Die Seele wird als Lebensmetapher für

die Individuationsentwicklung verstanden. Das Leben lebt nur durch die Seele und diese verleiht auch dem mensch-

lichen Körper seine Form. Es ist der formbildende Lebens-

prozess, welcher sich selbst hervor bringt (Emanation).


> Entwickler entdecken die Worte der Heiligen Schrift neu.

 Es kommt nicht auf den Buchstaben, sondern auf deren Geist im Zeitgeist an. Das Leben interpretiert sich selbst und findet sich in der Bibel wieder. Der   Lebensverlauf eines Menschen ist ein unbiblischer Text und voller Religion. Es

ist besser seine persönliche Welt im Geiste des Evangeli-

ums umzugestalten, anstatt zu versuchen,nach der Bibel zu leben. Die Bibel stammt aus einer  vorevolutionären, statisch verstandenen Zeit und dem antiken Weltbild. Eine zeit-

gemässe und individuelle Situationsauslegung der Heiligen Schrift hebt den Wahrheitsanspruch der Bibel nicht auf und darf nicht als eine oberflächliche, zeitgeistige Anpassung oder nur persönliche Wahrheitsmeinung verstanden wer-

den, sondern es ist eine selbstringende, irrende, ständig optimierende  Wahrheitsselbstsuche. Nicht die zeitlosen Bibelwahrheiten und deren Belehrung bringen jegliches Übel aus der Welt oder führen zur Umkehr, sondern erst deren Überwindung. Der Mensch kann nicht gut sein, wenn er will. Die zeitlosen Wahrheiten können ihm einen Weg zeigen, aber sie geben ihm nicht die Kraft es zu tun*.


*I.) Von Gott spricht seine Offenbarungen als die Enthüllung gött-

licher Wahrheiten oder eines göttlichen Willens durch erwählte Menschen (Offenbarung Gottes z.B. des Johannes) zu Gott  spricht im Entwicklungslebensvollzug des einzelnen Gewissen des Menschen  in seiner Entwicklungsfreiheit (Einzeloffenbarung Gottes).


II.) Nicht weil Gott das Wort der Schrift gesprochen hat, sondern weil es die  Einzelseele vernommen hat.


III.) Von wir müssen zwei Redeweisen Gottes unterscheiden für alle Menschen im  gleichen Maße gültige Bibel zum individuellen Entwick-

lungs-Individualisierungs-Weg, wo mein persönlicher Lebensda-

seinssinn als eine Erscheinung Gottes eines "Gott-Werde-Selbst-Sein"angesehen wird.


IV.) Von der  Notwendigkeit,  den Willen Gottes neu zu formulieren und die Bibel fortzuschreiben zur Rettung des Evangeliums, um den Preis des traditionellen Evangeliums *.


* Das Absolute hat sich nicht mit der Bibel erschöpft, sondern es war erst ihr Anfang.


V.) Von der Bibelexegese (Wortlaut der Schrift, das Wort Gottes ist

mir nahe und die Bibel als Maßstab des Glaubens) zur Entwick-

lungsexegese der Bibel (Lebenskrisendruck als Chiffre und Ent-

wicklungsführungszeichen, wo mir der Geist Gottes mir nahe ist

und das Leben als Maßstab des Glaubenserfahrung).


VI.) Von nicht die Bibel ist der Zeit fern, sondern zu heute ist die Zeit der Bibel näher, als je zuvor.


VII.) Von der biblischen Übersetzungstradition und Schriftge- bundenheit (Mönch Einhard, Martin Luther, Johannes Men-
telin etc.) zu einer persönlichen, nachbiblischen Schriftun-
gebundenheit der Entwicklungsauslegung *.


* Wer als Laie anfängt die theologische Rechtsauslegung des Evan-

geliums neu zu interpretieren gilt in konservativen Kreisen als Ketzer zu alle Kirchen leben von ihren so genannten (kirchenuntreuen) Ketzern und die christliche Kirche lebt besonders von ihren grossen Ketzern z.B. Meister Eckhart.

> Die Nachfolge Christi darf zwar biblisch gedeutet und mit biblischen Versen abgesichert sein, aber sie darf nicht dogmatisch, vergangenheitsvorbildhaft orientiert sein.  Eine zeitgemässe und individuelle Situationsauslegung der Heiligen Schrift hebt den Wahrheitsanspruch der Bibel nicht auf und darf nicht als eine oberflächliche, zeitgeistige An-

passung oder nur persönliche Wahrheitsmeinung verstan-

den werden, sondern es ist eine selbstringende, irrende, ständig optimierende  Wahrheitsselbstsuche. Die alte Bibel hat nach wie vor ihre Gültigkeit und bei Entwicklungs-
reife wird der Wahrheitsgehalt der Bibel zum individua-

lisierten Lebensgehalt, aber dass die Selbsterschließung Gottes nur im Horizont in der Kategorialität und den Vorstellungen des Zeitgeistes  geschehen kann. Die eigenen, jetzigen Lebensreflektionen wirken unmittelbarer und sind mir näher stehend als allgemeine und für mich jetzt nicht zutreffende Bibelwahrheiten. Nur in der Entwicklungsre-

flexion kommen Leben und Religion zusammen. Die Exe-

gese der Bibel erfolgt durch lebensnatürliche Art und Weise und beruht nicht auf freier Assoziation des Glaubens oder subjektiver Offenlegung des Schrifttums*. 


* I.) Was noch nicht volle Wahrheit ist verhindert sie zu erkennen. Denn solange der Mensch dieser Wahrheit nicht gleich ist, kann er diese Rede nicht verstehen. Die Wahrheit offenbart sich, indem man selbst zur Wahrheit wird*.


* Meister Eckhart


II.) Nicht die zeitlosen Bibelwahrheiten und deren Belehrung bringen jegliches Übel aus der Welt oder führen zur Umkehr, sondern erst deren Überwindung. Der Mensch kann nicht gut sein, wenn er will. Die zeitlosen Wahrheiten können ihm einen Weg zeigen, aber sie geben ihm nicht die Kraft es zu tun.


III.) Jesus lehrt in Gleichnissen, da sein Publikum nur so in der Lage
ist, seine Lehre zumindest teilweise aufzunehmen. Paulus weist auf
den allegorischen Schriftsinn hin. Der Kirchenvater Origenes und
andere weisen auf die Lehre vom dreifachen Schriftsinn hin. Viele Allegorien, so man sie wörtlich nähme, ergäben Unsinn (z.B. Tieropfer bringen, wenn ein Erschlagener zwischen zwei Städten liegt). Die Evangelien widersprechen sich auf der wörtlichen Ebene. Die Evan-
gelien passen nicht eins zu eins mit den historischen Abläufen zusam-
men. Im historischen Sinn sind die Evangelien höchst unzuverlässig. Bislang gibt es keine unabhängigen, ausserbiblischen Quellen über
Jesus.


IV.) Von Jesus Christus sagt: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nach-
folgt, der wird nicht in der Finsternis bleiben, sondern wird das Licht
des Lebens haben (Johannes Evangelium 8,12) zu jeder wird zum Licht der Welt, wenn er die säkulare Nachfolge Christi antritt. Diese Uner-
setzlichkeit hat Grösse, weil sie objektiven Charakter gewinnt d.h.,
für alle dann gültig sein wird.


Nachfolge Christi als mittelalterlicher weltvernei- nungs-Klosterweg versus moderner Weltbe-                                              jahungsweg*.


*Trivia: Die Klosterbesuche beschränken sich heute auf die Speisen- karte und den Bierdeckel*.


* Quelle unbekannt.


> Im Mittelalter gab es viele Klostergründungen, welche versuchten unterschiedliche Lebensentwürfe in einer ge-

meinschaftlichen, auf die Ausübung ihres Glaubens konzen-

trierten Lebensweise als Berufene (Vocatio) zu erfassen.  Im Sinn einer „berufsmässigen“ Gottesverehrung wurden ent-

sprechend im Mittelalter Ordensleute als "Religiosi" "be-

zeichnet. Der damalige Mensch hatte nur die Alternative zwischen Welt oder Kloster, wo Ordensleute in einer abge-

schotteten mönchischen Gemeinschaft durch ihr Gelübde sich Gott in der Nachfolge Christi übergeben. Die Kindheit z.B. endete im Mittelalter mit sieben Jahren und Kinder galten dann als kleine Erwachsene. Es wurde dann ent-

schieden, ob sie für die Welt oder für Kloster geschaffen waren.  Es gibt Orden, welche durch Einkehr, Stille, Kon-

templation, lange Pflichtgebete, Verachtung alles Welt-

lichen und Irdischen, durch strenge, asketische, klöster-

liche Observanz durch selbst auferlegte Entbehrungen

und Martern und glaubte damit den Himmel verdienen zu können oder wenigstens Gott näher zu kommen und ein grösserer Grad an Heiligkeit zu erreichen, weil dieses in der Alltags-,Berufs-und und Sinnenwelt einer " Frauwelt " nicht möglich sei. Es gibt auch Orden die durch körperliche Arbeit, geistiges und geistliches Studium und weltoffene Gast-

freundschaft gekennzeichnet sind, die weniger monas-

tisch, lebensfeindlich und weltabgestorben, sondern der Weltseelsorge oder mit praktischen, sozialen Aufgaben betraut sind. Es waren und sind alles unterschiedliche Entwicklungswege der Nachfolge Christi sich Gott anzu-

nähern, aber individuell betrachtet war und ist es kein eigener, in Freiheit errungener Entwicklungsirrtumsweg, sondern ich bin eingetreten oder habe mich angemeldet (was sich aber auch im  späteren Leben als Irtum herausstellen kann)*.


* I.) Die Kindheit und Jugend wird im heranwachsenden Alter zu einer vergessenen Lebensphase, wo nur noch die rührenden Kindheitser-
erinnerungen eine persönliche Rolle spielen, aber der einzigartige
und lebensprägende Wert dieser Inkubationszeit als Lebensfunda-

ment im späteren Leben keine Berücksichtigung mehr findet. Die Kindheit ist lebensbestimmend, lebenstragend, lebensentscheidend und gibt dem Leben erst Bedeutung, Sinn und Wert als der Geburts-

grund von Allem. Ein Leben lang spielt die " Kindheitsseele " als zweite Persönlichkeit die Hauptrolle im Leben. Bei seiner Berufung wird man von seiner Kindheit und Jugend wieder eingefangen.

II.) Die Abtei von Cluny in Burgund war als Ausgangspunkt bedeu-

tender Klosterreformen eines der einflussreichsten religiösen Zentren des Mittelalters und hatte in ihrer Blütezeit 1000 Mönche. Ihre Kirche war zeitweise das größte Gotteshaus des Christentums. Bernhard von Clairvaux, war der hinreissender, willenstarker mittelalterlicher Abt, Kreuzzugsprediger und frühscholastischer Mystiker, in dessen Er-

scheinung  das geistliche Führertum in der Menschenbeherrschung seinen sichtbaren Ausdruck fand.

> Es wird mir gesagt, wie ich zu sein habe und wie ich einmal werden soll. Danach ist der ganze Tagesablauf durch Regeln und monatische Tugenden festgelegt  z.B.Regeln des Abtes Benedikt: nicht stolz sein, nicht trunksüchtig, nicht gefräßig, nicht schlafsüchtig, nicht faul sein), mit dem Ziel Gott in der Nachfolge Christi näher zu kommen, was nur durch die geschenkte, aber nicht garantierte Gnade (Reife) möglich

ist und die Tugend allein noch nicht zu Gott und Gottent-

wicklung führt. Die benediktinische Regel, " die Magna Charta des Mönchtums" z.B.  sammelt die Vielen, die nichts anderes suchen als den geraden Weg zu Gott, aber

nur der ungerade Weg ist der individuelle, formlose Irr-

tumssuchweg. Es gab damals keine andere umfassendere Regel als der Weg zu Gott. Aber alles im Leben unterliegt

dem geschichtlichen Weltgesetz des welkens und blühens und dieser Christus-Nachfolgeweg gehört seit der Säku-

larisation (1799 bis 1821)mit der Aufhebung kirchlicher Institionen, Abteien und Klöster und die Verstaatlichung ihres Besitzes einer notwendigen Entwicklungs-Kloster-Vorstufe an. Schon der Benektinermönch Honorius von Autun erkannte im 11. Jahrhundert, dass der Christ  durch seine Lebensumstände heilig werden soll. Die heutige Mönchsregel für alle Menschen ist das gotische Lernprinzip*.


* I.) Benedikt von Nursia war ein Einsiedler, Abt und Ordensgründer. Er lebte in der Zeit des Übergangs von der Spätantike zum Frühmittel- alter. Um 529 gründete er die Abtei Montecassino bei Neapel in einem Apollotempel, die als Stammkloster des Benediktinerordens gilt Geboren: 3. März 480 n. Chr.und verstorben: 21. März 547 n. Chr.


II.) Nach Meister Eckhart bin ich von Ewigkeit her der Sohn Gottes gewesen meiner Bestimmung nach aussen auch wenn es in der Lebenswirklichkeit noch nicht angekommen ist. Die Mönchsgelübde scheinen ihm ziemlich wertlos zu sein. Weil das heilige Leben an keine bestimmte Formen gebunden sei und öfters sich eine unheilige Ge-

sinnung hinter ihnen verberge. Eine Verdienstlichkeit mönchischer Armut lehrte er niemals und verwarf einen grösseren Grad an

Heiligkeit durch die Kleidung, selbst auferlegten Klosterregeln und der Weltabgewandtheit. Er betonte den Frieden nicht zu suchen in

der Weltabgeschiedenheit, sondern da wo er gerade steht." Wer innerlich steht wie er soll, der steht an allen Orten und bei allen Leuten recht und wer innerlich nicht steht wie er soll, der steht an allen Orten und bei allen Leuten unrecht ". Weil jeder berufen ist zur Nachfolge Christi, nimmt auch jeder sein Kreuz auf sich mit seinem Lebensentwurf. Je weiter einer im Leben des Geistes vorwärts ge-

schritten ist, desto schwerere Kreuze werden ihm begegnen. Es ist

die individuelle Nachfolge Christi im geistigen,seelischen  aber nicht im buchstäblichen Sinne.Aber salopp gesagt, keiner bekommt mehr

auf den Teller geladen (Kreuze), ie er essen (tragen) kann.


III.) Trivia: " Das Schlimmste war, die Kutte bei Tag und Nacht nicht ausziehen zu dürfen, was bei der Hitze die schwerste Prüfung war", was sich heute körperhygienischen Gründen Hohn spricht und auch die Frage sich gefallen lassen muss,ob man mit dieser Prodezur zu Gott kommen kann*.


* Mönchsquelle: unbekannt.


