Entwicklungschristentum

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   Evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi 2

     (im geistigen und nicht im buchstäblichen Sinne).


Siehe auch die evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi ist immer der eigene zu gehende Individualisierungs-Entwicklungsweg


Traditionelles und evolutionäres, säkulares Verständnis der

heutigen Nachfolge Christi des Entwicklungs-Individualisie-

                   rungsweges in der Gesellschaft

                        

     Gesellschaftsmensch-Entwicklungsmensch



  Die Krise der Gesellschaft sind immer weniger Einzelne,

aber die Zukunft der Gesellschaft sind immer mehr

                                 Einzelne. 

                      

I.) Der Individualismus ist das herrschende Prinzip der Welt. Jeder Zerfall der menschlichen Gesellschaft beginnt mit 

dem Aussterben des Einzelnen, weil der Gesellschaftsmensch evolutionär betrachtet eine Fehlgeburt ist. Das Gegenstück 

der Gesellschaft ist nicht der Staat, sondern das Indivi-

duum. Individuation (lat. individuere als sich unteilbar und untrennbar machen) ist der Entwicklungsweg des Einzelnen

als Prozess  " des Ganz werdens " zu  einem Einmaligen, Un-

vergleichbaren und Einzigartigen als Individuierung der Selbstwerdung in der Lebensübereinstimmung. Individua-

lisierung bedeutet, etwas auf seine ureigene Art anderen

etwas geben zu können, was keiner so kann *. 


* 1.) Individualismus (von Individuum) bedeutet, dass eine Person sei-

nen eigenen Lebensstil praktiziert, ohne danach zu fragen, inwieweit

er damit mit dem in einer bestimmten Gesellschaft allgemein prakti-

zierten Leben übereinstimmt. Es ist der Versuch, Menschen gleicher Gesinnung zu finden, die sich darüber definieren, nichts gemeinsam

zu haben.


2.) Der Individualismus kann und muss nicht automatisch bedeuten,

dass man die eigenen Egointeressen über die Interessen der Gesamt-

heit stellt. Von Menschen, welche die (angeblichen oder tatsächlichen) Interessen der Gesamtheit in den Vordergrund stellen, wird der Indi-

vidualismus oft mit rücksichtslosen, schmarotzerhaften Egoismus gleichgesetzt, was in den meisten Fällen aber unrichtig ist. Der hier verstandene Individualismus hat eine Sozialnatur, welche von einem Gemeinschaftsgefühl geleitet wird *.


* Ideengeschichtlich ist der dem Solipsismus (lateinisch sōlus ‚allein'

und ipse ‚selbst') entlehnt und es wird in der Philosophie die These bezeichnet, dass nur das eigene Ich existiert.


3.) " Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie

kein anderer zu sein " *.


* Simone de Beauvoir, Schriftstellerin.


4.) " Der Individualist ist seinem Wesen nach ein Ketzer " *.


* Sean Cocteau, Schriftsteller.


5.) " Individualismus bedeutet heute, alles zu tun, was die anderen

auch tun, bloß einzeln" *.


* Rock Hudson, Schauspieler.


6.) Ich bin ein überzeugter Individualist ohne überzeugter Egoist zu

sein.

7.) Die Gebrüder Wright, die urplötzlich dachten, ihr Individualismus

sei am besten vertreten, wenn sie behaupteten, sie könnten fliegen.


8.) " Individualismus ist etwas, was die meisten Menschen erst durch

ihre letzten Worte erlangen "*.


* Quelle unbekannt.


9.) " Entwicklung ist das Gesetz des Lebens, und es gibt keine andere Entwicklung als zum Individualismus hin "*.


* Oscar Wilde, Schriftsteller.

II.) Es ist die Entwicklung des Einzellebens, welches durch

sich selbst und in sich selbst individuiert. Entwicklung bleibt immer Einzelentwicklung, ist am individuellen Leben des Einzelnen haftend und lässt sich nicht nachahmen. Durch

die Entwicklung begründet und definiert sich jedes Indivi-

duum. Wer nicht individuell wird existiert eigentlich nicht.

In der Einzelgeschichte erst erfüllt sich die Bestimmung

des Menschen. Der Mensch ist von der Grundstruktur seiner Wirklichkeit historisch notwendig und steht in der Absolutheit seiner selbst als das Selbstverstehendes Menschen in seiner Geschichtlichkeit. Der Einzelne hat keinen Wert ausser im Dienste seiner individuellen Lebensgeschichte. Das Individu-

elle ist der Bauplan, das Entwicklungs-Individualisierungs-

Programm ist die Lebensordnung und die unbeirrte Lebens-

richtung ist angeboren * .


* 1.) Siehe auch " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des

Lebens " im Gliederungspunkt Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg


2.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit


III.) Menschen sind einzigartig, für die es keine evolutionäre Erklärung gibt und die auf unsere geistige Natur verweist.

Erst im entwicklungskulturellen Individualisierungs-Frei-

heitsakt wird jeden neuen Tag dem Leben Sinn, Wert und

Entwicklungsbedeutung gefunden und empfangen. Es ist die selbst geschaffene und ständig neu zu gewinnende Freiheit 

durch das Entwicklungs-Freiheits-Lernen über seinen Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Weg zu sich selbst gelangen. 

Das ist seine Rechtfertigung und seine Sinnbestimmung 

und nur darauf kommt es an, dass die menschliche Einzelent-

wicklung weitergeht.


IV.) Das Individuelle erhöht das Allgemeine. Der sich ent-

wickelnde Einzelne ist der Schlüssel für alles, weil ein

Staat, eine Gesellschaft, eine Schulklasse, ein Volk als

anonyme Masse oder eine Vielheit sich nicht entwickeln kann. Nur Einzelpersönlichkeiten wandeln sich, aber nie

die Gesellschaft als Ganzes. Über die Entwicklung des

Einzelnen definiert sich eine Gesellschaft. Der Einzelne

setzt sich immer gegen das anonyme Kraftfeld der Masse

durch. Der Staat lebt und ist angewiesen von der Entwick-

lungswiderstandskraft und dem Entwicklungsmut eines

jeden Einzelnen und nicht vom genormten, standardisierten Menschentypus, dem auswechselbaren und austauschbaren Massenmenschen. Es bedarf  eines Zusammenschlusses der gesammelten Kraft vieler Menschen, dass sich ein einzel-

ner Mensch individualisieren und damit auch alle anderen weiterbringen kann *.


* " Grosse Köpfe diskutieren Ideen. Durchschnittliche Köpfe diskutieren  Ereignisse (und reden über Dinge). Kleine Köpfe diskutieren (über andere) Menschen“*.


* Eleanor Roosevelt.


V.) Der Einzelne muss sich aus der gesellschaftlichen Anony-

mität heraus lösen und ein Einzelner werden, was bisher 

nur wenigen gegeben ist. Nur in der Individualgeschichte des Einzelnen und nicht in der Geschichtslosigkeit des gesell-

schaftlichen Kollektivs gibt es einen Fortschritt und deshalb

hat nur ein Einzelner Wirklichkeit. Der gesellschaftliche Zu-

stand ist der Zustand Einzelner, die Entwicklung gewagt 

haben und wagen, weil der gesellschaftliche, angepasste

Mensch wenig kulturfähig ist. Eine Zivilisation ist nicht 

im Stande neue Werte zu schaffen. Sie kann nur die vor-

handenen Werte verzehren. Eine Gesellschaft wird sich 

nie als Kulturvolk begreifen, (sonst wären die Geschichts-

greueltaten der jüngeren Vergangenheit nicht geschehen), sondern Kultur hat nur der Einzelne. Kultur ist das Ergebnis

der Entwicklungsauseinandersetzung des Einzelnen und 

der Entwicklungsprozess ist der kulturelle, formschöpferi-

sche Akt.


VI.) Der Einzelne geht zwar in der Masse unter, aber aber

als Phänomen universell. Der Mensch existiert nicht zuerst

als Gesellschafts- und Staatsbürger mit seinen Rechten und Pflichten, sondern als Einzelwesen und Entwicklungsbürger

mit seinen Entwicklungsrechten und Entwicklungspflichten.

Eine Gesellschaft lebt nur von denen, welche sich entwickeln und bewusst an ihrer Individualisierung arbeiten. Deshalb 

ruht alle Hoffnung auf dem Einzelnen, wenn die Politik

handlungsschwach, die Gesellschaft orientierungslos, ein Werteverfall beklagt wird, moralische Autoritäten feh-

len und das Land von Krisen durchgeschüttelt wird. Der Bewusstseins-Wirkungs-Punkte Wert beim angepassten, sozialisierten und braven Staats- und Gesellschaftsbürger

liegt auf der Kalibrierungs-Bewusstseinsskala bei ca.250, während der Entwicklungs-Wirkungs-Vorbildwert beim Indivi-

dualisierungs-Strebenden bei fast 500 zu finden ist *.


* Es ist die Entwicklung der Bewusstseinszahlenskala, welche die Qualitätsveränderungen der Entwicklungsstufen aufzeigt z.B. Durch-

schnitts-Bewusstseins-Normwert zwischen 200-250 als Bewusstseins-Kalibrierungsgrad und dieser findet seinen Ausdruck im Intelligenz-

quotienten (IQ) der linken Gehirnhemisphäre). Ein z.B.Bewusst-

seins-Durchschnittsnormwert 500 findet bei Entwicklungsreife seinen Ausdruck im Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Quotienten (EQ) der rechten Gehirnhemisphäre). Die Bewusstseins-

zahlenskala ist eine Grössenordnung abstrakter, symbolischer Art und weniger formaler, empirischer, wissenschaftlicher Beweisnatur und

endet bei dem Wert 1000*.     

 

* Diese rechte Gehirnhemisphäre der Entwicklungs-Prozess-Transzen-

denz sind keine wissenschaftliche, anwendbare Begriffe, aber in der Mikrophysik sind es gefühlte Fakten mit der Kraft Wirkens und des Wahrmachens.


2.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


VII.) Alle gesellschaftlichen Institutionen und Organisationen 

wie der Staat, das Recht, die Wirtschaft, die Technik und

das Bildungswesen verfolgen nur äussere Zwecke. Sie sind amoralisch, weil sie ihren Interessen und dem Selbsterhal-

tungswillen folgen. Eine entwicklungsmoralische Vorbildwir-

kung kann aber nur vom einzelnen Menschen ausgehen.

Weil nur der Einzelne ein Gewissen hat, das Kollektiv gewissenlos ist, steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesellschaftlicher Konformismus. Auch sind die Begriffe wie  Staat, Recht, Gesellschaft etc. nur relativ, weil eine

(absolute) Wahrheit begrifflich weder fassbar noch sprach-

lich artikulierbar ist *.   


* Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen


VIII.) Die Normen und Werte, die auf Systemerhaltung und Entfaltung ausgerichtet sind, sind geschützt, während dagegen Normen, die aus persönlichen Entwicklungsüberzeugungen

und einer Entwicklungsfreiheit hergeleitet sind, nicht. Es

fehlen die Wertnormen für entwicklungswürdige Verhältnis-

se und entwicklungsmotivierende Bedingungen. Der ent-

wicklungserstickende Bürokratismus und die Anpassungs-

sozialisierung lassen keine Reife der Entwicklung mehr zu,

weil jeder durch die Gesetze, technischen, ökonomischen

und sozialen Druck " gegängelt wird "  und für jedes Problem auch eine Behörde gibt. Die Gesetze des Staates dienen

mehr dem Erhalt der gesellschaftlichen Ordnung statt dem Einzelnen. Die Gleichbehandlung hat Vorrang gegenüber

dem individuellen Grundrecht einer Entwicklungsgerechtig-

keit. In den Gesetzen ist der Entwicklungsweg des Einzelnen

und individuelle Lebensentwürfe nicht vorgesehen, aber es

ist das Lebensgesetz des Einzelnen. Die Gesetze dienen nicht dazu besseres zu entwickeln, sondern zur Abwehr des Schlechten. Nach allgemeinen Rechtsverständnis ist alles

straffrei und erlaubt, was gegen kein Gesetz verstösst. Was

das Gesetz nicht verbietet, verbieten aber oft individuelle, ethische Entwicklungsprinzipien.


VIII.) Wenn wir uns entwicklungsindividualkonform statt ge-

sellschaftskonform verhalten wollen, aber die Gefahr besteht, Gesetze zu verletzen, dann stimmt mit den Gesetzen etwas nicht. Eine Rechtsordnung kann aber nur gerecht sein, wenn

sie nicht den Entwicklungslebensgrundsätzen des Einzelnen widerspricht, weil Entwicklung das Recht in sich trägt. Das Entwicklungsgrundrecht ist nicht vom Gesetzgeber her ge-

schaffen noch den Bürgern verliehen worden, sondern exis-

tiert aus eigenem Lebensrecht als übergeordneter Wert, weil

die letzte Instanz nicht das Gesetz ist, sondern das persön-

liche Entwicklungsgewissen. Das Entwicklungsrecht, was

den Einzelnen begründet, gilt für den Einzelnen, die demo-

kratische Gesetzgebung ist für alle gültig.  Der Staat muss

auch die Wahrheit über das Recht immer wieder von aussen empfangen, da er diese nicht in sich selbst trägt. Recht und Gesetze wandeln sich, aber Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Wahrheiten sind absolut, zeitlos, unwandelbar- und

nicht diskutierbar. Was nicht vergeht, kann auch nicht verbessert und geändert werden. Einerseits wäre ohne Be-

grenzung durch das  positive Recht das Naturrecht der Manipulation und Spekulation ausgesetzt, aber ohne das Entwicklungsnaturrecht des Individual-Logos als lebens-

ordnendes Gesetz wäre das positive Recht nicht gerecht *. 


* 1.)  " Der Staat darf nicht lenken; er soll Bedingungen schaffen, aber nicht Individualitäten formen " *.


* T. Woodrow Wilson: 28. Präsident der Vereinigten Staaten.


2.) " Der politische Grundsatz des Individualismus ist, weil er im Ein-

zelnen den alleinigen Grund für den Staat sieht, die Freiheit des Einzelnen. Der politische Grundsatz des Universalismus ist die Ge-

rechtigkeit, die jedem Einzelnen das ihm Angemessene gibt "*.


* Othmar Spann, Ökonom.


IX.) Das Entwicklungsrecht ist nicht Gegensatz der Entwick-

lungsfreiheit, sondern ihre Bedingung bzw. es gibt keine Frei-

heit von Gesetzen, sondern nur innerhalb ihrer. Eine Gesell-

schaft, welche auf Gleichheit setzt, nimmt automatisch die Entwicklungsunfreiheit des Einzelnen in Kauf. Das Lebens-

prinzip ist das Ungleichheitsprinzip der Individualisierung.  

Das Individuelle und nicht das Gleiche macht den Einzelnen

aus und die Gleichheit und die Individualität vertragen sich

so gut, wie Wasser und Natrium. Mit dem Postulat der Gleich-

heit in allen Lebensbereichen wird ausgeschlossen und widerspricht dem, was im menschlichen Leben verwirklicht werden soll. Werte entstehen nur dort, wo sie in den Aus-

einandersetzungs-Bemühungen des Einzelnen religiös ge-

sprochen im göttlichen Gegenüber " als Gewissensentschei-

dung zu mehr Individualität gerungen wird. Weil diese sakral  begründet sind, besitzen sie nur gleichnishaften Charakter 

und wenn sie gesellschaftlich anerkannt und bestätigt werden, sind diese entwertet*.


* Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten*.


*Jean Jacque Rousseau, französischer Philosoph.


X.) Darüber hinaus gibt es eine nicht zu verleugnende Ungleich- heit in unserem Lebensalltag, welche in dem Herkunftsland, der Sozialisierung, der Bildung, den Entwicklungsanlagen, dem indi- viduellen Lebenssinn, dem Beruf, dem Wohlstandsgefälle, gesundheitlichen Handicaps, der gesellschaftlichen Anerken-

nung und Bestätigung bspw.begründet liegt und berücksichtigt werden muss. Deshalb steht  die Gleichheit Gott sei Dank nur als Postulat auf dem Papier.Sie ist unfruchtbar. Es  lässt sich damit nicht die menschliche Entwicklungsnatur und die Lebenswirk-lichkeit damit wirklich austreiben.Ein nichtangepasstes Leben ist Voraussetzung für ein aussergewöhnliches Leben.Bei der Gleich- heit ist das Besondere und die Einzigartigkeit gar nicht mehr möglich denn diese setzt voraus, das die Einmaligkeit und und Besondere wertlos wird.Mit dem Postulat der Gleichheit auf allen Gebieten des menschlichen Lebens, was verwirklicht werden soll, liegt das " Gericht " bereits mit eingeschlossen. Eine Gleich- heit der Menschheit besteht nur vor Gott , während zwischen den Menschen die Hierachie der Ungleichheit herrscht. Tritt an die Stelle Gottes ein anderer, diesseitiger Wert, so wird die Parole der Gleichheit genauso unsinnig wie diejenige der Un- gleichkeit, weil es kein Maß gibt, an dem diese gemessen und nachdem sie bestimmt werden kann. Der Mensch trägt nicht das Maß in sich und ist selber das unfertige und unvollkommene Wesen.


