Entwicklungschristentum

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  • In Vorbereitung/Impressum

 

  

 

 


          Evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi 2

     (im geistigen und nicht im buchstäblichen Sinne).


Siehe auch die evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi ist immer der eigene zu gehende Individualisierungs-Entwicklungsweg


Traditionelles und evolutionäres, säkulares Verständnis der

heutigen Nachfolge Christi des Entwicklungs-Individualisie-

                   rungsweges in der Gesellschaft

                        

     Gesellschaftsmensch-Entwicklungsmensch



  Die Krise der Gesellschaft sind immer weniger Einzelne,

aber die Zukunft der Gesellschaft sind immer mehr

                                 Einzelne. 

                      

I.) Der Individualismus ist das herrschende Prinzip der Welt. Jeder Zerfall der menschlichen Gesellschaft beginnt mit 

dem Aussterben des Einzelnen, weil der Gesellschaftsmensch evolutionär betrachtet eine Fehlgeburt ist. Das Gegenstück 

der Gesellschaft ist nicht der Staat, sondern das Indivi-

duum. Individuation (lat. individuere als sich unteilbar und untrennbar machen) ist der Entwicklungsweg des Einzelnen

als Prozess  " des Ganz werdens " zu  einem Einmaligen, Un-

vergleichbaren und Einzigartigen als Individuierung der Selbstwerdung in der Lebensübereinstimmung. Individua-

lisierung bedeutet, etwas auf seine ureigene Art anderen

etwas geben zu können, was keiner so kann *. 


* 1.) Individualismus (von Individuum) bedeutet, dass eine Person sei-

nen eigenen Lebensstil praktiziert, ohne danach zu fragen, inwieweit

er damit mit dem in einer bestimmten Gesellschaft allgemein prakti-

zierten Leben übereinstimmt. Es ist der Versuch, Menschen gleicher Gesinnung zu finden, die sich darüber definieren, nichts gemeinsam

zu haben.


2.) Der Individualismus kann und muss nicht automatisch bedeuten,

dass man die eigenen Egointeressen über die Interessen der Gesamt-

heit stellt. Von Menschen, welche die (angeblichen oder tatsächlichen) Interessen der Gesamtheit in den Vordergrund stellen, wird der Indi-

vidualismus oft mit rücksichtslosen, schmarotzerhaften Egoismus gleichgesetzt, was in den meisten Fällen aber unrichtig ist. Der hier verstandene Individualismus hat eine Sozialnatur, welche von einem Gemeinschaftsgefühl geleitet wird *.


* Ideengeschichtlich ist der dem Solipsismus (lateinisch sōlus ‚allein'

und ipse ‚selbst') entlehnt und es wird in der Philosophie die These bezeichnet, dass nur das eigene Ich existiert.


3.) " Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie

kein anderer zu sein " *.


* Simone de Beauvoir, Schriftstellerin 


4.) " Der Individualist ist seinem Wesen nach ein Ketzer " *.


* Sean Cocteau, Schriftsteller


5.) " Individualismus bedeutet heute, alles zu tun, was die anderen

auch tun, bloß einzeln" *.


* Rock Hudson, Schauspieler


6.) Ich bin ein überzeugter Individualist ohne überzeugter Egoist zu

sein.

7.) Die Gebrüder Wright, die urplötzlich dachten, ihr Individualismus

sei am besten vertreten, wenn sie behaupteten, sie könnten fliegen.


8.) " Individualismus ist etwas, was die meisten Menschen erst durch

ihre letzten Worte erlangen "*.


* Quelle unbekannt


9.) " Entwicklung ist das Gesetz des Lebens, und es gibt keine andere Entwicklung als zum Individualismus hin "*.


* Oscar Wilde, Schriftsteller 

II.) Es ist die Entwicklung des Einzellebens, welches durch

sich selbst und in sich selbst individuiert. Entwicklung bleibt immer Einzelentwicklung, ist am individuellen Leben des Einzelnen haftend und lässt sich nicht nachahmen. Durch

die Entwicklung begründet und definiert sich jedes Indivi-

duum. Wer nicht individuell wird existiert eigentlich nicht.

In der Einzelgeschichte erst erfüllt sich die Bestimmung

des Menschen. Der Mensch ist von der Grundstruktur seiner Wirklichkeit historisch notwendig und steht in der Absolutheit seiner selbst als das Selbstverstehendes Menschen in seiner Geschichtlichkeit. Der Einzelne hat keinen Wert ausser im Dienste seiner individuellen Lebensgeschichte. Das Individu-

elle ist der Bauplan, das Entwicklungs-Individualisierungs-

Programm ist die Lebensordnung und die unbeirrte Lebens-

richtung ist angeboren * .


* 1.) Siehe auch " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des

Lebens " im Gliederungspunkt Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg


2.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit


III.) Menschen sind einzigartig, für die es keine evolutionäre Erklärung gibt und die auf unsere geistige Natur verweist.

Erst im entwicklungskulturellen Individualisierungs-Frei-

heitsakt wird jeden neuen Tag dem Leben Sinn, Wert und

Entwicklungsbedeutung gefunden und empfangen. Es ist die selbst geschaffene und ständig neu zu gewinnende Freiheit 

durch das Entwicklungs-Freiheits-Lernen über seinen Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Weg zu sich selbst gelangen. 

Das ist seine Rechtfertigung und seine Sinnbestimmung 

und nur darauf kommt es an, dass die menschliche Einzelent-

wicklung weitergeht.


IV.) Das Individuelle erhöht das Allgemeine. Der sich ent-

wickelnde Einzelne ist der Schlüssel für alles, weil ein

Staat, eine Gesellschaft, eine Schulklasse, ein Volk als

anonyme Masse oder eine Vielheit sich nicht entwickeln kann. Nur Einzelpersönlichkeiten wandeln sich, aber nie

die Gesellschaft als Ganzes. Über die Entwicklung des

Einzelnen definiert sich eine Gesellschaft. Der Einzelne

setzt sich immer gegen das anonyme Kraftfeld der Masse

durch. Der Staat lebt und ist angewiesen von der Entwick-

lungswiderstandskraft und dem Entwicklungsmut eines

jeden Einzelnen und nicht vom genormten, standardisierten Menschentypus, dem auswechselbaren und austauschbaren Massenmenschen. Es bedarf  eines Zusammenschlusses der gesammelten Kraft vieler Menschen, dass sich ein einzel-

ner Mensch individualisieren und damit auch alle anderen weiterbringen kann *.


* " Grosse Köpfe diskutieren Ideen. Durchschnittliche Köpfe diskutieren  Ereignisse (und reden über Dinge). Kleine Köpfe diskutieren (über andere) Menschen“*.


* Eleanor Roosevelt


V.) Der Einzelne muss sich aus der gesellschaftlichen Anony-

mität heraus lösen und ein Einzelner werden, was bisher 

nur wenigen gegeben ist. Nur in der Individualgeschichte des Einzelnen und nicht in der Geschichtslosigkeit des gesell-

schaftlichen Kollektivs gibt es einen Fortschritt und deshalb

hat nur ein Einzelner Wirklichkeit. Der gesellschaftliche Zu-

stand ist der Zustand Einzelner, die Entwicklung gewagt 

haben und wagen, weil der gesellschaftliche, angepasste

Mensch wenig kulturfähig ist. Eine Zivilisation ist nicht 

im Stande neue Werte zu schaffen. Sie kann nur die vor-

handenen Werte verzehren. Eine Gesellschaft wird sich 

nie als Kulturvolk begreifen, (sonst wären die Geschichts-

greueltaten der jüngeren Vergangenheit nicht geschehen), sondern Kultur hat nur der Einzelne. Kultur ist das Ergebnis

der Entwicklungsauseinandersetzung des Einzelnen und 

der Entwicklungsprozess ist der kulturelle, formschöpferi-

sche Akt * .


* 1.) Siehe auch " Im Schatten des Straßburger Münsters“ in  Kultur- rezension


2.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer gotischen Kathedralen " in Zukunft Strassburger Muenster 1


VI.) Der Einzelne geht zwar in der Masse unter, aber aber

als Phänomen universell. Der Mensch existiert nicht zuerst

als Gesellschafts- und Staatsbürger mit seinen Rechten und Pflichten, sondern als Einzelwesen und Entwicklungsbürger

mit seinen Entwicklungsrechten und Entwicklungspflichten.

Eine Gesellschaft lebt nur von denen, welche sich entwickeln und bewusst an ihrer Individualisierung arbeiten. Deshalb 

ruht alle Hoffnung auf dem Einzelnen, wenn die Politik

handlungsschwach, die Gesellschaft orientierungslos, ein Werteverfall beklagt wird, moralische Autoritäten feh-

len und das Land von Krisen durchgeschüttelt wird. Der Bewusstseins-Wirkungs-Punkte Wert beim angepassten, sozialisierten und braven Staats- und Gesellschaftsbürger

liegt auf der Kalibrierungs-Bewusstseinsskala bei ca.250, während der Entwicklungs-Wirkungs-Vorbildwert beim Indivi-

dualisierungs-Strebenden bei fast 500 zu finden ist *.


* 1.) Es ist die Entwicklung der Bewusstseinszahlenskala, welche die Qualitätsveränderungen der Entwicklungsstufen aufzeigt z.B. Durch-

schnitts-Bewusstseins-Normwert zwischen 200-250 als Bewusstseins-Kalibrierungsgrad und dieser findet seinen Ausdruck im Intelligenz-

quotienten (IQ) der linken Gehirnhemisphäre). Ein z.B.Bewusst-

seins-Durchschnittsnormwert 500 findet bei Entwicklungsreife seinen Ausdruck im Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Quotienten (EQ) der rechten Gehirnhemisphäre). Die Bewusstseins-

zahlenskala ist eine Grössenordnung abstrakter, symbolischer Art und weniger formaler, empirischer, wissenschaftlicher Beweisnatur und

endet bei dem Wert 1000.     


2.) Siehe auch " Beim Gotischen Lernprinzip  stehen sich neurologisch gesprochen " zwei  Bewusstseinkategorien polar gegenüber; der Intelli-

genz-Quotient (IQ) der linken und der Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Quotient (EQ) der rechten Gehirnhemisphäre Nr. XVI

in " Vom Bildungs-Bewusstseins-Lernen zum Entwicklungs-Transzen dierungs-Individualisierungs-Lernen " Nr.142 in Bildungs-und Entwicklungslernen

 

* Diese rechte Gehirnhemisphäre der Entwicklungs-Prozess-Transzen-

denz sind keine wissenschaftliche, anwendbare Begriffe, aber in der Mikrophysik sind es gefühlte Fakten mit der Kraft Wirkens und des Wahrmachens.


3.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


VII.) Alle gesellschaftlichen Institutionen und Organisationen 

wie der Staat, das Recht, die Wirtschaft, die Technik und

das Bildungswesen verfolgen nur äussere Zwecke. Sie sind amoralisch, weil sie ihren Interessen und dem Selbsterhal-

tungswillen folgen. Eine entwicklungsmoralische Vorbildwir-

kung kann aber nur vom einzelnen Menschen ausgehen.

Weil nur der Einzelne ein Gewissen hat, das Kollektiv gewissenlos ist, steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesellschaftlicher Konformismus. Auch sind die Begriffe wie  Staat, Recht, Gesellschaft etc. nur relativ, weil eine

(absolute) Wahrheit begrifflich weder fassbar noch sprach-

lich artikulierbar ist *.   


* Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen


VIII.) Die Normen und Werte, die auf Systemerhaltung und Entfaltung ausgerichtet sind, sind geschützt, während dagegen Normen, die aus persönlichen Entwicklungsüberzeugungen hergeleitet sind, nicht. Es fehlen die Wertnormen für ent-

wicklungswürdige Verhältnisse und entwicklungsfreund-

liche Bedingungen. Der entwicklungserstickende Bürokratis-

mus und die Anpassungssozialisierung lassen keine Reife der Entwicklung mehr zu, weil jeder durch die Gesetze, techni-

schen, ökonomischen und sozialen Druck " gegängelt wird "

und für jedes Problem auch eine Behörde gibt. Die Gesetze

des Staates dienen mehr dem Erhalt der gesellschaftlichen Ordnung statt dem Einzelnen. Die Gleichbehandlung hat Vor-

rang gegenüber dem individuellen Grundrecht einer Ent-

wicklungsgerechtigkeit. In den Gesetzen ist der Entwick-

lungsweg des Einzelnen und individuelle Lebensentwürfe

nicht vorgesehen, aber es ist das Lebensgesetz des Einzel-

nen. Die Gesetze dienen nicht dazu besseres zu entwickeln, sondern zur Abwehr des Schlechten. Nach allgemeinen Rechtsverständnis ist alles straffrei und erlaubt, was gegen

kein Gesetz verstösst. Was das Gesetz nicht verbietet, ver-

bieten aber oft individuelle, ethische Entwicklungsprinzi-

pien.


VIII.) Wenn wir uns entwicklungsindividualkonform statt ge-

sellschaftskonform verhalten wollen, aber die Gefahr besteht, Gesetze zu verletzen, dann stimmt mit den Gesetzen etwas nicht. Eine Rechtsordnung kann aber nur gerecht sein, wenn

sie nicht den Entwicklungslebensgrundsätzen des Einzelnen widerspricht, weil Entwicklung das Recht in sich trägt. Das Entwicklungsgrundrecht ist nicht vom Gesetzgeber her ge-

schaffen noch den Bürgern verliehen worden, sondern exis-

tiert aus eigenem Lebensrecht als übergeordneter Wert, weil

die letzte Instanz nicht das Gesetz ist, sondern das persön-

liche Entwicklungsgewissen. Das Entwicklungsrecht, was

den Einzelnen begründet, gilt für den Einzelnen, die demo-

kratische Gesetzgebung ist für alle gültig.  Der Staat muss

auch die Wahrheit über das Recht immer wieder von aussen empfangen, da er diese nicht in sich selbst trägt. Recht und Gesetze wandeln sich, aber Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Wahrheiten sind absolut, zeitlos, unwandelbar- und

nicht diskutierbar. Was nicht vergeht, kann auch nicht verbessert und geändert werden. Einerseits wäre ohne Be-

grenzung durch das  positive Recht das Naturrecht der Manipulation und Spekulation ausgesetzt, aber ohne das Entwicklungsnaturrecht des Individual-Logos als lebens-

ordnendes Gesetz wäre das positive Recht nicht gerecht *. 


* 1.)  " Der Staat darf nicht lenken; er soll Bedingungen schaffen, aber nicht Individualitäten formen " *.