> " Es wird keine Kette geschwungen, zu der sich ein Mönch
verurteilt hat ", sondern wir haben nur diese eine Nachfol-

gewahl. Unsere Lebensentwürfe passen schlichtweg nicht mehr zu unserer Lebensweltzeit. Mit Ausnahmen von einer kleinen Anhängerschar in deen das Feuer brennt abge-

sehen, was bewundernswert, aber für andere Aussen- stehende nicht nachvollziehbar ist, gilt das Kloster heute kein allgemeingültiges, nachzuahmendes Lebensmodell für den Einzelnen mehr und dass Mönche bettelnd und irrend umherziehen ist in Zeiten von Bürgergeld lebensfremd, was aber z.B. im Buddhismus noch gängige Praxis ist. Öffentliche Bekenntnisse und Gelübde sind einem individualistischen  Geist sowieso  zuwider. Der freie, unabhängige Geist ist parteilos und bindet sich an kein Dogma und Regeln. Beim Klosterweg werden die Freiheiten der Religion untergeord-

net und endet damit als  geistige, dogmatische Norm, während beim Entwicklungs-Welt-Individualisierungsweg in der Freiheit die Religion erst entdeckt und zurück errungen wird als höchste Stufe der Religion und seelischer Erregtheit*.


*I.)  Das Mönchstum kann zwar nie altmodisch werden, ausgenom-

men der Fall, es wolle modern werden und sich der Welt angleichen,  aber sein Ziel ist die Angleichung an Gott *.


* Quelle: Anselm Grün OSB ist ein deutscher Benediktinerpater, Betriebswirt, Führungskräftetrainer.

II.) Siehe auch "Es gibt so viele Wege wie es Menschen gibt " in Indivi-

duations-Entwicklung als Lebensweg.


III.)  Der Berufungsbegriff entstammt vielmehr genuin einem christ-

lichen Hintergrund. In den ersten christlichen Gemeinden wie noch zu Beginn des 1. Jahrhunderts waren mit dem griechischen Äquivalent für Berufung (klesis) zwar nur die Christen, dafür alle Christen ge-

meint. Sie alle waren alle Berufene und " Auserwählte Gottes " und diese Berufung galt es im alltäglichen Leben auch zu verwirklichen. Als das Christentum lebensgeschichtlich in der Welt nicht mehr erfahrbar war, entstand das Mönchstum als die Bewegung derer, die sich fernab vom Weltengetriebe ganz und ungeteilt Gott hingeben. Die Klesis der weltlichen Stände wurde durch die Vocatio (bezeichnet bildungssprachlich die Berufung in respektive den Ruf für ein Amt) ersetzt, wo sich die eigentliche Berufung realisierte. Der Reformator Martin Luther begründete theologisch in seiner Leipziger Disputation seine Auffassung vom allgemeinen Priestertum. Der Ruf Gottes ergeht demnach nicht mehr an Einzelne, sondern an jeden Christen. Es gibt danach keinen besonderen geistlichen Stand mehr, der über anderen stünde. Damit wird das Leben in der Welt religiös aufge-

wertet. Weltlicher Beruf und geistlicher Beruf waren gleichwertig anzusehen. Gerade der Beruf sei der Ort der Bewährung des Christ seins und mehr als jede selbst gewählte Form der Kasteiung und weltlichen Abgeschiedenheit im Kloster, was dann auch zur Auf-

lösung vieler Klöster führte. Luther demokratisierte damit den heutigen noch gültigen" Vocatio-Begriff " der säkularen Nachfolge Christi, aber in der Lebenspraxis bis heute nur von einigen Wenigen umgesetzt worden ist.


IV.) Im 12.- und 13. Jahrhundert waren gesellschaftliche Umbrüche ausschlaggebend für eine neue Form der Nachfolge Christi. Während der Klerus und das unabhängige Bürgertum, dass sich neu heraus-

bildete zu Wohlstand und Macht kam, verarmte die bäuerliche Land-

bevölkerung. Infolge dessen entwickelte sich unter den begüterten, städischen Bürgern die Armutsbewegung, welche Christus nach-

folgten, indem sie ihren Besitz unter den Armen verteilten.


V.) Neben der geschilderten evolutionären Nachfolge Christi hört sich die amtliche Rechtslehrmeinung der Kirche einer Nachfolge Christi recht nüchtern an. Es bleibt ein frommer Wunsch mit mittelalter-

lichen, weltfremden, religiösen Leerformeln Menschen zur Nach-

folge Christi zu motivieren. Das zweite Vatikanische  Konzil z.B.

von 1962-1965 legte in seiner Kirchenkonstitution "Lumen gen-

tium" folgendes fest: " Wie aber Christus das Werk der Erlösung in Armut und Verfolgung vollbrachte, so ist auch die Kirche berufen,

den gleichen Weg einzuschlagen, um die Heilsfrucht den Menschen mitzuteilen. Somit steht die Kirche als wanderndes Gottesvolk selbst in der Nachfolge Jesu. Sie muss bereit sein, denselben beschwerlichen Weg zu befolgen, den Jesus gegangen ist, um den Mitmenschen das Heil zu bringen". Der Christ lebt nicht aus einer abstrakten Glaubens-

lehre, sondern aus der Gemeinschaft  mit Christus seinem Herrn. Christ sein bedeutet nach- folgen im Glauben und im Heiligen Geist, das Leben Christi leben, ihn nicht nur bewundern,   sondern wirklich anziehen (Röm 13,14), bis man ihm zum verwechseln ähnlich ist (was illusorisch bleibt). Doch gerade auch jeder einzelne Christ ist von Gott berufen, ihm nachzufolgen, indem er Leben führt, das der Taufe und der Freiheit der Kinder Gottes entspricht. Durch sein Mitleben in der Kirche kann er Christus nachfolgen, indem er Gehorsam übt, die Sakramente würdig empfängt, in gewissenhafter Verantwortung mit der Kirche lebt, mit der Kirche fühlt, tätig die Sendung der Kirche be-

zeugt und den Austausch in der Kirche sucht, kann jeder auf einfache Weise seinen Glauben zu Christus bezeugen. Es wird keiner ernsthaft glauben, dass solche Anweisungen in der Kirchendiktionssprache jemand zur Nachfolge Christi ernst nimmt, auch wenn sie wahrheits-

aufrichtig sind. Dieses gilt eher für konservative Ordensleute, aber eine Nachfolge-Christi-Aufbruchstimmung und ein aufreissen von Fenster und Türen für jedermann wird dieses nicht auslösen.


> Der Mensch des Mittelalters ist in seinem Naturell und seiner Berufung nach Pilger (" Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben ") und alles diente dem Wohlergehen der Seele. Das Streben nach dem persönlichem Gewinn und das Horten von Gütern ( " Hast du was, bist du was ") waren damals Unwerte und Kleidung, Nahrung, Haus, Lebensge-

genstände etc. hatten überwiegend nur einen lebensnot-

wendigen Gebrauchsnutzenwert. Auch wenn die Menschen im Mittelalter nicht weniger materialistisch gesinnt waren wie heute, aber die weltlichen Dinge  hatten als Mittel zum Zweck " dem Seelenheil " zu dienen und sollten auf Höheres verweisen, was verwirklicht werden soll*.


* Ein Pilger (lat.Peregrinus) oder Wallfahrer (Plural auch Wallleute)

ist eine Person, die eine Wallfahrt unternimmt und aus Glaubens- gründen in die Fremde zieht. Zumeist ist eine Wallfahrt zu einem Wallfahrtsort  zu Fuß oder auch unter Verwendung eines Transport-

mittels.


II.) Die Nachfolge Christi, von einem mittelalterlichen Mönch be-

schrieben (Thomas vom Kempen), war nach der Bibel lange Zeit das meist verbreitete Buch in dieser Zeit. Es ist auf das geistliche Leben der Weltloslösung im Kloster ausgerichtet und deshalb nicht für den praktischen Lebensalltag in der heutigen Welt geeignet. Auch wurde der physische Körper nach dem Vollkommenheitsideal der abend-

ländischen Geistesgeschichte wegen biologischer, hygienischer  und

medizinischer Unwissenheit  unterschätzt und das alleinige Seelen-

heil überschätzt. Die Durchschittslebenserwartung im Mittelalter

lag bei 35 Jahren. Aber der Körper bleibt das notwendige Entwick-

lungsvehikel des Geistes und der Seele.


II.) Der Mensch der Neuzeit ist in seinem Naturell und seiner Berufung nach säkular interpretiert auch ein Pilger,weil Ruhe aller Unruhe in der Welt Suchziel bleibt und meta- phorisch von  

  • das Heil mit den Füßen erlaufen (Pilgerwallfahrt zu einer Pilgerkirche z.B. ins Heilige Land zum Heil durch Laufen in den Frieden (z.B.mein  Entwicklungs-Auseinander- setzungs-Lebenslauf in einem Bürohochhaus als Le-bens abschnittsweg)*.

* I.) Beim Sport wird gelaufen  für die Fitness, gegen das Altern, aus Spass oder aus einem Leistungsehrgeiz heraus etc. (natürliche, körperliche Bewegung als Laufwelle).Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird gelaufen "in den Frieden" als Metapher für die stän-

dige Veränderungsbereitschaft im Lebenslauf,um von der Entwick-

lungsunruhe des Alltagslebens zur Ruhe und Frieden des Selbstseins zu kommen (natürliche, geistige Bewegung als Entwicklungswelle).


II.) Nicht die passive Ruhe,sondern die Bewegung ist der natürliche Zustand eines jeden Körpers und Ruhe bleibt aller Entwicklungsun-

ruhe gung Ziel (als Einigung und Einung), weil der Ruhepol der archi-

medische Punkt ist,von dem alles ausgeht,alles in Bewegung gesetzt wird und in der Verwandlung Stabilität gewährleistet. Das Leben ist auf statischer Instabilität aufgebaut, welches sich in der Entwick-

lungsbewegung selber stabilisiert.Der absolute Stabilitätszustand ist der fliessende Aspekt der Unbeständigkeit.Es gibt nicht Ruhe
ohne Bewegung und Bewegung ohne Ruhe.Jede menschliche Krise,

der Entwicklungsdrang und aller Unfrieden ist der spannungshafte Bezug zur Ganzund Einheit, welcher uns "in Lauf hält ".Die schöp-

ferische Unruhe ist der Ausdruck des Ungenügens am Gegenwär-

tigen und Gegebenen in  sich.Kein Geschöpf kennt Ruhe und Rast,bis es seinen Lebensrhythmus gefunden hat.Es ist durch die Unruhe des hektischen Lebensalltages in sich ruhend werden. Es ist die Weisheit nicht das Ruhesame,sondern das Mühsame,den Geist nicht auf der hellen,widerstandsfreien Bildungsseite,sondern auf der dunklen Widerstands-Entwicklungs-Lebensseite zu suchen. Die Disharmonie bildet oft erst die Voraussetzung für die Harmonie als Lebensüber-

einstimmung. Es ist das schillerische Diktum,dass der Weg aller Entwicklung von der Natur über die Unnatur zur Natur zurück

geht. Im Lebenswiderspruch liegt die Quelle und Triebkraft aller Entwicklung und dieser ist komplementär lebenszugehörig und die polar entgegengesetzten Prinzipien sind aufeinander bezogen. Jede Seite existiert kausal und final nur durch ihr Spiegelbild.


III.) "Man soll laufen in den Frieden (um im Frieden anzukommen), man soll nicht anfangen im Frieden-Meister Eckhart".


IV.) Das Leben ist am schönsten, wenn es einen nicht zur Ruhe kommen lässt*.


* Quelle unbekannt.


V.) "Strebe nach Ruhe, aber durch das Gleichgewicht, nicht durch den Stillstand deiner Tätigkeit


* Friedrich Schiller,Dichter, Philosoph und Historiker.


VI.)"Du kannst wählen zwischen Wahrheit und Ruhe, aber beides zugleich kannst du nicht haben-


*Ralf Wald Emerson, amerikanischer geistlicher Lehrer, Philosoph

und Essayist.


  • Von der Echternacher Springprozession zum ING NIGHT   Marathonlauf *.


*I.)  Lieber Marathonlauf  anstatt in der Kirche an  Gott denken.


II.) Die Echternacher Springprozession ist eine religiöse Prozession, die jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten in Echternach in Luxemburg stattfindet. Die Teilnehmer „springen“ zu Polkamelodien in Reihen durch die Straßen der Stadt bis zum Grab des Heiligen Willibrord in der Echternacher Basilika .Der "ING Night Marathon Luxembourg" zählt europaweit zu den anspruchsvollsten Stadtmarathons.


  • Von der gotischen Kathedrale Sainte Marie Madeleine in Vézelay (Burgund), wo Bernhard von Clairvaux an diesem Wallfahrt-Pilgerort zum zweiten Kreuzzug aufrief zum Entwicklungsbesucher, welcher die gotische Kathedrale aufsucht als Wallfahrt-Pilgerort der Entwicklung zum " Kreuzzug gegen sich " *.

* I.) Die heutige Basilika Sainte-Marie-Madeleine in Vezelay ist nicht die erste Kirche an diesem Ort, zuvor stand hier eine karolingische Kirche. Abt Artaud ersetzte den karolingischen Chor durch einen romanischen. Er wurde 1104 geweiht. Nach erneutem Brand wurden 1185–1215 der Chor und das Querschiff  in bereits frühgotischen Stil errichtet. Noch später (1260) folgten der Südwestturm (St. Michel) mit einer 15 Meter hohen hölzernen Spitze und die hochgotische Westfassade *.


* Die Abtei von Cluny in Burgund war als Ausgangspunkt bedeutender Klosterreformen eines der einflussreichsten religiösen Zentren des Mittelalters und hatte in ihrer Blütezeit 1000 Mönche. Ihre Kirche war zeitweise das größte Gotteshaus des Christentums.


II.) Bernhard von Clairvaux, war der hinreissender, willenstarker mit-
telalterlicher Abt, Kreuzzugsprediger und frühscholastischer Mys- tiker, in dessen Erscheinung  das geistliche Führertum in der Men- schenbeherrschung seinen sichtbaren Ausdruck fand.


III.) Harter moralischer-Kreuzzug: gegen Gier, Ego, Eigenwillen, Bequemlichkeit etc.


IV.) Weicher Moralisierungs-Kreuzzug: Die Tugend in der Schwachheit
zu vollbringen nicht zur Vervollkommnung, sondern nur zu seinem inneren Frieden zu gelangen (und mit den eigenen Schwächen weiter leben). Es ist das Leben selbst, welches sich im Entwicklungs-Trans-
zendierungs-Prozess moralisiert.