XI.) Artikel 1 des Grundgesetzes lautet: " Die Würde des Men-

schen ist unantastbar“. Unter Entwicklungswürde wird defi- niert, dass jeder Mensch einzigartig ist und der Mensch seinen Sinn in sich selbst trägt. Menschenwürde, Menschenrecht, Ent- wicklungsrecht – diese Grundrechte sind nicht vom Gesetzgeber her geschaffen worden noch den Bürgern verliehen worden, sondern existieren aus eigenem Recht und sind dem Gesetzgeber übergeordnete Werte (christliches Erbe).  Auf seine Entwick- lungsindividualisierungsfreiheit verzichten heisst auf seine Entwicklungswürde verzichten.


XII.) Unter der Entwicklungsfreiheit versteht man weniger die

Freiheit vom  Gesetz, sondern Freiheit durch das Gesetz als Rahmen-und Vorbedingung, "dass der Mensch ganz Mensch werden kann" und ist fern von jeder Revolutionswut.  Freiheit kann nie ein Staat schenken, sondern diese muss persönlich errungen werden. Da Freiheit letzten Endes nur Entwicklung bedeuten kann, ist der Mensch zu seiner individuellen Freiheit verurteilt. Nur in den Grenzen seiner Entwicklung ist der 

Mensch frei und jedes neue  Gesetz kostet wieder ein Stück Freiheit. Alles was die Individualiät nicht zulässt, gilt als Freiheitsbeschränkung.Es ist Freiheit anders sein zu wollen, indem ich die persönliche Freiheit entwicklungsmässig ausfülle. Es ist nicht das was ich tun will, sondern was ich tun soll. Entwicklungsfreiheit bleibt immer eine selbst geschaffene Freiheit und muss ständig neu erobert und zurück gewonnen werden. Es ist die Freiheit über seinen Entwick- lungsweg zu sich selbst zu gelangen. Es ist sich freimachen von den selbst geschaffenen Abhängigkeiten und den zeitgeistigen Wertvor-

stellungen der Gesellschaft, indem die Fetische der Zivilisa-

tion gegen die persönliche Entwicklungsfreiheit eingetauscht wer- den. Die Frucht der individuellen Freiheit führt zur sozialen Verantwortung. Je grösser die Freiheit, desto grösser wächst auch die Verantwortung. Freiheit ohne wirtschaftliche Grundlage bleibt aber abstrakt. Kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung bedingen sich gegenseitig*.


*1.) Eine absolute Freiheit gibt  es nicht. Jeder ist verstrickt mit bspw.

seiner Familie, hat einen Arbeitsvertrag unterschrieben,  muss beson-

ders in den jungen Aufbaujahren seine Schulden zurückzahlen. Wenn

ich Auto fahre, muss ich mich an die Straßenverkehrsordnung halten

und bei einer grösseren Krise müssen Notfallmaßnahmen  getroffen  werden, welche  die persönliche Freiheit weiter einschränken. Jeder neue Wunsch und jede Leidenschaft machen mich unfrei. Jeder Mensch hat aufgrund der Lebenspolarität nicht nur Tugenden, sondern auch Untugenden, an die er gefesselt und unfrei ist und auch überall mit nimmt. Auch wenn ich mich auf meine Insel zurückziehen würde

fern aller Zivilisation, um endlich frei zu sein, würde ich meine Un-

freiheiten nur gegen andere eintauschen, wie es bspw.der Maler

Eugène Henri Paul Gauguin auf Tahiti erkannt hat.


2.) Die äussere Freiheit ist nicht mehr bedroht, aber umso mehr die innere, individuelle Entwicklungsfreiheit als die Befreiung von Anpas- sungszwängen, Rollenspielen selbstischen Egointeressen und selbst- geschaffenen Abhängigkeiten etc. Frei bin ich erst für die individuelle Entwicklung,wenn ich die wesensgemässe Unfreiheit der Ungeborgenheit und Unsicherheit der Geborgenheit, Gewöhnung und Sicherheit der gesellschaftlichen Komfortzone vorziehe. Erst wenn der Mensch sich aus seiner Freiheit heraus definiert,wird "Freiheit" zu einem Lebenswert.Aus der Befreiung der Kollektivseele ergibt sich erst der wahre Wert.Nur wenn der Mensch sich entwickelt, wird er frei.


3.) Von einer z.B. politischen freien Partei,  welche als Ideologieziel dem Bürger Entwicklungsfreiräume durch Entstaatlichung schaffen will (Frei- heit fordern)  zum ideologiefreien und parteilosen, einzelnen Bürger, der sich die Freiheit selbst im Lebensalltag ständig neu erobern muss (Frei- heit entwickeln).

4.) Die Normen und Werte, die auf Systemerhaltung und Entfaltung ausgerichtet sind, sind geschützt, während dagegen Normen, die aus persönlichen Entwicklungsüberzeugungen und einer Entwicklungs- freiheit hergeleitet sind, nicht. Es fehlen die Wertnormen für entwick- lungswürdige Verhältnisse und entwicklungsmotivierende Bedingungen. Die Gleichbehandlung hat Vorrang gegenüber dem individuellen Grund- recht einer Entwicklungsgerechtigkeit. Die Gesetze dienen nicht dazu besseres zu entwickeln, sondern nur zur Abwehr des Schlechten. Es wird erwartet, dass man seinen Bürgerpflichten nachkommt, die Gesetze ein- hält, aber nicht, dass man sich entwickelt und nur durch die Anpassungs-Sozialisierung einer Individualisierungsbringschuld anhäuft. Unser System hat viel Platz für einen reichen Menschen, aber wer in der vorherrschen- den Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung seinen Entwicklungs-Individua- lisierungsweg beschreiten will, wird als Entwicklungs-Einzelmensch wenig Platz finden und ohne zivilen Ungehorsam nicht sehr weit kommen.

5.) Im angelsächsischen Raum hat die Freiheit einen höheren Stellenwert und es wird dem Staat weniger zugetraut als dem Einzelnen.

6.) Der französische Romancier Jean  Paul  Sartre sieht die Freiheit

des Menschen als seine Verdammnis an.


7.) Der Libertarismus ist eine  politische  Philosophie, welche die persönliche Freiheit über staatlichen Einfluss und die Gesetze stellt. "Wenn es um mein Land geht, fühle ich mich nicht mehr an die Gesetze gebunden"


8.) Zitat Friedrich des Grossen auf seinem Sterbebett "Ich bin  es müde über Sklaven zu herrschen".


9.) Die besten Geistesgrössen Deutschlands wie z.B. Klopstock,Schiller, Fichte, Hölderlin ersehtnen sich um der Idee der Freiheit willen die Niederlagen der deutschen Truppen die eben nicht Volkstruppen waren, sondern Armeen einer despotischen Sache.


10.) Beim Entwicklungs-Lebenschristentum ist im persönlichen Ent-

wicklungsleben alle Religion, welche der Mensch braucht innerhalb

und nicht ausserhalb von mir zu finden. Gott wird nicht im Jenseits jenseitig gesucht, sondern im Diesseits gestaltlos jenseitig, weil er auch keine andere Hände hat als die Meinigen. Es stellt die Entwicklungs-Indivi-

dualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit des Einzelnen in

den Vordergrund, weil es das Einzige ist, was den Menschen vor Gott begründet. Natürliche Religiösität ist im theologischen Sinne völlig unreligiös, aber das Individualisierungsprinzip gilt als ein Religions-

verständnis in höchster Potenz. Weil jeder Einzelne " vor Gott ge-

stellt " ist, ist das Entwicklungs-Individualisierungsprinzip der Genius

des Christentums. Darüber hinaus baut es auf der (bewiesenen) Hy-

pothese auf, dass das Leben unsterblich ist und nicht mit dem Tod

endet. Ein Leben ohne Entwicklung wird nicht nur als sinnlos ange-

sehen, sondern birgt auch die Gefahr, einen schlechten Tod zu ris-

kieren ", weil ich nur " ein angepasster Entwicklungsloser " geblieben

bin, meine Lebenszeit viel " Lächerlichem"  gewidmet habe und eine Weiterentwicklung " im Leben danach " nicht mehr möglich ist. Die

innere (Geist)welt ist nur reine Information. Daher kann sie aus sich heraus nichts Neues schaffen. Eine Weiterentwicklung in der inne-

ren Welt kann nur über den Umweg des Informationsaustausches der materiellen, sinnlichen Welt als Mittel zum Entwicklungs-Individua-

lisierungs-Sinnzweck geschaffen werden.


11.) Siehe auch Bringschuld der Entwicklungslosigkeit


12.) Siehe auch  Das Leben ist unsterblich


13.) Siehe auch " Individualgeschichtliches-Gottesbegriffs-,Entwicklungs-

und Vermittlungs-Verständnis eines Meisters Eckharts " in Meister

Eckhart


XIII.) Wenn aber das Freiheitsrecht nicht in Anspruch genom-

men wird, dann findet auch keine Entwicklung statt. (Entwick-

lungs)freiheit und Demokratie müssen ständig ausbalanciert werden und je mehr, je grösser der Gestaltungs- und Selbst-

bestimmungsfreiraum ist. Was in Freiheit gedacht ist, kann

nie die Freiheit eines anderen einschränken.Freiheit ist nicht möglich ohne Autorität (sonst wird sie zum Chaos) und Auto-

rität nicht ohne Freiheit (sonst wird sie zur Tyrannei). Um die Freiheit zu würdigen muss man den Zwang kennengelernt haben. Nur die äussere, von einer Fremdherrschaft, aber

nicht die innere Freiheit kann ein Staat oder eine Partei garantieren. Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit,

sondern eine Errungenschaft, die ständig  neu errungen

und verteidigt werden muss. Deshalb beinhaltet jede Stück errungene Freiheit immer Not, Auseinandersetzung und

Opfer bis sie zur Tugend wird. Es ist der von der Angst be-

freite Teil in der Ungeborgenheit, Unsicherheit und Selbst-

zerrissenheit, der dem Menschen ein gewisses Maß an Frei-

heit zuführt. Recht und Entwicklungsgerechtigkeit können immer nur unter einer neuen Bewährung hervorgehen und bedingen sich gegenseitig. Der Staat muss auch die Wahr-

heit über das Recht immer wieder von aussen empfangen,

da er diese nicht in sich selbst trägt. Recht und Gesetze

wandeln sich, aber Entwicklungswahrheiten sind absolut, zeitlos, unwandel- und nicht diskutierbar. Was nicht

vergeht, kann auch nicht verbessert und geändert zu

werden. Jede Totalität des Menschen ist nicht durch den

Staat und in der Gesellschaft realisiert, sondern als

Einzelner im Staat und Gesellschaft. Wo der Staat aufhört, beginnt der einzelne Mensch *. 


* Siehe auch  Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung


XIV.) Die Geburtsgeschichte des ehemaligen Bürgertums er-

folgte weniger aus dem Geiste der Freiheit, sondern aus dem  Geiste der Ordnung. Die Freiheit wurde der Sicherheit unter-

geordnet.In Deutschland herrscht eine Angst vor der Freiheit.Sie wird benutzt, um eine Mauer um sich herum zu bauen und sich als Konsenzbürger anzupassen, sich nicht entwickeln zu müssen, zur Gleichgültigkeit abdumpfen,nicht gestalten,sondern genie- ßen und seine Ruhe zu haben. Die Kapitulation der natürlichen Freiheit vor der (negativen)bürgerlichen Freiheit verlagert sich auf die Gesetze, von denen die Gesellschaft beherrscht wird, die wiederum das Individuum beherrscht und jedes neue Gesetz eine alte Freiheit kostet.Der Mensch hat seine Freiheit mit der Sozialisierung aufgegeben.Jeder soll sein wie alle.Die Entwick- lung der Freiheit des Menschen ist nur zum kleinen Teil ein gesellschaftlicher Prozess.


XV.) Es war ein grosser Fehler des Bürgertums, alleine den Ordnungsgeist zur zentralen Frage und moralischen Tugend

zu erhöhen, weil die gesellschaftlichen Strukturen eine indi-

viduelle, vorübergehende Entwicklungsunordnung durch Lebenskrisen als Lebensfortschritt nicht mehr zulassen. Die Freiheit, die gesucht wird, liegt in der gesellschaftlichen Ordnung.  Nur wenn in einer Krise der alte Lebensentwurf zerbricht, kann etwas neues und besseres daraus entstehen, 

was Arbeitslosigkeit, Ehescheidung, Krankheit, wirtschaftliche Existenzsorgen und ähnliches mit einschliesst. Aber erst nach einer Krise steht mir die Welt wieder offen. Es lässt sich nur ökonomisch gut leben, aber nicht sinnvoll leben, weil Entwick-

lung  keinen anerkannten, gesellschaftlichen Wert darstellt 

und auch niemanden wirklich interessiert. Die Gesellschaft 

lässt einen reichen, aber keinen Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Menschen zu und der Entwickler wird zum benach-

teiligten Aussenseiter, aber der reichste Zustand der Ge-

sellschaft bleibt das Entwicklungs-Individualisierungsideal. 

Jedes Land kann stolz sein, wenn es Einzelentwicklung zu-

lässt * .


* Die Ordnung des Bürgertums ist vergleichbar mit der zerbrechli-

chen Struktur des Klassizismus in der Kunst, die aus Regeln und Be-

schränkungen besteht und bestimmt ist, die kreative, unruhige Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Leidenschaft unter der Decke zu halten. 


XVI.) Ein Genie  ist in der Gesellschaft nicht gewünscht. Ein Hindernis, " ein potentielles Genie der Selbstevolution " in unserer Gesellschaft zu werden ist, dass die durchschnitt-

liche Leistungsfähigkeit und Mittelmässigkeit genügt, das Spezialistentum gefragt ist und die vitalen Elemente des geniehaften kann " das vorherrschende gesellschaftliche 

System nicht verwerten.  Nur die Gleichschaltung und An-

passung eines Konsensbürgers und nicht die Individualisie-

rungsattribute als Eigenschaften und Werte sind in unserem Gesellschaftssystem von Nutzen, um das reibungslose 

Funktionieren nicht zu gefährden. Es ist eine künstliche, konstruierte Welt, in der jeder einzelne Mensch seine 

Rollenaufgabe in diesem riesigen Systemapparat zu erfüllen 

hat. Der Mensch als Individuum ist in der Gesellschaft in 

seine Umwelt eingepasst und er funktioniert nur als ge-

samtgesellschaftliches Mitglied, der nur in der Totalität

als scheinbares Individuum Wirklichkeit ist. Das Maß 

des Menschen ist der gesellschaftliche, gleichgeschaltete, angepasste, vorgesehene berufliche und persönliche So-

zialisierungsweg. Eine Individualisierungs-Entwicklung

wird als überflüssige " Selbstverwirklichung und brotlose

Kunst " verstanden, wobei dieser Begriff als " spinnerhaft " negativ belegt ist, obwohl dieser der Sinn und das Ziel 

alles Lebens ist. Es muss schon das Feuer in einem bren-

nen (Reife), dass dieser unbequeme Weg gegen die Wider-

stände und Nachteile der Gesellschaft und beruflichen

Karriere gegangen wird, welcher herkulischer Anstrengung,

die Ausdauer eines Langstreckenläufers und innerer

Schmerzresistenz bedarf *.


*1.) Beim Berufs(aus)bildungs-Lebenslauf gilt in Anlehnung an den irischen Schriftsteller Oscar Wilde, wohlerzogen sein ist heuzutage

in der Gesellschaft und Wirtschaft von grossem Vorteil, weil dieses

gute Bildungs- und berufliche Möglichkeiten erschliesst (linearer,

nicht dialektischer Anpassungs-Lebensweg). Beim Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf dagegen gilt wohlerzogen sein ist heutzutage von grossem Nachteil, weil es einen von so vielem aus-

schliesst (nicht-linearer, dialektischer Individualisierungs-Lebensweg).


2.) Es ist weniger das geniealische eines Goethes, Mozarts, Bachs etc.,

denen das Geniehafte leicht und selbstverständlich war und nicht

darüber nachdachten, sondern mehr der Genius eines van Goghs, Beethovens etc., die alles errungen, die Lebensschwere ertragen und ständig nur ver- und nachgebessert haben, um es aus sich selbst zu schöpfen. Die Ausdauer seinen Entwicklungs-Individualisierungs-Weg

zu gehen bleibt erst einmal das einzige Genie.


3.) Siehe auch Genie der Selbstevolution


4.) Siehe auch "Vor der Reife...und bei Reife..." Nr.782 in Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


XVII.) Persönliche Entwicklung ist einfach in der Gesellschaft nicht vorgesehen.Für einen gebildeten, angepassten und reichen Menschen ist in der Gesellschaft viel Platz, aber wenig Platz
für den, der seinen nicht vorgegebenen und eingeplanten Entwicklungs-Individualisierungs-Stufenweg gehen will.  Der Einzelne muss sich entwicklungskonform verhalten dürfen, 

ohne gegen gesellschaftlichen Normen und Werte zu verstossen. Eine individuelle Lebensform, welche dem Leben erst Wert und Entwicklungsbedeutung verleiht, muss freiraumfaktisch lebbar möglich (und nicht nur ein Verfassungsrecht) sein, weil der Mensch nur sinnvoll leben kann, wenn er auf Strebeideale hin lebt. Der Wert und der Lebenssinn des Menschen besteht darin, wie viel er bei der kulturellen Entwicklung Anteil hat und nicht nur bspw. seine Arbeits-,Kauf-, Steuer- und Quotenkraft, sein Besitz, seine Popularität und seine gesellschaftliche Stellung. Das Entwicklungsleben und die Existenz des Einzelnen sind 

mehr als ein gesellschaftlich stromlinienförmig, geschmeidigtes angepasstes und verwaltendes Leben. 