* T. Woodrow Wilson: 28. Präsident der Vereinigten Staaten


2.) " Der politische Grundsatz des Individualismus ist, weil er im Ein-

zelnen den alleinigen Grund für den Staat sieht, die Freiheit des Einzelnen. Der politische Grundsatz des Universalismus ist die Ge-

rechtigkeit, die jedem Einzelnen das ihm Angemessene gibt "*.


* Othmar Spann, Ökonom


IX.) Das Entwicklungsrecht ist nicht Gegensatz der Entwick-

lungsfreiheit, sondern ihre Bedingung bzw. es gibt keine Frei-

heit von Gesetzen, sondern nur innerhalb ihrer. Eine Gesell-

schaft, welche auf Gleichheit setzt, nimmt automatisch die Entwicklungsunfreiheit des Einzelnen in Kauf. Das Lebens-

prinzip ist das Ungleichheitsprinzip der Individualisierung.  

Das Individuelle und nicht das Gleiche macht den Einzelnen

aus und die Gleichheit und die Individualität vertragen sich

so gut, wie Wasser und Natrium. Mit dem Postulat der Gleich-

heit in allen Lebensbereichen wird ausgeschlossen und widerspricht dem, was im menschlichen Leben verwirklicht werden soll. Werte entstehen nur dort, wo sie in den Aus-

einandersetzungs-Bemühungen des Einzelnen religiös ge-

sprochen im göttlichen Gegenüber " als Gewissensentschei-

dung zu mehr Individualität gerungen wird. Weil diese 

sakral begründet sind, besitzen sie nur gleichnishaften

Charakter und wenn sie gesellschaftlich anerkannt und

bestätigt werden, sind diese entwertet.


X.) Darüber hinaus gibt es eine nicht zu verleugnende

Ungleichheit in unserem Lebensalltag, welche in dem Herkunftsland, der Sozialisierung, der Bildung, den Ent-

wicklungsanlagen, dem individuellen Lebenssinn, dem

Beruf, dem Wohlstandsgefälle, gesundheitlichen Handicaps,

der gesellschaftlichen Anerkennung und Bestätigung bspw.

begründet liegt und berücksichtigt werden muss. Deshalb

steht die Gleichheit Gott sei Dank nur als Postulat auf dem Papier. Es  lässt sich damit nicht die menschliche Entwick-

lungsnatur und die Lebenswirklichkeit damit wirklich aus-

treiben. Mit dem Postulat der Gleichheit auf allen Gebie-

ten des menschlichen Lebens, was verwirklicht werden soll, liegt das " Gericht " bereits mit eingeschlossen. Eine Gleich-

heit der Menschheit besteht nur vor Gott , während zwischen den Menschen die Hierachie der Ungleichheit herrscht. Tritt

an die   Stelle Gottes ein anderer, diesseitiger Wert, so wird

die Parole der Gleichheit genauso unsinnig wie diejenige der Ungleichkeit, weil es kein Maß gibt, an dem diese gemessen

und nachdem sie bestimmt werden kann. Der Mensch trägt

nicht das Maß in sich und ist selber das unfertige und unvoll- kommene Wesen*.

 

* 1.) Unter der Entwicklungsfreiheit versteht man weniger die

Freiheit vom  Gesetz, sondern Freiheit durch das Gesetz als Rahmen-

und Vorbedingung, "dass der Mensch ganz Mensch werden kann".

Freiheit kann nie ein Staat schenken, sondern diese muss persönlich errungen werden. Da Freiheit letzten Endes nur Entwicklung bedeu-

ten kann, ist der Mensch zu seiner individuellen Freiheit verurteilt.

Nur in den Grenzen seiner Entwicklung ist der Mensch frei und jedes

neue Gesetz kostet wieder ein Stück Freiheit. Es ist Freiheit anders

sein zu wollen, indem ich die persönliche Freiheit entwicklungsmässig ausfülle. Es ist nicht das was ich tun will, sondern was ich tun soll. Entwicklungsfreiheit bleibt immer eine selbst geschaffene Freiheit

und muss ständig neu erobert und zurück gewonnen werden. Es

ist die Freiheit über seinen Entwicklungsweg zu sich selbst zu ge-

langen. Es ist sich freimachen von den selbst geschaffenen Abhängig-

keiten und den zeitgeistigen Wertvorstellungen der Gesellschaft, in-

dem die Fetische der Zivilisation gegen die persönliche Entwick-

lungsfreiheit eingetauscht werden. Die Frucht der individuellen Frei-

heit führt zur sozialen Verantwortung. Je grösser die Freiheit, desto grösser wächst auch die Verantwortung. Freiheit ohne wirtschaftliche Grundlage bleibt aber abstrakt. Kulturelle und wirtschaftliche Entwick-

lung bedingen sich gegenseitig.


2.) Eine absolute Freiheit gibt  es nicht. Jeder ist verstrickt mit bspw.

seiner Familie, hat einen Arbeitsvertrag unterschrieben,  muss beson-

ders in den jungen Aufbaujahren seine Schulden zurückzahlen. Wenn

ich Auto fahre, muss ich mich an die Straßenverkehrsordnung halten

und bei einer grösseren Krise müssen Notfallmaßnahmen  getroffen  werden, welche  die persönliche Freiheit weiter einschränken. Jeder neue Wunsch und jede Leidenschaft machen mich unfrei. Jeder Mensch hat aufgrund der Lebenspolarität nicht nur Tugenden, sondern auch Untugenden, an die er gefesselt und unfrei ist und auch überall mit nimmt. Auch wenn ich mich auf meine Insel zurückziehen würde

fern aller Zivilisation, um endlich frei zu sein, würde ich meine Un-

freiheiten nur gegen andere eintauschen, wie es bspw.der Maler

Eugène Henri Paul Gauguin auf Tahiti erkannt hat.


3.) Der französische Romancier Jean  Paul  Sartre sieht die Freiheit

des Menschen als seine Verdammnis an.


4.) Beim Entwicklungs-Lebenschristentum ist im persönlichen Ent-

wicklungsleben alle Religion, welche der Mensch braucht innerhalb

und nicht ausserhalb von mir zu finden. Gott wird nicht im Jenseits jenseitig gesucht, sondern im Diesseits jenseitig, weil er auch keine andere Hände hat als die Meinigen. Es stellt die Entwicklungs-Indivi-

dualsierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit des Einzelnen in

den Vordergrund, weil es das Einzige ist, was den Menschen vor Gott begründet. Natürliche Religiösität ist im theologischen Sinne völlig unreligiös, aber das Individualisierungsprinzip gilt als ein Religions-

verständnis in höchster Potenz. Weil jeder Einzelne " vor Gott ge-

stellt " ist, ist das Entwicklungs-Individualisierungsprinzip der Genius

des Christentums. Darüber hinaus baut es auf der (bewiesenen) Hy-

pothese auf, dass das Leben unsterblich ist und nicht mit dem Tod

endet. Ein Leben ohne Entwicklung wird nicht nur als sinnlos ange-

sehen, sondern birgt auch die Gefahr, einen schlechten Tod zu ris-

kieren ", weil ich nur " ein angepasster Entwicklungsloser " geblieben

bin, meine Lebenszeit viel " Lächerlichem"  gewidmet habe und eine Weiterentwicklung " im Leben danach " nicht mehr möglich ist. Die

innere (Geist)welt ist nur reine Information. Daher kann sie aus sich heraus nichts Neues schaffen. Eine Weiterentwicklung in der inne-

ren Welt kann nur über den Umweg des Informationsaustausches der materiellen, sinnlichen Welt als Mittel zum Entwicklungs-Individua-

lisierungs-Sinnzweck geschaffen werden.


5.) Siehe auch Bringschuld der Entwicklungslosigkeit


6.) Siehe auch  Das Leben ist unsterblich


7.) Siehe auch " Vom traditionellen, statischen Gottes-Jenseits-Begriffs-Verständnis zum evolutionären, dynamischen Gottes-Diesseits-Entwick-

lungs-Verständnis " in  Evolutionärer Gottesbegriff


8.) Siehe auch " Individualgeschichtliches-Gottesbegriffs-,Entwicklungs-

und Vermittlungs-Verständnis eines Meisters Eckharts " in Meister

Eckhart


XI.) Wenn aber das Freiheitsrecht nicht in Anpruch genom-

men wird, dann findet auch keine Entwicklung statt. (Entwick-

lungs)freiheit und Demokratie müssen ständig ausbalanciert werden und je mehr, je grösser der Gestaltungs- und Selbst-

bestimmungsfreiraum ist. Was in Freiheit gedacht ist, kann

nie die Freiheit eines anderen einschränken.Freiheit ist nicht möglich ohne Autorität (sonst wird sie zum Chaos) und Auto-

rität nicht ohne Freiheit (sonst wird sie zur Tyrannei). Um die Freiheit zu würdigen muss man den Zwang kennengelernt haben. Nur die äussere, von einer Fremdherrschaft, aber

nicht die innere Freiheit kann ein Staat oder eine Partei garantieren. Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit,

sondern eine Errungenschaft, die ständig  neu errungen

und verteidigt werden muss. Deshalb beinhaltet jede Stück errungene Freiheit immer Not, Auseinandersetzung und

Opfer bis sie zur Tugend wird. Es ist der von der Angst be-

freite Teil in der Ungeborgenheit, Unsicherheit und Selbst-

zerrissenheit, der dem Menschen ein gewisses Maß an Frei-

heit zuführt. Recht und Entwicklungsgerechtigkeit können immer nur unter einer neuen Bewährung hervorgehen und bedingen sich gegenseitig. Der Staat muss auch die Wahr-

heit über das Recht immer wieder von aussen empfangen,

da er diese nicht in sich selbst trägt. Recht und Gesetze

wandeln sich, aber Entwicklungswahrheiten sind absolut, zeitlos, unwandel- und nicht diskutierbar. Was nicht

vergeht, kann auch nicht verbessert und geändert zu

werden. Jede Totalität des Menschen ist nicht durch den

Staat und in der Gesellschaft realisiert, sondern als

Einzelner im Staat und Gesellschaft. Wo der Staat aufhört, beginnt der einzelne Mensch *. 


* 1.) Siehe auch  Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung


XII.) Die Geburtsgeschichte des ehemaligen Bürgertums er-

folgte weniger aus dem Geiste der Freiheit, sondern aus dem  Geiste der Ordnung. Die Freiheit wurde der Sicherheit unter-

geordnet. Es war ein grosser Fehler des Bürgertums, alleine die Ordnung zur zentralen Frage und moralischen Tugend

zu erhöhen, weil die gesellschaftlichen Strukturen eine indi-

viduelle, vorübergehende Entwicklungsunordnung durch Lebenskrisen als Lebensfortschritt nicht mehr zulassen. Nur wenn in einer Krise der alte Lebensentwurf zerbricht, kann etwas neues und besseres daraus entstehen, was Arbeits-

losigkeit, Ehescheidung, Krankheit, wirtschaftliche Existenz-

sorgen und ähnliches mit einschliesst. Aber erst nach einer

Krise steht mir die Welt wieder offen. Es lässt sich nur öko-

nomisch gut leben, aber nicht sinnvoll leben, weil Entwick-

lung  keinen anerkannten, gesellschaftlichen Wert darstellt 

und auch niemanden wirklich interessiert. Die Gesellschaft 

lässt einen reichen, aber keinen Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Menschen zu und der Entwickler wird zum benach-

teiligten Aussenseiter, aber der reichste Zustand der Ge-

sellschaft bleibt das Entwicklungs-Individualisierungsideal. 

Jedes Land kann stolz sein, wenn es Einzelentwicklung zu-

lässt * .


* Die Ordnung des Bürgertums ist vergleichbar mit der zerbrechli-

chen Struktur des Klassizismus in der Kunst, die aus Regeln und Be-

schränkungen besteht und bestimmt ist, die kreative, unruhige Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Leidenschaft unter der Decke zu halten. 


XIII.) Ein Genie  ist in der Gesellschaft nicht gewünscht. Ein Hindernis, " ein potentielles Genie der Selbstevolution " in unserer Gesellschaft zu werden ist, dass die durchschnitt-

liche Leistungsfähigkeit und Mittelmässigkeit genügt, das Spezialistentum gefragt ist und die vitalen Elemente des geniehaften kann " das vorherrschende gesellschaftliche 

System nicht verwerten.  Nur die Gleichschaltung und An-

passung eines Konsensbürgers und nicht die Individualisie-

rungsattribute als Eigenschaften und Werte sind in unserem Gesellschaftssystem von Nutzen, um das reibungslose 

Funktionieren nicht zu gefährden. Es ist eine künstliche, konstruierte Welt, in der jeder einzelne Mensch seine 

Rollenaufgabe in diesem riesigen Systemapparat zu erfüllen 

hat. Der Mensch als Individuum ist in der Gesellschaft in 

seine Umwelt eingepasst und er funktioniert nur als ge-

samtgesellschaftliches Mitglied, der nur in der Totalität

als scheinbares Individuum Wirklichkeit ist. Das Maß 

des Menschen ist der gesellschaftliche, gleichgeschaltete, angepasste, vorgesehene berufliche und persönliche So-

zialisierungsweg. Eine Individualisierungs-Entwicklung

wird als überflüssige " Selbstverwirklichung und brotlose

Kunst " verstanden, wobei dieser Begriff als " spinnerhaft " negativ belegt ist, obwohl dieser der Sinn und das Ziel 

alles Lebens ist. Es muss schon das Feuer in einem bren-

nen (Reife), dass dieser unbequeme Weg gegen die Wider-

stände und Nachteile der Gesellschaft und beruflichen

Karriere gegangen wird, welcher herkulischer Anstrengung,

die Ausdauer eines Langstreckenläufers und innerer

Schmerzresistenz bedarf *.


*1.) Beim Berufs(aus)bildungs-Lebenslauf gilt in Anlehnung an den irischen Schriftsteller Oscar Wilde, wohlerzogen sein ist heuzutage

in der Gesellschaft und Wirtschaft von grossem Vorteil, weil dieses

gute Bildungs- und berufliche Möglichkeiten erschliesst (linearer,

nicht dialektischer Anpassungs-Lebensweg). Beim Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf dagegen gilt wohlerzogen sein ist heutzutage von grossem Nachteil, weil es einen von so vielem aus-

schliesst (nicht-linearer, dialektischer Individualisierungs-Lebensweg).