  • Vom religiösen Jakobspilgerweg (z.B. Pilgerort Santiago de Compostela) zum persönlichen Entwicklungsweg, der meinen Vornamen trägt,weil mich Gott (bei Reife) beim Namen gerufen hat (eigene Lebenswelt).
  • Von der Wallfahrt und Pilgerreise zur gotischen Kathe- drale  als religiöser Wallfahrtsort " (Gott lässt sich nicht erlaufen)zum Besuch und touristischen Reise der gotischen Kathedrale " als Wallfahrtsort der Entwicklung " (Gott wird in jeder Entwicklungserkenntnis neu geboren).
  •  Von den 12 bis 14 Millionen Besuchern im Jahr (bis zum Jahre 2018 als fromme Pilger und Kirchenbesucher, welchez.B. die gotische Kathedrale " Notre Dame de Paris " besichtigten als eine " Muss-Sehenswürdigkeit und der Besuch dauerte in der Regel mit einer kleinen Führung 45 Minuten, weil keiner daran vorbei kam (Mittelpunkt einer Parisreise) zuden künftigen Millionen von Ent- wicklungssuchern, welche sich entwicklungskulturell permanent mit gotischen Kathedralen und dem goti- schen Lernprinzip auseinandersetzen als einMuss der Sehnsuchtswürdigkeit ", weil bei Entwicklungsreife keiner an seinem persönlichen Individualisierungs-Entwicklungs-Lebensweg vorbei kommt,  der über und durch die Kathedrale führt (Mittelpunkt des Lebens).
  • Von der Muttergottesoktave wo z.B. in Luxemburg vom 3. bis zum 5.Sonntag nach Ostern zum Gnadenbild der "Consolatrix Afflictorum" pilgern zur nüchernden Fest-stellung des Augustiner-Chorherrs, Mystikers und geist-licher Schriftsteller Thomas von Kempen, dass selten einer auf der Pilgerfahrt heilig wurde und der Mensch soll durch seine Lebensumstände heiliger werden.
  • Von der gotischen Kathedrale, der wir die Pilgerbewe- gung verdanken haben zur Neuzukunftsbesinnung der gotischen Kathedrale, der wir die Entwicklungssuch- bewegung verdanken einer Pilgerschaft zu sich selbst zu finden, weil jeder Entwicklungsweg nur über und durch die gotische Kathedrale als gotisches Lernprinzip  geht, weil bei Entwicklungs-Individualisierungs-Reife jeder das Gefühl vermittelt bekommt, dass die gotische Kathedrale nur für ihn gebaut worden ist und er endlich zu Hause angekommen ist. Erst nach einer Lebenskrise öffnen  sich  die Eingangsportale der  gotische Kathedrale für mich*.


* Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer gotischen Kathedralen " in Zukunft-Strassburger-Muenster

  • Siehe auch den Gliederungspunkt "Gotische Kathedrale als religiöser Lebensmittelpunkt, Wahrzeichen, Machtsymbol, Pilgerstätte und Seele einer Stadt" in https://www.die-gotische-kathedrale.de/Entwicklungs- gotik-7


 > Klosterregeln haben ihre Wurzeln in der Bibel und sind die Nachahmung des Lebensweges eines Ordensgründers, wäh-

rend Entwicklungsregeln aus dem persönlichen Lebens-

ordnungsweg her abgeleitet werden. Jeder muss seinen eigenen, unverwechselbaren Entwicklungsweg gehen und eigene Regeln zur "Heiligung" entwickeln und nicht die Regeln eines Ordensgründers, welche für eine Vielzahl von Mönchen gültig sind auch wenn diese von grosser Wahrheit und Weisheit gesegnet sind. Wenn dem so ist, kommt der gläubige Mensch nur durch die Welt zu Gott und nicht an der Welt vorbei. Statt dem Leben durch Enthaltung und der Askese zu entgehen (Negation) wird alles als Mittel zum Entwicklungszweck in der Überwindung nach und nach transzendiert (Positivität) Weltflucht und Weltverfallen-

heit bzw. Klostergeist und Weltgeist sind versöhnt. Es ist die Synthese von einem Maximum an Gottesnähe verbunden mit einem Maximum an Weltnähe als die vita activa in der vita contemplativa. Salopp gesagt ist es auch gleich, ob die Katze schwarz oder weiss ist, die Hauptsache ist, sie fängt Mäuse*.


*I.) Auch wenn das Sinnenleben mir vor Augen nicht gegenwärtig ist,

habe ich das Sinnliche in mir. Die Phantasie, welche verrückt spielt,

ist schlimmer als die reale Sinnlichkeit. Die persönlichen Triebe, Gier,

Gelüste und Leidenschaften lassen sich leichter in der Ausein-

andersetzung mit der Sache überwinden, als alleine nur in meiner Gedankenwelt in der Klosterzelle. Die Tugend wird nur in der Verführungsschwachheit vollbracht. weil diese zur Entfaltung das Gegenteil bedarf. Das Gute ist erst das Gute und eine Tugend, wenn

es vom negativen Pol gereinigt wurde. Wo keine Untugend, da ist auch keine Tugend möglich. Die Untugend ist nur eine verkleidete Tugend. Nur weil ich der Versuchung widerstanden habe, bin ich dadurch stärker und tugendhafter daraus hervor gegangen und

das Böse wird zum Guten. In der Auseinandersetzungs-Trans-

zendierung wird der Widerspruch erst aufgelöst. Nur tugendhaft leben führt auch zu psychomatischen Störungen.Wer nicht feiern kann, kann auch nicht meditieren.Ich muss die Welt erst kennen lernen, um sie in der Auseinandersetzung zu transzendieren. Die

Welt ist nur Mittel zu mehr Gotterkennung in allen Dingen, weil sie nicht direkt geschaut werden kann, sondern vielmehr nur durch die Schöpfung erkannt wird. Weil der Geist seiner Natur nach holistisch ist, ist dieses auch der Grund,warum wir ihn nicht begreifen können. Der Wahrnehmungsprozess kann das Ganze nicht erfassen, weil wir

selbst nur Teile des Ganzen sind. Eine gesamthafte Sichtweise, ein Geist der Synthese, universelles Erkennen und die Erfassung einer Totalität sind kein Gegenstand des Erkennens. Ein Lebensentwurf vom wirklichen Leben abgetrennt und Rückzug kann nie vollkommen sein. Es bedarf eines sozialen Lebens, indem ich die christlichen Tugenden üben kann. Ich brauche die Anderen und das Andere, damit ich mich erkennen kann. So gesehen wird die Lebenswelt zu einer Klosterwelt, ohne das der Begriff "Klosterwelt" negativ belegt ist.


II.) Traditionell musste man sich in der Blüte der Klöster im Mittelalter entscheiden: Entweder lebte man ein weltliches Leben oder man wählte ein religiöses Leben und ging ins Kloster. Im Ge-

gensatz dazu wird heute immer mehr beides zusammengebracht.

Im zunehmenden Maße setzen sich Menschen im Berufs- und All-

tagsleben u.a. im Internet mit religiösen Heilsangeboten auseinan-

der, versuchen ihrem Leben mehr Sinn zu geben und versuchen autodidaktisch das spirituelle Vakuum aufzufüllen, was die beiden

Traditionskirchen hinterlassen haben.


III.) Das Klosterleben erfordert Ab- und Umkehr kompromisslos radikal und total, während im Entwicklungsalltagsleben die Ab-

und Umkehr entsprechend der Krisen(reife)-, Möglichkeits- und dem Bereitschaftsgrad erfolgt.


IV.) Abbas Josepf sprach zu Abbas Lot;Du kannst nicht Mönch werden, wenn Du nicht ganz ins Feuer geräts.


V.)" Nach Meister Eckhart soll der Mensch nicht vor den Dingen fliehen und sich in eine Einöde begeben, sondern er muss lernen, durch die Dinge hindurch zu brechen und seinen Gott darin zu ergreifen.Er muss erst einmal in den Dingen gestanden und von den Dingen umgeben sein, bis man ihnen nur noch gegenübersteht.


VI.) Im kontemplativen Klosterleben wird versucht gedanklich sich zu vervollkommnen.Im aktiven, gesellschaftlichen Verantwortungsleben wird versucht, sich in der Entwicklungsbewegung einer Krise  weiter zu vervollkommen. 


> Wenn einer in der säkularen Nachfolge Christi seinen

Weg gehen will, verfolgt er das gleiche Ziel einer Gottesan-

gleichung, was nichts mit Selbstverwirklichung auf Kosten anderer zu tun hat. Dann ist es sein individueller Weg in

der Gesellschaft, im Beruf,  in der Familie oder wo er sonst

noch im Leben steht und meistens erst nach einer Krise steht ihm dieser Reifeweg offen und die Welt gehört dann ihm.

Es ist die Nachfolge Christi in der geschichtlichen Fortset-

zungssinnline von der Anbetung und Verehrung im Kloster

und Klausur (weltentzogen) als religiöser Ordenslebensent-

wurf, um Gott näher zu kommen zur sinnlichen Welt, um

durch und mit der Welt auf seinem Individualisierungs-Ent-

wicklungs-Transzendierungs-Lebensweg" Gott " näher zu kommen und um zu mehr Frieden zu gelangen (weltbezo-

gen). Die  Gottessuche durch die Theologie ist  nur ein mög- licher Weg,   aber nicht der Einzige.Es geht hier nicht um Gott  schauen, sondern um ein Können durch Erleiden im Entwicklungsauseinandersetzungsprozess. Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen Welt und Kloster, weil beides

nur unterschiedliche Wege zum gleichen Ziel sind und als sterben lernen  gedeutet werden kann. Es ist die Weiter-

entwicklung des Mönchstums, wo metaphorisch gesagt die Welt zum Kloster wird, das " Opus Dei " wird als Werk Gottes in der evolutionären Allzeit-Jetzt-Lebens-Nutzung.  Frieden   bedeutet absterben (Transzendierung), weil alles in der

Welt  dem geschichtlichen Gesetz des Vergehens und Werdens unterliegt und dieser Prozess Unfrieden ist. Es

ist auch eine Weiterentwicklung des lutherischen Gedan-

kens, dass jeder einzelne Christ  im allerletzten zum

" Priester" berufen ist. Wer in der Welt seinen einsamen   Entwicklungs-Individualisierungsweg in der evolutionären Nachfolge Christi beschreitet, für den gilt genauso die (göttliche)Versicherung " Seid gewiss, ich bin bei euch (Mt 28.20) oder " wer glaubt ist nie allein ". Die beste Religion ist immer die, welche hilft besser zu werden und besser zu sterben*.


*I.) Das Leben ist ein ständiges Abschied nehmen wie die Schrift-

stellerin Ricarda Huch einmal bemerkte. Je weniger wir haben wol-

len, desto leichter fällt das Sterben, weil man dann an immer weni-

ger haftet, weil alles nur kulturelles Mittel, Zeichen und Prüfstein ist  loszulassen, welches auf Höheres verweist, was verwirklich werden soll. Unser irdisches Leben dient somit dazu, unseren geis-

tigen Körper zu erschaffen. Sterben lernen ist sich lebenslang in Absterbe-Übewindungs-Übungen auf den Tod vorzubereiten anstatt   ihn ignorierend zu verdrängen. Solange wir etwas in Raum und Zeit festhalten wollen, werden wir es verlieren. Einmal werden wir alles verlieren, was wir besitzen, aber das was letztendlich zählt, kann nicht verloren gehen. Der Tod des Egos (Leidenschaften) ist schmerz-

los.


II.) Viele kennen die Nachfolge Christi (De imitatione Christi) von

Thomas Kempis als ein damaliges weit verbreitetes und oft gelesenes geistliches christliches Andachtswerk. Es war seine innerste Überzeu-

gung, dass zur Nachfolge Christi sich alle Christen, gleich welcher 

Kirche sie auch angehören im innersten Herzensgrunde sich alle angetrieben fühlen. Dieses war unter Katholiken wie Protestanten

weit verbreitet. Es wurde allerdings von einem Augustiner-Chor-

herren geschrieben und ist daher hauptsächlich auf das geistliche Leben im Kloster ausgerichtet und für Mönche, welche ihr Leben dem Geist geweiht haben als höchstes christliches Studium für einige wenige. Es legt besondere Betonung auf die Loslösung von der „ver-

gänglichen Welt“ und gibt kaum Anweisungen für aktives Verhalten

in der Welt. Die Kapitel z.B. von der Verschmähung der Eitelkeiten,

allem Besitz entsagen, die Sicherheit des Heimes zu opfern um nachzufolgen, sechs Stunden am Tag dem Lobpreis Gottes und dem Stundengebet gewidmet, wirken heute beängstigend und sind kein wirklich ernst zu nehmendes christliches Regelwerk in der Gesell-

schaft für die Familie und den Beruf. Das Gegenteil ist richtig nicht wie Hans von Kempen zu lernen deine Umwelt zu verachten,  um dich deiner Innenwelt hinzugeben, sondern wer Gott versucht ihn  in der Innerlichkeit zu finden, der findet ihn nicht wie Meister Eckhart es sagte. Es geht ihm vielmehr darin, ihn in seiner Lebenswelt zu finden.


* Die Nachfolge Christi wurde in früheren Jahrhunderten mit einem Pilgertum zu den Wallfahrtstätten verbunden. Dem steht der Satz des Thomas von Kempen gegenüber, "wer viel  pilgert, wird selten heilig".


* Thomas von Kempen, lat. Thomas a Kempis, war ein Augustiner-Chorherr, Mystiker und geistlicher Schriftsteller des 15. Jahrhunderts.

IV.) Der Reformator Martin Luther legte in "von den Mönchsgelübden" dar, dass die Mönchsgelübde im Widerspruch zur Heiligen Schrift stehen, da sie auf  Werkgerechtigkeit beruhen. Der Rückzug aus der Welt widerspreche dem Auftrag des Christen, auch im weltlichen Bereich zu leben, dort seinem Beruf nachzukommen und eine Familie zu gründen. Nach der Veröffentlichung dieser Schrift kam es zu Klosteraustritten, die im Reich zunächst noch strafrechtlich verfolgt wurden. Eine mönische Rechtfertigung vor Gott sah Luther als wertlos an. 


V.) Ein Beispiel für diese religiöse Weltfremdheit, wo der Glauben

über die Vernunft  gestellt wird, war die Corona-Pandemie bei den orthodoxen Juden in Israel, wo sich in überfüllten Synagogen 40

bis 50 Prozent der Gläubigen während der letzten Wochen Infiziert haben und sich auf die die fromme Glaubens-Aussage" stützen; " Die Thora schützt und rettet "." Gott als Schutzschirm gegen den Coro-

na-Virus" ist nur auf den höheren Entwicklungsebenen für einzelne, religiöse Naturen eine zutreffende Wirklichkeitswahrheit, aber für den gesellschaftlichen Durchschnitts- und Massenmenschen eine illusorische Irreführung. Das Mystikerideal eines Meister Eckhart " wer Gott hat (Höhere), hat auch alles andere (Niedrige) oder " Gott

ist die Lösung aller Probleme" obwohl auf der höchsten Entwick-

lungsstufen im Wesenskern theologisch wahr, wird erst einmal  als schlechter Rat und als Schwärmerei  als eine Erfahrung mehr ver-

standen. Wer darauf sein Gesundheilheil setzt, dem ist erst einmal nicht mehr zu helfen.


VI.) Was wir  brauchen ist überall der natürliche Lebenswechsel-

rhytmus. Ebbe und Flut und nach der Anspannung (Askese) erfolgt die Entspannung (ausleben) sind das Widerspruchsgesetz des Lebens.

Nach der Fastenzeit kommt die Osterzeit. Jeder kennt das Sprichwort nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe guter Tagen. Für beides  ob Krisenzeit oder die Zeit der Sorglosigkeit sollte man dank-

bar sein, weil wir uns an beiden entwickeln können. Wir brauchen beides, das einsame Kloster der Einsamkeit aber auch die betrieb-

same Welt. Weltflucht wie Weltverfallenheit. Beides ist schlecht. Die Überbetonung der einen Seite z.B. Askese führt automatisch zum psychomatischen Störungen und der Mensch wird von der Mitwelt

als weltfremder komischer Kauz tituliert. Deshalb darf ein  mönchi-

sches Leben nie vom wirklichen Leben abgetrennt sein, um vollkom-

men zu sein. Denn Kontemplation erfordert Vorbereitung durch die Tugenden,  welche nur in der Verführungs schwachheit in der Welt vollbracht und nur im gesellschaftlichen Leben geübt werden können.