XVIII.) Sich immer treu bleiben bleibt eine idealistische Illusion.  Nur in der Einhaltung der Staatsbürgerpflichten, der Solidarver-

antwortung und sich nach allgemeingültigen, anonymen ge-

sellschaftlichen Werten statt sich nach individuellen, authen- tischen Selbst-Entfaltungswerten zu orientieren, erschöpft sich die persönliche Entwicklungsverantwortung des einzelnen Menschen nicht. Es wird erwartet, was kann die Politik und der Staat für mich tun, aber nicht was kann ich für den Staat tun. Dieses Einstellungsverhalten bringt die Gesellschaft nicht wirklich weiter.Das gesetzliche Solidaritätsprinzip kann nur als eine kulturgeschichtliche Vorstufe des kommenden gesellschaft-

lichen freiwilligen Subsidaritäts- und quantenphysikalischen Verschränkungsprinzips verstanden werden, was ethisch als Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwick-

lungslosigkeit  interpretiert wird. Das System ist für den Menschen da und nicht der Mensch für das System.Das Ganze erhält seinen Sinn vom Einzelnen und nicht umgekehrt. Weil aller Sinn durch das eigene Leben entwickelt werden muss, kann keine Bildung, kein Arbeitgeber, kein Staat, keine Gesellschaft oder welche Weltanschauung und welcher Lebensentwurf auch im-  mer einem sagen, wozu man lebt. Alle Sinn- und Wertge- bung muss " im Hier und im Jetzt " selbst gefunden und in der Selbstentwicklung empfangen werden. Es ist im allerletzten die allmähliche Entfaltung nach dem individuellen Eigengesetz durch das Gotische Lernprinzip *.


*1.) Noch ist ein grosser Lottogewinn als gesellschaftlicher Wert
attraktiver als ein Entwicklungs-Individualisierungs-Gewinn. Das Aus-

und Erleben mit diesem Geld wird beim Entwickler als vergeudete Zeit betrachtet, welche erst einmal der " Glückliche " hinter sich bringen muss, um ihn zu verstehen.


2.) Das Individualisierungsstreben endet, wenn  sich der Einzelne sich 

nicht mehr seine Bestätigung von oben, sondern von unten geben lässt 

und damit als  Einzelner aufhört zu existieren und wieder in das

Kollektiv der Gesellschaft zurückkehrt. Das Individualisierungsprinzip wird sakral begründet, weil jeder Einzelne vor Gott gestellt ist als " Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Bringschuld-Prinzip der Entwicklungslosigkeit ". Nur die nichts gleich sind, sind Gott gleich ".

Der Gottesbegriff wird religiös aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus nach  Meister Eckhart entwickelnd gedeutet.


2.) Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durch-

wirkt die Welt in dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess-Trans-

zendierungs-Geschehen und deshalb ist Gott mir nahe. Durch mein ge-

lebtes, geatmetes Leben bin ich Gott unmittelbar. Im selbstwirkenden Entwicklungsprozess wird Gott erst Mensch, ohne Entwicklung nicht. Er 

muss Mensch werden, um sich selbst sein und selbst werden zu können.

Gott braucht mich, dass er sich werden kann. Deshalb ist  Gott mir näher, 

als ich (" mein Ego ") mir selber bin. Der Grund warum ich lebe ist, das 

Gott etwas " Grosses und über den Zeitgeist Bleibendes " mit vor hat.


3.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottesbegriffs-,Entwicklungs- und Vermittlungsverständnis eines Meister Eckharts " in Meister Eckhart


4.) Siehe auch Gliederungspunkt " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens" in Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg


5.) Siehe auch Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit


6.)  Die moderne Physik und Kosmologie haben das Bild vom Universum (lat. universus " gesamt ", von unus und versus " in eins gekehrt ") als ein unteilbares, dynamisches Ganzes unwiderruflich bewiesen. Sicher gilt  dass die innere Welt ein einziges Bewusstsein darstellt und alles in der Welt miteinander verknüpft ist, das Grösste mit dem Kleinsten und das Allernächste mit dem Entferntesten. Alle Teile des Universums stehen grundsätzlich in einer Wechselbeziehung zueinander und jedes Ding, Natur und Tierwelt, jeder Prozess und jeder Bewusstseinsakt hängt mit anderen Dingen, der Natur, den Prozessen und Bewusstseinsakten zusammen in einer durchdachten und geordneten, schöpferischen Beziehung zum grössten, möglichen Ganzen, welches folglich nur ein Einziges sein. Die Erklärung der Verschränkung zeigt, wie die materielle Welt und die innere Welt durch den ständigen Informationsaustausch miteinander verbunden sind und nicht nur mit jedem Individuum, sondern auch mit jedem Punkt des Universums. Zwei verschränkte Objekte, obwohl Lichtjahre entfernt, trotz grosser, räumlicher Distanz sind miteinander verbunden und können Informationen austauschen.
Das zeigt doch deutlich, dass es eine geistige Welt neben der mate-

riellen Welt  lostgelöst von Raum und Materie geben muss. Aus diesem Grunde ist  jedes Individuum ein Teil des grossen Ganzen, mit dem

grossen Ganzen verbunden, befindet sich in Übereinstimmung mit

dem Ganzen, da auch die komplexen Vorgänge des Entwicklungs-Geist-

Bewusstseins den geist-psychischen Plastizitäts-Gesetzmässigkeiten der Quantenphysik unterliegen und diese bleibt nach dem biologischen Tod weiter bestehen. Das Universum ist in allen Teilen eine eng zusam-

menhängende Welt mit unendlichen Verflechtungen und Wechsel- wirkungen (z.B. ohne den Mond wäre die Erde nicht bewohnbar) und

ein lebendiges Werdendes, sich fortlaufend entwickelndes, zeitloses Ganzes.


XIX.) Alles, was nicht systemkonform ist, muss auf Sparflam-

me gehalten werden. Die Individualisierungsfrage nach dem Menschen zu stellen, ist etwas, was man nicht tun darf, bevor

es sich zu einer grösseren Bewegung ausartet und die Stabili-

tät der vorherrschenden Gesellschaftsordnung  gefährdet. 

Alles was man tut, trinkt, anzieht, liest, kauft, denkt etc. ist festgelegt. Aber Einzelentwicklung bedeutet sich nicht zum unpersönlichen Werkzeug der Zivilisation anzupassen und

der genormte, standardisierte, auswechsel- und austausch-

bare Einzelmensch weiter sein wollen, sondern  sich in der Individualisierungsentwicklung bspw. den überflüssigen 

Ballast abwerfen, weil weniger mehr ist und sich von den entwicklungshemmenden Blockaden, Verhaftungen, Ver-

strickungen, Abhängigkeiten, von Zwängen frei zu machen, 

denen man unterworfen ist und sonstigen " biografischen Jugendsünden "  Erst dann ist es möglich und die Reife ge-

geben, sich auf das Leben zu konzentrieren.



XX.) Dieses alles steht aber diametral zur Konsumideologie der Wachstumsraten unseres Wirtschaftssystems, weil daran Ar- beitsplätze und Steuereinnahmen gekoppelt und diese dann bei grösseren Konsumrückgang deren Opfer sind. Es gibt nur Arbeit oder Arbeitsamt und die Individualisierungsverwirklichung als  Heroisierung in dieser Bürgergesellschaft interessiert keinen. Die Grundlage unserer demokratischen Gesellschaftsordnung  

ist die normierte, angepasste Sozialisierung und Integration 

des Konsensbürgers " sich seinen Platz in der pluralisti-

schen Gesellschaftslandschaft zu suchen und auf eigenen 

Füssen zu stehen. Er muss ja sehen, wo er bleibt. Erst wenn diese Lebens-Entwicklungs-Phase abgeschlossen und ausgelebt 

wurde, ist es erst möglich als Einzelner, diesen Kollektivnormen zu entwachsen und erst wenn man selbst zur Ruhe gekommen ist, kann man eine philosophische Haltung einnehmen.


* Sprichwort aus Polen.


XXI.) Besonders der umgekehrte Sozialisationsprozess " von 

der Vergesellschaftung zur Individuation " ist auch in unserer Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen, obwohl es die Natur

des Menschen ist und die " Entwicklungslosigkeit " eine kon-

stitutive Individualisierungs-Lebens-Bringschuld ist. Wenn 

die Reife für die Entwicklung eintritt, sich " der neue Mensch "

auf Kosten des " alten Adam " automatisch  entwickelt. Ent-

wickler sind in erster Linie nicht für die Bewahrung des Status Quo da, sondern für deren Weiterentwicklung. 


XXII.) Das Leben muss erst einmal scheitern, wenn es ge-

lingen soll und das bleibt die höchste Individualisierungs-

hürde. Aber wenn man dem Leben die Entwicklung nimmt, verliert das Leben seine Kraft, seinen Sinn und sein Mensch-

sein. Auch ist die derzeitige Wirtschafts- und Sozialordnung  keinesfalls verfassungsrechtlich die einzig mögliche, obwohl

sie als konstitutiver, gesellschaftlicher Zusammenhalt ausge-

geben wird. Die Väter der sozialen Marktwirtschaft waren

dem Gründungs-Zeitgeist entsprechend Ökonomen, Politi-

ker, Rechtsanwälte etc., aber keine Entwicklergeneration

und die vielfältigen modernen Wissenschaften, welche das Leben erst aufhellen, steckten noch in den Kinderschuhen

oder gab es überhaupt noch nicht. Alles unterliegt dem geschichtlichen Gesetz des Werdens und Vergehens.Deshalb

steht die Stabübergabe an die neue Entwicklergeneration 

schon fest. Unsere Zukunft wird bisher nur parlamentarisch

verwaltet, aber nicht entwicklungssinnmässig gestaltet. Es 

wird keine Führung gesucht die etwas nur von Politik und Wirtschaft versteht und sagt was zu tun ist, sondern Entwick- lungsvorbilder, die ihren Entwicklungsweg gegangen sind und die Gewohnheits-und Komfortzone verlassen haben. Keiner vermag über das hinaus zu wirken, was er nicht selber in sich hat. Wir verändern und verbessern als Orientierungsvakuum die Welt nicht mit dem was wir sagen, schreiben oder durch äussere Macht erzwungen wird, sondern nur durch das, was wir durch den gegangenen Vorbild-Entwicklungs-Lebensweg geworden 

oder nicht geworden sind *.


* Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


XXIII.) Der Mensch hat nicht mehr seinen Wert aus sich selbst heraus, sondern nur noch im Bezug auf die technische,

soziale, wirtschaftliche und gesamtgesellschaftliche Funk-

tion und ist zum Spielball der vorherrschenden Mächte geworden. Alle Lebensfragen werden nur noch wirtschaftlich begriffen und die Probleme mit Geld zugeschüttet. Die

ökonomische und die intellektuelle Intelligenz, aber nicht

die Entwicklungskompetenz sind gefragt. Die Ökonomie hat

das letzte Wort und tritt an die Stelle der Religion als " Letzt-Begründungs-Instanz ". Aus unserer Arbeit-, Freizeit-, Konsum- und " Wohlfühlgesellschaft " und kleinbürgerlichen Häusslich-

keit lässt sich keine neue Idee und keine  neue Werte für die Zukunft entwickeln, für die es sich zu leben und zu sterben lohnt oder wie in den sechziger Jahren des letzten Jahrhun-

derts auf die Strasse zu gehen und ein  Lebenssinn, Lebenswert und eine Lebenssinnbestimmung sich daran ableiten lässt. Es fühlt sich einfach niemand mehr angesprochen oder zu etwas aufgerufen.


XXIV.) Die Individualität wird in der Gesellschaft (noch)

nicht gefordert und spielt noch überhaupt keine Rolle.

Menschen, die sich selbst genug sind,durch diese kann sich 

keine Gesellschaft entwickeln.Die Gesellschaft ist aber nicht fähig aus sich heraus sich zu wandeln, der Gesellschaftsmensch ist wenig entwicklungsfähig und nicht der wirkliche Mensch, sondern nur der sich entwickelnde Einzelne ist wirklich und 

die tragende Kraft unserer Gesellschaft und gibt die Werde- richtung als Entwicklungsvorbild mit seinen Entwicklungs- impulsen an.Der sich entwickelnde Einzelne ist der Schlüssel für alles, weil ein Staat, eine Gesellschaft als Ganzes sich nicht entwickeln kann. Im Gesellschaftlichen gibt es keinen Fortschritt und deshalb hat nur ein Ein-zelner Wirklichkeit. Nur über  die Entwicklung des Einzelnen definiert sich eine Gesellschaft und der  Staat sucht, lebt und ist angewiesen von der Entwicklungs- widerstandskraft  und dem Entwicklungsmut eines jeden Ein- zelnen,welcher allen gesellschaft lichen Konventionen zum Trotz seinen Entwicklungsweg beschreitet. Das Durchschnitt-liche gibt der Gesellschaft ihre Bestandserhaltung, dass Ausser- gewöhnliche aber ihren Wert.



XXV.) Nur der  Einzelne ist eine Hilfe, den anderen muss geholfen werden.Der Entwickler ist unersetzbar und weil das wert- vollste Mitglied, " das Salz der Gesellschaft ",auf der tiefsten Ebene etwas für Deutschland tut und deshalb " systemrelevant ". Er ist es, der die Anderen durch " sein-anders-sein " weiter- bringt. Entwickler machen den Unterschied aus, weil es die Anderen schon gibt.  Einer muss es zuerst gedacht und getan haben. Durch ihn wird die Welt zu einem besseren Ort.Ent- wickler sind macht- volle Einzelgänger und bilden die zukünftige Elite der Gesellschaft. Die Zivilisation rechtfertigt sich, wenn sie Einzelne hervor zu bringen vermag. Es kann nicht genug betont werden, aber im menschlichen Kultur-,Berufs-und Krisenleben ist der Starke, der Nichtangepasste. Nur die Menschen, welche etwas gewagt haben,haben den Men- schen den Fortschritt gebracht.Immer waren es schöp- ferische,nicht angepasste Einzelmenschen, welche Ausserordentliches erreicht und Umwälzungen einge-

leitet haben.Der Gradmesser für die Höhe einer Kultur des Volkes sind nicht das Bildungsniveau des Einzelnen, die Höhe des Sozialproduktes oder die Anzahl der Museen, sondern die Anzahl der Entwicklungseinzelnen. Mit dem Aussterben des Einzelnen beginnt die Destabi-lisierung und der Zerfall der Gesellschaft. Jeder kennt den Roman "Glasperlenspiel" des Schriftstellers Hermann Hesse; "Eine Gesellschaft  zerfiel, weil sie nicht wand- lungsfähig war"*.


*1.) Einerseits ist die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens und der Einzelne ist nur wahr, wenn er individuiert. Erst durch die Ent- wicklung begründet und definiert sich jedes Individuum. Der Mensch, der nicht individuell wird auf seinem Entwicklungsweg, existiert eigentlich nicht und hat seine persönliche  Freiheit aufgegeben. Andererseits erhöht das Individuelle das Allgemeine. Der Staat lebt und ist angewiesen von dem Entwicklungsmut (Verrat) eines jeden Einzelnen und nicht vom genormten, standardisierten Menschentypus, dem auswechselbaren, widerstandlosen und austauschbaren Massenmenschen.Individuation ist das, was man sich selber entwicklungsmässig aber auch das, was ich der Allgemeinheit schuldig ist.  Die Sozialisation und Personalisation sind in diesem Falle keine Gegensätze, sondern bedingen sich gegenseitig. Der Entwick- lungsweg des Einzelnen ist der Weg  der Gesellschaft von morgen und wird zum Vorbild als Weg für alle, aber er hat noch nicht die Anerkennung und die  Würde in der Gesellschaft, die er verdient.


2.) " Wenn einer den Weg gegangen ist, hat er ihn frei gemacht für andere " ist das wissenschaftliche Spiegelbild der Relativitätstheorie von Albert  Einstein. Es wurde (Entwicklungs)raum als physische Realität  geschaffen, der vorher nicht da war und erst diese Raumexpansion gibt jedem die  Chance, in den (Vorbild)kraftraum einzutreten wenn diese auch das praktische Moment der Veränderung beinhaltet, diese transzendierende  Möglichkeit (durch Selbstentwicklung) wahrzunehmen. Der Raum ist 

nicht begrenzt, sondern so gross, wie der gedacht werden kann. Es ist weniger die Kunst des Möglichen, sondern im Rahmen des Möglichen, wozu ich auch wirklich reifebereit bin als eine neue Kulturkategorie, 

wo ich meiner Lebenswelt in der Auseinandersetzung gegenübertreten und Kultur schaffe.


2.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


XXVI.) Es wird erwartet, dass man seinen Bürgerpflichten nachkommt, die Gesetze einhält, aber nicht, dass man sich entwickelt und nur durch die Anpassungs-Sozialisierung

eine Individualisierungsbringschuld anhäuft. Diese Schuld-

empfindung ist einfach noch nicht in unserem moralischen gesellschaftlichen Wertesystem vorgesehen. Eine über-

lebensfähige Gesellschaft ist aber nun einmal nur von 

denen, welche sich entwickeln und bewusst an ihrer Evo-

lution arbeiten und nicht von denen, die nur von " Morgens 

bis Abends " das Bruttosozialprodukt erarbeiten, vom So-

zialstaat partizipieren und eine Familie gründen, um mit

ihr in der Gesellschaft im Einklang zu leben. Das Entwick-

lungsleben und die Existenz des Einzelnen sind aber mehr

als ein gesellschaftlich stromlinienförmig, angepasstes, verwaltendes Leben und erfordert andere und mehr An-

strengungen, als was der Gesetzgeber, der Arbeitgeber, 

die Familie, persönliche Interessen und sonstige Lebens-

verantwortlichkeiten etc. von einem abverlangen, weil

wir uns nicht selber gehören. Diese übersteigt die Selbst-

begründung auf einen achtbaren Beruf, eine glückliche 

Familie, grossem Vermögen, Macht und hoher Bekannt-

heitsgrad, reichlich mit Statussymbolen ausgestattet, vor-

zeigbare akademische Titel und staatsbürgerliche Eta-

blierung als gesellschaftliche Verankerung. Aus der Ent-

wicklungsbrille betrachtet gilt dieser scheinbar gelungene Lebensentwurf am wirklichen Individualisierungs-Sinn-

Leben vorbei gelebt und jeder spürt insgeheim, dass dieses

noch nicht alles gewesen sein kann. Nichts ist gefährlicher

als die Gewöhnung, ziviler Gehorsam, satte Zufriedenheit,

" alle-Jahre-Wiederholung" und die faule Ruhe *.