2.) Es ist weniger das geniealische eines Goethes, Mozarts, Bachs etc.,

denen das Geniehafte leicht und selbstverständlich war und nicht

darüber nachdachten, sondern mehr der Genius eines van Goghs, Beethovens etc., die alles errungen, die Lebensschwere ertragen und ständig nur ver- und nachgebessert haben, um es aus sich selbst zu schöpfen. Die Ausdauer seinen Entwicklungs-Individualisierungs-Weg

zu gehen bleibt erst einmal das einzige Genie.


2.) Siehe auch Genie der Selbstevolution


3.) Siehe auch  120 weitere Entwicklungs-Zielrichtungs-Beispiele in der Darstellungsform der Zwei-Stufen-Methode vom Niedrigen zum Höhe-

ren " in Entwicklungszielrichtung


4.) Siehe auch  Evolutionaere-Altjugend


XIV.) Persönliche Entwicklung ist einfach in der Gesellschaft nicht vorgesehen. Der Einzelne muss sich entwicklungskon-

form verhalten dürfen, ohne gegen gesellschaftlichen Normen

und Werte zu verstossen. Eine individuelle Lebensform, welche dem Leben erst Wert und Entwicklungsbedeutung verleiht, 

muss freiraumfaktisch lebbar möglich (und nicht nur ein Verfassungsrecht) sein, weil der Mensch nur sinnvoll leben

kann, wenn er auf Strebeideale hin lebt. Der Wert und der Lebenssinn des Menschen besteht darin, wie viel er bei der kulturellen Entwicklung Anteil hat und nicht nur bspw. seine Arbeits-,Kauf-, Steuer- und Quotenkraft, sein Besitz, seine Popularität und seine gesellschaftliche Stellung. Das Ent-

wicklungsleben und die Existenz des Einzelnen sind mehr

als ein gesellschaftlich stromlinienförmig, angepasstes, verwaltendes Leben. Sich treu bleiben bleibt eine idealis-

tische Illusion.  Nur in der Einhaltung der Staatsbürgerpflich-

ten, der Solidarverantwortung und sich nach allgemein-

gültigen, anonymen gesellschaftlichen Werten statt sich

nach individuellen, authentischen Selbst-Entfaltungswer-

ten zu orientieren, erschöpft sich die persönliche Entwick-

lungsverantwortung des einzelnen Menschen nicht. Es wird erwartet, was kann die Politik und der Staat für mich tun,

aber nicht was kann ich für den Staat tun. Dieses Einstel-

lungsverhalten bringt die Gesellschaft nicht wirklich weiter.

Das gesetzliche Solidaritätsprinzip kann nur als eine

kulturgeschichtliche Vorstufe des kommenden gesellschaft-

lichen freiwilligen Subsidaritäts- und quantenphysikalischen Verschränkungsprinzips verstanden werden, was ethisch als Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwick-

lungslosigkeit  interpretiert wird. Das Ganze erhält seinen

Sinn vom Einzelnen und nicht umgekehrt. Weil aller Sinn

durch das eigene Leben entwickelt werden muss, kann keine Bildung, kein Arbeitgeber, kein Staat, keine Gesellschaft oder welche Weltanschauung und welcher Lebensentwurf auch

immer einem sagen, wozu man lebt. Alle Sinn- und Wert-

gebung muss " im Hier und im Jetzt " selbst gefunden und

in der Selbstentwicklung empfangen werden. Es ist im allerletzten die allmähliche Entfaltung nach dem individu-

ellen Eigengesetz durch das Gotische Lernprinzip *.


*1.) Noch ist ein grosser Lottogewinn als gesellschaftlicher Wert

attraktiver als ein Entwicklungs-Individualisierungs-Gewinn. Das Aus-

und Erleben mit diesem Geld wird beim Entwickler als vergeudete Zeit betrachtet, welche erst einmal der " Glückliche " hinter sich bringen muss, um ihn zu verstehen.


2.) Das Individualisierungsstreben endet, wenn  sich der Einzelne sich 

nicht mehr seine Bestätigung von oben, sondern von unten geben lässt 

und damit als  Einzelner aufhört zu existieren und wieder in das

Kollektiv der Gesellschaft zurückkehrt. Das Individualisierungsprinzip wird sakral begründet, weil jeder Einzelne vor Gott gestellt ist als " Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Bringschuld-Prinzip der Entwicklungslosigkeit ". Nur die nichts gleich sind, sind Gott gleich ".

Der Gottesbegriff wird religiös aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus nach  Meister Eckhart entwickelnd gedeutet.


2.) Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durch-

wirkt die Welt in dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess-Trans-

zendierungs-Geschehen und deshalb ist Gott mir nahe. Durch mein ge-

lebtes, geatmetes Leben bin ich Gott unmittelbar. Im selbstwirkenden Entwicklungsprozess wird Gott erst Mensch, ohne Entwicklung nicht. Er 

muss Mensch werden, um sich selbst sein und selbst werden zu können.

Gott braucht mich, dass er sich werden kann. Deshalb ist  Gott mir näher, 

als ich (" mein Ego ") mir selber bin. Der Grund warum ich lebe ist, das 

Gott etwas " Grosses und über den Zeitgeist Bleibendes " mit vor hat.


3.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottesbegriffs-,Entwicklungs- und Vermittlungsverständnis eines Meister Eckharts " in Meister Eckhart


4.) Siehe auch Gliederungspunkt " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens" in Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg


5.) Siehe auch Entwicklungslebenssinngebung


6.) Siehe auch Bringschuld der Entwicklungslosigkeit


7.) Siehe auch " Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzel-

dingen, sondern eine mit einander verbundene Ganz- und Einheit (Plasti-

zität) als Interverbundenheit, woran es nicht der geringste wissenschaft-

liche Zweifel gibt " im Gliederungspunkt  "  Jedes Individuum ist ein Teil 

des Ganzen und alle Teile stehen in einer Wechselbeziehung zueinander (Verschränktheitsprinzip) " in Quantenwirklichkeitsbewusstsein


XV.) Alles, was nicht systemkonform ist, muss auf Sparflam-

me gehalten werden. Die Individualisierungsfrage nach dem Menschen zu stellen, ist etwas, was man nicht tun darf, bevor

es sich zu einer grösseren Bewegung ausartet und die Stabili-

tät der vorherrschenden Gesellschaftsordnung  gefährdet. 

Alles was man tut, trinkt, anzieht, liest, kauft, denkt etc. ist festgelegt. Aber Einzelentwicklung bedeutet sich nicht zum unpersönlichen Werkzeug der Zivilisation anzupassen und

der genormte, standardisierte, auswechsel- und austausch-

bare Einzelmensch weiter sein wollen, sondern  sich in der Individualisierungsentwicklung bspw. den überflüssigen 

Ballast abwerfen, weil weniger mehr ist und sich von den entwicklungshemmenden Blockaden, Verhaftungen, Ver-

strickungen, Abhängigkeiten, von Zwängen frei zu machen, 

denen man unterworfen ist und sonstigen " biografischen Jugendsünden "  Erst dann ist es möglich und die Reife ge-

geben, sich auf das Leben zu konzentrieren. "  Wer denkt

mitten im Strom noch an die Quelle ? " * Dieses alles steht 

aber diametral zur Konsumideologie der Wachstumsraten unseres Wirtschaftssystems, weil daran Arbeitsplätze und Steuereinnahmen gekoppelt und diese dann bei grösseren Konsumrückgang deren Opfer sind. Die Grundlage unserer demokratischen Gesellschaftsordnung  ist die normierte, angepasste Sozialisierung und Integration des Konsens-

bürgers " sich seinen Platz in der pluralistischen Gesell-

schaftslandschaft zu suchen und auf eigenen Füssen zu 

stehen. Er muss ja sehen, wo er bleibt. Erst wenn diese Le-

bens-Entwicklungs-Phase abgeschlossen und ausgelebt 

wurde, ist es erst möglich als Einzelner, diesen Kollektiv-

normen zu entwachsen und erst wenn man selbst zur Ruhe gekommen ist, kann man eine philosophische Haltung ein-

nehmen.


* Sprichwort aus Polen


XVI.) Besonders der umgekehrte Sozialisationsprozess " von 

der Vergesellschaftung zur Individuation " ist auch in unserer Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen, obwohl es die Natur

des Menschen ist und die " Entwicklungslosigkeit " eine kon-

stitutive Individualisierungs-Lebens-Bringschuld ist. Wenn 

die Reife für die Entwicklung eintritt, sich " der neue Mensch "

auf Kosten des " alten Adam " automatisch  entwickelt. Entwickler sind in erster Linie nicht für die Bewahrung des Status Quo da, sondern für deren Weiterentwicklung. 


XVII.) Das Leben muss erst einmal scheitern, wenn es ge-

lingen soll und das bleibt die höchste Individualisierungs-

hürde. Aber wenn man dem Leben die Entwicklung nimmt, verliert das Leben seine Kraft, seinen Sinn und sein Mensch-

sein. Auch ist die derzeitige Wirtschafts- und Sozialordnung  keinesfalls verfassungsrechtlich die einzig mögliche, obwohl

sie als konstitutiver, gesellschaftlicher Zusammenhalt ausge-

geben wird. Die Väter der sozialen Marktwirtschaft waren

dem Gründungs-Zeitgeist entsprechend Ökonomen, Politi-

ker, Rechtsanwälte etc., aber keine Entwicklergeneration

und die vielfältigen modernen Wissenschaften, welche das Leben erst aufhellen, steckten noch in den Kinderschuhen

oder gab es überhaupt noch nicht. Alles unterliegt dem geschichtlichen Gesetz des Werdens und Vergehens.Deshalb

steht die Stabübergabe an die neue Entwicklergeneration 

schon fest. Unsere Zukunft wird bisher nur parlamentarisch

verwaltet, aber nicht entwicklungssinnmässig gestaltet. Es 

wird keine Führung gesucht die etwas nur von Politik und Wirtschaft versteht und sagt was zu tun ist, sondern Entwicklungsvorbilder, die ihren Entwicklungsweg gegangen sind. Keiner vermag über das hinaus zu wirken, was er nicht selber in sich hat. Wir verändern und verbessern als Orien-

tierungsvakuum die Welt nicht mit dem was wir sagen,

schreiben oder durch äussere Macht erzwungen wird, 

sondern nur durch das, was wir durch den gegangenen Vor-

bild-Entwicklungs-Lebensweg geworden oder nicht geworden sind *. 

* Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


XVIII.) Der Mensch hat nicht mehr seinen Wert aus sich selbst heraus, sondern nur noch im Bezug auf die technische,

soziale, wirtschaftliche und gesamtgesellschaftliche Funk-

tion und ist zum Spielball der vorherrschenden Mächte geworden. Alle Lebensfragen werden nur noch wirtschaftlich begriffen und die Probleme mit Geld zugeschüttet. Die

ökonomische und die intellektuelle Intelligenz, aber nicht

die Entwicklungskompetenz sind gefragt. Die Ökonomie hat

das letzte Wort und tritt an die Stelle der Religion als " Letzt-Begründungs-Instanz ". Aus unserer Arbeit-, Freizeit-, Konsum- und " Wohlfühlgesellschaft " lässt sich keine neue Idee und

keine neue Werte für die Zukunft entwickeln, für die es 

sich zu leben und zu sterben lohnt oder wie in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts auf die Strasse zu gehen

und ein Lebenssinn, Lebenswert und eine Lebenssinnbe-

stimmung sich daran ableiten lässt. Es fühlt sich einfach nie-

mand mehr angesprochen oder zu etwas aufgerufen.


XIX.) Die Individualität wird in der Gesellschaft (noch)

nicht gefordert und spielt noch überhaupt keine Rolle. 

Die Gesellschaft ist aber nicht fähig aus sich heraus sich

zu wandeln, der Gesellschaftsmensch ist wenig entwick-

lungsfähig und nicht der wirkliche Mensch, sondern nur der 

sich entwickelnde Einzelne ist wirklich und die tragende 

Kraft unserer Gesellschaft und gibt die Werderichtung mit 

seinen Entwicklungsimpulsen an. Der Entwickler ist uner-

setzbar und weil das wertvollste Mitglied, " das Salz der Ge-

sellschaft " und deshalb " systemrelevant ". Er ist es, der die Anderen durch " sein-anders-sein " weiterbringt. Entwickler machen den Unterschied aus, weil es die Anderen schon 

gibt. Einer muss es zuerst gedacht und getan haben. Durch 

ihn wird die Welt zu einem besseren Ort *.

 

* 1.) " Wenn einer den Weg gegangen ist, hat er ihn frei gemacht für andere " ist das wissenschaftliche Spiegelbild der Relativitätstheorie

von Albert Einstein. Es wurde (Entwicklungs)raum als physische

Realität geschaffen, der vorher nicht da war und erst diese Raum-

expansion gibt jedem die  Chance, in den (Vorbild)kraftraum einzu-

treten wenn diese auch das praktische Moment der Veränderung beinhaltet, diese transzendierende  Möglichkeit (durch Selbstentwick-

lung) wahrzunehmen. Der Raum ist nicht begrenzt, sondern so gross,

wie der gedacht werden kann. Es ist weniger die Kunst des Möglichen, sondern im Rahmen des Möglichen, wozu ich auch wirklich reifebereit

bin als eine neue Kulturkategorie, wo ich meiner Lebenswelt in der Auseinandersetzung gegenübertreten und Kultur schaffe.


2.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


XX.) Es wird erwartet, dass man seinen Bürgerpflichten nachkommt, die Gesetze einhält, aber nicht, dass man sich entwickelt und nur durch die Anpassungs-Sozialisierung

eine Individualisierungsbringschuld anhäuft. Diese Schuld-

empfindung ist einfach noch nicht in unserem moralischen gesellschaftlichen Wertesystem vorgesehen. Eine über-

lebensfähige Gesellschaft ist aber nun einmal nur von 

denen, welche sich entwickeln und bewusst an ihrer Evo-

lution arbeiten und nicht von denen, die nur von " Morgens 

bis Abends " das Bruttosozialprodukt erarbeiten, vom So-

zialstaat partizipieren und eine Familie gründen, um mit

ihr in der Gesellschaft im Einklang zu leben. Das Entwick-

lungsleben und die Existenz des Einzelnen sind aber mehr

als ein gesellschaftlich stromlinienförmig, angepasstes, verwaltendes Leben und erfordert andere und mehr An-

strengungen, als was der Gesetzgeber, der Arbeitgeber, 

die Familie, persönliche Interessen und sonstige Lebens-

verantwortlichkeiten etc. von einem abverlangen, weil

wir uns nicht selber gehören. Diese übersteigt die Selbst-

begründung auf einen achtbaren Beruf, eine glückliche 

Familie, grossem Vermögen, Macht und hoher Bekannt-

heitsgrad, reichlich mit Statussymbolen ausgestattet, vor-

zeigbare akademische Titel und staatsbürgerliche Eta-

blierung als gesellschaftliche Verankerung. Aus der Ent-

wicklungsbrille betrachtet gilt dieser scheinbar gelungene Lebensentwurf am wirklichen Individualisierungs-Sinn-

Leben vorbei gelebt und jeder spürt insgeheim, dass dieses

noch nicht alles gewesen sein kann. Nichts ist gefährlicher

als die Gewöhnung, satte Zufriedenheit und die faule Ruhe *.