VII.) Lebensentwürfe, die auf Erkenntnisse, Askese, Gebete, Wieder-
geburt, Armut, Moral, Idealismus, mystisches Denken, ein abtriften ins Nirvana begründet sind, haben im Leben keine Verankerung. Ein Beispiel für diesen beinahe religiösen Fanatismus steht folgende Aussage: " Was ist ein Mönch ?  Ein lebender Martyrer ". Am Kreuze
ist alles  gelegen, aufs Sterben komme  alles an. Es gibt keinen anderen Weg zum Leben, zum wahren inneren Frieden als der Weg des heiligen Kreuzes des täglichen Sterbens. Diese religiöse Wahrheit klingt heute sprach-, lebens-,zeitgeist- und weltfremd. Den gleichen religiösen Sachverhalt  findet sich beim Maler Leonardo da Vinci   erkenntnisphilosophisch wieder in der Aussage; " Während ich dachte, leben zu lernen, lernte ich das Sterben.


VIII.) Franziskus von Assisi gründet den (dritten) Orden um 1209, bemüht um die Schaffung einer neuen Lebensform in apostolischer Armut,welches auch bei den Armuts- Bettelorden-und Bußbewe-

gungen  mit zum Teil sehr ähnlichen Zielsetzungen zu finden ist die franziskanischen Armutsideale in der  Welt zu verwirklichen und

alles Ablenkende und Unwesentliche abzustreifen."Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.“ Nur über Armut, Entbehrung und  Leiden ging  bisher der

Weg aller Religionen ins Göttliche.


IX.)  Traditionell musste man sich in der Blüte der Klöster im Mittelalter entscheiden: Entweder lebte man ein weltliches Leben oder man wählte ein religiöses Leben und ging ins Kloster. Im Ge-
gensatz dazu wird heute immer mehr beides zusammengebracht.
Im zunehmenden Maße setzen sich Menschen im Berufs- und All-
tagsleben u.a. im Internet mit religiösen Heilsangeboten auseinan-
der, versuchen ihrem Leben mehr Sinn zu geben und versuchen autodidaktisch das spirituelle Vakuum aufzufüllen, was die beiden
Traditionskirchen hinterlassen haben.

                                                 

> Auch bleibt diese Nachfolge eine Illusion,wenn sie religiös-, Welt-, sprach-, individualgeschichtlich-, sozialisierungs-, situations- und reifefremd und es nicht der persönliche Entwicklungsweg des Einzelnen ist, welcher erst später als säkulare, evolutionäre Nachfolge Christi erkannt wird. Religionen, Orden, kirchliche und ethische Gemeinschaf-

ten, philosophische Lehren bspw. sind Wege um zu Gott zu gelangen. Weil die Menschen verschieden sind es gibt so viele  Wege wie es Menschen gibt und jeder Entwicklungs-

weg ist einzigartig, weil er noch nicht gegangen wurde.

Der Weg des individuellen Geistes ist auch der Weg des absoluten Geistes. Der Weg zu Gott ist der Weg " zu sich

selbst", "des selbst werdens" in jedem Entwicklungsprozess

und "des selbst im Frieden sein". Eine gesellschaftliche Anpassungsvermassung kann nicht der eigene individuelle noch nicht gegangene Weg sein. An einem selber und an seinen sieben Teufeln führt kein Weg vorbei. Der Weg kann auch nicht intellektuell gegangen werden, sondern nur

durch das eigene Leben. Der Theologe Dietrich Bonhoeffer sah den Sinn des Lebens vor allem in der Nachfolge Christi durch den eigenen Entwicklungsweg. Dass Religion nur mit  nur mit Kirchturm, Theologie, ordinierter Klerus, der theolo-

gischen Texte, der Altäre  und dem Papst zu tun hat, gehört dann der Vergangenheit an. Religion ist immer individuell, weil jeder Einzelne vor Gott gestellt ist.  Jede Kultur ist immer Selbstkultur, jede Bildung ist Selbstbildung, jede Erziehung ist Selbsterziehung und jede Hilfe bleibt die Selbsthilfe. Nur die Selbsterziehung überwindet alles. Deshalb ist jeder für seine Selbstentwicklung verantwortlich und dieses ist im-

mer die Sache des Einzelnen. Wenn jemand in einer reli-

giösen oder freien Weltanschauung aufgewachsen ist

und diese zu eigen gemacht hat, beginnt erst in der Such-

unruhe des Lebens und  das ablegen des (religiösen) Mantels,

was er sich umgehängt hat. Es ist die alte Weisheit, dass es gut ist in der Väterreligion geboren zu werden, aber schlecht ist, in der Väterreligion zu sterben*.


* I.) Rigoros gesprochen, wenn aus einer Hure erst eine Heilige wird, wenn aus einem Spieler erst ein Heiliger wird, dann ist jeder noch so verruchte unmoralische oder sogar legal grenzwertige Weg,wenn er zur Heiligung führt der richtige Weg, Wenn es nicht der persönliche Weg ist, dann ist er falsch.


II.) Das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch. Die Tugend wird nur in der Verführungsschwachheit vollbracht, weil diese zur Entfaltung das Gegenteil bedarf. Das Gute ist erst das Gute und eine Tugend, wenn es vom negativen Pol gereinigt wurde. Wo keine Untugend, da ist auch keine Tugend möglich. Die Untugend ist nur eine verkleidete Tugend. Nur weil ich der Versuchung widerstanden habe, bin ich dadurch stärker und tugendhafter daraus hervor gegangen und das Böse wird zum Guten. Es gibt kein anderes Denken, als solches in Gegensätzen. Diese bilden die Maßbegriffe mit deren wir die gegebene Wirklichkeit bestimmen. Mit jedem richtigen Lernen ist das Unrichtige gegeben und mit jeder Unwahrheit auch die Wahrheit. Erst die lebenswider-

sprüchlichen Lebensgegensätze führen zu einer höheren Lebens-

einheit und die polar entgegen gesetzten Prinzipien sind aufeinan-

der bezogen. Jede Seite existiert kausal und final nur durch ihr

Spiegelbild. Gäbe es die Polarität nicht, gäbe es auch keine Entwick-

lung, weil nur durch Kritik als Polarität der Entwicklungsspan-

nungszustand entsteht. Siehe auch Textfortsetzung in Das Gesetz

des Lebens ist ihr Widerspruch.

> Christ werden und Christ sein "als säkulare, evolutionäre Nachfolge Christi " auf dem persönlichen Entwicklungsweg, scheinbar unreligiös, aber tief religiös zugleich, wo der Religionsbegriff identisch ist mit dem Entwicklungs-Indivi-

dualisierungsbegriff und die Lebensarmut als die grösste Schwäche der Religion überwunden wird, weil bisher keine Religion wirklich das diesseitige Leben des Menschen bisher verändert hat oder jemand durch die Religion satt und reich geworden ist. Die Nachfolge Christi  wird gewünscht, aber man wird von der Kirche alleine gelassen Die Kirchen zeigen keinen Weg und der Nachfolge Christi Weg ist keinesfalls an die Kirche gebunden. Der Weg muß aus der Welt kommen und den Weg zeigen, der in der Theologie endet.Es gilt eine Toleranz zu üben für diejenigen, deren Weg nicht kirchen-

konform ist. Es ist der Weg vom rechts- und lehrgültigen, didaktischen Interpretations- und Vermittlungs-Christen-

tum von oben herab als Vorentwicklungsstufe zum auto-

didaktischen Individualisierungs-Entwicklungs-Lebens-Christentum von unten herauf, wo die Individualisierungs-

wahrheiten selbst entwickelnd als zeitlose Bibelwahrheiten interpretiert werden, weil in der Bibel das Programm für die individuelle Befreiung fehlt. Die Heilsverwaltung wird  zur Heilsgestaltung,die Enzauberung der Religion wird zur zau-

berhaften Religion als eine geistige (Entwicklungs)bewegung überkonfessioneller Art und wird zur Krone aller Kirchen.


> Im Mittelalter war es meistens eine IIlusion " vom Vielen zum Einen " zu gelangen, weil die Mehrzahl der Menschen arm waren noch nicht einmal das Lebensnotwendigste hatten. Das Entwicklungsüberflüssige " als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck und kein Ding an sich"

ist erst heute gegeben und deshalb auch erst heute mög-

lich. Durch eine Entwicklungs-Transzendierungs-Sichtweise wird der bisherige Materiehauptzweck als Mittel zum Ent-

wicklungs-Lebens-Zweck als Rematerialisierung angesehen. Der Entwicklungs-Individualisierungs-Wert wird wichtiger, als der Nutzen und Geldwert einer Sache. Weil wir heute im Überfluss der Möglichkeiten leben, ist auch das Heute die  beste aller Entwicklungszeiten und erst dieser Entwicklungs-Individualisierungsweg  in und durch die Welt erst möglich.


> Im Kern geht es ist um die Feststellung Meister Eckhart,

das jedes Ding, jeder Begriff, jede Situation, jeder Eindruck, jede Lebenslage, jede Erfahrung, jede Lebensdisharmonie, jeder Konsum, jede Technik, jede Unterhaltung, jedes Pro-

blem und Krise, jedes gute oder schlechte Tun, jeder Le-

bensdruck, jedes Erlebnis, jede Bewertung,  jede Empfin-

dung, jedes Leiden, jede menschliche Begegnung seine

eigene Gotteswahrheit hat und automatisch zur Indivi-

duations-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit wird,

wenn diese nicht als Zeichen und Mittel zum Individua-

tions-Sinnzweck verwendet wird, welche auf Höheres verweisen, was verwirklicht werden soll. Es sind alles nur Wegweiser,  Hilfen Probiersteine und Mittler für den Weg   nach oben was den Menschen übersteigt und sind  nur je nach kultureller Affinität Mittel zum Entwicklungs-In-

dividuations-Reifezweck, welche nicht an die Seele heran-

reichen. Alles dient nur dem einen Ziel durch die Dinge hindurch zugehen, um ihnen gegenüberstehen. Erst dann

ist es möglich, diese in der Entwicklungs-Transzendierung zu überwinden und zu einem Stück mehr Frieden zu gelangen, weil Ruhe aller Unruhebewegung Suchziel bleibt. Das Viele ist nur da sagt Meister Eckhart, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen, und dieses Eine ist Frieden, ein weltlich Ding und geistiger Stand zugleich. Alles wird in der Absicht getan, es zu überwinden Textfortsetzung in https://www.die-gotische-kathedrale.de*.


*I.)Der Rat Meister Eckhart ist: " Man soll Gott nicht  ausserhalb von einem erfassen und ansehen, sondern als sein Eigen und als das, was in Einem ist. Jegliche Kreatur ist Gottes voll und  ist ein aufge-

schlagenes Buch, und wer darin recht zu lesen weiss, der braucht   keine Predigt mehr. Der Mensch soll nicht vor den Dingen fliehen und sich in die Einöde begeben, sondern er muss lernen durch die Dinge hindurch zu brechen und darin seinen Gott zu ergreifen.

Dass Gott die Welt und alle Dinge um des Menschen willen erschaf-

fen habe, den Menschen jedoch um seiner selbst willen.


II.) Der Rat des  Meister Eckhart ist weiter: In einer Weise (Familie, Unternehmen, Mönch, Zeit des Arbeitens, freie Zeit zu hause soll

man alle guten Weisen und nicht die Besonderheit dieser Weisen ergreifen. Der Mensch muß je eines tun, er kann nicht alles tun. Es muß je eines sein und in diesem einen muß er alle Dinge ergreifen. Der Mensch ergreife eine gute Weise (Mönch, Familienvater, Unternehmer) und bleibe dabei. Denn mit Gott kann man nichts versäumen. Ein Gutes ist nicht wieder eines anderen Gutes.


> Es ist die Überwindung der passiven, kontemplativen, weltverneinenden Klostermystik durch eine aktive Welt

und das Leben im höchsten Maße bejahende Lebensmystik, deren tätiges, ethisches Handeln aus dem tiefsten Inneren angestossen wird als das Gotische Lernprinzip eines Ent-

wicklungs-Kultur-Lernens. Das Religiöse wird profanisiert (entweiht) und das Profane wird religiös (geweiht). Es ist keine Spirtualität von oben, sondern eine Spiritualität von unten, welche sich aus den Lebenskrisen sichtbar, hörbar, lebbar und verständlich entwickelt. Religion ist die längst bewiesene und zu überwindende, dualistische Welt-Diesseits (Materialistik) und Gott-Jenseits-Sichtweise (Mystik) die es aber durch das Verschränktheits-prinzip der Quantenphysik als säkulare Interverbundenheit faktisch nicht gibt.Deshalb ist auch  die Mystik Meister Eckhart nichts abgehobenes, weltfremdes, kontemplatives für wenige Einzelne, sondern nur eine selbstverständliche  Wirklichkeitsdimension.

> Die Nachfolge Christi in einem Kloster als Lebensvernei-
nungsentwurf ist nur für wenige Menschen der richtige Weg. Wenn ich zur Nachfolge Christi berufen fühle  und mein Leben danach ausrichten möchte, wird auch nichts anderes ob privat, in der Gesellschaft und im Berufsleben getan als bisher. Es wird jetzt nur in einer Entwicklungseinstellung getan. Dieses bedeutet konkret,

  • wo der vielfältige Entwicklungsindividualisierungsbegriff jeden Tag zum Handlungsbegriff wird.
  • eine permanente Entwicklungswertsetzung in allem vorgenommen wird.
  • jedem Tag seinen Sinn gegeben wird, sonst würde er mir fehlen.
  • in der Entwicklungslebensbewegung  eine Stabilität gefunden wird als Ruhe,was aller Bewegungsunruhe Suchziel ist.
  • das gotische Lernprinzip zum roten Lebensführungs- leitfaden wird.
  • und versuchen sich selbst zum Entwicklungs-Tages-Programm zu machen.

> Erst die Permanenz der Entwicklung macht das revolu-

tionäre  Wesen der Entwicklung aus. Der Mensch findet sich bei Entwicklungsreife nicht damit ab, im Lebenslauf und nur in der Fortpflanzung hin stets derselbe zu sein und das zu tun was der gesellschaftliche Wille ist. Das Schöpferische

als elementare Urkraft ist der Motor der Entwicklung. Das Wesen der Entwicklung ist Veränderung, Wandlung und geistiger Einstellungsfortschritt über das Bestehende und Bisherige hinaus. Es gibt nur einen Wert nämlich Entwick-

lung und diese gibt es nur gegen die Welt. Entwicklung gilt

als Metapher für die Lebenskraftentfaltung schlecht hin und ist das, was passiert. Alles was gegen die Entwicklungsnatur gleich  welcher Sache ist, hat auf Dauer gesehen keine Zukunft. "Die Wahrheit hat nur zum Entwicklungsbe-

ginn "schlechte Kleider an“, aber am Ende setzt sich die überlegene Kraft der Entwicklung immer durch.