*1.) Eine spießbürgerliche Sattheit und Zufriedenheit sind für den Entwickler, welcher in der Gesellschaft seinen Weg sucht nur Selbst- verleugnung, fehlendes Verantwortungsbewusstsein, Ignorierung seines Lebenssinnauftrages und seiner Entwicklungs-Individualisierungs-

bringschuld. Jede Einordnung und Anpassung unterbindet die Produk-

tiviät bei Entwicklungsreife im schöpferischen Menschen.In ihm ist so etwas von dem Willen zu ewiger Unruhe lebendig. Er wirkt nicht als  Zerstörer und Verneiner, sondern als Entwicklervorbild  und Weiter-

bauer.


2.) " Wir sind verantwortlich für das, was wir tun, aber auch für das, was wir nicht tun "*.


* Voltaire war ein französischer Philosoph und Schriftsteller.


3.) Es ist der Weg von der Mensch ist das, was die Schule, Familie,

Beruf, das Unternehmen, der Staat und die Gesellschaft aus ihm macht

zu der Mensch ist das, wie er in den Lebens-Individualisierungs-Aus-

einandersetzungen geformt wurde. 


4.) Weil sich fast jeder irgendwann von der Pflicht zur Selbstwerdung überfordert fühlt, häufen sich bspw. Depressionen, Burnout und

Suchterkrankungen.


5.) Sollte der Mensch einmal Rechenschaft abgeben müssen, wird er

nicht gefragt z.B. welchen Beruf und Besitz er einmal hatte, sondern

nur, ob er sich selber treu und entwicklungsehrlich geblieben ist.


XXVII.) Wer in der Gesellschaft seinen Platz gefunden hat und

mit seinem geplanten Lebensentwurf zur Ruhe gekommen

ist, kann sich nicht mehr dem Kraftfelddruck der gesell-

schaftlichen Masse entziehen, ist in so vielen Abhängigkeiten verstrickt, hat keine Ideale der Jugend mehr, hat auch keine Zeit und Interesse für derartige unbequeme Entwicklungsan- anstrengungen und persönliche Entwicklungsfragen. Die Ver-

pflichtungen und persönlichen Neigungen nehmen alle 

unsere Zeit in Anspruch und kaum einer nimmt sich wirklich 

Zeit für sich selbst. Die freie- und Ruhezeit wird mit ruhe-

losen Beschäftigungen und geistlosen Zertreuungen ausgefüllt. 

Der Wert des Lebens wird daran gemessen wie gesellig es ist.

Alleine nur in der Einhaltung der Staatsbürger-, gesellschaft- lichen und privaten Verpflichtungen als auch nach einem Verhaltenskodex allgemeingültiger, gesellschaftlicher Werte 

( " macht man oder macht es nicht " ) erschöpft sich die per-

sönliche Entwicklungsverantwortung (als Entwicklungs-Indi- vidualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit) des einzelnen Menschen nicht.Es ist erst die Orientierung nach individuellen, authentischen Selbstentfaltungswerten nach dem Gotischen Lernprinzip als Gewinn für alle. In der Gesellschaft kann man nicht wirklich " gross im Sinne von " geniehaft " werden, sondern bestenfalls bekannt, anerkannt, und reich.

Aber dieses ist nichts Bleibendes,ragt nicht über den Zeitgeist 

hinaus und es ist nichts, was das Leben übersteigt. Auch durch 

die Differenzierung, Spezialisierung, Anonymisierung und 

wegen der Staatshörigkeit aller gesellschaftlichen Akteure gibt es keine eindeutige Verantwortungszuordnung mehr, sondern

nur noch Gleichgültigkeit für dringende, notwendige gesell-

schaftliche Veränderungen*.


*1.) In der gesellschaftlichen Masse sinkt der Verstand mit der Anzahl der Versam- melten und der Einzelne verliert seine Kritikfähigkeit, sagt oder tut Dinge, die er als Einzelner ablehnen würde.In der Massensituation kommt es in der Regel zur psychischen Ansteckung und der Einzelne neigt zu einem affektiven, primitiv barbarischen Verhalten.Der Einzelne gibt in der Massensituation sein individuelles Bewusstsein auf zu Gunsten des Massenbewusstseins und lässt seine Handlungen davon leiten.Gefühle, Moral und geistiges Niveau können im Massenkollektiv höher oder niedriger sein als beim Einzelnen.Die Masse ist durch Vernunft und logische Beweise nicht zu beeinflussen. Es ist die einfache Behauptung ohne jeder Begründung ein sicheres Mittel, um ihr eine Idee einzuflössen. Intelligenz ist als Massenphänomen unmöglich.Noch nie haben Massen sich nach Wahrheit orientiert. Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.

2.) Alleine die Tatsache, dass du eines Tages stirbst, bedeutet nicht, dass du jemals (richtig) gelebt hast. Am schlimmsten ist, dass wer stirbt gar nicht 

weiss, das er nie lebensauftragssinnhaft gelebt oder gar keine Möglichkeit gehabt hat sich selbst zu werden und selbst zu sein, weil nur das Existen-

tielle im Vordergrund stand und in seiner Lebenswelt nur groß und alt ge-

worden ist, Wertetraditionen und Gewohnheiten aus der Kindheit und 

Jugend übernommen. Er hat diese nie in Frage gestellt oder überwunden, sondern ist ihnen" wie eine Puppe "gefolgt, aber nie sich selbst geworden 

und nur seine Rolle in der beruflichen, familiären und staatsbürgerlichen Sozialisierungsanpassung ausgefüllt, diese auch im Pensionsalter weiter fortgeführt hat und dieser Lebensentwurf als gelungen betrachtet wird
und ein Kind des vorherrschenden Systems und der Zeit  geblieben ist, ob-

wohl es ein inhaltsloses, leeres Leben war. Unsere gesellschaftliche und ökonomische Lebensordnung schreibt eben vor, wie der Einzelne zu sein

hat. Die zeitgeistigen Werte ("Hast du was, bist du was") und die gesell-

schaftliche Anpassungsintegration gelten als der einzig richtige Weg, nur 

das Gleichheitsprinzip zählt, was aber dem Grundsatz der freien Selbstbe-

stimmung und einer Individualentwicklung diametral widerspricht.


3.) Was nützt dann eine  solche These, dass jeder, der auf die individuelle-

Entwicklungswahrheitsfrage verzichtet, sich selbst aufgibt und sein Leben verfehlt. Nur als Einzelner bin ich wirklich, aber wenn ich immer nur gear-

beitet habe bis zum umfallen ? Und wenn ich dann einmal zur Ruhe komme, habe ich trotzdem keine Ruhe, weil die Hingegebenheit an die Vielerei 

mich davon abhält, darüber nachzudenken. Schlichtweg gesagt, es hat 

mich nie interessiert. Der Einzelne kann sich aber auch nicht entwick-

lungslebens konform verhalten ohne gegen gesellschaftlichen Wertnormen 

zu verstossen und als Aussenseiter zu gelten, weil es nie gelehrt und ge-

lernt wurde. In Kriegszeiten und Aufbaunachkriegszeiten gilt erst einmal 

das Überleben und haben müssen als Lebenssinn nach dem Verständnis

 " Brot vor Geist". Aber das Haben müssen wurde zum immer mehr haben wollen und zum viel und noch mehr haben und das materielle wendel-

treppenförmige-Spiraldenken wurde nie lebenssinnmässig als Mittel zum Entwicklungs-Individuationszweck hinterfragt. Das Leben ist an einem vorbei gegangen. Diese Neubewertungseinsicht im Angesicht des Todes ist frustrie-

rend und ernüchternd zugleich und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden und auch keine Altersmilde zu erwarten ist.Nach dem Tod gibt es 

auch keine Entwicklung mehr. Wenn das Leben sinnlos war, die Lebensleis-

tung in "Schutt und Asche" gelegt werden kann und Erbstreitigkeiten aus-

einandersgesetzt ist, dann ist der Tod besonders sinnlos ! Wenn das Ende des Lebens naht denkt niemand daran, dass er noch mehr Geld  hätte verdienen können, sondern nur daran, dass er nicht richtig gelebt hat und im Leben 

trotz materiellem Überfluss und nichts gefehlt hat, unglücklich war. Erst im Unglück weiss man, wer man wirklich ist. Der Schweitzer Autor Hans Leopold Davi, meinte einmal, dass man nicht die Toten beklagen soll, sondern all die Lebenden, die tot herumlaufen.


5.)Wenn die These zutreffen sollte, dass es im " Totenreich " weder Tun 

noch Selbsterlösung nach dem Kirchenlehrer Alfons Maria von Liguori gibt, 

im anderen Leben keine Zeit mehr da ist zu wirken, kein erwarten von 

Verdiensten, keine Weisheit, keine Chance mehr besteht, Gutes zu tun,

keine Gelegenheit mehr gibt, sich zu entwickeln, um sich zu vervollkomm-

nen, denn die Seele verliert ohne die Körperlichkeit die Möglichkeit sich entwickelnd zu verbessern, weil sie ihres Weltbezuges und den Weltwerk-

zeugen beraubt ist, dann muss sich jeder die Frage stellen, einerseits wie 

viel Lebenszeit durch leere, vergängliche Unterhaltungen, Besuch von Veranstaltungen konsumistische Zerstreuungen, vermeintliche Wichtig- keiten,Körperkult, materialistische Lebenswertsetzungen und mit der Magenfrage (essen + trinken) vergeudet werden und sich im Tätigkeits-

trieb ganz entäussert wird, weil die " Daseins-Jetzt-Frage " und  nicht die Lebens sinnfrage des Einzelnen, geschweige ein Weiterleben nach dem Tod

nur im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses steht und deshalb 

die Gefahr besteht, "einen schlechten Tod zu ris- kieren". 


6.) Wenn erst beim Sterben deutlich wird, wo der Tod die letzte Weltwirklich-

keit zerschlägt, wie wesenlos die Existenz war, weil diese sich nur auf Äusserlichkeiten begründete, dass ein nur auf diesseitiges, jetziges,tätiges, sinnlich oberflächlich materiell begründetes Kleinkramleben und die Dominanz des läppischen, vergänglichen Zeitgeistes ohne "sterben gelernt zu haben " sinnlos und lächerlich gewesen, weil nichts substantielles über den Tod 

hinaus Bleibendes wirklich geblieben ist, dann kommt diese kreuzunglück-

liche Erkenntnis zu spät und auch alles Geld der Welt gibt mir nicht mehr 

das Privileg, Unsterblichkeit zu lernen. Das gelebte Leben, der Alltag, die Ereignisse, die vielen Zertreuungen, meine Termine, meine Verpflich-

tungen, meine Arbeit und mein Hund und was sonst noch für mich wichtig war,haben mich nicht zur Ruhe kommen lassen und die Ruhe bestand ebenso aus ruhelos tätigen Erholungstreiben und unterwegs sein, so dass der Mensch immer in Bewegung bleibt und dieses das wirkliche Leben überwuchert 

und noch nicht einmal auf die Idee kommt, das alles als wesenlos anzu-

sehen. Mit dem Ableben eines Menschen steht sein Schicksal fest und kann 

nie mehr und nachträglich geändert werden, weil alles Erkennen sich nur mittels der Sinne vollzieht. Siehe Textfortsetzung in Das Leben ist unsterblich

XXVIII.) Ein Hindernis, ein Genie der Selbstevolution in unserer Gesellschaft zu werden ist, dass die durchschnittliche Leis-

tungsfähigkeit genügt, das Spezialistentum gefragt ist und

die vitalen Elemente des geniehaften kann " das derzeitige System " nicht verwerten. Nur die Gleichschaltung und nicht

die Individualisierungsattribute als Eigenschaften und Werte

sind in unserem System von Nutzen, um das reibungslose Funk-

tionieren nicht zu gefährden. Die Frage nach dem Menschen 

darf man nicht stellen, ohne die Zivilisaton zu gefährden.
Unser System hat viel Platz für einen reichen Men
schen, aber wer in der vorherrschenden Wirtschafts- und Gesellschafts-

ordnung seinen Entwicklungs-Individualisierungsweg beschrei- ten will, (was als  geniehaftes bezeichnet werden kann), wird als Entwicklungsmensch wenig  Platz ist finden und wird ohne zivilen Ungehorsam nicht sehr weit kommen. Der grösste Genius zerschellt an der unbegrenzten Gewalt des Gewöhnlichen. Des-

halb ist ihm der Alltag zuwider*.


* 1.) Der Dichter Gottfried Keller schrieb: Wehe eines Jeden, der nicht sein Schicksal an das der öffentlichen Gemeinschaft geknüpft hat.


2.) Siehe auch Genie der Selbstevolution


3.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


XXIX.) Es lässt sich in der jetzigen Gesellschaft gut leben, aber nicht gut entwickeln. Eine andere Lebensform in der Einzel-

entwicklung zu finden als die Geburtssozialisation und das kollektive Sozialverhalten diese vorgibt, widerspricht erst einmal den gesellschaftlichen Interessen. Die persönliche Entwicklung ist einfach in der Gesellschaft zwar grundge-

setzlich garantiert, aber praktisch nicht vorgesehen. Wenn 

man die Frage nach dem Einzelnen stellt, gefährdet man die Grundlage der Gesellschaft. Veränderungen sind nur inner-

halb der festgezurrten Strukturen des gesellschaftlichen 

Systems möglich. Es kann weiterhin nicht oft genug wiederholt werden, dass es unwichtig ist was die neuesten Nachrichten sind, was andere sagen und tun, wie prominent jemand ist, Mißstände zu kritisieren sondern nur was ich tue. Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir.Die Welt ist nicht das Schwierige, sondern das Schwierige bin ich selbst Es ist der Weg von der Verwandlung der Welt, um diese in der Aussenwelt z.B. eine Krise bspw. durch Reformen, Technik, Schutzmassnahmen und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen und der Andere der Schuldige ist und der Mensch will und kann bleiben wie er 

ist zur Verwandlung des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Entwicklungsindividualisierungs-Prozess wandelt, weil dieses das Ganze darstellt und dieses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht und deshalb ist er " der Nabel der Welt ", macht den Unterschied aus, ist das Besondere, braucht nichts zu beweisen und beneidet niemanden mehr. So wir wir sind, ist die Welt.


XXX.) Die Probleme des Einzelnen sind so komplex und gewaltig, genauso gross wie die Probleme der Welt sind. Jeder Mensch ist sein eigenes Universum und bewegt sich dem geistigen Welt-zentrum parallel.Wer seinen Mittelpunkt gefunden hat, wird 

zum Mittelpunkt für die Anderen.Aber was ich geworden bin 

und weiter noch werde, bin ich nur aus mir selbst geworden und es waren nicht andere Menschen und keine Bildungserlebnisse, welche mich geformt oder andere Förderer, welche mich wei-

tergebracht haben, sondern es ist das Ergebnis eines individu- ellen Entwicklungsstrebens. Jeder Entwicklungs-Lebensweg,   weil er noch von niemanden gegangen wurde, ist immer autobio- grafisch, autodidaktisch und bildungsdialektisch angelegt.Die Erscheinung des Menschen sagt mehr aus als sein Beruf. Der besondere Mensch wird erspürt, gefühlt, füllt den Raum mit seinem Dasein. Früher habe ich gesucht, gewollt und jetzt werde ich gesucht und gewollt. Obwohl ich nie im Vordergrund stehen will, aber wo ich spreche, stehe ich automatisch im Licht des Interesses. Was Wert hat, macht sich selten und gerät in den Hintergrund. Er genügt sich nur noch selbst sein,will nicht mehr sein und nur (da)sein. Wenn man nichts darstellt fällt es schwer zu schweigen, aber wenn man etwas darstellt ist einem nichts lieber, als zu schweigen.Gut lebt der, der im Verborgenen lebt.Es erwartet keiner etwas von mir, sondern ich erwarte nur etwas von mir. Nur wer sich zum Helden macht, hält sich persönlich für eine Niete. Er will beneidet werden, dass er sich nicht so elend vorkommt*.