*1.) " Wir sind verantwortlich für das, was wir tun, aber auch für das, 

was wir nicht tun "*.


* Voltaire war ein französischer Philosoph und Schriftsteller


2.) Es ist der Weg von der Mensch ist das, was die Schule, Familie,

Beruf, das Unternehmen, der Staat und die Gesellschaft aus ihm macht

zu der Mensch ist das, wie er in den Lebens-Individualisierungs-Aus-

einandersetzungen geformt wurde. 


3.) Weil sich fast jeder irgendwann von der Pflicht zur Selbstwerdung überfordert fühlt, häufen sich bspw. Depressionen, Burnout und

Suchterkrankungen.


4.) Sollte der Mensch einmal Rechenschaft abgeben müssen, wird er

nicht gefragt z.B. welchen Beruf und Besitz er einmal hatte, sondern

nur, ob er sich selber treu und entwicklungsehrlich geblieben ist.


XXI.) Wer in der Gesellschaft seinen Platz gefunden hat und

mit seinem geplanten Lebensentwurf zur Ruhe gekommen

ist, kann sich nicht mehr dem Kraftfelddruck der gesell-

schaftlichen Masse entziehen und hat auch keine Zeit und Interesse für derartige unbequeme Entwicklungsanstren-

gungen und persönliche Entwicklungsfragen. Die Verpflich-

tungen und Interessen nehmen alle unsere Zeit in An-

spruch und kaum einer nimmt sich wirklich Zeit für sich

selbst. Alleine nur in der Einhaltung der Staatsbürger-, gesellschaftlichen und privaten Verpflichtungen als auch 

nach einem Verhaltenskodex allgemeingültiger, gesell-

schaftlicher Werte ( " macht man oder macht es nicht " ) 

erschöpft sich die persönliche Entwicklungsverantwor-

tung (als Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld

der Entwicklungslosigkeit) des einzelnen Menschen nicht.

Es ist erst die Orientierung nach individuellen, authen-

tischen Selbstentfaltungswerten nach dem Gotischen Lernprinzip als Gewinn für alle. In der Gesellschaft kann

man nicht wirklich " gross im Sinne von " geniehaft " wer-

den, sondern bestenfalls bekannt, anerkannt, reich aber

nichts, was über den Zeitgeist hinausragt und nichts Blei-

bendes , was das Leben übersteigt. Auch durch die Diffe-

renzierung, Spezialisierung, Anonymisierung und wegen

der Staatshörigkeit aller gesellschaftlichen Akteure gibt es

keine eindeutige Verantwortungszuordnung mehr, sondern

nur noch Gleichgültigkeit für dringende, notwendige gesell-

schaftliche Veränderungen *. 


XXI.) Ein Hindernis, ein Genie der Selbstevolution in unserer Gesellschaft zu werden ist, dass die durchschnittliche Leis-

tungsfähigkeit genügt, das Spezialistentum gefragt ist und

die vitalen Elemente des geniehaften kann " das derzeitige System " nicht verwerten. Nur die Gleichschaltung und nicht

die Individualisierungsattribute als Eigenschaften und Werte

sind in unserem System von Nutzen, um das reibungslose Funktionieren nicht zu gefährden. Unser System hat viel

Platz für einen reichen Menschen, aber wer in der vorherr-

schenden Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung seinen Entwicklungs-Individualisierungsweg beschreiten will, (was

als geniehaftes bezeichnet werden kann), wird als Entwick-

lungsmensch wenig  Platz ist finden und nicht sehr weit kommen. Der grösste Genius zerschellt an der unbegrenzten Gewalt des Gewöhnlichen. Deshalb ist ihm der Alltag zuwider*.



*1.) Siehe auch Genie der Selbstevolution


2.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen


XXII.) Es lässt sich in der jetzigen Gesellschaft gut leben, aber nicht gut entwickeln. Eine andere Lebensform in der Einzel-

entwicklung zu finden als die Geburtssozialisation und das kollektive Sozialverhalten diese vorgibt, widerspricht erst einmal den gesellschaftlichen Interessen. Die persönliche Entwicklung ist einfach in der Gesellschaft zwar grundge-

setzlich garantiert, aber praktisch nicht vorgesehen. Wenn 

man die Frage nach dem Einzelnen stellt, gefährdet man die Grundlage der Gesellschaft. Veränderungen sind nur inner-

halb der festgezurrten Strukturen des gesellschaftlichen 

Systems möglich. Es kann weiterhin nicht oft genug wieder-

holt werden, dass es unwichtig ist was die neuesten Nach-

richten sind, was andere sagen und tun, wie prominent 

jemand ist, sondern nur was ich tue. Es geschieht zwar viel

in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht

alles nur in mir. Es ist der Weg von der Verwandlung der

Welt, um diese in der Aussenwelt bspw. durch Reformen, Technik und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen

und der Mensch will und kann bleiben wie er ist zur Ver-

wandlung des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch

sich im Entwicklungs-Individualisierungs-Prozess wandelt,

weil dieses das Ganze darstellt und dieses der einzige

Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht und des-

halb ist er " der Nabel der Welt " und macht den Unterschied 

aus. Es geht nicht mehr um die Wandlung der gesellschaft-

lichen Formen, sondern um eine Wandlung des Menschen 

selber. Jede Lebenskrise trägt keine Wirklichkeit in sich, 

weil sie sich immer im Innern des Menschen abspielt und 

deshalb von Reformen von ausserhalb nicht zu beheben ist.

Dem gesicherten Bewusstsein der angeigneten Umwelt ist 

eine Problemlösung nicht möglich, weil die Krise das noch

Erkannte und Erfasste darstellt. Die Tatsächlichkeit liegt vornehmlich innerhalb des Lebens und nicht ihm gegen-

über. Der existentielle Kampf nach aussen enthebt und 

entlastet ihn, mit sich selbst zu kämpfen *.


*1.) Bildungs-Kultur-Lernen ist für ein gesteuertes  gesellschaftlich notwendiges, angepasstes und konformes  Leben. Es wird eine Lebens-

anschauung  und Regelordnung übernommen, die einem vom Staat und der Gesellschaft vorgeschrieben wird und wenn ich diese  assimiliere, weil, sie mir Ordnung, Sicherheit und eine existentielle Absicherung verspricht. Der Weg dient dazu meine Lebenswelt kennen zu lernen, meinen Platz der Gesellschaft zu finden und mich über anerkannte

Werte und Statussymbole zu definieren. Es ist der Weg der Pflichten-Rechte-Sozialisierung als das, was der Einzelne dem Staat und der Gesellschaft schuldig ist und was diese dem Einzelnen schulden. Es ist

die Selbsterhaltungsgesellschaft der Zwangssolidarität und die Stabili-

tät als Grundlage der Gesellschaftsordnung. In der Einhaltung der Bürgerpflichten erschöpft sich die geistige Berufung und Entwicklung

des Menschen ( Lebensverwaltung als Welt-Übereinstimmungs-Weg). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist lebensnotwendig gesteuert für ein

gelingendes Einzelleben und er liegt ausserhalb von festen Regeln. Entwicklung deckt durch meine Individualität erst die Widersprüche

des gesellschaftlichen Systems auf. Das Entwicklungs-Individualisie-

rungsleben erfordert andere Anstrengungen als nur eine gesellschaft-

liche Zwangssolidarität, die Gesetze einhalten, seinen Arbeitneh-

merpflichten und seiner Familienverantwortung  nachkommen.Der Mensch existiert einerseits als verantwortlicher Gesellschaftsbürger,

aber andererseits auch als Einzelwesen im Einklang mit sozialen Nor-

men und geltendem Recht (nach aussenkonform und nach innen frei 

bleiben).Individuation ist das, was man sich selber entwicklungsmässig aber auch das, was ich der Allgemeinheit schuldig bin. Die Sozialisation und Personalisation sind in diesem Falle keine Gegensätze, sondern bedingen sich gegenseitig. Der Entwicklungsweg des Einzelnen ist der Weg  der Gesellschaft von morgen und wird zum Vorbild als Weg für

alle, aber er hat noch nicht die Anerkennung und die  Würde in der Gesellschaft, die er verdient. Das  ganze erhält seinen Sinn vom

Einzelnen und nicht umgekehrt.Entwickler machen den Unterschied

aus, weil es die Anderen schon gibt ( Lebensgestaltung als Welt-Tranzendierungs-Weg).


2.) Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzeldingen, sondern eine mit einander verbundene Ganz- und Einheit (Plastizität)

als Interverbundenheit, woran es nicht der geringste wissenschaft-

liche Zweifel gibt " im Gliederungspunkt  "  Jedes Individuum ist ein Teil 

des Ganzen und alle Teile stehen in einer Wechselbeziehung zueinander (Verschränktheitsprinzip). 


XXIII.) Der Gemeinschaftssinn und das Solidaritätsprinzip begründen noch nicht den Lebenssinn des Einzelnen. Das bürgerliche, angepasste und sozialisierte Leben ist am Leben vorbei, weil dieser Lebensform die Lebenstiefe fehlt und der persönliche Lebensindividualisierungsauftrag  darin nicht erkannt wird. Die eigentlichen Probleme des Lebens betref-

fen so der Philosoph Kierkegaard nur das Individuum und 

der individuelle, lebensunmittelbare Lebensausdruck ist 

die Form der Wahrheit. Anpassung ist Lebensverkümmerung

und hilft eigentlich keinem wirklich weiter. " Nur wer sich entfaltet, bewirkt gutes oder Entwicklungs-Individualisierung nicht zu tun ist schlimmer, als etwas  schlechtes zu tun ". Es

kann nicht genug betont werden, aber im menschlichen Kul-

tur-,Berufs-und Krisenleben ist der Starke, der Nichtange-

passte. Immer waren es schöpferische Einzelmenschen,

welche Ausserordentliches erreicht und Umwälzungen eingeleitet haben *.


* 1.) " Was einer im Reich der Wahrheit erwirbt, hat er für alle

erworben " *.


* Friedrich Schiller, deutscher Dichter, Philosoph und Historiker


2.) Die Forderung des Philosophen Kierkegaards eine Hingabe an die christliche Wahrheit bis (notfalls) zur Selbstzerstörung ist nur auf der letzten Entwicklungsstufe, wenn nur wenigen gegeben und als Lebens-

entwurf unrealistisch. Eine uneingeschränkte Wahrhaftigkeit ist im normalen Leben gar nicht mehr möglich. Mann kann die (absolute) Wahrheit vertreten aber nur die relative Zeitgeistwahrheit leben mit Blickrichtung auf die absolute Wahrheit. In der pragmatischen Wahr-

heitstheorie ist die Wahrheit eines Gedankens seine Anpassung an

die Wirklichkeit. Dass zwar die Wahrheit uneingeschränkt gilt, aber

die Macht zwingt *.

   

* Søren Aabye Kierkegaard, dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller  

                  

XXIV.) Die Entwicklung hat eine individuelle und eine gesell-

schaftliche Seite. Der Mensch existiert in seiner Doppelheit

als amphibisches  Wesen einerseits als Staatsbürger und 

Mitglied der Gesellschaft und andererseits als  werdendes Individuum. Die Einzelentwicklung widerspricht erst 

einmal dem gesellschaftlichen Integrations-und Anpas-

sungsinteresse und wendet sich gegen die gesellschaft-

lichen Normen, Berufswege, Wert- und Sicherheitsvorstel-

lungen. Die Regeln der Gesellschaft passen oft nicht zu 

den Regeln der Entwicklungs-Individualisierung und der 

Suchweg des Einzelnen ist in der Gesellschaft nicht

vorgesehen.  Im vorherrschenden System " klar kommen" 

wird mit seinem Leben " klar kommen " und einem sinn-

vollen Leben gleich gesetzt. Unsere Zivilisationskultur legt

ohne Rückfrage fest, wie wir als Individuum sein müssen.

Die sozialisierte Anpassungs- und Daseinsbewältigungs-

frage als unpersönliches Werkzeug der Zivilisation und 

nicht die Menschheits-Entwicklungswürde und Individuali-

sierungs-Lebenssinnfrage steht im Mittelpunkt des Gesell-

schafts- und Lebensinteresses und dieses nicht zu tun ist

keine Vernachlässigung einer Bürgerpflicht und stellt kein Gesetzesverstoss dar Der Individualismus und Kollektivis-

mus sind aber jedoch keine Gegenpole, sondern bedingen

sich kulturell gegenseitig, bis der Individualist wieder zu

einem Gesellschaftsmenschen wird, der alle bereichert*.


*1.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist eine andere Sichtweise als die Erziehung, Alphabetisierung und Sozialisierung einnehmen, das grenzt schon fast an Verrat an der Gesellschaft, weil die nach aussen gewonnne Sichtweise mühsam erworben wurde und er sich darauf begründet hat. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wäre keine andere Sichtweise als die Erziehung, Alphabetisierung und Sozialisierung einnehmen Individu-

alisierungs-Verrat an sich selbst, weil dieses meine Rechtfertigung und Sinnbestimmung als die Zukunft der Gesellschaft ist.

2.) Vom Strafrecht moderner Demokratien, welche immer von einer  juristischen Individualverantwortung ausgeht und keine Kollektivbe-

strafung, sondern gegebenfalls. nur eine Kollektivhaftung kennt und 

nur die schuldhaft begangene Tat bestraft wird zur entwicklungsindividua-

lisierung und quantenphysikalischen, universellen Sichtweise, wo eine 

die Gesinnungs- und Unterlassungsschuld der Entwicklungslosigkeit) als Kollektivhaftung des Einzelnen faktisch als " Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Lebens-Bringschuld gegeben " ist.