> Die säkulare, evolutionäre  Nachfolge Christi ist immer etwas eigenes in der Welt. Natürliche Religiosität ohne Ideologie und nicht in Philosophie aufgelöst ist im theolo-

gischen Sinne völlig unreligiös, aber das " Individualisie-

rungs-Logos-Prinzip " gilt wirkungs-individual-geschicht-

lich-theologisch als ein Religionsverständnis in höchster Potenz. Die religiöse Sinndeutung der Evolution im Lebens-
und Berufsalltag und vom Leben anders zu denken ist das, worauf es ankommt und die Entwicklungs-Bringschuld der Entwicklungs-Individualisierungslosigkeit. Entwicklung ist das Religiöse im Leben als Individualisierungs-Sinn-Zweck und der religiöse Raum ist die Welt. Die Nachfolge Christi bleibt immer etwas Ureigenes und ist das Synonym für "die Seelenheilsuche" auf seinem eigenen Entwicklungsweg. Unter der Prämisse, dass Gott in jedem einzelnen Men-

schen sich selbst werden will,jeden bei seinem Namen gerufen hat,dann ist jeder bewusst oder unbewusst mit oder ohne Reife/Gnade ein (potentieller) Christusnachfolger.

 "An einem selber und an seinen sieben Teufeln führt kein Weg vorbei ".Gott offenbart sich jedem Menschen in seiner persönlichen Entwicklungsgeschichte und nicht nur einem einzigen Menschen.Christus ist identisch mit der Einzel-

geschichte.

                                         

> "Alles ist Genese. Die Evolution des Geistes setzt sich in der Christusgenese fort.Omega als das Ziel aller geschichtlichen und kosmischen Prozesse, die in ihm Einheit und Vollendung finden -Teilhard de Chardin".Seit Joachim von Fiore stehen wir in der Entwicklung und Christus ist nicht mehr abso-

lut. Damit wird in Frage gestellt,dass Christus alleine die heilsgeschichtliche Innenstruktur der Geschichte ist, weil dieses theologische Diktum auch für jeden anderen gilt, der den Entwicklungsweg der Christusnachfolge in der Lebens-

transzendierung geht und gegangen ist, und somit erst

den Weg freigemacht hat für jedermann. Auf dem Ent-

wicklungsweg wird die Schuld aller Menschen aufgeladen und gesühnt .Der gegangene und gelebte Entwicklungsle-

bensweg wird er zu einem theologischen be-und gegrün-

deten Heilsweg für alle.Wenn einer auf seinem Ent-

wicklungsweg zur Ruhe gekommen und am Ende seines
Entwicklungsweges angelangt ist, hat er das Höchste er -

reicht, was es gibt nämlich seinen Frieden. Er hat somit wirkungstheologisch den Weg für alle freigemacht und ihn damit erst geschaffen. Das gesamte Leben der Menschheit

ist dann wie das Leben eines einzelnen Menschen,der Gott gefunden hat. Jeder individuelle Entwicklungsweg ist ein

Teil des grossen Ganzen, mit dem grossen Ganzen verbunden und befindet sich in Übereinstimmung mit dem Ganzen. Die Quantentheorie beweist die Existenz eines universelles Be-
wusstseins,und das wir Teile dieser Superposition sind, als das entscheidende Merkmal der Quantenphysik. So be trachtet lebt man auch zwei Jahrtausend "nach Christus" geschichtlich noch " vor Christus ".


> Entwicklung ist das Verhältnis zu Gott und einer Gottes-beziehung und der Mensch wird durch die Entwicklung zu Gott geleitet. Es sind die die Gedanken eines Teilhard de Chardin, der die Entwicklung der Welt auf Gott hin deutet. Er steht auch für das Bestreben, die Religion und Wissenschaft auszusöhnen. Die Schöpfung wird als nicht etwas Fertiges und Abgeschlossenes angesehen. Gott ist im innersten Teil der Materie Evolution. Alles ist Genese. Die Evolution des Geistes setzt sich in der Christusgenese als evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi fort. Das Streben der Evolution

ist nach Teilhards Definition die Liebe mit dem Ziel, die organische Einheit alles Seienden "im Punkt Omega"

als Ziel, Richtung und Motor der Evolution zu vollenden. Zahlreiche andere Theologen versuchen seit Teilhard de Chardin die Evolution als Gottes Methode der Schöpfung aufzufassen und die Evolution auch der Gottes Plan im Einzelnen ist. Wenn alle Lebensfragen beantwortet wer-

den, als wenn sie Religion wären, kommt es auf die Ent-

wicklungsdeutung im Alltagsleben an.


> Beim Klosterweg werden die Freiheiten der Religion untergeordnet und endet damit als  geistige,  dogmatische Norm, während beim Entwicklungs-Welt-Individualisie- rungsweg in der Freiheit die Religion erst entdeckt und zu- rück errungen wird als höchste Stufe der Religion und seelische Erregtheit. Die Kloster-Nachfolge Christi-Weg ausserhalb der Welt wandelt sich zum säkularen Nachfolge Christi-Weg innerhalb der Welt als unbekanntes Land, das Gott verheissen hat (Abraham). Es ist der nachfolgende plakativ beschriebene Weg von/vom..zur/zum:


  • Von der Von der Klostertheologie des Kreuzes des Leidens Jesu als Christusnachfolge in mittelalterlichen Klöstern (das Heil vollzieht sich in der Lebensgeschichte Jesus Christus) zur Entwicklungsbedeutung der Chris-   tusnachfolge im persönlichen Entwicklungsweltweg als Kreuzzug gegen sich selbst (das Heil vollzieht sich in jeder einzelnen Lebensgeschichte selbst),wo es wichtig ist seine Individualisierung und das Entwicklungswertwollen gegen die gesellschaftlichen Widerstände nur im Lebens- und Gottvertrauen durchzustehen*

* Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird der Glaube nur als christliches Kulturerbe religiös verstanden oder basiert auf Lücken in unserem Wissen über die Welt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der Glaube zu einem objektiven Begriff, selbst Kultur und wird die kirchliche Frömmigkeit genommen. Der Glauben wird als eine (neutrale) Grundkraft verstanden und liegt in der Lebenshaftigkeit der Entwicklungsidee beschlossen. Er gehört zum Grundwesen des Menschen, was nicht durch Wissen ersetzt werden kann. Der Glaube ist nicht an Gott und an eine Offenbarung glauben, sondern ein ganzes Leben umgreifendes heilendes und befreiendes Widerfahren, was dem Mensch zuteil wird als anthropologisch fundiertes Glau-
bensverständnis. Es ist die völlig unreligiöse  Glaubensinterpreta-

tion der Quantentheorie, dass sich die Materie entsprechend meines Bewusstseins und meiner Überzeugung verhält (Glaubensoffenheit) und zur Wirklichkeit wird. Geist beherrscht die Materie oder der Glaube ist stärker als die Umstände und Widerstände und setzt etwas in Gang. Die Materieatome richten sich entsprechend nach der Glaubenstatkraft aus und steuern die Materialismus-, Um-und Lebenswiderstände. Sihe Textfortsetzung Nr. 9*40 + 941 in vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


  • Vom  Klosterkreuzgang der Leidensstationen (Kloster als ein Weg zu Gott) zum eigenen Kreuzgang der Lebenssta-tionen (Entwicklung, als ein Weg mit Gott).
  • Vom einem Kreuzgang, wo hinter einem Kreuz gegangen wurde (innere Weg) zum Weltengang, wo jeder sein Kreuz zu tragen hat (äussere Weg).
  • Von einem Kreuzgang z.B. in Saverne/Elsass zum Selbstzerissenheits-Leidens-Suchweg einer fast selbst aufopfernden Wahrheitssuche in Frankfurt/Main,  wo der Kreuzweg  aus den S- und U-Bahn Stationen dieser Stadt bestand, wo jeweils ein- und ausgestiegen wurde....* 

* Siehe Textfortsetzung im Gliederungspunkt Der Beruf wird zur Berufung.


  • Von anstatt den Kreuzweg zu beten (via crucis als Theologie des Kreuzes) zu seinen Kreuzzug gegen sich selbst schweigend zu gehen (via vita progressus als die Theologie des Entwicklungsweges).
  • Von den Kreuzrippen eines Kreuzgangens im Kloster, wel- che die Dachlast auf die Pfeilern verteilen und die Last des Gewölbes abfliesst zu jeder hat das Kreuz seines persönlichen Entwicklungsweges in der evolutionären, säkularen Nachfolge Christi zu tragen und die Lebenslast wird im "gläubigen, stummen Lebensvertrauen " auf den tragenden Lebenspfeiler (Gott) verteilt, wo die Lebens- last abfliesst und die Kraft wachsen lässt, grosse Ziele zu erreichen.
  • Von der direkten Gottessuche im Kloster als ein Weg zu Gott zur Auseinandersetzung in der Welt als indirekte Gottessuche als ein Weg mit Gott.
  • Von dem Glauben als fromme, schweigende mystische Gebetserfahrungstatsache zum Glauben als Quasirea- litätsbeweis Gottes

*I.) Es ist die völlig unreligiöse Glaubensinterpreation der Quantentheorie, dass sich die Materie entsprechend meines Be- wusstseins und meiner Überzeugung verhält und zur Wirklichkeit wird. Geist beherrscht die Materie oder der Glaube ist stärker als die Umstände und Widerstände und setzt etwas in Gang. Erst durch diesen praktischen Glauben wird die Lebenswirklichkeit zu einer experimentellen Erkenntnis. Das Ganze, die Totalität kann nur

durch den Glauben erfasst werden und lässt sich nicht durch eine Wissenssumme rationalisieren und verobjektivieren.


II.) Um Glauben zu können, haben die Götter (neben dem stringenten Gottesglauben) zuvor den Übungsfleiss gesetzt und dieser muss in

der existentiellen Glaubensprüfungserfahrung mit Seelenqualen ausgetragen, errungen werden und das gegen alle Widrigkeiten, Zweifel, Rückschläge, Versuchungen, Unwissenheit, Krisen,Ungeduld, z.B. medizinisches Diagnosewissen zum Trotz.  Jeder Mensch ist in

der Glaubens- und Vertrauensprozessanspannung einsam und

alleine und diese ist auch nicht erzählbar. Der Vertrauende muss

erst einmal die drückende Ungewissheitsschwere, welche jede Lebensspannung und Lebensfeude lähmt, ertragen. Glauben und Vertrauen ist erst einmal nur eine (religöse), innere, abstrakte, geistliche Grundeinstellung und unwissenschaftliche Verheissung, während die sinnliche Aussenwelt als Faktenwissen dieses Numinöse, Gefühlsmässige, Mögliche, oft Widersprechende  erst einmal wie Seifenblasen zerplatzen lässt und deshalb wieder mit der Vertrau-

ensübung von vorne anfangen muss. Erst nach vielen Mißerfolgs-Erfahrungs-Übungen wird der Friedens-Lebensgrund-Wirklichkeits-Glauben zum Wirklichkeits-Bestätigungs-Bewusstsein und die An-

spannung schlägt in eine Glaubensvorfreude um, als wenn man schon am Glaubensziel wäre. Es gilt jetzt nochmals Gottvertrauensgeduld

zu üben und die Zeit abzuwarten, bis die Glaubenswirklichkeit zur sichtbaren Lebensrealität geworden ist. Der Gottesglaube und das Gottvertrauen muss sich ständig neu beweisen und wird als höchster Lebenswert betrachtet. Ohne Glaubensbestätigung taugt der Glaube nichts. Das Wissen alleine um Gottvertrauen und die Großen des Glaubens ist wert- und wirkungslos.


III.) Es ist das "cogito dei experimentalis" eines Meister Eckhart, dass
ich durch die Glaubensreflexon als Transzendierung ein wesenhaf

tes  Selbstbewusstsein eines Gottesbewusstsein entsteht. Wenn ich mich im Glauben wieder erkenne, handelt es sich um einen leben- digen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst  und dieser selber verwandelt wird. Das Subjekt und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die  Spaltung ist aufgehoben, das Glaubenswirklich-
keitsbewusstsein wird zur empirischen Beweisrealität. Oder wie Meister Eckhart sagte, die Dinge werden und sind, weil sie Gott erkennt.
Siehe Textfortsetzung Nr.940-Nr.941 in Vom Blldungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen

  • Von den verschiedenen Mönchsordenswegen im Kloster zum einzigen, persönlichen Entwicklungs-Individuations-Lebensordnungsweg in der Welt*.

* Das Wort "Religo " wurde mit Ordensleben gleichgesetzt.


  • Von allgemeinen Ordensregeln der Ordensgründer füh- ren zu Gott (abstraktes Leben) zu den individuellen reifegemässen Entwicklungsregeln des Gotischen-Lernprinzips führen zu Gott (pralles Leben)*.


*Klosterregeln haben ihre Wurzeln in der Bibel und sind die Nachahmung des Lebensweges eines Ordensgründers, während Entwicklungsregeln aus dem persönlichen Lebensordnungsweg her abgeleitet werden. Jeder muss seinen eigenen, unverwechselba-
ren Entwicklungsweg gehen und nicht den eines Ordensgründers.


  • Von dem Gehorsam im Kloster dem Abt gegenüber zum  Gehorsam seinem Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen gegebenüber.
  • Von den festen Klosterregeln, wo ich dafür erst reifebereit werden muss (Klosterprobejahr ?) zur Regelüberwindung und Entwicklung von eigenen Regeln  wozu ich reifebereit bin*.

* Siehe auch Nr.782 " Man kann einen Birnbaum noch so prügeln, er wird deshalb nicht schneller reif " in Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


  • Vom Einhardsweg (Mönch) zum Entwicklungslebensweg einer Karin.
  • Von dem Leben durch asketische Enthaltung im lautlosen Schweigen zu entgehen (Flucht in die Übernatürlichkeit) zum Ausleben in der lärmenden Weltauseinander- setzung  dieses zu überwinden ( Flucht in die Natürlich- keit).
  • Von dem klassischen Stufenweg  der völligen Reinigung, der Entselbstung, der Erleuchtung und der Gottverbun- denheit im Kloster zum Entwicklungsstufenweg des Auslebenes, des Erlebens und der schrittweisen Welt- überwindung des sterben lernens.
  • Von der Verkündigung der Wahrheit als Klosterweg zum  Weg der Wahrheit als Weltentwicklungsweg.
  • Vom gemeinschaftlichen Wortgebet und Chordienst (Gebetsformeln) zu sein Leben wortlos beten als Le- bensdienst (Lebensanregungen). Was ist Leben? Gott     ist das Leben. Deshalb soll das ganze Leben zu einem ununterbrochenden Gebet werden ohne zu bitten, weil Gott keine Wortsalven braucht und die Lebensausein- andersetzungs- und Entwicklungsbereitschaft" im hier und jetzt als Gebet erfasst. " Denn euer Vater weiss, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet " Matthäus 6,5-15". Jede Lebensübereinstimmung und mit sich im Frieden sein genügt. Wer seinen Frieden hat, hat das  Höchste und  automtisch auch alles Niedrigere. Gebet ist Dualismus einer Diesseits (Welt)-Jenseits (Gott)-Sichtweise, welche es aufgrund der Inter-und Gottverbundenheit im Frie- den aber nicht gibt. Das Blicken in die Höhe wird zu einem Gespräch in Augenhöhe*   

*I.) Das rechte Gebet ist, wo man um nichts bittet. Wenn ich um

etwas bitte, bete ich nicht. Erst wenn ich um nichts bitte,da bete ich recht, weil ich dort in dem Einen bin, wo alle Dinge gegenwärtig sind. Das Vergangene, das Gegenwärtige und Zukünftige sind gleich nahe, gleicherweise eins und alles ist in Gott und alles ist in mir.