*Bildungs-Kultur-Lernen ist für ein gesteuertes,  gesellschaftlich notwendiges, angepasstes und konformes  Leben. Es wird eine Lebens-

anschauung  und Regelordnung übernommen, die einem vom Staat und der Gesellschaft vorgeschrieben wird und wenn ich diese  assimiliere, weil, sie mir Ordnung, Sicherheit und eine existentielle Absicherung verspricht. Der Weg dient dazu meine Lebenswelt kennen zu lernen, meinen Platz der Gesellschaft zu finden und mich über anerkannte

Werte und Statussymbole zu definieren. Es ist der Weg der Pflichten-Rechte-Sozialisierung als das, was der Einzelne dem Staat und der Gesellschaft schuldig ist und was diese dem Einzelnen schulden. Es ist

die Selbsterhaltungsgesellschaft der Zwangssolidarität und die Stabili-

tät als Grundlage der Gesellschaftsordnung. In der Einhaltung der Bürgerpflichten erschöpft sich die geistige Berufung und Entwicklung

des Menschen ( Lebensverwaltung als Welt-Übereinstimmungs-Weg). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist lebensnotwendig gesteuert für ein

gelingendes Einzelleben und er liegt ausserhalb von festen Regeln. Entwicklung deckt durch meine Individualität erst die Widersprüche

des gesellschaftlichen Systems auf. Das Entwicklungs-Individualisie-

rungsleben erfordert andere Anstrengungen als nur eine gesellschaft-

liche Zwangssolidarität, die Gesetze einhalten, seinen Arbeitneh-

merpflichten und seiner Familienverantwortung  nachkommen.Der Mensch existiert einerseits als verantwortlicher Gesellschaftsbürger,

aber andererseits auch als Einzelwesen im Einklang mit sozialen Nor-

men und geltendem Recht (nach aussen konform und nach innen frei 

bleiben).Individuation ist das, was man sich selber entwicklungsmässig aber auch das, was ich der Allgemeinheit schuldig bin. Die Sozialisation und Personalisation sind in diesem Falle keine Gegensätze, sondern bedingen sich gegenseitig. Der Entwicklungsweg des Einzelnen ist der Weg  der Gesellschaft von morgen und wird zum Vorbild als Weg für

alle, aber er hat noch nicht die Anerkennung und die  Würde in der Gesellschaft, die er verdient. Das  ganze erhält seinen Sinn vom

Einzelnen und nicht umgekehrt. Entwickler machen den Unterschied

aus, weil es die Anderen schon gibt ( Lebensgestaltung als Welt-Tranzendierungs-Weg).


XXXI.) Der Gemeinschaftssinn und das Solidaritätsprinzip begründen noch nicht den Lebenssinn des Einzelnen. Das bürgerliche, angepasste und sozialisierte Leben ist am Leben vorbei, weil dieser Lebensform die Lebenstiefe fehlt und der persönliche Lebensindividualisierungsauftrag  darin nicht erkannt wird. Die eigentlichen Probleme des Lebens betref-

fen so der Philosoph Kierkegaard nur das Individuum und 

der individuelle, lebensunmittelbare Lebensausdruck ist 

die Form der Wahrheit. Anpassung ist Lebensverkümmerung

und hilft eigentlich keinem wirklich weiter. " Nur wer sich entfaltet, bewirkt gutes oder Entwicklungs-Individualisierung nicht zu tun ist schlimmer, als etwas  schlechtes zu tun "


* 1.) " Was einer im Reich der Wahrheit erwirbt, hat er für alle

erworben " *.


* Friedrich Schiller, deutscher Dichter, Philosoph und Historiker.


2.) Die Forderung des Philosophen Kierkegaards eine Hingabe an die christliche Wahrheit bis (notfalls) zur Selbstzerstörung ist nur auf der letzten Entwicklungsstufe, wenn nur wenigen gegeben und als Lebens-

entwurf unrealistisch. Eine uneingeschränkte Wahrhaftigkeit ist im normalen Leben gar nicht mehr möglich. Man kann die (absolute) Wahrheit vertreten aber nur die relative Zeitgeistwahrheit leben mit Blickrichtung auf die absolute Wahrheit. In der pragmatischen Wahr-

heitstheorie ist die Wahrheit eines Gedankens seine Anpassung an

die Wirklichkeit. Dass zwar die Wahrheit uneingeschränkt gilt, aber

die Macht zwingt *.

   

* Søren Aabye Kierkegaard, dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller. 

                  

XXXII.) Die Entwicklung hat eine individuelle und eine gesell-

schaftliche Seite. Der Mensch existiert in seiner Doppelheit

als amphibisches  Wesen einerseits als Staatsbürger und Mitglied der Gesellschaft und andererseits als  werdendes Individuum. Der Gesellschaftsmensch schliesst von allen auf sich selbst,der Entwicklungsmensch von sich selbst auf alle.Die Einzelentwick-

lung widerspricht erst einmal dem gesellschaftlichen Integra-

tions-und Anpassungsinteresse und wendet sich gegen die gesellschaftlichen Normen, Berufswege, Wert- und Sicherheits-

vorstellungen. Die Regeln der Gesellschaft passen oft nicht zu

den Regeln der Entwicklungs-Individualisierung und der 

Suchweg des Einzelnen ist in der Gesellschaft nicht vorge-

sehen. Im vorherrschenden System " klar kommen" wird  mit seinem Leben " klar kommen " und einem sinnvollen Leben gleich gesetzt. Unsere Zivilisations(un)kultur legt ohne  Rückfrage und Abstimmung fest, wie wir als Individuum sein müssen.Die sozialisierte Anpassungs- und Daseinsbewälti- gungsfrage als unpersönliches Werkzeug der Zivilisation und nicht die Menschheits-Entwicklungswürde und Individualisie- rungs-Lebenssinn-frage steht im Mittelpunkt des Gesellschafts- und Lebensinteresses und dieses nicht zu tun ist keine Vernach- lässigung einer Bürgerpflicht und stellt kein Gesetzesverstoss dar. Der Individualismus und Kollektivismus sind aber jedoch keine Gegenpole, sondern bedingen sich kulturell gegenseitig, bis der Individualist wieder zu einem Gesellschaftsmenschen wird, der alle bereichert*.


*1.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist eine andere Sichtweise als die Erziehung, Alphabetisierung und Sozialisierung einnehmen, das grenzt schon fast an Verrat an der Gesellschaft, weil die nach aussen gewonnene Sichtweise mühsam erworben wurde und er sich darauf begründet hat. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wäre keine andere Sichtweise als die Erziehung, Alphabetisierung und Sozialisierung einnehmen Individu-

alisierungs-Verrat an sich selbst, weil dieses meine Rechtfertigung und Sinnbestimmung als die Zukunft der Gesellschaft ist.

2.) Vom Strafrecht moderner Demokratien, welche immer von einer  juristischen Individualverantwortung ausgeht und keine Kollektivbe-

strafung, sondern gegebenfalls. nur eine Kollektivhaftung kennt und 

nur die schuldhaft begangene Tat bestraft wird zur entwicklungsindividua-

lisierung und quantenphysikalischen, universellen Sichtweise, wo eine 

die Gesinnungs- und Unterlassungsschuld der Entwicklungslosigkeit) als Kollektivhaftung des Einzelnen faktisch als " Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Lebens-Bringschuld gegeben " ist.


3.) Es ist von der Straf- und Schuldlosigkeit vor dem Gesetz, wenn keine nachweisbare gegen das Gesetz verstossene, schuldhafte begangene

Tat vorliegt einschliesslich der Gesinnungs- und Unterlassungsschuld (Legaldefinition als strafrechtliche, normative, wertethische Begriffska-

tegorie der Schuldfähigkeit) zur Individualisierungs-Entwicklungs-

schuld der Entwicklungslosigkeit als Entfaltung bei Entwicklungsreife (Krisen, Unfrieden, Lebensdruck) nach dem Entwicklungseigengesetz

als Bringschuld (entwicklungswirkende, haltungsethische konstitutive Begriffskategorie einer Lebensführungsbringschuld der Entwicklungs- losigkeit.


XXXIII.) Seinen individuellen Weg gehen, der in der vorherr-

schenden Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen ist, bleibt 

eine Gratwanderung der Marginalisierung und vorübergehen-

den Heimatlosigkeit als Bürger (gelungenes Leben) und Bohe-

mien (verpfuschtes Leben) zugleich, ein Gesellschaftsmensch 

nach aussen, aber einer Einzelner nach innen, in der kultur-

losen Zivilisation leben, aber die Zivilisation im Verborgenen 

als " Namenloser " und stilles Vorbild kultivieren. Es ist das Kunststück der Kontrasterfahrung zwei Herren gleichzeitig

zu dienen z.B. den Berufs- und Lebensalltag mit seinen Pflich-

ten zu bewältigen, in der Gesellschaft als Konsensbürger, 

Familienvater, Arbeitnehmer, Mieter, Konsument etc. gut 

zu funktionieren und dabei sich noch  zu individualisieren

und statt nur ein bloßes sein eigenes Leben zu leben ohne jemand zur Last zu  fallen. Es ist das Spagat innerhalb der Gesetze leben und sich ausserhalb der Gesetze sich verwirk- lichen, geerdet bleiben und nicht ins Nirvana abtriften.


XXXIV.) Es ist im Äusseren möglichst normal zu bleiben und mit der Schutzfarbe der  " Unauffälligkeit und der Tarnkappe Unscheinbarkeit " durch die Welt gehen, um den Weg zu sich zu finden. Nach aussen sozialkonform und innerlich frei bleiben bedeutet aber einerseits gesetzeskonform bleiben, aber auch bürgerliche Konventionen und Maßstäbe zu überwinden. Seinen Entwicklungs-Individualisierungsweg in der Gesellschaft,in  der Partnerschaft und im Beruf alleine zu gehen erfordert nämlich viel Selbst(lebens)vertrauen und Entwicklungsmut sich über Meinungen, gesellschaftliche Konventionen und Spielregeln, Denkverbote, Verlockungen des  leichteren, bequemen Ge- wöhnungs-Anpassungs-Versorgungs-Absicherungs-Lebens, Erlebnis- und Geltungskonsum zu widerstehen und verzichten und nicht zurückschrecken vor seinen individuellen Karriere überzeugungen und seiner Einzigartigkeit, auch wenn diese 

erst einmal Einschränkungen und ökonomische Nachteile und Karrieregefährdung mit sich bringen, der Weg mit Opferbot-

schaften gepflastert ist,weil die Gesellschaft nur einen reichen und systemischen, aber keinen individuellen Menschen zulässt,

der seinem "Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen "mehr folgt und dem Gemeinwohl mit Zukunftsblick dient und für das Ganze lebt, was nur innerlich gegen die Gesellschaftswerte zu haben ist, als das was der Staat, die Wirtschaft und die Gesell-

schaft ihnen zu folgen vorschreibt. Mit dem Wesentlichen steht der Einzelne außerhalb des Kollektivs allein.Die spießbürgerliche Gesellschaft ist nicht groß genug für seine Ideen und es fehlt die Luft zum freien atmen.


XXXV.) Wehrhaftigkeit und Wahrhaftigkeit sind sachlich wie sprachlich miteinander verwandt.Es gehört viel Entwicklungsmut dazu sich zu wehren gegen den Anpassungsdruck, die ständige Vereinnahmung und die Erwartungshaltung anderer. Die Indivi-

dualität muss von der Gesellschaft  abgetrotzt werden und gegen die Gesellschaft verteidigt sein,weil sie eine kleine Parallel-Gegen-Gesellschaft und eine Welt für sich ist. Das  Entwicklungs-

leben als "ein Frontleben" betrachtet, weil sich nur im Leiden 

als Lebensschwere Charakter bildet.Es ist ein Kampf und eine ungeheure Aufgabe, seine innere Selbständigkeit zu bewahren als Verteidigung seiner innersten Schanze, die Goethe " Zita-

delle" nannte, ein  Leben auf der Kippe  zwischen Ekstase  und Absturz. Es besteht die Gefahr, dass der Mensch obdachlos wird, wenn er keinen Platz oder Halt in der Gesellschaft findet.Durch die Individualisierung spürt man seine Isolierung, aber ein Le-

bensentwurf, bei dem von Zeit zu Zeit nicht alles auf dem Spiel steht, ist nichts wert.Weil er die Avantgarde ist,büsst er für die Sünden dieser Generation*.


* 1.) " Das Leben ist entweder ein waghalsiges Abenteuer oder das Leben ist gar nichts " *.

* Hellen Keller.


2.) " Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut zu riskieren "*.


* Vincent van Gogh.

 

3.) " Der wird es weit bringen in der Welt, der nicht fragt, ob es  gefällt "*.


* Johann Wolfgang von Goethe.


4.) " Grösse " gibt es nur gegen die Welt als Standpunkt ausserhalb der vorherrschenden Gesellschaftsordnung des Alltäglichen, Zeitgeistigen

und Meinungsmachenden und nicht mit der Welt. Ob jemand als Grosser genannt wird, ist auch davon abhängig, von wem er seine Selbstbe-

stätigung  erhält; vom gesellschaftlichen Kollektiv oder vom Selbst her, was im religiösen Duktus " Gott " genannt wird. Wenn der Einzelne sich nicht mehr seine Bestätigung von oben, sondern von unten geben lässt,  hört er auf als einzelner (grosser) Mensch zu existieren. Der Mensch

darf sich nicht auf Kultur und das Bewusstsein begründen und sein Selbstbewusstsein und seinen Wert davon abhängig machen, weil das einer anderen Rechtfertigung bedarf. Kultur und Bewusstsein sind nur

ein Ausschnitt und umfassen nicht das Ganze.


5.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht es um die Vermittlung von Wahr- heiten, Werte und Tugenden, aber das höchste Gut und die Entwick-

lungsreife lässt nicht durch eine Tugendvervollkommnung erreichen, was auch immer " ein Kampf gegen Windmühlen " bleibt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen geht es nur um die Befolgung des Entwicklungs-Individua-

lisierungs-Gewissens, religiös betrachtet als " Wille Gottes " genannt wird

und der sich im Frieden/Ruhe oder Unfrieden/Unruhe als Lebens-Empfindungs-Gewissens-Ausdruck äussert und dadurch alles erreicht

wird.


6.) Siehe auch " Nur der Einzelne hat ein Gewissen, während das Kollek-

tiv gewissenlos ist, steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesell-

schaftlicher Konformismus " in Entwicklungs-Individualisierungs-Ge-

wissen                               


             XXXVI.) Geschaftsmensch-Entwicklungsmensch.


  • Von der Erziehungsbemühung ein nützliches Solidar-Mitglied der Gesellschaft zu werden zu ich laufe bei Entwicklungs-Individualisierungsreife-Nr.782 mit einer " unsichtbaren Mission " herum und diese zu erfüllen, mein letztes Ziel und mein Lebenssinn ist.
  • Von der Gesellschaftsbejahung zum eigenen Nutzen zur Ge- sellschaftsbejahung zum Nutzen aller. Aus dem gutartigen Selbstverhältnis,was der Einzelne zu sich hat, entwickelt sich das rechte Verhältnis zum Staat und der Gesellschaft.
  • Von den Steuern, welche nach der Wirtschaftsdominations- kraft des Einzelnen bezahlt werden zur Entwicklungswirk- kraft des  Einzelnen, durch welche letzten Endes alles ge- steuert wird.
  • Von der These, dass sich das Gesellschaftssystem  in der   Systemkrise befindet zur Gegenthese, dass die besten Jahre einer Entwicklungsgesellschaft noch vor uns liegen.
  • Von der Individualsierung,welche noch kein gesellschaft-licher Wert darstellt zu es wird eine Zeit kommen, wo Entwicklungs-Individualisierungs-Resistenz sanktioniert wird.
  • Von jeder kennt die freie Enzyklopädie "Wikepedia".Wenn ich mir z.B. die "Stadt Berlin" im Internet aufrufe und dort "grosse Söhne und Töchter der Stadt" anschaue,erkenne ich den geistigen Persönlichkeits-Verfallwandel.Waren es noch vor 150 Jahren meistens bspw Philosophen, Baumeister, Schriftsteller, Maler, Mystiker usw beschränkt sich heute die "Grösse" auf das Niveau von Unterhaltungskünstler, Popsänger, Sportler,Schauspieler und Politiker.
  • Von dass die Menschen ihres gekünstelten Lebensstiles, die Freiheit der Leere, den Überregulierungen und permanen- ten Anpassungs,Zeit-und Erziehungsdruck müde werden und deshalb zum  Aufruf "eines zivilen Ungehorsam" gegen das gesellschaftliche Auslaufmodell plädieren,welches sich nur noch durch seine Schwerkraft erhält,weil unsere Zivilisa- tionskultur keinen Sinn mehr macht.Ein Haus auf schwan- kendem Grund kann nicht gestützt werden.Man kann es  nur verlassen* 

* Religion ist die Substanz der Kultur und Kultur ist die  Form der Religion, was unsere Kulturwelt bis auf den heutigen Tag bestimmt hat, aber  heute nur eine Zivilisationskultur (Irreli gion) ist. Die zwei- te Natur des Menschen (Kulturkonsum, Kulturunterhaltung und seine Kaufkultur) hat die erste  Natur des Menschen (Individualgenese) ersetzt, überformt und hat das Prädikat   "Kultur" als Alibifunktion nicht mehr verdient, weil unter der "Tarnkappe Kultur" alles (z.B. Ess- und Trinkkultur, Unternehmenskultur, Wohnkultur, Aktien- kultur, Palaverkultur (Talkschows),Spasskultur,Reisekultur, politische Kultur, Theaterkultur) in Verbindung gebracht wird, was im eigentlichen kulturellen Sinne kulturlos ist, weil kein Mensch sich dadurch jemals verändert hat oder besser geworden ist.