3.) Es ist von der Straf- und Schuldlosigkeit vor dem Gesetz, wenn keine nachweisbare gegen das Gesetz verstossene, schuldhafte begangene

Tat vorliegt einschliesslich der Gesinnungs- und Unterlassungsschuld (Legaldefinition als strafrechtliche, normative, wertethische Begriffska-

tegorie der Schuldfähigkeit) zur Individualisierungs-Entwicklungs-

schuld der Entwicklungslosigkeit als Entfaltung bei Entwicklungsreife (Krisen, Unfrieden, Lebensdruck) nach dem Entwicklungseigengesetz

als Bringschuld (entwicklungswirkende, haltungsethische konstitutive Begriffskategorie einer Lebensführungsbringschuld der Entwicklungs- losigkeit.


XXV.) Seinen individuellen Weg gehen, der in der vorherr-

schenden Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen ist, bleibt 

eine Gradwanderung der Marginalisierung und vorübergehen-

den Heimatlosigkeit als Bürger (gelungenes Leben) und Bohe-

mien (verpfuschtes Leben) zugleich, ein Gesellschaftsmensch 

nach aussen, aber einer Einzelner nach innen, in der kultur-

losen Zivilisation leben, aber die Zivilisation im Verborgenen 

als " Namenloser " und stilles Vorbild kultivieren. Es ist das Kunststück der Kontrasterfahrung zwei Herren gleichzeitig

zu dienen z.B. den Berufs- und Lebensalltag mit seinen 

Pflichten zu bewältigen, in der Gesellschaft als Staatsbürger, 

Familienvater, Arbeitnehmer, Mieter, Konsument etc. gut 

zu funktionieren und dabei sich noch  zu individualisieren

und statt nur ein bloßes sein eigenes Leben zu leben ohne jemand zur Last zu  fallen. Es ist im Äusseren möglichst

normal zu bleiben und mit der Schutzfarbe der  " Unauf-

fälligkeit und der Tarnkappe Unscheinbarkeit " durch die 

Welt gehen, um den Weg zu sich zu finden. Nach aussen sozialkonform und innerlich frei bleiben bedeutet aber einerseits gesetzeskonform bleiben, aber auch bürgerliche Konventionen und Maßstäbe zu überwinden. Seinen Ent-

wicklungs-Individualisierungsweg in der Gesellschaft, 

in der Partnerschaft und im Beruf alleine zu gehen  erfordert nämlich viel Selbst(lebens)vertrauen und Ent-

wicklungsmut sich über Meinungen, gesellschaftliche Kon-

ventionen und Spielregeln, Denkverbote, Verlockungen

des leichteren, bequemen Gewöhnungs-Anpassungs-Ver-

sorgungs-Absicherungs-Lebens, Erlebnis- und Geltungs-

konsum zu widerstehen und verzichten und nicht zurück-

schrecken vor seinen individuellen Karriereüberzeugungen

und seiner Einzigartigkeit, auch wenn diese erst einmal Ein-

schränkungen und ökonomische Nachteile und Karriere-

gefährdung mit sich bringen, der Weg mit Opferbotschaften gepflastert ist,weil die Gesellschaft nur einen reichen und systemischen, aber keinen individuellen Menschen zulässt,

der seinem "Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen "mehr folgt und dem Gemeinwohl mit Zukunftsblick dient, was nur innerlich gegen die Gesellschaftswerte zu haben ist, als das was der Staat, die Wirtschaft und die Gesellschaft ihnen zu folgen vorschreibt. Es ist ein Kampf und eine ungeheure Auf-

gabe, seine innere Selbständigkeit zu bewahren als Verteidi-

gung seiner innersten Schanze, die Goethe " Zitadelle" nannte. Durch die Individualisierung spürt man seine Isolierung, aber ein Lebensentwurf, bei dem von Zeit zu Zeit nicht alles auf dem Spiel steht, ist nichts wert * .


* 1.) " Das Leben ist entweder ein waghalsiges Abenteuer oder das Leben ist gar nichts " *.

* Hellen Keller


2.) " Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut zu riskieren "*.


* Vincent van Gogh

 

3.) " Der wird es weit bringen in der Welt, der nicht fragt, ob es  gefällt "*.


* Johann Wolfgang von Goethe


4.) " Grösse " gibt es nur gegen die Welt als Standpunkt ausserhalb der vorherrschenden Gesellschaftsordnung des Alltäglichen, Zeitgeistigen

und Meinungsmachenden und nicht mit der Welt. Ob jemand als Grosser genannt wird, ist auch davon abhängig, von wem er seine Selbstbe-

stätigung  erhält; vom gesellschaftlichen Kollektiv oder vom Selbst her, was im religiösen Duktus " Gott " genannt wird. Wenn der Einzelne sich nicht mehr seine Bestätigung von oben, sondern von unten geben lässt,  hört er auf als einzelner (grosser) Mensch zu existieren. Der Mensch

darf sich nicht auf Kultur und das Bewusstsein begründen und sein Selbstbewusstsein und seinen Wert davon abhängig machen, weil das einer anderen Rechtfertigung bedarf. Kultur und Bewusstsein sind nur

ein Ausschnitt und umfassen nicht das Ganze.


5.) Beim Bildungslernen geht es um die Vermittlung von Wahrheiten, Werte und Tugenden, aber das höchste Gut und die Entwicklungsreife lässt nicht durch eine Tugendvervollkommnung erreichen, was auch immer " ein Kampf gegen Windmühlen " bleibt. Beim Entwicklungs-

lernen geht es nur um die Befolgung des Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Gewissens, religiös betrachtet als " Wille Gottes " genannt wird

und der sich im Frieden/Ruhe oder Unfrieden/Unruhe als Lebens-Empfindungs-Gewissens-Ausdruck äussert und dadurch alles erreicht

wird.


6.) Siehe auch " Nur der Einzelne hat ein Gewissen, während das Kollek-

tiv gewissenlos ist, steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesell-

schaftlicher Konformismus " in Entwicklungs-Individualisierungs-Ge-

wissen


XXVI.) Man könnte scherzhaft sagen, wer sich in der Gesell-

schaft individualisiert, die Balance innerhalb und am Rande

der Gesellschaft gehalten hat und keine Eintragungen in 

seinem " erweiterten polizeilichen Führungszeugnis " aufzu-

weisen hat, hat alles richtig gemacht. Es besteht immer die Gefahr zum " Sozialhilfeempfänger " zu werden und sich 

eine Zeit lang " von der Gesellschaft  durchfüttern lassen ",

weil es eben nur diese eine Gesellschaft gibt und ausserhalb

von ihr (wenn nicht " von Beruf Sohn oder Tochter " ) nur

kein Überleben ist. Solidarität ist notwendig, weil jeder der alleine auf sich gestellt ist, schnell seine Grenzen erreicht. 

Es ist den Entwicklungsübermut und die Durchsetzungs-

Ernsthaftigkeit besitzen  seine " Individualisierung " als Le-

benssinn allen Schwierigkeiten, gesellschaftlichen und 

besonders beruflichen Widerständen in der Arbeits-Indivi-

dualisierung als Berufungsweg, den Selbstzweifeln, Meinungen

und Ratschlägen anderer, den Ungewissheiten, wirtschaft-

lichen Unsicherheiten, Ärgernissen und Reifeungeduld zum

Trotz zu verwirklichen. Das heisst auch nie aufzugeben oder

an den Problemen zu zerschellen, weil das Durchhalten das 

einzige Genie ist. Es ist (zur Zeit noch) eigentlich ein Opfer-Vorbildweg und den Weg freigemacht für alle anderen. Ent-

wicklungsmut ist gezeigte Angst. Im Übergang sind Unge-

borgenheit, Ungewissheit, alleine dastehen ohne Be-

stätigung und Befürchtungen entwicklungsnaturgemäss, 

weil ich erst in der Unsicherheit mir sicher werde. Es ist

der von der Angst befreite Teil in der Ungeborgenheit, Un-

sicherheit und Selbstzerrissenheit, der dem Menschen ein gewisses Maß an Freiheit zuführt. Deshalb beinhaltet jedes

Stück errungene Freiheit immer Not, Auseinandersetzung

und Opfer bis sie zur Tugend wird. Es ist oft einfacher nach einer gewohnten (falschen) Sicherheit zu greifen, als die Unsicherheit in der Ungewissheit auszuhalten, um siche-

rer zu werden *.


*1.) Wo Geborgenheit, Absicherung  und  Planungssicherheit als Lebens-

maxime vorherrscht, da ist kein Entwicklungsweg zu finden. Jede Ent-

wicklungsentscheidung bedeutet das Verlassen des wirklich Überschau-

baren. Der Sicherheit (Unfreiheit) steht das Entwicklungswagnis (Freiheit) gegenüber. Der Entwicklungslebensweg ist nur auf eigenes Risiko mög-

lich. Ohne das Risiko der Irrtumskrise (Erfahrung) oder des Scheiterns (Nullpunkt) ist Entwicklung nicht möglich. " Erst nach einer Krise steht

mir die Welt offen ". Der persönliche Entwicklungsweg ist einerseits

nicht jedermanns Angelegenheit und kein Weg für sattes, bürgerliches Behagen oder immer nur auf " Nummer  Sicherheit " gehende Zeitge-

nossen. Andererseits würde kein Entwickler seinen Weg  mit jemanden

in der Welt eintauschen. Seinen Platz in der Gesellschaft finden und seinen über Jahrzehnte geprüften Weg  der Geborgenheit und Sicher-

heit  gehen, ist fast jedem gegeben und gilt als Staatsbürgerpflicht. Seinen persönlichen, noch nicht gegangenen Entwicklungsweg ausser-

halb der Gesellschaftsnorm in der Unsicherheit und Ungeborgenheit und

noch nicht gegangenen Entwicklungsweg aber gehen, ist bisher nur wenigen gegeben.


2.) Wer in der Gesellschaft seinen Entwicklungs-Individualisierungsweg

geht, ist nicht für sich selber da, sondern für alle. Die Menschen inte-

ressiert es danach nicht, welche Opfer und Mühen das Vorbild auf sich genommen hat zur Erfüllung seiner Aufgabe, auch wenn es (fast) in Not verkommen ist.


3.) Siehe auch " Wer seinen beruflichen Werdegang nicht an Karriere, Sicherheit und sozialem Status festgemacht hat, die  Berufsindividua-

lisierung in der Suchunruhe als" Berufung " bei Entwicklungsreife im Vordergrund steht, Berufsauszeiten, Arbeitslosigkeit, gering bezahlte Tätigkeiten bei Zeitarbeit, Callcenter für irgend etwas tun, ständige Arbeitssuche und soziale Ächtung auf seinem Entwicklungs-Individuali-

sierungsweg vorübergehend in Kauf nimmt, der hat christlich gedeutet

tiert mehr für sein " Seelenheil " getan, als wenn er an einer feierlichen Papstmesse teilgenommen  oder die Bibel auswendig gelernt hat " in  

Evolutionäre Nachfolge Christi


4.) Siehe auch Entwicklungs-Ausdauer-Geduld-Lernen


5.) Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg


6.) Siehe auch Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dyna-

mischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf


7.) Siehe auch  Vom Beruf zur Berufung


8.) Siehe auch Evolutionaere-Sicherheit


9.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


XXVII.) Wenn man ausserhalb der Welt denkt, bedeutet das Chaos. Das Unmögliche zu wagen, wo andere nur ja sagen 

gibt es nur im Schlagertext der Sängerin" Helene Fischer "

und ist " keines Menschen Ding ". Wer ausserhalb von gesellschaftlichen Wertvorstellungen und kollektiven Sozialverhalten als Entwickler lebt, gilt als Aussenseiter und

im negativen Falle sogar als ein Verlierer und Versager, ob-

wohl nur die individuelle Revolte dem Leben einen Wert gibt (Sartre).Der Entwicklungsstarke kann sogar nach heutigen

Sozialmaßstäben kurzfristig (in Deutschland) auch zum Ent-

wicklungs-Sozialfall (" Hartz-IV-Empfänger ") sein, wo seine Entwicklungsirrtümer oder eine Entwicklungslebens-

phase aufgefangen werden, aber er wird es nur vorrüber-

gehend bleiben. Deshalb sollten Entwickler nicht mit tradi-

tionellen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Unter-

stützungsmaßstäben gemessen werden. Entwicklung recht-

fertigt vieles und gibt zurück, was mit den vorherrschen-

den Werten und Rechts- und Sozialisierungsnormen nicht vereinbar, aber umso mehr sinnvoll und von allgemeinen Interesse ist, weil in Wahrheit die Zukunft der Anderen

nur von diesen entwickelnden Individuen abhängig ist, 

ihre Fortschrittsimpulse empfängt und diese dürfen nicht 

dafür noch sanktioniert werden. Die Singularisierung und

Nomadisierung ist eine nur eine vorübergehende Entwick-

lungsphase, um dann auf einer höheren Entwicklungsstufe 

dem Allgemeinwohl sozialer dienen zu können. Er kann 

der Gemeinschaft erst etwas geben, wenn er nicht mehr

ihr Abhängiger und ihr Echo ist. Die Solidarität ist die 

Grundlage für die Freiheit, weil die naturgemässen Indivi-

dualirrtümer im sozialen Netzwerk aufgefangen werden (müssen) *. 


* Siehe auch Nr. 300 + Nr. 301 " Der Irrtum ist von der Entwicklungsziel-

ursache zu verstehen und kann nur durch den Irrtum selbst aufgeklärt werden. Ein neuer Irrtum ist mir lieber als alle Bildungsgewissheit. Es gilt

die Angst zu irren als der grösste Irrtum. Es ist die Freiheit zu haben Irr-

tümer zu begehen und sich empor zu irren " in  Bildungs-und Entwick-

lungslernen


XXVIII.) Der Entwickler gibt aber der Gesellschaft unter dem

Strich viel mehr, was er vorübergehend an " Entwicklungs-Irrtums-Unterstützung erhält oder erhalten hat, weil er

ja " nur egoistisch war und ist für die anderen “. Er kennt

nur seine Person als die grosse Sache und gehört niemanden. Deshalb  steht er für eine bessere Gesellschaft und wirkt

über seine Zeit hinaus und aus Zivilisation entseht Kultur. 