II.) Wer Gott nicht hat beim Stallmisten, hat ihn auch nicht beim Chordienst*.


* Meister Eckhart


  •  Vom schauenden Gebet und sich an bestimmte Ge-betszeiten halten (der Mensch ist erst kniend richtig gross z.B. als gläubiges Gebet und Gottesdienst) zur wir-kenden Entwicklungsauseinandersetzungsprozess im "hier und jetzt" als Entwicklungsverlangen und Sehnen der Seele das Höhere und Bessere zu wollen (der Mensch ist erst als Entwickler richtig gross)*.


* I.) Alles entsteht durch tiefes Verlangen*.


* Gautama Buddha, Lehrer der Erleuchtung und Zentralfigur des Buddhismus.



II.) Ein grosser Meister sagt, dass sein Durchbrechen (Entwicklungs- überwindungsprozess edler sei als sein Ausfliessen (Meditation) und das ist wahr*.


* Meister Eckhart.


  •  Von Ora et labora zu Ora in loborae *.


* I.) Der alte Arbeitsbegriff wird weltanschaulich interpretiert. Ora
für beten als Privatsache und religiös gedeutet und labora für ar-

beiten, um Geld zu verdienen als kulturell geprägtes Arbeits-
verständnis. Der neue Arbeitsbegriff wird entwicklungsmässig und  säkular interpretiert. Ora in laborae als entwickeln in der Arbeit und Geldverdienen durch die Arbeit als evolutionskonformes Arbeitsver-
ständnis. Das alte Arbeitsverständnis bedeutet bisher, dass Arbeit vorhanden und genug zu tun ist, während beim evolutionären Arbeitsverständnis die Arbeit Teil der menschlichen Entwicklung " als Arbeit an mir selbst ist ", weil ich mich mit ihr auseinandersetzen und mir die Arbeitsmöglichkeiten durch die Entwicklungsarbeits(ora) tugenden erst erschaffen muss. Es ist mit und bei der Arbeit lernen, wie es mit der Arbeit weitergeht ( durch die Arbeit zur neuen Arbeit

in der Entwicklungs-Arbeitsplatz-Individuation (Entwicklungsbe- schäftigung und Gestaltung). Beim evolutionären/ religionsinter- pretierenden Arbeitsverständnis steht mehr Gott(entwicklung) im Mittelpunkt und nicht die Arbeit. Sie dient nur dazu, das Leben in Gott zu verwirklichen und zu bewahren als Individualisierung in der Arbeit. Das Geldverdienen wird als untergeordneter Arbeitswert angesehen und die Entwicklung in der Arbeit als höherer Arbeitswert betrachtet. Es geht nicht alleine darum wie viel ein Mensch mit seiner Tätigkeit verdient, sondern auch darum,  bis zu welchem Grad  er mit seiner Arbeit Kultur schafft.


  • Von Ora et labora zu Ora zu  Ora et labora ist für die heutige Zeit zu kurz fasst und deckt nur einen Lebens- ausschnitt ab. Neben der Arbeit gibt es auch die Familie, die Freizeit, das soziale und ökonomische, das Konsum-und Unterhaltungsleben, meine persönlichen Leiden- schaften und Interessen, meine Verantwortlichkeiten und vieles andere mehr. Dieses wird erst voll berück- sichtigt und zum ganzheitlichlichen "Lebensora",wenn ich mein Leben in der Lebens-Individualisierungs-Aus-  ein andersetzung) im Hier-und Jetzt bete, indem ich augenblicklich immer das Höhere und Bessere will.
  • Von der Klosterbibliothek (Klöster waren im Mittelalter die einzigen Bildungsstätten) zum Internet (als die einzige Entwicklungsstätte in der Welt).
  • Von dem Kloster, wo geborene Träumer, Schwächlinge und Häßliche ihre einzige Daseinsberechtigung fanden  zu es hat sich noch immer nicht überall herum ge- sprochen, dass bisher nur " Tag-Träumer " die Welt ver- ändert haben und verändern, die im vorherrschenden Reich nicht wahrgenommen wurden und ihr eigenes Reich für alle erschufen*.

* Siehe auch Neues, digitales Zeitalter

  • Von der Weltflucht, Weltabgewandtheit, Weltaskese (Dematerialisierung) zur Weltzugewandtheit,tätigen Weltauseinandersetzung und Weltüberwindungsaskese (Rematerialisierung).
  • Von der Weltflucht als das eigentliche Ideal des Christwerdens zur Aussage von Meister Eckhart,Gott wird erst Gott durch uns und braucht die Welt, um sich selber zu werden. 
  • Von dem Klosterleben hinter Klostermauern, welches  vor dem weltlich sinnlichen, abirrenden "als das Böse" abschirmen wollte um Gott in der Lebensfremdheit näher zu kommen (Mönchsspiritualität als geistliche Erfahrungen)zu den Auseinandersetzungs-Entwicklungs- weg Prüfungen des "Weltklosterlebens" z.B. im Arbeits- leben, Lebensalltag, bei Lebenskrisen, in den  Lebens-   verantwortlichkeiten, um Gott in der persönlichen Lebenswelt näher zu kommen (Laienspiritualität als Lebensentwicklungserfahrungen)*.
  •  Von der Welt-und Lebensverneinung der Weltabgeschie- denheit eines Klosters (das Sinnliche wird negiert und Verleugnung der Welt als indirekter Heilsweg) zur Welt- und Lebensbejahung und das Sinnenleben wird als Erkenntnis-Bewusstseins-Entwicklungs-Mittel zum geistigen und geistlichen Entwicklungs-Individualisie- rungs-Zweck verstanden und alles was getan wird, wird in der Absicht getan es zu überwinden (das Sinnliche wird vergeistig und Transzendierung der Welt als direkter Heilsweg)*.

*I.)  Das Alltägliche, Dingliche und Sinnliche wird im Lichte der Entwicklung "das göttliche"in und an allem zu suchen interpretiert. Die Materie dient als Reflexionsmittel für die Materie. Ist aber der natürliche Materialismushöhepunkt erreicht, kann die Materie
als Vorgeschichte des individualgeschichtlichen Geistes und als kulturelle Dimension des Materialismus verstanden werden. Es
ist eine höhere Entwicklungsstufe der Materie als verdichteter, gebundener Geist, welcher für den Geist geschaffen wurde, um
sich von ihr zu befreien und damit das alte Materialismusverständ-
nis entwertet. Die Entwicklungszweckbestimmtheit steht im Vor-
dergrund und der praktische Alltagsnutzen und die wissenschaft-
lichen Erkenntnisse verstehen im Hintergrund. Es ist die Remateria-
lisierung als Gesetzmässigkeit zur Erhaltung von Energie und Mate-
rie im Weiterentwicklungs-Sinne, weil alles in der Welt nur Gleichnis und Mittel zum Entwicklungs-Sinn-Zweck "von der Unnatur zur Natur"ist, was über die Dinge hinaus auf etwas Höheres verweisen will, wozu der Mensch durch seine Entwicklung fähig sein kann.


II.) Siehe auch Weiterentwicklung des Materialismus im Gliede-
rungspunkt " Christlich interpretiert ist die Welt eine Lehre
von Gott und Gott leuchtet aus allen Dingen"  in https://www.die-gotische-kathedrale.de


III.) Wenn dem so ist, kommt der gläubige Mensch nur durch die Welt zu Gott und nicht an der Welt vorbei. Statt dem Leben durch Enthal-
tung zu entgehen wird es überwunden. Weltflucht und Weltver-
fallenheit bzw. Klostergeist und Weltgeist bilden wieder eine Ein-
heit. Es ist die Synthese von einem Maximum an Gottesnähe ver-

bunden mit einem Maximum an Weltnähe als die vita activa in der vita contemplativa.


  • Von den mittelalterlichen Klosterorden weil in der Zeit, zur Hypothese, dass diese Lebensform Gott näher zu kommen seine Zeit gehabt hat, weil alles dem ewigen Gesetz des Vergehens und Neuwerdens unterliegt.
  • Vom der Nachfolge Christi im Kloster als "via Ora et labora" (Gebet und Arbeit) zur Christusnachfolge als "via negationis" (Weltüberwindungsweg).
  • Vom der traditionellen Christusnachfolge im Orden eines Kloster zu dem persönlichen Entwicklungs-Individuali-  sierungs-Weg in dem alle Religion zu finden ist, die der Mensch braucht.
  • Von der Verehrung "von dem Gott des Leidens und der Kreuzigung" (irdisches Leibbewusstsein, Materialismus, Identifikation mit dem Bewusstseinsego) zur Verehrung zum Gott der Auferstehung (Friedensbewusstsein, ster- ben lernen als Dematerialisierung und Identifikation mit dem Leben selbst in seiner bewussten Individualisie- rungsentwicklung).
  • von Mönchen, Priestern, Beginnen, Patres (Berufenen) zu den Alltagsmenschen, Büromenschen, Selbständigen Hausfrauen, Fußballspieler (Berufen)*.

* Er wusste, daß man nicht mit Predigten in den Himmel kommt, sondern nur auf dem Entwicklungsindividualsierungsweg in seiner beruflichen Alltagsrolle.


  • Von der Bezeichnung der Kathedrale als "Dom" in Norddeutschland und "Münster" in Süddeutschland als Bischofskirche einer Stadt, was von der  Eindeutschung des lateinischen Namens von "Kloster" abgeleitet wird zur heutigen Fortsetzungssinnlinie, wo die Welt zum Kloster wird, weil alles als Erkenntnismittel zum Indivi- dualisierungsweck dient, welches auf Höheres verweist, was den Menschen übersteigt und verwirklicht werden soll (Gott zur Ehr)  geht jeder Entwicklungsweg eines jeden Einzelnen nur über und durch die gotische Kathe- drale, ohne das der mittelalterliche  "Klosterweltbegriff" negativ belegt ist.
  • Von der Verehrung "von dem Gott des Leidens und der Kreuzigung" (irdisches Leibbewusstsein, Materialismus, Identifikation mit dem Bewusstseinsego) zur Verehrung zum Gott der Auferstehung (Friedensbewusstsein, sterben lernen als Dematerialisierung und Identifikation mit dem Leben selbst in seiner bewussten Individuali-   sierungsentwicklung).
  • Von der Hypothese vollkommener werden durch ein Theologiestudium, durch Beten, durch Befolgung   mönchischer Regeln in einer selbst gewählten religiösen Lebensform zur Prämisse, das Vollkommenheit ein weltfremdes Ideal bleibt, aber es erstrebenswerter ist Ruhe und Frieden in allen Dingen der Welt zu finden, weil der Frieden aller Unruhebewegung Suchziel bleibt.
  • Von einem Kreuzgang als viereckiger, von Arkaden gängen geschlossener Hof, der an der Kirche angebaut ist und sich sowohl bei Stifts-, und Dom- als auch bei Klos- terkirchen befinden, um die Leidensstationen der Pas- sion Christi nachzuvollziehen (Theoloigie des Kreuzes) zur Individualisierung im Beruf als Berufungsweg in der evolutionären, säkularen Nachfolge Christi, was nur gegen die vorherrschenden Arbeits-,-Berufs- und ge-     sellschaftliche Werte zu haben ist. Seinen individuellen Weg gehen, der in der vorherrschenden Gesellschafts- ordnung nicht vorgesehen ist, bleibt eine Gradwan- derung der Marginalisierung und vorübergehenden Heimatlosigkeit als Bürger (gelungenes Leben) und Bohemien (verpfuschtes Leben) zugleich, ein Gesell- schaftsmensch nach aussen, aber ein Einzelner nach innen, in der kulturlosen Zivilisation leben, aber die Zivilisation im Verborgenen als " Namenloser " und stilles Vorbild kultivieren. Hier wird ein Kreuzweg gelebt, der christlicher nicht sein kann. Hier wird ein Kreuzweg als eigene Passion gelebt, der christlicher nicht  sein kann. Wer so etwas tut hat so viel getan wie der Papst in Rom
    und noch viel, viel mehr (Teleologie der Entwicklung).
  • Von z.B. dem Mönch, Eremit und "Heiligen Simeon", der sich im östlichen Turm der Porta Nigra in Trier einmau- ern ließ, um seinen Glauben zu leben zu dem Einzelnen heute in der Gesellschaft, der ausserhalb von der Gesellschaft steht, wenn er seinen Glauben leben will, weil die Anpassungs-Sozialisierungs- und Daseinsbe-    wältigungsfrage und nicht die Menschheits-, Indivi-      dualisierungs- und Lebens-Sinnfrage im Lebensmittel- punktsteht *.

*I.) Ein Eremit würde man heute einen gesellschaftlichen Austeiger nennen.


II.) Siehe auch "Individualisierung in der Gesellschaft als Aussteiger" in Gesellschafts-und Entwicklungsmensch


  • Von  Kloster-Heiligen-Legenden zu geheiligten Viten, welche in der evolutionären, säkularen  Nachfolge Christi ihren Entwicklungs-Lebensweg gegangen sind.
  • Von Jesus Leben wird in den Lebensmittelpunkt ge-   rückt (Kreuzigung) zu seine Botschaft der säkularen, evolutionären Nachfolge wird in den Mittelpunkt ge-  rückt (individuelle Lebensauseinandersetzungweg (sein Kreuz auf sich nehmen).
  • Von der " Passionsgeschichte Christi "  als Aufopfe- rung  zur " Individualisierungs-Passionsgeschichte" einer " leidenschaftlichen Hingabe " des ich kann nicht mehr anders .Ab einem gewissen Reifepunkt gibt es kein zurück mehr, den es nach dem Schriftsteller Frank Kafka zu erreichen gilt*.

* I.) Die persönliche Geschichte wird zu etwas heiliges, aber nur,

wenn jemand an seinem (Individualisierungs)heil arbeitet. Das ganze Lebender Menschheit ist wie das Leben eines einzelnen Menschen

der Gott gefunden hat.


II.) " Was sich in Jesus Christus einmal ereignet hat bleibt immer wirksam. Daher darf die Passion als einmaliges Geschehen nicht getrennt werden von unserer Geschichte. Vielmehr kommt es drauf an, dass unsere Geschichte in die Passion Christi hineingezogen wird. Es ist die Nachfolge Christi, wo der Religionsbegriff identisch ist mit dem Entwicklungs-Individualisierungsbegriff als der eigene Ent- wicklungs-Individualisierungs-Weg der säkularen, evolutionären  Nachfolge Christi.