  • Von der Katastrophe jeder menschlichen Gemeinschaft, welche mit dem Aussterben des Einzelnen beginnt zu deshalb ist das System nicht zukunftsfähig, weil es die Frage nach dem "Menschsein" des Einzelnen ausschliesst.
  • Von einer Familienverantwortung und sich für seine Familie aufzuopfern was gesellschaftlich als normal gilt zu aber für sein Individualisierungsideal Opfer zu bringen und verantwortlich zu sein bleibt bis heute noch die grosse Ausnahme.
  • Von der Umweltkrise,welche als Generationenaufgabe angesehen wird zur Individualisierungskrise,welche als eine Menscheitsaufgabe betrachtet wird.
  • Von der Erbnachkriegs-und Aufbaugeneration, welche abge- sichert in die Zukunft lebt zum kulturellen Menschheits- wagniserbe, welches als Zukunft des Einzelnen angesehen wird. 

XXXVII.) Man könnte scherzhaft sagen, wer sich in der Gesell-

schaft individualisiert, die Balance innerhalb und am Rande

der Gesellschaft gehalten hat und keine Eintragungen in 

seinem " erweiterten polizeilichen Führungszeugnis " aufzu-

weisen hat, hat alles richtig gemacht. Es besteht immer die Gefahr zum " Sozialhilfeempfänger " zu werden und sich 

eine Zeit lang " als Sozialschmarotzer von der Gesellschaft  durchfüttern lassen " und auf dem Rücken anderer für eine abstrakte Idee sich durchschlängeln,weil es eben nur diese eine Gesellschaft gibt und ausserhalb von ihr  (wenn nicht " von Beruf Sohn oder Tochter " ) nur kein  Überleben ist. Solidarität ist notwendig, weil jeder der alleine auf sich gestellt ist, schnell seine Grenzen erreicht. Es ist den Entwicklungsübermut und 

die Durchsetzungs-Ernsthaftigkeit besitzen  seine " Individua-

lisierung " als Lebenssinn allen Schwierigkeiten, gesellschaft-

lichen und besonders beruflichen Widerständen in der Arbeits-Individualisierung als Berufungsweg, den Selbstzweifeln, Mei-

nungen und Ratschlägen anderer, den Ungewissheiten, wirt-

schaftlichen Unsicherheiten, Ärgernissen und Reifeungeduld zum Trotz zu verwirklichen. Das heisst auch nie aufzugeben oder an den Problemen zu zerschellen, weil das Durchhalten 

das einzige Genie ist. Es ist (zur Zeit noch) eigentlich ein Opfer-Vorbildweg und den Weg freigemacht für alle anderen. Ent-

wicklungsmut ist gezeigte Angst. Im Übergang sind Ungeborgen-

heit, Ungewissheit, alleine dastehen ohne Bestätigung und Befürchtungen entwicklungsnaturgemäss, weil ich erst in der Unsicherheit mir sicher werde. Es ist der von der Angst be-

freite Teil in der Ungeborgenheit, Unsicherheit und Selbst-

zerrissenheit, der dem Menschen ein gewisses Maß an Freiheit zuführt. Deshalb beinhaltet jedes Stück errungene Freiheit immer Not, Mut und Opfer bis sie zur Tugend wird. Es ist oft einfacher nach einer gewohnten (falschen) Sicherheit zu greifen, als die Unsicherheit in der Ungewissheit auszuhalten, um sicherer zu werden *.Es ist das Wort des Philosophen Friedrich Nietzsches,dass wir alle gefährlich leben sollen.


*1.) Wo Geborgenheit, Absicherung  und  Planungssicherheit als Lebens-

maxime vorherrscht, da ist kein Entwicklungsweg zu finden. Jede Ent-

wicklungsentscheidung bedeutet das Verlassen des wirklich Überschau-

baren. Der Sicherheit (Unfreiheit) steht das Entwicklungswagnis (Freiheit) gegenüber. Der Entwicklungslebensweg ist nur auf eigenes Risiko mög-

lich. Ohne das Risiko der Irrtumskrise (Erfahrung) oder des Scheiterns (Nullpunkt) ist Entwicklung nicht möglich. " Erst nach einer Krise steht

mir die Welt offen ". Der persönliche Entwicklungsweg ist einerseits

nicht jedermanns Angelegenheit und kein Weg für sattes, bürgerliches Behagen oder immer nur auf " Nummer  Sicherheit " gehende Zeitge-

nossen. Andererseits würde kein Entwickler seinen Weg  mit jemanden

in der Welt eintauschen. Seinen Platz in der Gesellschaft finden und seinen über Jahrzehnte geprüften Weg  der Geborgenheit und Sicher-

heit  gehen, ist fast jedem gegeben und gilt als Staatsbürgerpflicht. Seinen persönlichen, noch nicht gegangenen Entwicklungsweg ausser-

halb der Gesellschaftsnorm in der Unsicherheit und Ungeborgenheit und

noch nicht gegangenen Entwicklungsweg aber gehen, ist bisher nur wenigen gegeben.


2.) Wer in der Gesellschaft seinen Entwicklungs-Individualisierungsweg

geht, ist nicht für sich selber da, sondern für alle. Die Menschen inte-

ressiert es danach nicht, welche Opfer und Mühen das Vorbild auf sich genommen hat zur Erfüllung seiner Aufgabe, auch wenn es (fast) in Not verkommen ist.


3.) Siehe auch " Wer seinen beruflichen Werdegang nicht an Karriere, Sicherheit und sozialem Status festgemacht hat, die  Berufsindividua-

lisierung in der Suchunruhe als" Berufung " bei Entwicklungsreife im Vordergrund steht, Berufsauszeiten, Arbeitslosigkeit, gering bezahlte Tätigkeiten bei Zeitarbeit, Callcenter für irgend etwas tun, ständige Arbeitssuche und soziale Ächtung auf seinem Entwicklungs-Individuali-

sierungsweg vorübergehend in Kauf nimmt, der hat christlich gedeutet

tiert mehr für sein " Seelenheil " getan, als wenn er an einer feierlichen Papstmesse teilgenommen  oder die Bibel auswendig gelernt hat " in  

Evolutionäre Nachfolge Christi

 

4.) Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg


5.) Siehe auch Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dyna-

mischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf


6.) Siehe auch  Vom Beruf zur Berufung


7.) Siehe auch De-und Entmaterialisierungslernen


8.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


XXXVIII.) Wenn man ausserhalb der Welt denkt, bedeutet das Chaos. Das Unmögliche zu wagen, wo andere nur ja sagen 

gibt es nur im Schlagertext der Sängerin" Helene Fischer "

und ist " keines Menschen Ding ". Wer ausserhalb von gesell-

schaftlichen Wertvorstellungen und kollektiven Sozialverhalten als Entwickler lebt, gilt als Aussenseiter und im negativen  Falle sogar als ein Verlierer und Versager, obwohl nur die individuelle Revolte dem Leben einen Wert gibt (Sartre).Der Entwicklungs-

starke kann sogar nach heutigen Sozialmaßstäben  kurzfristig (in Deutschland) auch zum Entwicklungs-Sozialfall (" Bürgergeld-Empfänger ") sein, wo seine Entwicklungsirrtümer oder eine Entwicklungslebensphase aufgefangen werden, aber er wird es nur vorrübergehend bleiben.Als Entwickler ist man schon Sieger, wenn man den Tag überlebt, nicht übermässig aus der Rolle fällt 

und der Tag ein Entwicklungsfortschritt war. Deshalb sollten Ent-

wickler nicht mit traditionellen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Unter-tützungsmaßstäben gemessen werden. Entwicklung rechtfertigt vieles und gibt zurück, was mit den vorherrschenden Werten und Rechts- und Sozialisierungs-

normen nicht vereinbar, aber umso mehr sinnvoll und von allgemeinen Interesse ist, weil in Wahrheit die Zukunft der Anderen nur von diesen entwickelnden Individuen abhängig 

ist, ihre Fortschrittsimpulse empfängt und diese dürfen nicht 

dafür noch sanktioniert werden. Die Singularisierung und

Nomadisierung ist eine nur eine vorübergehende Entwick-

lungsphase, um dann auf einer höheren Entwicklungsstufe 

dem Allgemeinwohl sozialer dienen zu können. Er kann 

der Gemeinschaft erst etwas geben, wenn er nicht mehr

ihr Abhängiger und ihr Echo ist. Die Solidarität ist die Grund-

lage für die Freiheit, weil die naturgemässen Indivi-

dualirrtümer im sozialen Netzwerk aufgefangen werden (müssen) *.


*1.)  Von der Erwirtschaftung des Brutto-Nationaleinkommens, ehemals Bruttosozialprodukt als wirtschaftliche Leistung zur Erwirtschaftung des Entwicklungssozialproduktes als Entwicklungskulturleistung.


2.) Der Irrtum ist von der Entwicklungszielursache zu verstehen und kann nur durch den Irrtum selbst aufgeklärt werden. Ein neuer Irrtum ist mir lieber als alle Bildungsgewissheit. Es gilt die Angst zu irren als der grösste Irrtum. Es ist die Freiheit zu haben Irrtümer zu begehen und sich empor zu irren.Siehe Textfortsetzung Nr.243 in Kulturlernen-6


XXXIX.) Der Entwickler gibt aber der Gesellschaft unter dem

Strich viel mehr, was er vorübergehend an " Entwicklungs-Irrtums-Unterstützung erhält oder erhalten hat, weil er

ja " nur egoistisch war und ist für die anderen “. Er kennt

nur seine Person als die grosse Sache und gehört niemanden. Deshalb  steht er für eine bessere Gesellschaft und wirkt

über seine Zeit hinaus und aus Zivilisation entsteht Kultur. 

Er ist ein " Realidealist " und von der Sehnsucht durch-

drungen, dass die  Welt ein bisschen besser geworden ist,

wenn er einmal die Erde verlassen wird. Für eine bessere

Welt eintreten kann man aber nur, wenn man bei sich

zuerst anfängt und dazu bereit ist, auch die " gesellschaft-

liche Komfortzone " zu verlassen, weil persönliche Entwick-

lung nur gegen die Welt zu haben ist, Berufskarriere und

gesellschaftlicher Aufstieg mit eingeschlossen. Ein Mann

macht viele und Mann und Masse gehören zusammen. Der Mensch ist seiner Sozialisationsnatur nach ein Gemein-

schaftswesen, aber nach seiner Genese und nach seiner

Entwicklungsbestimmung (Individualität als begriffliche Fas-

sung des Lebens) ein geschichtliches Einzelwesen (Solitär).

Das Lebensprinzip ist das Ungleichheitsprinzip der Individua-

lisierung. Weil der Entwicklungsmensch auch die Mensch-

heit als Ganzes verkörpert, bleibt er auch wieder ein Ge-

meinschaftswesen *.


*1.) Es kann weiterhin nicht oft genug wiederholt werden, dass es unwichtig ist was die neuesten Nachrichten sind, was andere sagen und tun, wie prominent jemand ist, sondern nur was ich tue. Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir. Es ist der Weg von der Verwandlung der Welt, um diese in der Aussenwelt z.B. eine Krise bspw. durch Reformen, Technik, Schutzmass-

nahmen und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen und der Andere der Schuldige ist und der Mensch will und kann bleiben wie er ist zur Verwandlung des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Entwicklungs-Individualisierungs-Prozess wandelt, weil dieses das Ganze darstellt und dieses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht und deshalb ist er " der Nabel  der Welt " und macht den Unterschied aus.


* 2.) Siehe auch den Gliederungspunkt " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens " in Individualisierungs-Entwicklung

als Lebensweg

 

2.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


3.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit

 

XL.) Nach aussen sozialkonform und innerlich frei bleiben bedeutet aber einerseits gesetzeskonform bleiben aber auch bürgerliche Konventionen und Maßstäbe zu transzendieren. Durch die Polarität zwischen dem Gemeinschaftsverständnis

und der Personalität erfüllt sich erst der Sinn des Lebens ein Einzelner zu werden als die Entfaltung nach dem individu-

ellen Eigengesetz. Darum ist jede Einzelgestaltung als Ein-

maligkeit und Unwiederholbarkeit durch ihre eigene Sinn-

erfüllung Dienst an der höheren, gesellschaftlichen Weiter-

entwicklung. Es ist der selbsterzieherische Wert der Le-

bensauseinandersetzung als besseres, gesellschaftliches 

Selbst. Das Entscheidende ist, dass was früher nur für 

wenige und Einzelne galt, gilt heute für eine immer grös-

sere Anzahl von Einzelnen und es gibt wieder immer mehr " besondere Einzelmenschen ". Es sind immer mehr Einzel-

ne, die nicht mehr warten auf weitere gesellschaftliche Reformen von oben, was andere tun oder sich von individu-

ellen " wenn-dann-Bedingungen "  abhängig machen. Sie

nutzen ihre selbst geschaffenen Entwicklungsfreiräume

zur Veränderung und rücken ab von den Konventionen

" der Komfortzone und einer Vollkaskomentalität", um sich

im aber auch gegen das Umfeld zu entwickeln und zu behaupten. Es ist den Entwicklungsmut zu haben sein

eigenes Leben der Individualisierung zu leben und nicht

das, was andere von einem erwarten. Im Grunde genom-

men ist dieses die tiefste Sehnsucht eines jeden

Menschen. Die Zeiten und Verhältnisse vermögen sich

noch so sehr verändern, aber der Mensch bleibt doch 

immer derselbe mit seiner (unbewussten) Sehnsucht 

nach Selbstverwirklichung der Entwicklungs-Individuali-

sierung als die wahre Lebensquelle ". Es ist so zu leben, 

wie du auf dem Sterbebette wünschen wirst, gelebt zu

haben" oder " gibt es etwas Schöneres, als genau dafür zu sterben, wofür man gelebt hat " oder " allein die Tatsache, 

dass du eines Tages stirbst, bedeutet nicht, das du je-

mals gelebt hast *.


* Quelle unbekannt.


* 1.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer go-tischen Kathedralen " in Zukunft-Strassburger-Muenster1

 

2.) Siehe auch Genie der Selbstevolution


3.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben ist unsterblich und nicht tot

zu kriegen " in Das Leben ist unsterblich


XLI.) Das Kollektiv ist nur da, dass es mehr Einzelne gibt,
 wird der Aussen-

seiter die Normalität sein. Jedermanns Entwicklungsweg 

hat einen gemeinschaftsbildenden Charakter und ist für die Gesellschafts- und Menschheitsentwicklung notwendig. 

Durch die Entwicklungs-Individualisierung wird das Leben

zum allgemeinen Interesse. Die Isolierung vom Sozialen 

ist die Voraussetzung, wenn der Mensch überhaupt persön-

lich werden und für die Gesellschaft etwas wert sein soll. 

Man muss heraustreten aus der Gesellschaftswelt, um sich zu begründen. Der Mensch ist entwicklungsindividualisierungs-

mässig und nicht gesellschaftsmässig begründet. Weil die 

Menge falsch liegt, gewinnt man nur als Einzelner. Wer sich entwickeln will, muss zwangsläufig ein zeitweiliges Aus-

senseitertum führen auch mit der Gefahr z.B., dass er

Freunde verliert, weil seine Interessen andere geworden 

sind und persönliche Entwicklung gesellschaftlich noch 

nicht als Wert anerkannt ist, wenn sie ausserhalb der gesell-

schaftlichen Konventionen geschieht. Aber Opportunismus

und Anpassung ist kein wirklich ernst zunehmender Lebens- entwurf.Nicht in der alltäglichen Welt, sondern in der eigenen selbst geschaffenen ist die wahre Existenz.


XLII.) Es ist die bei Weihnachts- und Neujahrsansprache ge-

forderte Zivilcourage der Singularisierung, welche als vorüber-

gehende, notwendige Einzelerscheinung, die dem Ganzen letzten Endes dienlicher ist, als nur eine Vergesellschaftung.

Es muss klar gesagt werden, das damit keine grenzenlose, egozentrische Selbstverwirklichung auf Kosten anderer ge-

meint ist, sondern eine Selbstverwirklichung im Sinne von 

der positiven Gestaltung gesellschaftlichen Lebens und

späterer, höherer Verantwortungsübernahme. Die Verpflich-

tung gegen sich selbst, versteht er zugleich als Verpflichtung  gegenüber anderen, die Selbstoptimierung als freiwilliger

Subsidiaritätsbeitrag der Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit. Es ist der zwei-

fache Gehorsam; seinen Staatsbürger- und seinen Entwick-

lungsverpflichtungen (Gewissen) nachzukommen. Es ist die Bodenhaftung mit dem tatsächlichen Leben, aber auch

das bodenlose Streben nach einem ideellem Individualisie-

rungs-Leben, was das Leben übersteigt *. 


* Der umgangssprachliche Begriff der " Selbstverwirklichung " ist mit

Recht negativ belegt, weil diese meistens auf Kosten anderer und ohne Erfolgsaussichten angelegt ist. Individualisierung  im Berufs- und Gesell-

schaftsleben und wo sonst der Mensch noch im Leben steht ist etwas völlig anderes, weil sich das Leben seinen Weg sucht der schon vor der Geburt bejaht wurde und bei Individualisierungsreife ich nicht  anders kann. Ich bin dann nur " egoistisch für andere ". Was früher nur weltfremd

als idealistisch wahrgenommen wurde, wird durch die zunehmende Entwicklungs-Individualisierung zur lebensrealistischen Einzelwirklich-

keit. Hinter dem alten und heute noch publizierten  Idealismusbegriff verbirgt  sich nur die unproduktive Schwäche des Jeweiligen das nächst liegende nicht zu tun als ein jugendlicher Schwarmgeist, der in Über-

steigerungen denkt, weil er sich noch nicht selbst eins geworden ist.