Er ist ein " Realidealist " und von der Sehnsucht durch-

drungen, dass die  Welt ein bisschen besser geworden ist,

wenn er einmal die Erde verlassen wird. Für eine bessere

Welt eintreten kann man aber nur, wenn man bei sich

zuerst anfängt und dazu bereit ist, auch die " gesellschaft-

liche Komfortzone " zu verlassen, weil persönliche Entwick-

lung nur gegen die Welt zu haben ist, Berufskarriere und

gesellschaftlicher Aufstieg mit eingeschlossen. Ein Mann

macht viele und Mann und Masse gehören zusammen. Der Mensch ist seiner Sozialisationsnatur nach ein Gemein-

schaftswesen, aber nach seiner Genese und nach seiner

Entwicklungsbestimmung (Individualität als begriffliche Fas-

sung des Lebens) ein geschichtliches Einzelwesen (Solitär).

Das Lebensprinzip ist das Ungleichheitsprinzip der Individua-

lisierung. Weil der Entwicklungsmensch auch die Mensch-

heit als Ganzes verkörpert, bleibt er auch wieder ein Ge-

meinschaftswesen *.


* 1.) Siehe auch den Gliederungspunkt " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens " in Individualisierungs-Entwicklung

als Lebensweg

 

2.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


3.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit

 

XXIX.) Nach aussen sozialkonform und innerlich frei bleiben bedeutet aber einerseits gesetzeskonform bleiben aber auch bürgerliche Konventionen und Maßstäbe zu transzendieren. Durch die Polarität zwischen dem Gemeinschaftsverständnis

und der Personalität erfüllt sich erst der Sinn des Lebens ein Einzelner zu werden als die Entfaltung nach dem individu-

ellen Eigengesetz. Darum ist jede Einzelgestaltung als Ein-

maligkeit und Unwiederholbarkeit durch ihre eigene Sinn-

erfüllung Dienst an der höheren, gesellschaftlichen Weiter-

entwicklung. Es ist der selbsterzieherische Wert der Le-

bensauseinandersetzung als besseres, gesellschaftliches 

Selbst. Das Entscheidende ist, dass was früher nur für 

wenige und Einzelne galt, gilt heute für eine immer grös-

sere Anzahl von Einzelnen und es gibt wieder immer mehr " besondere Einzelmenschen ". Es sind immer mehr Einzel-

ne, die nicht mehr warten auf weitere gesellschaftliche Reformen von oben, was andere tun oder sich von individu-

ellen " wenn-dann-Bedingungen "  abhängig machen. Sie

nutzen ihre selbst geschaffenen Entwicklungsfreiräume

zur Veränderung und rücken ab von den Konventionen

" der Komfortzone und einer Vollkaskomentalität", um sich

im aber auch gegen das Umfeld zu entwickeln und zu behaupten. Es ist den Entwicklungsmut zu haben sein

eigenes Leben der Individualisierung zu leben und nicht

das, was andere von einem erwarten. Im Grunde genom-

men ist dieses die tiefste Sehnsucht eines jeden

Menschen. Die Zeiten und Verhältnisse vermögen sich

noch so sehr verändern, aber der Mensch bleibt doch 

immer derselbe mit seiner (unbewussten) Sehnsucht 

nach Selbstverwirklichung der Entwicklungs-Individuali-

sierung als die wahre Lebensquelle ". Es ist so zu leben, 

wie du auf dem Sterbebette wünschen wirst, gelebt zu

haben" oder " gibt es etwas Schöneres, als genau dafür zu sterben, wofür man gelebt hat " oder " allein die Tatsache, 

dass du eines Tages stirbst, bedeutet nicht, das du je-

mals gelebt hast *.


* Quelle unbekannt.


* 1.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer go-tischen Kathedralen " in Zukunft Strassburger Muenster


2. Siehe auch Heute-ist-die-beste-aller-Zeiten


3.) Siehe auch Genie der Selbstevolution


4.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben ist unsterblich und nicht tot

zu kriegen " in Das Leben ist unsterblich


XXX.) Weil es immer mehr Einzelne gibt, wird der Aussen-

seiter die Normalität sein. Jedermanns Entwicklungsweg 

hat einen gemeinschaftsbildenden Charakter und ist für die Gesellschafts- und Menschheitsentwicklung notwendig. 

Durch die Entwicklungs-Individualisierung wird das Leben

zum allgemeinen Interesse. Die Isolierung vom Sozialen 

ist die Voraussetzung, wenn der Mensch überhaupt persön-

lich werden und für die Gesellschaft etwas wert sein soll. 

Man muss heraustreten aus der Gesellschaftswelt, um sich zu begründen. Der Mensch ist entwicklungsindividualisierungs-

mässig und nicht gesellschaftsmässig begründet. Weil die 

Menge falsch liegt, gewinnt man nur als Einzelner. Wer sich entwickeln will, muss zwangsläufig ein zeitweiliges Aus-

senseitertum führen auch mit der Gefahr z.B., dass er

Freunde verliert, weil seine Interessen andere geworden 

sind und persönliche Entwicklung gesellschaftlich noch 

nicht als Wert anerkannt ist, wenn sie ausserhalb der gesell-

schaftlichen Konventionen geschieht. Aber Opportunismus

und Anpassung ist kein wirklich ernst zunehmender Lebens- entwurf.Nicht in der alltäglichen Welt, sondern in der eigenen selbst geschaffenen ist die wahre Existenz.


XXXI.) Es ist die bei Weihnachts- und Neujahrsansprache ge-

forderte Zivilcourage der Singularisierung, welche als vorüber-

gehende, notwendige Einzelerscheinung, die dem Ganzen letzten Endes dienlicher ist, als nur eine Vergesellschaftung.

Es muss klar gesagt werden, das damit keine grenzenlose, egozentrische Selbstverwirklichung auf Kosten anderer ge-

meint ist, sondern eine Selbstverwirklichung im Sinne von 

der positiven Gestaltung gesellschaftlichen Lebens und

späterer, höherer Verantwortungsübernahme. Die Verpflich-

tung gegen sich selbst, versteht er zugleich als Verpflichtung  gegenüber anderen, die Selbstoptimierung als freiwilliger

Subsidiaritätsbeitrag der Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit. Es ist der zwei-

fache Gehorsam; seinen Staatsbürger- und seinen Entwick-

lungsverpflichtungen (Gewissen) nachzukommen. Es ist die Bodenhaftung mit dem tatsächlichen Leben, aber auch

das bodenlose Streben nach einem ideellem Individualisie-

rungs-Leben, was das Leben übersteigt *. 


* Der umgangssprachliche Begriff der " Selbstverwirklichung " ist mit

Recht negativ belegt, weil diese meistens auf Kosten anderer und ohne Erfolgsaussichten angelegt ist. Individualisierung  im Berufs- und Gesell-

schaftsleben und wo sonst der Mensch noch im Leben steht ist etwas völlig anderes, weil sich das Leben seinen Weg sucht der schon vor der Geburt bejaht wurde und bei Individualisierungsreife ich nicht  anders kann. Ich bin dann nur " egoistisch für andere ". Was früher nur weltfremd

als idealistisch wahrgenommen wurde, wird durch die zunehmende Entwicklungs-Individualisierung zur lebensrealistischen Einzelwirklich-

keit. Hinter dem alten und heute noch publizierten  Idealismusbegriff verbirgt  sich nur die unproduktive Schwäche des Jeweiligen das nächst liegende nicht zu tun als ein jugendlicher Schwarmgeist, der in Über-

steigerungen denkt, weil er sich noch nicht selbst eins geworden ist.

Der neue Idealismusbegriff trägt sich selbst aus einem tiefen, entwick-

lungsreifen Vollendungswillen durch permanente Entwicklungswert-

setzung, um in der Entwicklungsbewegung der Lebensveränderung Stabilität zu finden. Er trägt seinen Wert selbst, trägt seinen Grund

allein in sich und genügt sich selbst. Es ist eine durch sich selbst und " vom-  selbst-her " vollendende Ideal-Substanzierung als Selbst-Werdedrang des nächsten Entwicklungsschrittes. Ein Ideal wird

"chemisch rein "nie zu erreichen sein, aber es wird nie aufgehört,

es zu versuchen. Dieses Ideal wird auch nie in eine Begriffsform ge-

fasst oder von anderen gefordert.


XXXII.) Die Grundlage unserer demokratischen Gesellschafts-ordnung ist die normierte Sozialisierung-und Integration als 

sich seinen Platz in der Gesellschaft suchen und auf eigenen Füssen zu stehen. Erst wenn diese Lebensphase abgeschlossen und ausgelebt wurde, ist es erst möglich als Einzelner, diesen Kollektivnormen zu entwachsen. Es ist der Weg "von bevor ich geboren wurde, wurde schon über meine (Un)freiheit durch 

die Erziehung, Bildung, Sozialisierungsanpassung, Ökonomisie-

erung, berufliche Integration etc.entschieden, wie ich als unpersönliches Werkzeug der Zivilisation zu sein habe 

(was erst einmal nicht anderes sein kann)  zu ich entscheide über meine (Entwicklungs)freiheit, wie ich zum persönlichen Werkzeug der Zivilisation durch die Individualisierungsent-

wicklung zu sein habe (was bei Entwicklungsreife nicht an-

ders sein kann). Das Individuelle erscheint erst einmal un-

strukturiert, plan- und gesetzlos, aber es ist strukturier-

ter, plansicherer und gesetzesmässiger als jegliche Bildungs-

schablone und gesellschaftliches, standardisiertes Normver-

halten eines guten Staatsbürgers, weil es ganzheitlich die Le-

bensordnung beinhaltet.

XXXIII.) Deshalb muss sich die Gesellschaft und Wirtschaft 

sich anders organisieren, damit Entwickler in der Gesell-

schaft ihren persönlichen Entwicklungsweg entfalten kön-

nen und nicht als Aussenseiter und im Extemfall als geschei-

tert zu gelten. Unser Lebenssystem darf nicht vorschreiben, 

wie der Einzelne zu sein hat, die Anpassung und gesell-

schaftliche Integration der einzig richtig Weg sein soll, nur

das Gleichheitsprinzip zählt, was aber dem Grundsatz der

freien Selbstbestimmung widerspricht. Der Einzelne muss 

sich entwicklungslebenskonform verhalten dürfen ohne

gegen gesellschaftlichen Wertnormen zu verstossen. Eine individuelle Lebensform, welche dem Leben Sinn, Bedeu-

tung und Wert verleiht, muss lebensfaktisch möglich sein,

weil der Mensch nur sinnvoll leben kann, wenn er auf seine Entwicklungsideale hin lebt. Glücklich ist der, welcher sein Arbeits- und Lebensende mit dem Anfang seines Lebens in 

Verbindung setzen kann und die Kindheit und Jugend sich

darin vollendet und sicher ist, dass dieser Weg von Anfang

an in der Kindheit und Jugend als Lebensfundament fest-

gelegt war. Der Wert und der Lebenssinn des Menschen besteht 

darin, wie viel er selber zur Kultur wird und nicht nur seine Kauf- und Steuerkraft.  Der Mensch ist nur noch in seiner Rolle  Mittel ( Konsument, Quote, Prozentwert, Registriernummer, Arbeitskraft, Wahlstimme, " Ihre Meinung zählt ", Rentner, Zuschauer, Steuerzahler etc.) und nicht mehr der eigent-

liche Zweck. Die Zukunft liegt heute noch bei den spitzen-

steuersatz zahlenden Leistungsträgern der Gesellschaft,

welche diese tragen zu den Entwicklungsspitzen der Gesell-

schaft, welche die zivilisierte  Gesellschaft kulturell weiter-

bringen.


XXXIV.) Wenn z.B. die durchschnittliche Lebenserwartung 

in einem Lande 82 Jahre ist, jeder in diesem Lande studiert 

und zwei Autos vor der Garage stehen hat, sagt dieses noch nichts aus über den inneren Entwicklungszustand des einzel-

nen Menschen aus. Die technische, soziale und ökonomische Entwicklung sind schneller gewachsen als  die geistige, mo-

ralische und kulturelle Entwicklung des Einzelnen. Die wirt-

schaftliche  und technische Entwicklung  (bspw. das dritte Handy, der neueste Computer, wirksamere Medikamente,

ein doppeltes Einkommen, bessere Bildung etc.) haben kaum entscheidenden Einfluss auf die individuelle Entwicklungs-

fähigkeit und Entwicklungsreifeinteresse des Menschen, 

sondern diese verfolgt nur äussere Zwecke, den eigenen Interessen und ihrem Haben-, Selbsterhaltungs- und Macht-

willen *.


* Siehe auch Neues, digitales Zeitalter


XXXV.) Alles, was in der Gesellschaft von wert ist, hängt 

davon ab, welche Entwicklungsmöglichkeiten sie dem Indi-

viduum einräumt. Diese Grundtatsache wird dann auch das bisherige Bildungs-, Arbeits-, Freizeit- und Konsumverhal-

ten total verändern, weil auch die freie Zeit immer mehr

als Entwicklungs-Auseinandersetzungs-Zeit anstelle von Unterhaltungs-, Zertreuungs- und Konsumzeit genutzt

wird, auch wenn zur Zeit die Wirtschaftspolitik von ihren Bürgern noch mehr Konsum suggeriert, weil u.a. darauf 

unser Wirtschafts- und Steuersystem aufgebaut ist. Wir optimieren uns immer noch für etwas, was für den Einzel-

nen keine Zukunft hat anstatt die Individualisierung zu optimieren, was Zukunft des Einzelnen ist *.


* Früher galt nur der Bildungsgeist kultivierend und eine wirtschaftliche 

Prosperität war die Voraussetzung und deshalb galt " Brot vor Geist ".

Die Kulturepoche der Renaissance z.B. war nur denkbar einerseits durch 

die  politische Freiheit der Städte und andererseits durch den Wohlstand,

welcher erst der Handel ermöglichte und private und öffentliche Kunst-

schöpfungen in Auftrag gegeben werden konnten. Freigeistigkeit und

eine ökonomische Autonomie galten ausnahmslos als Kulturvorausset-

zung. Wenn aber  alles " als Mittel zum Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Sinn-Zweck zur Selbstkultivierung " betrachtet wird, dann heisst

es nicht mehr nur " Brot vor Geist ", sondern auch " Brot und Entwick-

lungs-Individualisierungs-Geist " bedingen sich gegenseitig und die kulturelle Entwicklung verlagert sich von aussen nach innen, weil jede  Wahrheit kostenlos zu haben und in allem zu finden ist. Die ge- oder ungenutzen Entwicklungsmöglichkeiten sind nicht davon abhängig,

ob es mir wirtschaftlich oder gesundheitlich gut oder schlecht geht. 

Der ruhige, widerstandfreie, griechische Geist und der ruhelose, lebenskrisenbehaftete, gotische Geist finden zur Einheit zurück.