  • Von dem Klosterweg der inneren Abtötung zum Ent- wicklungs-Individualisierungsweg der Reinigung durch immer mehr Weltüberwindung.
  • Von der Jenseitsreligion im Kloster zur Befreiung durch die Aufklärung der Aufklärung zur Lebensdiesseits- religion, weil das Leben alle Religion enthält, welche der Mensch braucht.
  • Von dem Weg zu Gott durch die Traditionsreligionen zum Weg zu Gott, durch die Transzendierungsüberwindung unserer Scheinkultur, Zivilisation,Wirtschaft, Wissen- schaft und Gesellschaftsordnung*.

* Wir befinden uns inmitten einer "geschichtlichen Weltstunde", in der sich die letzte gewaltigste Revolution (als stille Evolution) des (nihilistischen) Diesseits ohne verbindliche Werte im Übergang "zu einem religiösen Umbruchsereignis" befindet. Die grossen Krisen beginnen immer mit dem Abfall von Gott und dem Erlöschen der Religion. Zum ersten Male in der Geschichte steht der Mensch über-

all nur sich selbst gegenüber. Die Ideologie des Materialismus ist

eine tote Idee, worauf man sein Leben gründet und diese wird sich

als Illusion entlarven. Die Gottesidee wurde durch den omnipotenten Menschen ausgewechselt und der Staat, die Gesellschaft, das Geld, die Wirtschaft, die Wissenschaft, die Kultur etc. werden als absolut und nicht relativ gesehen und in der gesellschaftlichen Vereinnah-

mung dort Lebenshalt und Lebenssicherheit gesucht. An dem Ver-

such,"das persönliche Heil in die eigenen Hände zu nehmen", sind bisher alle Ideologien und Gesellschaftsformen gescheitert.


  • Von der theologischen Bedeutung der Christusnachfolge des Leidens Jesus (das Heil vollzieht sich in der Lebens- geschichte Jesus Christus) zur Entwicklungsbedeutung der Christusnachfolge im persönlichen Entwicklungsweg (das Heil vollzieht sich in jeder einzelnen Lebensge- schichte selbst), wo es wichtig ist seine Individualisie-rung und das Entwicklungswertwollen gegen die gesellschaftlichen Widerstände nur im Lebens-und Gottvertrauen durchzustehen*.

*I.) " Ein bereits älterer Mönch kam zu einem Zen-Meister und sagte: Ich habe in meinem Leben eine Vielzahl von spirituellen Lehrer aufgesucht und nach und nach immer mehr Vergnügungen auf-

gegeben, um meine Begierden zu bekämpfen.Ich habe lange Zeit
gefastet, jahrelang mich dem Zölibat unterworfen und mich regel -

mässig kasteit. Ich habe alles getan,was von mir verlangt wurde,und ich habe wahrhaft gelitten, doch die Erleuchtung wurde mir nicht zuteil. Ich habe alles aufgegeben, jede Gier, jede Freude,jedes 

Streben fallen gelassen.Was soll ich jetzt noch tun ? Der Meister erwiderte: Gib das Leiden auf !


II.) "Wer sein Leiden leidet, wird frei vom Leiden*.


* Konfuzius,chinesischer Weiser, Sozialphilosoph, Stifter der chi-

nesischen Staatsreligion, Förderer des Sinns allen Wissens und
Lernens in der sittlichen Vollkommenheit.


III.) Um Glauben zu können, haben die Götter (neben dem stringen-
ten, voraussetzenden Gottes/Lebensglauben) den Übungsfleiss ge-
setzt und dieser muss in der existentiellen Glaubensprüfungser-
fahrung mit Seelenqualen ausgetragen, errungen werden und das gegen alle Widrigkeiten, Zweifel, den persönlichen Problemen  und
des Tageswohlgefühls, Rückschläge, Versuchungen, Unwissenheit, Krisen, Ungeduld, z.B. medizinisches Diagnosewissen zum Trotz....
Siehe Volltext Nr.940 in Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


  • Vom Beten z.B. um den Osterfrieden und Ruhe ist iden-tisch mit spannungsfreier Passivität zum inneren Frie-den als Unruhe der Lebensspannungs-Produktivität, welcher in der ständigen Lebensauseinandersetzung im alltäglichen Ringen mit sich selbst durch Abtragen der Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit gewonnen wird *.

*I.)  " Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert 1. (Brief 9)" (Weltausscheidung als Weltauseinandersetzung und Transzendierung durch Weltüberwindung). Es ist die Tatsache, dass der Oster-und Pfingstfrieden ein frommer Wunsch bleibt, weil dieser ständig und immer wieder in der Auseinandersetzung mit
dem Unfrieden der Welt individuell in jeder Lebenssituation und mit allen Dingen neu transzendiert werden muss.  Die Ruhe (innerer Frieden) kann nur das Ergebnis einer Aufhebung der ständigen, inneren Zerrissenheit und Lebensspaltung sein, weil diese aller Unruhe Ziel ist. Die Welt ist erst einmal Unfrieden, weil alles dem ewigen Gesetz des Werdens und Vergehens, des Blühens und Wel-
kens unterliegt und deshalb dort kein Frieden zu finden ist. Solange ich meine Leidenschaften, Wünsche, Triebe nicht überwunden habe, solange bin ich ein Unzufriedener, Getriebener und Abhängiger. Solange ich ständig daran denken muss, lebe ich im Unfrieden. So-
lange sich ein Ding und ein Zustand  verändert,  ist es unvollkom-
men. Nur Unveränderlichkeit ist Ruhe und Zeichen der äussersten Vollkommenheit. Vollkommenheit (dauerhafter Frieden) des Men-
schen bleibt erst einmal  ein weltfremdes Ideal, aber man darf in Anlehnung an österreichische-mährische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach nicht aufhören, es immer wieder zu versuchen. Kein Geschöpf kennt seine Ruhe und Rast, bis es seinen (Individua-
lisierungs)rhythmus gefunden hat. Es ist durch die Unruhe des hektischen Lebensalltages in sich ruhend werden und die Weisheit nicht das Ruhesame, sondern das Mühsame, den Geist nicht auf der hellen, widerstandsfreien, entwicklungslosen Lebensseite, sondern die Lebensmöglichkeit auf der dunklen (gotischen) Lebensentwick-
lungs-Widerstands-Auseinandersetzungs-Seite (des  gotischen Lernprinzips ) zu suchen.


II.) Man soll laufen in den Frieden, man soll nicht anfangen im Frie-
den.  Der Mensch, der sich im beständigen  Laufen befindet, und
zwar in den Frieden,  der ist ein himmlischer Mensch. Es ist etwas,
was alle bewegt, alle Dinge in Lauf setzt, dass sie zurückkommen, woraus sie geflossen sind. Je edler das Ding, desto beständiger läuft es. Wer sich aus der Ruhe bringen lässt, dem sind noch nicht alle Dinge Gott geworden (was noch nicht transzendiert worden ist).
Wer Gott hat, den behindert keine Unruhe. Wer Gott gefunden hat (Frieden) dem ist alles zuwider, was Gott nicht selbst nicht ist. Im Kreatürlichen findet man keinen Frieden, weil alles dem ewigen, geschichtlichen Veränderungsgesetz des Vergehens und Werdens unterliegt. Niemals ist ein Unfriede in dir, der nicht aus dem Eigenwillen kommt.
Siehe Textfortsetzung Nr. 403 in Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


III.) Siehe auch Frieden, Ruhe und Freiheit bleiben aller Unruhe- bewegung Suchziel


  • Vom schauenden Gebet und sich an bestimmte Ge-betszeiten Im Kloster halten (der Mensch ist erst kniend richtig gross z.B. als gläubiges Gebet und Gottesdienst) zum wirkenden Entwicklungs-Lebens-Alltag-Auseinan- dersetzungs-Prozess im "hier und jetzt" als ein Entwick- lungsverlangen und Sehnen der Seele nach dem Besseren und Höheren  (der Mensch ist erst als Entwickler richtig gross).
  • Von dem mönchischen lithurgischen Weg als Ersatz und eine Möglichkeit Gott näher zu kommen ist zur Evolution des Einzelnen, welche kein Ersatz, aber ein Weg zu Gott ist, ihm näher zu kommen*.

*I.) Ein praktisches Beispiel für den Gebets-Tages-Ablauf in einem Klosterorden, wo die Kontemplation der rote Tagesleitfaden darstellt.

  • Die Preces, das Gemeinschaftsgebet des Opus Dei, auf Latein beten.
  • Der Rosenkranz, Heilige Messe mit täglichem Empfang der Kommunion.
  • Fünfminütige Lesung aus dem Neuen Testament.
  • Zehnminütige Geistliche Lesung.
  • Der Angelus zur Mittagszeit.
  • Ein täglicher Besuch beim Tabernakel mit „geistiger Kommu- nion“,  wobei drei Vaterunser, drei Ave Maria und drei Ehre sei dem Vater gebetet werden.
  • Kurze Stoßgebete über den Tag verteilt, Aufopferung von Arbeit, Pflichten, Sorgen an Gott.
  • Sakramentale Beichte.
  • Das Beten einer Marianischen Antiphon an Samstagen.
  • Dazu kommt der monatliche Besuch eines Einkehrtages und der jährliche Besuch von Besinnungstagen.
  • Zu diesen Normen kommen noch bestimmte tägliche oder wöchentliche „Gewohnheiten“, z. B.: das Memorare an die Jungfrau Maria als Bitte für denjenigen, der es am meisten braucht.
  • Drei Ave Maria am Abend.
  • Die Betrachtung des Psalms 2 an Dienstagen im Rahmen des betrachtenden Gebetes.
  • Gebet des Adoro te devote an Donnerstagen.

*I.) Für den aussen stehen Alltagsmenschen in der Welt wirkt alles operettenhaft bis abstossend und ein Eremitendasein sogar

abartig.  Es ist auf  jedem Fall kein nachzuahmender Lebensent-

wurf für den Menschen der Moderne, weil der tiefere Sinn Gott

in der Gebets-und Meditationswelt näher zu kommen erst einmal verborgen und alles Individuelle immer unverständlich bleibt. Das Klosterleben erfordert Ab- und Umkehr kompromisslos radikal 

und total, während im Entwickungsalltagsleben die Ab-und Umkehr entsprechend dem Reife-, Möglichkeits-und dem Bereitschaftsgrad allmählich erfolgt und es erst einmal  gar nicht nach Religion aussieht.


II.) Das digitale Zeitalter hat bspw.eine praktische, virtuelle ökono-

mische,technische Bildungs- Berufs-, Kommunikations- und Kul-

turdimension und eine noch tiefere idealistische , transzendierende Lebens-Entwicklungs-Dimension z.B. vergleichbar mit der Erfindung der Buchdruckerkunst konnten erst Martin Luthers reformato-

rische Ideen eine Verbreitung finden und zu einer Bewegung werden. Die weltweite Vernetzung erlaubt es, was als eine höhere techni-

sche Entwicklungsstufe der Ideenverbreitung weltweit eingestuft wird, dass z.B. ein heute noch Unbekannter, aus einfachen Ver-
hältnissen wie " ein Phönix aus der Asche empor steigt ",im gesell-

schaftlichen Mittelpunkt steht und Verantwortung für andere

übernommen hat, den bisher niemand auf der Rechnung hatte. Keiner ahnte, aus welchem Holz der ehemalige, geistige verkannte Schulversager und Schulabbrecher, Bildungsverkannter und Berufsabbrecher  geschnitzt war und nun alle mit sich zieht, weil

ein "digitaler und analoger Idealist "Genie der Selbstevolution", nicht Anerkannter,  Unbekannter und nur sich selbst Bekannter,eine  Entwicklungsnatur, von den Eltern nur als Träumer titulierter und " stilles,  verborgenes Vorbild " bspw. " im Leseraum Internet " schwei-

gend in einem Block, in sozialen Medien oder auf der eigenen Webseite das Wort ergriffen hat in Anlehnung an den Philosophen Friedrich Nietzsche dass, wenn Schweiger reden, die Welt den Atem anhält. Die ehemaligen Lehrer, Vorgesetzte und Kollegen, weil alle über- wachsen, werden zu "demütigen Schülern " und es wird eine Ehre sein ihn zu kennen und ein Vorbild darstellt für alle. Erst die Verkanntheit und fehlende Anerkennung bilden die grösste Motiva-

tion, nach innen und seinen eigenen Weg zu gehen.


III.) Es hat sich noch immer nicht überall herum gesprochen, dass bisher nur " Tag-Träumer " die Welt verändert haben und verändern, die im vorherrschenden Reich nicht wahrgenommen werden und ihr eigenes Reich für alle erschaffen. Alle, die eine Schulklasse wieder-

holen müssen, werden eines Tages alle anderen überholen. Das er

sie alle erkennt, ohne selbst erkannt zu werden. Wer seinen Mittel-
punkt gefunden hat, wird auch zum Mittelpunkt  für die anderen.

Was einer geworden ist und noch wird, ist er immer nur aus sich selbst geworden und es waren nicht andere Menschen und keine Bildungserlebnisse, welche ihn geformt haben, weil jeder Entwick-

lungs-Individuations-Lebensweg immer autobiografisch, autodi-

daktisch und bildungsdialektisch angelegt ist. Aussenseiter-Mei-

nungen können zum " Massengeschmack und zur Mehrheitsmei-

nung " werden. Nur die geistige Tiefe der Qualifikation als Exzellenz
stellt eine revolutionäre Internetmacht dar. Es ist das Verschrän- kungsprinzip als Interverbundenheit des kollektiven Gedächtnisses der Quantenphysik, welches es bewirkt, um es mit dem französischen Schriftsteller Victor Hugo zu sagen, " dass nichts mächtiger ist, als eine Idee, deren Zeit gekommen ist ". Es ist bspw. der gleiche, dyna-

mische Quantensprung einer kulturellen Medienrevolution des modernen Buchdrucks durch die beweglichen Metall-Lettern der Druckerpresse von Johannes Gutenberg zu Beginn der Neuzeit wie zum World-Wide-Web des Internets, wo Ideen noch schnellere und umfangreichere Verbreitung finden.


  Nachfolge Christi als Lebensführung durch das go-

                               tische Lernprinzip.


> Die gotischen Kathedralenlernprinzipien sind das, was jeder Mensch seit seiner Geburt in sich trägt. Die gotische Kathedrale sind das Symbol und ein sinnliches, greifbares Spiegel und neuzeitliches Abbild der menschlichen Ent-

wicklung und Sinnbild der eschatologischen Kraft des abendländischen Menschen, jene elementare, religiöse Dynamik, die in den Tiefen einen jeden einzelnen Menschen wurzelt, ihn geformt und geprägt hat, der alles entspringt, alle kulturelle Substanz aufbaut und die Ursache allen kul-

turellen Fortschritts ist. Das gotische Lernprinzip ist die Ungebundenheit aller Religion einer zukünftigen Entwick-

lungsfrömmigkeit. Es ist ein weltlich Ding und ein geistiger Stand zugleich, ein Seelenführer in der und durch die Welt.

Es ist der rote Faden einer grossen, neuen Wirklichkeits-

religion. Es ist die Kultur der Vergangenheit als nicht abge-

schlossene, offene Kultur, die sich in der Gegenwart als Entwicklungskultur des Lebenssubstanzlernens neu erschliesst. Was wegführend ist auf meinem Entwicklungs-Individualisierungsweg als säkulare, evolutionäre Nachfolge Christi  wird als wertvollster Schatz und Grundwahrheit der Menschheit betrachtet. Die Lebensarmut ist die grösste Schwäche einer Religion. Weil das gotische Lernprinzip aber lebensimmanent ist, wird die Schwäche der Religion zum Herkules.