Der neue Idealismusbegriff trägt sich selbst aus einem tiefen, entwick-

lungsreifen Vollendungswillen durch permanente Entwicklungswert-

setzung, um in der Entwicklungsbewegung der Lebensveränderung Stabilität zu finden. Er trägt seinen Wert selbst, trägt seinen Grund

allein in sich und genügt sich selbst. Es ist eine durch sich selbst und " vom-  selbst-her " vollendende Ideal-Substanzierung als Selbst-Werdedrang des nächsten Entwicklungsschrittes. Ein Ideal wird

"chemisch rein "nie zu erreichen sein, aber es wird nie aufgehört,

es zu versuchen. Dieses Ideal wird auch nie in eine Begriffsform ge-

fasst oder von anderen gefordert.


XLIII.) Die Grundlage unserer demokratischen Gesellschafts-ordnung ist die normierte Sozialisierung-und Integration als 

sich seinen Platz in der Gesellschaft suchen und auf eigenen Füssen zu stehen. Erst wenn diese Lebensphase abgeschlossen und ausgelebt wurde, ist es erst möglich als Einzelner, diesen Kollektivnormen zu entwachsen. Es ist der Weg "von bevor ich geboren wurde, wurde schon über meine (Un)freiheit durch 

die Erziehung, Bildung, Sozialisierungsanpassung, Ökonomisie-

erung, berufliche Integration etc.entschieden, wie ich als unpersönliches Werkzeug der Zivilisation zu sein habe 

(was erst einmal nicht anderes sein kann)  zu ich entscheide über meine (Entwicklungs)freiheit, wie ich zum persönlichen Werkzeug der Zivilisation durch die Individualisierungsent-

wicklung zu sein habe (was bei Entwicklungsreife nicht an-

ders sein kann). Das Individuelle erscheint erst einmal un-

strukturiert, plan- und gesetzlos, aber es ist strukturier-

ter, plansicherer und gesetzesmässiger als jegliche Bildungs-

schablone und gesellschaftliches, standardisiertes Normver-

halten eines guten Staatsbürgers, weil es ganzheitlich die Le-

bensordnung beinhaltet.

XLIV.) Deshalb muss sich die Gesellschaft und Wirtschaft 

sich anders organisieren, damit Entwickler in der Gesell-

schaft ihren persönlichen Entwicklungsweg entfalten kön-

nen und nicht als Aussenseiter und im Extemfall als geschei-

tert zu gelten. Unser Lebenssystem darf nicht vorschreiben, 

wie der Einzelne zu sein hat, die Anpassung und gesell-

schaftliche Integration der einzig richtig Weg sein soll, nur

das Gleichheitsprinzip zählt, was aber dem Grundsatz der

freien Selbstbestimmung widerspricht. Der Einzelne muss 

sich entwicklungslebenskonform verhalten dürfen ohne

gegen gesellschaftlichen Wertnormen zu verstossen. Eine individuelle Lebensform, welche dem Leben Sinn, Bedeu-

tung und Wert verleiht, muss lebensfaktisch möglich sein,

weil der Mensch nur sinnvoll leben kann, wenn er auf seine Entwicklungsideale hin lebt. Glücklich ist der, welcher sein Arbeits- und Lebensende mit dem Anfang seines Lebens in 

Verbindung setzen kann und die Kindheit und Jugend sich

darin vollendet und sicher ist, dass dieser Weg von Anfang

an in der Kindheit und Jugend als Lebensfundament fest-

gelegt war. Der Wert und der Lebenssinn des Menschen besteht 

darin, wie viel er selber zur Kultur wird und nicht nur seine Kauf- und Steuerkraft.  Der Mensch ist nur noch in seiner Rolle  Mittel ( Konsument, Quote, Prozentwert, Registriernummer, Arbeitskraft, Wahlstimme, " Ihre Meinung zählt ", Rentner, Zuschauer, Steuerzahler etc.) und nicht mehr der eigent-

liche Zweck. Die Zukunft liegt heute noch bei den spitzen-

steuersatz zahlenden Leistungsträgern der Gesellschaft,

welche diese tragen zu den Entwicklungsspitzen der Gesell-

schaft, welche die zivilisierte  Gesellschaft kulturell weiter-

bringen.


XLV.) Wenn z.B. die durchschnittliche Lebenserwartung 

in einem Lande 82 Jahre ist, jeder in diesem Lande studiert 

und zwei Autos vor der Garage stehen hat, sagt dieses noch nichts aus über den inneren Entwicklungszustand des einzel-

nen Menschen aus. Die technische, soziale und ökonomische Entwicklung sind schneller gewachsen als  die geistige, mo-

ralische und kulturelle Entwicklung des Einzelnen. Die wirt-

schaftliche  und technische Entwicklung  (bspw. das dritte Handy, der neueste Computer, wirksamere Medikamente,

ein doppeltes Einkommen, bessere Bildung etc.) haben kaum entscheidenden Einfluss auf die individuelle Entwicklungs-

fähigkeit und Entwicklungsreifeinteresse des Menschen, 

sondern diese verfolgt nur äussere Zwecke, den eigenen Interessen und ihrem Haben-, Selbsterhaltungs- und Macht-

willen *.


* Siehe auch Neues, digitales Zeitalter


XLVI.) Alles, was in der Gesellschaft von wert ist, hängt 

davon ab, welche Entwicklungsmöglichkeiten sie dem Indi-

viduum einräumt. Diese Grundtatsache wird dann auch das bisherige Bildungs-, Arbeits-, Freizeit- und Konsumverhal-

ten total verändern, weil auch die freie Zeit immer mehr

als Entwicklungs-Auseinandersetzungs-Zeit anstelle von Unterhaltungs-, Zertreuungs- und Konsumzeit genutzt

wird, auch wenn zur Zeit die Wirtschaftspolitik von ihren Bürgern noch mehr Konsum suggeriert, weil u.a. darauf 

unser Wirtschafts- und Steuersystem aufgebaut ist. Wir optimieren uns immer noch für etwas, was für den Einzel-

nen keine Zukunft hat anstatt die Individualisierung zu optimieren, was Zukunft des Einzelnen ist *.


* Früher galt nur der Bildungsgeist kultivierend und eine wirtschaftliche 

Prosperität war die Voraussetzung und deshalb galt " Brot vor Geist ".

Die Kulturepoche der Renaissance z.B. war nur denkbar einerseits durch 

die  politische Freiheit der Städte und andererseits durch den Wohlstand,

welcher erst der Handel ermöglichte und private und öffentliche Kunst-

schöpfungen in Auftrag gegeben werden konnten. Freigeistigkeit und

eine ökonomische Autonomie galten ausnahmslos als Kulturvorausset-

zung. Wenn aber  alles " als Mittel zum Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Sinn-Zweck zur Selbstkultivierung " betrachtet wird, dann heisst

es nicht mehr nur " Brot vor Geist ", sondern auch " Brot und Entwick-

lungs-Individualisierungs-Geist " bedingen sich gegenseitig und die kulturelle Entwicklung verlagert sich von aussen nach innen, weil jede  Wahrheit kostenlos zu haben und in allem zu finden ist. Die ge- oder ungenutzen Entwicklungsmöglichkeiten sind nicht davon abhängig,

ob es mir wirtschaftlich oder gesundheitlich gut oder schlecht geht. 

Der ruhige, widerstandfreie, griechische Geist und der ruhelose, lebenskrisenbehaftete, gotische Geist finden zur Einheit zurück.


XLVII.) Wahrhaft sozial kann nur ein innerlich entwickel-

tes Individuum handeln und wahrhaft bauen kann die Ge-

sellschaft nur auf Individuen, die selbständig sind, weil nur 

diese sozial aufbauend sind und die menschliche Gemein-

schaft in der Tiefe zusammenhalten und steigern. Nicht die  

Sozialisierung der Person, sondern die Individualisierung der Gemeinschaft ist besser. Die Zwangssolidarität wird zur in-

dividuellen Solidarverantwortung, der individuelle Sinn 

ist der Gemeinschaftssinn und die Individualität findet sich 

in der Einheit aller Einzelnen wieder.  

                     

XLVIII.) Durch die Entwicklung wird der Mensch aufgewertet 

und durch die Anpassungs-Sozialisierung abgewertet und der

Entwickler macht die Welt zu einem besseren Ort. Die ge-

sellschaftlichen Institutionen sträuben sich noch ihre bis-

herige, führende Rolle den neuen entwicklungskulturel-

len Kräften zu überlassen. Alle Institutionen wie Staat, Wirt-

schaft, Kirche, Parteien etc. sind nicht an Werten interes-

siert, die ausserhalb ihrer moralischen und gesetzlichen Funktionszwecknormen liegen. Die Gesellschaft ist aber

keine uniformierte Einheit, sondern viele Einzelschicksale.

Das höchste und letzte Ziel von Staat und Gesellschaft sollte 

aber der Einzelne sein und jede Zivilisation rechtfertigt sich dadurch, wenn sie die Entwicklung vieler Einzelner zulässt, 

weil deren Entwicklung gesellschafts-überlebensnotwendig 

ist. Dieses ist  kein gesellschaftliches, sondern bleibt im-

mer ein individuelles Experiment. Es gibt keine ideale Gesell-

schaftsform für die Entwicklung und den persönlichen Ent-

wicklungsweg, sondern jeder muss seinen Weg selbst gehen. Weil aller Sinn durch das eigene Leben geschaffen werden

muss, kann kein Staat, keine Gesellschaft oder welche Welt-

anschauung auch immer einem sagen, wozu man lebt. Alle 

Sinn- und Wertgebung muss " im Hier und im Jetzt " selbst geschaffen werden. Die Entwicklungswege eines jeden Einzel-

nen werden die neue Staats-, Gesellschafts- und Wirtschaft-

und Werteordnung prägen und der Staat als ethisches System wird sich immer mehr individualisieren. Was für den Einzel-

nen wichtig und richtig ist, ist dann für alle richtig und notwendig. Der Einzelne geht seinen Weg und die anderen werden darin mitgezogen und erzogen.Nicht eine gesell-

schaftliche Wandlung, sondern nur die persönliche Indivi-

dualisierungsentwicklung wird zur Geschichte für alle*.


* 1.) Es ist die politische These, dass der Bürger sich aus seiner Un-

mündig und Abhängigkeit befreien und wichtige Lebensentschei-

dungen selbst in die Hand nehmen soll.   


2.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit

 

XLIX.) Zukunft bedeutet, für welche Ideen und Werte zu

leben lohnt. Über die Zukunft lässt sich nur sprechen, wenn

wir von der Zukunft in der Form eingeholt werden, wenn 

alles zum Jammer geworden ist, das alte (heutige) Lebens-

modell als ein grosser Irrtum, weil am Leben vorbei gelebt,

die Enttäuschungen und verlorenen Jahre erst einmal ver-

arbeitet und als auch die Lebenstrümmer bei Seite geräumt werden müssen. Aber dieser Entwicklung gehört die Zukunft

und ihr folgen die Dinge der Welt. Nach einem materialis-

tischen Zeitalter wird es wieder ein Entwicklungsgeistzeitalter geben. Erkenntnisse der modernen Hirnforschung bestätigen, dass der Mensch von seiner Grundnatur nicht nur egoistisch, rational, materialistisch und positivistisch ist und wir (mehr Einzelne) längerfristig auf dem Weg zu einer besseren Ge-

sellschaftsordnung unterwegs sind. Deshalb verschwendet 

eine evolutionäre Epoche ihre Zeit nicht in dem Weiter-

machen wie bisher. Es ist der Entwicklungsweg eines je-

den Einzelnen  als unsere neue Lebensordnung. Das neue Zeitalter wird ein Entwicklungszeitalter sein oder apokalyp-

tisch gesprochen nicht mehr sein. Die Botschaft lautet, ich

als Einzelner kann nicht so bleiben, wie ich bin. Das ist der entscheidende Punkt, den es zu begreifen gilt.  

 

L.) Es ist das Jugendvorrecht einer jeden Generation 

und mittlerweile auch der " jungen Alten " das Ersehnte, Erhoffte und jegliche Utopie zu versuchen und es endlich 

besser zu machen. In jeder Generation muss gelernt und müssen, weil keine andere Wahl, " Opferbotschaften verdaut werden ". Es gibt nichts fertiges, was übernommen werden 

kann und zwingt jeden Einzelnen dazu, es selber zu ent-

wickeln. Ein neues Entwicklungsbewusstsein wird eine Ent-

wicklergeneration und mehr brauchen, weil eine geistige Umwälzung viele Gegner und noch keine Lobby hat. Die aufgestaute Entwicklungsfülle der Entwicklungslosigkeit 

ist zu gewaltig für den einzelnen Menschen, sondern es

bleibt überwiegend eine Aufgabe für die nächsten Genera-

tionen. Entwicklung hat nur eine Chance gelebt zu werden, wenn das Entwicklungs-Einstellungs-Verhalten in der Er-

ziehung und Bildung, im Berufs-, gesellschaftlichen- und All-

tagsleben als notwendige Selbstverständlichkeit verankert,

staatlich administrativ wie wissenschaftlich empirisch aner-

kannt ist. Es wird eine Zeit kommen, wo Entwicklungsresis-

tente als Unbelehrbare gelten und es wird nur mit dem 

Kopf geschüttelt, weil sie ihre Entwicklung nicht für ernst nehmen und dafür sanktioniert werden. Auch hat die Jugend

nie die Entwicklungswahrheit kennen gelernt, sondern nur funktionierende, relative Zeitgeistwahrheiten. Entwicklung

ist eben der lange Abschied von gestern. Wenn eine Entwick-

lungszukunft zugelassen wird, liegen die besten Jahre noch

vor uns, die Kinder werden wieder eine Zukunft haben und

es wird wieder " ein  Morgen " geben.  


LI.) Die Zwangssolidargemeinschaft als schwacher gesell-

schaftlicher Zusammenhang bildet nur eine entwicklungs-

notwendige Zwischenstufe und ein evolutionärer Zwischen-

schritt, weil sich einerseits wegen dem vorherrschenden Egoismus auf eine freiwillige Solidargemeinschaft kein Staat

und keine Gesellschaft begründen lässt und andererseits Frieden, Freiheit und Prosperität Entwicklungs-Individuali-

sierungsvoraussetzungen sind. Bei Entwicklungsreife ist die kritische Masse erreicht, wo nach dem Gleichgewichtsgesetz

die quantitative Veränderung in qualitative Veränderung zum Subsidaritätsprinzip als starker gesellschaftlicher Zusam-

menhang umschlägt. Die Gesamtverbundenheit und Le-

benseinheit im Innersten ist als Verschränkungsprinzip

ein quantenphysikalisches Faktum, aber die empfundene Trennung als Ego ist scheinbar und bedingt durch unsere ca. 

nur fünfprozentige, beschränkte Ganzheitserkenntnis- und Sichtweise und unser dualistisches Subjekt-Objekt-Weltver-

ständ nisses. Eine gesamthafte Sichtweise ist auch kein Ge-

genstand des Erkennens. Das dualistische und deterministi-

sche Denken gilt aber im heutigen, nachquantischen Mikro-

physikzeitalter der Beziehungen und Ganzheit, weil alles 

mit allem verbunden ist, mikrowissenschaftlich als überholt 

und überwunden, auch wenn es noch im Lebensalltag vor-

herrschend ist *.


* 1.) Es ist auch die Feststellung des französischen Schriftstellers

Victor Hugo, dass nichts auf der Welt so mächtig ist, wie eine Idee,

deren Zeit gekommen ist. Es geht um die Macht der Idee, welche nur in der Einzelseele des Urhebers ihre ganze Stoßrichtung hat. Der Mann

kann unterliegen, aber die Sache wird triumphieren. Alle Eroberungen gehen von Ideen aus und werden dann zu Bewegungen um der Macht willen. Die Lebensordnung bewegt sich vornehmlich vom Inneren zum Äusseren und von der unsichtbaren zur sichtbaren Welt. Die Wahrheit

ist immer stärker als alle Widerstände, Umstände und der derzeitige Zeitgeist. Entwicklung erweist sich nicht als wahr, weil diese sich durchsetzt, sondern sie setzt sich durch, weil sie wahr ist. Die Wahr-

heit entschädigt dafür, dass sie wahr ist und von der Zukunft mehr zu hoffen ist*. 


* Was immer ein freier und unbefangener Geist souverän berührt, wird neu für eine in überlebten Vorstellungen befangene Welt. Kein Gedanke der Menschheit, wenn der über die Vernunft hinaus getrieben verliert auf die Dauer seine schöpferische Macht. Deshalb ist der stärkste Mann ist immer der Mann eines einzigen Gedankens. Denn alles was

an Lebenstat-,Willens- und Glaubenskraft, an Intelligenz und Idealis-

mus, Empathie, finanziellen Mitteln, an Nervenanspannung und Opfer-

bereitschaft darin investiert und aufgespeichert hat, entwickelt eine Eigendynamik und erzeugt eine Wucht, der selten die Welt widersteht.

Die Idee entspringt nicht aus dem Reich des intellektuellen Geistes, son-

dern aus dem geistlichen schöpferischen Überreich und ist wirklich-

keitserschaffend *.


* In inhaltlicher Anlehnung an den Schriftsteller Stefan Zweig.


LII.) Die Gefahr,dass ein Volk in den westlichen Demokratien durch unfähige Machthaber besiegt wird, ist sehr gering, aber dass ein Volk durch Dekadenz, Maßlosigkeit, Übermut, Ge- schichtsvergessenheit und Werteverfall in den westlichen Demokratien besiegt wird, ist sehr gross,wenn nicht sogar wahrscheinlich.Wenn eine Gesellschaft unmoralisch handelt,

wird  die Demokratie irrelevant In jedem Kriege ist der   Pazifist in den eigenen Reihen gefährlicher als der militan- teste Gegner.
 