XXXVI.) Wahrhaft sozial kann nur ein innerlich entwickel-

tes Individuum handeln und wahrhaft bauen kann die Ge-

sellschaft nur auf Individuen, die selbständig sind, weil nur 

diese sozial aufbauend sind und die menschliche Gemein-

schaft in der Tiefe zusammenhalten und steigern. Nicht die  

Sozialisierung der Person, sondern die Individualisierung der Gemeinschaft ist besser. Die Zwangssolidarität wird zur in-

dividuellen Solidarverantwortung, der individuelle Sinn 

ist der Gemeinschaftssinn und die Individualität findet sich 

in der Einheit aller Einzelnen wieder.  

                     

XXXVII.) Durch die Entwicklung wird der Mensch aufgewertet 

und durch die Anpassungs-Sozialisierung abgewertet und der

Entwickler macht die Welt zu einem besseren Ort. Die ge-

sellschaftlichen Institutionen sträuben sich noch ihre bis-

herige, führende Rolle den neuen entwicklungskulturel-

len Kräften zu überlassen. Alle Institutionen wie Staat, Wirt-

schaft, Kirche, Parteien etc. sind nicht an Werten interes-

siert, die ausserhalb ihrer moralischen und gesetzlichen Funktionszwecknormen liegen. Die Gesellschaft ist aber

keine uniformierte Einheit, sondern viele Einzelschicksale.

Das höchste und letzte Ziel von Staat und Gesellschaft sollte 

aber der Einzelne sein und jede Zivilisation rechtfertigt sich dadurch, wenn sie die Entwicklung vieler Einzelner zulässt, 

weil deren Entwicklung gesellschafts-überlebensnotwendig 

ist. Dieses ist  kein gesellschaftliches, sondern bleibt im-

mer ein individuelles Experiment. Es gibt keine ideale Gesell-

schaftsform für die Entwicklung und den persönlichen Ent-

wicklungsweg, sondern jeder muss seinen Weg selbst gehen. Weil aller Sinn durch das eigene Leben geschaffen werden

muss, kann kein Staat, keine Gesellschaft oder welche Welt-

anschauung auch immer einem sagen, wozu man lebt. Alle 

Sinn- und Wertgebung muss " im Hier und im Jetzt " selbst geschaffen werden. Die Entwicklungswege eines jeden Einzel-

nen werden die neue Staats-, Gesellschafts- und Wirtschaft-

und Werteordnung prägen und der Staat als ethisches System wird sich immer mehr individualisieren. Was für den Einzel-

nen wichtig und richtig ist, ist dann für alle richtig und notwendig. Der Einzelne geht seinen Weg und die anderen werden darin mitgezogen und erzogen.Nicht eine gesell-

schaftliche Wandlung, sondern nur die persönliche Indivi-

dualisierungsentwicklung wird zur Geschichte für alle*.


* 1.) Es ist die politische These, dass der Bürger sich aus seiner Un-

mündig und Abhängigkeit befreien und wichtige Lebensentschei-

dungen selbst in die Hand nehmen soll.   


2.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit

 

XXXVIII.) Zukunft bedeutet, für welche Ideen und Werte zu

leben lohnt. Über die Zukunft lässt sich nur sprechen, wenn

wir von der Zukunft in der Form eingeholt werden, wenn 

alles zum Jammer geworden ist, das alte (heutige) Lebens-

modell als ein grosser Irrtum, weil am Leben vorbei gelebt,

die Enttäuschungen und verlorenen Jahre erst einmal ver-

arbeitet und als auch die Lebenstrümmer bei Seite geräumt werden müssen. Aber dieser Entwicklung gehört die Zukunft

und ihr folgen die Dinge der Welt. Nach einem materialis-

tischen Zeitalter wird es wieder ein Entwicklungsgeistzeitalter geben. Erkenntnisse der modernen Hirnforschung bestätigen, dass der Mensch von seiner Grundnatur nicht nur egoistisch, rational, materialistisch und positivistisch ist und wir (mehr Einzelne) längerfristig auf dem Weg zu einer besseren Ge-

sellschaftsordnung unterwegs sind. Deshalb verschwendet 

eine evolutionäre Epoche ihre Zeit nicht in dem Weiter-

machen wie bisher. Es ist der Entwicklungsweg eines je-

den Einzelnen  als unsere neue Lebensordnung. Das neue Zeitalter wird ein Entwicklungszeitalter sein oder apokalyp-

tisch gesprochen nicht mehr sein. Die Botschaft lautet, ich

als Einzelner kann nicht so bleiben, wie ich bin. Das ist der entscheidende Punkt, den es zu begreifen gilt.  

 

XXXIX.) Es ist das Jugendvorrecht einer jeden Generation 

und mittlerweile auch der " jungen Alten " das Ersehnte, Erhoffte und jegliche Utopie zu versuchen und es endlich 

besser zu machen. In jeder Generation muss gelernt und müssen, weil keine andere Wahl, " Opferbotschaften verdaut werden ". Es gibt nichts fertiges, was übernommen werden 

kann und zwingt jeden Einzelnen dazu, es selber zu ent-

wickeln. Ein neues Entwicklungsbewusstsein wird eine Ent-

wicklungsgeneration und mehr brauchen, weil eine geistige Umwälzung viele Gegner und noch keine Lobby hat. Die aufgestaute Entwicklungsfülle der Entwicklungslosigkeit 

ist zu gewaltig für den einzelnen Menschen, sondern es

bleibt überwiegend eine Aufgabe für die nächsten Genera-

tionen. Entwicklung hat nur eine Chance gelebt zu werden, wenn das Entwicklungs-Einstellungs-Verhalten in der Er-

ziehung und Bildung, im Berufs-, gesellschaftlichen- und All-

tagsleben als notwendige Selbstverständlichkeit verankert,

staatlich administrativ wie wissenschaftlich empirisch aner-

kannt ist. Es wird eine Zeit kommen, wo Entwicklungsresis-

tente als Unbelehrbare gelten und es wird nur mit dem 

Kopf geschüttelt, weil sie ihre Entwicklung nicht für ernst nehmen und dafür sanktioniert werden. Auch hat die Jugend

nie die Entwicklungswahrheit kennen gelernt, sondern nur funktionierende, relative Zeitgeistwahrheiten. Entwicklung

ist eben der lange Abschied von gestern. Wenn eine Entwick-

lungszukunft zugelassen wird, liegen die besten Jahre noch

vor uns, die Kinder werden wieder eine Zukunft haben und

es wird wieder " ein  Morgen " geben.  


XL.) Die Zwangssolidargemeinschaft als schwacher gesell-

schaftlicher Zusammenhang bildet nur eine entwicklungs-

notwendige Zwischenstufe und ein evolutionärer Zwischen-

schritt, weil sich einerseits wegen dem vorherrschenden Egoismus auf eine freiwillige Solidargemeinschaft kein Staat

und keine Gesellschaft begründen lässt und andererseits Frieden, Freiheit und Prosperität Entwicklungs-Individuali-

sierungsvoraussetzungen sind. Bei Entwicklungsreife ist die kritische Masse erreicht, wo nach dem Gleichgewichtsgesetz

die quantitative Veränderung in qualitative Veränderung zum Subsidaritätsprinzip als starker gesellschaftlicher Zusam-

menhang umschlägt. Die Gesamtverbundenheit und Le-

benseinheit im Innersten ist als Verschränkungsprinzip

ein quantenphysikalisches Faktum, aber die empfundene Trennung als Ego ist scheinbar und bedingt durch unsere ca. 

nur fünfprozentige, beschränkte Ganzheitserkenntnis- und Sichtweise und unser dualistisches Subjekt-Objekt-Weltver-

ständ nisses. Eine gesamthafte Sichtweise ist auch kein Ge-

genstand des Erkennens. Das dualistische und deterministi-

sche Denken gilt aber im heutigen, nachquantischen Mikro-

physikzeitalter der Beziehungen und Ganzheit, weil alles 

mit allem verbunden ist, mikrowissenschaftlich als überholt 

und überwunden, auch wenn es noch im Lebensalltag vor-

herrschend ist *.


* 1.) Es ist auch die Feststellung des französischen Schriftstellers

Victor Hugo, dass nichts auf der Welt so mächtig ist, wie eine Idee,

deren Zeit gekommen ist. Es geht um die Macht der Idee, welche nur in der Einzelseele des Urhebers ihre ganze Stoßrichtung hat. Der Mann

kann unterliegen, aber die Sache wird triumphieren. Alle Eroberungen gehen von Ideen aus und werden dann zu Bewegungen um der Macht willen. Die Lebensordnung bewegt sich vornehmlich vom Inneren zum Äusseren und von der unsichtbaren zur sichtbaren Welt. Die Wahrheit

ist immer stärker als alle Widerstände, Umstände und der derzeitige Zeitgeist. Entwicklung erweist sich nicht als wahr, weil diese sich durchsetzt, sondern sie setzt sich durch, weil sie wahr ist. Die Wahr-

heit entschädigt dafür, dass sie wahr ist und von der Zukunft mehr zu hoffen ist*. 


* Was immer ein freier und unbefangener Geist souverän berührt, wird neu für eine in überlebten Vorstellungen befangene Welt. Kein Gedanke der Menschheit, wenn der über die Vernunft hinaus getrieben verliert auf die Dauer seine schöpferische Macht. Deshalb ist der stärkste Mann ist immer der Mann eines einzigen Gedankens. Denn alles was

an Lebenstat-,Willens- und Glaubenskraft, an Intelligenz und Idealis-

mus, Empathie, finanziellen Mitteln, an Nervenanspannung und Opfer-

bereitschaft darin investiert und aufgespeichert hat, entwickelt eine Eigendynamik und erzeugt eine Wucht, der selten die Welt widersteht.

Die Idee entspringt nicht aus dem Reich des intellektuellen Geistes, son-

dern aus dem geistlichen schöpferischen Überreich und ist wirklich-

keitserschaffend *.


* In inhaltlicher Anlehnung an den Schriftsteller Stefan Zweig

 

2.) Siehe auch Heute-ist-die-beste-aller-Zeiten


3.) Siehe auch " Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzel-

dingen, sondern eine mit einander verbundene Ganz- und Einheit (Plasti-

zität) als Interverbundenheit, woran es nicht der geringste wissenschaft-

liche Zweifel gibt " im Gliederungspunkt  "  Jedes Individuum ist ein Teil

des Ganzen und alle Teile stehen in einer Wechselbeziehung zueinander (Verschränktheitsprinzip)   " in Quantenwirklichkeitsbewusstsein


XLI.) Ob wir diese existentielle Krise bewältigen, ist nicht 

alleine eine Sache der Evolution, sondern der Entwicklungs-

vernunft. Das Leben hat sich im Laufe der Evolution immer durchgesetzt. Das Entwicklungsleben des Einzelnen und 

nicht der menschliche Wille wird der Sieger sein. Die Ent-

wicklungszukunft rechtfertigt und entschuldet auch die entwicklungslose Vergangenheit. Wir stehen in der Wende-

zeit von der kollektiven Geschichte zum  Beginn der Ge-

schichte eines jeden Einzelnen. Auch wenn sich in unserer Gesellschaft vieles zum Besseren hin sich entwickelt, stehen

wir noch am Anfang der Entwicklung des Einzelnen. Das die Grundorientierung Entwicklung richtig sein muss, weil die  menschliche (Ur)natur Entwicklung ist. Die Natur betrügt 

uns nie, sagte einmal Jean Jacques Rousseau. Deshalb bleibt 

die Frage aller Fragen die unstrittige, individuelle Sozialisie-

rungsentwicklungsfrage . " Entwicklung  bleibt ein Seiltanz,

aber der einzige, sichere Boden, auf dem sich wirklich

tanzen lässt. Das 21. Jahrhundert wird ein Säkulum der 

Entwicklung werden und dieses wird die dynamische 

Entwicklungsauffassung des dritten Jahrtausend und das 

Ende der technischen und statischen Bildungs(welt)auf-

fassung sein. Entwicklung ist ein Menschheitsdrama und

die Last der Entwicklung liegt in der Evolution. Die Welt 

wurde durch Kompass, Pulver, Buchdruck, Motor und Inter-

net erobert und jetzt sind dieses alles nur noch Zweck-

mittel zur Entwicklungs-Selbst-Eroberung. Die Frage aller 

Fragen bleibt die individuelle Entwicklungsfrage. Wir

leben in einer Achsenzeit und der Morgenröte einer Ent-

wicklungszeit, wo nicht mehr die Ökonomie, die Technik 

und das alte Weltbild, sondern die Individualisierungs-Entwicklung der dominierende Geist sein wird. Die Geni-

alität triumphiert, indem sie erst einmal unterliegt und die Trivialität  unterliegt, indem sie erst einmal triumphiert *. 


* 1.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit


2.) Siehe auch " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens " 

in Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg


3.) Siehe auch Kulturrezension


4.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer goti-

schen Kathedralen " in Zukunft Strassburger Muenster


XLII.) Von den Traditionalisten in allen Lebensbereichen 

und  "den Alten " der Bürgergesellschaft, welche zur Zeit 

das Sagen haben zu den Individualisierungsstrebenden einer Entwicklungsgesellschaft  " der Jungen und " jungen Alten ", welche das Sagen haben werden *.

 

* 1.) Ein historisches Beispiel ist Weimar, als Ort der Weimarer Klassik. Unter der Regentschaft der Herzogin Anna Amalia und ihrem Sohn

Herzog Carl August Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts hatten  Wieland, Goethe, Herder, Schiller und weitere kulturelle Persönlich-

keiten der Epoche die Freiheit das zu verwirklichen, woran sie selbst glaubten. In Frankfurt, der Geburtsstadt Goethes, hatten " die Alten das Sagen", während in Weimar," die Jungen das Sagen hatten ".  


2.) Siehe auch Evolutionaere-Altjugend


XLIII.) " Sich selbst zur Geburt bringen, ist die wichtigste Auf-

gabe im Leben eines Menschen " *.


*  Erich Fromm, deutsch-amerikanischer Sozialpsychologe, Psychoanaly-

tiker, humanistischer Philosoph.


XLIV.) " Wenn man gar nicht gegen die Vernunft sündigt, kommt man zu überhaupt nichts *. 


* 1.) Albert Einstein, deutschstämmiger US-amerikanischer theoretischer 

Physiker, Entwickler der Allgemeinen Relativitätstheorie, und Physik-Nobelpreisträger.