> Der Geist der Gotik und der Geist der Entwicklung

durchdringen sich gegenseitig. Deshalb geht jeder Ent-

wicklungsweg nur über und durch die gotische Kathedrale als gotisches Lernprinzip in einer säkularen,evolutionären  Nachfolge Christi und deshalb sind diesem fünf Webseiten
gewidmet. Wir sind heute zivilisierte Menschen und nicht Menschen der Gotik. Wir werden aber erst kultivierte Men-

schen durch den Geist der Gotik. Das gotische Lernprin-

zip wird mit Recht als "ducis  divina" bezeichnet, wo der Himmel die Erde berührt und eine lebenstragende, lebens-

haltgebende Führung " von oben her "ist. Es ist ein Stück spannendes Mittelalter, welches in die Neuzeit hineinragt. Das gotische Lernprinzip wird zum neuen Kultur- als " Gott-

erfahrungsbegriff" und diesen nicht zu kennen nicht

nur eine Bildungslücke darstellt, sondern einem Lebens-

daseinsverlust gleich kommt. Gott geht nicht im theolo-

gischen Begriff auf, sondern die Art und Weise der Gottes-

erfahrung ist völlig verschieden und geschieht überall im Alltag und insbesondere, wenn man damit nicht rechnet.


> In der Bibel wird von Gleichnissen gesprochen, beim go-

tischen Lernprinzip sind es die Entwicklungs-Individuali-

sierungs-Gleichnisse der Entwicklungseigenschaften. Weil auch die Bibelgleichnisse dem entwicklungsgeschichtlichen Gesetz des Werdens und Vergehens, des Blühenbs und Welkens  unterliegen ist die Zeit gekommen ist, wo der Wahrheitslebensausdruck eines anderen Mediums als Kulturträger bedarf, weil diese nicht mehr geeignet sind a

uf Höheres zu verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschen- aufgabe ist.


> Jegliche Lebenssituation, jegliche Krise und Problem, jeder Lebenswiderspruch, jede Krankheit, jeder Unfrieden und Unzufriedenheit sind Probierstein und Entwicklungssinn-

mittel zum Individualisierungsreifezweck oder um es nach Meister Eckhart zu sagen, ist jedes"Zipplerlein" noch nicht Gott (Frieden) geworden"  und es ist die Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Bringschuld eines jeden Einzelnen. Es beginnt alles mit dem gotischen Lernprinzip und dann beginnt es sich zu beruhigen (Frieden).

Das gotische Lernprinzip besitzt einen höheren Autoritätsan-
spruch wie die Bildung, weil die Entwicklungsgrundsätze
sich nicht von  pädagogischen Axiomen herleiten, sondern kategorisch lebensidentisch und widerspruchslos sind. Deshalb kommt der Bildungslernende des cogito ergo sum mit grossem Abstand erst danach*.


* Bildungs-Kultur-Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle Mittel verwenden, um mehr Geld zu verdienen und um mehr zu haben. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle (Unruhe)mittel verwenden, um mehr zum inneren Frieden durch

die Überwindungs-Transzendierung zu gelangen und mehr zu sein.

Er versteht dann auch den Satz des Kirchenlehrers Augustinus:

" Wer seinen Frieden gefunden hat d.h., wer " Gott " geschaut hat (Gott ist identisch mit Frieden und mit dem Begriffswesen mitge-

setzt ), in allem seine Ruhe gefunden hat und immer wieder neu findet, nichts mehr dazu lernen braucht und deshalb alles (Wissen+ Verstehen) gelernt hat, was es zu lernen gibt. Wenn ich zu meinem inneren Frieden gekommen bin bete ich ohne zu wollen und jedes Gebet ist  Gebet erhört. Siehe Textfortsetzung Nr.403 in Vom Bildungs-Kultur-Lernen ztum Entwicklungs-Kultur-Lernen.

> Von der gotischen Kathedrale als versteinerte Biografie
Christus zur gotischen Kathedrale als lebendiger Entwick- lungs-Individualisierungs-Weg in der säkularen, evolutio- nären Nachfolge Christi, weil jeder Entwicklungsweg durch

und über die gotische Kathedrale geht*.


*Materie wird Geist als " lapis philosophorum , harter Stein wird geschmeidig zu Geist geformt und ist voller biblischer Bildsprache, so
lässt sich das Wesen einer gotischen Kathedrale zusammenfassen.


> Von der Individualgotik eines Straßburger Münsters,

dass jeden Einzelnen zur Nachfolge Christi aufrufen und das Gefühl vermitteln will, dass dieses Bauwerk nur für ihn " höchst persönlich " geschaffen wurde zur Webpräsenz

 "die-gotische-kathedrale.de ", welche stets bemüht ist,

die Eigenwirklichkeit des Einzelnen, wo sich jeder wieder findet, in den Mittelpunkt zu stellen und das Gefühl vermitteln will, dass diese nur für ihn " höchst persönlich " geschrieben worden ist.


 

   Eine Auslese von Nachfolge Christi Zitaten

                         sakral interpretiert.


1.) Auf dem Wege zu Gott sind wir immer in Bewegung. Wir können nie stehen bleiben und uns zur Ruhe setzen. Gott stellt uns immer wieder in Frage und die Nähe zu Gott muss ständig gesucht und gefunden werden.


2.) Menschlich existieren heisst religiös existieren und das eigentliche menschliche des Menschen ist sein persönlicher Entwicklungslebensweg.


3.) Nur der Religion, welche  die persönliche Realität als Individualisierungslebensweg der Nachfolge Christi zum Inhalt hat, gehört alle Zukunft.


4.) Wer die Nachfolge Jesus leben will, sollte frei sein und seine neue und individuelle Form des Apostolats schaffen.


5.) Seinen Entwicklungsweg gehen ist immer nur Gottes

Wille tun. Was Gottes Wille ist, ist die Sprache des Gewis-

sens. Es ist die Entwicklungskonformität, welche zur Lebensübereinstimmung des inneren Friedens führt und

das Höchste ist, was es gibt. Auf dem Entwicklungsweg ist das  Entwicklungsgewissen von morgens bis abends der wichtigste Entscheidungsratgeber.


6.) Auch wenn ich in einem faszinierenden drei Stunden-Vortrag des buddhistischen Oberhauptes dem Dalai Lama zuhöre, wenn er aus seinem Leben erzählt, kann ich nur  daraus lernen, dass sein Weg nicht mein Weg ist, bei ihm die Entwicklungsreife gegeben ist, während ich nur einen Tag näher an der Entwicklungsreife(Gnade) bin.


7.) Der Weg zu Gott ist der Weg zu sich selbst. Gott zeigt dem Menschen immer einen Selbstwerde- und  Selbst-Sein-Weg wie es weitergeht. Der Christusglaube stammt nicht von Christus, sondern ist nach seinem Tode  entstanden und er hat auf den Vater hingewiesen, weil er grösser ist  als er selbst.


8.) " Der Weg ist nicht das Ziel, der Weg existiert lediglich

als Konzept im Bewusstsein des Suchenden. Kein Weg führt zum Ziel, die Totalität ist weglos. Gott ist kein Ziel, sondern genau das, was wir sind, was auch die Gottesinterpretation eines Meister Eckhart ausmacht. Deshalb kann ich den Entwicklungs- weg nicht gehen, bevor ich ihn nicht selber geworden bin*.


* Mario Mantese, schweizerischer, philosophischer Autor".


9.) Wenn der Entwicklungs-Individualisierungs-Weg ein Weg zu mehr Frieden ist, dann ist es der richtige Weg.


10.) Die religiöse Gemeinschaftszugehörigkeit ist nur vorübergehend und wenn diese aufgeben wird,  bleibt  der Glauben an Gott weiter bestehen. Das Bekenntnis und die konfessionelle  Einreihung sind unwichtig, sondern nur die religiöse Selbsterkenntnis zählt. Es ist die Nachfolge Christi als der persönliche Entwicklungslebensweg, der von keinem anderen gegangen wurde und deshalb nicht beschrieben werden kann.


11.) Nach Meister Eckhart kommt erst in und durch die   Entwicklung der Mensch zu seiner Freiheit. Der Gottes-

begriff wird auf dem persönlichen Entwicklungs-Individu-

alisierungs-Weg entwickelt. Das Leben ist eine Erscheinung Gottes und mein Leben ist ein"Gott-Werde-Selbst-Sein", wo Gott sich selbst wird.


12.) Jede Person muss vor Gott seinen unverwechselbaren Weg gehen und äussere Zeichen und innere Neigungen auf einen möglichen Ruf Gottes anhören. "Denn in unserer unüberschaubar gewordenen Welt, die sich durch einen qualitativ neuen Pluralismus von Lebensbereichen und Machtzonen, Weltanschauungen, Meinungen und Kulturen auszeichnet, hat Gott an jeden Einzelnen seinen Ruf ge-

richtet, hat Gott jedem Einzelnen seinen unverwechsel-

baren Weg bereitet*.


* Karl Rahner, katholischer Theologe".


13.) Wer seinen Weg christlich interpretiert geht, für den gelten immer noch die Worte des Aurelius Augustinus; "Wandle in den Spuren dieses Menschen(=Christus) und du gelangst zu Gott. Suche keinen Weg, um zu Gott zu gelangen, ausser diesen einen. Denn, wenn er selbst nicht ein Weg gegangen wäre, würden wir uns verirren. Ich sage euch nicht, suchet den Weg. Dieser Weg kommt selber zu euch".


14.) Es ist einer wichtigsten Wahrheiten des christlichen Glaubens, dass alles, was mit Jesus Christus geschehen ist (Kreuzweg) sich auch in der Seele und Leib eines Christen ereignen muss (Entwicklungsweg).


15.) Wer die Nachfolge Jesus leben will, sollte frei sein und seine neue und individuelle, säkulare Form des Apostolats schaffen.


16.) Geh deinen Weg und du wirst getragen*.


* Benedikt von Nursia, katholischer Heiliger, Einsiedler, Abt und Verfasser der Mönchsregel Regula Benediciti".


17.) Dietrich Bonhoeffer, profilierter Vertreter der Be-

kennenden Kirche,  sah den Sinn des Lebens vor allem in

der Nachfolge Christi.


18.) Die Nachfolge Christi im Individualisierungsstreben bedeutet in der letzten Konsequenz und als letztes Ziel sich so freizumachen, dass es keinen Unterschied mehr gibt zwischen Christus und mir selbst. Ich lebe nicht mehr in Jesus Christus, sondern Jesus Christus lebt in mir, ich atme nicht, sondern ich werde geatmet.


19.) Gottes Einzel-Entwicklungs-Nachfolge-Wege wege sind Irrtumsumwege durch die Lebensungewissheit und das Lebensdunkel einer (Lebensdialektik), aber sie enden immer im hellsten (Sieger) Licht*.


* Bildungs-Kultur-Lernen ist statisch (lernabgeschlossen) und will vor Irrtum bewahren. Der Irrtum ist eigentlich nicht vorgesehen. Die intellektuelle Konstitution und die Logik der Erkenntnisweisen kennen nur die intellektuelle Richtigkeit. Sie will vor Irrtum schüt-

zen, weil Irrtum " falsche und dumme Wege sind " als Unfreiheit der Patronisierung und Recht behalten. Entwicklungs-Kultur-Lernen dagegen ist dynamisch (lernoffen) und der Irrtum gilt als unvor-

sehbares, notwendiges Lebenswegkorrektiv. Der Irrtum ist von der Entwicklungszielursache zu verstehen und kann nur durch den

Irrtum selbst aufgeklärt werden. Ein neuer Irrtum ist mir lieber als alle Bildungsgewissheit als vermeintliche Sicherheit und nicht jeder Irrtum ist gleich Ketzerei. Es gilt die Angst zu irren als der grösste Irrtum. Es ist die Freiheit zu haben Irrtümer zu begehen und sich " empor zu irren.


20.) Gesegnet sind die Menschen, die Gott auf ihre eigene Wegweise finden.


21.) Ich bin der festen Überzeugung,dass Gott in jeder Bio-
grafie als Entwicklungslebensweg seinen Lebenssinnbestim-
mungsauftrag  und damit auch die Lebenslänge festgelegt hat*.


* Quelle unbekannt.


22.) Was im Buddhismus der achtfache Pfad ist, ist im Chris-

tentum der Individualisierungsweg als die Nachfolge Christi.


23.) "Der Christ soll in und durch seine Lebensumstände heilig werden"*.


*Honorius von Autun".


24.) Das Christentum ist eine Religion der Individualität und das Individualitätsprinzip bezieht sich auf das Verhältnis des Einzelnen auf seinem persönlichen Entwicklungsweg zu Gott, was das eigentliche, christliche Erbe darstellt.


25.) Weil jeder seinen eigenen Entwicklungsindividua-

lisierungsweg (der Christusnachfolge) gehen muss, kann

er nicht bekehrt werden, durch was und durch wen auch immer. Die Missionierung und Christianisierung  wird durch die evolutionäre Selbsttransformierung auf diesem Wege geschehen.


26.) Die Welt vom Mittelalter bis zur heutigen Postmoderne

darf weniger durch die Aufklärung als ein Abfall von Gott verstanden werden, sondern als ein weltsuchender Weg zu Gott in der säkularen, evolutionären Nachfolge Christi."Der Entwicklungs-Lebens-Weg kann zwar an der "KIRCHE" vorbei-

gehen, aber er führt immer zu  GOTT.


27.) Es gibt eine Hypothese die besagt, das " zweite Kommen

Christi " stehe unmittelbar bevor, nicht im biblischen, apoka-

lyptischen, wörtlichen Sinne, sondern durch einen grund-

legenden Epoche- und Wertewandel stattfindet, die ent-

wicklungslose Zeit vorbei ist und jedes Einzelleben seinen individualgeschichtlichen Sinn bekommt* .


* An wichtigen Punkten der Evolution treten Wertwenden auf

d.h., was bis dahin entwicklungsförderlich war (Maß, Sinn, Wert)
wird entwicklungsschädlich (Maß-, Sinn- und Wertlosigkeit), die werbende Kraft der Anziehung lässt nach und die Involution zur Evolution. Beim Reifezeitpunkt wird die kritische Masse für Ver-
änderungen erreicht (Sättigungsgrad) und nach dem allgemeinen Gleichgewichts- und Reifegesetz und dem ehernen Gesetz " des Vergehens und des Werdens "schlägt die quantitative Veränderung
in qualitative Veränderung, um als nächste, höhere Entwicklungs-
stufe, welche die Ermattung des Denkens der jetzigen, geistigen (Krisen)situation überwindet.  


28.) Wer nur kulturgläubig und nicht religionsgläubig ist,

dem gilt seine Verehrung nur dem Gotischen-Wahrheits-Lern-Prinzip " und nicht der Person Jesus Christus, obwohl es salopp gesagt " die säkulare, evolutionäre Nachfolge

Christi " nur religions- und konfessionsfrei interpretiert ist.


 

 

  

 

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