LIII.) Ob wir diese existentielle Krise bewältigen, ist nicht 

alleine eine Sache der Evolution, sondern der Entwicklungs-

vernunft. Das Leben hat sich im Laufe der Evolution immer durchgesetzt. Das Entwicklungsleben des Einzelnen und 

nicht der menschliche Wille wird der Sieger sein. Die Ent-

wicklungszukunft rechtfertigt und entschuldet auch die entwicklungslose Vergangenheit. Wir stehen in der Wende-

zeit von der kollektiven Geschichte zum  Beginn der Ge-

schichte eines jeden Einzelnen. Auch wenn sich in unserer Gesellschaft vieles zum Besseren hin sich entwickelt, stehen

wir noch am Anfang der Entwicklung des Einzelnen. Das die Grundorientierung Entwicklung richtig sein muss, weil die  menschliche (Ur)natur Entwicklung ist. Die Natur betrügt 

uns nie, sagte einmal Jean Jacques Rousseau. Deshalb bleibt 

die Frage aller Fragen die unstrittige, individuelle Sozialisie-

rungsentwicklungsfrage . " Entwicklung  bleibt ein Seiltanz,

aber der einzige, sichere Boden, auf dem sich wirklich

tanzen lässt. Das 21. Jahrhundert wird ein Säkulum der 

Entwicklung werden und dieses wird die dynamische 

Entwicklungsauffassung des dritten Jahrtausend und das 

Ende der technischen und statischen Bildungs(welt)auf-

fassung sein. Entwicklung ist ein Menschheitsdrama und

die Last der Entwicklung liegt in der Evolution. Die Welt 

wurde durch Kompass, Pulver, Buchdruck, Motor und Inter-

net erobert und jetzt sind dieses alles nur noch Zweck-

mittel zur Entwicklungs-Selbst-Eroberung. Die Frage aller 

Fragen bleibt die individuelle Entwicklungsfrage. Wir leben in einer Achsenzeit und der Morgenröte einer Entwicklungs zeit, wo nicht mehr die Ökonomie, die Technik und das alte Weltbild, sondern die Individualisierungs-Entwicklung einer De-und Entmaterialisierung der dominierende Geist sein wird. Die Genialität triumphiert, indem sie erst einmal unterliegt und die Trivialität  unterliegt, indem sie erst einmal triumphiert *. 


* 1.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit


2.) Siehe auch " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens " 

in Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg


3.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


4.) Siehe auch "Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer gotiachen Kathedralen



LIV.) Von den Traditionalisten in allen Lebensbereichen 

und  "den Alten " der Bürgergesellschaft, welche zur Zeit 

das Sagen haben zu den Individualisierungsstrebenden einer Entwicklungsgesellschaft  " der Jungen und " jungen Alten ", welche das Sagen haben werden *.

 

* Ein historisches Beispiel ist Weimar, als Ort der Weimarer Klassik. Unter der Regentschaft der Herzogin Anna Amalia und ihrem Sohn

Herzog Carl August Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts hatten  Wieland, Goethe, Herder, Schiller und weitere kulturelle Persönlich-

keiten der Epoche die Freiheit das zu verwirklichen, woran sie selbst glaubten. In Frankfurt, der Geburtsstadt Goethes, hatten " die Alten das Sagen", während in Weimar," die Jungen das Sagen hatten ".  


LV.) " Sich selbst zur Geburt bringen, ist die wichtigste Auf-

gabe im Leben eines Menschen " *.


*  Erich Fromm, deutsch-amerikanischer Sozialpsychologe, Psychoanaly-

tiker, humanistischer Philosoph.


 LVI.) " Der vernünftige Mensch passt sich der Welt an; 

der Unvernünftige besteht auf dem Versuch, das sich die 

Welt im anpasst. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unver-

nünftigen Menschen ab " *.


* Bernhard Shaw, irischer Politiker, Pazifist, Satiriker, Dramatiker und Nobelpreisträger der Literatur.

 

LVII.) Kein Geschöpf kennt Ruhe und Rast bis es seinen (Individualisierungsrhythmus) gefunden hat *.


* Siehe auch Ruhe und Frieden ist aller Unruhebewegung Suchziel


LVIII.) Die Zeit ist vorbei, dass man in eine (Lebens)bahn einsteigt, deren Gleise ausgebaut und eingefahren sind, wo diesen Gleisen gefolgt wird, weil alles bestens geordnet und bestellt ist, von der Geburt bis zu Tode. Es kann nicht genug  betont werden, aber im menschlichen Kulturleben ist  der Starke der Nichtangepasste.


LIX.)Entwicklungs-Entzivilisations-und Entsozialisierungs-

lernen ist die wichtigste Lernforderung überhaupt, weil Ent-wicklung sonst eine Illusion bleibt und ich nie dafür Zeit 

habe. Die Frage, wie kann ich meine Individualität in meiner 

persönlichen Lebenslage heraus arbeiten, stellt sich erst gar nicht. Einerseits hat jeder seine gesellschaftlichen und staatsbürgerlichen Verantwortlichkeiten zu erfüllen. Darüber hinaus ist  jeder in einer Vielzahl von Abhängigkeiten und

Rollen  ( bspw. Familie, Kinder, Angehörige, Beruf, Staats-

bürger, Schulden, Statussymbolen, Interessen) der Alltags-

bewältigung verstrickt. Für die Lebensziele, Lebensinteres-

sen und Lebensnotwendigkeiten muss ich alle meine Zeit und meine besten Kräfte aufbringen, damit ich " über die Runden komme". Die Gewöhnung, Bequemung, Anpassung, Abge-

stumpftheit sind aber der grösste Feind der Entwicklungs-

wahrheit. Anderseits stellt sich die Frage, wie kann ich entwicklungsfreier  und entwicklungskonformer werden, um

aus diesem  " Hamsterrad " herauszukommen". Bekannt ist,

dass erst bei einer Lebenskrise und dem Zusammenbruch "meines Weltverständnisses und Lebensentwurfes " eine Neuordnung und Neuorientierung durch den Lebensdruck beginnt. Erst danach steht mir die Welt offen. Erst wenn

ich gescheitert bin, komme ich wirklich weiter und deshalb gelten Krisen und Irrtümer als eine gute Rezeptur. Ich muss

aus der Kreisbahn der Gewohnheiten geraten, um in eine

höhere Spiralbahn aufzusteigen. Eine andere Möglichkeit be-

steht   darin, " im  Hier und Jetzt" mit der Entwicklung zu beginnen  d.h., Zeit für die Entwicklungsreflektion zu 

nehmen und allmählich meinen Lebensrhythmus nach

meinem Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf

ausrichte, mich Schritt für Schritt durch ständige " Kleinst-Transzendierungen " entwicklungsfreier mache und somit das gotische Lernprinzip zum Lebens-Alltag-Programm mache.


LX.) Die Individualisierung in der Gesellschaft ist der Weg 

von Bürgern als Steuer- und Sozialkassenzahlern, welche die

Gesetze einhalten tragen die Gesellschaft (Gesetze werden befolgt) zu Entwicklern, welche die Gesellschaft tragen und weiterbringen (Entwicklern wird gefolgt) *.


* Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


LXI.) Viele Spruchweisheiten verkünden, dass es gefährlich

ist die Wahrheit zu sagen, deren Zeit noch nicht gekommen

ist oder eine andere Zeitgeistwahrheit Regiment führt. Heute

ist es gefährlicher auch seine individuelle Entwicklungs-

wegewahrheit zu leben, für die es in der vorherrschenden Gesellschaftsordnung noch kein Weg  vorgesehen ist. Das aufrichtige Bemühen hinter die Wahrheit zu kommen als individuelle Entwicklungs-Wegewahrheit ist immer unbequem. Für die persönliche Wahrheitsüberzeugung sich quälen und

auf Vorteile und Bequemlichkeiten verzichten, um den Weg

der eigenen Entwicklungs-Individualisierungs-Wahrheit willen, ist das Höchste und Grösste, was ein Mensch je erreichen kann. Je individueller einer in der Wahrheit ist, desto mehr kann und

will er den Anderen geben. Jedes Land kann stolz sein, wenn

es (viele) Einzelne hervorbringt *.


* Siehe auch Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung


LXII.) Von dem " Best Country Report ", wo z.B. Deutschland

im internationalen Ländervergleich bei den Juroren als bestes Land wegen z.B. der stabilen, politischen und wirtschaft-

lichen Lage, dem hohen Lebensstandard und sozialen Ab-

sicherungssystemen, der gesellschaftlichen Ausländer-Inte-

grations-Toleranz und dem guten Bildungs-und Ausbildungs-

system zu einem noch besseren Deutschland, wo z.B. diese Ranking-Parameter nur als notwendige, äussere Entwick-

lungsvoraussetzungen gelten und als Mittel zum Individuali-

sierungs-Sinn-Zweck-Streben in der Gesellschaft angesehen werden, wo der Entwicklungsmensch mehr zählt als nur ein reicher, angepasster und gebildeter Mensch, die Freiheit 

einer vorübergehenden Entwicklungsunordnung als Lebens-

fortschritt einen höheren Wert darstellt als eine dauerhafte, gesellschaftliche Lebensabsicherung, die Entwicklungstugen-

den den Bürger- und Sozialtugenden übergeordnet sind, der 

einzelne Mensch sich aus seiner Individualisierungs-Freiheit definiert und nicht mit seinem Sozialstatus, diese Individua-

tion nach der Erziehungs-, Bildungs-, Berufs- und Sozialisie-

rungsraison gefördert wird und nicht nur die Anpassungs-

und Daseinsbewältigungsfrage, sondern die Menschheits-Ent-

wicklungs-Würde und Lebens-De-und Entmaterialisierungs-

Sinn-Frage des Einzelnen und was er für andere  getan hat im Mittelpunkt und Endziel allen Lebensbemühens ist und der Grund ist, warum ich geboren wurde.


LXIII.) Jeder muss sich einmal klar machen, dass unsere Le-

benswelt nur den Sinn einer Entwicklungs-Individualisie-

rung als Mittel-Sinn-Zweck hat und sonst vergänglich und 

bedeutungslos ist. Jeder muss lernen den Dingen gegenüber

zu stehen und Besitzer werden, statt ein Besessener zu

sein. Es ist immer nur entscheidend, jeden Tag immer wieder 

neu anzufangen, dass Bessere zu wollen, gerade wo ich 

stehe und welche Tatentscheidung der Augenblick von mir erfordert, zu dem ich reifebereit bin. Es ist der nächste, 

noch so kleine, unscheinbare, unbedeutete und schwer zu gehende, nächste Entwicklungsschritt *. 


* Siehe auch Evolutionäre Allzeitnutzung


LXIV.) Das  Gotische Lernprinzip (Tiefe, Zeitlosigkeit mit Trans-

zendenz) als das Entwicklungs-Kultur-Lernen und nicht das Bildungslernprinzip (Breite, Zeitgeistigkeit und ohne Trans-

zendenz) als das Bildungs-Kultur-Lernen ist das Lernen der Zukunft. Weil Entwicklungs-Individualisierung nie gelernt und gefordert wurde, bleibt das Entwicklungs-Sozialisierungs-

Lernen oberste Bildungspflicht. Es ist wieder ein Quanten-

sprung von bspw. Kants entwickelten kategorischen Imperativ

als Prinzip der Ethik in seiner Grundform " Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, 

dass sie ein allgemeines Gesetz werde " zum Gotischen Lernprinzip, welches in jedem einzelnen Menschen kate-

gorisch ist.


LXV.) Unbestritten gilt, wenn das Leben nicht individuell ge-

lingt und damit einen Sinn bekommt, waren jeder Lebens-

entwurf, alle Wissenschaft, Religion, alle Gesetze, alle Bil-

dung, alle Kultur, aller Wohlstand, alle gesellschaftlichen

Werte und Erfolge wie z.B. Familie, Beruf, Besitz, Heimat, Gesundheit, Freiheit, Sicherheit, Bekanntheitsgrad, alle alles Wissen, alle Bemühungen und erbrachte Lebensleistung,

alles Gelernte, alle Lebensziele und alle Zeit der Welt ei-

gentlich sinnlos und falsch und damit am Leben vorbei 

gelebt und hat nicht selbst gelebt. Wenn ich an meinen 

Tod denke ist fast alles, was für mich wichtig ist, eigentlich lächerlich. Deshalb darf für darf für das Individualisierungs-Wahrheits-Streben kein Problem zu schwierig, keine Ent-

schuldigung zu billig, kein Preis zu hoch, kein Vorteil zu verlockend, kein Weg zu lang, kein Frust zu gross, keine Motivation zu niedrig, kein Widerstand zu heftig, keine 

Tradition unumstösslich, kein körperliches Leiden ein Hin-

dernis, keine Niederlage dauerhaft, kein Konsumverzicht

ein Opfer, keine Zeit zu lang, kein Streit zu schwer sein

und ich der alleinige " Schuldige " bin. Wo andere nur

Schwierigkeiten, Unmögliches, Konventionen, Risiken und Verbotsschilder sehen, sehe ich wieder Möglichkeiten

und bin stärker als die stärkste Ausrede. Es bleibt die Ent- wicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungs-

losigkeit eines jedes Einzelnen" Wer das tut, der hat er

soviel getan, wie der Papst in Rom und noch viel, viel

mehr ".


LXVI.) Wenn die weitere These zutreffen sollte, dass es im

" Totenreich " weder Tun noch Selbsterlösung nach dem Kir-

chenlehrer Alfons Maria von Liguori gibt, im anderen Leben keine Zeit mehr da ist zu wirken, kein erwarten von Ver-

diensten, keine Weisheit, keine Chance mehr besteht, Gutes

zu tun, keine Gelegenheit mehr gibt, sich zu entwickeln, 

um sich zu vervollkommnen, dann muss sich  jeder die

Frage stellen, einerseits wie viel Lebenszeit durch leere

Unterhaltungen, konsumistische Zerstreuungen und mate-

rialistische Lebenswertsetzungen vergeudet werden, weil

die " Daseins-Jetzt-Frage " und nicht die Lebenssinnfrage

des Einzelnen nur im Mittelpunkt des gesellschaftlichen

Interesses steht. Der Tod wird als gesellschaftliches Tabu verdrängt und weil diese ausgelassene Chance gar nicht

be- und gewusst ist und auch " ein schlechtes Leben da-

nach " wegen der Entwicklungslosigkeit riskiert wird. Im hek-

tischen Lebensalltag ist keine Zeit nur annähernd darüber

nachzudenken und bspw. als Beerdigungsgast wird die Trau-

erfeier nur über sich ergehen lassen und die Worte und

Rituale z.B. des Pfarrers sind wirkungs- und beziehungs-

los geworden.


LXVII.) Diese Liguori-Aussage findet wiederum auch ihr wissen-

schaftliches Spiegelbild in der Quantenphysik. Die innere (Geist)welt ist nur reine Information. Daher kann sie aus sich heraus nichts Neues schaffen. Eine Weiterentwicklung in der inneren Welt kann nur über den Umweg des Informations-

austausches der materiellen, sinnlichen Welt als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungszweck geschaffen werden.

Auch in der Relativitätstheorie definiert sich die Zeit erst-

rangig als eine Bewegungsdauer. Wo sich nichts bewegt und verändert, da vergeht keine Zeit, so dass da auch keine Zeit

ist. Die Ewigkeit, weil alle Zeit, kann deshalb auch keine Zeit eingehen. Entwicklung ist aber immer nur, solange die alles verändernde Zeit währt. Und wo keine Zeit ist, verändert

und entwickelt sich nichts. 


LXVIII.) Der Geist braucht die Beziehung mit der materi-

ellen Welt als polare Spannung, die erst in den sinnlichen Entwicklungsreizen des praktischen Alltagsweltlebens ge-

geben ist. Weil es so ist, kommt der gläubige Mensch nur

durch die Welt zu Gott, weil diese nur Mittel, Zeichen und

Prüfstein ist, welche auf Höheres verweist, was verwirklich werden soll. Jeder erkennt erst seine Schwächen am Ande-

ren, in Lebenssituationen oder an den materiellen Dingen.

Es ist auch das Gegenteil von der buddhistischen Religion,

das Leben als lebenswert anzusehen. Das bedeutet, dass

eine Weiterentwicklung nach dem Tode nicht möglich ist.

Jedes Individuum ist ein Teil des grossen Ganzen und durch 

das Verschränkungsprinzip sind wir nicht nur mit jedem Individuum, sondern auch mit jedem Punkt des Universums verbunden und befinden uns in Übereinstimmung mit dem 

Ganzen. Diese Interverbundenheit ist eine höhere Bewusst-

seins-Zustands-Dimension als Parallelwelt des " Entwicklungs-Geist-Bewusstseins " und diese bleibt nach dem biologischen

Tod weiter bestehen, weil das eigentliche Ur(bewusstsein) 

aus dem wir gekommen und wieder zurückkehren, weder

Geburt noch Tod kennt *.


* 1.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen " in Das Leben ist unsterblich


2.) Siehe auch Evolutionäre Allzeitnutzung



                        

                      Weiterer (Viel)Text folgt


 Siehe auch evolutionäre,säkulare Nachfolge Christi 3

          Wandlung der Arbeits-und Berufswelt                     



 


  

 

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