2.) Siehe auch Nr. 176 " Bildungsvernunft versus Entwicklungsvernunft "  in Bildungs-und Entwicklungslernen


 XLV.) " Der vernünftige Mensch passt sich der Welt an; 

der Unvernünftige besteht auf dem Versuch, das sich die 

Welt im anpasst. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unver-

nünftigen Menschen ab " *.


* Bernhard Shaw, irischer Politiker, Pazifist, Satiriker, Dramatiker und Nobelpreisträger der Literatur

 

XLVI.) Kein Geschöpf kennt Ruhe und Rast bis es seinen (Individualisierungsrythmus) gefunden hat *.


* Siehe auch Ruhe und Frieden ist aller Unruhebewegung Suchziel


XLVII.) Die Zeit ist vorbei, dass man in eine (Lebens)bahn einsteigt, deren Gleise ausgebaut und eingefahren sind, 

wo diesen Gleisen gefolgt wird, weil alles bestens geordnet

und bestellt ist, von der Geburt bis zu Tode. Es kann nicht 

genug  betont werden, aber im menschlichen Kulturleben

ist der Starke der Nichtangepasste.


XLVIII.)Entwicklungs-Entzivilisations-und Entsozialisierungs-

lernen ist die wichtigste Lernforderung überhaupt, weil Ent-wicklung sonst eine Illusion bleibt und ich nie dafür Zeit 

habe. Die Frage, wie kann ich meine Individualität in meiner 

persönlichen Lebenslage heraus arbeiten, stellt sich erst gar nicht. Einerseits hat jeder seine gesellschaftlichen und staatsbürgerlichen Verantwortlichkeiten zu erfüllen. Darüber hinaus ist  jeder in einer Vielzahl von Abhängigkeiten und

Rollen  ( bspw. Familie, Kinder, Angehörige, Beruf, Staats-

bürger, Schulden, Statussymbolen, Interessen) der Alltags-

bewältigung verstrickt. Für die Lebensziele, Lebensinteres-

sen und Lebensnotwendigkeiten muss ich alle meine Zeit und meine besten Kräfte aufbringen, damit ich " über die Runden komme". Die Gewöhnung, Bequemung, Anpassung, Abge-

stumpftheit sind aber der grösste Feind der Entwicklungs-

wahrheit. Anderseits stellt sich die Frage, wie kann ich entwicklungsfreier  und entwicklungskonformer werden, um

aus diesem  " Hamsterrad " herauszukommen". Bekannt ist,

dass erst bei einer Lebenskrise und dem Zusammenbruch "meines Weltverständnisses und Lebensentwurfes " eine Neuordnung und Neuorientierung durch den Lebensdruck beginnt. Erst danach steht mir die Welt offen. Erst wenn

ich gescheitert bin, komme ich wirklich weiter und deshalb gelten Krisen und Irrtümer als eine gute Rezeptur. Ich muss

aus der Kreisbahn der Gewohnheiten geraten, um in eine

höhere Spiralbahn aufzusteigen. Eine andere Möglichkeit be-

steht   darin, " im  Hier und Jetzt" mit der Entwicklung zu beginnen  d.h., Zeit für die Entwicklungsreflektion zu 

nehmen und allmählich meinen Lebensrhythmus nach

meinem Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf

ausrichte, mich Schritt für Schritt durch ständige " Kleinst-Transzendierungen " entwicklungsfreier mache und somit das gotische Lernprinzip zum Lebens-Alltag-Programm mache *.


* I.) Siehe auch Nr. 301 " Es gilt die Angst zu irren als der grösste

Irrtum " in Bildungs-Entwicklungslernen


II.) Siehe auch Gotisches Lernprinzip


XLIX.) Die Individualisierung in der Gesellschaft ist der Weg 

von Bürgern als Steuer- und Sozialkassenzahlern, welche die

Gesetze einhalten tragen die Gesellschaft (Gesetze werden befolgt) zu Entwicklern, welche die Gesellschaft tragen und weiterbringen (Entwicklern wird gefolgt) *.


* Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


L.) Viele Spruchweisheiten verkünden, dass es gefährlich

ist die Wahrheit zu sagen, deren Zeit noch nicht gekommen

ist oder eine andere Zeitgeistwahrheit Regiment führt. Heute

ist es gefährlicher auch seine individuelle Entwicklungs-

wegewahrheit zu leben, für die es in der vorherrschenden Gesellschaftsordnung noch kein Weg  vorgesehen ist. Das aufrichtige Bemühen hinter die Wahrheit zu kommen als individuelle Entwicklungs-Wegewahrheit ist immer unbequem. Für die persönliche Wahrheitsüberzeugung sich quälen und

auf Vorteile und Bequemlichkeiten verzichten, um den Weg

der eigenen Entwicklungs-Individualisierungs-Wahrheit willen, ist das Höchste und Grösste, was ein Mensch je erreichen kann. Je individueller einer in der Wahrheit ist, desto mehr kann und

will er den Anderen geben. Jedes Land kann stolz sein, wenn

es (viele) Einzelne hervorbringt *.


* Siehe auch Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung


LI.) Von dem " Best Country Report ", wo z.B. Deutschland

im internationalen Ländervergleich bei den Juroren als bestes Land wegen z.B. der stabilen, politischen und wirtschaft-

lichen Lage, dem hohen Lebensstandard und sozialen Ab-

sicherungssystemen, der gesellschaftlichen Ausländer-Inte-

grations-Toleranz und dem guten Bildungs-und Ausbildungs-

system zu einem noch besseren Deutschland, wo z.B. diese Ranking-Parameter nur als notwendige, äussere Entwick-

lungsvoraussetzungen gelten und als Mittel zum Individuali-

sierungs-Sinn-Zweck-Streben in der Gesellschaft angesehen werden, wo der Entwicklungsmensch mehr zählt als nur ein reicher, angepasster und gebildeter Mensch, die Freiheit 

einer vorübergehenden Entwicklungsunordnung als Lebens-

fortschritt einen höheren Wert darstellt als eine dauerhafte, gesellschaftliche Lebensabsicherung, die Entwicklungstugen-

den den Bürger- und Sozialtugenden übergeordnet sind, der 

einzelne Mensch sich aus seiner Individualisierungs-Freiheit definiert und nicht mit seinem Sozialstatus, diese Individua-

tion nach der Erziehungs-, Bildungs-, Berufs- und Sozialisie-

rungsraison gefördert wird und nicht nur die Anpassungs-

und Daseinsbewältigungsfrage, sondern die Menschheits-Ent-

wicklungs-Würde und Lebens-Sinnfrage des Einzelnen im Mittelpunkt und Endziel allen Lebensbemühens ist und der Grund ist, warum ich geboren wurde.



LII.) Jeder muss sich einmal klar machen, dass unsere Le-

benswelt nur den Sinn einer Entwicklungs-Individualisie-

rung als Mittel-Sinn-Zweck hat und sonst vergänglich und 

bedeutungslos ist. Jeder muss lernen den Dingen gegenüber

zu stehen und Besitzer werden, statt ein Besessener zu

sein. Es ist immer nur entscheidend, jeden Tag immer wieder 

neu anzufangen, dass Bessere zu wollen, gerade wo ich 

stehe und welche Tatentscheidung der Augenblick von mir erfordert, zu dem ich reifebereit bin. Es ist der nächste, 

noch so kleine, unscheinbare, unbedeutete und schwer zu gehende, nächste Entwicklungsschritt *. 


* Siehe auch Evolutionäre Allzeitnutzung


LIII.) Das  Gotische Lernprinzip (Tiefe, Zeitlosigkeit mit Trans-

zendenz) als das Entwicklungs-Kultur-Lernen und nicht das Bildungslernprinzip (Breite, Zeitgeistigkeit und ohne Trans-

zendenz) als das Bildungs-Kultur-Lernen ist das Lernen der Zukunft. Weil Entwicklungs-Individualisierung nie gelernt und gefordert wurde, bleibt das Entwicklungs-Sozialisierungs-

Lernen oberste Bildungspflicht. Es ist wieder ein Quanten-

sprung von bspw. Kants entwickelten kategorischen Imperativ

als Prinzip der Ethik in seiner Grundform " Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, 

dass sie ein allgemeines Gesetz werde " zum Gotischen Lernprinzip, welches in jedem einzelnen Menschen kate-

gorisch ist.


LIV.) Unbestritten gilt, wenn das Leben nicht individuell ge-

lingt und damit einen Sinn bekommt, waren jeder Lebens-

entwurf, alle Wissenschaft, Religion, alle Gesetze, alle Bil-

dung, alle Kultur, aller Wohlstand, alle gesellschaftlichen

Werte und Erfolge wie z.B. Familie, Beruf, Besitz, Heimat, Gesundheit, Freiheit, Sicherheit, Bekanntheitsgrad, alle alles Wissen, alle Bemühungen und erbrachte Lebensleistung,

alles Gelernte, alle Lebensziele und alle Zeit der Welt ei-

gentlich sinnlos und falsch und damit am Leben vorbei 

gelebt und hat nicht selbst gelebt. Wenn ich an meinen 

Tod denke ist fast alles, was für mich wichtig ist, eigentlich lächerlich. Deshalb darf für darf für das Individualisierungs-Wahrheits-Streben kein Problem zu schwierig, keine Ent-

schuldigung zu billig, kein Preis zu hoch, kein Vorteil zu verlockend, kein Weg zu lang, kein Frust zu gross, keine Motivation zu niedrig, kein Widerstand zu heftig, keine 

Tradition unumstösslich, kein körperliches Leiden ein Hin-

dernis, keine Niederlage dauerhaft, kein Konsumverzicht

ein Opfer, keine Zeit zu lang, kein Streit zu schwer sein

und ich der alleinige " Schuldige " bin. Wo andere nur

Schwierigkeiten, Unmögliches, Konventionen, Risiken und Verbotsschilder sehen, sehe ich wieder Möglichkeiten

und bin stärker als die stärkste Ausrede. Es bleibt die Ent- wicklungs-Individualsierungs-Bringschuld der Entwicklungs-

losigkeit eines jedes Einzelnen" Wer das tut, der hat er

soviel getan, wie der Papst in Rom und noch viel, viel

mehr ".


LV.) Wenn die weitere These zutreffen sollte, dass es im

" Totenreich " weder Tun noch Selbsterlösung nach dem Kir-

chenlehrer Alfons Maria von Liguori gibt, im anderen Leben keine Zeit mehr da ist zu wirken, kein erwarten von Ver-

diensten, keine Weisheit, keine Chance mehr besteht, Gutes

zu tun, keine Gelegenheit mehr gibt, sich zu entwickeln, 

um sich zu vervollkommnen, dann muss sich  jeder die

Frage stellen, einerseits wie viel Lebenszeit durch leere

Unterhaltungen, konsumistische Zerstreuungen und mate-

rialistische Lebenswertsetzungen vergeudet werden, weil

die " Daseins-Jetzt-Frage " und nicht die Lebenssinnfrage

des Einzelnen nur im Mittelpunkt des gesellschaftlichen

Interesses steht. Der Tod wird als gesellschaftliches Tabu verdrängt und weil diese ausgelassene Chance gar nicht

be- und gewusst ist und auch " ein schlechtes Leben da-

nach " wegen der Entwicklungslosigkeit riskiert wird. Im hek-

tischen Lebensalltag ist keine Zeit nur annähernd darüber

nachzudenken und bspw. als Beerdigungsgast wird die Trau-

erfeier nur über sich ergehen lassen und die Worte und

Rituale z.B. des Pfarrers sind wirkungs- und beziehungs-

los geworden.


LVI.) Diese Liguori-Aussage findet wiederum auch ihr wissen-

schaftliches Spiegelbild in der Quantenphysik. Die innere (Geist)welt ist nur reine Information. Daher kann sie aus sich heraus nichts Neues schaffen. Eine Weiterentwicklung in der inneren Welt kann nur über den Umweg des Informations-

austausches der materiellen, sinnlichen Welt als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungszweck geschaffen werden.

Auch in der Relativitätstheorie definiert sich die Zeit erst-

rangig als eine Bewegungsdauer. Wo sich nichts bewegt und verändert, da vergeht keine Zeit, so dass da auch keine Zeit

ist. Die Ewigkeit, weil alle Zeit, kann deshalb auch keine Zeit eingehen. Entwicklung ist aber immer nur, solange die alles verändernde Zeit währt. Und wo keine Zeit ist, verändert

und entwickelt sich nichts. 


LVII.) Der Geist braucht die Beziehung mit der materi-

ellen Welt als polare Spannung, die erst in den sinnlichen Entwicklungsreizen des praktischen Alltagsweltlebens ge-

geben ist. Weil es so ist, kommt der gläubige Mensch nur

durch die Welt zu Gott, weil diese nur Mittel, Zeichen und

Prüfstein ist, welche auf Höheres verweist, was verwirklich werden soll. Jeder erkennt erst seine Schwächen am Ande-

ren, in Lebenssituationen oder an den materiellen Dingen.

Es ist auch das Gegenteil von der buddhistischen Religion,

das Leben als lebenswert anzusehen. Das bedeutet, dass

eine Weiterentwicklung nach dem Tode nicht möglich ist.

Jedes Individuum ist ein Teil des grossen Ganzen und durch 

das Verschränkungsprinzip sind wir nicht nur mit jedem Individuum, sondern auch mit jedem Punkt des Universums verbunden und befinden uns in Übereinstimmung mit dem 

Ganzen. Diese Interverbundenheit ist eine höhere Bewusst-

seins-Zustands-Dimension als Parallelwelt des " Entwicklungs-Geist-Bewusstseins " und diese bleibt nach dem biologischen

Tod weiter bestehen, weil das eigentliche Ur(bewusstsein) 

aus dem wir gekommen und wieder zurückkehren, weder

Geburt noch Tod kennt *.


* 1.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen " in Das Leben ist unsterblich


2.) Siehe auch Evolutionaere-Altjugend


3.) Siehe auch Evolutionäre Allzeitnutzung


4.) Siehe auch " Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzel-

dingen, sondern eine mit einander verbundene Ganz- und Einheit (Plasti-

zität) als Interverbundenheit, woran es nicht der geringste wissenschaft-

liche Zweifel gibt " im Gliederungspunkt  " Jedes Individuum ist ein Teil 

des Ganzen und alle Teile stehen in einer Wechselbeziehung zueinander (Verschränktheitsprinzip) " in  Quantenwirklichkeitsbewusstsein

       

                    

                      Weiterer (Viel)Text folgt


 Siehe auch evolutionäre,säkulare Nachfolge Christi 3

          Wandlung der Arbeits-und Berufswelt                     



 


  

 

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